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cepheid1

Blog voncepheid1

Sun Aug 25 17:52:19 CEST 2019    |    cepheid1    |    Kommentare (58)

Bergfahren, Passstraßen und Serpentinen. Die wohl schönsten Strecken, die man fahren kann.

 

Aber solche Straßen sind auch starke Belastungen für die Autos. Bei unseren Berg Touren haben wir immer wieder viele Pannenfahrzeuge gesehen. Warum ist das so und was muss ich beachten damit ich heil ankomme?

 

Gründe für die Belastungen:

  • Höhe und damit verbunden eine geringe Luftdichte
  • Hohe Motorleistungen gefordert bei gleichzeitig geringer Geschwindigkeit
  • Hohe Drehzahlen
  • Enge Kurven
  • Starke Belastingen für Bremsen

 

Gehen wir das ganze physikaisch an und nehmen einen Vergleich zwischen Autobahn und Hill Climbs. Wer sich für die Physik dahinter nicht interessiert, unten gehts weiter mit Tipps zu Fahrten in Bergen.

 

Auf Autobahnen nutzen wir Motorleistung um kinetische Energie zu erhöhen, also die Geschwindigkeit auf einer Ebene.

Bei Hill Climbs erhöhen wir die Potentielle Energie, also die Fahrzeughöhe "ü NN", gleichzeitig nutzen wir einen Teil der Motorleistung um die kinetische Energie aufrecht zu erhalten.

 

Beides benötigt vergleichsweise viel Motorleistung, die nötige Leistung könnt ihr im Momentanverbrauch im Display abschätzen. Wer in Physik aufgepasst hat weiß, dass die Umwandlung von Energie in eine andere Form (Kraftstoff in Bewegung) immer Verlustwärme = Entropie freisetzt. Nur kommt der wichtige Unterschied zwischen Autobahn und Hill Climb: Geschwindigkeit und Luftdichte/-druck

 

Während durch hohe Geschwindigkeit und Luftdichte im Flachland genug Kühlung vorhanden ist, fehlt diese bei Hill Climbs. Dort haben wir geringen Speed trotz hoher Motorlast (Erhöhung Potentielle Energie) und zusätzlich geringeren Luftdruck (niedrigere Kühlwirkung). Und genau darum geht es bergauf.

 

 

 

Im Folgenden Tipps zur schonenden Fahrweise bergauf:

 

Motor:

Als erstes sollten Motor und Getriebe warm gefahren sein. Große V6 und V8 Motoren brauchen lange, bis sie auf Temperatur sind. 10km und 10min Fahrzeit sollte minimum sein.

 

oeltemperaturoeltemperaturWenn Euer Auto eine echte verlässlige Öltemperatur Anzeige hat, solltet Ihr diese im Auge behalten. Die Kühlwasser (KW) Temperatur Anzeige ist in modernen Autos meist eine Fake Anzeige. Bleibt stumpf auf 90°C, das entspricht nicht der Wahrheit. Diese Anzeige ist stark geglättet damit die Kunden nicht denken es wäre was defekt. Ich habe meine KW Temp. bei solchen Fahrten mit Software in Echtzeit ausgelesen. Sie schwankt bergauf bis 120°C und bergab bis 70°C hoch und runter obwohl im Cockpit die Anzeige stumpf auf 90°C steht.

 

Wie heiß der Motor sein darf und wie gut der Wagen die Bergauf Fahrt ab kann, ist stark vom Modell abhängig. Grundsätzlich sollte man ab 120°C (KW & Öl) über Motorkühlung nachdenken. In Richtung 140°C wird es langsam kritisch.

 

Bedenkt auch, dass die Abgasanlage sehr sehr heiß werden kann. Beim 3L Diesel im A4 hatte ich über 700°C am Turbolader worauf der Motor dann Leistung zurück nahm mit "Abgastemperatur zu hoch" Fehler im Speicher. Bei einem Benziner könnt Ihr nochmals paar Hundert Grad auf addieren. Das belastet Krümmer, Abgas-Turbolader und Katalysatoren.

 

Also ab und zu in der Haltebucht stoppen und die Haube bei laufendem Motor öffnen. Mit einem Schluck Wasser die Aussicht genießen, paar Kekse und 749 Fotos später geht's weiter.

 

Egal was, niemals beim Climb anhalten und den Motor abstellen (Start/Stopp ausschalten)!! Das erzeugt eine Menge Hitzestau und Motor und Bauteile können Schaden nehmen. Den Fehler habe ich damals im A4 gemacht. Einige Monate später musste ich den Turbolader wechseln ;)

Es gibt auch einige Motoren, die nach Abstellen eine elektrischer Kühlwasserpumpe eine Zeit laufen lassen zur internen Motorkühlung. Super feature!!

