Sun May 08 00:13:46 CEST 2011 | bronken | Kommentare (18)
-- Quelle: bronken.de --
Nach dem ich in de Vergangenheit immer wieder bemerkt habe, dass vielen Usern nicht klar ist welche Freisprecheinrichtung sie überhaupt in ihrem Passat verbaut haben bzw wo die Unterschiede der normalen Freisprecheinrichtung zur Premium Freisprecheinrichtung liegen hier mal ein Überblick.
Wie anfangs erwähnt, gibt es zwei Freisprecheinrichtungen für den Passat B6, die normale- (auch FSE) sowie die Premium Freisprecheinrichtung (auch PFSE).
Die FSE
Sie ist einfach an folgenden Merkmalen zu erkennen:
rechts neben dem Radio sitzt eine Handygrundhalterung. <– Wer die hat braucht gar nicht erst weiter zu suchen, das ist ein untrügerisches Zeichen für die FSE beim RNS510, sofern vorhanden, schaltet sich das Radio nur auf Stumm wenn die Phone Taste gedrückt wird.
Bei der FSE muss man sich einen Handyadapter kaufen, der in die Grundhalterung neben dem Radio gesteckt wird. Man schaut also welches Handy man hat und kauft sich den dementsprechenden Adapter bei WV. Dieser wiederum wird auf die Grundhalterung aufgesteckt. Dieser hält und lädt das Handy während der Fahrt. Die Bedienung erfolgt hierbei am Handy selber. Es gibt auch die Möglichkeit einen “Bluetooth Touch Adapter“ in die Halterung zu stecken. Dieser besteht aus einem Touchscreen und verbindet sich per Bluetooth mit dem Handy. Hierbei wird das Handy über den Touchscreen des Touch Adapter bedient. Seit kurzen bietet VW sogar eine erweiterte Version des Touch Adapters an, der sich “Bluetooth Touch Adapter Voice” nennt. Mit ihm lässt sich das Telefon auch per Sprachbedienung steuern, was sonst nur der PFSE vorbehalten ist.
Die PFSE
Sie ist an folgenden Merkmalen zu erkennen:
in der Ablage der Mittelkonsole sitzt eine Handygrundhalterung im Dachhimmel, dort wo auch die Beleuchtung sitzt, bedindet sich ein sogenanntes 3-Tasten-Modul links neben dem Warnblinkschalter befindet sich eine ausklappbare Tastatur In der Multifunktionsanzeige (MFA, zwischen Drehzahlmesser und Tacho) gibt es ein Menü, über das man die PFSE steuern kann beim RNS510, soweit vorhanden, kann man über die Phone Taste die Freisprecheinrichtung steuern.
Die Premium Freisprecheinrichtung verbindet sich immer über Bluetooth mit dem Handy, in die Halterung in der Mittelkonsole kann man das Handy mittels entsprechendem Adapter lediglich noch aufladen wenn man denn möchte. Man greift auf das Telefonbuch, die Anruflisten oder sogar die SMS (mehr dazu bei “Kompatibilität”) zu und kann die Freisprecheinrichtung auch per Sprache steuern. Gewählt wird über die ausklappbare Tastaur oder die MFA. Hat man ein RNS510 macht die Tastatur eigentlich keinen Sinn, da man auch bequem über den Touchscreen des RNS wählen kann.
http://bronken.de/wp-content/uploads/2011/05/RNS510-PFSE.jpg
Unterschiede zwischen FSE und PFSE
Wie bereits oben erwähnt hat die PFSE einige Vorteile gegenüber der FSE. Sie lässt sich der Sprache bedienen (FSE nur über den Voice Adapter), man kann über sie SMS lesen und auch schreiben (mehr dazu bei “Kompatibilität”) Bei einem RNS510 kann man über das Radio auf alle Telefonfunktionen zugreifen, man hat keinen hässlichen Handyhalter auf dem Armaturenbrett, man kann die PFSE bzw das Handy über die MFA steuern…
Kompatibilität mit verschiedenen Handys, speziell dem iPhone
Bei der normalen FSE ist das ganze schnell erklärt. Sie ist kompatibel zu so gut wie allen Handys. Hat man die entsprechende Ladeschale für das Handy ist das Handy auf jeden Fall kompatibel, nutzt man den Touch Adapter lassen sich im Prinzip sogar alle Bluetooth Handys verbinden.
