Wed Jul 09 12:16:45 CEST 2014 | cookie.666 | Kommentare (33)
Auch für Car Hifi Freunde eventuell mal interessant und ein Denkanstoss.
Kritische Betrachtungen zu Thema Hi-Fi, Tests und Zeitschriften und warum High End lieber High Price heißen sollte.
Ich gebe es zu – auch ich habe viel, viel zu lange den Märchenstunden renommierter Hi-Fi-Test und Hi-Fi-Selbstbauzeitschriften gelauscht. Und viel zu spät wurde mir klar: Geld verdient nur, wer Teures gut verkauft. Und jeder Hersteller, Tester, Händler und Verkäufer möchte bezahlt werden - vom treuseeligen Kunden.
Nehmen wir zum Beispiel die diversen Selbstbau-Zeitschriften, die einen Großteil ihrer Einnahmen von den Herstellern und Händlern beziehen, die Anzeigen in der Zeitschrift schalten.
Jedes, aber verdammt nochmal wirklich jedes, Projekt was diese angehen klingt – nach deren Aussage – gut, außergewöhnlich, einzigartig (was ja im Auge des Erbauers liegt und von daher nicht einmal falsch sein muss). Nicht ein einziges Mal steht da zu lesen: okay, Idee war gut, Umsetzung auch, klingt aber nicht so doll, empfehlen den Nachbau nicht. Aber der Zeigefinger wird ständig erhoben: Mache dieses nicht so, sondern nur so und wehe dem, der anderes tut. Lustigerweise findet man dann im nächsten Heft einen Bauvorschlag, bei dem es eben genau so ‚falsch‘ getan wird und es ist dann ein Geniestreich, der nur just bei diesem Projekt geglückt ist – was natürlich genau so geplant war. Ähem… ja…
Weiter in den Ungereimtheiten: Erst ist guter Klang die perfekt ebene Frequenzganglinie von 20 bis 20000Hz mit superschnellen Ausschwingverhalten. Dann wird ein ‚High End Monitor‘ Lautsprecher mit katastrophalem Frequenzgebirge (teilweise 12dB Spitzen und Täler wo dann darunter zu lesen steht: ‚im Mittel sehr ausgewogen‘) und üblen Resonanzen (da liest man dann, dass diese sich nicht störend bemerkbar machen) vorgestellt, der einen unvergleichlich neutralen, fein auflösenden und direkten Klang hat. Mööp – der denkende Mensch fühlt sich jetzt irgendwie verarscht.
Es geht munter weiter: Es werden munter verschiedenste Chassis kombiniert, die selbst für den unbedarften Laien so nicht zusammengehören können. Ein 10 Zoll PA-Bass mit einem 1 Zoll HiFi-Hörnchen, getrennt bei 3kHz (für den Bass zu hoch, für das Mini-Horn zu tief). Fertig ist die audiophile High-End-Partybox! 15 Zoll Bass in ein loses Brett geschraubt und ohne Gehäuse? Klar, ein High End Dipol Subwoofer! Ein was??? Aber… Frequenzauslöschung durch Druckausgleich… Und… Ach was! Geht alles – man muss nur wollen. Oder besser: man muss nur glauben.
Also ich glaube mittlerweile, man will da Sch… für Gold verkaufen. Hauptsache man kann dem Leser und potentiellen Kunden der Anzeigenschalter etwas Neues vorsetzten, was den Will-haben-Effekt auslöst. So dass man dann, von schönen Worten und blumigen Phrasen angespitzt, bald bei einem der Anzeige-Kunden einen Bausatz oder ein paar überteuerte Chassis ordert.
Eine weitere, nicht tot zu bekommende Mär: die Frequenzweichenbauteile… Ich gebe es ja zu. Ich persönlich höre keinen – absolut keinen – Unterschied zwischen einem bipolaren Billistg-Elko für 40 Cent und einem High-End-Supreme-Gold-Gedöns-MKP für 10 Euro, benutze aber trotzdem Folien-Kondensatoren. Einfach weil Elkos altern, ihre Werte mit der Zeit ändern, Verluste haben und irgendwann hinüber sind. Ein Folien-C hält fast ewig, ist robust und die Werte bleiben fast konstant. Aber ich denke ein günstiger MKT oder meinetwegen MKP reicht selbst für übelste Klangfetischisten allemal. Und bitte, wozu einen 600 oder gar 800Volt Kondensator für teuer Geld einbauen, wenn der Verstärker dann eh kaum 50 Volt bringen kann? Weil die Tester einer Zeitschrift meinen dass das so besser ist? Das ist reine Geldmacherei!
Nächstes Thema: die Testzeitschriften – wie sie da alle heißen mögen! Ob Home-, Surround- oder Car-Hifi.
