Fri Jan 18 18:08:56 CET 2019 | touranfaq | Kommentare (7)
Das Ding aus einer anderen Welt wie es sich der Verfasser vorstellt (Bildquelle für die Fotomontage: Wiki Commons, Lizenz: CC BY-SA 4.0 bzw. CC BY-SA 3.0)Wer wie ich ein Kind der 80er ist, kennt ihn bestimmt: Den Klassiker "Das Ding aus einer anderen Welt (1951)". Es war der erste SciFi-Film, den ich in meinem Leben gesehen habe, im zarten Alter von 8 Jahren. Der Film lief damals im "3. Programm", das damals gleichzeitig das letzte Programm neben dem 1. und 2. Programm war. Was waren das Zeiten!
Den Film habe ich mir heimlich angesehen, er lief spät nachts, und ich habe mich nochmal ins Wohnzimmer geschlichen. Hätte ich rückblickend besser nicht gemacht, denn die Szene, wo die abgetrennte Hand sich wie von Geisterhand bewegte, bereitete mir noch monatelang Alpträume. Aber so waren sie eben, die 80er... Keine Jugendschutz-Pin, kein Drahtseil, kein doppelter Boden... wir waren als Kinder (schon) selbst dafür verantwortlich, was wir taten. Aber das ist ein anderes Thema.
Der Film hat mich aber auch positiv geprägt. Er weckte allgemein mein Interesse an allem, was mit Naturwissenschaft zu tun hat. In der Schule fanden Physik alle langweilig, ich habe die Sachen hingegen förmlich aufgesaugt. Und irgendwann, an einem trüben Wintertag in den 90ern, kam in Physik das Doppelspaltexperiment dran, im Kontext der verschiedenen Theorien zu Wellen und Teilchen. Das Experiment faszinierte mich schon damals, würde doch jeder erwarten, dass ein koheränter Lichtstrahl auf einen Doppelspalt den Spalt einfach "abbilden" würde. Tat er aber nicht, es bildeten sich Interferenzmuster. Faszinierend.
Allerdings war die erste Freundin auch faszinierend, so dass meine Gedanken über die Bedeutung des Experiments erst einmal für viele Jahre in den Hintergrund traten.
Vor ungefähr 6 Monaten, auf einer Zugfahrt an einem schönen Sommertag, entdeckte ich es auf meinem morgendlichen Streifzug durch Wikipedia wieder: Das Doppelspaltexperiment. Beim Lesen des Artikels fiel mir dann auf, dass es noch wesentlich interessanter ist als damals im Physikunterricht dargestellt wurde. Mich faszinierte vor allem die sog. "Viele-Welten-Deutung" des Experiments. Was, wenn an dieser Theorie tatsächlich etwas dran ist? Was, wenn man sich sogar zwischen diesen Parallelwelten bewegen könnte? So wie in dem Film "Das Ding aus einer anderen Welt". Seitdem beschäftigt mich dieser Gedanke. Wenn es doch nur einen Beweis dafür gäbe...
Und dann, am 18.11.2018 (ironischerweise wieder ein trüber Wintertag), war es dann soweit: Eine Sensation, die offensichtlich niemand außer mir bemerkt hat. Der erste Beweis dafür, dass die Viele-Welten-Theorie richtig sein muss, und dass es Menschen gibt, die zwischen diesen Paralleluniversen wandeln können. Ein Beweis, der vor unser aller Augen liegt. In Form mehrerer Zeitungsartikel. Einer davon ist der hier:
https://www.sueddeutsche.de/.../...l-dpa-com-20090101-181118-99-865011
Ok, ich höre es schon. Das laute "Häh? Was hat das mit der "Viele-Welten-Theorie" zu tun?" Nun, um das zu erkennen, muss man nur lesen. Der Mensch aus dem Paralleluniversum sagt in einer großen Sonntagszeitung:
VW-Chef Herbert Diess hat von der Bundespolitik eine positivere Haltung gegenüber der Autoindustrie gefordert. "Leider kann sich zurzeit anscheinend kaum jemand in der deutschen Parteienlandschaft eine positive Perspektive für das Auto vorstellen", sagte Diess der "Bild am Sonntag". Es fehle in Deutschland eine "echte Agenda Auto". Außerdem habe man sich viel zu lange mit Diesel-Gipfeln aufgehalten. "Insgesamt nehme ich wahr, dass wir nur von Umfrage zu Umfrage denken, von Wahl zu Wahl. So können wir den Wirtschaftsstandort nicht weiterentwickeln", sagte Diess.