Bei der PFSE ist das ganze etwas komplizierter und erfordert etwas Grundwissen. Es gibt zwei Übertragungsprotokolle mit denen sich ein Handy per Bluetooth verbinden kann. Das sogenannte Hands Free Profile (HFP) und das remote Sim Access Profile (rSAP). Je nach Baureihe unterstützen die Steuergeräte des PFSE entweder nur das rSAP oder, bei neueren Revisionen ab Ende 2010, HFP und rSAP.
Handys die nach dem rSAP Standart funktionieren lassen sich also mit allen PFSEs wunderbar koppeln. Handys, die nur das HFP Protokoll unterstützen, funktionieren NUR mit den neuen Steuergeräten. Leider gehört das iPhone dazu und kann nur HFP!
Hat man also ein iPhone, funktioniert es nur an einer PFSE neuerer Revision. Aber wie finde ich raus, welche Revision bzw welches Steuergerät ich habe?
Das Steuergerät der Freisprecheinrichtungen (FSE und PFSE) ist immer unter dem Beifahrersitz eingebaut. Schiebt man diesen ganz zurück kann man eine dunkle Styroporabdeckung vorsichtig abheben und hat schon das Steuergerät in der Hand. Auf diesem steht die Teilenummer über die man das Geheimnis lüften kann Alternativ kann man das ganze auch über ein Diagnosesystem wie VCDS auslesen.
http://bronken.de/wp-content/uploads/2011/05/FSE-1.jpg http://bronken.de/wp-content/uploads/2011/05/FSE-2.jpg http://bronken.de/wp-content/uploads/2011/05/FSE-3.jpg
Folgende PFSE Steuergeräte gibt es:
3C0 035 730 3C0 035 730B bis KW44/2006 3C0 035 730 C 7L6 035 730 ab KW45/2006 bis KW44/2007, erste Unterstützung für RNS510 7L6 035 730 C 5N0 035 730 ab KW45/2007 bis KW21/2008, ab hier Serienmässig RNS510 verbaut 3C8 035 730 ab KW22/2008 bis KW45/2008 5N0 035 730 A ab KW45/2008 5N0 035 730 B ab KW22/2009 5N0 035 730 C ab KW46/2009 (in Touareg/Golf VI Variant/Jetta)
3C8 035 730A <– ab KW22/2010 5N0 035 730D <– ab KW47/2010 3C8 035 730B <– ab KW22/2011 (Modelljahr 2012, Passat B7)
Nur die letzten drei Steuergeräte unterstützen neben rSAP auch HFP und sind iPhone kompatibel. Einziges Manko; man kann dann trotzdem keine SMS über die PFSE lesen und schreiben weil das nur per rSAP Protokoll funktioniert. Alles andere funktioniert aber damit super.