 

 

Kommen wir zum Getriebe:

Es gibt mehrere Bauformen, der klassische Handschalter, Doppelkupplungsgetriebe, Hydraulischer Drehmomentwandlerund mit Planetengetriebe (kurz Wandler) und das CVT Getriebe. Erklärung zur Funktionsweise findet man zu Haufe im Netz, darauf will ich hier nicht eingehen.

 

Die Beste Getriebevariante für Bergfahrten ist klar der Wandler. Das Anfahren geht bei diesem Getriebe praktisch Verschleißfrei, während in allen anderen o.g. Getrieben Kupplungsbeläge das Anfahren bewältigen, diese verschleißen natürlich. Auch ist der Wandler meist auf deutlich mehr Drehmoment ausgelegt als die anderen Getriebe, da er intern das Eingangsdrehmoment wandelt, also Drehzahl zu Drehmoment, daher der Name Wandler ;)

Wechselt nicht zu häufig die Gänge und vermeidet unnötiges Anfahren steil bergauf.

 

Technischer Hintergrund zum Wandler:

Im hydraulischen Drehmomentwandler wird während der Anfahrphase durch Scherung das Öl erhitzt bis zu dem Punkt, wo die Wandlerüberbrückungskupplung (WÜK) zu macht und voller Kraftschluss vorhanden ist. Das Öl ist aber sehr gut über einen Kühlkreislauf gekühlt. Bei meinem A4 mit dem 6 Stufen ZF6HP19 Getriebe ging die Getriebeöltemperatur nie über 70 bzw 80°C (eins von den beiden Werten, habs vergessen :D). Auch die vielen Anfahrten bergauf haben das Öl nie überhitzt.

 

Es empfiehlt sich die Gänge durchaus höher zu drehen auf mehrere Tausend Umdrehungen. Bei den meisten Automatik Fahrzeugen lassen sich die Gänge manuell wählen, über Schaltwippen am Lenkrad oder den Getriebehebel in der Mittelkonsole. Einfach mal ausprobieren, kann auch Spaß machen ;)

 

 

Insb bei Single-Turbomotoren erleichtern höhere Drehzahlen die Lastwechsel, da schnell Ladedruck da ist. Bedenkt, durch den geringen Luftdruck muss der Turbo deutlich mehr Arbeit leisten, um den nötigen Ladedruck zu erzeugen. Saugmotoren dürften einen spürbaren Leistungsverlust haben, während Turbomotoren mit einem größeren Turbolag kommen. Einige Zahlen dazu, bei 2500m Höhe üNN haben wir nur rund 750mbar Luftdruck. Also 3/4 des normalen Druckes. Diesen fehlenden Druck muss der Turbo ausgleichen bzw es fehlt dem Saugmotor. Weniger Druck = weniger Luftmasse = weniger Leistung.

 

Weiterer Vorteil durch höhere Drehzahlen: Bei Autos mit mechanisch angetriebenen Wasserpumpen erhöht das den Kühlwasser Durchsatz durch den Radiator und verbessert die Motorkühlung. Auch wird der Motor durch höhere Ölflussraten gekühlt. Wichtig insb. bei Turbomotoren.

 

Reifen und Bremsen:

Ohne dass Ihr es merkt, das ESP greift in den engen Kehren oft ein. Das erhöht Reifen und Bremsen Verschleiß. Obwohl ihr bergauf nicht einmal gebremst habt, können die Bremsen dennoch sehr heiß werden. Erfahrene dürfen das ESP gerne abschalten ;)

 

Der Motor strahlt viel Wärme ab, der erhitzt insb die Vorderreifen, sie werden weich. Auch Abwärme der Bremsen erhitzen die Reifen weiter. Die optimale Temperatur der Reifen ist unterschiedlich, das ist eine Wissenschaft für sich. Meist haben warme Gummis mehr Grip und verschleißen schneller. Irgendwann kommt der Punkt wo sie zu heiß sind, zu weich werden und stark verschleißen.

 

 

Bergab:

Bremsen, Bremsen, Bremsen, achtet auf Eure Bremsen, bitte quält sie nicht mit Dauerbremse bergab. Ihr habe eine Motorbremse, nutzt diese. Der 2. Gang reicht bei den meisten Autos aus, um das Auto unter 60km/h zu halten. Versucht beim Runterschalten bei Handschaltern mit Zwischengas zu arbeiten um Kupplung und ZMS zu schonen. Überschätzt die Motor Kühlung bergab nicht. Die Motorbremse macht auch nichts anders als kinetische Energie durch innermotorische Reibung und Kompression in Wärme umzuwandeln.

