Mon Nov 17 14:19:47 CET 2014 | cookie.666 | Kommentare (51) | Stichworte: Breitreifen, Fahrwerk, Performance, Tuning
Oha, reißerische und gewagte Überschrift. Die Tief-, Breit-, Laut-Fraktion springt vor Schreck ausm Schalensitz - wir hoffen das Schiebedach war offen .
Aber ernsthaft - gern wird ja ein Breitreifen mit Sportlichkeit gleichgesetzt. Bei manchen gilt gar die These: je breiter desto besser. In Tuningbreichen scheint das fast schon in Stein gemeiselt. Aber stimmt das so? Als Einstieg in das Thema betrachten wir uns heute mal das, was allgemeinhin als Breitreifen, dicke Latschen, fette Räder, Gummiwalzen, usw. bezeichnet wird. Als Anmerkung sei erlaubt, es soll sich hierbei um einen ersten Einstieg handeln, nicht um eine alleserschlagende Abhandlung.
Und wie gehabt: Um das Ganze nicht zu einer öden technischen Abhandlung mit Formelgräbern, etc. verkommen zu lassen, begeben wir uns mal wieder zu unserem Schrauberduo Splinti (S) und Kolbenkopf (K), die bei einem Feierabendbierchen in ihrer heimischen Garage hocken.
S: Du, was sagst denn zu meinen neuen Rädern? 10 mal 19 Zoll mit 255'er Schlappen. Geil, was? Der Golf liegt jetzt wie ein Brett!
K: Ach herje, willst du jetzt Straßen planieren oder wie? Ich halt das für keine so gute Idee, die fetten Walzen auf deinen 1,6'er los zu lassen.
S: Wieso das denn nun schon wieder? Ein breiter Reifen hat doch mehr Grip, oder?
K nickt.
S: Und durch die geringere Flankenhöhe verformt sich der Reifen weniger, oder?
K nickt.
S: Na siehste!
K: Nee, was soll ich sehn?
S: Na, das ein breiterer Reifen besser ist!
K: Wofür?
S: Na, um schneller fahren zu können! Besser um die Kurve kratzen! Besser beschleunigen, kürzerer Bremsweg.
K: Splinti, lausch mal andächtig. Ich erklärs dir jetzt mal so einfach wie möglich. 1. Die großen Felgen wiegen viel mehr als deine originalen 15'er. Allein deren Gewicht zusätzlich nach vorne zu beschleunigen, macht dein Auto schonmal träger. Aber obendrein muss der arme Kleine die fetten Teile nicht nur in Fahrtrichtung vorwärts bringen, sondern sie dabei auch noch in Rotation versetzen. Und nun ist das höhere Gewicht des größeren Felgenrings, der rotieren soll auch noch weiter vom Kraftangriffspunkt, deiner Radnabe, weg. Das kostet zusätzlich einen Haufen Kraft. 2. Die breiten Reifen stehen beim schnell fahren viel mehr im Wind. Das raubt dir schonmal Topspeed. Durch die tiefen Schüsseln verschlechtert sich die Aerodynamik auch nochmal deutlich. Noch mehr Top-Speed weg. 3. Durch die fetten Teile kannst du zwar ein wenig schneller durch die Kurve. Aber du verlierst ständig Kraft wegen der nun auch höheren Rollreibung. 4. Durch dein hohes Felgengewicht verliert dein Fahrzeug an Federungskomfort und fällt in jedes Schlagloch. Nicht nur das - deine Dämpfer sind nicht darauf eingestellt ein so hohes Gewicht im Zaum zu halten. Wenns ganz blöd kommt, könnten deine Gummis sogar zeitweise den Bodenkontakt verlieren. Und das kann in Grenzsituationen ganz böse enden. 5. Ja, durch die niedrigere Reifenflanke verbessert sich zwar das Ansprechverhalten deines Fahrzeugs auf Lenkbewegungen. Aber auch dein Grenzbereich wird schmaler. Er liegt zwar etwas höher, aber er kündigt sich nicht mehr langsam an. Auch das kann für Spilnti-Normalfahrer ohne ESP böse enden. 6. Und ja, dein Bremesweg kann sich verkürzen. Deutlich sogar. Aber beim Bremsen zählen zuerst mal deine Bremsen. Was die nicht leisten, holt auch der beste Reifen nicht mehr raus. Sprich, deine Reifen können sonst was für ne super Haftung haben, aber wenn die Bremsscheibe dann durch die Klötze rutscht, bringt dir das alles nichts. Denk mal an die Bremsanlagen in Sportwagen mit Familienpizzagroßen Bremsscheiben und dann schau dir deine Brems-CDs an. und letzigstens: Dein ganzes Fahrwerk ist überhaupt nicht auf diese Walzen abgestimmt. Schau doch mal, du fährst ja quasi nur noch auf der Reifeninnenkante. Der Sturz deiner Achse taugt so nicht für diese Räder. So hast du die in 10000km niedergefahren. Der einzige der da Vorteile von hat, ist der Reifenhändler, der dir die Dinger verkauft hat. Und von den Aquaplaning-Eigenschaften will ich jetzt gar nicht erst anfangen.
