Fri Sep 27 11:42:06 CEST 2019 | BMW_Classic | Kommentare (41) | Stichworte: 1990, 316i, 318i, 320i, 323i, 325i, 328i, 3er, 90er, BMW, BMW Classic, E36, Fahrbericht, Klassiker, Youngtimer
Zeitlose Eleganz
Heute noch sportlich, dynamisch und faltenfrei – Die ersten E36 bekommen in einem Jahr bereits das begehrte H-Kennzeichen.
Wir schreiben das Jahr 1990. Im August des Jahres wird auf der Internationalen Automobilaustellung – kurz IAA – das Nachfolgemodell der erfolgreichen 3er Reihe von BMW vorgestellt. Die Erwartungen sind groß, die Kritik und Häme, welche der Nachfolger des E30 – werksintern auch E36 genannt – in puncto Automobildesign später einstecken muss, umso größer. Dass dabei die dritte Generation des 3er BMW als Wegbereiter des zukünftigen bis heute typischen BMW-Designs gelten würde, hätten damals wohl die Wenigsten erwartet.
Nach rund 10 Jahren Bauzeit und knapp 2,75 Millionen produzierten Einheiten geht die Ära der dritten 3er Generation zu Ende und beweist entgegen der ersten Skepsis der Modelleinführung den Erfolg der Baureihe. Unlängst zum Youngtimger gereift, bekommen die ersten Fahrzeuge in einem Jahr das begehrte H-Kennzeichen für historische Fahrzeuge. Dass der „flotte Dreier“ längst nicht zum alten Eisen gehört, zeigt der folgende (Fahr-)Bericht.
Es ist Herbst in Brandenburg, fahlgraue Wolken verdecken die Sonne und kündigen Regen an, dabei haben die Laubbäume schon zum schönsten Schauspiel des Jahres geladen und mit der Laubfärbung begonnen. Doch wenn sie heute am Tag des Fotoshootings schon nicht glänzen können, tut es wenigstens eine waschechte Bayerin. In hellrot-lackiertem Blechkleid begehrt sie gegen die herbstliche Tristesse auf und entlockt dem Einen oder Anderen einen zweiten Blick. Mit Baujahr 1997 ist sie eine der letzten Limousinen, die das Werk in München verlassen haben. Bereits beim ersten Anblick des BMW wird klar, dass es sich um ein klassisches Modell handelt. Die Formsprache ist klar und akzentuiert, doch das genaue Schätzen des Alters fällt dem Betrachter schwer. Die harten Kanten und das markante Doppelscheinwerfergesicht der wilden 1980er Jahre fehlen. Deutlich weicher und runder erscheint die Linienführung, auch wenn typische Stilelemente des bayrischen Automobildesigns nicht fehlen. So sind auch hier die markentypische Doppelniere, die angedeutete Keilform durch eine steil zulaufende Seitenlinie als auch der typische „Hofmeister-Knick“ präsent. Keinesfalls würde man jedoch vermuten, dass die zeitlose Federführung des chinesischen Automobildesigners Pinky Lai (aus seiner Feder stammt z. B. auch der Porsche 996) bereits zweieinhalb Jahrzehnte unser Straßenbild prägt(e).
Die Karosserie des E36 mit langem Vorderbau und kurzem, steilem Heck wirkt betont dynamisch. Die schwarzen Stoßleisten und Stoßfänger der Serienlimousine unterstreichen diese Optik und kommen – besonders bei hellen Lackfarben – markant zur Geltung ohne dabei bieder zu wirken. Das Testfahrzeug stellt als 316i Limousine das Einstiegsmodell und zugleich die kleinste und preiswerteste Variante der Baureihe E36 dar. Dabei bedeutet preiswert nicht zwangsläufig Verzicht. Serienmäßig sind mit dem zweiten Facelift (ab 04/1996) bereits ABS (mit Scheibenbremsen), Fahrer- und Beifahrerairbag, Seitenaufprallschutz, Servolenkung, Zentralverriegelung, Wärmeschutzglas als auch eine dritte Bremsleuchte und Kopfstützen im Fond mit dabei. Darüber hinaus verfügt das Fotomodell einige aufpreispflichtige Komfortextras wie Klimaautomatik, elektrische Fensterheber vorn, eine geteilte Rücksitzbank für größere Ausflüge und ein elektrisches Stahlschiebedach, welches sich je nach Wunsch öffnen oder anwickeln lässt. Ebenfalls aufpreispflichtig war die optional erhältliche Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und inkludierter Alarmanlage, welche sich der E36 mit den größeren Baureihen E39 und E38 teilt. Ein Druck auf den Funktaster genügt und mit einem tresorähnlichen Schließgeräusch öffnen sich die Schlösser der Türen des BMW. Die außenanliegenden Türen gewähren bequemen Ein- und Ausstieg. Das gilt ebenso für den Fond, auch wenn der Türöffnungswinkel eine artfremde Beladung vereitelt. Dafür ist die 3er Limousine aber auch nicht gedacht, geteilte Rückbank hin oder her.
Wer erst einmal Platz genommen hat, bemerkt das haezu tadellos verarbeitete und hochwertig anmutende Interieur der letzten Produktionsjahre. Dunkler Tuftvelourteppich bekleidet den Boden, die Sitze sind mit Baumwollvelour bezogen, so auch die Einlagen der ausgeformten Türverkleidungen. Die geprägten Kunststoffe fühlen sich wertig und warm an, erzeugen den Eindruck von Leder, nicht von billigem Plastik, deren Interieurs heute zahlreicher Automobilhersteller ziert. Freunde der Marke BMW wird es ohnehin schon aufgefallen sein: das Cockpit des 3ers ist zum Fahrer hin orientiert. Ein – lange Zeit – wegweisendes, mustergültiges und zugleich markentypisches Design in Sachen Bedienbarkeit und Ergonomie, welches den Fahrer nicht auf das Fahrzeug anzupassen versucht, sondern das Fahrzeug auf den Fahrer zuschneidet. Damit wird der Fahrer zum Mittelpunkt des Geschehens und garantiert ein Höchstmaß an Freude am Fahren.