Natürlich klingt die sündhaft teure Standbox aus erlesenem, mehrschichtigem Mahagoni-Wurzelholz mit resonanzminderndem Edelbitumen aus geheimen indischen Erdölquellen, mit einem 30 Zoll Magnesium-Druckguss Bass-Chassis mit handgeschöpfter Papiermembran aus seltenstem Pergament, vergoldeter 200mm Schwingspule und Magnetpillen aus feinstem Neodym-Alnico-Ferrit-Hybrid-Material, sowie dem Diamant-Kalotten-Hochtöner mit Titaniumbeschichteter Berylliumaufhängung und den Weichenbauteilen, die jedem Umspannwerk zur Ehre gereichen würden, unglaublich feinsinnig, plastisch, durchzeichnend und detailreich. So detailreich, dass man Details aus der Musikkonserve hört, die wohl nicht mal der Abmischmeister bei der Aufnahme erahnt hat. Komischerweise klingt aber für 99,9 Prozent der Menschheit die ein dutzend Preisklassen günstigere Sperrholzbox mit ihrem Pappe-Gummi-Blechkorb-Ferrit-Woofer und dem 0815 Gewebehochtöner nicht hörbar schlechter.
Aber wahrscheinlich nur deswegen, weil diese geistigen Gratins die Boxenkabel nicht in der richtigen Stromflussrichtung angeschlossen haben. Ironiealarm!
Der nächste Witz bei den Verstärkern. Ja, es gibt in den Testredaktionen tatsächlich Leute die hören deutliche Unterschiede zwischen einem Pioneer-Vollverstärker und einem Kenwood-Vollverstärker der gleichen Preisklasse (die wahrscheinlich auch noch vom selben Band purzeln und dann entsprechend gelabelt werden). Unterschiede, die kein Messgerät erkennt. Unterschiede im Milli-dB Bereich. Im ns-Bereich. Respekt! Die gleichen Späße bei aller Art von Signal-Quellen. Ja, nicht nur, dass diese Maestros des Gehörs bei Chinchkabeln hörbare Unterschiede vernehmen, nein, sogar die Stromkabel machen den entscheidenden Unterschied zwischen dumpfen und spritzigem Klang. Selbst wie der Stecker in die Dose kommt ist von entscheidender Wichtigkeit – elementar sozusagen. Weniger wichtig scheinen die Schweinereien zu sein, die unabdingbar im normalen Stromnetz rumgeistern und die einen solchen Test von Vornherein zum Humbug verdammen würden.
Nicht unerwähnt bleiben soll auch, dass die Testergebnisse gleicher Produkte regional sehr weit auseinanderliegen können. Ein hochgelobtes, deutsches High-End-Produkt kann in Amerika gern mal schlecht getestet werden und umgekehrt. Natürlich nur weil die jeweiligen Hörgewohnheiten abweichen. Wessen Hörgewohnheiten eigentlich genau? Meine? Die der Deutschen? Der Amerikaner? Oder die, der Tester? Oder geht es doch nur darum den regionalen Anzeigen Kunden, der die Zeitschrift mitfinanziert bei Laune zu halten? Ich zitiere meinen ehemaligen Professor: Glaube nur den Tests, die du selber manipuliert hast.
Daher mein Fazit: Natürlich gibt es Unterschiede. Die kleine 10-Euro-Chinakracher-Box aus dünnem Plastik wird einfach schlechter klingen als die ordentlich verarbeitete Holz-Standbox mit gut entwickelten Chassis und vernünftiger Weiche. Das ist prinzipbedingt, physikalisch logisch und für jeden nachvollziehbar. Qualität hat eben einfach einen gewissen Preis. Aber mit weiter steigendem Preis, steigt nicht automatisch die Klangqualität. Nur mit wachem Verstand und etwas Know How findet man schnell optimalen Klang für schmales Geld! Darum: nicht von der HiFi-Mafia und auch sonst jemandem blenden lassen! Den die leben meist nach dem Motto: Wess' Brot ich ess, dess' Lied ich sing.
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Wed Jul 09 12:52:19 CEST 2014 | PayDay
toller beitrag und kann dem nur zustimmen. es gibt natürlich schon deutliche klangunterschiede zwischen einzelnen lautsprechern der gleichen preisklasse, allerdings gewöhnt man sich an alles. ich habe bei MM damals standlautsprecher probegehört, habe mich für ein paar entschieden und mitgenommen. zuhause klang es anders, nach 1 woche war das aber auch top. obwohl ich mir was anderes darunter vorgestellt habe behielt ist die, weil es jetzt sowieso keine rolle mehr spielt. die musik ist da, der sound stimmt und es macht spass.
genau das gleiche im auto. klar reicht da ne bassrolle nicht, nen jl oder ähnliches kann es schon sein. aber mehr als 300-400€ fürn woofer gebe ich nicht aus, egal was die hefte schreiben.
gerade in einer branche, in der der absatz die jahre über immer weniger wird, ist der verdacht nahe, das die testberichte im grunde versteckte werbung ist.
