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Sun Dec 17 12:00:17 CET 2023    |    Trottel2011    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: 3 (B), Lager, Motor, öwes, Reparatur, Reparaturen, V70, Volvo

Hallo Motor-Talker!

 

Motor mit AbdeckungMotor mit AbdeckungSchon Teil 10... Fast ist alles behoben... Fast! :) Ich habe ja letztens in Teil 7 noch die Drehmomentstütze des Motors getauscht. Dieser hatte schon das starke Kippen des Motors bei Lastwechsel reduzieren können, allerdings spürt man den D5 immer noch im Motorraum laufen und gabz war der Lastwechselruck nicht weg. Zusätzlich konnte ich an einen jüngeren topo gewarteten D5 'Hand auflegen' und merkte, dass doch mehr geht, sprich ich muss was machen :D Ich dachte immer dass der D5 etwas rauer läuft, aber jetzt weiß ich, dass es nicht so sein muss :D

 

[bild=]Die 5 und 6 Zylinder Motoren im V70 "fressen" gerne Motorlager, wie es sich scheinbar gibt. Es sind 2 "Hauptmotorlager" vorhanden, sowie ein paar kleinere Stützlager bzw. allgemeine Gummilager. Das Lager, welches regelmäßig die Grätsche macht, ist der oben rechts (Beifahrerseite) am Federbeinböech, sprich da wo wir die Drehmomentstütze getauscht haben. Dieses Lager ist ein Hydrauliklager und verschleißt mit der Zeit eben, gerade mit einem Diesel, flotter. Zusätzlich gibt es ein Lager auf der Fahrerseite unterhalb des Luftfilterkastens welches das Getriebe mit dem Fahrzeug verbindet.

 

Beide Lager sind recht "teuer" - finde ich - und stammen, je nach Aussage, von Lemförder oder Corteco als OEM. Da ich die Originalteile nicht bezahlen wollte, gibt’s eben von meiner „Lieblingsmarke“ Lemförder ;) :D

 

Lager Beifahrerseite oben: Volvo 30793318 bzw. Lemförder 43612 01

Lager Fahrerseite unten (6 Gang Automatik): Volvo 31316875 bzw. Lemförder 35761 01

 

Drehmomentstütze muss rausDrehmomentstütze muss rausDer Tausch von beiden ist relativ selbsterklärend, wenn man weiß, wie man dahin kommt ;) Zuerst müssen wir den Motor abstützen. Hier kann man entweder den Motor von unten mit einem Wagenheber und etwas Holz mit der Ölwanne (vorsichtig und mit ausreichend Auflagefläche) leicht anheben, sodass es an Ort und Stelle bleibt. Da unklar war wie defekt mein Lager war, habe ich mich schon gewundert, dass ich überwiegend das Auto angehoben hatte. Andererseits entlastet man ja das Fahrwerk ordentlich, daher war das schon etwas besorgniserregend, ob die gegossene Ölwanne das wirklich aushält. Aber da muss man durch! :D

 

Danach nehmen wir die Motorabdeckung ab, legen es beiseite und lösen den Ausgleichsbehälter für das Kühlwasser (1 Schraube 8 mm und einmal geklipst). Ist das gelöst, können wir es vorsichtig anheben und sichern. Hierbei auf alle Plastikleitungen achten, da diese gerne mal abbrechen können – gerade im Alter! :eek:

 

Alle 4 Schrauben lösen (3x 15 mm, 1x 13 mm)Alle 4 Schrauben lösen (3x 15 mm, 1x 13 mm)Alle 3 (3x 15mm) Schrauben rausgedrehtAlle 3 (3x 15mm) Schrauben rausgedrehtWeiter geht es mit dem Lösen der Drehmomentstütze. Hier sind nur 2 Schrauben mit jeweils 15 mm Nuss rauszudrehen. Jetzt sollten alle Schrauben am Motorlager sichtbar sein. Insgesamt: 7 -> 3 am Motorträger (kleiner Aluminiumansatz welches seitlich am Zylinderkopf angeschraubt wird), 1 welches durch den Träger in das Lager stecker und 3, die das Lager an der Karosserie befestigen. Die Schrauben am Motor nur dann lösen, wenn klar ist, dass der Motor ausreichend abgestützt wird. Am Träger sind es 3 x 15, 1 x 13 mm. Am Lager sind es 3 x 15 mm.

 

Ist der Motor ausreichend gestützt, kann man alle Schrauben rausdrehen. Vorsichtig! Im nächsten Schritt nehmen wir das Lager raus und schauen uns das Teil mal an. Da es ein hydraulisches Lager ist, ist natürlich eine Flüssigkeit im Teil enthalten. Es gibt Fälle, wo das Lager die Flüssigkeit rausgepresst hat. Nicht gut, gerade weil es dann quasi ein Ölverlust mit begrenzter Menge darstellt :D Wir können jetzt vergleichen, wie sehr das Lager verschlissen ist… Und wie man sieht ist mein altes Lager schon in sich zusammen gefallen. Ca. 10 mm abgesackt. Das erklärt auch die 'Beweglichkeit' des Motors im Motorraum und dadurch die harten Lastwechsel - das Lager kann ich ohne viel Kraft bewegen während ew beim neuen Lager nicht so ist... Hat sich schon mal gelohnt!