S: Ach du... Du findest aber auch jedesmal was zu meckern. Wenn breite Reifen so schlecht sind, warum fahren dann alle Rennautos so breite Gummis? Na, kannste das mal erklären du Besserwisser?!
K: Die brauchen die Breite, damit die weichen Rennreifen nicht schon nach zwei Runden runterradiert sind. Außerdem sind deren Fahrwerke genau auf diese Reifen ausgelegt. Haste schonmal nen DTM Wagen mit so nem Sturz gesehen wie deiner grad hat? Nee, ne? Die wollen ja auch auf der ganzen Reifenfläche fahren, nicht nur auf der Innenkante.
S: Also, du willst mir jett allen Ernstes erzählen, breitere Reifen sind immer Scheiße?
K: Nö!
S: Aber... Du machst mich fertig... Was denn nun?
K: Es ist wie bei allem im Leben. Es muss ein sinnvolles Maß gefunden werden. Du kannst doch nicht sagen, dass ein breiterer Reifen mit weniger Querschnitt automatisch besser ist. Der Reifen muss zum Fahrzeug und zu dessen Gewicht und Einsatzzweck passen. Was hilft dir eine theoretische Mords-Aufstandfläche, wenn du davon am Ende nur ein Viertel nutzt, weil deine Achsgeometrie nicht passt. Und hast du schon mal bei Reifentests gelesen, dass breitere Reifen grundsätzlich besser sind als schmalere.
S: Na, weil die breiteren ja auch auf den größeren und schwereren Fahrzeugen drauf sind - ist doch logisch das die da nicht besser sind.
K: Ach, so langsam verstehen wir uns ja.
S: Häh?
K: Na, hab ich doch gesagt: der Reifen muss zum Fahrzeug passen. Und zu dessen Einsatzzweck. Klar kannst du mit Breitlatschen schneller um die Ecke ziehen, wenn du dein Fahrwerk so anpasst, dass die auch gescheit auf der Straße stehen. Allerdings geht dir das dann schon wieder auf die Performance beim Beschleunigen und beim Top-Speed. Und mal ehrlich Splinti - Hand aufs Herz - Wo biegst du denn auf der Autobahn mal rechtwinklig ab? Oder knallst du mit 80 durch die Stadt? Meistens jagst du doch mit deiner Gurke eh nur BMW's auf der Landstraße oder der Autobahn. Und da zählt dir sonst jedes lumperde halbe km/h. Betrachten wir doch mal zwei Extreme: Ein Lotur Elise fährt auf der Vorderachse witzig dünne 175 55'er und hinten 225 55'er. Also weder besonders breit, noch besonders Niederquerschnitt. Trotzdem zählt der Elise zu den kurvenwilligsten und fahragilsten Fahrzeugen dieser Welt. Andersrum, ein Ford Mustang Shelby GT 500 steht vorne auf 255 45'ern und hinten auf 285 40'ern. Der widerrum will mit Kurven wenig zu tun haben und liebt eigentlich nur die Gerade. Obwohl dieser ja eigentlich die deutlich 'sportlicheren' Reifen für die Kurvenhatz hat. Aber da siehst du deutlich, die richtigen Reifen am richtigen Fahrzeug machens, nicht die breiteren mit dem niedrigeren Querschnitt. Und würdest du die dicken Mustangschlappen an den Elise schrauben würde der nicht mehr ausm Quark kommen. Genau wie dein Golf.
S: Na ja, der Mustang hat aber eh von Haus aus kein besonders sportliches Fahrwerkskonzept. Aber okay, okay. Überzeugt - ich hohl den Felgenkatalog und dann suchen wir am besten mal zusammen was Passendes aus. Und du holst uns noch ein Bier derweil.
K: Machen wir so!
Bis dahin, viele Worte, wenig Fakten. Und bei Fakten haben wir eines der größten Probleme beim Thema Breitreifen aufgetan. Das Netz ist voll von Geschwafel, aber eine einsame Wüste, wenn es um objektive Fakten geht. Es gibt zwar einige wenige Tests zum Thema Breitreifen. Interessanterweise sind diese Tests aber meist so ausgelegt, dass ein Breitreifen immer besser wegkommt. Trockene, topfebene Teststrecken, nur bestimmte, günstige Testkriterien und so weiter. Warum? Klare Sache, nach dem Verband Deutscher Automobil Tuner (VDAT) entfällt rund ein Drittel aller Einahmen im Tuning-Geschäft auf die Neubesohlung. Auch die Reifenhersteller verdienen somit daran nicht schlecht. So verwundert es auch nicht, dass bei entsprechenden Tests des VDAT oder der Reifenhersteller Breitreifen grundsätzlich die besseren Reifen sind.