Wed Jul 09 12:52:52 CEST 2014 | Achsmanschette51801
Klares Jein.
Man hört schon einen Unterschied zwischen den verschiedenen Verstärkerherstellern und auch die Kabel in den Signalwegen bringen Unterschiede. Auch gibt es Unterschiede bei den Lautsprechern auch im High-End-Bereich. Ich habe hier z.B. Lautsprecher von den Herstellern Dynaudio und T+A sowie ein Paar selbstgebaute.
Es hängt von der einzelnen Musik ab, welche tatsächlich besser kommen.
Testzeitschriften lese ich recht wenig, mir ist daher noch nie so etwas begegnet wie Du bechreibst.
Wo ich Dir auf alle Fälle Recht geben muß, ist das, was Du über Frequenzweichenbauteile schreibst. Die Werte sollten dauerhaft sein und die Impedanzen sollten sehr gering sein.
Was Bose angeht: Klar, das ist sehr teurer Elektroschrott. Wie "Buy Other Sound Equipment" einen guten Ruf bekommen konnte, ist mir echt schleierhaft.
Wed Jul 09 12:58:52 CEST 2014 | Guzzi97
..wie war, wie war..
Habe auch einige persönliche Erfahrungen machen dürfen und Denk mir meinen
Teil vor allen zu den "Pseudo" Anlagen im Auto & zu Hause.
Ich weiß was ich höre
Wed Jul 09 13:34:40 CEST 2014 | Shibi_
Ich denke auch den Unterschied zwischen einem 1000€ Lautsprecher und einem 10.000€ Lautsprecher hört ein normaler Mensch kaum heraus. Und selbst wenn man den Unterschied hört wird der Unterschied kaum den extremen Aufpreis rechtfertigen.
Ich habe bei mir jetzt ein Surround Set mit Wharfedale 10.7 als Front, 10.1 als Rear und 10.CM als Center. Dazu ein Jamo 660 als Subwoofer und ein Pioneer SC LX-57 als Receiver. Mehr braucht der normale Mensch garantiert nicht, vermutlich sind die meisten sogar schon mit weniger zufrieden.
Ich habe einige Produkte im direkten Vergleich bei mir zuhause durchgetestet und das Wharfedale System als am besten Empfunden. Sah ein paar Tage Lang recht lustig aus bei mir in der Wohnung wenn da etliche große Standlautsprecher nebeneinander stehen und ich davor sitze und am Receiver zwischen den einzelnen Lautsprecherpaaren hin und her schalte um Unterschiede zu hören.
Hatte auch teurere Modelle da als die Wharfedale, aber unterm Strich haben mich die Wharfedale überzeugt.
Nebenbei haben mich die Teufel T500 MK2 absolut enttäuscht. Ich hatte fast das Gefühl als wären dort die Hochtöner defekt. Tieftonbereich war richtig geil, aber es klang alles absolut dumpf und unausgewogen. Das konnte nicht mal der Receiver mit seinem Einmesssystem ausgleichen. Ich frage mich wie die irgend einen Test gewinnen können. 100€ Chinaboxen klingen im Hochtonbereich besser als die.
Aber jetzt bin ich mehr als zufrieden, Filme und Musik kommen richtig genial rüber. Kein Vergleich mit dem Teufel Concept E Magnum Power Edition das ich vorher hatte. Ist zwar nicht schlecht für seine Preis- und Größenklasse, aber kann natürlich mit einem viel größeren System nicht mithalten.
Nebenbei erkennt man gute Lautsprecher daran, dass Musik auf Youtube anfängt bescheiden zu klingen. Wenn man das Gefühl hat da fehlt etwas. Früher habe ich oft Musik auf Youtube gehört. Mache ich inzwischen nicht mehr, CDs oder hochwertige MP3s klingen definitiv besser als das stark Komprimierte Zeug auf YT.
Wed Jul 09 13:35:27 CEST 2014 | Chris492
Mir wollte damals mal einer weismachen das JBL absoluter Schrott sei.
Ich habe dennoch JBL verbaut damals. Endstufe, Mitteltöner, Hochtöner, Frequenzweichen und Subwoofer.
Alles in allem hatte ich damals ca 250€ investiert. Dazu noch ca 50€ für Dämmaterial, Kabel, Kabelschuhe etc etc...und dann natürlich noch die Freizeit.
Am Ende hatte ich ein sehr sehr gutes Klangergebnis das mir auch von jeglichen Mitfahrern bestätigt wurde.
