Sun Jun 10 00:23:47 CEST 2018 | andyrx | Kommentare (18) | Stichworte: A, Frontera, Opel
Hallo Motortalker,
Nun ist es rund 1 Jahr her als ich für unser Haus in Ungarn einen Offroader gesucht hatte ....noch einen richtig robusten mit Leiterrahmen und Untersetzung und bin seinerzeit bei einem Opel Frontera 2,2i lang gelandet,der war erst 103.000km gelaufen und aus erster Hand mit 2 Jahren TÜV für schmale 2500.- Euro
....Ausstattung oder Extras bis auf das LSD an der Hinterachse Fehlanzeige,das Fahrzeug ist quasi nackt
Unter Offroader gilt ja die Devise was nicht dran ist geht auch nicht kaputt
Seit einem Jahr wird er nun genutzt und auch nicht geschont weil viel im Wald und im Gelände unterwegs,viele Kilometer sind damit natürlich nicht zusammen gekommen ,der Tacho ist jetzt bei knapp 110.000km.
....und der Frontera hat mich überzeugt ,denn mehr Geländewagen kann man kaum bekommen für unter 5000,- und natürlich kommt es in erster Linie auf Zustand und Wartung an,dieser hier lückenlos scheckheft gepflegt.
Der Frontera hat erst mal reichlich Platz in der langen Ausführung und man sitzt hoch und bequem aber auch sparsam was Komfort Goodies angeht,denn sogar die Fenster wollen noch gekurbelt werden.
Man kann dafür sogar locker hinten drin schlafen wenn es drauf ankommt,bei umgeklappten Sitzen ist das eine schön lange Liegewiese hinten.
Was für Offroad nicht so ideal erscheint ist der Böschungswinkel hinten durch den Überhang der durch die AHK noch verringert wird...prima hingegen die Anhängelast von 2,6 Tonnen.
Wer überwiegend auf Offroad Talente wert legt kann auf den Kurzen Frontera Sport ausweichen ,der deutlich handlicher ist aber eben auch deutlich weniger Platz offeriert und durch den kurzen Radstand sich weniger für Anhängerbetrieb eignet,da ist der lange Frontera der bessere Zugwagen.
Das Cockpit ist Funktional und die Bedienung einfach....nichts gibt einem Rätsel auf. Die Kupplung ist gut dosierbar und standfest.
Die Sitze sind Langstrecken tauglich und bequem,die Übersichtlichkeit nach vorne ist gut durch die kantige Form,jedoch nach hinten schlechte Sicht die durch das am Heck montierte Reserverad eingeschränkt wird....der Blick ist jedoch herrschaftlich hoch,denn der Opel Frontera bringt es immerhin auf 175cm Höhe.
Das Fahrlicht könnte besser sein,das Fernlicht ist hingegen Ok....
Der Wagen ist ordentlich verarbeitet und klappert nicht ( da war der Subaru Forester 2,5XT deutlich mehr am Rappeln ) auch wenn es mal flott durchs Gelände gehen soll denn die Federung hat enorm lange Federwege und zusammen mit den Reifen im 70er Format bügelt die einiges weg,die Seitenneigung ist auf kurviger Straße dafür beachtlich und es wirkt typisch Offroader schon ein wenig schaukelig wenn man es zu flott angeht.
Die Bremsen sind gut dosierbar und wenig Nässe empfindlich.
Überhaupt wird der Opel Frontera im Gelände gerne unterschätzt oder wird als SUV abgetan ...nein das ist echter Geländewagen mit 23cm Bodenfreiheit und dank hinterer Starachse auch noch recht ordentlicher Verschränkung und da weit besser als unser Renault RX4 oder der Honda HR-V. Ich habe den Opel Frontera zwecks Offroad Verwendung umgerüstet auf All Terrain ( AT ) Reifen Torque A/T 701 und es bei der Basisgrösse von 235/70r16 belassen.
....eine gute Eigenfederung der recht hohen Reifen ist damit gewährleistet und da hier in der Puszta eher Sandwege vorherrschen habe ich keine MUD Terrain (MT) Reifen genommen (sehen natürlich geiler aus die MT Schluffen) die nochmals mehr Profiltiefe haben, diese Reifen hier haben ca. 1,2 cm Profil und MT Reifen oft bis 1,7 cm,dies kann aber mit MT Reifen im Sand zum eingraben führen und hat daher hier nicht so die großen Vorteile beim Offroad fahren auf Sand um die Nachteile von MT Reifen wie hohen Verbrauch und lautes abrollen in Kauf zu nehmen.