"In den letzten 30 Jahren gab es keine Industriepolitik", kritisierte der VW-Chef. Nun bräuchten Deutschland und Europa ein konstruktives politisches Umfeld, um sich mit Wettbewerbern wie China messen zu können.
Diess lobte zwar die Standortbedingungen in Deutschland, warf der Bundesregierung aber vor, die Autoindustrie sei noch nie gefördert worden. "Sie war stets eine Steuerquelle und stark durch staatliche Regulierungen bestimmt."
Die Aussagen in diesem Artikel lassen bei genauem Nachdenken nur eine Schlußfolgerung zu: Sie müssen von einer Person stammen, die aus einem unserer Paralleluniversen kommt.
Aus einem Paralleluniversum, in dem es keinen Abgasskandal gab. In dem es keine Abgasgesetze gibt, die der Autoindustrie direkt auf Maß geschneidert wurden, unter Einflussnahme zahlreicher VDA-Lobbyisten in Brüssel. Aus einer Welt, in der die Dieselgipfel zu zufriedenstellenden Ergebnissen für die betroffenen Autofahrer geführt haben. Aus einer Welt, in der Angela Merkel nicht jedes Mal nach Brüssel gereist ist und interveniert hat, wenn dort mal wieder zu strenge Grenzwerte vorgeschlagen wurden, die die deutsche Autoindustrie benachteiligen. In dieser Parallelwelt gab es offensichtlich auch 2009 keine Abwrackprämie, die den Autobauern zur Überwältigung ihrer Krise half. Und es gab dort auch keine Minister Dobrindt oder Scheuer, die wohlwollend dafür gesorgt haben, dass in Deutschland die minimal mögliche Sanktionierung gegen den Verstoß gegen diverse Gesetze erfolgte. Dort gab es auch keine Subventionen für die Autoindustrie, zur Entwicklung sauberer Antriebe. In dieser Parallelwelt hat die Autoindustrie, im Gegensatz zu unserer Realität, anscheinend wirklich keinerlei Rückendeckung seitens der Politik.
Ich war völlig aufgeregt: Hatte ich wirklich den Beweis für die "Viele-Welten-Deutung" vor Augen? Gibt es Menschen, die sich zwischen den Paralleluniversen bewegen können? Oder war das alles vielleicht nur Zufall? Eine versehentliche Fehldeutung unserer Realität? Eins war klar: Es mussten mehr Beweise her. Also suchte ich weiter. Und wurde fündig, bei der gleichen Person:
Hier spricht wieder die gleiche Person zu uns aus dem Paralleluniversum, wie man schnell erkennt:
Die Dominanz von asiatischen Unternehmen wie LG Chem, Samsung oder CATL bei der Batteriezelltechnik sei ein großes Problem, sagte Diess in einem Interview mit dem Handelsblatt. Er “finde es erschreckend, dass wir in diese große Abhängigkeit geraten sind”.
Auch hier ist der Beweis eindeutig: In dem Paralleluniversum, aus dem diese Person zu uns gekommen ist und spricht, hat die deutsche Autoindustrie den Wandel in der Elektromobilität nicht verschlafen und damit freiwillig das Feld den Asiaten überlassen, sondern war aktiv. Nur so ist es zu erklären, dass die Person aus dem Paralleluniversum überhaupt Batterien benötigt und beklagt, dass die asiatischen Hersteller den Markt dominieren. In unserem Universum brauchen deutsche Hersteller nämlich kaum Batterien, weil sie keine nennenswerte Masse an Elektroautos haben.