Auch von BullAudio habe ich bereist viel gutes gehört.
JBL habe ich aktuell auch durch das ab Werk verbaute Soundsystem in meinem Insignia und bin sehr zufrieden damit.
Wechseln werde ich die auch nicht... genug Bass... klare Höhen.... nichts verzerrt...Equalizer... ich finde es toll!
Man darf auch nicht vergessen das JBL von Harman & Kardon ist.
Und auch wenn es die "Billig"-Schiene ist wird sicher die große Marke sicher seinen Ruf nicht verscherzen wollen mit schlechten Produkten.
Teilweise übersteigt ein JBL Produkt das günstiger ist sogar ein teureres von BOSE.
Wed Jul 09 13:46:56 CEST 2014 | Schattenparker50835
An solche Testhalte Ich mich nicht. Ich achte meist darauf das der optische Gesamteindruck und die Leistungsdaten passen und dann wird gekauft.
Jeder hat seinen eigenen Hörgeschmack, bei mir in der Wohnung hab Ich auf raumklang und füllenden aber nicht zu starken Bass geachtet.
Im Auto reicht die Serienanlage eigentlich aus, und wurde nur um einen kleinen feinen Subwoofer aufgestockt.
Solange man sich nicht billigsten Chinamüll zulegt, oder ein teures Imageprodukt mit wenig Klang kauft sollte wie du schon schreibst die Mehrheit damit glücklich werden.
So eine Testzeitschift wird natürlich von den Herstellern gesponsert und entsprechen wird dann "geschrieben".
Wed Jul 09 13:50:46 CEST 2014 | Chris492
Und wenn man mal ganz ehrlich ist braucht man im Auto keinen "perfekten" Klang da während der Fahrt eh genug Störgeräusche von außen kommen...
Wed Jul 09 14:41:24 CEST 2014 | Goify
Das kenne ich auch zu genüge. Voodoo nennt man das in der HiFi-Szene. Iah habe auch lange gelesen und bin dann einfach ins nächste HiFi-Studio gelaufen und habe eine Weile probegehört, bis ich das richtige für mich fand und bin noch immer begeistert.
Denn was will ich mehr als plastische Darstellung mit in der Höhe, Tiefe und Breite feine Staffelung ohne große Verzerrungen. Sicherlich geht es noch ein gutes Stück besser und sobald ich Zeit habe, werde ich da noch den ein oder anderen Visaton-Bausatz realisieren, aber mehr, weil ich wissen will, wie sich unterschiedliche Konstruktionen auf die Klangdarstellung auswirken.
Im lauten Auto (auch die neue S-Klasse ist lauter als mein Wohnzimmer), habe ich ein gutes werkseitiges System, welches ich mit einem gut kalibrierbaren Radio kombiniert habe. So lange die Bühnendarstellung gut ist, reicht mir das im Auto völlig aus.
Wed Jul 09 16:45:28 CEST 2014 | martinkarch
So eine Box, wie sie hier beschrieben wird, wird nirgend als High-End-Box beworben, zumindest nirgends wo es seriös zugeht
Ein 1" Druckkammertreiber muß auch nicht zwingend einen schlechten Klang haben. Bessere Hörner sind einer Kalotte bei höheren Lautstärken je nach Betrachtungsweise auf jeden Fall überlegen, da eine Kalotte bei höherer Lautstärke oft schon verzerrt oder diese gar nicht erst schafft, während ein Hornlautsprecher die gleiche Lautstärke entspannt meistert
So ein Horn ist z.B richtig in Ordnung, sofern kein höheres Budget zur Verfügung steht und sofern der Verwendungszweck passt :
www.visaton.de/de/chassis_zubehoer/ht_horn/hth8_7_8.html
Und wenn in so einer Box ein 10"-Lautsprecher zum Einsatz kommt, dann ist das zuallermeist auch kein "Bass" sondern ein Tiefmitteltöner. Die Membran ist bei einem entsprechenden Modell viel leichter gehalten als beispielsweise bei einem Chassis für Subwoofer.
Wann man so eine Box braucht ? Ganz einfach : wenn es LAUTER werden soll als es eine normale Hifi-Box schafft.
Man kann übrigens auch einen 15" mit einem Horn kombinieren. Für einen Musiker ist das was ganz Normales. Nur dann kann man eben kein 50€-Horn mehr nehmen, da brauche ich dann eher sowas :
www.thomann.de/de/eighteensound_nd1460.htm
Klar, gerade im Online-Handel wird auch Ware mit traumhaft markigen Sprüchen für ganz wenig Geld angeboten. Sowas ist dann schon als Schrott einzustufen. Aber wer da reinfällt, der hat eigentlich selber schuld. Angenommen ich würde mich z.B nicht mit Radsport auskennen, so könnte ich mir doch denken, daß z.B ein Mountainbike vom Baumarkt für 99 € NEUPREIS nicht zu gebrauchen ist, noch nicht mal zur leichteren Hobbyanwendung. Und so ist es bei Boxen auch..