Ich stecke den Schlüssel ins Zündschloss, Zündung an: das Cockpit erwacht zum Leben. Die kleine "Check-Control" prüft alle Einheiten und quittiert mit einem Erlöschen aller Kontrolllampen die Startwilligkeit. Der 1,6 Liter Benziner mit 102 PS (75 kW) kommt auf der ersten Umdrehung und klingt für einen Vierzylinder gar nicht schlecht. Seine tonale Herkunft kann das Triebwerk jedenfalls nicht leugnen, das haben die Bayern schon immer gut gekonnt. Im Kopf lege ich mir eine Route zurecht: etwas Stadtverkehr, etwas kurvige Landstraße und zum Abschluss zurück über die Bundesautobahn. Damit sollte die hellrote Bayerin bewiesen haben, was in ihr steckt. Die straffe Kupplung gibt auf Druck die Gasse frei. Ich lege den ersten Gang ein und bewege den BMW aus dem Boxenstopp mit öffentlicher Parkuhr in den Stadtverkehr. Leichtfüßig hängt das kleine Triebwerk mit dem Werkscode M43 am Gas. Dabei bewegt sich die rund 1,4 Tonnen schwere Karosserie keineswegs träge. Wer nicht schaltfauler Natur ist, bewegt den kleinen Dreier agil und leichtfüßig durch die Stadt. Das serienmäßige 5-Gang-Schaltgetriebe macht wahrlich Freude; es schaltet präzise und knackig. Wer Benzin sparen möchte, kann sogar bei flotter Stadtfahrt direkt vom dritten in den fünften Gang wechseln, ohne dass der Drehzahlabfall mit einem Stottern oder Dröhnen quittiert wird. Das macht allerdings nur Sinn, wenn die Geschwindigkeit über längere Fahrtzeit und vorausschauendes Fahren konstant gehalten werden kann, denn zum zügigen Beschleunigen aus niedriger Drehzahl mit längster Übersetzung fehlt dem Vierzylinder-Triebwerk die entsprechende Kraft. Aber wer möchte schon mit einem BMW alter Schule auf Schleichfahrt gehen? Dass es trotzdem möglich ist, ein mittlerweile fast 20 Jahre altes Triebwerk ressourcenschonend zu bewegen, ist ein Zeugnis hervorragender Antriebsabstimmung und spricht zweifelsfrei für den Vierzylinder. Das Fahrwerk des BMW wirkt straff, aber nicht unkomfortabel, sportlich, jedoch nicht intolerant. Die feinfühlige Vorderachse gibt über die Lenkung direktes Feedback über Fahrbahnbeschaffenheit und Position des Fahrzeugs. Fahrer und Fahrzeug wirken also nicht entkoppelt, sondern bilden eine Einheit und geben damit optimale Voraussetzungen für sportlich-ambitioniertes Fahren. Mit dem Ortsausgangsschild erreicht der BMW Betriebstemperatur. Ich schalte zurück, Puls und Drehzahl steigen. Besonders angenehm erscheint die ausgewogene Schubabschaltung, so reicht es in der Kurve das Gas wegzunehmen und im Scheitelpunkt wieder herauszubeschleunigen. Die Servolenkung wirkt angenehm, wenn auch nicht so präzise, wie es die neueren Modelle beherrschen. Wer einmal ein Gefühl dafür entwickelt hat, weiß sie entsprechend zu händeln. Die 3er Reihe der dritten Generation beweist einen gutmütigen Charakter. Nur sehr selten neigt der kleine BMW dazu Fahrfehler mit Über- oder Untersteuern zu quittieren. Das liegt an der hervorragenden Masseverteilung des Fahrzeugs. Der Masseschwerpunkt liegt fast in der Fahrzeugmitte, damit sind Vorderachs- und Hinterachslast nahezu gleich verteilt und machen den BMW aufgrund der Fahrcharakteristik auch für Fahranfänger interessant. Wenn es dann doch einmal brenzlig wird, packt die Bremsanlage ausreichend zu, ohne die Manövrierbarkeit des BMW zu beeinträchtigen, dank serienmäßigem ABS. Mit innenbelüfteten Scheibenbremsen an der Vorderachse und Trommelbremsen an der Hinterachse ist die Einstiegsvariante gut bedient. Leistungsstärkere Modelle als auch die Touring- und Vollcabrioletvarianten verfügen über innenbelüftete Scheibensbremsen an beiden Achsen. Auch eine Antischlupfregelung (ASC+T) gab es für die Modellreihe E36. Diese war jedoch erst mit Modelljahr 1996 und nur für die Sechszylinder-Varianten serienmäßig, sonst optional für die 318i Limousine bestellbar. Für die 316i Limousine konnte aufpreispflichtig das mechanische Sperrdifferential bestellt werden.
Von der Landstraße geht es auf die Bundesautobahn Richtung Berlin. Um zügig Zugang zu finden, will der 1,6 Liter-Vierzylinder ordentlich gedreht werden. Einmal in Fahrt kommen ihm cw-Wert und Masseträgheit zu Gute. Selbst die Basismotorisierung fühlt sich zu keiner Zeit unwillig an. Subjektiv gefühlt reagiert der kleine Motor lebendig auf den Pedaldruck. Geschwindigkeit und Drehzahl steigen – die Momentanverbrauchsanzeige auch. Man hört ihn, den Motor, leistend, aber nicht quälend. Radio oder Gespräche werden zwar nicht übertont, aber der E36 ist kein Flüsterer. Das konnte sein Vorgänger, der E30, besser, aber unbedingt unangenehm ist die Geräuschkulisse nicht. Auffällig sind die, durch die außen anliegenliegenden Türen auftretenden Windgeräusche. Diese wurden schon seit der Modelleinführung vielfach moniert, sind jedoch karosseriedesign-bedingt unvermeidbar. Ein Makel, mit dem der geneigte E36-Liebhaber leben muss und leben wird. Perfektion gibt es auch 15 Jahre nach Markteinführung der BMW 3er Reihe nicht, dafür ein mit Produktionsende 2000 äußerst zuverlässiges Auto, dass mit unverwechselbarem und zugleich zeitlosem Karosseriedesign, solider Technik und zahlreichen Ausstattungs- und Individualisierungsoptionen aufwarten kann. Von Buchhalter bis Luxuskarosse, von Vernunft bis Unvernunft, von Stoff bis Leder, von Kunststoff bis Edelholz, von Motorakustik bis Harmann/Kardon: der E36 kann vieles.