 

Obwohl moderne hydraulische Scheibenbremsen eine Menge ab können, unterstützt diese mit etwas Motorbremse. Musstet Ihr eine längere Zeit kräftig bremsen, solltet ihr diese etwas kalt fahren. Grundregel bei starkem Bremsen, niemals anhalten und die Bremse getreten lassen oder die Handbremse anziehen. Sind die Bremsen zu heiß, können die Beläge verglasen und Ihr verliert eine Menge Bremsleistung => neue Bremsen. Wenn Ihr anhalten müsst, versucht das Auto per Getriebe (P-Modus oder 1. Gang) zu sichern. Ebenso Pfützen vermeiden, heiße Bremsen und schlagartige Abkühlung in Wasserstellen führen zu schlagartigem erkalten der Bremsscheibe und kann diese verziehen => Starke Bremsvibrationen => Neue Bremsen.

 

Letzter und sehr wichtiger Punkt bei Bremsen: Die Bremsflüssigkeit muss alle 2 Jahre gewechselt werden. Die Flüssigkeit reichert Wasser an. Ist der Wassergehalt zu hoch, kann die Flüssigkeit in den Bremsleitungen kochen. Die Bremsen werden locker mehrere Hundert Grad heiß.

Hier kommen wir zurück zur Physik, Gase lassen sich komprimieren, Flüssigkeiten nicht. Kocht die Bremsflüssigkeit, wird das Bremspedal weich und die Bremswirkung lässt schlagartig massiv nach. LEBENSGEFAHR!!

 

 

Viele Regeln die zu beachten sind. Bergfahrten sind nunmal keine Fahrt zum Supermarkt, sie sind starke Belastungen für das Material, entsprechend muss man fahren.

 

 

Doch es lohnt den Aufwand. Atemberaubender Ausblick, wundervolle Straßen und Fahrspaß :)

Ich hoffe mit meinen Erfahrungen kommt Ihr sicher am Ziel an. Hier noch ein paar Schmankerl um Euch etwas Appetit zu machen.

 

 

2300m2300m

2750m2750m

~2000m~2000m

2750m Ende2750m Ende

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Sun Aug 25 18:58:59 CEST 2019    |    Touran 360

Vielen Dank für den interessanten Artikel. Ist sehr interessant. Hab viele Sachen nicht gewusst.

Sun Aug 25 20:34:45 CEST 2019    |    Lewellyn

Zusammengefasst, überlasst die Pässe besser den Motorradfahrern.

 

Danke.

 

:D

Sun Aug 25 20:45:48 CEST 2019    |    cmoss

Wichtiger als eine elektrische Wasserpumpe wäre für den Turbo eine elektrische Ölpumpe, die den Kreislauf im Lader aufrecht hält. Ich wüsste aber nicht, wer sowas hat!

Sun Aug 25 21:13:30 CEST 2019    |    E500AMG

Hallo,

 

interessanter Artikel. Welche Pannenfahrzeuge waren vertreten? Ich würde tippen auf Alt aber auch aktuelle Autos, an denen etwas technisch verändert wurde (Motorleistung).

 

Für solche Pässe ist man am besten gewappnet mit einem originalen, starken Saug-Motor mit Schaltgetriebe. Bei den Aufgeladenen gehen denen oft die Puste aus.

Sun Aug 25 21:37:54 CEST 2019    |    cmoss

Finde ich gar nicht Der Turbo ist viel besser für die dünne Luft geeignet. Nicht umsonst werden auch in Sportflugzeugen Turbos eingesetzt. Bei einem Sauger merkt man schon in 2000 m Höhe, dass ihm im wahrsten Sinn des Wortes die Luft ausgeht.

 

btw.: die, wohl kaum messbar, wenn überhaupt, schlechtere Kühlwirkung der dünneren Luft wird durch die niedrigere Temperatur in der Höhe mehr als kompensiert. Ws dem Motor Mühe macht, ist der niedrigere Sauerstoffgehalt.

Sun Aug 25 22:50:40 CEST 2019    |    cepheid1

@E500AMG ein älterer Jaguar, überhitzt. Ein 911er, müsste aus Mitte 2000er gewesen sein, ein Camper war auch dabei.

 

@cmoss wir hatten 15°C und die Sonne hat da oben richtig Power. Da kannst mit kurzer Hose rumlaufen.

Sun Aug 25 23:02:52 CEST 2019    |    Sp3kul4tiuS

wenn genug Fahrtwind da ist geht es mit dem Kühlwasser.

Habe das auch mal auf Landstraße und Autobahn geloggt.

 

Hinter einem LKW knapp über 90° und bei Vollgas auf der Autobahn knapp unter! 90°

Die Kühlerabdeckung zur Haube ist aber leicht modifiziert um die Luft nicht nach oben entweichen zu lassen.