Wed Jul 09 16:58:22 CEST 2014 | Fensterheber134359
Hallo,
ich habe den Beitrag nur überflogen, möchte mich aber trotzdem dazu äußern:
1. Ich stimme dir in dem Punkt zu, dass guter Klang nicht viel kosten muss.
2. Ein auf Achse gemessener Frequenzgang sagt so ziemlich gar nichts aus, Ebenso interessant ist dasm was seitlich abgestrahlt und im Raum reflektiert wird. Beschäftige dich mal mit dem Abstrahlverhalten diverser Lautsprecherkonzepte, bevor hier ein Dipol schlecht geredet wird, bzw. höre dir selber einen entsprechenden Lautsprecher an. Ein richtig aufgestellter Dipol macht in einem normalen Hörraum meistens weniger Probleme als geschlossene oder Bassreflexsubwoofer, hat aber natürlich auch seine Nachteile.
3. Zum Verstärker: Doch, Verstärker können (müssen aber nicht) unterschiedlich klingen. Nicht jeder Verstärker kommt mit der komplexen Impedanzlast bestimmter Lautsprecher klar (jedem sollte klar sein, dass ein Lautsprecher keinen konstanten realen Wiederstand aufweist, die 4 oder 8 Ohm-Angaben besagen z.B. lediglich, dass der Lautsprecher eine entsprechend minimale Impedanz aufweist). Wer sich mal den Impedanzschrieb eines kleinen Breitbänders anschaut, wird sehen, dass die Impedanz zu hohen Frequenzen hin stark ansteigt. Gerade Konstantstrom-Verstärker, die näherungsweise einer idealen Stromquelle entsprechen, können empfindlich auf starke Impedanzsprünge reagieren.
Gruß
Wed Jul 09 17:17:36 CEST 2014 | martinkarch
Diese Frequenzgänge, die zumeist den Boxen beigefügt werden, sind fast nutzlos. Im Hörraum verändert sich der Frequenzgang dann u.U. stark, je nachdem wie der Besitzer seine Box aufstellt und wie der Raum genau beschaffen ist (Größe, Möbel, Teppiche...)
Noch gravierender ist das natürlich bei Autolautsprechern. Ein Türlautsprecher kann ja nicht auf das Ohr ausgerichtet werden, einen Hochtöner kann man auch höchst unterschiedlich positionieren und ein Subwoofer macht auch in jedem Auto was anderes. Daher ist ja auch eine Korrektur dementsprechend empfehlenswert.
Und was die Dipol-Lautsprecher anbelangt : die muß man eben richtig aufstellen. Oft ist ein großer Wandabstand nötig, das passt natürlich für normale Wohnungen kaum. Dazu ist es dann noch Geschmackssache, denn der Wirkungsgrad ist gering. Ich glaube nicht, daß es für mich geeignet wäre, möchte aber nicht gleichzeitig behaupten, es sei grundsätzlich nicht zu empfehlen
Von der ganzen Kabeldiskussion halte ich übrigens auch recht wenig, wobei ich im PKW eher von den günstigsten Cinchkabeln abraten würde, ganz einfach wegen möglichen Störeinflüssen. Bei Lautsprecherkabeln benutze ich dagegen überall eine ganz herkömmliche Kupferqualität, sozusagen was ziemlich preiswertes......
Das stimmt so nicht. Es wird schon möglichst gut beschrieben, für welche Anwendung und Usertyp eine Box geeignet ist und was die Stärken und Schwächen sind. Zudem muß man die Aussagen ja auch immer relativiert zum Bausatzpreis betrachten. Natürlich können erfahrere User solche Aussagen oft besser einordnen als Laien, das ist klar.
Was die Tests anbelangt : ich bin mit diesen umfassenden Klangbeschreibungen, die die Testmagazine oft abdrucken, auch nicht glücklich. Andererseits habe ich mir vor langer Zeit auch einen "Testsieger" geholt, den Harman HK6500 Vollverstärker. Und mit dem bin ich nun schon mindestens 20 Jahre hoch zufrieden.
www.hifi-wiki.de/index.php/Harman/kardon_HK_6500
Und die Boxen, die ich (1996 !!) aus dem "Klang & Ton" nachgebaut habe, das "Jericho Horn", das macht seine Sache super : Klang UND Power, auch dank eines SUPER Wirkungsgrad. Es handelt sich dabei um ein "rear-loaded"-Exponentialhorn mit 20-cm-Breitbandlautsprecher von Fostex. Hochtöner vermisst man mit dieser Box nicht. Ohne einen Bauplan hätte ich so eine Box nicht bauen können. Zu kaufen gibt es das auch nicht. Und die Box lässt sich auch nicht einfach so durch eine herkömmliche große Standbox ersetzen !
