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andyrx

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Mon Nov 12 19:56:08 CET 2012    |    andyrx    |    Kommentare (83)    |   Stichworte: 110, erste Hilfe, Feuerwehr, Frontalcrash, Notruf, Polizei, Unfall

blaulichtblaulicht

Moin Motortalker,

 

das was man immer weit von sich schiebt ist mitunter ganz nah....so geschehen heute:eek:

 

Autobahn A7 Ausfahrt Henstedt Ulzburg ich fahre um rund 15.00 Uhr von der A7 ab und gehe schnell am Autohof was essen....und möchte dann Richtung HH über Land fahren....und komme auf eine Szenerie zu die einem fast unwirklich erscheinen lässt....ein PKW und ein LKW sind frontal zusammengestossen,ein paar andere Autofahrer eilen zur Unfallstelle..einige andere wenden und fahren zurück...ich bleibe in etwa 50 Meter Entfernung stehen und versuche meine Gedanken kurz zu sortieren und wähle als erstes 110 und gebe den Unfall durch.

 

Einen Moment innehalten und überlegt was mache ich denn jetzt...??

 

da schon einige andere an der Unfallstelle waren wendete ich und fuhr zum Autohof zurück denn ich hatte das Gefühl ich kann da nichts ausrichten und es sind Ersthelfer dort...die Knie waren weich und irgendwie war man doch ein wenig schockiert....kurze Zeit später rasten 4-5 Polizeifahrzeuge und Rettungswagen sowie diverse Feuerwehr Einsatzwagen zur Unfallstelle und ein Lichtermeer aus Blaulicht erzeugte ein gespenstische Szenerie in der Abenddämmerung....im Radio war dann auch die untenstehende Meldung schnell auf dem Äther.

 

Zitat:

A7 Flensburg - Hamburg

AS Henstedt-Ulzburg in beiden Richtungen Ausfahrt gesperrt, Einfahrt gesperrt wegen eines vorausgegangenen Unfalls, die Situation dauert voraussichtlich während der nächsten Stunden an (Stand: 18.40 h)

Quelle--> http://www.rsh.de/2204342/Blitzer_und_Verkehr.html

 

 

man bedenke ich habe um 16.09 Uhr den Notruf gewählt sagt mir mein Handydisplay...und um 18.40 Uhr ist von weiteren Stunden Sperrung die Rede....grauenhaft:o

 

meine Gedanken im Augenblick gelten den Unfallopfern und Verletzten....und ich frage mich ob ich richtig gehandelt habe...aber irgendwie war nicht mehr drin und es waren auch schon andere Autofahrer und Trucker zur Stelle...:confused:

 

Für heute bin ich bedient und wenn man so etwa sieht...muss man sich immer wieder vor Augen führen wie klein doch der ein oder andere Alltagsärger erscheint wenn man auf eine solche Szenerie trifft:(

 

mfg Andy


Mon Nov 12 20:15:37 CET 2012    |    Achsmanschette15

die frage die du dir stellen "musst" ist folgende:

 

kann ich irgendwas dazu beitragen um zu helfen?

 

das könnte z.b. die absicherung der unfallstelle sein, ggf. ist dein erste hilfe lehrgang erst ein paar tage her und du weißt noch sachen - die die anderen helfer nichtmehr wissen usw., oder schlichtweg dich um leicht verletzte unter schock stehende zu kümmern; ansonsten hast du richtig gehandelt....denn zu viele köche - verderben bekanntlich den brei.

Mon Nov 12 20:28:47 CET 2012    |    Sebicca

Ich denke nicht das du falsch gehandelt hast, zumindest laut deiner Beschreibung.

 

Ich kam vor 1 Jahr mal als erster zu einer Unfallstelle und kann gut nachvollziehen was einem durch den Kopf geht. Ich bin eigentlich ganz froh das ich als Vorgesetzter in meiner Firma, einmal im Jahr einen ErsteHilfe Kurs besuchen muss, das gibt einem doch ein wenig Sicherheit. Zum Glück gab es damals dort keine schweren Verletzungen und so musste ich nur ein wenig "Seelsorger" spielen bis der Notarzt da war ;)

Mon Nov 12 20:34:58 CET 2012    |    andyrx

so nun weiss ich mehr:eek:

 

Zitat:

 

