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Sun Sep 11 15:16:30 CEST 2011    |    schipplock    |    Kommentare (25)    |   Stichworte: Continental Mark IV, Ford, Lincoln

Vor fast einem Jahr fing ich an mich ueber den Continental Mark IV und V zu informieren. Ich guckte mir mehrere Exemplare an, lernte dabei einige Schwachstellen kennen und habe mir dann am 27. August 2011 von privat einen Continental Mark IV gekauft und am 30. August zugelassen.

 

Aber kurz zu der Entstehung des Interesses: ich bin schon seit fruehester Kindheit an Autos interessiert, und als ich dann 18 wurde und meine Fahrerlaubnis bekam, interessierte ich mich fuer den ersten Cadillac Seville . Zu der Zeit waren die Kisten noch _extrem_ billig; sie wurden einem hinterhergeschmissen (heute um die 8k+ eur, damals 3-4k eur). Spaeter dann interessierte ich mich kurz fuer die dritte Generation des Chevrolet Caprice. Irgendwann aber wurden mir Seville und Caprice zu langweilig; ich Kojak guckend entwickelte ein Interesse fuer einen Buick Century als Sedan, aber als ich ihn in echt sah, empfand ich das Heck als bider, weil es beim Sedan ziemlich kurz ist und "komisch" aussieht. Mein Interesse bewegte sich also zum Buick Regal dritte Generation als Coupé. Leider ziemlich selten in DE anzutreffen und selbst bei Anfragen bei US-Importeuren stiess ich mit dem Modell oefter mal auf Schulterzucken. Vor kurzem dann hatte ich das Verlangen nach etwas "ganz" speziellem und fand mich beim Cadillac Eldorado (7. Generation) wieder; 8.2L, schoen lang, breit...das war fuer mich ein echter Traum und ist es immer noch. Was mir beim Eldorado nicht gefiel war der Innenraum, der fuer mich sehr mager und ungemuetlich wirkte. Es gab noch andere Autos, fuer die ich mich interessierte...

 

Nur durch einen dummen Zufall bin ich ueberhaupt erst auf den Continental gestoßen. Wir haben hier in der Naehe einen US-Car Haendler (RD-Classics), der extrem viele Autos vor Ort stehen hat, die man sich alle angucken kann. Dort war ich und setzte mich aus Spaß einfach mal in einen Continental Mark IV und ich war sehr beeindruckt. Mein erster Gedanke war: ach du scheisse ist der lang und och, trotzdem hat man einen guten Ueberblick.

 

Das war auch der Zeitpunkt, an welchen ich den ersten Beitrag im US-Car Beitrag bezueglich eines Continental schrieb und mich informierte.

 

Fast ein ganzes Jahr dauerte es dann, bis ich mir dann endlich einen gekauft hatte. Die Suche nach Mark IV gestaltet sich eigentlich relativ einfach, weil es in den USA noch viele davon gibt und auch viele noch gefahren werden.

 

Aber genug geschwallt.

 

Jetzt mal was zum Auto:

 

Allgemein

Mein Continental Mark IV ist EZ 1972, wurde in Wisconsin gekauft und bewegt. Im Jahre 2010 dann wurde das Auto von dem Vorbesitzer nach Deutschland importiert und H-zugelassen. Er hat ihn dann ca. 1 Jahr gefahren. Soweit ich das sehe, wurde so gut wie nichts umgeruestet (Blinker usw...); er blinkt also ganz gelassen mit seinen roten Blinkern (hinten).

 

Zustand

 

Lack und Dach:

Mein Continental Mark IV hat eine gruene Lackierung, die noch original zu sein scheint. Der Lack ist an Motorhaube und Heckdeckel nicht mehr gut (siehe Fotos), aber immer noch ansehnlich. Ich habe ihn gestern poliert und konnte noch einiges rausholen (die Bilder entstanden allerdings vor der Politur). Ich habe an der linken Tuer einen Kratzer; hat jemand mit dem Schluessel gemacht.

Er hat ein weisses Vinyldach; das Dach selbst ist in einem sehr gutem Zustand; das Vinyl ist weich, hat keine Risse und keine Pickel sind zu spueren (also kein Rost unter dem Vinyl *vermutlich*).