Aber bei genauerem Hinsehen, werden die Lücken dieser Tests schnell augenfällig. Niemand prüft da den erhöhten Kraftstoffverbrauch, das verschlechterte Aquaplaningverhalten, den Haftungsverlust auf schlechten Straßen oder die herabgebremste Höchstgeschwindigkeit. Meist wird der Sicherheitsaspekt beim Bremsen oder die mögliche höhere Kurvengeschwindigkeit (dabei zu beachten, dass der Grenzbereich schmalbandiger wird) in den Vordergrund gerückt. Ob nun ein möglicher Unfall durch ein Aufschwimmen auf einer Wasserlache oder ein Auffahren durch einen etwas längeren Bremsweg das Leben mehr gefährdet, sei jedem selbst überlassen zu entscheiden. Exemplarisch für einen solchen, leider recht einseitigen Test, seien hier die Ergebnisse eines Tests aus der Auto, Motor und Sport vom 10.12.2009 dargestellt:
Wie man sieht, ist der größte signifikante Unterschied der Preis. Das Serien-Komplettrad kostet 577 Euro, das 19 Zoll Rad immerhin schon 881 Euro. Das macht ein sportliches Plus von gut 53 Prozent . Danach kommt das Gewicht. Ganze 31 Prozent schlägt das große Rad hier obendrauf. Und was bekommt man dafür? Satte ein Prozent schnellere Rundenzeiten - was im Alltag sicher ganz entscheidend sein wird - und einen kürzeren Bremsweg (-5%), was ja immerhin schon mal Leben retten kann. Wobei hier (zufällig? ) nicht die sonst üblichen Nachkommastellen angegeben werden, somit die Vergleichbarkeit schon wieder hinkt. Es könnte der 17 Zöller ohne Rundung auch 36,5m und der 19 Zöller 35,4m brauchen - dann wärens nur noch knapp drei Prozent. Immerhin. Fraglich bleibt außerdem, ob dazu die teure 19 Zoll Felge nötig war, oder ob nicht ein ebenso breiter, aber günstigerer, 17 Zoll Reifen den gleichen Bremsweg zu Stande gebracht hätte. Und wichtige Alltagskriterien werden hier leider gleich völlig außer Acht gelassen. Fazit: Bremsweg um 5 Prozent verkürzt, Rundenzeiten um 7/10tel verbessert, dafür Gefahr gesteigert bei Regen, schlechterer Federungskomfort, möglicher Haftungsverlust auf schlechten Pisten, höherer Verbrauch, geringerer Top Speed und ein horrender Preis. Nicht wirklich sportlich, oder?
Soweit dann auch der erste Teil zur Einführung in das Thema Reifen, der nur einen gaaanz groben Einblick geben soll. Der nächste Teil wird sich voraussichtlich mit den Haftungseigenschaften von Reifen im Detail befassen. Bis dahin, allzeit gute Fahrt .
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Mon Nov 17 14:52:10 CET 2014 | XC70D5
"gefällt mir"
Im zweiten Teil möchte ich aber was über SUV und Breitreifen lesen. Habe immer noch nicht verstanden, wofür das gut ist
Gruß
Martin
Mon Nov 17 15:36:49 CET 2014 | martins42
"Breitreifen" kann man für mich im zweiten Teil streichen. Ich habe noch nicht mal verstanden wofür SUV gut sind.
Für mich die erfolgreiche Kombination der Nachteile mehrere Fahrzeugkonzepte.
Aber dieser Artikel hier gut gemacht, danke! Mal das Stammtischtunergeschwätz auf die Fakten zurück reduziert.
Mon Nov 17 16:26:12 CET 2014 | Antriebswelle96
Schön und treffend geschrieben. Ich kann mich an einen Vergleich in der Zeitschrift sport auto erinnern (ist allerdings schon seeeehr lange her), da hat man die Auswirkungen einer breiteren Reifen auf die Endgeschwindigkeit untersucht. Das breiter bereifte Fahrzeug war um einiges langsamer.
Am wichtigsten finde ich die Schlussfolgerung, dass das Augenmaß und der persönliche Anspruch entscheidend ist.
Mon Nov 17 16:42:57 CET 2014 | Schattenparker50835
Ein bisschen Augenmaß muss auchs ein, ein BMW i8 sieht mit den Asphaltschneidern geradezu lächerlich aus, wenn es auch Sprit spart.