Heute, gegen 16.10 Uhr, befuhr ein 66 Jahre alter LKW-Fahrer die L 326 in Richtung Autobahn/A7. Kurz vor dem Autobahnzubringer kam ihm auf seiner Fahrbahn ein PKW BMW entgegen. Dieser prallte frontal in den LKW hinein. Der 59 Jahre alte PKW-Fahrer verstarb noch am Unfallort und musste von der Feuerwehr befreit werden. Der LKW-Fahrer wurde mit einem schweren Schock in ein Krankenhaus verbracht. Nach den ersten Erkenntnissen führte ein Überholfehler des 59jährigen zu dem schweren Unfall. Ein DEKRA-Sachverständiger wurde zur Klärung der genauen Unfallursache hinzugezogen. Die Fahrbahn musste für mehrere Stunden gesperrt werden.

Quelle--> http://www.shz.de/.../...-verkehrsunfall-auf-der-l-326autobahnzub.html

 

da gab es wohl keine Chance für den Unfallverursacher...:o

 

mfg Andy

Mon Nov 12 20:58:51 CET 2012    |    Meini1976

Wer nicht helfen kann, kann zumindest eines ---> Hilfe holen. Daher ist das, was Du getan hast, für mich so OK.

Mon Nov 12 21:25:41 CET 2012    |    Trennschleifer49067

Mir ist zum Glück bis jetzt eine derartige Situation erspart geblieben.

 

Was wird in diesen Kursen eingetrichtert:

Ruhe bewahren, Unfallstelle sichern, Überblíck gewinnen, Notruf absetzen - Was, Wo, Wieviele...

Ich glaube, ein Großteil (mich eingeschlossen) scheitert bereits am ersten Punkt.

 

Schon den Notruf absetzen reicht im Ernstfall und du hast deine "Pflicht" getan.

 

Ich habe auch Verständnis dafür, wenn es beim Notrufabsetzen bleibt - die Bilder wird man bestimmt nicht gleich wieder los. In sofern brauchst du dir keinen Vorwurf machen.

 

Was mich nur immer mehr erzürnt, ist die Leichtferigkeit, mit der Auto gefahren wird. Es macht teilweise keinen Spass mehr, innerstädtisch, auf Landstrassen oder auf der BAB zu fahren. Wozu die Hektik und Aggressivität? Warum wird die eigene und die Gesundheit und das Leben anderer so leicht in Kauf genommen? Fahrfehler passieren - leider. Aber Vorsatz (wissentliches Tun), Überschätzung des Könnens und Unterschätzung der Gefahr sind für mich keine Fehler.

Mon Nov 12 21:39:48 CET 2012    |    Andi2011

Moin,

 

das kleine Nest Henstedt Ulzburg kenne ich ganz gut!

Andy, als "Fachmann" auf dem Gebiet sag ich dir ehrlich:

Du hast alles (alles!) richtig gemacht! Du hast einen Notruf abgesetzt (selbst wenn das schon andere getan haben sollten, prima!) und hast deine Fahrt erst fortgesetzt als dein Kopf wieder klar war.

 

Da genug Menschen/Ersthelfer vor Ort waren hättest du als ein Weiterer (ungelernter) auch nichts weiter machen können.Wärst du ausgebildeter Feuerwehrmann/Rettungsassistent/Arzt usw. sähe das natürlich anders aus, da hättest du aber dann wohl eh aus Routine heraus schon gehandelt. Also, alles richtig gemacht, mehr hätte nichts gebracht und dir nur schlimme Bilder im Kopf gebracht die man mit sich trägt!

 

Grüße

Andi

Mon Nov 12 21:45:32 CET 2012    |    andyrx

ja die Bilder von einem eventuell eingeklemmten und in Todesangst schreienden Menschen...dem man ohne technische Hilfsmittel ohnehin kaum helfen kann dürfte beklemmende Bilder nach sich ziehen.

 

sicherlich hätte der BMW auch mit 5 Personen besetzt sein können...und eventuell jede helfende Hand von Vorteil gewesen sein können...ich hatte aber das Gefühl nichts weiter tun zu können und verspürte auch keine Neugier hier die Szenerie aus der Nähe zu betrachten...also belies ich es bei dem Notruf und macht langsam kehrt.