Auch 19 Jahre nach dem Produktionsende der dritten BMW 3er Reihe ist das Angebot auf automobilen Börsen zahlreich. Doch gute und vorallem unverbastelte Fahrzeuge im Originalzustand mit nachvollziehbarer Historie sind inzwischen selten geworden. Der E36 bietet ab Werk einen vergleichsweise soliden Korrosionsschutz, dennoch gilt es genau hinzusehen. Die Kotflügel, Seitenschweller und hinteren Radläufe gelten je nach Modelljahr und Fahrzeugeinsatz als neuralgisch. Hier sollte besonders kritisch geschaut werden. Grundsätzlich sollte einer intakten Karosserie immer der Vorrang gegenüber Motorisierung und Ausstattung gegeben werden. Die Technik des E36 gilt generell als robust und lässt sich fast immer preiswert instandsetzen. Aufmerksamkeit gilt ebenfalls der gesamten Vorderachse. Diese neigt, wie bei vielen anderen BMW Modellen, zu deutlichen, verschleißbedingten Mängeln. Sonst zeigt sich der E36 modellspezifisch als problemlos. Wer aus vertrauenswürdiger Hand kauft und vielleicht den einen oder anderen Abstrich auf der Prioritätenliste wagt, kauft ein Automobil mit Charme und Charakter. Gute und erhaltenswerte Exemplare lassen sich schon mit kleinem Budget (ab 3.000 Euro) finden. Gerade die Vierzylinder-Modelle werden gern (zu unrecht) verschmäht. Diese bescheren sehr preiswertes Fahren in der bayrischen Mittelklasse in puncto Versicherung (20/14/10*), Steuer (117 Euro p. a.*) und Verbrauch (6,7 - 8,9 L/100Km*).
Ich fahre von der Autobahn ab und lenke den 3er zurück in die alltägliche Blechkolonne des Feierabendverkehrs. Der Himmel klart noch einmal auf und gibt etwas Sonne frei, wie schön auf Knopfdruck ein Stück davon hereinzulassen. Ich bin entspannt und lasse mich treiben im Polster meines E36: dem Gesicht in der Menge. RoSch (BMW_Classic)
*Werte in Klammern für das Testmodell 316i |
Fri Sep 27 14:07:15 CEST 2019 | BenutznameSchonVergeben
Da ist was verdreht...nämlich die zweite Zahl in der Modellbezeichnung! Zeitlose Eleganz = E39.
Sat Sep 28 14:31:05 CEST 2019 | Dynamix
Der E36 mag bei BMW zwar eine neue Designära eingeläutet haben, aber der Wagen ist in meinen Augen furchtbar schlecht gealtert. Der E30 ist längst Kult, alleine wegen der DTM. Der E36 wirkt heute ziemlich altbacken, vor allem wenn man den Nachfolger E46 danebenstellt der optisch deutlich zeitloser geraten ist. Der wirkt im Gegensatz zum E46 auch heute noch nicht wirklich alt. Man sieht ja schon das alle anderen BMWs die sich später in Richtung moderne angepasst haben schon rundlicher und damit gefälliger geraten sind als der E36. Der oben erwähnte E39 wäre da so ein Beispiel.
Sat Sep 28 20:48:55 CEST 2019 | Goify
Als der E36 erschien, war er schon ein enormer Sprung nach vorne und legte so gut wie alle Nachteile des E30 ab und übernahm die Vorteile des ärgsten Konkurrenten 190er: Größerer Innenraum, moderneres Fahrwerk, hohes Heck und obendrein ein wirklich praktischer Kombi und nicht so eine Notlösung wie beim E30.
Bei Erscheinen hatte der 190er schon keine Chance mehr gegen den E36 und sah aus wie ein Oldtimer. Der zwei Jahre später eingeführte W202 konnte zumindest aufholen.
Sun Sep 29 10:03:24 CEST 2019 | HerrLehmann
Ein schönes Exemplar,weil original, ist auf den Bildern zu sehen.
Als der E36 damals neu erschien habe ich den Wagen verachten aufgrund der Doppelscheinwerfer hinter Glas. :-)
Aus heutiger Sicht ist das Design noch "typisch BMW", knackig und akzentuiert. Da fällt der Nachfolger massiv ab mit seinem fast asiatisch, beliebigen Design.
Trotzdem erreicht der E36 nicht den eleganten Eindruck eines E34 oder gar E32. Vermutlich für alle Zeiten das bewegendste Layout aller Mittel und Oberklasse Fahrzeug von BMW.
Was heutzutage aus München auf die Straßen geschickt wird.... Lassen wir das. ;-)
In damaligen testberichten war der E36 Seriensieger, auch wenn es in den ersten beiden Jahren massive Qualitätsprobleme gab.
Der W202 schaffte es 1993 in drei Test der Autoblöd nicht den BMW zu übertrumpfen.
PS: vermutlich bin ich schon wieder zu spät mir ein originales Exemplar zu einem annehmbaren Kurs zu sichern.
Sun Sep 29 10:22:41 CEST 2019 | BMW_Classic
Der E36 spaltet nach wie vor die Gemüter. Ich denke sehr wohl, dass der E36 sehr gut gealtert ist, wenn man bedenkt, dass die ersten Fahrzeuge fast 30 (!) Jahre sind. Dass der E30 (vergleichsweise rapide) zum Klassiker reifen konnte, haben wir auch bedeutend medialer Bewerbung und Vermarktung zu verdanken. Darüber hinaus spielten bei eben diesem drei Dinge eine nicht minder bedeutende Rolle: erstens tragen der E30, der E34 oder der E32 die Handschrift von Claus Luthe, welcher BMWs Erscheinungsbild stilgebend beeinflusste, zweitens wurden diese Fahrzeuge in eine Ära "hineingeboren", der ohnehin ein ganz eigener Kult anhaftet und drittens war die 3er-Reihe einmal das Kernmodell der Marke BMW!
Die Baureihen E36 und E39 sind von asiatischen Automobildesignern entworfen worden, welche stilitisch neue Wege bestritten als die in München konventionell Bekannten. Das Ende der 1980er-Jahre war begleitet durch zahlreiche gesellschaftliche, politische und ökologische Umbrüche. Die Jahreswende 89/90 läutete auf vielen Ebenen einen neuen Zeitgeist ein, welchen auch BMW nicht verschlafen hatte. Ökologisch, ökonomisch und modellpolitisch spielt der E36 hierbei eine Schlüsselrolle, ohne die von der Baureihe bekannten Kerneigenschaften abzulegen. Diesen Spagat kennen wir aus den gespaltenen Kritik nach der Modellvorstellung/-einführung.
Den Grundstein für den E39 legte der E36, welche entwicklungstechnisch den 1980ern entstammt. Der E39 mag – insbesondere für Fans – gefälliger wirken, weil dieser wenig später entwickelt wurde und auf dem Erfahrungsschatz (Fachpresse- und Kundenkritik) des E36 aufbauen konnte. Der Z3 (E36/7) stammt ebenso von Joji Nagashima, lehnt sich jedoch deutlich stärker am E36 an.