 

Motor, Automat:

Das 5-stellige Tacho ist vermutlich 1x rumgelaufen und zeigt jetzt 11k Meilen an. Das Automatikgetriebe schaltet sehr weich und fast unbemerkt die Gaenge hoch. Die reale Motorlaufleistung wird man vermutlich nicht mehr genau bestimmen koennen, aber das ist ehrlich gesagt auch irrelevant. Der Motor laeuft sehr ruhig und nimmt Gas willig an. Der Motor hat offiziell 212PS. Das Auto wiegt aber 2.2t+ und ich war bis zu der ersten Fahrt damit auch sehr skeptisch, ob der Motor das ueberhaupt stemmen kann.

Mein Alltags Auto wiegt 1050kg und hat 90PS, also 11.7 kg pro PS. Beim Continental waeren das also mindestens 10.4kg pro PS, bei der Annahme, dass das Auto 2200kg wiegt. Diese Rechnung ist aber pure Theorie. Die Praxis zeigt, dass der Motor schon bei leichtem Gas enorme Kraft hat und diese 2.2t+ wie ein Federgewicht bewegt. Wenn man auf die Idee kommt das Gaspedal beim Anfahren durchzutreten ist man enorm erstaunt. Wie gesagt, mit 212PS drehen die Raeder beim Anfahren und bei Vollgas sofort durch.

Der Motor tropft kein Oel. Laut Vorbesitzer frisst er 1L Oel auf 1000km. Er hat den Motor mit 15W40 bewegt. Das mache ich aktuell auch.

Der Kuehler wurde laut einem Forumsmitglied von der Limo uebernommen. Mein Continental hat aus diesem Grund kein Recovery System und der Kuehlwasserbehaelter ist hier wirklich nur ein einseitiger Ausgleichbehaelter (bei Ueberdruck). Ich habe zumindest bis Cold Level aufgefuellt (im Behaelter) und nach einer laengeren Fahrt wurde der Kuehlmittelstand nicht "mehr" (bis Hot level). Der Motor frisst auch kein Kuehlwasser. Ich bin also mechanisch guter Dinge; auch wenn der Kuehler nicht ganz "original" zu sein scheint :). Achja, der Vorbesitzer hat die komplette Auspuffanlage erneuert. Eine Ein-Rohr-Auspuffanlage. Ich finde das den besten Kompromiss; er klingt typisch amerikanisch, aber ist dabei nicht zu laut. Eigentlich hoert man den Motor nur beim Beschleunigen und Anfahren. In fast allen anderen Situationen hoert man den Motor so gut wie nicht; auch mit offenem Fenster nicht.

 

Die Bremsen, die Reifen:

Das Auto ist schwer; sehr schwer sogar und man merkt das auch, wenn man vorher ein 1050kg Auto gefahren ist. Die Bremsen aber sind gut genug, um das Auto zum stehen zu bringen. Ich musste sogar schon das Suretrack System testen (unfreiwillig). Es kam ein Auto aus der Seitenstrasse, es regnete und ich musste vollbremsen; das System verhaelt sich wie das bekannte ABS. Heisst nur anders. Ich konnte sicher bremsen. Interessant ist auch, wenn man die Zuendung anmacht: "plump" macht es. Angeblich ein gutes Zeichen fuer das Suretrack System. Insgesamt aber fahre ich mit dem Auto vorausschauender als mit meinem Alltagsauto. Ganz einfach, weil es eben doch schwerer ist und man das eben auch abbremsen muss. Das Gewicht merkt man auch in den Kurven. Logisch.

Die Bremsleitungen und Bremsen wurden bei diesem Auto letztes Jahr gemacht. Genau wie die Kraftstoffleitung.

Die Reifen sind von 2010 und haben viel Profil. Die original Radkappen sehen gut aus, scheppern aber bei Unebenheiten. Mal gucken, ob ich da authentischen Ersatz in Form einer Felge fuer bekomme oder ob ich es einfach so lasse.

 

Die Innenausstattung:

Der Continental hat natuerlich eine Klimaanlage, die auch funktioniert. Sie hat aber eine nicht (mehr) zulaessige Befuellung. Der Lueftermotor, der anscheinend hinter dem Handschuhfach liegt, macht die ersten 2 Minuten fuerchterliche Geraeusche, aber wenn er einmal laeuft, dann sehr leise und effektiv. Darum muss ich mich irgendwann mal kuemmern.

Der Continental hat noch das originale Radio mit Kassette verbaut, was auch alles wunderbar funktioniert. Insgesamt 4 Lautsprecher, die noch alle Laute von sich geben. Ich werde daran nichts machen; das Radio bleibt. Elektrische Antenne, Intervall-Scheibenwischer, Tempomat, huebsche Ledersitze und einen sehr schoenen Teppich. Alle elektrischen Elemente funktionieren bis auf die Zentralverriegelung; die funktioniert nur, wenn ich den Knopf manuell betaetige; dann bewegt sich auch der von der Beifahrertuer. Nicht weiter schlimm, denke ich.