 

Grüße Andy

Mon Nov 12 21:55:18 CET 2012    |    PS-Schnecke46520

Jede noch so kleine Hilfe ist immer noch besser als sich feige zuverdrücken.

 

Gruß

Linux_TDCi

Mon Nov 12 22:00:58 CET 2012    |    Faltenbalg33989

Andy,

 

Hut ab. Ich selbst habe vor geraumer Zeit zwei schwere Motorafunfälle ansehen müssen.

 

Beim ersten Unfall kam das Moped von Rechts und knallte vur meinem Wagen in ein anderes Fahrzeug. Ich stand und hatte an der Ampel Rot. Kein Halbes Jahr später an der gleichen Kreuzung. Ein Moped kam von links angeschnackelt und der fahrer meinte, er könne beim Abbiegen einen anderen Überholen. Er unterschätzte seine Geschwindigkeit.

 

Es ist eine sehr hoch frequentierte Kreuzung mit Ampelanlage. Ein Zubringer kreuzt eine Umgehungsstraße. Ich kann mit Dir mitfühlen.

Mon Nov 12 22:10:24 CET 2012    |    Turbotobi28

Hi,

 

mit sowas muß man immer rechnen,leider.

 

Ich mußte auch schon beobachten wie einem Rollerfahrer in voller Fahrt die die Vorfahrt genommen wurde.

 

Auto quer gestellt,Warnblinker an und Notruf abgesetzt und ganz ehrlich ich war heilfroh das in der Zwischenzeit schon 2 Ersthelfer da waren die sich später als Krankenschwestern herausgestellt haben.

 

Wobei auch die dann nix mehr ausrichten konnten.

 

Ist schon einige Jahre her und auch wenn es mich nicht mehr belastet,vergessen kann man sowas auch net.

 

 

Gruß Tobias

Mon Nov 12 22:23:49 CET 2012    |    Jack GT

Ok,

 

ich bin um ca. 17h an der Ausfahrt vorbeigefahren und hab' mich über die Blaulichter gewundert - tägliche Route...

Mon Nov 12 22:28:50 CET 2012    |    PS-Schnecke50986

Gut gehandelt.

 

Wenn man sich sicher ist, dass man selber nicht mehr viel helfen kann, ist es besser, die Szenerie zu räumen um denjenigen, die helfen können, einen besseren Überblick zu verschaffen. Lieber gibt man ein paar Infos durch (Wer, Wo, Was, Wann usw.) und schaut, ob man gerade direkt benötigt wird, als dass man sich unnötig dazwischen drängt und den Helden spielen will. Die Bilder gehen einem in der Tat nicht mehr aus dem Kopf.

 

Eventuell kann man auch an anderer Stelle helfen, in dem man die Autofahrer eines sich bildenden Staus zur Bildung einer Rettungsgasse auffordert. Das konnte ich diesen Sommer auf der Gegenfahrbahn auf der Autobahn beobachten. Schwerer Unfall mit demenstprechender Staubildung. Kurz vor dem Stauende (geschätzt ca. 100m) kamen die ersten Rettungsfahrzeuge angerast. Es kann sein, dass nicht jeder Autofahrer gleich blickt, dass dies kein Baustellen-Stau sondern ein Unfall-Stau ist und somit erstmal keine Gasse bildet - in diesem Fall könnte man helfen, eine Rettungsgasse zu bilden.

 

Eine Verständnisfrage habe ich noch:

 

Du schreibst, du hättest gewendet. Inwiefern gestaltete sich dieser Wendevorgang als ungefährlich bzw. wem oder was bist du entgegengefahren ? Dem noch fließenden Verkehr oder einem Stau ?

 

Respekt für jeden, der hilft. Jeder sollte helfen, aber nur soviel, wie er sich zutraut, also seinen Fähigkeiten nach. Auch ein Notruf ist Hilfe.

 

http://www.spiegel.de/.../...aendchenhalten-reicht-nicht-a-387547.html

 

Hier 10 Tipps für jeden Ersthelfer.

