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BenniBS

Blog vonBenniBS

Sun Jul 08 18:43:06 CEST 2018    |    BenniBS    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: B200, B-Klasse, Elektro, I, Ioniq, Renault, W246, Zoe

1: Ioniq und ZOE
1: Ioniq und ZOE

Leute, die Zeit rast - ein Jahr fahren wir jetzt schon Elektro als Zweitwagen.

 

Ein kurzes Fazit mit unserer Renault ZOE:

- 6720 km im ersten Jahr

- "Tankkosten" knapp unter 150 EUR

- 1x Wartung (kostenfrei im Paket)

- 2x Räder umstecken für je 39,90 EUR (inkl. Brunch für die ganze Familie)

- 1x Softwareupdate des Battery Management System (auf Garantie)

- nach 12.600 km hat der Fahrakku noch 99% "State of Health", also er ist kerngesund

 

---> Auto läuft perfekt. Nach dem SW-Update haben wir nun eine Winterreichweite von ca. 120 km und eine Sommerreichweite von ca. 170 km. Einwandfrei für unseren Einsatzzweck. So kann es weitergehen!

 

In meinem letzten Blogartikel hatte ich schon Überlegungen anklingen lassen, meine B-Klasse durch ein weiteres Elektrofahrzeug zu ersetzen. Zwischenzeitlich bin ich mit dem neuen Nissan Leaf Probe gefahren und habe das Auto aber ausgeschlossen - wegen der Sitzposition. Ein nur in der Höhe verstellbares Lenkrad ist irgendwie nicht 2018... Ansonsten gibt der Markt ja aufgrund der Lieferzeiten nicht allzuviel her. 12 Monate Lieferzeit oder mehr sind eher die Regel als die Ausnahme. Der Wille nach einem E-Auto war aber irgendwie stärker als die Bindung zur B-Klasse, so dass ich ca. im Mai entschieden hatte, die B-Klasse zu März 2019 planmäßig zurückzugeben bzw. zu verkaufen. Nach meinen Marktsondierungen war klar, dass mit Lieferzeit zu März 2019 und im Budgetrahmen als Familienfahrzeug nicht allzuviel in Frage kommt. Da der Leaf sich schon vorab disqualifiziert hatte, blieben im Rennen noch Kia Soul EV, Hyundai Ioniq Electric, Hyundai Kona Electric und der zu diesem Zeitpunkt frisch vorgestellte Kia Niro EV.

 

Auch der Soul fiel raus aus der Auswahl, aufgrund der eher "uneuropäischen" Ladeanschlüsse und des kleinen Kofferraums. Der Niro EV war zwar vorgestellt, aber es war völlig unklar, was er denn kosten wird und ab wann er überhaupt zu bestellen ist. Der Hyundai Kona kommt zwar auch erst auf den Markt, war nach Probesitzen im Verbrenner aufgrund der Größe auch gleich raus. Blieb also nur noch der Ioniq. Den hatte ich in 2017 bereits zweimal in unterschiedlichen Ausstattungen Probe gefahren und wusste, dass er mir passt - bis auf das Manko der fehlenden Freigabe für eine Anhängelast. Das ist aber allgemein leider ein Problem bei den Elektroautos - außer dem Tesla Model X gibts da nix... Trotzdem stand für mich fest, dass ich nun einen Ioniq bestellen würde, damit er rechtzeitig im Frühjahr da ist. Premium-Ausstattung, weiß, Sitzpaket und Schiebedach sollte die Ausstattung sein. Also holte ich diverse Angebote ein und hatte mir selbst als Frist gesetzt, bis zum 15. Juni eine Bestellung auszulösen.

 

Am 13. Juni fand ich durch Zufall ein Inserat bei mobile.de - ein sofort verfügbarer Ioniq Electric Premium mit Sitzpaket in weiß. Leider ohne Schiebedach, aber dafür halt sofort verfügbar. Die Nadel im Heuhaufen sozusagen. Kein Vorführer, ein nagelneuer Wagen ohne Zulassung. Angerufen - ja, Auto ist tatsächlich am Hof und noch nicht verkauft. Also kurz noch Preisverhandlung versucht (bei der Liefersituation nahezu sinnlos), Inzahlungnahme verhandelt - und am Abend per E-Mail den Kaufvertrag gemacht. Das war dann doch relativ spontan, aber letztendlich habe ich mich bei der Frage "Mit Schiebedach bestellen und 12 Monate warten oder für den gleichen Preis sofort ohne Schiebedach kaufen?" dann doch für "sofort" und somit einen kleinen Expresszuschlag entschieden. Die Inzahlungnahme der B-Klasse war zudem um Welten besser als alles, was ich vorher gehört hatte, also war die Sache klar.

