• Online: 3.548

Baehnd

Blog vonBaehnd

Sat Jan 18 20:41:53 CET 2025    |    Baehnd    |    Kommentare (12)

Aprilia MOTÓ 6.5

 

Entworfen von Philippe-Patrick Starck, ein französischer Designer, Architekt und dann auch noch Motorrad-Künstler.

 

Erstmal ein paar Worte vom Meister selbst, die Essenz seiner Gedanken

 

Das Motorrad, es wurde zum Modeopfer gemacht, seines Sinns beraubt.

Von wenigen Ausnahmen abgesehen, hat das Motorrad seine Seele verloren.

Es ist an der Zeit, sich auf die Suche nach dieser Seele zu machen und sie neu zu erfinden.

Die Essenz des Motorrads.

Das Beste von dem, was es einmal war.

Das Beste von dem, was es sein könnte.

Einzigartig, endgültig, ewig.

Ein Minimum an Materialien.

Ein Maximum Geist.

Dieses Motorrad gibt es, die MOTÓ 6.5.

 

Design

 

Mit dem Design schaffte sie es zumindest für einige Zeit, ins Guggenheim-Museum in New York City.

Da stand die Ausführung in Silber - Orange, mehr was für den Bauhof oder die Stadtwerke.

Bis auf einige Dinge, finde ich es persönlich sehr schön, aber es polarisiert doch sehr Starck.

 

Meine Modifizierungen

 

Was habe ich geändert, beziehungsweise was sollte man tauschen, meine ursprüngliche Farbe: Schwarz Matt.

 

1. Die Blinker; kleine, graue, runde Funzeln, an filigranen Plastikstäben, Abbrechen vorprogrammiert.

2. Grau Griffe, die sich kaum vom Rest des Lenkers abheben und langweilig wirken.

3. Ebenso die Farbe des Scheinwerfers.

4. Silberner Unterbodenschutz, unterhalb des Kühlers, dieser hebt sich nicht ab und kommt nicht zur Geltung.

5. Graue Kettenabdeckung, die mit dem Motor verschmilzt und untergeht.

6. Das graue Schutzblech, unterhalb der Rückleuchte, wirkt wie ein Fremdkörper.

 

Punkte 1-2 sind bei mir getauscht und in schwarz.

Punkte 3-6 und alle schwarz lackierten Flächen sind in Opel Nova Schwarz Metallic umlackiert.

Meine Sitzbank ist komplett schwarz, mit einem Belüftungs- und Entwässerungsbezug bezogen.

 

Nun meine Gesamterfahrung mit meiner Moto

 

Sie ist 29 Jahre alt, seit 2000 nun 25 Jahre in meinem Besitz und hat schlappe 30.000 km auf dem Buckel.

Der Rotax Motor, mit 650 Kubikzentimeter, ist aus Oberösterreich und läuft wie ein Uhrwerk. BMW hat ihn in seiner Straßenenduro F 650 auch verbaut, aber der in der Moto hat 5 Ventile statt 4, da geht was. Der eine Zylinder, mit dem dicken Kolben und den 5 Ventilen, bringt 42 PS auf die Straße, wenn man am Gasschnürchen zieht, will sie nur noch nach vorne.

Sie schafft dann so 160 km/h, aber das will man nicht. Angenehme Geschwindigkeit zum Cruisen ist so 110 km/h, darüber hinaus vibriert sie ziemlich, das wird schnell unangenehm.

Womit wir beim Thema sind, sie ist etwas für Puristen, Motorrad pur, ohne Annehmlichkeiten, ohne Schnick und Schnack. Kein Drehzahlmesser, keine Tankanzeige, keine Kaltstartautomatik, nur Choke, einen Tacho, eine Temperaturanzeige, vier kleine Lämpchen für Zündung, Neutral, Blinker und Licht, das war es dann schon.

Sie will wirklich gefahren werden, kein sanftes Rennerle, in die Kurven möchte sie schon reingedrückt werden und sie braucht auch sonst eine starke Hand. Der eine Kolben macht es dann noch interessanter, in der Kurve ein wenig zu viel Gas und sie springt nach vorne, zu wenig und der Druck auf dem Hinterrad lässt prompt nach, es braucht viel Gefühl im Umgang mit der Kupplung. Sie ist etwas unbequem, die Vibrationen vom Motor gehen ungehindert, über die dünne Sitzbank, direkt in den Körper. Die Fussrasten und die Griffe schließen sich an und fluten alles weitere in den Körper, nach einer Stunde muss man unbedingt mal absteigen.

Absteigen muss man sowieso öfter, sie ist nämlich sehr durstig, die 6.5 stehen nicht nur für die Kubikzentimeter, sonder auch für den Verbrauch. Wenn man sie ruhig fährt, braucht sie das, geht man etwas zur Sache, sind die 7 Liter und auch mehr schnell erreicht. Nur 13 Liter gehen in den Tank, nach 11 verbrannten Litern, oder knapp 150 km sind die 2 Liter Reserve dran. Mit den letzten Tropfen, spätestens nach 20 km an die Tankstelle, besser früher, so kann man gute 160 km fahren, was dann wiederum der Höchstgeschwindigkeit ähnelt. Wichtig, nach dem Tanken den Tageskilometerzähler immer auf Null stellen, das kompensiert die fehlende Tankanzeige.

Pannenstatistik sehr gut, außer Verschleißteile brauchte sie bis heute nur ein neues Zündschloss. Hier zahlt sich der Purismus aus, was nicht vorhanden ist, kann auch nicht kaputt gehen. Jetzt versteht man auch die schwülstigen Worte von Starck, die hat er mit Aprilia in der Moto mehr als gut umgesetzt. Man muss sie mögen, sie ist sehr schön, etwas ruppig, aber auch gutmütig und zuverlässig. Sie hat mich in ihren Bann gezogen, mit meinen Modifizierungen sieht sie noch gelungener aus. Sie ist ein Hingucker, mit ihr fällt man definitiv auf und setzt sich ab, das muss man schon mögen.

 

Wer Design liebt, Motorradfahren pur mag, hat an ihr lange und viel Freude.

 

Hier gibt es noch viel mehr Infos, die Seite wird aber nicht mehr gepflegt...

https://www.moto65.de

 

Bilder von meiner kommen im Sommer.

Hat Dir der Artikel gefallen?

Blogautor(en)

Baehnd Baehnd