Bisher bin ich jedenfalls noch nicht steckengeblieben...nur einen Plattfuss gab es zu beklagen.
hier mal die technischen Daten der Youngtimers--} https://www.auto-data.net/de/opel-frontera-a-2.2i-136hp-4x4-2562
jetzt könnte man denken ein recht kleiner 2.2 Liter 16V Motor mit 136PS in dem schweren Geländewagen mit über 1800kg leer ...??
Das funktioniert besser als gedacht den der langhubige Motor ist sehr elastisch trotz nur 202Nm ....1+2 Gang sind recht kurz übersetzt,die Gänge 3und 4 sind gute Fahrgänge und der 5 Gang ist lang und drehzahlsenkend ausgelegt und fürs Gelände habe ich ja noch die Untersetzung an Bord
....damit ist der Frontera kein Rennwagen aber durchaus ein gemütlicher und guter Langstreckenwagen sofern man es nicht zu eilig hat,weil sein niedriges Drehzahlniveau für wenig Lärm sorgt und der Wagen damit für einen Offroader sehr sparsam ist und der große Tank mit 80Liter seinen Teil dazu beiträgt.
als ich den Frontera von Norddeutschland nach Ungarn brachte hab ich tatsächlich nur 9 Liter gebraucht auf der ersten Etappe (sachte gefahren) von Hamburg bis Prag....dann in den tschechischen Bergen war es immer noch unter 10 Liter auf 100km...das finde ich für einen Benziner Geländewagen überragend sparsam.
Aktuell bin ich seit dem letzten tanken 600km gefahren überwiegend Landstrasse und die Tanknadel steht immer noch zwischen halb und viertel....das mag man kaum glauben,denn es ist ein BENZINER und kein DIESEL.
Was anfangs störte ist die teigige Kugelumlauflenkung,im Gelände von Vorteil weil kaum Stossempfindlich und robust aber auf der Strasse wenig zielgenau und indirekt.
was hab ich dran machen lassen??
Zahnriemen erneuert und Anhängerkupplung angebaut...hat in Ungarn (incl. der AHK) schmale 250.- Euro gekostet.
was steht noch an??
Auspuffkrümmer (neuer liegt schon bereit) bläst ab.
Auspuff Endtopf ist irgendwann jetzt auch fällig.
Was ich an dem Frontera mag ist das gefällige Design das auch nach 26 Jahren (ja so lange ist das schon her als der Frontera auf den Markt kam) nicht plump wirkt und ihn dennoch als vollwertigen Offroader wirken lässt....in Anbetracht des sehr guten Preises hab ich an dem Wagen nichts auszusetzen denn für den Wald hier und die oft mit Schlaglöchern gespickten Nebenstrassen in Ungarn ist er der ideale Kamerad.
Bei Schnee oder Glätte hingegen ist mir der Renault RX4 oder auch unser Honda HR-V lieber weil der permanente Allrad sich da besser anpasst....der robuste zuschaltbare Allrad des Frontera hingegen ist für Offroad fahren für mich erste Wahl weil robust und effektiv,man muss halt auch seinen Verstand nutzen und wissen wann es Zeit ist Allrad und gegebenenfalls auch Untersetzung zu aktivieren....dann hält den Frontera so schnell nix auf.
Rost ist überschaubar denn das Fahrzeug wurde ausschliesslich in Hamburg gefahren und nicht in den bayrischen Bergen wo man mit Salz nicht sparsam ist...die gute Haltung merkt man dem immerhin 20 Jahre alten Fahrzeug an.
Grüße Andy |
Sun Jun 10 06:40:46 CEST 2018 | ElHeineken
Klingt nach einer runden Sache!
Sun Jun 10 09:42:06 CEST 2018 | andyrx
@ElHeineken
gehört auch immer ein wenig Glück dazu wenn man einen Offroader in dieser schmalen Preislage kauft....denn Geländewagen sind als Gebrauchte allgemein recht teuer am Markt.