Und damit haben wir ihn: Den zweiten Beweis, der die "Viele-Welten-Theorie" endlich belegt.
Wie geht es nun weiter? Nun, ich bin leider kein Wissenschaftler, sondern nur interessierter Laie. Ich kann mir aber gut vorstellen dass jetzt, nach meiner Veröffentlichung der Beweise, sich viele Wissenschaftler der Sache annehmen und das Thema genauer untersuchen. Ein erster Schritt dürfte ein Gespräch mit dem "Weltenwandler" sein um zu verstehen, wie die Übergänge zwischen dem einen und dem anderen Universum funktionieren. Vermutlich wird man auch das CERN involvieren müssen, um entsprechende Messungen zu machen und die Grundlagen zu verstehen. Wie dem auch sei, ich persönlich kann nichts anderes tun, als meine Entdeckung unentgeltlich der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Es wäre unverantwortlich, aus dieser Entdeckung noch Profit schlagen zu wollen. In diesem Sinne, liebe Wissenschaftler, Physiker und Mathematiker dieser Welt: Die Beweise für die "Viele-Welten-Deutung" liegen euch vor. Macht etwas draus.
Nur eine Bitte habe ich:
Falls jemand aufgrund dieses Themas einen Nobelpreis bekommt, sei wenigstens so nett und lade mich zur Feier ein |
Fri Jan 18 18:49:26 CET 2019 | PIPD black
Von der Doppelspalttheorie zur Freundin.....perfekter Übergang.
Fri Jan 18 18:52:50 CET 2019 | touranfaq
@PIPD black
Ich schwöre, obwohl ich prinzipiell ein großer Fan von zweideutigen Anspielungen bin, war das keine Absicht
Sun Jan 20 20:52:26 CET 2019 | Dynamix
Sehr schöner Artikel. Ich hatte einen ähnlichen Gedankengang wie du als ich die Zitate von Diess gelesen habe. Da muss man sich wirklich zwangsläufig war ob der Kerl aus einem Paralleluniversum kommt und sich vielleicht nur in der Dimension geirrt hat
Tue Jan 22 18:49:19 CET 2019 | Lewellyn
Ich halte das schlicht für einen Fehler in der Matrix.
Beim Update des Diess-Programms ist was schief gelaufen, das Backup funktionierte auch nicht richtig und dann mussten sie den Auslieferungszustand wieder herstellen.
Wed Jan 23 08:18:28 CET 2019 | Flaherty
Sehr klasse!
Wed Apr 17 15:21:38 CEST 2019 | Trackback
Kommentiert auf: Toyota:
Das Rennen um die Weltspitze: Toyota, VW und ihre Wettbewerber
[...] grundsätzliche Mobilitätsbedürfnis gibt es kaum bessere Fahrzeuge.
Sascha lebt offensichtlich in einem Paralleluniversum wie Diesser Mann hier:
https://www.motor-talk.de/.../...-aus-einer-anderen-welt-t6532916.html
In Saschas Universum werden in Zeebrugge ja auch noch Nebelscheinwerfer [...]
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Thu Apr 18 08:20:13 CEST 2019 | Trackback
Kommentiert auf: Toyota:
Das Rennen um die Weltspitze: Toyota, VW und ihre Wettbewerber
[...] in Japan? Für das grundsätzliche Mobilitätsbedürfnis gibt es kaum bessere Fahrzeuge.
Sascha lebt offensichtlich in einem Paralleluniversum wie Diesser Mann hier:
https://www.motor-talk.de/.../...-aus-einer-anderen-welt-t6532916.html
In Saschas Universum werden in Zeebrugge [...]
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