Einen Porsche Cayenne Turbo kann man nicht 195er stellen, die Traglast spielt auch eine Rolle.
Mon Nov 17 17:52:29 CET 2014 | anschiii
volle zustimmung
läßt sich noch mit tiefergelegten suffs toppen
ich habe es bisher so gehalten:
max. breiteste Serienvariante, Feelgen event. ein halbes Zoll breiter, stützt die Reifenflanke etwas besser.(nicht im Ø) und möglichst leicht.
breitere Reifen können zwar leichte Vvorteile in kurven haben, dafür geht dann aber der grenzbereich gegen 0. also auf unbekannten Strassen nur für den karosseriebauer förderlich
und ich bin recht zügig unterwegs
lg Anja
Mon Nov 17 18:10:28 CET 2014 | 100avantquattro
Wenn ich jetzt überlege, daß ich seinerzeit 265er in 13 Zoll (!!!) auf meinen alten B-Ascona krachen wollte....
Und damals gab's sogar Felgen für solche Dummheiten
Mon Nov 17 19:06:40 CET 2014 | scion
Hauptsache ist doch, breite Reifen sehen geil aus
(2157 mal aufgerufen)
Mon Nov 17 19:43:13 CET 2014 | ToledoDriver82
Da hät ich auch noch was
(2380 mal aufgerufen)
Mon Nov 17 21:08:10 CET 2014 | Shibi_
Alleine schon der Kostenaspekt macht Breitreifen unsinnig. Würde ich auf meinen 318ti auf ein mal 285er oder ähnliches aufziehen wäre ich vermutlich nicht mal ne Sekunde schneller auf dem Nürburgring weil die alles was sie in den Kurven bringen beim beschleunigen wieder zunichte machen. Da hole ich mir lieber bei Gelegenheit Semislicks, das bringt mir dort deutlich mehr. In den Kurven grip wie ein deutlich breiterer Straßenreifen aber beim Beschleunigen und Topspeed keinerlei Nachteile.
Und im normalen Straßenverkehr brauche ich sowieso nicht so extrem viel Grip. Da sollten meine 225er völlig ausreichen, bei denen es sich auch schon um die breitesten Reifen handelt die man ab Werk montieren darf. Breiter brauche ich wirklich nicht.
Auch lustig finde ich wenn manche auf ihre 316er oder 318er BMWs eine Mischbereifung packen. Vorne 205er, hinten 255. Es muss Leute geben die das Untersteuern wirklich lieben, sonst würden sie das nicht machen. Selbst bei den 6 Zylinder Motoren (von M3 und ähnlichem mal abgesehen) macht eine Mischbereifung eher selten Sinn. Aber hinten breite Reifen zu haben wirkt halt für manche Cool.
Mon Nov 17 22:46:22 CET 2014 | D1N0M1NAT0R
Wobei man auf der Autobahn es eh nicht merkt ob es jetzt 225er oder 245er oder 285er sind, sehen alle gleich aus.
Komisch finde ich wenn jemand bei einem 316i 255er rauf gibt, oder bei A4 2.0 TDI 19 Zoll. Schaut zwar gut aus aber dadurch wird das Auto nicht schneller.
Man muss halt eben die Mitte treffen
Tue Nov 18 01:14:12 CET 2014 | Timo68
Ich fahre auf meinem Wagen auch 235/255 auf 19Zoll und für Logische Einwände bin ich nicht zugänglich!
Mir geht es nur um die Optik!
Alles unter 18 Zoll bei meinem Wagen wäre für mich undenkbar
Tue Nov 18 03:30:01 CET 2014 | Hennaman
Naja der Smart hat auch Mischbereifung und fährt
Man muss wohl nicht alles verstehen, mein ML hat Serienmäßig rundum 285/50 R18 warum die so Breit sein müssen weis ich auch nicht.
Zumindest im Winter darf ich 255er 17´fahren aber die sind ja auch noch recht Breit
Ist leider so vorgegeben und kein Preiswertes Vergnügen
Gruß Hennaman
Tue Nov 18 08:19:19 CET 2014 | PIPD black
Der ganze Vortrag hinkt!
Zumindest in Bezug auf das Vorschaubild des Blogs.
Was sehen wir da? Einen Golf 2 mit 13 oder 14 Zoll-Felgen. Nix 19 oder gar 21 Zoll.
Was hat der Golf Serie gehabt? Richtig. 13 oder 14 Zoll.
Reifenbreite? Wenn es hoch kommt 205 oder 215-er.....in extremo auch mal 225.
Was hat er Serie: Je nach Motorisierung zwischen 155 und 195. Auch nicht so gewaltige Unterschiede.