Dem Frontera eilt ja kein so toller Ruf voraus was Zuverlässigkeit angeht und gerne auch wird er milde als SUV belächelt
deshalb hab ich es mal etwas ausführlicher aufgeschrieben....
Grüße Andy
Sun Jun 10 09:59:38 CEST 2018 | Goify
Fein, so ein Frontera und mit 22 kann man ihn schon Youngtimer nennen.
Unser Nachbar hatte so einen, aber aufgrund von Geldmangel war es ihm nicht möglich, den Allrad zu reparieren, sodass er ihn irgendwann verkaufte.
Sun Jun 10 11:57:25 CEST 2018 | toyotahelferlein
Hi Andy! Kann mich Deinen ausführlichen Beschreibungen nur anschließen, auch wenn ich im Laufe der nun über 200 000 Kilometer "gemeinsamen" Weges, auch ein paar negative Erfahrungen machen musste.
Wäre der Fronti für mich (in erster Linie) kein Ackergaul würde mich höchstens sein weniger "edles" Interieur stören, trotz Vollausstattung. Das viele Plastik wirkt doch sehr "billig", die Instrumentierung recht hausbacken. Die äußere Erscheinung selbst gibt die Mischung als Geländewagen und SUV doch recht deutlich wider.
Als Lastesel (mit großer Dachbox) muss er ständig herhalten, auch auf "sehr" langen Strecken. Ich finde die Spurtreue, mit aufgezogenen Allwetterreifen, der Größe 255/65R16, sehr gut. Um die Mittellage sind keine "nervenden" ständigen Korrekturen nötig. Auch der Geräuschpegel hält sich in Grenzen, wenn gleich im Laufe der Zeit doch "etwas" (subjektiv) angestiegen. Vielleicht liegt es aber auch an der zuletzt geänderten Reifenmarke.
Der Fronti eignet sich auch als Alltagsauto (auch dank der Einzelradaufhängung aus dem kurzen Opel Monterey), einzig die Ausmaße stören dabei etwas, wie die von Dir umschriebene "bescheidene" Sicht nach Hinten. Hatte schon überlegt das Ersatzrad zu verbannen, jetzt wartet aber eine Dashcam mit Rückfahrkamera (schon etwas länger) auf ihren Einbau.
Hoffe der Fronti überlebt mich noch, komme im Jahr auch kaum noch auf Kilometer und der TÜV war bis dato auch selten ein Problem. Konnte die bisher anfallenden Reparaturarbeiten allesamt selbst bewerkstelligen, somit hielten sich die laufenden Kosten in einem erträglichen Rahmen.
U.a. musste ich mal den Wärmetauscher der Heizung tauschen, wobei das gesamte Armaturenbrett und die Mittelkonsole raus mussten. Am Fahrwerk musste auch schon einiges an Verschleißteilen gewechselt werden, bspw. Bremsbeläge, Bremsscheiben, Achslenker, wobei die Radnaben natürlich einen etwas größeren Arbeitsaufwand/Sorgfalt erfordern. Auch musste mal die Benzinpumpe im Tank "neu" fixiert werden, die Tankanzeige wurde ungenau. Der Tank musste dazu ausgebaut werden, nicht einfach nur über einer Grube
Ansonsten fällt mir noch ein Ausfall der Bedieneinheit der Scheibenheber ein, wo mir ein Bekannter neue Relais einlötete.
Hoffe Du hast noch lange Spass an Deinem Fronti! Gruß toyotahelferlein (Wolfgang), der noch "nie" einen Toyota besaß
Mon Jun 11 09:41:04 CEST 2018 | Pilot188
Für den Frontera hatte GM Anleihe beim Chevrolet Blazer S10 genommen. Wir sind den Chevy gerne gefahren. Er hatte zwar den größeren Motor drin (4,3l V6) und einen Dreigang-Automaten. Aber ich mochte den Wagen. Der S10 hatte bei 4x4 beide Achsen starr
Mon Jun 11 11:18:02 CEST 2018 | andyrx
@Pilot188
der Frontera ist eigentlich ein Isuzu und wurde für Europa etwas überarbeitet und mit größenteils Opel Motoren ausgerüstet....die Diesel kamen zum Teil auch von VM Motori aus Italien-
mit dem Blazer hat er nicht viel zu tun,das zuschaltbare Allradsystem ist aber ähnlich und das Mittendifferential dann 50/50 gesperrt....wie bei fast allen Offroadern aus dieser Zeit
Grüße Andy
Mon Jun 11 12:53:16 CEST 2018 | toyotahelferlein
Genau Andy, der Rodeo, den es meines Wissens nach in Amerika auch als 3.2 V6 gab.