"teuer-mit wenig Nutzen"-Produkte gibt es übrigens fast bei allen Sachen. Ich kann mir z.B ans Mountainbike einen Carbonlenker dranmachen, der spart dann gegenüber dem hochwertigen Alu-Serienteil 20 Gramm Gewicht, kostet aber 80 €. Mit dieser Gewichtsersparnis bin ich nominell überhaupt nicht schneller. Das bringt höchstens dann ganz leichte Vorteile, wenn ich alle Teile gewichtssparend austausche, aber das ist dann sehr teuer. Manche Leute freuen sich aber, wenn sie solche Teile bei "Fachgesprächen" oder im Freundeskreis herumzeigen können
Wed Jul 09 17:50:51 CEST 2014 | Stefan_Raba
Naja, wobei es schon hier und da Qualitätsunterschiede zu geben scheint....zumindet mein Hifi-Krempel ist jetzt über 10 Jahre alt und will nicht kaputt gehen...ich werd langsam zu alt für den Scheiss
Nä, aber um das mal auf eine andere Ebene zu heben:
Wenn in den Medien (TV, Print, egal) über ein Thema berichtet wird, bei dem ich mich halbwegs auskenne, ist das in 90% der Fälle verzerrt, verkürzt, oder einfach nur völliger Bullshit und von irgendwelchen Interessen gelenkt.
Analog gehe ich davon aus, dass man mir bei Themen, bei denen ich mich nicht auskenne, die Story vom Pferd erzählt.
Geht das nur mir so?
Von Leuten, die mir was verkaufen wollen, fang ich erst garnicht an
Verdammt paranoide Weltsicht....mal sehen ob irgendwann nochmal rauskommt, was der Snowden über 9/11 weiß.
Wed Jul 09 18:54:04 CEST 2014 | Achsmanschette51801
10 Jahre... So lange ist doch bei manchen Herstellern schon die Garantie
Die Hauptbausteine zu Hause wurden von 1992 bis 1996 gebaut, die Lautsprecher von 1989 bis 1994. Trotzdem stellen sie das meiste, was es heute zu kaufen gibt, klanglich in den Schatten.
OK, wenn man so viel ausgibt wie mein Kram neu gekostet hat, dann übertrumpft man, aber heute will irgendwie jemand mehr einen fünfstelligen Preis für eine HiFi-Anlage ausgeben
Wed Jul 09 18:58:21 CEST 2014 | Airway
...wenn ich noch was dazu anmerken darf: meines erachtens,kommt es auch aufs Fahrzeug selbst drauf an....in meiner A6 Limousine ist das Bose-Soundsystem(Serienzubehör) verbaut und ich bin durchaus zufrieden damit(Otto-Normalverbraucher-Audiophile,denken vielleicht wieder anders darüber)...mein Schwager hat einen A6 Avant,auch mit dem Bose,sogar gleiches Bj. ...bei ihm hört sich(auch nach seiner Aussage) alles ein wenig kraftloser an,ausprobiert schon mit (mehreren) gleichen CD´s....hängt also,wie wir vermuten mit dem Innenraum zusammen!?
Wed Jul 09 19:36:04 CEST 2014 | _RGTech
Bose kann, neben dem Marketing, vor allem eines: Auf wenig Raum viel Druck machen. Dafür sind die Autolautsprecher ein ähnlich gutes Beispiel wie das WAVE System.
Aber: Wer auch nur ein bisschen mehr Platz hat und die Standorte bzw. Einbaupunkte seiner Lautsprecher vernünftig wählt kommt wesentlich günstiger ans Ziel. Zumal die oben gezeigten 901 ebenso wie die (für ihre Größe auch beachtlichen) JBL Control One meistens nach 10-15 Jahren mit kaputter Sicke ausfallen.
Aber in Sachen Lautsprecher muss man ohnehin selbst hören, was einem lieber ist, und selbst das kann sich mit den Jahren ändern... ich bin nach Jahren von "Schneider 8027LS" mit etwas Hochtonunterstützung durch zusätzliche "Nokia HFS-12" auf ältere "Heco P3302" umgestiegen. Damals fand ich die Hecos schwach im Bass und packte sie woanders hin. Heute finde ich die Schneider dröhnig (und darum sind sie nun im Partykeller) und die Hecos bieten trotz neutraler Klangregler (damals mit den Schneiders musste man Höhen voll und Bass halbvoll drehen) ein wesentlich stimmigeres Klangbild besonders bei geringerer Lautstärke.