Zusätzlich kommt dazu: die meisten dieser Fahrzeuge, die so wie auf dem Bild aussehen, haben auch zusätzliche Leistungssteigerungen. Was zählt da ein Mehrverbrauch durch zusätzliche Reifenbreite?
Und ganz klar, es geht selten bei diesen Fahrzeugen um die Performance (auch wenn sie gerne betont oder auch mitgenommen wird) als viel mehr um die Optik > show'n'shine > sehen, wozu man im Stande ist und gesehen und gehuldigt werden > Anerkennung suchend (manchmal bis oft).
Achja......gerade die beiden Bilder (Golf 2 und der Golf 3) sagen mir voll zu.
Hab aber auch nix gegen 225/18 und 255/18 auf nem 1,9-er TDI Passat 3BG.
Mit den 255-er kam erst das Tiefbett bei den Felgen richtig zur Geltung.
19 oder mehr finde ich persönlich to much......ja der Passi war damit langsamer und verbrauchte mehr Diesel. Egal...MIR gefällt's.....Aquaplaning ging so.....muss man halt vorsichtiger fahren, macht man ja bei Nebel und Schnee auch dafür klebte er im Sommer aber auch auf der trockenen Straße.
Und richtig......wer dicke(ere) Felgen (als Serie) fahren will, MUSS auch am Fahrwerk bei. Bei mir war es ein KW Variante II, welches sich noch sehr komfortabel fuhr. Ohne dieses hätte es die nötige Radabdeckung nicht gegeben.
Ich würde es immer wieder so machen.
Tue Nov 18 08:47:56 CET 2014 | Hennaman
Das schlimmste was man hier bei MT machen kann ist etwas Negatives über VW schreiben
Da kommt der VOLKSwagen so richtig rüber
Einmal im Jahr Bodensee Mekka reicht doch, da muss man die VW Teile hier nicht auch noch Huldigen
Tue Nov 18 09:26:54 CET 2014 | Spannungsprüfer135469
Woha, ich wollt' jetzt noch etwas Technik nachliefern, aber du hast eh' schon alles geschrieben, was wichtig ist (mehr Gewicht, das auch in Rotation gebracht werden will).
Jeder hat geschmunzelt, als ich mit meiner Sportskanone, dem Honda Integra Type R das erste mal aufgetaucht bin. Der lief auf 195ern auf 15"-Felgen. Nicht besonders sportlich. Aber die Honda-Ingenieure wußten genau was sie taten. Die Felge so groß wie nötig, aber so klein wie möglich. Die Beschleunigung war immens (6.5sec auf 100) und die Kiste fuhr in Kombination mit dem Fahrwerk wie auf Schienen. Hier passte einfach alles.
Ganz anders der Civic. 225er auf 17", sollte doch sportlich sein. Zwar hatte der 140PS-Diesel kein Problem die Dinger in Rotation zu bekommen, aber Traktion? Weit gefehlt. Viel zu schwer auf der Vorderachse. Und die Reifen rubbelt es vorne runter, das man nach einer Saison Tränen in den Augen hatte (denn billig sind diese Teile nicht!).
Was beim (Hinterhof-)Tuning gerne vergessen wird: Form follows Function! (und nicht umgekehrt). Das Rennwagen besonders tief sind, hat den Grund eines niedrigen Schwerpunkts, das deren Reifen breit sind, ist der hohen Motorleistung und den hohen Geschwindigkeiten geschuldet. Beides führt dazu, das der Reifen warm wird. Ist der Latsch (die Auflagefläche zu klein) wird er punktuell zu warm, ist sie zu groß, bleibt er zu kalt.
All das ist im Alltag schlicht und einfach irrelevant und schon gar nicht auf einem 70PS-<beliebiges Fahrzeug>. Sieht zwar brunz-brutal aus, fährt sich aber schlechter als wie mit Serienausstattung.
Grüße,
Zeph
Tue Nov 18 09:52:41 CET 2014 | PIPD black
@Hennaman
Worauf beziehst du dich?
Kann das irgendwie nicht nachvollziehen. Weder steht da irgendwo was Pro noch Kontra VW.
Was du da für dich reininterpretierst is deine Sache.
Mir ging es darum, gerade die "Gegenseite" zu beleuchten, wo es das Thema Mehrgewicht im Prinzip kaum gab.....nämlich beim klassischen Tuning der 90-er Jahre (siehe Bild 1). Da wurden die Leute ausgelacht, die auf ihrem Golf 2, Kadett E oder Escort (bitte beliebig fortführen) 16 oder gar 17-Zöller fuhren. Bei den US-Boys gibt's da nen Kult > Donkey-Cars.