Die vierte 3er-Reihe entwarf übrigens niemand anderes als Chris Bangle, welcher BMW in den frühen 2000ern bekanntlich in einer tiefe Designkrise manövrierte. Der E46 erscheint nur deshalb so gefällig, weil er nichts anderes macht als der E39, sich an den bestehenden Vorgängermodellen zu orientieren und behutsam (!) neuzuinterpretieren. Zwischen E30 und E36 lag ein Bruch! Wir Menschen streben nach Harmonie/Einklang/Übereinstimmung. Dinge, die harmonisch wirken, wirken gefälliger, weil sie nicht gegensätzlich erscheinen, nicht polarisieren. Die E36 polarisierte. Der E46 tut es nicht, weil er den Weg der Ähnlichkeit geht und somit mit den Ahnen der Baureihe harmonisiert. Er beschreibt aber auch für mich stilitisch den letzten echten 3er einerseits und das klassische BMW-Design andererseits.
Zum Thema Einstieg in die Welt des E36. Es gibt noch gute Exemplare, aber diese werden immer seltener und teurer. Gerade technisch und optisch gepflegte Exemplare gibt es nicht mehr für das bekannte Butterbrot. Der E36 hat – zum Glück – das Tal der Tränen verlassen.
Sun Sep 29 11:47:51 CEST 2019 | Dynamix
Gerade die Bangle Ära bewerte ich als weniger schlimm als die Puristen.
Gerade der viel gescholtene Nachfolger des E38 gefällt mir sehr. Witzig das viele das Design des E60 mögen obwohl es für mich schon sehr nahe am erwähnten 7er ist.
Aber so hat jeder seinen eigenen Geschmack
Sun Sep 29 21:47:26 CEST 2019 | Goify
Und dann sehe ich wenig früher ein Foto vom BMW iNext. Da frage ich mich schon, wieso heute gefälliges Design nicht mehr als wichtig angesehen wird.
Mir hat der E46 schon wesentlich weniger gut gefallen als der E36, da er mit deutlich weniger Lichtkanten auskommt und schlichter wirkt. Die AutoBild bezeichnete mal den E46 als überschminkte Avon-Beraterin, was es auf den Punkt bringt.
Wed Oct 02 22:56:39 CEST 2019 | WARELB
Beim e36 sieht das Coupe wesentlich besser aus, als die Limosine. Die Rückleuchten sind bei letzterer einfach zu kurz.
Ich gehöre allerdings zu denen, die finden der e36 ist extrem schlecht gealtert. Stellt man einen e46 daneben, so sieht dieser zwar ziemlich ähnlich, aber wesentlich moderner und stimmiger aus. Vorallem das Coupe ist hier wieder zu erwähnen, auch dank besserer Technik.
Denke der e36 wirds immer etwas schwerer haben. Er wird nie kultig wie der e30 und ist seinem Nachfolger, der schlichtweg besser war, zu ähnlich. Da kann man dann auch gleich zu dem greifen.
Wed Oct 02 23:38:12 CEST 2019 | BMW_Classic
Was der E46 jedoch nicht kann, ist das Fahrgefühl des E36 zu vermitteln, welches dem E30 doch sehr ähnlich ist: wendig, fast schon Go-Kart-mäßig, jedoch mit hervorragender Lastverteilung. Der E46 ist deutlich gediegener und komfortabler als der E36, der Kontakt zur Straße schlicht etwas verwaschener. Das sah auch die Fachpresse seinerzeit so - mit all den Vor- und Nachzügen.
Wo bei der Limousine die Rückleuchten zu "kurz" sein sollen, verstehe ich nicht. Die Gestaltung ist eine Andere verglichen mit dem Coupé oder dem Cabriolet. Auch beim E30 war der 4-Türer lange verschmäht und der 2-Türer deutlch gefragter, weil sportiver. Mir persönlich haben die 4-Türer jedoch immer ab besten gefallen, ganz gleich ob E30 oder E36. Es ist und bleibt eine Frage des individuellen Geschmacks.
Egal welche Karosserievariante, der E36 ist schon jetzt das "Gesicht" in der Masse, ganz besonders dann, wenn er original und gut erhalten daherkommt.
Der E30 bedient eine eher außergewöhnliche Rolle wie ich sie oben bereits dargelegt habe.
Thu Oct 03 00:04:35 CEST 2019 | the_WarLord
Absolut. Unter seiner Führung entstanden so einige hübsche Fahrzeuge...
Thu Oct 03 06:55:44 CEST 2019 | Jan Henning
Naja, das macht eben einen Klassiker aus das er nicht mehr der Häßlichkeit des Zeitgeistes unterliegt. Das "alte Sickengesicht" E46 war in wenigem ein Fortschritt. Und ich hatte sie beide.
Munter bleiben: Jan Henning
Thu Oct 03 10:48:14 CEST 2019 | CaptainFuture01
Der E36ist fahrdynamisch nichtmal ansatzweise mit dem E30 vergleichbar.......der E36 schiebt im Vergleich zum E30 bei schneller Kurveneinfahrt relativ stark über die Vorderachse.....beim E30 haste den Karren quergestellt,egal ob 316i oder 3125i.....
Fahrdynamisch habe ich bei den ersten Fahrten mit meinem 320i Coupe damals keinen wirklichen Vorteil zu meinem vorherigen 318i E30bmerkt.
Der E36 war und ist der deutlich erwachsenere der beiden,liegt wesentlich satter und ruhiger auf der Straße und kann nur schwer aus der Ruhe gebracht werden.
Diese Go-Kart Eigenschaft sehe ich nicht......evtl. beim Compact,wegen dem etwas leichteren Heck.Die restlichen E36 sind hier unspektakulär,auch bei etwas forcierter Fahrweise.
Die RL bei Limo und Coupe sind gleichbreit,ich hatte beide schon in der Hand.Kannst aber auch nachmessen......die Coupe-RL sind jedoch flacher,da das ganze Fahrzeug oberhalb der Fensterlinie etwas flacher ist.