Andere Lautsprecher will ich im Moment gar nicht Zumal ich mittlerweile auch weiß, wie sehr sich der Klang der selben Lautsprecher in einer anderen Umgebung verändern kann. Dazu kommt ja noch, dass heutige Regal- und Standlautsprecher meist ein Bassreflexrohr nach hinten haben und sich das mit vielen Wohnungen nicht verträgt...
Unterschiede zwischen Verstärkerherstellern sollten allerdings kaum (bzw. besser gar nicht) hörbar sein. Wenn doch, hat der Hersteller was falsch gemacht. Schließlich muss bei neutraler Einstellung einfach nur das Eingangssignal 1:1 verstärkt werden. Ist da was anderes rauszuhören, hat man entweder (wie die frühere deutsche Braun- oder Grundig-Elite) weitere Klangverfälschungen eingebaut oder es gibt unerwünschte Störeinflüsse. Ein heutiger Verstärker muss außer einem Plus an Ausstattung (Fernbedienbarkeit, HDMI, Surroundzusätze) schließlich nichts anderes als ein Vertreter der 70er Jahre machen.
Ausnahme: Natürlich gibt es zunehmend hörbare Unterschiede in der Murksklasse, aber ich denke, darüber wollen wir nicht reden
Jaaaa...
Anfangs hatte ich bei dem zweiten Paar Hecos (weil hinterm PC-Monitor auch was her musste und die waagerecht perfekt in den 80cm Ausschnitt passen) manchmal echt gedacht, dass die Hochtöner bei manchen Liedern ne Macke hätten. Pustekuchen! Lied neu gerippt oder gekauft oder vom Digitalradio mitgeschnitten, schwupps, keine Fehler mehr
@Stefan_Raba: Du kannst mittlerweile in vielen Bereichen davon ausgehen, dass die meisten Schreiberlinge gar keinen Bock mehr haben, eigene Texte zu verfassen. Die Themen sind ausgelutscht und die Erscheinungsweise könnte locker halbiert werden. Autozeitungen drucken die Bilder der Presseabteilung des Herstellers ab, PC-Magazine schreiben von sich selbst und diversen Internetblogs ab, du kannst eigentlich nur noch beim Lokalteil der Zeitung von echtem Journalismus ausgehen (im TV ist das durch die Rahmenbedingungen natürlich noch wilder). Das PC-Magazin hat in einem Artikel letzt tatsächlich mal wieder geraten, die Auslagerungsdatei abzuschalten (was an sich schon eine Katastrophe gibt - mehrmals getestet) und dabei "8 MByte" (!!!) als reichhaltigen Speicherausbau bezeichnet.
An 2 Stellen.
Korrekturlesen ist also auch nicht mehr...
Zum Thema HiFi (und zu ähnlichen Ansichten wie hier) empfehle ich mal das HiFi-Museum Wiesbaden. Nette, teils schön subjektive Artikel, mit der gewissen Portion Abstand und Altersweitsicht kommentierte Originaltexte, und viel (sehr viel!) Material zum Lesen.
Und wie man schon auf der News-Seite sieht, auch da ist einiges zu Kabelvoodoo und verklärten Mythen zu finden. Ich find's immer wieder interessant.
Wed Jul 09 20:05:42 CEST 2014 | Goify
_RGTech, dann verlinke ich mal hier zur Lektüre Hifi-Aktiv aus Österreich.
Sehr unterhaltsam und garantiert voodoofrei.
Wed Jul 09 20:29:05 CEST 2014 | martinkarch
Früher, als alles nur rein in den Zeitschriften stand, hat man noch ausreichend drauf geachtet. Der Leser hat eben auch was dafür gezahlt. Seit viel online gelesen wird, ist vieles lascher geworden.
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Ach übrigens : eine "Hi-Fi Mafia" sehe ich übrigens KEINE. Es ist ja bei vielen Sachen so, daß ich für bessere Optik oder für eine marginal bessere Machart deutlich mehr bezahlen muß. Ich komme beim Kaufen jedenfalls zurecht.
Wenn ich richtig teure Lautsprecher kaufe, für mehrere 1000 € das Paar oder noch teurer, dann will ich darin hoffentlich keine billigen Elkos auf der Weiche finden, falls ich mal das Gehäuse neugierdehalber öffne. Dann soll dann bitte auch was drin sein, was der Preisklasse entspricht.
Vielleicht braucht man bei einem normalen Chassis auch keinen Gusskorb, aber auch das wünsche ich mir in einer teuren Box natürlich viel eher, neben einer insgesamt klanglich guten Machart natürlich.