Bei den aktuellen Fahrzeugen sind aber vielfach die Radhäuser so groß dimensioniert, dass es einfach Scheiße aussieht, wenn da 16, 17 oder gar 18 Zoll montiert ist. Da fahren 100.000-€-Karren rum, wo die Felgen überhaupt nicht zur Karre passen. Da MUSS in meinen Augen nachgebessert werden. Ob es nun dabei dann 32" sein muss, steht auf einem anderen Blatt.
Ich finde, zu einem hübschen Auto gehören auch hübsche in der Dimension passende Felgen. Auf einem Alltagsfahrzeug würde ich NIE so große und fette Walzen draufbauen, dass Karosseriearbeiten nötig würden.
In der Scene sagt man dazu wohl: OEM+
btw: Ob sich Highheels-Trägerinnen wohl auch zu Turnschuhen oder Slippern bekehren lassen würden, nur weil die gelenkschonender, bequemer und trittsicherer sind?
Tue Nov 18 11:14:41 CET 2014 | Dortmunder 65
guter Artikel und gute Kommentare, somit bleibt es wie es ist.
3 Lager, die dafür, die dagegen und denen es egal ist
Tue Nov 18 12:44:12 CET 2014 | golfgtitdi
Ich find den weissen Golf mit der Vento Front Geil
Und auf manche Auto gehoert eben auch eine entsprechende Breite, ob aus optischen Gruenden oder aus Leistungsgruenden bleibt jedem selber ueberlassen......
Tue Nov 18 12:47:30 CET 2014 | Spannungsprüfer135469
Wenn das Auto nachher schlechter läuft als vorher, ist's sinnlos. Ein Auto ist erstrangig zum "gut fahren" und erst zweitrangig zum "gut aussehen" da. Wenn die Kiste nach dem Aufschrauben der Breitreifen 10km/h weniger Topspeed, 1sec länger von 0-100 und 1l/100km mehr braucht ist das Ziel klar verfehlt. Vorallem ist es dann eine Karikatur dessen, was es mal sein sollte und eine Beleidigung aller Fahrzeuge die breite Schlappen aus technischen Gründen brauchen.
Grüße,
Zeph
Tue Nov 18 12:49:29 CET 2014 | Habuda
Das ist doch jedem selbst überlassen Zeph. "Gut Fahren" ist vielen nicht so wichtig wie "gut aussehen"
Tue Nov 18 13:03:34 CET 2014 | Spannungsprüfer135469
Sicher, nur wenn der gut aussehende Wagen nicht mehr über die Bremshügel kommt, aber der Dacia von der Mama wird's mehr als peinlich.
Grüße,
Zeph
Tue Nov 18 13:20:56 CET 2014 | Spurverbreiterung43163
Deswegen fahre ich 205/45 R17 :P
Tue Nov 18 13:35:58 CET 2014 | mk4x
Ich fahre auf dem e46 316i originale 195/65/15 und der Spott der BMW-Gemeinde ist mir stets gewiss.
Da steh ich aber locker drüber, denn wer zuletzt lacht, lacht am besten.
Mein Auto fährt sicher, komfortabel und sparsam, keine Probleme mit ausgelutschten Fahrwerksteilen, keine Probleme mit Spurrillen, keine Vibrationen und kein Bankgespräch für neue Reifen.
Mit 200 Euro für vier Markenreifen bin ich dabei.
Noch nicht lange her, da waren 195er Breitreifen für Sportwagen.
Heute wird so etwas werksseitig auf Kleinwagen geschraubt.
Ohne Servolenkung wären die heutigen Fahrzeuge, dank Gewicht und breiter Reifen, gar nicht mehr fahrbar.
Da muss man so viel Kraft aufwenden, dass man denkt man reißt das Lenkrad gleich ab.
Tue Nov 18 13:47:14 CET 2014 | Spannungsprüfer134274
Gutes Argument.
Fahre momentan auf 205er auf 16 Zoll und bin glücklich auf dem Kia nicht 17" montiert zu haben, wie ich es ursprünglich wollte.
Der (eh schon begrenzte) Komfort wäre dahin...
Aber ich verstehe natürlich, dass man mehr will.
Beim Accord wollte ich mir zumindest 18er, aber vielleicht auch eher 19" aufziehen (mit max. 225ern), sieht eben auch entsprechend schön aus.
Interessanterweise machen die Felgen von der Optik her einen großen Teil aus, wenn das einem wichtig ist...
Tue Nov 18 13:51:05 CET 2014 | Antriebswelle96
Mich irritiert die Diskussion gerade ein wenig. Der Blog-Artikel hat ja nicht den Breitreifen als solchen in Frage gestellt sondern lediglich technische Auswirkungen beschrieben. Daraus kann dann ja jeder nach eigenem Gusto und Einsatzzweck entscheiden, was er denn machen möchte. Für den einen ist die Optik von besonderer Bedeutung, ein anderer feilt an der Rundenzeit an der Rennstrecke und wieder ein anderer möchte möglichst komfortabel oder sparsam unterwegs sein. Jeder dieser Ansätze hat seine Berechtigung, allerdings schadet es ja nicht, wenn man um die technischen Folgen weiß, die mit einer Umrüstung verbunden sind.