Die Ölkühlung funktioniert aber nicht so solle. Über 120 sind Ruckzuck am Ölfilter geht dann bis 130+ wenn der Fuß mal schwer sein sollte (da ist der Sensor) leider nicht am Motorblock. Könnte? dort aber heißer sein.

 

Glaube mein Maximum waren mal 1000 Meter mit dem Auto.

Mon Aug 26 04:47:29 CEST 2019    |    BenutznameSchonVergeben

Um die diversen Serpentinen zu Skiurlauben zu überwinden hab ich folgenden Trick angewendet: Gas geben.

Und Berg runter: Bremsen.

Hat mit alten gammligen Autos und neuwertigen geklappt, egal welcher Motor oder Getriebe. Auf Temperaturen von irgendwelchen Bauteilen zu achten war nie nötig.

Mon Aug 26 10:29:04 CEST 2019    |    Digger-NRG

@BenutznameSchonVergeben Jupp, bestätige. Nur wenn ich im Sommer in den Skiurlaub fahre und die Luft deutlich heißer ist, mache ich mir Gedanken um die Öltemperatur ;)

Mon Aug 26 14:41:38 CEST 2019    |    puls130

Mit etwas Verstand kommt man mit jedem PKW auf und wieder runter vom Berg (oder Passstraße). Die Hersteller testen die Fahrzeuge in der Erprobungsphase, vor dem Serienstart, unter ganz extremeren Bedingungen.

Rauf wie runter den richtigen Gang/Fahrstufe wählen, ab und an mal einen Blick auf die Wasser- und sofern vorhanden Öltemperatur, kann nicht schaden. Bremsen bergab schonend nutzen und gut ist's. Und das man einen Motor nach höherer Belastung nicht direkt abstellt ist nun auch mal keine Neuigkeit.

Pässe wirklich flott zu fahren funktioniert mit den meisten "Dosen" kaum.

 

Ansonsten, wie schon ein Kollege schrieb, die Pässe einfach den Motorradfahrern überlassen. Sorry, aber die können das eh besser und haben extrem mehr Spaß dabei. Weiß ich aus ausreichender eigener Erfahrung und ist mit der "Dose" dagegen schlichtweg einfach langweilig. ;).

Mon Aug 26 15:08:06 CEST 2019    |    sasisoli

Also als Passstrassenbewohner kann ich nur sagen, wir machen uns da wenig Gedanken und fahren halt einfach...und zwar nie schneller, als es mit aller Gewalt geht ;)

Das hat auch weniger mit Spaß zu tun, mehr mit schlichtem Vorwärtskommen.

 

Daß man mit Motorbremse abwärts fährt und immer kurz aber stark auf die Bremse tritt lernen die Kids bei uns bereits in der Fahrschule.

 

Stören tun eigentlich weniger die Motorradfahrer, die läßt man eben vorbei bzw die überholen sowieso, viel mehr nerven die übervorsichtigen Flachlandtiroler...die es leider dann auch nicht für nötig halten, die Schlange hinter sich mal vorbei zu lassen...

Mon Aug 26 15:44:27 CEST 2019    |    Goify

Ich habe mir auf Serpentinen nie Gedanken gemacht und bei mir in der Umgebung gibt es ein paar davon. Da fährt man einfach hoch und runter und da ich vor meinem Gartentor eh aussteigen muss, um es zu öffnen, ist der Motor wieder etwas abgekühlt (Öltemperatur betrachtet).

Und die paar Motorradfahrer kann man auch einfach überholen, dann stören sie einen nicht - Problem gelöst.

Mon Aug 26 16:02:36 CEST 2019    |    Lewellyn

Nicht alle...;)

 

Richtig Spass macht das ja erst, wenn es über hunderte oder gar über tausend Höhenmeter geht. Ich bin echter Sepentinenfan und fahre mit Vorliebe solche Strassen, wo die Anzahl in die Dutzende am Stück geht. Stilfser Joch mal ausgeschlossen, da ist mir zu viel los. Mit dem Auto würde mir die Kurverei vermutlich irgendwann auf den Magen gehen, aber auf dem Mopped...:cool:

 

Wer mal Hardcore-Serpentinen auf nahezu verkehrsloser Strasse fahren will: https://goo.gl/maps/74UQCMvatZKTBQqx9

 

In drei Wochen erfüllt sich endlich ein langgehegter Wunsch, der Col de Tende.

https://goo.gl/maps/hgu7vKvJL3N6LCNF9

 

Und als Motorradfahrer eine dringende Bitte an die Autofahrer in den Bergen: Bleibt bitte auf eurer Seite, egal ob da einer kommt oder nicht. Fahrt immer so, dass Ihr euch selbst entgegenkommen könnt, dann ist alles gut.