Mon Nov 12 23:02:05 CET 2012    |    Tecci6N

Da ich die Szenerie, die sich dir gestellt hat nicht kenne, kommt mein Urteil jetzt nur aus meiner Vorstellung und deiner Schreibe. Aber du hättest vielleicht zusätzlich noch die Unfallstelle sichern können. Ob mit Warndreieck, Warnblinker, sonstwie...nur anrufen ist zwar der erste richtige Schritt (dann aber bitte die 112 ;)), aber man kann mit einer Absicherung auch noch mal viel retten. Nach vorne gehen muss man dagegen nicht, da sorgte aber bei dir schon dein Körper dafür ;)

Mon Nov 12 23:07:50 CET 2012    |    Andi2011

Zitat:

..nur anrufen ist zwar der erste richtige Schritt (dann aber bitte die 112 ;))

als Anmerkung: das stimmt,allerdings ist es normalerweise so, dass die jeweiligen Zentralisten Polizei/Feuerwehr in der Leitstelle eh eine Sofortleitung zum jeweils Anderen haben. Viele Leute die einen Notfall melden rufen halt einfach eine der beiden Nummern an.

Eine zentrale Notrufnummer hat sich bei uns bisher nicht durchsetzen können

 

Grüße

Andi

Mon Nov 12 23:08:07 CET 2012    |    V8-Junkie

Du hast vollkommen richtig gehandelt!!

Einen Notruf absetzten ist das mindeste, und das sollte aber wirklich jeder

Autofahrer schaffen.

 

Das du dich danach von der Szene abgewandt hast kann ich verstehen. Ich

hab auf einer einsamen Landstraße ein Motorradunfall live miterlebt, außer mir war kein

anderer da der helfen hätte können. Den armen Kerl hat die Leitplanke den Fuß fast

komplett abgetrennt. Er ist noch an der Unfallstelle gestorben.

 

Deshalb ist es auch aus Selbstschutz besser sich solchen Bildern wenn es möglich ist

nicht auszusetzen. Sowas vergisst man nie wieder.

 

Mfg Martin

Mon Nov 12 23:10:30 CET 2012    |    andyrx

Absichern war nicht notwendig da ganz wenig Verkehr und vor mir noch zwei oder drei andere Autos waren die direkt an der Unfallstelle mit Sprinkanlage standen und das war nicht zu übersehen...gerade Strecke gut einsehbar,das war nicht zu übersehen;)

 

hmm 110 oder 112..??

 

ich hab irgendwie rein mechanische die 110 gewählt und gedacht das wird schon richtig sein....:confused:

 

ich denke mal das wird sehr schnell weitergeleitet...oder täusch ich mich da??

 

der Wendevorgang war völlig unkritsch....ein ganz normale Kreisstraße (L326) mit wenig Verkehr die Autobahnzufahrt ist einen Kilometer weiter;)

 

Gegenverkehr gab es nicht weil die Strasse blockiert war...:o

 

 

 

mfg Andy

Mon Nov 12 23:19:03 CET 2012    |    PS-Schnecke50986

Achso, ich hatte nicht richtig gelesen und an eine Autobahn geglaubt. Hab mich schon gewundert. Unfälle mit Falschfahrern gab es ja nicht wenige in letzter Zeit.

 

110/112:

 

Eventuell kann die 112 bessere Erste-Hilfe-Anweisungen geben, aber wenn es drauf ankommt, wird eh verbunden/weitergeleitet.

Mon Nov 12 23:29:10 CET 2012    |    andyrx

hier ein aktueller Bericht mit Bild im Link:o

 

 

Zitat:

 

enstedt-Ulzburg - Am späten Nachmittag des 12. Novembers kam es gegen 16:10 zu einem schweren Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang auf der L 326 bei Henstedt-Ulzburg.

Der Fahrer eines 1-er BMW-PKW, aus Fahrtrichtung Autobahn kommend, kollidierte frontal mit einem polnischen LKW, welcher sich auf den Weg Richtung Autobahn befand. Der PKW-Fahrer verstarb an der Unfallstelle. Der Fahrer des LKW wurde mit einem schweren Schock in ein Krankenhaus eingeliefert.

Wie die Polizei mitteilte, geschah der Unfall nach ersten Erkenntnissen aufrund eines missglückten Überholmanövers des PKW-Fahrers. Bei dem Unfall geriet dieser mit seinem BMW unter das Fahrerhaus des LWK. Die Einsatzkräfte der alarmierten Feuerwehren aus Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen benötigten aufgrund der schwierigen Lage mehr als eine Stunde, um den Fahrer aus dem PKW zu bergen. Bei Alarmierung war zunächst unklar, wie viele Personen sich in den Fahrzeugen befanden. Erst während der Anfahrt zum Einsatzort kam die Meldung von der Leitstelle Holstein, dass eine Person eingeklemmt sei. Ebenso schwierig gestalteten sich die Aufräumarbeiten. Der PKW musste mit einer Seilwinde hervorgezogen werden.