Der E36 war technisch eher der bessere.....hier gab es keine zu dünnen Hinterachsbleche,die egal bei welcher Motorisierung und Fahrweise,ungetunt oder mit knüppelharten Fahrwerken ausgerüstet,eingerissen sind und eine massive Rückrufaktion in Millionenhöhe nach sich zog.....ebenfalls waren die Querlenker vorn wesentlich stabiler,hier hat der E46 in den ersten Jahren schon bei wenig Kilometern massenhaft Ausfälle gehabt,die auf Kundenkosten gingen.....und hinsichtlich der Turbodefekte bei den Dieseln und den Valvetronicproblemen der Vierzylinder sowie der anderen diversen Macken der R6 möcht ich garned erst anfangen.....
Der E46 ist der "fette" Sohn des E36.....optisch zufett,die optische Eleganz und Leichtigkeit läßt er komplett vermissen......die M-Versionen waren die Muckibudenbrüder beim E46,sprangen einem regelrechtins Auge.......der E36 war hier insgesamt wesentlich eleganter mit einem Hauch Sportlichkeit garniert.Und hinsichtlich der Motorschäden beim S54 erster Generation hüllen wir auch besser den Mantel des Schweigens......die S50 beim E36 hatten beim 3,2er lediglich mit weniger Leistung als angegeben zu kämpfen und insgesamt war der Motor relativ wartungsintensiv,was aber in die damalige Zeit paßte und akzeptiert wurde......
Ich kann diese Ansicht also kein bischen teilen.
Man kann dies auch daran sehen,was für ein Wurf der E36 war,das der E30 Ende der 90er praktisch aus dem Straßenbild verschwunden war (1984 war Vorstellung,bis 2000 sind 16 Jahre)......der E36 hingegen war gute 10 Jahre länger im aktuellen Straßenbild sichtbar......erst gegen 2016 begannen die E36 so richtig zu verschwinden (Vorstellung war 1989,bis 2016 sind das also 27 Jahre).
E46 sieht man schon jetzt kaum noch herumfahren (Vorstellung war 1997 rum,bis etwa 2018 somit 19 Jahre is also etwas länger als beim E30)......auch der E9x ist eher spärlich gesät......der E36 wird in der BMW-Historie einen ganz besonderen Platz einnehmen,als das langlebigste und am solidesten konstruierte Modell der 3er Reihe.
Greetz
Cap
Thu Oct 03 11:49:47 CEST 2019 | kine050683
Der E36 war für mich immer weit davon entfernt, ein schönes Auto zu sein. Wobei, im Vergleich dazu was BMW heute baut war er ja geradezu ein Meisterwerk des Designs.
Bei uns sieht man auch sogut wie keine E36 mehr auf der Straße, dürften fast alle weggerostet sein. Audis aus der Zeit dagegen fahren noch haufenweise rum.
Thu Oct 03 12:05:17 CEST 2019 | Dynamix
Die E36 bei uns sind für gewöhnlich verschandelt oder vergammelt.
Mich hat es immer gewundert das der E46 auch so ein Roster war, galten Rostprobleme mit dem Ende der 90er Jahre doch als gelöst.
Thu Oct 03 12:50:43 CEST 2019 | BMW_Classic
@CaptainFuture01
Du schreibst einerseits: "Fahrdynamisch habe ich bei den ersten Fahrten mit meinem 320i Coupe damals keinen wirklichen Vorteil zu meinem vorherigen 318i E30 bemerkt" und andererseits: "Der E36 ist fahrdynamisch nichtmal ansatzweise mit dem E30 vergleichbar".
Nach drei E30 und zwei E36 (sowie einigen gefahrenen Modellen), empfinde ich persönliche die Verwandschaft zwischen beiden Fahrzeugen schon deutlich spürbar (insbesondere bei den ersten Modellen). Die Auto Zeitung schrieb dazu sehr treffend (siehe Anhang)
@Dynamix
Nicht? Gerade Ende der 1990er/Anfang der 2000er gab es bei bekannten "Premiumherstellern" so einige Probleme. Der W210 ist das Paradebeispiel dafür...
Thu Oct 03 12:54:58 CEST 2019 | Dynamix
Klar gab es die, es verwundert eben nur da andere Hersteller das Problem in den 90ern in den Griff bekommen hatten. Selbst der 3er Golf hat gegen Ende seiner Bauzeit weniger geröstet als Mercedes und BMW und der galt als übler Roster.
Wir reden hier von der Speerspitze des deutschen Automobilbaus aber vielleicht sind meine Ansprüche an Firmen die mittlerweile Golf Klone für knapp 30.000€ Basispreis anbieten auch zu hoch.
Thu Oct 03 16:21:58 CEST 2019 | WARELB
Beim nächsten mal etwas mehr nachdenken.
Ja von Technik sprechen und dann erstmal mit Qualität kommen. Dann ignorieren wir auch einfach mal die ganzen neuerungen des e46. Fortschritte in den Bereichen Sicherheit, 1 Stern lmao, DSC, mehr + bessere Airbags... alles nutzloser plunder den man nicht erwähnen brauch. Ebenso die Teelichter im e36, die die Bezeichnung Schweinwerfer nicht verdienen.
Es zählt natürlich nur dein, bestenfalls mangelhafter, Geschmack.
Oder hat das vielleicht auch ein paar andere Gründe? z.B. eine sehr beschränkte Wahrnehmung der Dinge? Nur weil irgendwo noch 3 e36 rumfahren, die eine gewisse Person dann immer sieht und zeitgleich sämtliche anderen e reihen ausblendet, prägt der e36 das Straßenbild nicht auf Jahrzehnte.
Man brauch sich bloß die 6 Zylinder Cabrios anschauen. e30, verdammt teuer, e36 bekommt man hinterhergeworfen, e46 noch relativ teuer.
Mal abgesehen davon, dass die Zahlen eher Schwachsinn sind und die e36 schon mit der Abwrackprämie, 2009 btw, fast vollständig verschwanden. E90 sieht man immernoch in fast jeder Straße, e46 zumindest hin und wieder.
Außerdem sind die motorisierungen ein extrem wichtiger Punkt beim Verschwinden von Fahrzeugen. E36 waren fast alles Benziner, die Diesel sind schon vor nem Jahrzehnt gestorben, waren sowieso selten. Beim e46 war der Dieselanteil schon wesentlich höher und die ohne DPF sind aus den Innenstädten natürlich längst verschwunden. Beim e9x sind die Diesel in der Überzahl und bei fortschreiten der aktuellen Republikverdummung sind diese bald verschwunden. Hat aber nichts mit solide oder qualität zu tun.
Thu Oct 03 16:36:27 CEST 2019 | BMW_Classic
@WARELB
Ich finde, dass hier persönlicher Angriff nichts zu suchen hat. Gegen sachliche Argumentation spricht nichts entgegen, auch wenn diese von manchen Usern weniger sachlich "verpackt" wird, damit schließe ich mich nicht unbedingt immer mit aus. Auch ich, muss mir ab und an an die eigene Nase fassen.