 

Am 2. Juli habe ich das Auto dann von Bayern nach Niedersachsen nach Hause geholt. Langstrecke und E-Mobilität funktioniert!

 

Vergleichsdaten:

 

- Hinfahrt mit der B-Klasse: Fahrzeit 5:40 Stunden an einem Sonntag, dazu 2x 12 Minuten Pause, also ca. 6:05 Stunden insgesamt. Eine komplette Tankfüllung (ca. 60 EUR) ging drauf für 575 km.

 

- Rückfahrt mit dem Ioniq: Fahrzeit 6:30 Stunden an einem Montag. Nach ziemlich exakt 8 Stunden war ich zu Hause. Also muss ich 1:30 Stunden Ladepause gemacht haben. Ich habe die Zeit ehrlich gesagt gar nicht gemerkt. Man wird auf das Auto angesprochen, aufs Laden... die Zeit vergeht. Obwohl ich zwei Stunden länger unterwegs war, bin ich um Welten entspannter angekommen. Beim Ladestopp Nähe Kassel war der Ioniq an der 100 kW-Ladesäule sogar schneller mit Laden fertig als ich mit Essen... gekostet hat mich die Rückfahrt knapp 19 EUR für Strom.

 

In der ersten Woche habe ich nun die 1000 km mit dem Ioniq schon voll. Ein tolles Auto, und vor allem ein toll ausgestattetes Auto. Klimatisierte Sitze, Abstandstempomat, aktiver Spurassistent... das lässt sich schon sehr entspannt fahren. Und zum Glück habe ich bisher das fehlende Schiebedach noch nicht so recht vermisst ;) Die Familie war anfangs sehr skeptisch gegenüber meiner Entscheidung, ein zweites E-Auto als Hauptauto anzuschaffen. Der gestrige Tagesausflug (über die Reichweite des Akkus hinaus) hat aber Skepsis genommen, denke ich - und die bald anstehende Urlaubsfahrt wird ihr übriges tun.

 

Ich freue mich übers elektrische Fahren und hoffe, dass noch möglichst lange die Leute an ihren Dieseln festhalten - denn bis dahin gibt es noch genug freie und oft auch kostenlose Ladesäulen für mich ;)

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Wed Jul 11 16:55:49 CEST 2018    |    Spiralschlauch52127

es sei dir gegönnt...

Thu Jul 12 10:10:01 CEST 2018    |    Druckluftschrauber56

Cooler Bericht :-)

Thu Jul 12 11:05:41 CEST 2018    |    Spannungsprüfer135832

Zitat:

- nach 12.600 km hat der Fahrakku noch 99% "State of Health", also er ist kerngesund

Wäre super, wenn das tatsächlich stimmen würde. Ich bezweifele die Zahl sehr, alleine schon "99% von was? Welche Referenz gibt es da? Wie will das Auto das gemessen haben? Wie stellt das Auto sicher, dass die Referenzmessung und die tatsächliche Messung unter denselben Umweltbedingungen durchgeführt wurden, insbesondere bei derselben Temperatur der Akkus?

 

Für mich als jemanden, der E-Mobilität unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet, ergeben sich noch eine ganze Menge Fragen:

 

Du hast den Einkaufspreis für den ZOE nicht genannt. Ich schätze mal so um die 22.000 EUR? Oder hast du dir die Akkus mitgekauft? Dann waren es eher 30.000 EUR? "Nur" den Umweltbonus oder gab es von Renault noch etwas dazu? Wenn du die Akkus mietest, wieviel zahlst du dafür? Den Wertverlust bei einem Verkauf lassen wir mal außen vor, du wirst ja hoffentlich noch etliche Jahre Spaß mit dem Auto haben. Was hat die Installation der Ladestation zu Hause gekostet? Mit wieviel Ampere lädst du da, und wie lange dauert es bis 80%/100%? Einen (ich vermute?) vergleichbaren Polo hättest du vermutlich für rund 14.000 EUR bekommen. Da muss man aber schon sehr lange fahren, um alleine diesen Preisnachteil zu kompensieren. (Gerade wenn jetzt noch jemand argumentieren würde, dass man die Preisdifferenz ja anlegen könnte.)

 

Daher, unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kann ich noch keinen Vorteil entdecken. Die Berechnung der Langzeitrentabilität gibt es wohl erst in ein paar Jahren.