 

Der Rost:

Ich habe natuerlich keinen perfekten Continental gekauft, denn das war ja auch nicht das Ziel. Ein bisschen fummeln will ich ja; das ist ja nun mein Hobby.

Im Kofferraum jeweils links und rechts befindet sich in den Tiefen der Kotfluegel etwas Rost. Der Rost ist nur leicht und furztrocken. Ich vermute, dass im Kofferraum Wasser reingelaufen ist, denn links habe ich trockene Erde rausgeholt. An der Stelle ist er noch lange nicht durchgerostet, aber darum werde ich mich die naechste Woche kuemmern. Nach Beseitigung der Rostschaeden werde ich ihn dann hohlraumkonservieren (lassen).

Die Tuerunterkanten sind auch rostig; sichtbar nur von innen, wenn man die Tueren geoeffnet hat. Auch das werde ich diese oder naechste Woche "angreifen"; je nach dem, wie schnell ich das mit dem Kofferraum hinbekomme. Die Konsistenz ist aber noch gut.

Unterhalb der Kante der Motorhaube waren auch mehrere Roststellen; die habe ich bereits entfernt. Am Heckdeckel blueht es auch unterhalb der Kante; sieht man nur, wenn man Deckel oeffnet. Das Problem dort ist die "Chrom"-Zierleiste. Dort sammelt sich offensichtlich das Wasser und verbleibt dort wohl auch. Da muss die Zierleiste ab und der Rost entfernt werden, bevor er sich ausbreitet. Ist aber alles schoen verschraubt; geht also alles gut ab und auch wieder ran.

Der vordere, rechte Radlauf hat drei Pickel, die sicher bald "aufgehen". Da besteht also ebenfalls Handlungsbedarf. Die Problematik, dass man den Lack nicht mehr so hinbekommt wie original, ist mir bekannt, aber bei so kleinen Stellen wird man eine kleine Veraenderung vllt. nicht so stark bemerken...mal sehen, wie gut "mein" Lacker das hinbekommt.

GANZ bitter war die Batterie, die der Vorbesitzer drin hatte; die ist ausgelaufen und die Batteriesaeure hat den Traeger darunter angefressen. Die Batterie hatte ich sofort entsorgt und den Traeger entsprechend bearbeitet. Ich mache dem Vorbesitzer keinen Vorwurf, weil die Saeure ja ganz langsam entweicht, aber darauf haette man ein Auge werfen sollen, auch wenn Batterien ziemlich teuer geworden sind. Das war das erste, was ich bei dem Auto gemacht habe.

 

Der Verbrauch:

Der Verbrauch interessiert mich nicht, weil das Auto mein Hobby ist und ich damit nicht jeden Tag zur Arbeit fahren will. Ich habe den Verbrauch auch noch nicht gemessen. Ich habe das Auto vollgetankt, bin 320km Autobahn bei 120km/h mit 3km Stau bei Schritttempo gefahren (als ich ihn abgeholt hatte) und die Nadel war danach kurz vor der Haelfte (2mm *g*). Beim ersten Tanken bin ich falsch an die Saeule gefahren. Die Tankoeffnung ist ja hinter dem Nummernschild und wenn man ganz normal vorfaehrt kann der Schlauch recht kurz werden. Man muss also immer etwas vorfahren, so dass der Arsch unmittelbar an der Saeule ist. An "meiner" Tankstelle kann ich deswegen nur rueckwarts an die Saeule fahren, weil ich sonst mit der Schnauze den Weg versperren wuerde. Mir ist außerdem aufgefallen, dass die Zapfpistolen hier etwas zu spaet "ausklicken". Bei mir laeuft am Ende immer etwas ueber. Nicht weiter schlimm, aber man hats dann halt an der Pistole...zum Glueck ist es kein Diesel. Benzin riecht ja kurz danach nicht mehr. Vielleicht ist auch einfach nur etwas defekt oder inkompatibel.