die Bestellcodes
Zur Ergänzung hier noch schnell die VW Bestellcodes für die Freisprecheinrichtungen:
bis KW21/2010
Mobiltelefonvorbereitung 9W2 FSE Standard BT-HFP, ohne Halter 9W8 FSE Standard BT-HFP, mit Halter/Aussenantenne
Mobiltelefonvorbereitung Premium 9ZU FSE Premium BT-rSAP, ohne Tastatur 9ZW FSE Premium BT-rSAP, mit Tastatur
ab KW22/2010
Mobiltelefonvorbereitung 9ZB FSE Standard BT-HFP, Bedienung RCD/RNS, ohne Aussenantenne
Mobiltelefonvorbereitung Plus 9ZA FSE Standard BT-HFP, Bedienung RCD/RNS, Sprachsteuerung, mit Halter/Aussenantenne
Mobiltelefonvorbereitung Premium 9ZU FSE Premium BT-rSAP, ohne Tastatur mit HF1.5/UMTS/A2DP 9ZW FSE Premium BT-rSAP, mit Tastatur mit HF1.5/UMTS/A2DP
Nachdem ich die verschiedenen Freisprecheinrichtungen des B6 ja schon ausgiebig vorgestellt habe, hier nun eine Übersicht zum neuen Passat, dem B7, der ab Mitte 2010 gebaut wird. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger bietet Volkswagen ab dem B7 (auch als 3AA bekannt) drei Freisprecheinrichtungsarten an. Hier die Unterschiede und ihre Funktionen:
die standard Freisprecheinrichtung (FSE)
- Bedienung und Anzeige über Multifunktionsanzeige “Plus” - drahtlose Kommunikationsschnittstelle BLUETOOTH AUDIO (ausschließlich kompatibel mit advanced audio distribution profile A2DP) - Freisprecheinrichtung - Lautstärkeregelung für Telefonate über Radio- und Navigationssysteme - Radiostummschaltung bei Telefonaten
die Freisprecheinrichtung “Plus” (FSE Plus)
- Außenantennenanbindung über Mobiltelefon-Ladeschale - Bedienung und Anzeige über Multifunktionsanzeige “Plus” - drahtlose Kommunikationsschnittstelle BLUETOOTH AUDIO (ausschließlich kompatibel mit advanced audio distribution profile A2DP) - Freisprecheinrichtung - Lautstärkeregelung für Telefonate über Radio- und Navigationssysteme - Radiostummschaltung bei Telefonaten - Sprachbedienung - Verkabelung inkl. Stromversorgung
die Premium Freisprecheinrichtung (PFSE)
- Außenantennenanbindung über Mobiltelefon-Ladeschale - Bedienung und Anzeige über Multifunktionsanzeige “Plus” oder “Premium” - drahtlose Kommunikationsschnittstelle BLUETOOTH AUDIO (ausschließlich kompatibel mit advanced audio distribution profile A2DP) - fahrzeugeigenes GSM-/UMTS-Sende-/Empfangsteil - Freisprecheinrichtung - Halterung für Mobiltelefon-Ladeschale
- Komfortbedienung über das Multifunktionslenkrad - Lautstärkeregelung für Telefonate über Radio- und Navigationssysteme - Radiostummschaltung bei Telefonaten - Sprachbedienung - Verkabelung inkl. Stromversorgung - zusätzliche Bluetooth-Schnittstelle remote SIM Access Profile (rSAP)
Übrigends: Volkswagen hat auch eine kleine Übersicht zum B7, die ihr hier findet und ein Video, das ihr hier findet:
(Nur in Verbindung mit Radio- und Navigationssystemen sowie Multifunktionslenkrad.)
Besten Dank an ralfs1969 von Motor Talk für einige sehr hilfreiche Infos! |
Wed Jan 04 21:22:14 CET 2012 | bronken | Kommentare (2) | Stichworte: 3C (B6), Passat, VW
Dieser Tutorial stammt von bronken.de
Für den Passat B6 gab es in den letzten Modelljahren 2009 und 2010 ein wirklich tolles Feature zu bestellen, den Spurhalteassistent “Lane Assist”. Dabei wird das Fahrzeug mit einer Kamera ausgestattet, die den Verkehr und vor allem die Straße vor dem Fahrzeug filmt und den Wagen selbstständig in der Spur hält. Das Fahrzeug lenkt also wirklich und wahrhaftig alleine!
Diese Nachrüstung ist leider nicht mal eben schnell mit ein paar Einzelteilen und zehn Minuten Arbeit getan und jeder, der sich den Lane Assist nachrüsten möchte, sollte sich das ganze Tutorial mehrmals gut durchlesen und bedenken, auf was er sich da einlässt. Aber auch alle, die einfach mal wissen möchten, wie der Lane Assist funktioniert, sind herzlich willkommen….
Zunächst einmal vielen Dank an den user “Shanny” aus Motor-Talk, mit dessen Hilfe ich die Teilenummern und Funktionen erarbeitet habe.
Wie funktioniert der Lane Assist?