Der @CaptainFuture01 hat gewiss in vielen Punkten nicht unrecht und ich denke – ohne jemanden in Schutz nehmen zu wollen –, dass sein Post als keinerlei Angriff gegenüber irgendeinem von uns zu werten ist.
Mir persönlich gefällt der E46 auch nur in Auszügen seiner Baureihe. Das M-Modell mag mir gar nicht zusagen. Der E36 übt hier meiner Meinung nach mehr Zurückhaltung und setzt deutlich auf Understatement, aber das ist nur meine höchst subjektive Wahrnehmung. Wenn dir der E46 besser gefällt, dann ist das auch gut so!
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Der E30 ist in allen Karosserieformen und insbesondere als Cabriolet oder touring massiv angestiegen, die Gründe nannte ich bereits oben.
Dass es den E36 (speziell) als 6-Zylinder-Cabriolet für ein Butterbrot gäbe, mag ich nicht unterschreiben. Diese Low-Budget-Fahrzeuge sind in einem ebenso so niedrigen wie erbärmlichen Erhaltungszustand. Ich habe so viele schlechte Fahrzeuge gesehen, dass ich die Hoffnung nach einem guten Cabriolet aufgeben wollte. Der Zufall hat mir glücklicherweise im letzten Moment in die Hände gespielt. Als ich vor drei Jahren nach einer guten Limousine gesucht habe, stand ich vor fast dem selben Problem. Gute E36 und damit meine ich gute Fahrzeuge, d. h. ohne jeglichen Handlungsbedarf hinsichtlich Karosserie, Ausstattung oder Technik sind sehr sehr selten geworden und werden (leider) am Markt noch nicht hinreichend wahrgenommen/differenziert und entsprechend honoriert.
Der E46 hingegen ist auf dem absoluten Tiefstand: was Auswahl, Erhaltungszustand und Preisniveau anbelangt.
Thu Oct 03 17:12:26 CEST 2019 | Schattnparker
Bei Autos der 80er/90er tu ich mich schwer mit Attributen wie "zeitlos" und "elegant", dafür sorgen meist die mächtigen mattschwarzen "Plastestoßstangen" und Zierleisten.
Aber ja, die grundsätzliche Form stimmt.
Thu Oct 03 18:42:25 CEST 2019 | Dynamix
Ist halt bei jedem Auto so das im Tal der Tränen angelangt ist und da ist der E36 schon sehr lange. Es gibt halt auch Autos die steigen erst so richtig im Wert wenn die um die 40-50 Jahre alt sind und dann muss der Bedarf da sein. Klar gibt es auch Autos die da früher dran sind.
Kann ich so aus eigener Erfahrung nicht so bestätigen. Gute E46 waren schon immer teuer. Hatte selber schon 2 mal mit dem Gedanken gespielt einen zu kaufen. Das erste mal war vor 8 Jahren, da sollte ein nackter 325i mit Automatik und 100.000 auf der Uhr immerhin noch 12.000€ kosten. Der Wagen war zumindest technisch und optisch sauber. Das letzte mal war vor gut 4 Jahren, da hatte ich einen 330i gesehen, der sollte mit über 100.000km auch noch 8000€ kosten. Kumpel hat sich letztes Jahr einen 330i Touring besorgt, auch mit weit über 200.000km und der Wagen hat Ihn auch noch fast 8000€ gekostet. Gepflegte E46 kosten schon gut Geld. Also irgendwie kann ich die Auswahl mit dem Tiefstand beim Preisniveau nicht ganz nachvollziehen. In dem Preisbereich den du ansprichst tummeln sich die ganzen Grotten. Alle Kumpels die sich was E46 mäßiges in dem Preisbereich gekauft haben durften ordentlich Kohle reinpumpen da technisch entweder jeden Monat was dran war oder Rostbeseitigung angesagt war. Auf dem Level sehe ich den E36 nicht, höchstens den M und selbst da kann der E46 in Sachen Preisen locker mithalten. Bei beiden gehen brauchbare M Modelle bei gut 20.000€ los. Dafür das der E36 die Zeit auf seiner Seite hat finde ich das Preisniveau für einen M nicht überdreht. Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und sage das der E46 M3 zukünftig das größere Wertsteigerungspotenzial hat. Ob der jemals auf dem Level des E30 M3 landet bezweifle ich aber. Denke bis dato ist der Hype mit den Oldies auch wieder etwas abgekühlt.
Thu Oct 03 19:18:47 CEST 2019 | ALPINA B3 3.2
Sorry vergleicht jetzt bitte nicht die hässlchichen VFL e46 mit den bildschönen zeitlosen e36 der war unter jeder Sau.
Wo war da der Fortschritt, vielleicht die Hinterachsaufnahmen
Wobei ich finde das Heck der Limo sogar etwas knackiger als beim Coupe/Cabrio!!!!
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Thu Oct 03 21:19:09 CEST 2019 | BMW_Classic
@Dynamix
Ja, aber darüber reden wir gerade: auch die guten E36 kosten mittlerweile Geld. In der Preisregion, in der ich kaum einen brauchbaren E36 mehr finde, finde ich einige fahrbare/brauchbare, wenngleich emotionslose E46. Ganz gleich, was da an Folgekosten kommt. Motorisierung und Ausstattung ist hierbei irrelevant.
Ich denke der E46 hat ein deutlich schwereres Los zum Youngtimer und ggf. zum Oldtimer zu reifen als der verschmähte E36. Gerade wenn nur die Standardfahrzeuge (also ohne M, ALPINA oder dergleichen) betrachtet werden.
In unserem Straßenbild (also in meiner Heimat, sowie Wahlheimat) sehe ich den E46 noch sehr häufig im Straßenbild vertreten, den E36 fast gar nicht mehr und wenn, dann im desolaten Zustand. Der E30 wurde seinerzeit nicht minder lang verschmäht. Als ich meinen ersten E30 kaufte, eine 316i 2-Türer-Limousine von 1989, kosteten die richtig guten Exemplare nicht mehr als ein Butterbrot und das war 2008! Dieser E30 war zum Kaufzeitpunkt 21 Jahre alt und kostete mich 1.500 Euro.