Die Feuerwehren waren mit ca. 50 Kräften im Einsatz. Weiterhin vor Ort waren die Polizei, das DRK aus Kaltenkirchen, die ASG aus Lentföhrden, ein Sachverständiger der Dekra sowie einem Abschleppunternehmen. Mitglieder der psycho-sozialen Unterstützung des Kreises Segeberg – eine Gemeinschaft von Seelsorgern -, halfen den Einsatzkräften bei der Bewältigung der tragischen Situation während und nach dem Einsatz.

Die Zufahrt zur Autobahn sowie die Autobahnabfahrten mussten für die Dauer des Einsatzes und der anschließenden Bergungsmaßnahmen für mehrere Stunden voll gesperrt werden.

Quelle--> http://www.hessen-tageblatt.com/...alunfall-zwischen-pkw-und-lkw-87629

 

ja es stimmt,ich konnte nicht sagen wie viele Personen im Wagen waren....insofern hätte ich eventuell doch hingehen können:confused:...hier im Link sieht man wie zerstört der Wagen ist--> http://www.presseportal.de/.../rss

 

 

mfg Andy

Mon Nov 12 23:36:09 CET 2012    |    100avantquattro

Mach Dir keine Gedanken. Du hast in diesem Moment das Dir richtig Erscheinende getan. Und es macht keinen Sinn, jetzt, einige Zeit nach der Situation... mit Abstand und kühlem Blut... an Dir selbst Manöverkritik zu üben.

Anders wäre es doch, wenn Du wider besseres Wissen etwas getan hättest, von dem Du in dem Moment wußtest oder annehmen konntest, daß es falsch ist.

Jetzt hier als Außenstehender mit Ratschlägen wie "hättest die Unfallstelle sichern sollen" aufzuwarten... ist natürlich einfach für jemanden, der schön auf der Couch sitzend... diese Geschichte auf seinem Laptop liest, sich ein Bierchen gönnen kann, um dann munter mit Verbesserungstipps zu kommen.

Solche Situationen sind für den Normalbürger Ausnahmesituationen, die man in der Fahrschule vor 20 Jahren mal durchgesprochen hat, die aber normalerweise unter Streß eben doch nur von dafür extra geschulten Leuten richtig gehandelt werden können.

Hatte das auch schonmal. Ein LKW war auf einen PKW (es war wohl mal ein Golf) aufgefahren und hatte diesen auf einen Transporter geschoben und auf die Hälfte der ursprünglichen Länge reduziert.

Hinter den vorderen Sitzen war quasi nur noch 80 cm Blechmatsch, aus dem zum Schrecken auch noch der Unterschenkel einer Oma rausschaute. Benzin lief aus und trotzdem haben alle an den Türen gerissen, sich die Hände aufgeschnitten, um an die eingeklemmte Frau zu gelangen, die vorne quer über beide Sitze liegend eingeklemmt war. Ich habe beruhigend mit ihr geredet und ihr den Arm gestreichelt. Wie sich rausstellte, gehörte das Bein hinten zu ihrer Mutter. Da sie sich selbst nicht bewegen und nach hinten sehen konnte, bat sie immer wieder, man möge sich doch um ihre Mutter hinten kümmern und ob sie okay sei. Die war natürlich nicht mehr okay.

Wir sind in erster Linie mal Menschen und keine Notärzte, Feuerwehrleute oder professionellen Ersthelfer.

Irgend etwas kann jeder tun. Immer.

Mon Nov 12 23:37:02 CET 2012    |    Shibi_

Finde du hast genau richtig gehandelt. Wenn schon ausreichend Ersthelfer vor Ort sind braucht man sich nicht auch noch dazustellen. 30 Mann die um einen Verletzten rumstehen und von denen jeder seine eigenen Vorstellungen hat was das Richtige in dieser Situation ist bringen gar nichts. Solange man nicht ausgebildeter Sanitäter, Feurwehrmann oder ähnliches ist was eventuell wirklich noch gebraucht wird weil man einfach mehr Kenntnisse hat als der normale Bürger sollte man einen Notruf absetzen, eventuell kam ja sonst noch keiner dazu, und dann weiterfahren.