Ich habe es oben bereits kurz angeschnitten: Um der Straße bzw. der Fahrspur selbstständig zu folgen, ist das Fahrzeug mit einer Kamera ausgestattet, die über dem Regensensor an der Frontscheibe angebracht ist, und permanent die Straße filmt. In dieser Kamera befindet sich auch das dazugehörige Lane Assist Steuergerät, das die Lenkbefehle errechnet – Kamera und Steuergerät sind also eine Einheit. Der Lane Assist soll dem Fahrer beim Lenken des Fahrzeuges helfen. Das System greift ein, wenn sich das Fahrzeug über 60 km/h bewegt, damit soll ausgeschlossen werden, dass es innerhalb einer Ortschaft anspringt. Der Lane Assist ist nämlich nur für Landstraßen und Autobahnen gedacht. Außer der Mindestgeschwindigkeit muss eine erkennbare Fahrbahnmarkierung vorhanden sein. Das kann eine gestrichelte Linie, eine durchgezogene Linie oder auch nur ein gut erkennbarer Fahrbahnrand sein. Eines dieser Kriterien ist eigentlich immer gegeben. Das System funktioniert auch bei schwer bis (für mich) kaum mehr erkennbaren Fahrbahnmarkierungen sehr gut und setzt nicht aus, was sehr erstaunlich ist.
Fährt man also schnell genug, und sind Fahrbahnmarkierungen vorhanden, hält der Lane Assist den Wagen selbstständig in der Spur. Laut Anleitung soll man dabei nie die Hände vom Lenkrad nehmen (für den Fall, dass das System einmal versagt) und eigentlich soll es den Fahrer auch nur beim Lenken unterstützen, aber die Praxis zeigt, es fährt den Wagen aber auch ganz gut alleine Aber hiermit möchte ich mich ganz deutlich davon distanzieren, den Wagen alleine fahren zu lassen, das kann böse enden! Aus diesem Grund überwacht das System auch, ob der Fahrer noch die Hände am Lenkrad hat – das merkt es an unbewussten, kleinen Lenkbewegungen des Fahrers. Lässt man länger als 8 Sekunden die Hände vom Lenkrad, ertönt ein Piepton und eine Warnung man solle die Lenkung des Fahrzeuges wieder übernehmen. Folgt man dieser Warnung nicht schaltet sich das System nach weiteren 2 Sekunden aus – und zwar so lange bis man wieder die Hände ans Lenkrad legt, dann lenkt es sofort wieder mit.
Ok, wir fahren also auf der Autobahn und der Wagen hält die Spur (unsere Hände befinden sich aber am Lenkrad). Nun möchten wir aber die Spur wechseln, was tun? Nun man blinkt einfach. Setzt man den Blinker, geht der Lane Assist sofort in den Passiv Modus und lenkt nicht mehr mit. So kann man ohne gegen ihn “anzukämpfen” die Spur wechseln. In dem Moment, in dem sich der Wagen wieder in der neuen Spur befindet, springt der Lane Assist sofort wieder auf “aktiv” und ist wieder aktiv am Lenkgeschehen beteiligt.
Der Lane Assist lässt sich aber auch ganz abschalten. In der MFA taucht nach der Nachrüstung ein “Assistenten” Menü auf (wenn es nicht vorher schon da war, weil man einen anderen Assistenten hat). In diesem kann man den Lane Assist ganz abschalten. Außerdem haben ab Werk mit dem Lane Assist ausgerüstete Fahrzeuge am Fernlichthebel außen einen Knopf um den Lane Assist schnell an- und abzuschalten.
Ist das System “an”, leuchtet eine gelbe Lampe rechts im Kombiinstrument. Sie hat das Symbol einer Straße. Gelb bedeutet, das System ist an, greift aber nicht aktiv in die Lenkung ein (Passivmodus), weil man zu langsam fährt oder die Straßenführung nicht korrekt erkannt wird zB- (Autobahnbaustellen sind da oft ein Problem) usw. Die Lampe wechselt sofort zu grün, wenn das System aktiv wird, man also auf einer Landstraße, Autobahn oder ähnlichem fährt. Beim Spurwechsel zB. würde sie erst grün leuchten, beim Blinken gelb werden (dann wechselt man die Spur) und auf der neuen Spur wieder grün werden.