 

Fazit:

Ich bin mit dem Auto sehr zufrieden. Wenn ich mal schlecht gelaunt bin, dann setze ich mich einfach in das Auto und dreh eine Runde. Ich habe danach wirklich bessere Laune. Wenn man es liest, glaubt man es nicht, aber wenn man einmal drin sitzt, will man echt nicht mehr aussteigen. Es sitzt sich ultragemuetlich in dem Auto und man hat auch ueberhaupt nicht den Drang zu "rasen" oder hektisch irgendwo hinzufahren. Ich bin manchmal richtig unentspannt und fahre mit meinem Alltagsauto viel schnell und bin nach diesen Fahrten auch immer total "fertig", weil man sich bei solchen Fahrten immer sehr konzentrieren muss, aber mit dem Continental passiert mir das erst gar nicht.

Das Coupé ist breiter und laenger als eine aktuelle S-Klasse von Mercedes, aber dadurch, dass die Form so klar definiert ist, laesst sich das Auto extrem gut steuern. Ich weiss immer, ob es passt oder nicht, da man jede Ecke und Kante im Auge hat. Die Servo war mir am Anfang viel zu weich, aber daran gewoehnt man sich. In engen Baustellen kotzt einen die Servo dann aber an; mich zumindest; ich habe aber nicht vor damit mehr als noetig auf der AB zu fahren. Der fehlende rechte Spiegel stoerte mich die erste Zeit, weil ich den eigentlich benutze, um Abstaende nach rechts einzusehen. Mittlerweile habe ich mich an die Ausmasse gewoehnt, aber ich will den trotzdem irgendwann nachruesten.

 

Was mich an diesem Auto ein wenig stoert ist die allgemeine Aufmerksamkeit; ich habe das Auto ja ausschließlich fuer mich gekauft, aber man kann nicht auf oeffentlichen Strassen fahren, ohne aufzufallen...das war mir zwar vorher klar, aber ich kann damit noch nicht so richtig umgehen. Ich mag auch nicht gelobt werden...da habe ich wohl ne Macke :). Woran ich mich schon gewoehnt habe, sind die anderen AMI-Fahrer, die mich grueßen; das gehoert sich wohl so. Keine Ahnung.

 

Wuenscht mir viel Erfolg mit dem Auto; auf dass es ein langes Leben bei mir fristet :).

 

//Nachtrag

das Radio ist kein Originalradio; beim '72er Mark IV konnte man kein AM/FM Stereo Kassettenradio dazubestellen. Ich habe das auf http://automotivemileposts.com/mark41972optionalequipment.html gelesen ("On Ford vehicles, you could either get AM/FM Stereo OR an AM/Stereo Tape combination, but not all three combined"). Ein Skip Cullen hat mir geschrieben (von der Seite), dass manche '72er mit dem 8-Band Kassettensystem von den '73er Modellen ausgeliefert wurden.


Sun Sep 11 15:34:07 CEST 2011    |    Antriebswelle19813

"Zweitwagen" ist gut, auch wenn`s ja so ist...:p- für die meisten Leute ist ein Zweitwagen ja ein kleineres, spritsparenderes Auto...;)

 

Aber herrlich, diese großen Ami-Kisten find`ich auch schon immer unheimlich faszinierend- aber wahrscheinlich würde mich so einer finanziell ruinieren, da ich den am ende doch fast nur fahren würde:D- und Sprit wird ja nicht billiger...:(

 

Wünsche dir ganz viel Spaß und allzeit gute und knitterfreie Fahrt, achte gut auf den "Kleinen"...:)

Sun Sep 11 15:37:45 CEST 2011    |    HemiV8

Geile Farbe - geiles Auto ! Genau mein Fall ! Glückwunsch.

Sun Sep 11 16:02:01 CEST 2011    |    Faltenbalg135113

Herzlichen Glückwunsch - das war immer auch mein Traum :)

Sun Sep 11 16:07:41 CEST 2011    |    Goify

Absolut geiler Wagen. So einen fuhr doch auch der Teufel (Baron) in Timm Thaler. :cool:

Sun Sep 11 16:07:57 CEST 2011    |    Faltenbalg133191

Vor mir fuhr mal ein Bentley auf den Lidl-Parkplatz, als ich ausm Laden wieder raus bin, standen mindestens 5 Leute drumrum. Da wusste ich: Wer seine Ruhe haben will, darf kein schönes Auto fahren.

