Sun Sep 02 16:45:35 CEST 2018 | seahawk | Kommentare (2) | Stichworte: Peugeot 208
Mal wieder ein Mietwagentest. Dieses Mal eine Marke, die ich noch nie gefahren war. Ein Peugeot 208.
Optik
Außen fand ich den Wagen ansprechend. Allerdings ist er nach vorne furchtbar unübersichtlich und man sieht nichts außer der Oberkante der Motorhaube. Ich würde daher dringend zu Parkpiepsern raten.
Innen
Die Instrumente sind so angeordnet, dass sie oberhalb des kleinen Lenkrads platziert sind. Ich muss sagen, dass ich mit 1,80m keine Einstellung von Lenkrad und Sitz gefunden habe, bei der die Sitzposition passte und gleichzeitig das Lenkrad nicht mindestens einen kleinen Teil der Instrumente verdeckte. Davon abgesehen war die Bedienung einfach, wenn man französische Autos kennt. Wobei ich die Bediensatelliten der GRA am Lenkrad nicht wirklich verstanden habe. Die Qualität ist ansprechend. Selbst in der Basisversion ist das Armaturenbrett teilweise geschäumt und das Plastik des Lenkrades fühlt sich okay an.
Fahrwerk
Sicher eine der Stärken des Wagens, auch wenn die Jinyu Gallopro Reifen an der Vorderachse, die der Vermieter aufgezogen hatte, nicht gerade die Fahrdynamik förderten und mit relativ wenig Grip und schnellem Wechsel ins Untersteuern sportliche Ambitionen etwas erschwerten. Mit den ab Werk montierten Michelin (noch an der Hinterachse) wäre der Fahrspaß sicherlich gut gewesen. Für die Klasse gut ist der Fahrkomfort.
Motor und Getriebe
Auch wenn ich natürlich mehr PS und Drehmoment gewohnt bin, so kann ich doch gute Vergleiche zu ähnlichen Mietwagen aus der Klasse mit um die 80-90PS ziehen und da sieht das Fazit nicht gut aus. Der 1.2l 3-Zylinder ist zäh, drehunwillig und wenig laufruhig. Unter 2500 u/min tut sich wenig und gegen 5000 u/min wird es dann zäh und laut. Wenn man die kleinen Turbomotoren aus Polo, Ibiza, Fiesta oder Clio / Sandero gefahren ist, dann fühlen sich die 82PS des Peugeot eher wie 60-70PS an und es fehlt insgesamt an Souveränität. Auch der Verbrauch war bei sparsamer Fahrweise nicht umwerfend. Mit 5,4-5,9 l/100km entsprach das etwas dem Dacia Sandero mit dem kleine 0,9l Turbo auf den gleichen Strecken. Der Sandero kam die Berge aber deutlich leichter hoch. Mich hat vor allem das Getriebe überrascht. So lange Wege und so eine unpräzise Führung war ich gar nicht mehr gewohnt. Und irgendwie war der Schaltknauf auch sehr groß und komisch geformt. (rein subjektiv)
Fazit
Für mich hat der Peugeot mal wieder gezeigt, dass in der Klasse die Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern immer mehr verschwinden. Ob Peugeot, Ford, Opel, VW, Seat oder sogar Dacia macht gar nicht mehr so viel Unterschied, oder zumindest weniger als das Drehmoment des Motors. Ich würde die kleine Turbos, trotz ihrer unbestreitbaren Nachteile bei Zuverlässigkeit und Umwelteigenschaften, den kleinvolumingen Saugern immer vorziehen, selbst wenn es bedeutet im gleichen Budget lieber einen Auto einer Billigmarke anstatt eines vermeintlichen möchtegern Premiumanbieters zu kaufen. Eigentlich traurig, dass Saugmotoren mit 4-Zylindern und mindestens 1,4l Hubraum heute weitgehend aus den Kleinwagen verschwunden sind, denn die boten einen guten Kompromiss aus Drehmoment und Zuverlässigkeit. |
Sun Sep 09 13:19:52 CEST 2018 | British_Engineering
Der Peugeot 208 war letztes Jahr für mich eine der Alternativen, als ich nach einem Nachfolger für meinen Fiat Punto Typ 188 suchte. Ich war von einer Kollegin in ihrem Peugeot 208 mitgenommen worden und mir gefiel das Auto beim Mitfahren sehr gut. Die Kollegin ist zudem mit ihrem Exemplar sehr zufrieden.
Als ich mir das Auto dann aber beim Händler einmal genauer anschaute, waren da doch einige Punkte, die mir missfielen. Die beschriebenen Probleme zwischen Sitzposition und der Ablesbarkeit der Instrumente fielen mir auch auf, genauso wie die ziemliche Unübersichtlichkeit nach vorn. Da ich aber wenn irgendwie möglich ein Auto ohne irgendwelche Parkpiepser wollte, habe ich dann sogar auf die Probefahrt mit einem Peugeot 208 verzichtet und nach Probefahrt mit mehreren Konkurrenten wie Fiesta, Polo und Punto einen Punto mit dem 1,4 Liter-Benziner gekauft.
Kleinwagen mit Saugmotoren von mehr als 1,4 Litern Hubraum gibt es meines Wissens gar nicht mehr in modernen Kleinwagen. Beim Punto und Alfa MiTo, die beide gerade auslaufen, gab es zumindest einen 1,4 Liter-Benziner mit 77PS, so wie ich ihn ja auch habe. Der ist von der Laufkultur wirklich prima, an Steigungen kommt er aber an seine Grenzen. Wer dauerhaft einen forcierten Fahrstil pflegt, wird mit diesem Motor nicht glücklich. Für meinen eher schonenden Fahrstil, meist auf Landstraßen mit strengem Tempolimit ist er vollkommen okay. Der 1,2 Liter-Dreizylinder von Peugeot wäre es vermutlich auch.
Thu Sep 13 16:54:11 CEST 2018 | seahawk
Ja, wenn es nicht zu bergig ist wird es gehen.
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