Zum gleichen Zeitpunkt wurde mir ein 325i Cabrio (nicht ganz ohne Arbeit) angeboten. Dieses sollte damals 2.000 Euro kosten - in Worten: Zweitausend!!! Da hatte ich allerdings mein Schülerportemonnaie bereits für die Limousine geplündert. Aus heutiger Sicht ist das eine der größten Fehlentscheidungen meines Lebens, denn vergleichbare Fahrzeuge kosten mittlerweile das 10-fache! Immerhin habe ich die Limousine zwei Jahre später mit deutlichem Gewinn verkauft.
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Was die Motorsport-Kollegen anbelangt: gute E36 M3 Limousinen/Cabriolets kosten mittlerweile richtig Geld. Ich komme nicht umhin dieses außergewöhnliche Exemplar hier zu posten. Die GT-Variante ist fast unerschwinglich geworden. Der einzige E46 M3, welcher einmal das Preisniveau seines Urahns E30 erreichen wird, dürfte wohl nur die Leichtbauvariante CSL sein.
Fri Oct 04 08:25:30 CEST 2019 | the_WarLord
Gebrauchte BMWs sind ohnehin einfach nur überteuert, egal welche Baureihe...
Alleine schon die Tatsache, dass 10 Jahre alte, verbastelte Buden mit über 150.000 km noch über 10.000 Euro spricht Bände...
Fri Oct 04 19:10:26 CEST 2019 | ALPINA B3 3.2
Naja dann kaufst du halt einen 5 Jahre alten unverbastelten gebrauchten BMW mit 50'000 Km dann hält er
vielleicht 30 Jahre, ob dies heute noch der Fall ist kann ich leider nicht vorausschauen, mit dem e36 war dies noch möglich!
Sat Oct 05 12:30:43 CEST 2019 | UTrulez
Der E46 war in vielen Dingen kein Fortschritt. Bei den Vierzylindern hat man überwiegend die grandiose Wahl zwischen schlechten Karosserien (Hinterachse) mit zuverlässigen Motoren (M43) oder besseren Karosserien und den womöglich schlechtesten BMW-Vierzylindern aller Zeiten (Motorkennungen N). Beim Thema Rost, gab es keinen Fortschritt.
Allzu sicher sind die E36 sicher nicht, aber jeder Unfall ist unterschiedlich. Wenn es dumm läuft, dann ist man in einer G20 Limo tot und im E36 bei einem ähnlichen Unfall überlebt man. Generell empfehle ich, auch mit dem E46 keine Unfälle zu bauen Schaut Euch mal an, welche Gurken die Menschen früher gefahren sind. VW Derby, Ford Fista Generation 1 usw.
Ob der E36 nun einen guten Ruf hat oder nicht - was interessiert es mich? Auf unserem Firmenplatz stehen mh.. sagen wir 150 Autos und ich habe sogar etwas Spaß daran, die alte Compact-Gurke dort hinzustellen. Meine Fahrzeugbriefe liegen hier in der Schublade.
Sat Oct 05 12:47:54 CEST 2019 | the_WarLord
BMW kann Vierzylinder bauen?
Sat Oct 05 13:33:47 CEST 2019 | BMW_Classic
Sehr solide sogar. Vom M43 sind Exemplare (z. B. dieser hier) mit mehr als 500.000 Km bekannt. Selbst der M40 konnte trotz seiner konstruktiven Schwachstellen sehr ausdauernd sein, auch hier kenne ich Exemplare mit mehr als einer Viertelmillion auf dem Kilometerzähler.
Der M43 hat z. B. eine herrliche ausgewogene Schubabschaltung und lässt sich sehr sparsam bewegen. Mein (hier gerne zitierter) Rekord liegt bei 6,7 Litern auf 100 Km und einer Reichweite von knapp 850 Km. Der 1,6er ist zwar keine Rakete, aber subjektiv empfunden wirkt der kleine Vierzylinder agil und spritzig, wenn man nicht gerade schaltfauler Natur ist. Ich finde es schon bemerkenswert, dass eine mittlerweile 30 Jahre alte Motorenentwicklung so ressourcenschonend bewegt werden kann. Gerade nach dem heutigen Zeitgeist finde ich das eine tolle und vorzeigbare Leistung.
Die aktuellen Motoren kenne ich bislang nur mit teilweise eklatanten Schwächen. Selbst Ford hat den Dreizylinder besser im Griff.
Sat Oct 05 19:08:46 CEST 2019 | CaptainFuture01
Nur am Rande,weil nicht zuträglich zum eigentlichen Thema.....
Ford hat garnix im Griff.....deren Motoren eiern aktuell mit nem ölgebadeten Zahnriemen herum.....falsches Öl drin,Zahnriemen futsch,Motor futsch......is ned besser,als der Valvetronic und DI-Mist bei BMW......
Und all die tollen DI-Motoren mit ihren Verkokungen im Ansaugbereich......sowas würd ich nedmal geschenkt oder gegen Bestechung nehmen.....wo da die Vorteile zu den alten Einspritzern im E36 liegen sollen,erschließt sich mir ned......für den Autohersteller und die dafür arbeitenden Werkstätten vielleicht......machen ordentlich Kasse mit aufarbeiten der Motorschäden.....aber für den Besitzer ein Geldgrab......
Greetz
Cap
Sat Oct 05 21:25:56 CEST 2019 | the_WarLord
Valvetronic ist toll, zumindest an den Sechsendern. Alleine der Unterschied im Ansprechverhalten zwischen M54 und N52 spricht Bände.
Über DI kann man sich streiten, der N54 wird dadurch jedoch schön sparsam.
@BMW_Classic
War ein wenig provokant, gebe ich zu.
BMW assoziiere ich nicht unbedingt mit guten Vierzylindern, obgleich ich durchaus mal einen 316er E36 Touring gefahren habe, der sich ziemlich gut (im Sinne von Vortrieb) für einen Benziner dieser Klasse bewegen ließ.
Sun Oct 06 11:31:46 CEST 2019 | BMW_Classic
Absolut, das ist auch meine Erfahrung. Wer preiswert (und) BMW fahren möchte, sollte sich die Vierzylinder genauer ansehen. Es war mein Einstieg in die BMW-Welt, ich hatte lange Zeit Freude damit und würde diese auch jederzeit (wieder) empfehlen.
Wenn ich schon wählen müsste, ob BMW 316i oder VW Polo/Golf, würde ich jederzeit zum BMW (E36) greifen.
Mon Oct 07 10:15:20 CEST 2019 | Oberarzt
Hatte einen 328i Coupé 17 Jahre lang, 155 tsd km. Kein Rost.