Die Vorraussetzungen zur Nachrüstung
Welche Vorraussetzungen muss mein Fahrzeug erfüllen, damit ich den Lane Assist nachrüsten kann?
- Es muss (vermutlich) bereits über ein weißes KI verfügen (Ich glaube die Roten KIs haben die Lane Assist Lampe nicht)
- Das Lenkungssystem muss Lane Assist unterstützen. Dafür mit einem VCDS oder dem Diagnosesystem des Händlers in das Steuergerät “Lenkhilfe” gehen und in den Anpassungskanälen nachsehen, ob der Anpassungskanal “Spurhalteassistent verbaut” verfügbar ist.
- Es muss über eine neue Frontscheibe verfügen, die eine Lane Assist Halterung hat. Die hat zwar kein Passat, der nicht ab Werk mit Lane Assist ausgestattet ist, aber ich führe sie mal als Voraussetzung auf. Man sollte also zB. auf einen großen Steinschlag warten und in diesem Zuge gleich die neue Lane Assist Scheibe verbauen. Es gibt Leute, die behaupten, man könne die Kamera auch ohne neue Frontscheibe irgendwo hinkleben, aber dies halte ich für nicht praktikabel. Warum steht unter dem Punkt “Kalibrierung” weiter unten.
- Der Passat darf NICHT mit einer Frontscheibenheizung ausgerüstet sein, denn wenn ihr die Lane Assist Scheibe bestellt, werdet ihr merken: Es gibt keine Frontscheibe mit Lane Assist UND Frontscheibenheizung.
Die benötigten Bauteile
Diese Bauteile werden für die Lane Assist Nachrüstung benötigt:
- Eine neue Frontscheibe mit Lane Assist Halterung, diese gibt es nur in einer Variante: Frontscheibe mit Regen+Lichtsensor, Lane Assist Vorbereitung und Schalldämmung. Das ist quasi die high-end Frontscheibe. Mehr kann eine Passat Frontscheibe nicht haben. Kostenpunkt incl. Einbau bei Carglass: ca 1100-1200 Euro
- 1x – 3C0 907 217 oder 3C0 907 217 A oder 3C0 907 217 B = Kamera für Lane Assist mit integriertem Steuergerät ca 70-150 Eur im Auktionshaus. Seht zu, dass ihr eine gebrauchte aus einem Spenderfahrzeug (B6 natürlich!) bekommt, keine neue. Das macht euch das Leben einfacher, warum steht unter dem Punkt “Kalibrierung”
- 1x – 1J0 972 930 A – Flachkontaktgehäuse Kamera – 9,30€
- 3x – 000 979 009 E – Einzelleitung mit 2 Kontakten – p.St. 2,30€
- 1x – 3C8 858 547 B Y20 – Abdeckkappe links LaneAssist – 4,50€ (y20=Perlgrau)
- 1x – 3C8 858 548 B Y20 – Abdeckkappe rechts LaneAssist – 4,50€ (y20=Perlgrau)
- ein wenig Einzelader für CAN Verkabelung (verdrillt!) und für die Stromversorgung.
Der Schaltplan
Der Schaltplan sieht eigentlich ganz einfach aus, es müssen nur 6 Adern verlegt werden:
Kamera Lane Assist:
Pin 1: “Klemme 15?, also Zündungsplus (Sicherungskasten Fahrerseite)
Pin2: Masse
Pin6: Heizung (befindet sich IN der Lane Assist Scheibe, das sieht man, wenn man sie vor sich hat (oder unten auf den Bildern). Der andere Anschluss der Heizung geht auf Masse!