Wundert mich, dass Du nicht die dritte US-Luxusmarke damals erwähnst, die Imperials: http://www.youtube.com/watch?v=NWz2hzeKRYo

Sun Sep 11 16:38:08 CEST 2011    |    Faltenbalg30803

Coole Karre, hübsche Farbe...Gratulation. :)

Sun Sep 11 16:41:03 CEST 2011    |    Dr Seltsam

Den würd ich zurückgeben, Schimmel am Heckkennzeichen :D :D :D

 

Ne, geiler Schlitten, einfach sehr schönes Gefährt. Viel Spass damit und immer ne handbreit Sprit im Tank :)

 

Achja und die Sache mit dem "auffallen". Das ist etwas woran man sich mit so einer Kiste gewöhnen muss. Im Land der gesichtslosen VW-Brotdosen und der Armada von ( teil ) runtergerockten Klein- und Kompaktwagen ist man mit SO einem Schiff immer auffällig. Bisschen neidisch bin ich jetzt schon, da ich mich persönlich auch für etwas in Richtung Caprice intressiere, aber als Student momentan weder Geld noch Zeit dafür habe.

Sun Sep 11 16:45:19 CEST 2011    |    dodo32

2,2 Tonnen sind auch eine Ansage :eek:

 

Viel Spass mit dem Wagen! :)

 

Gruß

-dodo-

Sun Sep 11 17:17:47 CEST 2011    |    Schattenparker50835

Absolut schöner und zeitloser Ami- Klassiker. Wie siehts mit der Versicherung aus ?

Sun Sep 11 17:18:23 CEST 2011    |    Rostlöser51609

Einen schönen Artikel hast du zu deinem Lincoln geschrieben :)

 

Genau wie du musste auch ich mich erstmal daran gewöhnen, dass diese Autos aus einer ganz anderen Galaxis stammen als ein normaler Verbrauchtwagen...

 

... aber so nach und nach gewöhnt man sich an das Auto ;)

 

Groß ist das Auto schon, wenn nicht sogar SEHR groß.

Wenn ich mit meinen 1,70m die Mitte meines Vinyldachs reinigen will, muss ich mich immer auf einen Hocker stellen...:D

Sitze ich normal im Wagen, reiche ich mit meinen Fingerspitzen nicht an dass Radio oder an Bedienelemente, welche nicht auf dem Lenkrad liegen, heran :eek:

 

Das mit dem Thema "Aufmerksamkeit" ist mir auch aufgefallen.

Auf der einen Seite ist es ein schönes Gefühl, wenn man Aufmerksamkeit für den Wagen kommt und Leute ehrlich interessiert sind.

Irgendwann nervt es jedoch auch, wenn zum 564354564 mal die Frage nach dem Benzinverbrauch kommt (die häufig doch nur implizieren soll wie wahnsinnig viel das Auto doch verbraucht) oder wie viel Hubraum er hat...

 

Interessant war für mich eine Begebnung an einer Tankstelle.

Dort meinte doch wirklich jemand, ob mein Wagen denn so 150-200.000€ (!!) wert wäre.

Hat ihn wohl aufgrund des Kühlergrills mit nem RollsRoyce verwechselt :D

Sun Sep 11 17:42:32 CEST 2011    |    Käfer1500

1l Öl / 1000km klingt aber nicht gut ... bei meinen VW Vierzylindern ist das die Verschleißgrenze zur Revision, möglicherweise ist das für Ami V8 aber normal?

Sun Sep 11 17:53:19 CEST 2011    |    schipplock

danke fuer die Antworten. Ich werde den Blog natuerlich im Laufe der Zeit mit den Erfolgen zumuellen, die ich erziele. Wie geschrieben habe ich ja noch einiges an dem kleinen Waegelchen zu tun.

 

@Rockport1911, was genau willst du denn wissen? Ob die Versicherung dafuer teuer ist? Nein, Vollkasko ist sehr guenstig. Es gibt spezielle Oldtimerversicherungen, die genau auf das Profil "Oldtimer" abgestimmt sind. Die setzen dann voraus, dass du einen Haupt-PKW hast, dass das Ding eine Garage oder einen abschließbaren Platz hat, du nicht mehr als 8000km im Jahr faehrst usw...die Versicherungsgebuehr wird dann hauptsaechlich vom Wert des Autos beeinflusst.

 

@Käfer1500, ich werde natuerlich beobachten, wie viel Oel er wirklich frisst. Ich bin jetzt schon 600km gefahren und der Oelstand ist immer noch bei "S" von "Safe". So war der Oelstand auch vor den 600km. Nach 600km also noch kein messbarer Oelverlust. Davon abgesehen bin ich bei sowas abgehaertet: solange ich meinen Audi 80 fahre, seit 8 Jahren also, frisst er 1L Oel auf 1000km; solange der Motor ordentlich laeuft, ist mir das eigentlich egal; zumal der Verbrauch nie gestiegen ist. Faellt bei mir in die Kategorie "is halt so". Sowas muss man nur im Auge behalten, aber bei so alten Kisten kontrolliere ich Wasser und Oelstand sehr oft. Bei meinem Audi 80 jede Woche, weil ich ihn kenne und beim Continental vor jeder Fahrt, weil er mir noch fremd ist und ich ihm nicht traue ;).