Mon Jun 11 15:54:31 CEST 2018 | pico24229
Bei mir in der Straße stehen 3 Fronteras, alle gehören dem Nachbarn gegenüber
Mir gefällt auch das typische Geländewagendesign.
Wed Jun 13 13:40:46 CEST 2018 | quantas
Ist das der, mit dem jämmerlichen Crashverhalten??
Wed Jun 13 14:05:32 CEST 2018 | Pilot188
So schlecht hat er nicht abgeschnitten. Das war 2002
https://www.youtube.com/watch?v=HSm3vUQ8dpk
Wed Jun 13 14:07:42 CEST 2018 | Pilot188
und der Isuzu Rodeo 2002
https://www.youtube.com/watch?v=lOe_IIa34Mk
Thu Jun 14 11:33:29 CEST 2018 | andyrx
es war sicherlich die chinesische Kopie der Landwind 6 gemeint--> https://de.wikipedia.org/wiki/Landwind_X6
Grüße Andy
Thu Jun 14 11:45:18 CEST 2018 | toyotahelferlein
Den hätte ich nicht mal geschenkt genommen! Wie alle Nachbauten und chinesische Eigenkonstruktionen in jener Zeit, "weit hinter" westlichen Standards, auch mit Komponenten etablierter Industriestaaten.
Thu Jun 14 23:11:39 CEST 2018 | Trackback
Kommentiert auf: Offroad:
Reise Offroader gesucht, Terracan oder Frontera?
[...] ein recht kompaktes und sauschnelles SUV...der leider einem Unfall in der ungarischen Puszta zu Opfer fiel und ersetzt wurde durch einen 98er Opel Frontera 2,2i lang mit erst 103.000km.
den Bericht dazu findest du hier--> https://www.motor-talk.de/.../...98er-opel-frontera-2-2i-t6368483.html [...]
Artikel lesen ...
Fri Jun 15 08:02:28 CEST 2018 | Druckluftschrauber136037
Interessanter, professioneller Fahrer auf Bild 1! ;-)
Fri Jun 15 12:41:07 CEST 2018 | andyrx
geile Story...da zieht einer nachts eine 20 Meter lange Fichte mit seinem Geländewagen (der muss ja mal ordentlich power haben) durch die Dörfer bis Ludwigshafen....als die Polizei das merkwürdige Gespann stoppte bekam sie vom 19 jährigen Fahrer zu hören den Baum habe er im Wald gefunden...nunja 1,6 Promille erklärt einiges...
Link dazu-->https://www.suedkurier.de/.../...te-an-Gelaendewagen;art372434,9776505
Ob mein Frontera das auch geschafft hätte...??
keine Ahnung was so ein Baum mit 20 Meter wo wiegt....
schmunzelnde Grüße
Andy
Thu Jun 28 13:06:21 CEST 2018 | Schattenparker50214
Ich kannte den Frontera auch und somit auch das Licht...
Beim Licht hat es geholfen ein anderes Leuchtmittel einzusetzen. Z.B. gibt heutzutage ja schon “Birnen“ mit “+120%“ Leistung. Da kann ich dir die Marke GE sehr ans Herz legen. Kleine Investition, je nach Typ, großer Effekt.
Wed Nov 28 23:47:01 CET 2018 | Trackback
Kommentiert auf: Offroad:
Passendes Auto für Schotterpisten in steilem Gelände (Pässe)
[...] Habe den Opel Frontera gefahren —> https://www.motor-talk.de/.../...98er-opel-frontera-2-2i-t6368483.html
Als auch den Subaru Forester 2,5 XT —> https://www.motor-talk.de/.../...-subaru-forester-2-5-xt-t5876137.html [...]
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Deine Antwort auf "Test/Bericht —>> 1 Jahr mit dem 98er Opel Frontera 2,2i"