 

Ordentlich eingesacktOrdentlich eingesacktWeiter geht es mit dem Zusammenbau. Das ist wieder in umgekehrter Reihenfolge, ergänzt mit ein paar Drehmomentwerten. Beide Schrauben der Drehmomentstütze bekommen 110 nm, anderen kleineren Schrauben jeweils 80 nm, ausser die 13 mm Schraube sowie die 8 mm Schraube am Ausgleichsbehälter ;) Ganz einfach ;) :D Manchmal ist das Leben einfacher als man denkt.

 

Volle HöheVolle HöheIst die Seite erledigt, geht es auf das recht gut zugebaute Getriebelager. Dazu müssen ein 'paar Kleinigkeiten' raus. Der Liftfilterkasten ist schnell ausgebaut. Dazu die Schrauben des Deckels lösen, die Verbindung zum Ansaugschlauch/-rohr lösen (Schlauchschelle) und den Stecker vom Luftmassenmesser/Luftmengenmesser abstecken. Ist der Deckel ab, ist unten im Kasten ein Clip, der 4 Finger hat. 10 mm Nuss nehmen, alle 'Finger' einschließen und drücken. Zeitgleich am Kasten ziehen und es kommt dann raus. Die Gummitülle/-muffe hinten rechts aushaken und schon ist der Kasten raus.

 

Das muss alles quasi rausDas muss alles quasi rausWir müssen auch die Batterie sowie den Batteriekasten ausbauen. Dazu den Deckel abziehen, den Dichtungsstreifen über die Spritzwand und den Deckel im Windleitplastik abziehen (Nase um 90° mit Werkzeug drehen). Dann kommt die Batterie zum Vorschein. Beide Pole der Batterie abklemmen, den Halter dür die Batterie abnehmen (10 mm) und die Front des Batteriekastens abklipsen. Die Batterie kann jetzt ausgebaut werden.

 

Jetzt muß noch der Kasten raus. 3x 8 mm Schraube rausdrehen, 1x 7 mm und dann den Kasten vorsichtig rausziehen. Hierbei auf den Motorhaubenzug achten, da dieser zum Teil durch den Batteriekasten läuft :) Ist das raus, gibt es noch eine Sache: Sicherungsblock (Fahrerseite) lösen. Dazu müsste eine Schraube raus, die bei mir offenbar nicht drin war. Irgendwann war wohl einer hier in der Ecke. Dann den Kasten mit einem kleinen Ruck Richtung Motor drücken. Damit ist es anhebbar.

 

Jetzt den Wagenheber nehmen und unter unter der Fahrerseite unter dem Getriebe ansetzen - Achtung! Nicht die Ölwanne treffen! - und wieder das Ganze sichern. Auch hier wieder nicht wundern, wenn das Auto zeitgleich ausfedert.

 

Lager ist sichtbar unterhalb des KastensLager ist sichtbar unterhalb des KastensAlle Muttern entfernen und Blech abnehmenAlle Muttern entfernen und Blech abnehmenJetzt gehen wir an das Lager ran. Unter dem Sicherungskasten sind 2 Schrauben - beide 10 mm. Lösen uns rausnehmen. Danach die 4 Muttern auf dem gleichen Blech entfernen. Diese sind 18 mm und sollten sich recht gut lösen lassen. Sind alle 4 gelöst, kann man das Blech abnehmen und das Lager ist dann sofort sichtbar. Nicht wundern... Die 4 Stehbolzen bzw. Anschweissgewindebolzen sind nie mittig im den Öffnungen des Lagers. Das hinzubekommen ist nicht möglich, da diese auch nie 100% sitzen. Solange der Motor gehalten wird, ist alles bestens :)

 

Uns fehlen nur noch 2 Schrauben und alles passt! Diese beiden Schrauben sind auch wunderbar von oben zugänglich und haben wieder 18 mm Schlüsselweite. Beim Lösen darauf achten, dass das Getriebe wirklich gesichert ist. Lieber den Heber etwas mehr hoch pumpen, damit sich das Lager von der Karosserie löst. Bei mir war das Ganze ziemlich fest 'verklebt' da Gummi direkt mit der Karosserie in Kontakt kommt und dann hängt. 2 kurze Hammerschläge seitlich und ich konnte es lösen.