 

@Zin-Azshari, also das Radio ist ja mal beschissen positioniert oder? :) Die haetten es gleich ins Handschuhfach einbauen koennen, aber dafuer waere das Fach ja viel zu klein :P. Aber da man ja nicht so eingeklemmt sitzt wie in anderen Autos, ist das ja alles kein Problem. Aber sag mal...wie oft pflegst du dein Dach?

Sun Sep 11 18:24:04 CEST 2011    |    norske

Das wurde ja auch langsam Zeit, dass Du Deinen wunderschönen Mark IV dem interessierten Publikum präsentierst ;)

 

Spass beiseite: Gratulation zu Deiner Wahl und zu dem ehrlich bildschönen Wagen. Der Mark IV ist in meinen Augen nach dem Mark II der schönste der Lincoln Mark Series.

Wie gestaltete sich die Garagen- / Stellplatzsuche für Deine Landyacht eigentlich? Für meinen doch zwischen 30 und 50 cm kürzeren Donnervogel war das hier in der Stadt eine kleine Odyssee.

 

Ich wünsche Dir für Dich und Deinen Mark jedenfalls eine allzeit knitter- und pannenfreie Fahrt und, wie Dr Seltsam auch schon, immer eine Handbreit Sprit im Tank.

 

Grüsse

Norske

Sun Sep 11 19:34:23 CEST 2011    |    emil2267

nen klein bisschen bin ich aber schon enttäuscht,ich dacht du legst dir mal so ne südamerikanische bananenkiste zu,die kein normaler mensch kennt :D

 

aber den cadillac seville & den buick century find ich auch saugut,klar der buick passt super zu chupa chups & der cadillac der generation is wirklich schick & wirkt auch heut gut 10 jahre jünger,als er eigentlich is :cool:

 

aber alles geschmackssache & meiner is der grosse continental grad mal gar net,schon gar nicht in dieser farbgebung :D

 

aber auf jeden fall nen beeindruckendes geschoss,was auch auf seine art gefällt,wünsch dir auch viel spass & allzeit gute fahrt damit :)

Sun Sep 11 19:38:04 CEST 2011    |    Spurverbreiterung17353

Echtes big block Dickschiff, in dem herrschaftlichen Innenraum fehlt nur noch der Kamin und die Whiskybar in der Mittelarmlehne :D

 

Respekt sich so einen Kreuzer zuzulegen, Bewahrer einer Ikone.

Mit einer Limo hätteste noch ein Nebengewerbe zur Finanzierung als Hochzeitskutscher zulegen können, verbunden mit steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten... aber du könntest ihn ja vermieten.

 

Der niederländische Händler hat ein schön bebildertes Angebot

http://www.rdclassics.de/classic_cars_list.htmlr

Mein Lieblingszitat:

Zitat:

Für Seine Alte ist dieser Cadillac aus 1972 in guter Kondition

Respekt! :D

Sun Sep 11 19:47:22 CEST 2011    |    emil2267

stimmt,dass is echt brauchbar,um das hobby teilweise mit zu finanzieren

 

macht nen kumpel von mir auch,allerdings paar nummern kleiner mit nem wartburg 311 :D

Sun Sep 11 20:13:54 CEST 2011    |    Spiralschlauch135157

Mit 460er das hat was. Drehmoment ohne Ende. Das mit dem überlaufen beim tanken ist normal, das Problem habe ich auch immer. Rote Blinker sind erlaubt. Das Übel eines Vinyldaches sieht man erst wenn man es runternimmt, mit ertasten ist da nicht viel zu holen. Aber ein schöner stattlicher Wagen mir persönlich nur etwa zu schwach für das Gewicht. Aber der 460er hat viel Potential 350-400Ps sind da gut drin.

P.S. Mein Ami verbracht kein Öl, da steht wohl irgendwann mal ein Überholung an.

Sun Sep 11 20:43:59 CEST 2011    |    Andi2011

Herzlichen Glückwunsch zu deinem wirklich sehr schönen Lincoln,hast in meinen Augen alles richtig gemacht!