 

Am schlimmsten finde ich die Leute die nur anhalten um Fotos zu machen... Einmal erlebt, da war ich selbst Ersthelfer am Unfallort. Ich und noch 2 Weitere Autos haben angehalten, erstmal Warndreieck aufgestellt und nach den Leuten geschaut währenddessen hält auch das nächste Auto an, der Fahrer steigt aus, zückt sein Handy und nein, er wählt nicht den Notruf, er fotografiert erst mal in Ruhe den Unfall. Wie kann man nur so Sensationsgeil sein?!?

Zum Glück war dort nichts schlimmes passiert, nur Blechschaden und leichte Verletzungen. Aber trotzdem einfach unglaublich. :eek:

Mon Nov 12 23:44:53 CET 2012    |    andyrx

zum Thema Gaffer hatte ich hier mal zwei interessante Artikel--> Klick und hier--> nochmal Klick :eek:

 

ich wusste das die Bilder die mich eventuell erwarten keine angenehmen sind...und deshalb hab ich mich ferngehalten als ich gesehen habe...das schon andere Autofahrer die hinter dem LKW gestanden haben zu Hilfe kamen.

 

Ich muss da nicht noch hinlaufen und Bilder machen...die ich eventuell am liebsten gar nicht sehen möchte,ganz übel so etwas:(

 

mfg Andy

Mon Nov 12 23:56:36 CET 2012    |    Shibi_

Du hast doch zu allem schon etwas. :D

Mon Nov 12 23:59:37 CET 2012    |    andyrx

4 Jahre Blog schreiben ist auch schon ganz schön lang....mitunter muss ich aufpassen Themen nicht zu wiederholen weil ich vergessen hab das ich ein Thema schon mal aufgegriffen hatte;)

 

mfg Andy

Tue Nov 13 00:40:38 CET 2012    |    Achsmanschette15

Zitat:

hmm 110 oder 112..??

ich hab irgendwie rein mechanische die 110 gewählt und gedacht das wird schon richtig sein....:confused:

wählst du die 112 landest du direkt bei feuerwehr/rettungsdienst...über die 110 ist das ein kleiner umweg - da die polizei dann erst selbst noch die 112 "wählen" muss...

Tue Nov 13 02:38:47 CET 2012    |    Monstrabidur

"Überholfehler" im Polizeibericht...

Würde eher auf sowas wie einen "Bahnübergangbenutzungsfehler" a la Enke tippen.

Tue Nov 13 08:06:42 CET 2012    |    PIPD black

Moin Andy,

 

ich denke, dass du nicht vielmehr hättest tun können.

 

Ich habe bereits 2x ähnliche Erfahrungen gesammelt, allerdings ohne Todesopfer.

 

Das 1. Mal auf der Landstraße zwischen Wedel und Pinneberg. Herbst, morgens noch dunkel, auf einmal auf freier Strecke stockt der Verkehr, man sah nicht warum. Als ich zur Seite guckte, sah ich ein ganz schwaches Licht.....da stand tatsächlich im Graben ein Passat 35i auf dem Kühler mit dem Unterboden zur Straße. Jemand aus dem Gegenverkehr hatte dann "mal" angehalten" und auch versucht andere anzuhalten. Ich schaltete ebenfalls den Warnblinker ein und ging zum Passat. Es kamen dann noch andere Leute dazu. Der Verkehr fuhr dann aber im Grunde Slalom um die Fahrzeuge mit Warnblinklicht. Der Fahrer krabbelte aus dem Auto und saß völlig geschockt im Gras. Nicht wirklich ansprechbar. Dann fiel mein Blick auf die Rückbank: KINDERSITZE!!!! Scheiße.....Sind da noch Kinder irgendwo???? Panik.....wir haben den Fahrer mehrmals gefragt, angeschrieen, hatten keine Taschenlampen.....nach einer gefühlten Ewigkeit entgegnete er, dass er allein sei......ENTWARNUNG....die übrigen Leute kümmert sich bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte um den Fahrer....ich fuhr völlig geistesabwesend weiter nach IZ zur Arbeit.....wie ich da angekommen bin, weiß ich nicht.....arbeiten ging auch nicht. Der Schock saß.