Tue Nov 18 14:22:25 CET 2014 | Guzzi97
Zitat:
? 18.11.2014 13:35 | mk4x
Ich fahre auf dem e46 316i originale 195/65/15 und der Spott der BMW-Gemeinde ist mir stets gewiss.
Da steh ich aber locker drüber, denn wer zuletzt lacht, lacht am besten.
Mein Auto fährt sicher, komfortabel und sparsam, keine Probleme mit ausgelutschten Fahrwerksteilen, keine Probleme mit Spurrillen, keine Vibrationen und kein Bankgespräch für neue Reifen.
kommt mir bekannt vor, allerdings im Alfa Romeo Lager..
Dumm nur, dass mein Auddo im Bereich Beschleunigung, etc. die Nase vor den ganzen
18er/ 19er und bis zu 245er Fahrern habe
Sicher, die großen Felgen sehen "Schick" aus, aber ich will "fahren" und das geht
i.d.R. mit der "orignalen" Besohlung am besten.
Dennoch, wer meint, er müsse so große Pizza-Teller drunterschrauben, meinetwegen,
solange es nicht zu "albern" aussieht..-
Tue Nov 18 14:41:09 CET 2014 | PIPD black
@AMenge
Das braucht es nicht und mit dem Rest hast du vollkommen recht.
Mich irritierte aber, dass man im Blogartikel sich letztendlich nur auf große Räder und dicke Pellen bezieht, aber auf den Bildern "klassisches Tuning" wie in den 90-ern und teilweise auch heute noch üblich zeigt. Denn die hier beschrieben technischen Auswirkungen treffen das abgebildete Tuning kaum......DAS habe ich versucht darzulegen und wurde hier zum VW-FANBOY ernannt.
Das abgebildete Tuning hatte allerdings ein kleinen Fehler: ohne Tachoanpassung lief so ein Golf, Kadett, Mazda, Deawoo lt. Tacho weit schneller als die Tachoskala reichte, da sich durch den deutlich niedrigeren Querschnitt der Reifen der Abrollumfang änderte.
Tue Nov 18 14:44:59 CET 2014 | Habuda
Aber die Abbildungen sind auch wieder typisch,speziell die Erste. Dicke Räder aber dann Toyo T1-R drauf, der bei sportlicher Fahrt schnell das Schmieren anfängt und generell nicht sonderlich viel Grip bietet.
Wenn schon dicke Räder aus "Performance-Gründen", dann bitte auch anständige Sportreifen.
Tue Nov 18 15:21:06 CET 2014 | PIPD black
Ohje......schau mal, was die Jungs und Mädels für Reifen auf ihre Riesenfelgen schnallen: Achilles......da die Felgen schon scheißteuer sind, fehlt idR dann die Kohle für vernünftige Reifen.....da darf es dann das billigste Zeuch sein.....sieht man ja nicht.
Tue Nov 18 15:34:05 CET 2014 | Habuda
Ich weiß. Ich muss dann immer lachen, wenn ich sowas sehe. Peinlich hoch 10.
Meine Devise: Entweder ganz oder gar nicht. Und Ganz heißt dann leichte Felgen mit guten Sportreifen (bspw. Toyo R1-R oder Michelin Super Sport oder ...). Und nicht dicke fette und schwere Felgen und dann Linglong oder so.
Aber da ist natürlich jeder anders und jeder darf machen, was er möchte. Aber er soll dann nicht großkotzig meinen, dass er mit den Rädern einen Performance-Zuwachs hat.
Tue Nov 18 21:39:44 CET 2014 | Multimeter21561
Das Proll-Profil auf dem ersten Bild ist doch ... boah, nee. Der Rest ist okay.
Tue Nov 18 22:40:40 CET 2014 | VentusGL
Interessanter Artikle, danke.
Der Herr Kolbenkopf soll das mal den Jungs aus dem 345er Club erzählen, die fahren alle mit 345er Reifen an der HA (wie beim mattig-Manta B) und zugegeben so verkehrt sieht das nicht aus.
http://www.345er-club.de/index.htm
Tue Nov 18 23:07:37 CET 2014 | Shibi_
Der Smart ist ein Sonderfall. Es handelt sich um ein Fahrzeug mit Heckmotor. Ein Heckmotor führt meistens zu einer Hecklastigen Gewichtsverteilung was sich auf die Fahrstabilität auswirken kann. Hier wird dann mit breiteren Reifen auf der Hinterachse entgegengewirkt. Ein plötzliches, unerwartetes Übersteuern wäre auch nicht das was die Hausfrau von ihrem Smart erwartet. Also werden hinten etwas breitere Reifen aufgezogen damit das Auto brav zum untersteuern neigt, dank der erhöhten Traktion der Hinterräder im Vergleich zu den Vorderrädern.
