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Sun Dec 21 15:37:51 CET 2014    |    schipplock    |    Kommentare (4)

Wie haben es manche Autohersteller geschafft das Wort "premium" in die Köpfe der meisten Menschen zu brennen?

 

Ich lese hier auf Motor-Talk.de oft quer und oft lande ich dann bei Diskussionen, wo ein Audi A1, ein A3, A4, ein 3er BMW und eine C-Klasse als "premium" bezeichnet werden.

 

Wie denn das? Pauschal? Hier wird ein nackter Audi A1 schnell zum "Premiumauto". Huh? Und nicht jeder hat die gleiche Ansicht, was "premium" ist und was nicht. Ein neuer A4 e.g. ist selbstverständlich "premium", aber gebraucht schon nicht mehr?

 

Für mich sind die meisten Audi A4 keineswegs premium. Alleine die Tatsache, dass die hinteren Türpappen aus Hartplastik sind, ist für mich ein Grund so ein Auto nicht als "premium" einzustufen. Nicht, dass mich Türpappen aus Hartplastik stören, aber ich würde es eben nicht als "premium" bezeichnen, wenn bereits ab der zweiten Tür am Material gespart wird.

 

Aber was ist überhaupt "premium"?

 

Hier mal ein Auszug aus Wikipedia:

 

Zitat:

Im Marketing spricht man von einer Premiumstrategie, wenn das Unternehmen sich in seiner Marketingstrategie bewusst auf hochpreisige Produkte oder Dienstleistungen fokussiert. Es strebt damit verbunden typischerweise eine Wettbewerbsstrategie der Qualitätsführerschaft an. Premium steht in dieser Strategie für exzellente Produkte hoher Qualität und überdurchschnittlicher Preise.

Hochpreisige Produkte? Ja, das trifft auf Audi, BMW und Mercedes definitiv zu. Exzellente Produkte hoher Qualität? So pauschal? Fragwürdig, aber wirklich schlecht ist ja kein Hersteller mehr. Selbst Kleinwagen weisen mittlerweile ein hohes Qualitätsniveau auf.

 

Ich sehe das Problem darin, dass ich vergleichbare Qualität auch bei anderen Herstellern bekomme, von denen die Menschen nicht denken es sei "premium".

 

Mir ist "premium" egal. Wenn mir ein Audi A3 optisch gefällt und ich es mir leisten kann, kaufe ich es; unabhängig davon, ob es "premium" ist.

 

Schaut man sich A1, A3 und A4 in den Basisausstattungen an, sieht es aber ziemlich düster aus. Mit "premium" hat das nicht mehr viel zu tun. Das ist aber auch bei BMW und Mercedes so.

 

Es bleibt also nur der höhere Preis über.

 

Wenn ich einen A1 Sportback konfiguriere und die Kreuze an der richtigen Stelle mache, lande ich bei 40k EUR. Das wäre für einen A1 "premium", vermute ich, denn viel teurer geht fast nicht mehr. In Relation zum S1 jedoch wäre dieser A1 sicherlich nicht mehr "premium", denke ich.

 

Das mag ein wenig provokant wirken, aber ich weiß ganz ehrlich nicht was "premium" im PKW-Bereich bedeutet. Für mich war premium bis Dato sowas wie Rolls Royce. Ich würde niemandem erzählen, dass mein A1 oder gar A4 "premium" sei. Wohl aber auch deswegen nicht, weil ich mir niemals einen A1 für 40k EUR kaufen würde.

 

Wie ist eure Meinung dazu?


Mon Dec 22 12:57:26 CET 2014    |    Hellhound1979

Das was die Marketingabteilungen als premium verkaufen ist für mich Durchschnittsware die durch eine gewisse "Qualitätsanmutung", --> es mutet wie Qualität an, ist aber keine, aufgewertet wird und für teures Geld an den Mann/ Frau gebracht wird.

Qualität beziehe ich, z.B. beim Auto, nicht auf das schönere (wie lange?) Plastik im Innenraum sondern auf technische Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.

Merke je lauter und eindringlicher die Werbefuzzis "Premium" skandieren müssen, um so nötiger hat es das (Premium) Produkt auch um als solches wahrgenommen zu werden...

 

Das war zwar jetzt etwas pauschalisirend und wohl auch nicht immer zutreffend, aber zumindest in vielen Fällen, gerade was die Automobilhersteller betrifft.

Sun Dec 28 14:50:39 CET 2014    |    schipplock

ja ok...jeder definiert premium anders. Wenn du "Zuverlässigkeit" und "Langlebigkeit" schreibst, denke ich an "robust" aber nicht an "premium". Ich hasse dieses Wort mittlerweile sehr :). Langlebig und zuverlaessig war mein Audi 80 auch, aber niemand hat da von "premium" gesprochen. Eher von Rentnerkarre.

Sun May 17 12:11:59 CEST 2015    |    Goify

Premium ist für mich, nicht viel mehr Funktion für viel mehr Geld zu bekommen. Der A3 kostet wesentlich mehr als der vegleichbare Golf, hat dafür aber auch an ein paar Stellen mehr Dämmung und einen hübscher gemachten Innenraum, der so ganz minimal nach A6 riecht, besonders mit dem nach oben ausfahrenden Display. Außerdem trägt der Audi die prestigeträchtigen 4 Ringe und der VW eben nur das popelige VW-Zeichen, was man noch vom Käfer kennt.

 

Natürich sind beide Wagen sehr gut und langlebig und im Alltag kaum unterschiedlich, aber doch müssen sie sich preislich unterscheiden und dem Besitzer des teureren Wagens das Gefühl des Besonderen geben. Klar lacht ein S-Klasse-Fahrer über den ärmlichen A3-Fahrer (im übertragenen Sinne), aber für sich genommen, hebt sich der A3-Fahrer eben vom Golf-Fahrer ab, der nicht auf den letzten € schauen musste.

 

Schwierig wird es bei der Unterscheidung zwischen Golf und Octavia. Wobei es dort das Gleiche ist, nur eben ohne Premium-Anspruch. Da das jetzt in einen Widerspruch führt, heißt das, Premium ist nur Marketing-Gequatsche ohne Inhalt. :D

Sun May 17 13:43:30 CEST 2015    |    schipplock

lol :). Voellig ernst bis zum letzten Satz; ich musste lachen.

Deine Antwort auf "Premium? Wie definiert ihr das?"

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