Mon Aug 26 16:12:23 CEST 2019    |    Goify

Wobei das mit der richtigen Straßenseite für alle gilt.

Mon Aug 26 16:32:44 CEST 2019    |    OO--II--OO

...und an die Motorradfahrer die Bitte : in den (deren) Linkskurven nicht so fahren, als wolltet ihr den Autos den linken Außenspiegel abbeißen (oder zumindest eine Kopf-/Helmnuß verpassen bzw. verpaßt bekommen).

 

Hatte bei meinem '79er BMW E21 323i mit E-Lüfter innen einen zusätzlichen Schalter, mit dem ich schon vor dem Anstieg den Kühler-Lüfter auf höchste Stufe schalten konnte . . . Temperatur-Zeiger war dann bissl links der Mitte . . . um mit zunehmender Fahrtzeit dann doch deutlich nach rechts der Mitte zu wandern. Aber hat oft ausgereicht bis obenhin oder zumindest keine (oder erst später eine) Fahrt-Verlangsamung erfordert

 

Und Kurven können Motorradfahrer nicht unbedingt besser, da kommst mit 4 Rädern meistens flotter um's Eck :p

(besonders bergab, wo das Leistungsgewicht nicht so'ne große Rolle spielt wie bergauf, haben die 4-rädrigen schon Vorteile . . . aber das war's dann auch schon . . . aber Spaß macht's trotzdem, auch wenn sie mir bergauf gnadenlos um die Ohren fahren ;-) bergab bin ich wieder "King of the Road" :D )

Mon Aug 26 18:31:47 CEST 2019    |    Lewellyn

Das stimmt, ein gut gefahrenes Auto bergab ist auf einer kurvigen Passstrasse nicht zu überholen.

Die meisten Moppedfahrer scheitern schon am dranbleiben.

 

Und ganz bitter wird’s dann bei STI‘s und Konsorten mit Leuten am Steuer, die wissen , was sie tun und wissen, wo sie sind. Da guckt man nur hinterher.

 

Und ja, das mit der Seite gilt auch für Motorradfahrer. Es ist erschütternd, wie viele nicht in der Lage sind, eine saubere Linie zu fahren. In Österreich hat man mal eine wissenschaftliche Studie an einer expliziten Kurve durchgeführt und festgestellt, das 5% der Motorradfahrer eine sichere Linie fahren. Das kommt hin.

Mon Aug 26 19:44:07 CEST 2019    |    cepheid1

Auf die Mopped Diskussionen wollte ich in meinem Blog nicht so eingehen. Bin selber kein Mopped Fahrer und kenne "die andere Seite" nicht.

Aber es stimmt, dass Mopped Gegenverkehr gerne Kurven gefährlich schneidet und bergauf gerne drängeln. Ich hatte immer so ein Gefühl von "mach endlich Platz alter".

 

Wenn dann aber freie Fahrt war, kamen die mir in meinem S5 nicht hinterher. Dabei habe ich für den Urlaub extra das Tuning runter nehmen lassen und fuhr mit den Serien 333 PS herum. Lustige Story:

Habe für das Tuning ein Gutachten bestellt und bekommen. Ging dann zum Amt und woltle es eintragen lassen. Da sehen wir, dass 2991 KW Leistung eingetragen waren :D

Das Gutachten wurde aber digital an das Amt übermittelt und da wurde uns das zu heikel. Alle Welt wusste somit, dass der Motor getunt und die Betriebserlaubnis erloschen ist. Also wieder original Software drauf, bis das Gutachten wieder da ist.

Mon Aug 26 20:09:53 CEST 2019    |    wesor

Bergabfahrerlebnis: Mit V6 Turbo Diesel mehrmals direkt hintereinander im 2. Gang die Motorbremsenergie genutzt über 7km lange Passabfahrten. Dann tropfte das Motoröl nach dem Ladeluftkühler Richtung zum Ansaugfächer aus der Schlauchleitung.

Ein Defekt wurde beim Fehlerauslesen nicht aufgezeigt.

Welche Ursache kann das haben. Im normal Fahrbetrieb wieder alles trocken.

 

Wer was dazu weis, bitte teile es mit.

 

Gruß wesor

Mon Aug 26 20:53:02 CEST 2019    |    cepheid1

@wesor geh damit bitte in das entsprechende Forum und frage dort nach.

Tue Aug 27 09:45:35 CEST 2019    |    Trottel2011

Kurzer Veto zur Kühlung einer Wandlerautomatik...

 

Die meisten Fahrzeuge haben heutzutage einen integrierten Kühler für Kühlwasser und ATF. Dieses heißt nicht, dass der Fahrtwind den ATF kühlt sondern dass das ATF über einer kleinen Spirale in eines der Wasserkästen des Kühlers die Wärme des ATF an das Kühlwasser übergibt. Dieses führt dann ABERMALS zu einer Belastung des Motorkühlkreislaufes.