Den Sound (v. a. mit seiner Endtopfklappe) vermisse ich bis heute. Leider hat BMW eines seiner größten Merkmale komplett aufgegeben & weggeschmissen, im Sortiment gibt's kein Modell mehr mit Sound.
Beim damaligen Umstieg vom sportlichen 900 kg-E-Kadett GT zum 1,4-Tonnen-3er war es schon sehr krass.
Die +500 kg warf man nicht mehr so in die Kurve wie zuvor, jedoch schaffte ich es in all den Jahren nie, eine komplette Tankfüllung vernünftig zu fahren. Verbrauch war immer um die 8,5-9 L, da bei nassen Kreisverkehrs mit dem Gaspedal gelenkt wurde...
Kaputt gemacht wurde meine BMW-Ära mit einem 1,8-Tonnen-E91. Wenn dessen Heck "rum" kam, war es zu spät. Dessen Fettleibmasse konnte man nimmer bändigen. Und sein 18"-M-Fahrwerk war dermaßen bockelhart, dass es vom ersten bis zum letzten Tag nervte. Cecottos E30 war damals gewiss weicher..
Bei meinem jetzigen 2,2-Tonnen-SVR ist eh alles egal..
Mon Oct 07 12:09:06 CEST 2019 | the_WarLord
Sound != Krach...
Mon Oct 07 18:47:19 CEST 2019 | BMW_Classic
Der Rote ging heute in den Winterschlaf (natürlich abgedeckt). Dass der E36 schlecht gealtert sein soll, kann ich auch heute nicht bestätigen, auch wenn der Liebhaber (dieser Baureihe) bekanntermaßen etwas "blind" urteilt ;-)
(706 mal aufgerufen)
Tue Oct 08 22:20:09 CEST 2019 | British_Engineering
Ich kenne mich sicherlich nicht so mit der E36-Materie aus wie die meisten, die hier schreiben. Eigentlich habe ich mit BMW gar keine Berührpunkte, weil ich meine Fahrzeuge eher als Lastesel benötige und eine ziemlich hohe berufliche Jahresfahrleistung habe (klar viel fahren kann man natürlich auch mit einem BMW).
Worauf es mir ankommt: Ich war noch nie einen BMW gefahren, bevor mir der Partner meiner Schwägerin vor ein paar Jahren mal die Schlüssel für seinen 323i E36 in die Hand drückte. Mir hat das Auto auf Anhieb gefallen. Nicht nur der Sechszylinder mit mehr als genug Leistung, sondern auch das ganze Handling und die Sportlichkeit, die bei diesem Wagen auch ohne röhrenden Sportauspuff und knüppelhartes Fahrwerk auf jedem Kilometer spürbar ist. Ich kann mich auf jeden Fall für einen E36 als Limousine oder Coupé begeistern. Beim Touring finde ich das Design nicht ganz so gelungen und für mich persönlich stehen bei einem Kombi Platzangebot und Zuladung im Vordergrund.
Als der E36 Ende 1990 rauskam, fand ich das Design alles andere als gelungen. Heute hat sich meine Einstellung dazu vollständig geändert. Der Wagen ist für mich besser gealtert und zeitloser als ein Mercedes W202. Von daher kann ich die Einschätzung von der zeitlosen Eleganz gut nachvollziehen. Danke für den ausführlichen Artikel!
Wed Oct 09 08:40:36 CEST 2019 | BMW_Classic
@British_Engineering
Sehr gern. Verglichen mit seinem zeitgenössischen Konkurrenten W202 wirkt der E36 in der Tat (und für mich insbesondere von Innen) wesentlich frischer.
Passend zum Blog-Artikel finde ich den (schon etwas älteren Beitrag) von BMW.
Thu Oct 17 13:27:31 CEST 2019 | ALPINA B3 3.2
Bin zurzeit noch mit meinem Cabrio offen unterwegs, wahrscheinlich die letzten einigermassen warmen Tage, ab der Winterzeit kommt der B3 wieder raus für die schönen Tage, ich hoffe er läuft stand nun den die ganze Sommerzeit nur herum.
Also da bin ich auch mit den Leuten einig die behaupten der e36 sei schlecht gealtert in der richtigen Farbkombination & BMW Felgen kommt er einfach noch zu frisch rüber, obwohl er auf die 30 zu geht.
Der R129 kann dies etwas besser, da kommt eher etwas Nostalgie auf, deshalb möchte ich diesen auf die Dauer dann wieder fit machen....
Gruss
Sat Dec 07 11:19:28 CET 2019 | holsteiner
Ist mir völlig schleierhaft wie du zu dem Statement kommst.Meine Wagen der letzte 40 Jahre: E21 320/6, E30 2X, E36 2X, E39, E46 jetzt schon 18 Jahre. Möchte mit keinem anderen Fzg. mehr tauschen.
Sun Dec 08 14:31:44 CET 2019 | CaptainFuture01
Ich kann euch beide ned nachvollziehen......
Der E30 war ne Heckschleuder,selbst als 318i.......der E36 war das zu keinem Zeitpunkt,der Karren hat im Notfall immer über alle vier Räder oder sogar über die VA geschoben.....und das als 320i,der wesentlich potenter als ein 318i E30 war......
Mag bei stärkeren Motorisierungen im E36 anders sein,aber Heckschleuder im Ansatz war hier maximal der Compact.Alle anderen Karosserievarianten waren dagegen sehr handzahm.Und der E46 ist gegen die beiden Komfortschiff schlechthin.Natürlich gefällt das einem besser,wenn man älter ist.Würde mir nicht anders gehen.
Was einem dann besser gefällt,ist Geschmackssache.Schlechter macht der E46 den E36 deshalb nicht,weil das einfach zwei verschiedene Welten sind in jeglicher Hinsicht,ebenso die Kluft zwischen E30 und E36......das ist dann alles nur persönlicher Geschmack.
Nach reinen Zahlenwerten mag das alles so passen,aber fahren wir die Autos wegen der Vernunft oder ist das,Hand aufs Herz,eher wegen den Emotionen?
Eben.....und da kommt der persönliche Geschmack wieder ins Spiel.Darüber zu diskutieren,welcher besser ist,ist IMHO eher müßig.
Greetz
Cap
Thu Jan 09 13:10:50 CET 2020 | Trackback
Kommentiert auf: BMW 3er E36:
Auf der Suche nach einem neuen Cabrio
[...] seltenst kommen die Akzente beim E36 so fein zur Geltung.
Mein Roter ist hinreichend bekannt, schau hier.
[...]
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