 

Alt vs. NeuAlt vs. NeuAlt vs. NeuAlt vs. NeuWir vergleichen jetzt beide Lager und stellen fest, dass im alten Lager unter dem Gummideckelchen viel Flüssigkeit zu spüren ist. Beim Neuteil ist das straff und nichts drunter. Also hat das alte Lager auch 'einen wech'. Gut dass ich nicht nur das Eine getauscht habe.

 

Also, alles wieder zusammenbauen, alle Muttern mit 80 nm und Schrauben 175 nm verpassen, am Sicherungskasten fest mit Gefühl. Der Zusammenbau ist genauso einfach wie das Zerlegen. Es ist nur fummelig.

 

Ist alles zusammengebaut, geht es daran die Uhrzeit im Auto einzustellen und dann den Motor zu starten... Jetzt die grosse Frage: Ist es besser? Den Motor spüre ich im Innenraum deutlich weniger. Die obligatorische Wasserflasche zittert nicht mehr so doll. Der bisher normale (für mich) Motorlauf ist einem ruhigen leichten Zittern gewichen. Beim Fahren merkt man den größten Unterschied: der starke Ruck, der durch die neue Drehmomentstützte reduziert werden konnte, ist nun fast ganz weg! Ich denke, wenn ich noch die untere Drehmomentstütze tausche, läuft der Motor im Motorraum da wo es laufen soll und bleibt auch da :D

 

 

Damit ist fast alles an Öwes erledigt, was ich bisher festgestellt habe. Theoretisch müsste alles, was noch kommt, nur deshalb gemacht werden, weil ich das so will und nicht weil es sein muss :D


Tue Dec 19 08:18:04 CET 2023    |    _RGTech

Motorlager.

 

Das sollte ich jetzt auch mal langsam angehen. Nach 25 Jahren und 240tkm sicher kein Fehler mehr.

 

Schön, wenn man mit so "kleinen" und gern ignorierten Reparaturen den ganzen Fahrzeugcharakter positiv beeinflussen kann ;)

Tue Dec 19 09:56:11 CET 2023    |    Trottel2011

Zitat:

@_RGTech schrieb am 19. Dezember 2023 um 08:18:04 Uhr:

Motorlager.

 

Das sollte ich jetzt auch mal langsam angehen. Nach 25 Jahren und 240tkm sicher kein Fehler mehr.

 

Schön, wenn man mit so "kleinen" und gern ignorierten Reparaturen den ganzen Fahrzeugcharakter positiv beeinflussen kann ;)

Das ist ja auch das Spannende an sowas. Man merkt erst wie "rau" ein Motor läuft, wenn man den dann mit frischen Lagern spüren kann. Ich muss noch 1 Lager tauschen, ist eins, da mache ich mir nicht extra den Aufwand das hier zu posten. Das ist aber nur eine unten liegende Drehmomentstütze. Dass die neu muss merke ich an eine neue Bewegungscharakteristik :D

 

Wäre das ein RWD Fahrzeug wären alle Lager super schnell getauscht :D 3 Stück hatten alle meine Fahrzeuge mit RWD - wobei beim V12 war das Lager für das Getriebe die komplizierteste Version (sprich Feder, Gummiring, 3/4 Teilig bla bla...) und das ginge nicht ganz so schnell ;)

Tue Dec 19 14:40:08 CET 2023    |    _RGTech

Mal schaun ob das bei Mercedes genauso ist... käme mir entgegen, bzw. meinem Geldbeutel :D (So Dinge wie Motor anheben, wo man sich zu Hause einen abbricht und in der Werke schnell & sicher ans Ziel kommt - dank Kran, Bühne, Ölabsaugung oder ähnlichem - lass ich einfach machen. Bin faul geworden ;))

Mon Dec 25 21:59:39 CET 2023    |    Trottel2011

Zitat:

@_RGTech schrieb am 19. Dezember 2023 um 14:40:08 Uhr:

Mal schaun ob das bei Mercedes genauso ist... käme mir entgegen, bzw. meinem Geldbeutel :D (So Dinge wie Motor anheben, wo man sich zu Hause einen abbricht und in der Werke schnell & sicher ans Ziel kommt - dank Kran, Bühne, Ölabsaugung oder ähnlichem - lass ich einfach machen. Bin faul geworden ;))

Ich hätte es auch machen lassen können, aber irgendwie ist mein Ehrgeiz grösser aktuell :D

Tue Dec 26 11:43:51 CET 2023    |    AVOPMAP

Hatte die Lager von Hutchinson gekauft. Waren Volvoteile bei denen das Logo rausgefräst war.

Tue Dec 26 11:54:38 CET 2023    |    Trottel2011

Die kenne ich ja mal gar nicht. Meine Lemförder hatte ich mit den Teilen verglichen, sogar die kleinsten Zeichen, die drauf waren waren identisch. :) Aber gut zu wissen, dass Volvo irgendwo Hutchinson mal genutzt hat/aktuell benutzt.

Deine Antwort auf "Kombi-Kur 9A: Dann also auch noch neue Motorlager..."

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