 

Der zweite Glückwunsch geht für den schön und informativ geschriebenen Artikel raus, freue mich auf mehr:)

 

Grüße

Andi

Sun Sep 11 20:50:49 CEST 2011    |    schipplock

@norske, ich habe hier eine verlaengerte Garage, wo er reinpasst. Die Einfahrt ist eng, aber ist er erstmal drin, geht es :).

 

Zitat:

P.S. Mein Ami verbracht kein Öl, da steht wohl irgendwann mal ein Überholung an.

ein Motor, der kein Oel verbraucht braucht in der Tat eine Ueberholung :). Spass bei Seite; lies etwas hoeher; kein messbarer Oelverbrauch innerhalb von 600km; ich wuerde mir aber auch bei 1L auf 1000km keine Gedanken machen. Ein Motor muss etwas Oel verbrauchen. Deswegen gibt es ja den Oeleinfuellstutzen *g*. Laut Handbuch ist ein Oelverbrauch auch voellig normal. Ein mechanischer Motor halt.

 

@Bert Benz, ja, ne Minibar mit Whisky *g*.

Sun Sep 11 22:23:03 CEST 2011    |    Trennschleifer8157

selbstredend ein absolut amtlicher wagen - erinnert mich sofort an die guten alten actionfilme aus den 70ern, die ich vor gut 30 jahren samstag nachts zusammen mit meinem alten herrn vom sofa geguckt habe :cool:

 

wirklich ein sehr schoenes stueck, kompliment.

 

 

gruesse vom doc

Mon Sep 12 01:06:25 CEST 2011    |    bstid20

Zitat:

Diese Rechnung ist aber pure Theorie. Die Praxis zeigt, dass der Motor schon bei leichtem Gas enorme Kraft hat und diese 2.2t+ wie ein Federgewicht bewegt

Hubraum eben... dafür hast du sicherlich einen großen reifen verschleiß, Drehmoment frisst eben reifen auch.... ;)

Mon Sep 12 10:03:44 CEST 2011    |    Rostlöser51609

@schipplock

 

Ich habe meinen Lincoln selbst auch noch nicht so lange.

Daher kann ich nicht sagen wie oft ich das Dach reinigen werde.

In Anbetracht dessen das ich mir nächste Saison eine Abdeckhülle kaufe, wohl nicht so oft.

 

Das Radio ist eigentlich gut platziert.

Bei meinem Conti ist es im Gegensatz zu den Marks übrigens genau in der Mitte.

"Suboptimal" ist für mich eher der Schalter für die el. Kofferraumœffnung hinter der Handschuhfachklappe...

Ich denk das liegt aber einfach an der schieren Größe unserer Autos.

An manchen Stellen ist die Ergonomie zwar nicht so gelungen, dafür ist aber das Interieur göttlich schôn gestaltet :)

 

Immerhin ist der Tempomat gut platziert. Beim Golf ist der am Hebel und sehr umstãndlich zu bedienen - ich habs ohne Handbuchlesen nicht hinbekommen.

Beim Town Coupe dagegen sofort....

 

@bstid20

 

Warum soll viel Drehmoment einen höheren Reifenverschleiß zur Folge haben ?

Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht.

 

@Thema Garage

Ja das kann in der Tat haarig werden.

Oft sind die Garagen zwar breit genug, dann aber zu kurz...

Ein 72er Mark IV ist da ja zum Glück nur 5,67m lang.

Die 75-79er Contis bringens da auf 5,92m oO

Mein Lincoln residiert daher jetzt im Lagerraum einer aufgegeben Gaststätte :D

Mon Sep 12 20:46:10 CEST 2011    |    spechti

Zitat:

Immerhin ist der Tempomat gut platziert. Beim Golf ist der am Hebel und sehr umstãndlich zu bedienen

Es gibt Golf mit Tempomat? Da habe ich wieder mal was dazugelernt! Cool! Ich dachte immer, so etwas ist bei deutschen Autos nur bei S-Klasse und Co zu finden.;)

 

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Club der Lincoln Mark IV-Besitzer!