 

Das 2. Mal war vor ein paar Jahren auf dem Weg nach Kiel. Wintereinbruch mit sehr viel Schnee und die Straßen kaum geräumt. Wir mussten notfallmäßig mit der Lütten in die Uniklinik. Mama blieb mit da. Abends im Dunkeln musste ich mit der Großen wieder heim. Hinter Neumünster Höhe Boxberg führt eine Straße bergab mit leichten Kurven. An den Straßenverhältnissen hatte sich nix geändert. Im Gegenteil, es kam noch gefrierender Regen dazu. Alles über 30 war viel zu schnell. Irgendwo vor uns mit einem Male Vollbremsung. Gerade so geschafft, schlitternd (trotz ABS und ESP) am Stauende zum Stehen gekommen. Ich hatte es schon oben auf dem Berg gesehn und den Warnblinker betätigt, aber mich trotzdem etwas verschätzt. Auch die mit viel Abstand folgenden Fahrzeuge schafften es gerade so. Dann sah ich ein Auto auf dem Radweg bzw. im Graben daneben auf dem Dach liegen. Fragte, ob zu helfen sei, aber meine Hilfe wurde dahingehend nicht benötigt. Man bat mich, mich um Absicherung der Strecke zu kümmern. Ich nahm mein Warndreieck und bat jemanden aus dem Gegenverkehr (der Weg war weit und beschwehrlich bei dieser Witterung für einen Fußgänger), dass er das WD oben am Berg positionieren solle. Meine Tochter saß im Auto: "Papa Papa...was ist los? Was ist passiert? Ich hab Angst...".

Da so weit alles klar war und der Stau auch nicht gerade an einer günstigen Stelle war, beschloss ich -mittlerweile das einzige Auto was noch stand, der Rest vor mir war weitergefahren- auch weiter zu fahren. Am nächsten Morgen, mußte ja Frau und Kind wieder abholen aus Kiel, kam ich an der Unfallstelle vorbei. Und sah mein Warndreieck stehen.........nichtmal 100 m von der Stelle weg, wo mein Auto zum Zeitpunkt des Anhaltens gestanden war. Zum Glück ist niemanden weiter etwas passiert. Ich war vllt. sauer.....

Tue Nov 13 08:34:02 CET 2012    |    Käfer1500

Naja, wenigstens kam dabei kein Unschuldiger zu Schaden. Hoffen wir mal, daß sich der Lkw Fahrer schnell von seinem Schock erholt ...

Schlimmer ists IMHO, wenn der Unfallverursacher noch Unschuldige mit in den Tod reisst oder schwer verletzt.

Tue Nov 13 08:35:53 CET 2012    |    Diesel73

Alles richtig gemacht!

Ich kenne beide Seiten eines Unfalls. Als Ersthelfer ist man dankbar über jeden, der mithilft. Das setzt aber einen klaren Kopf voraus. Wer den nicht hat, sollte weiterfahren. Das ist jetzt kein Vorwurf. Nicht jeder ist dafür gebaut, an einer Unfallstelle helfen zu können. Alles gut.

Bei dem schweren Unfall den ich selbst hatte, war die Unfallstelle ruckzuck nach dem Crash ein Chaos! Lag wohl auch daran, dass es zwei Taxen waren, da kamen alle (wirklich alle) Fahrer, die in der Nacht in der Nähe waren angerauscht. Gut, die Unfallstelle war hinreichend abgesichert (Wagenburg) :D, aber es rannte echt alles durcheinander und brüllte in allen mir bekannten Sprachen durcheinander. Nur eine Fahrerin behielt die Nerven und holte mich aus dem Schrotthaufen raus :).

Tue Nov 13 08:58:43 CET 2012    |    Achsmanschette15

Zitat:

nach einer gefühlten Ewigkeit entgegnete er, dass er allein sei......ENTWARNUNG....

auf solche aussagen von unter schock stehenden unfallbeteiligten, sollte man sich nicht zwangsläufig verlassen...ein prüfender blick ist trotzdem dringlichst angeraten!

Tue Nov 13 09:03:23 CET 2012    |    PIPD black

Naja....wir hatten ja so weit möglich ins Auto geschaut und nix gesehen bzw. gefunden. Die Gurte der Kindersitze waren offen. Daher dann zur Sicherheit die Befragung.