 

Für den normalen Alltagsverkehr ist das irrelevant. Auch Autobahnetappen sind da unbeeindruckt von. WENN man aber einen Wandler richtig belasten will, ist ein Öl-Luft Kühler samt Zusatzlüfter unabdingbar. Das ist auch relativ leicht nachrpstbar und bedarf auch keine großartigen Änderungen. Und so groß muss der Kühler nicht ausfallen.

 

Wichtig ist es aber die Automatik richtig zu bedienen und auch da die Motorbremse zu nutzen statt wie Oma-Henriette D drin zu lassen und Bergab über die Bremse zu entschleunigen...

Tue Aug 27 09:51:36 CEST 2019    |    Goify

Wobei einige Autos mit Wandlerautomatik auch bergab von sich aus in einen kleineren Gang schalten.

Ich habe die Öltemperatur des Getriebes bei mir im Blick und kann so sehen, dass es auf der Autobahn mit aktiver WÜK eher kalt ist (um die 70 °C). Fährt man durch das Gebirge mit vielen Gangwechseln, geht die Temperatur hoch auf ca. 90 °C. Viel wärmer war es noch nie bei mir gewesen.

 

BTW: Die von Trottel angesprochenen Wärmetauscher haben einen entscheidenden Nachteil: Sie können innerlich undicht werden, sodass sich Kühlmittel im Getriebeöl befindet. Daher führen manche Werkstätten vor dem Getriebeölwechsel einen Glykoltest durch. So lässt sich erkennen, ob noch alle Flüssigkeiten getrennt sind oder sich vermischt haben.

Tue Aug 27 10:31:04 CEST 2019    |    wesor

Danke, es gab doch einige Antworten hier..

 

Es handelt sich nicht um ATF Öl sondern um Motoröl was nach dem Ladeluftkühler LLK austropfte.

 

Die vorhandene 7 Gang Automatik schaltet zwar nach dem Abbremsen auf kleinen Gang aber wenn durch Schub bergab der Wagen wieder schneller wird schaltet sie wieder um die nächsten Gänge je nach Geschwindigkeit höher. Es bleibt nur auf manuele Gangwahl zu schalten, dann bleibt der eingeschaltete Gang erhalten.

 

Fahre viele Bergstrecken mit dem Auto ca. 80.000km immer mit dem gleichen Schaltverhalten , bergab mit manuel festgelegten Gang im Schubbetrieb. Es war noch nie Motoröl aus dem Ansaugschlauch Richtung Ansaugfächer ausgetropft.

 

@cepheid1 in welchem Forum soll man dafür suchen?

Tue Aug 27 10:37:20 CEST 2019    |    Trottel2011

In dem wo dein Auto hingehört. Ins Modellforum. Wenn es ein Panda ist, im Panda Forum. Wenn es ein Ami ist, im US Car Forum. Wenn es ein normales deutsches Fabrikat ist, dann im entsprechenden Markenforum...

Tue Aug 27 11:32:43 CEST 2019    |    the_WarLord

Die meisten schonen ihr Fahrzeug ohnehin schon auf Serpentinen. Da parken schon einige mitten auf der Straße. ;)

 

Am besten fährt man solche Strecken mit einer runden Fahrweise, dann muss man sich um's Material auch kein großartigen Gedanken machen.

 

Solche Strecken werden ohnehin in der Entwicklung berücksichtigt.

Tue Aug 27 11:36:36 CEST 2019    |    PIPD black

Zitat:

Solche Strecken werden ohnehin in der Entwicklung berücksichtigt.

Du glaubst also, man hat meinen 2,5-Tonner (Lebendgewicht), dessen mickrige Bremse schon mit EINER Autobahnabfahrt (mit 130 ankommend) überfordert ist, auf solchen Strecken um die Kurven geworfen?:confused::D

 

Ich konnte es neulich mal etwas in den Ardennen bei Spa testen. Zum Glück war da größtenteils 60 und kein Verkehr weit und breit. Da mir da die Erfahrung fehlt, hab ich beschlossen, lieber mal etwas fester auf die Bremse zu treten, als mit dem Getriebe irgendwelche schädlichen Spirenzien anzustellen. Hat glücklicherweise auch alles geklappt und die Bremse hat auch keinen Schaden genommen.