Ich möchte behaupten, daß diese Autos wohl zum besten gehören, was an stilvollen Automobilen (und hier paßt der Begriff) in der Oberklasse diesseits des Andromedanebels jemals zu kaufen war. Die Autos sind gut gebaut, technisch ausgereift, erlesen zu fahren und stehen einfach über den Dingen. Ihre göttliche Schwere unterm Hintern ist mit nichts anderem zu vergleichen und Du hast das mit "kommt aus einer anderen Galaxie" schon sehr treffend ausgedrückt. Andere Lincolns dieser Ära, wie zin-azsharis Town Coupe stehen den Marks in nichts nach, außer daß ich letztere vielleicht als einen Hauch sportlicher bezeichnen würde (sofern man so einen Begriff in diesem Zusammenhang überhaupt verwenden kann, denn ein "Sportwagen" ist er nicht). Und der 72er war wohl der schönste von allen (wegen der vorderen Stoßstange).

 

Der 460er Ford ist eine solide Konstruktion und bärenstark, mit reichlich Reserven und Mumm beim lässigen Überholen von LKW und Dieselbenzen auf der Landstraße. Das C6 hat die Leistung locker unter Kontrolle.

 

Dieser Wagen ist so klasse, daß ich meinen 73er Mark die meiste Zeit als Lieblings- und Alltagsauto nutze. Einfach weil alles andere schnell nicht mehr akzeptabel ist und man immer so unterwegs sein möchte. Mein Zweitwagen wird ein 71er Mustang Mach 1, der gerade sehr aufwendig von mir restauriert wird. Nur im Winter und bei sehr schlechtem Wetter befinden sich die zwei im trockenen Winterlager und eine japanische Winternutte wird notgedrungen verbraucht.

 

Die Autos sind aufgrund ihrer vielen schönen Materialien relativ pflegeaufwendig. Ein Vinyldach zu reinigen und zu imprägnieren ist locker eine Arbeit für knapp 2 Stunden (@ zin-azshari: ich mache das so etwa 3 mal im Jahr). Für eine Komplettreinigung des Mark brauche ich zweieinhalb Tage. Die vielen Chromteile müssen sorgfältig gereinigt werden, die riesigen Lackflächen geknetet und gewachst und Weißwandringe geschrubbt. Alles in allem würde ich den Pflegeaufwand als etwa viermal so hoch einstufen wie für einen modernen, nichtssagenden Plastikbecher. Wem das zu anstrengend ist, sollte Abstand von so einem Wagen nehmen.

 

Wenn sie in der Garage stehen, duften sie nach Leder, Gummi, Öl, Wachs und Benzin. Ich genieße da immer wenn ich in die Garage gehe und mir beim Öffnen der Tür dieser Duft entgegenschlägt. Es mögen Dir viele solcher schönen Stunden mit deiner Yacht gegönnt sein.

 

Nochmals, willkommen in der Welt von Lincoln-Autos!

Tue Sep 13 18:32:04 CEST 2011    |    schipplock

danke spechti,

Zitat:

Wenn sie in der Garage stehen, duften sie nach Leder, Gummi, Öl, Wachs und Benzin.

das kommt mir sehr bekannt vor; so riecht es bei meinem auch und ich mag den Geruch sehr :). Ich bin heute 51 Meilen einfach so gefahren (habe aktuell Urlaub).

 

Hast du an deinem Mark IV eigentlich Radkappen oder schoene Felgen? Ich habe originale Radkappen, die gar nicht uebel aussehen, aber sie scheppern und bei einer Radkappe fehlt das Emblem. Ich glaub das ist es auch, was daran scheppert.

 

Deine Mustang Restauration ist ja jetzt schon top Thema :). Ich habe dein Thread mit dem FMX Getriebe "gefunden", weil ich zu der Zeit ueber einen Ford Galaxie 4-door Hardtop "Coupe" gelesen hatte, was btw. enorm gut aussieht durch die fehlende B-Saeule. Wegen diesem Thread hatte ich an einem Arbeitstag eine sehr kurze Bettzeit; so interessant war das.

Tue Sep 13 20:21:56 CEST 2011    |    Spiralschlauch135660

auch von mir ein Willkommen im Club der Lincoln-Besitzer.

Hätte auch gern ein 72ger gehabt, eigentlich nur wegen der vorderen Stoßstange, aber in guten Zustand sind sie etwas seltener als die Nachfolger.

 

Ansonsten ist von Spechti schon alles gesagt, wer ein Lincoln der 70ger Jahre mal gefahren ist, wird schwer eine Konkurenz finden.

Es ist einfach pures Vergnügen mit dem Schiff unterwegs zu sein.

 

Gruß und viel Spaß mit deinem Schiff

Deine Antwort auf "Continental Mark IV 7.5L V8 Bj. 1972, mein neuer Zweitwagen"

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schipplock schipplock

Audi

 

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