 

Aber, es freut mich, wenn du einfach Spaß an der E-Mobilität hast. Ein Freund von mir hatte vor vielen Jahren auch Spaß an seinem 3-Liter-Polo, obwohl er wusste, dass er den Aufpreis für "3-Liter" niemals kompensieren würde. :D

 

Allzeit gute Fahrt!

 

Gruß

xc90er

Thu Jul 12 11:06:27 CEST 2018    |    kow48

Hallo!

Schön, dass es noch Menschen gibt, die sich ein Dritt- und Viertauto leisten können.

vg j.

Thu Jul 12 11:22:38 CEST 2018    |    Rostlöser134683

.. ja die gleichen oder aänlichen Erfahrungen habe ich auch gemacht.

 

Freddi64

[ VW Golf VII eGolf 100 kW (136 PS) ]

 

https://www.motor-talk.de/blogs/freddi64

Thu Jul 12 12:11:57 CEST 2018    |    BenniBS

@xc90er

Der SoH ist gemessen mit einem OBD2-Dongle und der Software CanZE.

Eine tatsächliche, belastbare Aussage zum "Gesundheitszustand" des Akkus wird es wohl nur mit einer Diagnosesoftware von Renault geben. Der SoH beschreibt einen Vergleichswert von Nennkapazität des Akkus zu aktuell nutzbarer Kapazität. Laut Papieren hat das Auto eine Akkukapazität von 23,2 kWh (oder so, hab die Papiere gerade nicht hier), davon sind 99% noch nutzbar. Vergleich: Mein Smartphone hat laut eigener Anzeige nach einem Jahr noch 86% SoH.

 

Die ZOE habe ich ja gebraucht gekauft (10 Monate alt, 5.800 km). Der Kaufpreis lag bei 16 k€ (inkl. Winterkompletträdern, Garantieverlängerung bis 60 Mon. nach EZ, Wartung bis 60 Mon. nach EZ). Die Akkumiete liegt bei 59€ pro Monat (7500 km / Jahr). Die Wallbox für zu Hause habe ich für ca. 700 € gekauft und noch etwa 300 € in notwendige Elektrikerarbeiten investiert. Damit kann ich mit 16 A (11 kW) laden.

Die ZOE ist damit unter Idealbedingungen in ca. 2 Stunden voll.

 

Eine ZOE mit Mietakku rechnet sich als Zweitwagen mit geringer km-Leistung gegenüber einem vergleichbaren Verbrenner sicher nicht, da gebe ich dir recht. Ich habe das Auto damals aber nicht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gekauft, sondern weil ich Elektro ausprobieren wollte. Da gehört eine gebrauchte ZOE mit Mietakku auch heute immer noch zu den besten Autos in Sachen Preis/Leistung. Die Langzeitkostenbetrachtung muss man dann mal ansehen... Kosten für Strom, Wartung und Verschleiß nach einigen Jahren gegenüberstellen. Wichtig aus meiner Sicht: Die Akkumiete muss man als "Ratenzahlung" eines Teils des Autos sehen, nicht als "Betriebskosten". Nur auf "Treibstoffkosten" betrachtet, liegt die ZOE aktuell bei rund 2,20 EUR / 100 km (natürlich auch, weil wir ca. die Hälfte des Stroms unterwegs kostenlos geladen haben). Der vorherige Twingo lag bei etwas 8,20 EUR / 100 km für Benzin. Die ZOE-Wartung muss ich dank Paket im Kaufpreis nicht zahlen, aber eine ZOE-Wartung bei Renault kostet etwa 1/3 der Wartung eines Verbrenners.

 

Generell bin ich der Ansicht: Je mehr km man mit einem E-Auto fährt, desto eher rechnet sich es gegenüber einem vergleichbaren Verbrenner.

 

 

 

 

@kow48

Mag sein. Wir haben jedenfalls kein Dritt- und Viertauto. Es sei denn, die Bobby Cars der Kinder werden mitgezählt.

Thu Jul 12 15:21:22 CEST 2018    |    Spannungsprüfer135832

@BenniBS

 

Danke für die weiteren Informationen. Das mit der Wartung ist interessant und will ich gerne glauben. Ich denke weder Akkus, E-Motoren noch Leistungselektronik lassen sich warten. Die müssten im Falle eines Defekts wohl komplett getauscht werden. Aber bei der überschaubaren km-Zahl wird das hoffentlich noch viele Jahre weg sein.