Pin4: CAN low (Antriebs CAN, zB Gateway oder PDC Steuergerät)
Pin9: CAN high (Antriebs CAN, zB Gateway oder PDC Steuergerät)
Denkt daran, dass die CAN Leitung verdreht verlegt wird (!). Danach die Lane Assist Kamera mit VCDS oder beim Händler codieren und den Lane Assist im Gateway als Adresse 5C eintragen. Nun sollte der Lane Assist über das Assistenten Menü aktivierbar sein und das Straßensymbol gelb aufleuchten. Die Kamera vorsichtig in die Halterung an der Scheibe klipsen und den Innenspiegel (wenn noch nicht geschehen) mit dem Regen+Lichtsensor montieren. Da der Innenspiegel mit dem Regen+Lichtsensor bei der Lane Assist Scheibe tiefer sitzt, als bei der Scheibe ohne Lane Assist, müssen die Kabel zum Innenspiegel und dem Sensor dann etwas (ca 10cm) verlängert werden, aber das ist schnell gemacht. Nun ist der Hardwareteil fertig.
Die Kalibrierung
Nach dem Einbau muss das System kalibriert werden. Das kann man nicht selber machen und selbst die normalen VW Werkstätten können dies nicht. Hier in der Umgebung (Köln/Bonn) kann dies nur das Volkswagen Zentrum in Köln machen. Das Kalibrieren dauert ca 3 Stunden und kostet ca 400 Euro. Man kann sich allerdings die Kalibrierung sparen, wenn man geschickt agiert hat, aber alles der Reihe nach…
Wie funktioniert die Kalibrierung? Bei der Erstkalibrierung des Lane Assist muss sowohl die Hinterachse als auch die Vorderachse und die Lenkung des Fahrzeuges vermessen werden. Dazu werden scheinbar irgendwelche Sensoren an den Achsen angebracht und das Fahrzeug auf einen Prüfstand gestellt. Danach wir die Kamera in ihren drei Lageachsen und der Fahrzeughöhe kalibriert. Dies geschieht über einen Testbildschirm bzw. eine Testwand, vor die das Fahrzeug gestellt wird. Ihr seht also: Eine solche Kalibrierung ist sehr aufwendig und damit auch teuer. Aber wie kann man sich das alles sparen?
Wenn ihr eure Kamera kauft, achtet darauf, dass ihr eine gebrauchte Kamera (zB. aus einem Auktionshaus) bekommt, die bereits in einem Passat B6 verbaut war. Das bedeutet, dass in ihr bereits die Kalibrierdaten des Spenderfahrzeuges enthalten sind. Diese stimmen, wenn ihr die Kamera richtig in euer Fahrzeug einbaut, mit ein klein wenig Glück schon und ihr könnt euch die ganze Kalibrierung sparen – so war es bei mir.
Außerdem solltet ihr den Lane Assist nur nachrüsten, wenn ihr auch wirklich eine neue Scheibe mit Lane Assist Halterung verbaut habt. Wollt ihr die Kamera an eure Scheibe irgendwie ankleben, muss dieser Kleber wirklich 1000% halten und darf nicht abfallen (Powerstrips und co. sind da nicht zu gebrauchen). Und dann müsst ihr die Kamera kalibrieren, denn für den Ort, an dem ihr sie montiert, werden die Kalibrierdaten nicht genügen. Also müsst ihr zusätzlich zur extrem hässlichen Optik und der Klebehalterung auch noch die Kalibrierkosten berappen- Und zwar zwei Mal (!!!), denn wenn ihr dann irgendwann einmal doch eine neue Scheibe bekommt (Steinschlag) und die Kamera in ihrer richtigen Halterung sitzt, wird die Kalibrierung wieder nicht passen und ihr müsst sie noch einmal kalibrieren lassen. Also: Wer hier spart, hat doppelt Arbeit und doppeltes Geld ausgegeben!
Was ist mit dem Taster am Fernlichthebel?
Wer aufmerksam mitgelesen hat, wundert sich, was mit dem Taster am Fernlichthebel ist, den ich zu Anfang erwähnte. Richtig ist, dass ein Passat ab Werk einen Lane Assist Knopf am Fernlichthebel hat, um das System ein- und auszuschalten. Dieser Knopf ist aber keine Pflicht. Der Lane Assist kann auch einfach über das (neue) Assistenten Menü ein- und ausgeschaltet werden. Und das auch während der Fahrt, das Menü sperrt sich nämlich nicht bei Fahrzeugbewegung und ist immer erreichbar.