Tue Aug 27 11:48:05 CEST 2019    |    cepheid1

Ja das stimmt schon. Nachdem ich 2x mit dem alten A4 aus 2005 in den Bergen war, erstaunte mich, wie mühelos der 30Tkm alte S5 die Wege bis hoch auf 2750m nahm und ich habe ihn weiß Gott nicht zu viel geschont :D

Bestätigt mich umsomehr den V6 Kompressor gekauft zu haben. Gute Kühlung im Auslass, kein thermisch belasteter Verdichter und direktes Ansprechverhalten wie ein Sauger :)

 

Der A4, eben älteres Fahrzeug nahm mehrmals die Leistung zurück wegen zu hoher Abgastemperatur und spuckte eine fette dunkle Wolke aus dem Auspuff heraus, nach kurzer Standzeit. Ich dachte noch "das wars, der Turbo ist zerlegt, Urlaub zu Ende!"

Es war schließlich der DPF, der nicht zu Ende regeneriert werden konnte und ich konnte mit einem mulmigen Gefühl weiter fahren. War also die ganze Bergfahrt in der Regeneration und es kam in der Abgasanlage zu einer Art Flashover nach dem Restart. Gut, der DPF war schon gut voll und am Ende seines Lebens. Zu Hause angekommen kam dann der DPF neu samt Sensorik.

Tue Aug 27 13:32:10 CEST 2019    |    the_WarLord

Zitat:

Du glaubst also, man hat meinen 2,5-Tonner (Lebendgewicht), dessen mickrige Bremse schon mit EINER Autobahnabfahrt (mit 130 ankommend) überfordert ist, auf solchen Strecken um die Kurven geworfen?:confused::D

Keine Ahnung, sollte ne amerikanische Entwicklung sein. Ob die solche Serpentinen haben?

Vermutlich wird der aber über die Teststrecke geprügelt worden sein. Dass dabei nicht sämtliche Misshandlung getestet werden kann, sollte klar sein.

 

Allerdings frage ich mich, wie man ne 302x32er innenbelüftet auf der Autobahn klein hackt. Wobei, eigentlich auch nicht, binäre Fahrweise... ;)

Tue Aug 27 13:43:17 CEST 2019    |    Goify

Natürlich gibt es in den USA Serpentinen.

Tue Aug 27 13:44:30 CEST 2019    |    PIPD black

Klein gehackt hab ich nix. Aber der Bremsweg ist (wohl auf Grund des Gewichts) elendig lang und das Bremsgefühl verändert sich schon während des ersten Bremsvorgangs. Wenn sich das bei meinem Passat so anfühlte, haben die Scheiben geglüht......da bin ich dann aber mit 180 angekommen und mußte den Anker werfen (plötzlicher Stau, rausziehende Fahrzeuge,....).

Tue Aug 27 16:12:57 CEST 2019    |    a3Autofahrer

Kurz zu den Mopeds bei Linkskurven. Als ich meinen Schein machte, wurden wir Fahrschüler bei diesem Thema wahrlich gequält. In der Therorieprüfung war das ebenfalls relevant. Das sollte den einspurigen Freunden also durchaus geläufig sein, nicht in den Gegenspur reinzuragen. Aber die Theorie-Amnesie ist ja eine nicht auszurottende Seuche... ;)

Tue Aug 27 17:01:14 CEST 2019    |    OO--II--OO

. . . ja sollte . . . aber Theorie + Wirklichkeit eben . . .

Bin als entgegenkommender Autofahrer dann zwar eher auf der (meiner) kurveninneren Seite, aber gibt doch etliche Motorradfahrer, die mit den Rädern zwar grad noch auf "ihrer" Fahrbahn sind, aber mit gefährlichem/gefährdetem Überhang eben . . . auch praktisch, kannst mir glauben ! Und so Serpentinenstraßen sind nicht immer die breitesten . . .

Dachte echt schon paarmal, es pocht mir jetzt gleich einer an den Spiegel, aber zum Glück war wohl doch immer noch 'ne Handbreit Platz . . . noch . . .

 

Ansonsten zum Thema "Serpentinen - Wie schone ich mein Auto und habe dennoch Spaß?"

Am besten wie am Nürburgring oder so : "gute" Kurve aussuchen und den anderen zuguggen . . . der Rest ergibt sich . . . ;-)

Oder gleich youtube, schont das eigene Auto noch mehr, spart dann sogar die Anfahrt ;-)

Wed Aug 28 16:19:41 CEST 2019    |    escalator

Ich jage meine Fahrzeuge immer über die Serpentinen, da ist die Belastung für den Motor viel schneller vorbei.

Meist sind da aber die Reifen das Problem. Als ich in Andorra ankam, waren sie tatsächlich blank. Aber da gibt es ja an jeder Ecke Reifenhändler.

Wed Aug 28 23:06:54 CEST 2019    |    Spannungsprüfer136373

Zu dem letzten Punkt kann ich Motul RBF660 oder RBF600 oder Castrol SRF empfehlen. Beide haben einen sehr hohen Siedepunkt.