Mischbereifung ist nicht allgemein unsinnig. Aber in vielen Fällen wird sie unsinnig eingesetzt. Breitere Reifen hinten werden oft bei Leistungsstarken Fahrzeugen eingesetzt damit diese die Antriebskräfte besser auf die Straße übertragen können und nicht so schnell mit dem Heck ausbrechen wenn man mal etwas mehr Gas in der Kurve gibt. Allerdings besteht dieses Problem nicht bei 100PS starken Autos, welche in der Tuningszene auch gerne mit Mischbereifung ausgestattet werden. Zum Beispiel bei meinem 140PS starken E36 318ti würde eine Mischbereifung die sehr ausgewogenen Fahreigenschaften definitiv verschlechtern. Er würde mit breiteren Reifen hinten stark zum Untersteuern neigen, was einer sportlichen Fahrweise sehr unzuträglich ist.
Es gibt sogar umgekehrte Mischbereifung, vorne breiter als hinten. Zum Beispiel beim ersten Audi RS 3. Da das Fahrzeug dank des verhältnismäßig schweren 5 Zylinders auf der Vorderachse stark zum untersteuern geneigt hat wurden vorne breitere Reifen als hinten aufgezogen, damit sich das Fahrzeug etwas hecklastiger fahren lässt und nicht ganz so stark zum Untersteuern neigt.
Wed Nov 19 12:18:42 CET 2014 | Power-zaehlt
Der S3 war aber auch mit dieser Lösung kein sportlicher Kurvenkünstler, die Gewichtsverteilung war einfach schlecht.
Bei all den Argumenten für/wider Breitreifen ist die Aussage wichtig das es zum fahrzeug und zum Fahrstil passen muß.
Für mich ist das Fahrverhalten in Kurven wichtig, mit 195/65R15 werde ich da nicht glücklich. Ist zwar nicht so das ich mit 225/45R17 sehr viel schneller in den Kurven bin, aber er folgt dem Lenkradeinschag besser und fühlt sich einfach direkter an. Das ist mir der niedrigere Komfort und die höheren Reifenkosten eben wert.
Mischbereifung wäre Unsinn, er wäre zwar im Grenzbereich einfacher zu fahren aber ich mag extremes Untersteuern nicht.
Meine ersten Autos hatten unter 1000kg, die ließen sich auch auf 185/60R14 noch recht gut bewegen, heute bin ich bei über 1400kg, das merkt man schon in den Kurven.
Mein Fazit: Wenn man es nicht übertreibt ist man mit Breitreifen gut bedient
Fri Dec 12 17:15:14 CET 2014 | Duftbaumdeuter134325
Hatte auf meinem A4 auch schon einige Reifenformate. von 195er bis 235er. Heute fahre ich 225er auf 17 Zoll. Ist einfach der beste Kompromiss.
Fri Dec 12 17:21:08 CET 2014 | Duftbaumdeuter134325
Nur was ich nie verstanden habe: Warum fahren manche Mischereifung auf Fahrzeugen mit Frontantrieb???
Das fährt sich doch sicher richtig bescheiden.
Fri Dec 12 17:27:33 CET 2014 | Ascender
Super toller Artikel. Vielen Dank dafür.
Fri Dec 12 17:30:31 CET 2014 | qqtimo
Name12345, ich hatte vor ein paar Jahren einen Golf auf den ich Porscheräder montiert hatte. Hinterachse waren wenn ich mich recht erinnere 225er und Vorderachse 195er Sommerreifen aufgezogen. Für die Mischbereifung hatte ich mich wegen der unterschidlichen Breite der Felgen entschieden.
Auf die Fahreigenschaften hat sich das nicht merklich ausgewirkt. Ich war soweit eigentlich sehr zufrieden.
War übrigens ein AFN Motor mit 110PS TDI.
Auf dem BMW fahre ich im Sommer 255er auf der Hinterachse und 225 auf der Vorderachse. Hier habe ich mittlerweile zwei verschiedene Reifen gefahren (Dunlop und Nokian) beide neigen dazu Spurrillen nachzulaufen. Habe schon mehrfach überlegt auf die Mischbereifung im Sommer zu verzichten.
Gruss
Timo
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Fri Dec 12 20:49:14 CET 2014 | Golf II Gti 16V
hab auch 215 u. 225 am golf 2 auf 9x16
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Deine Antwort auf "Der Breitreifen - zwischen sportlich und speckig"