 

Und, ja, die Akku-Miete ist natürlich hefitg, 700 EUR im Jahr, aber sie ist fest kalkulierbar. Das wäre mir (wenn ich mal "E" gehe) sehr wichtig. Irgendwann brauche ich meine 1600 PS ja auch nicht mehr ;) :p

Thu Jul 12 16:47:33 CEST 2018    |    kow48

Zitat:

@kow48

 

Mag sein. Wir haben jedenfalls kein Dritt- und Viertauto. Es sei denn, die Bobby Cars der Kinder werden mitgezählt.

Hi

Das war nicht böse gemeint ich habe einen dicken Diesel und einen Wwg. , damit ist der Etat ausgeschöpft und Kurzstrecke zur Arbeit nicht mehr erforderlich. Mehr wäre Verbrennung von ??

vG J.

Fri Jul 13 08:31:24 CEST 2018    |    Spiralschlauch52127

elektro muss halt auch zum fahrprofil passen. weg zur arbeit würde noch gehen...aber was ist mit urlaubstouren? das sind bei mir 1000-1400km die ich am stück fahre, 2-3x im jahr....dazu meist in einsame gegenden in skandinavien. wie soll das mit elektro gehen? ich bin auch nicht willens länger als 10minütige pausen einzulegen und mich stundenlang in die lkw-spur einzufädeln, wie die elektroautos die ich auf der bahn selten sehe...

Fri Jul 13 09:45:25 CEST 2018    |    Lewellyn

In Norwegen z.B. gibt es im ganzen Land mehr als ausreichend Ladestationen und die sind auch noch kostenlos.

 

Schöner Bericht, danke. Ich tendiere im Moment zum Soul EV. Es gibt genügend CHAdeMO-Lader in Westeuropa.

In Südwesteuropa liegt CHAdeMO eh noch weit vorne, aufgrund der Dominanz dort von Renault/Nissan.

 

Und wenn jetzt alle CCS wollen, ist an den CHAdeMO weniger Betrieb. Sicher wird sich irgendwann CCS hier durchgesetzt haben, aber das sind noch mindestens 2 Leasingzyklen bis dahin.

 

Ich mag einfach die höhere Sitzposition des Soul. Und die Lieferzeit ist auch noch halbwegs im Rahmen (7 Monate).

Zudem hab ich für Langstreckenurlaube noch eine Benzinalternative im Zugriff. Mal gucken, ob ich die überhaupt in Anspruch nehmen werde.

 

Auf der Probefahrt mit dem Soul ist mir vor allem aufgefallen, dass ich noch nie so entspannt im Stadtverkehr unterwegs war. Ich hab sogar zeitweise das Radio ausgemacht, um die Ruhe zu geniessen.

Mit dem Brake-Fahrmodus braucht man fast nur noch zum Stehen die Bremse. Belüftete Sitze, riesiges Panoramaschiebedach und das Ganze zum akzeptablen Kurs, da muss es der Soul werden.

Fri Jul 13 10:01:01 CEST 2018    |    Goify

Den Ioniq hatte ich mir auch angeschaut, war aber aufgrund der Reichweiter für mich eher supoptimal. Aber vielleicht auch eher ein psychisches Problem statt ein tatsächliches. Wirklich weit fahre ich nicht so oft und wenn doch, gibt es auch Ladesäulen (zunehmend immer mehr davon). Für den Notfall habe ich ja noch immer einen Verbrenner und der wird noch lang bleiben müssen (ferne Urlaubsreisen).

Fri Jul 13 10:09:28 CEST 2018    |    Spiralschlauch52127

mal schauen wie es weitergeht und sich alles entwickelt. momentan noch 2 große diesel-kombis....solange keiner von beiden nicht mehr reparabel ist, werde ich nichts anderes kaufen....neu schon gar nicht. den wertverlust bei neukauf können gern andere machen. was aus korea oder gar china kommt mir in keinem fall auf den hof.

Fri Jul 13 10:47:12 CEST 2018    |    Turboschlumpf136252

Sehr guter Bericht, bitte weitere Erfahrungswerte schreiben/verfassen/teilen... :-) ... ich lese aufmerksam mit... :-)

 

Viele Grüße, Manu

Fri Jul 13 10:49:53 CEST 2018    |    Rostlöser134683

Ich nutze die 30 TG freie Mietwagen von VW nach dem Kauf des eGolf 300 für die ersten beiden Jahre. Funktioniert einwandfrei für längere Strecken, Urlaub usw.

 

Freddi64

 

[ VW Golf VII eGolf 100 kW (136 PS) ]

 

https://www.motor-talk.de/blogs/freddi64

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