 

Wir fahren oefter mit dem Allroad Quattro in die Berge, der kommt mit RBF600 bestens zum Stehen.

 

RBF660 bzw, Castrol SRF fahre ich im Focus und Derby, da diese Autos auch auf der Rennstrecke bewegt werden. Dabei werden die Bremsen, Reifen und Raeder so heiss, dass man sich ohne Handschuhe die Finger daran verbrennt.

 

Ja, die Fluessigkeiten kosten etwas mehr. Was ist dir dein Leben wert...

Thu Aug 29 23:11:02 CEST 2019    |    megamediker

Auch ich finde den Beitrag sehr gut!! Vieles hast Du in Erinnerung gerufen. Einiges ist eh immer präsent. Bin letztens durch das Brennertal gefahren und dachte nur, dass hätte ich dem Dicken besser erspart. Aber die Aussicht ist natürlich entsprechend. Ich fahre nur Benziner und bin kein Fan von Turbomotoren.

 

Letztens auch im Harz gewesen und habe den Dicken ausschließlich mit der Tiptronic geschaltet, das war echt gut. Außerdem bekommt das Getriebe regelmäßg neues Öl und Filter!! Das ist für saubere Schaltvorgänge unter Last sehr wichtig.

 

Das mit den Temperaturanzeigen war echt spannend, das habe ich nicht gewusst.

 

Nochmals vielen Dank, das war echt lehrreich!!

 

Grüße Roland

Fri Aug 30 15:36:58 CEST 2019    |    cmoss

Vor zwei Wochen bin ich mit meinem Evoque über den Großglockner gefahren. Ich hatte weder das Gefühl, dass er sich anstrengt, noch dass irgendwas warm wird. Hinunter mit Automatik im manuellen Betrieb (Paddles), weil die Automatik sonst flott hinaufschaltet und man keine Motorbremse mehr hat. Alles nicht das geringste Problem.

Fri Aug 30 16:55:28 CEST 2019    |    rico67at

Guter Beitrag, wobei Vieles davon eigentlich klar und logisch sein sollte. Gesunden Hausverstand vorausgesetzt.

 

Allerdings werden neue Autos, bevor sie in Serienproduktion gehen u.a. am Polarkreis und im Death Valley getestet.

 

https://www.n-tv.de/auto/Hitzetest-in-der-Wueste-article478092.html

Sat Aug 31 02:05:21 CEST 2019    |    De-Luchs

In ein Paar Sachen bin ich mit dem Autor nicht einverstanden.

-Beim Bergabfahren erzeugt der Motor zwar theoretisch Hitze durch Reibung und Kompression, sie ist aber vernachlässigbar klein im Vergleich zu dem was beim Verbrennen von Benzin passiert. Ich kann mir eher vorstellen, dass bei einer sehr langen Abfahrt der Motor unter die normale Betriebstemperatur abkühlt, da ja durch die Drehzahl die WaPu ständig Kühlmittel in den Radiator pumpt und sie kühlt aber fast nichts da ist, was die Kühlflüssigkeit wieder aufwärmen würde. Andererseits gibt es ja den Thermostat, der gegen so etwas hilft.

-wie jemand schon erwähnt hat hat der Luftdruck bei der Kühlung eher vernachlässigbar kleinen Effekt

Sat Aug 31 07:00:13 CEST 2019    |    Spannungsprüfer136373

@De-Luchs

 

Kommt alles so drauf an. Wenn du deinen Benziner in den Bereich von <13:1 AFR jagst, kuehlt das ueberschuessige Benzin den Brennraum. Deswegen gehen Turbos je nach Lastzustand auf 11:1. Hilft auch gegen Klopfen.

 

Bei Talfahrten macht dir die Schubabschaltung eh einen Strich durch die Rechnung. Am effektivsten (zur Kuehlung!) waere es mit <13:1 bergab zu fahren, aber das geht auf die Bremsen und die Kolbenringe.

Sat Aug 31 07:39:53 CEST 2019    |    Frazer

Wofür soll denn dieser Tip sein?:

"Also ab und zu in der Haltebucht stoppen und die Haube bei laufendem Motor öffnen. Mit einem Schluck Wasser die Aussicht genießen, paar Kekse und Fotos später geht's weiter."

 

 

Wenn man normal fährt, also im mittleren Drehzahlbereich mit mäßig Gas, sollte das auch ohne Pausen klappen.

So oder so fährt man niemals Vollgas im höchsten Gang bei niedrigen Drehzahlen mit einen Berg hoch.

 

Anders kann ich mir deine Pausenempfehlung wegen hoher Abgastemperatur nicht erklären.

Deine Antwort auf "Serpentinen - Wie schone ich mein Auto und habe dennoch Spaß?"

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