Tue Nov 13 09:05:21 CET 2012    |    BMWRider

@spillerkiller: sonst ist aber alles ok bei dir? :mad:

Tue Nov 13 09:21:05 CET 2012    |    nordlicht

Zitat:

? 13.11.2012 00:40 | MagirusDeutzUlm

 

hmm 110 oder 112..??

ich hab irgendwie rein mechanische die 110 gewählt und gedacht das wird schon richtig sein....

wählst du die 112 landest du direkt bei feuerwehr/rettungsdienst...über die 110 ist das ein kleiner umweg - da die polizei dann erst selbst noch die 112 "wählen" muss ...

In diesem Fall (Henstedt-Ulzburg, Kreis Segeberg, Schleswig-Holstein) läuft der Anruf auf der 110 in der Integrierten Regionalleitstelle West in Elmshorn auf (Koordiniert Polizeieinsätze der Kreise Segeberg, Pinneberg, Dithmarschen und Steinburg, sowie Rettungsdienst + Katastophenschutz in Pinneberg, Steinburg + Dithmarschen), während der Ruf über die 112 die Leitstelle der Feuerwehr in Norderstedt erreicht, die Einsätze der Feuerwehr / des Katahastrophenschutzes im Kreis Segeberg koordiniert.

 

Allerdings lernen schon Generationen von bundesdeutschen Kindern bereits im Kindergarten, dass ein Notruf bei einem Unfall über die 112 erfolgen soll ...

Tue Nov 13 09:23:25 CET 2012    |    PIPD black

Ist doch eigentlich völlig mumpe, welche Nummer gewählt wird (solange es beide Nummern gibt). Hauptsache es wird eine von beiden gewählt und eine Erstversorgung wird vorgenommen.

Tue Nov 13 09:45:56 CET 2012    |    GaryK

Übrigens eine gute Idee, im Winter den Erste-Hilfe-Kurs zu wiederholen....

Tue Nov 13 10:02:34 CET 2012    |    Shibi_

Zitat:

Ein Raser weniger - wenigstens hat er keine Unschuldigen mit in den Tod gerissen

Nur weil er überholt hat ist er ein Raser? Ist ja eine tolle Einstellung.

Für so eine Aussage reichen die Informationen absolut nicht aus. Ich kann weder etwas zu seiner vermutlichen Geschwindigkeit, noch etwas zum genauen Unfallhergang finden, außer, dass er überholt haben soll und ein LKW entgegenkam mit dem er so nicht gerechnet hatte. Also ist dieser Kommentar völlig fehl am Platz.

Tue Nov 13 10:14:06 CET 2012    |    andyrx

das ist eine kerzengerade Strecke....und gut einsehbar;-)

 

ein wenig wundersam war das schon....

 

mfg Andy

Tue Nov 13 10:17:25 CET 2012    |    PIPD black

Ich denke auch, dass man das so nicht pauschal bewerten kann.

Da führten sicherlich mehrere Faktoren dazu:

 

1. Weiß man nicht, ob der BMW-Fahrer nicht schon längere Zeit vorher auf der AB unterwegs war. An die höheren Geschwindigkeiten gewöhnt man sich und beim Fahren auf der Landstraße denkt man mal schnell, vor einem steht alles > Fehleinschätzung.

 

2. Um 16.10 Uhr setzt bereits die Dunkelheit ein > Dämmerung. Viele Fahrer meinen, es sei noch hell genug. Bei schnell eingeleiteten Überholvorgang (s. 1.) übersieht man dann sogar einen unbeleuchteten LKW > erhöhte Aufmerksamkeit gefordert!!!!

 

3. Gesundheitszustand/Fahrtüchtigkeit des Fahrers > es müssen nicht unbedingt Alkohol, Drogen, Selbstmordgedanken oder Lichtsinnigkeit/Risikofreudigkeit (Thema Raser) im Spiel sein....auch Krankheiten, Übermüdung, Stress etc. können zu Fehleinschätzungen etc. führen.

 

4. Technische Probleme? Auto ausgebrochen o. ä.?

 

5. Verhalten anderer Autofahrer: Evtl. hat der, den er überholt hat, "gegengehalten"?

 

Fragen über Fragen.....die wir sicher nicht beantworten werden und können.

Deine Antwort auf "Horrorunfall--> als einer der ersten an der Unfallstelle..."

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