Wer dennoch diesen Taster möchte, muss sich einen kompletten neuen Lenkstock besorgen, der seiner eigenen Ausstattung entspricht, aber eben noch zusätzlich diesen Taster am Fernlichthebel hat. Außerdem ist möglicherweise noch ein neues Lenksäulensteuergerät nötig. Aber wie gesagt; Ein Muss ist es nicht. Ich habe es getan, aber das ist wie gesagt für die Funktion und den Komfort des Ein/Ausschaltens nicht unbedingt nötig.
Für einen Passat des Modelljahres 2009 ist der korrekte Lenkstock-Block zum Beispiel 3C9 953 513 AF. Dieser Hat den Knopf für Fahrerassistenzsysteme (Lane Assist), einen GRA Hebel (kein ACC), keine Multifunktionsfunktion im rechten Lenkstock (der für den Scheibenwischer) und Regensensorfunktion. Der Fernlichthebel ist rastend (den gabs später auch mit reiner Tastfunktion!). Aber diese Teilenummer ist eben für jede Fahrzeugausstattung anders. Frag bei eurem Händler wegen der Nummer nach. Den Einbau darfich euch leider nicht erklären, da hierbei Arbeiten am Airbagsystem durchgeführt werden müssen (Ein- und Ausbau des Fahrerairbags) und das ist Privatpersonen nicht erlaubt.
Habt ihr den neuen Lenkstock besorgt, solltet ihr auch schauen, ob euer Lenksäulensteuergerät die Assistenzfunktion bereits unterstützt. Das muss es natürlich. Für das in Frage kommende Modelljahr kann es ein 3C0 953 549 AE sein, dieses Kann die Assistenzfunktionen NICHT. Dessen Nachfolger, das 3C0 953 549 AH unterstützt diese Assistenzfunktionen und damit den Assistenz-Taster. Welches ihr habt solltet ihr per Diagnosesystem auslesen lassen und wenn nötig zusammen mit dem Lenkstock wechseln (lassen).
Nach dem Wechsel des Lensäulensteuergerätes, muss dieses Codiert werden. Je nach Aussstattung des Fahrzeuges ist diese Codierung abweichend aber das seht ihr ja beim codieren selber. Danach muss der Lenkwinkelsensor neu angelernt werden. Da heißt es “gewusst wie”, aber ich werde euch nicht im Stich lassen;
So lernt man den Lenkwinkelsensor und die Lenkwinkelendpunkte an:
- Zündung muss aus sein, Lenkrad muss genau gerade stehen.
- Zündung an
- Lenkrad eine Umdrehung (nicht ganz) nach RECHTS einschlagen, dann wieder gerade.
- Dann eine Umdrehung nach links und wieder gerade. Dann ca 20 Meter OHNE DAS LENKRAD ZU BERÜHREN geradeaus fahren
- Dann ins ABS Steuergerät gehen (mit dem Diagnosesystem)
- den Login Code eingeben (der steht da) und der Anpassungsblock 60 gibt “OK” als Rückmeldung. Tut er dies nicht, oder wird als nicht verfügbar angezeigt, hat die Kalibrierung NICHT funktioniert. In diesem Falle muss man mit der Kalibrierung noch einmal von vorne beginnen. Das kann schonmal passieren.
Danach muss meist noch der Lenkungsendanschlag angelernt werden:
- Zündung muss aus sein, Lenkrad muss genau gerade stehen.
- Zündung an
- Lenkrad 10 Sekunden nicht berühren (!)
- Lenkrad GANZ nach LINKS drehen bis zum Anschlag, es ertönt ein Warnpiepsen, dort 4 Sekunden verharren und piepsen lassen.
- jetzt Lenkrad GANZ nach RECHTS bis in den Anschlag drehen, er ertönt wieder ein Piepsen, auch hier wieder 4 Sekunden im Anschlag halten.
Fertig, alle Fehler sind weg bzw nur noch sporadisch und können über VCDS gelöscht werden, alles wurde angelernt. Bei einigen Fahrzeugen ertönt das Piepen beim Anlernen der Endanschläge nicht, aber es funktioniert dennoch.