Natürlich verschwindet auch viel Geld im Design der Sachen, auch gerade bei Gehäusen. Ein hochwertiger Lack, eine spezielle Formgebung oder ein spezielles Furnier kosten eben in der Fertigung viel mehr als eine folierte MDF-Box. Hier zählt keinesfalls nur der Materialpreis. Ein Selberbauer zählt ja auch nicht die Stunden
Das ist bei einem reinen Möbel, ohne "Klangbauteile" darin, eigentlich genauso : essen kann ich auch an einem IKEA-Tisch, aber man kann sich auch das Edelste aussuchen oder es sich gar anfertigen lassen. Der Praxisnutzen ist dabei aber kein anderer. Vielleicht hält was Teureres länger, aber dafür muß man auch viel mehr aufpassen und natürlich viiiel mehr bezahlen.
Hier mal ein Preisbeispiel, was allein das Gehäuse ausmachen kann
http://orbid-sound.de/index.php?id=produkte&subid=jupiter
Bausatz pro Stück Preis € Ohne Gehäuse 617,- ....usw...usw...
Fertig-LS pro Stück Preis € Gehäuse Buche hochglanz 1.131,- ....usw...usw...
Die Box kostet also fertig montiert im ganz normalen Buche-lackiert-Gehäuse (Furnier !) schon das Doppelte, wobei ich diese Preise noch für angemessen halte. Aber die meisten teureren Boxen haben ja ein optisch viel aufwendigeres Gehäuse als diese Box aus dem Link. Und da geht eben schon richtig Geld drauf. Das muß ja auch makellos gefertigt sein.
Was machen dann noch 50 € für ein paar Weichenbauteile aus, die vllt. sogar gemessen am Rest etwas "zu gut" sind ?
Ich dagegen habe meine Boxen in MDF roh. Ich wollte sie zwar mal lackieren, das hab ich dann aber nicht gemacht, da mir Lust und Möglichkeit fehlten.
Aber ein Mundorf-"M-Cap" und eine fette Luftspule hab ich trotzdem gekauft, auch wenn man´s vllt kaum hört. Die paar Mark hab ich neben all der Arbeit (3 Tage in Werkstatt) und dem Geld für die Chassis (650 DM) dann auch noch investieren können
Und hier mal noch ein Beispiel, wann man eine HOCHWERTIGE UND DICKE Weiche mit viel Bestückung braucht bzw. wann sie technisch sinnvoll ist :
www.tools4music.de/.../1225482045_%20104_106_Boxenbau_low.pdf
Thu Jul 10 00:18:30 CEST 2014 | Provaider
Wie so ne Leserwahl funktioniert:
Kommst zufällig in den HiFi-Shop(der nur eine Marke vertreibt weil die dort entwickelt wird), wenn du den Zettel zur Leserwahl ausfüllst bekommst ein T-Shirt geschenkt.
Das du aber gar kein Leser bist wird nicht berücksichtigt.
Warum bekommt der Hersteller so viele Stimmkarten, sollten die nicht nur im Heft sein?
Wer die Leserwahl gewinnt kann sich über ein paar neue Kunden freun
Thu Jul 10 08:09:03 CEST 2014 | kappa9
Ich habe noch ein Paar uralte Infinity Kappa9A, dort wurden lediglich vor längerer Zeit mal einige gealterte Bauteile ausgetauscht, was man auch sofort hören konnte.
Angetrieben und Bi-wired mit einem Mittelklasse Oehlbach Referenz Kabel durch einen ASR Emitter1Plus ,mit großer Siebung, auch schon 20 Jahre alt.
Die Unterschiede im LS kabel im Vergleich zu billiger Zweidrahtverkabelung hört man sofort.
Aber: mittlerweile bin ich älter und fahre seit Jahren viel Auto.
Wenn ich nach Hause komme und über vier Stunden gefahren bin merke ich dass mein Gehör deutlich schlechter ist als früher.
Es wäre einfach rausgeschmissenes Geld für mich da noch weiter zu investieren.
Irgendwann kommt bei jedem ein Punkt, wo der Klangunterschied nur noch eingebildet ist.
Btw. Ähnliche Effekte gibt es auch in vielen anderen Gebieten wie Wein, Whisky usw...
Thu Jul 10 08:41:36 CEST 2014 | Goify
Taub geworden durch das laute Auto? Gut, bei 130 hat man schon 70 dB anliegen und bei 200 braucht man selbst in einer S-Klasse Gehörschützer - zumindest theoretisch.
Thu Jul 10 09:24:46 CEST 2014 | papavomdavid
Hallo zusammen.
Aus meiner Auto-Anfangszeit, und die ist schon länger her......, habe ich noch lebendig in Erinnerung, wie die Auto-HiFi-Zeit überhaupt los ging.
Das war die Zeit, in der man noch optimal ein Auto HiFi-versorgen konnte... Da gab es kein CanBus, keine Steuergeräte die man killen kann..., nix.
In dieser Zeit begannen die Hersteller wie Pioneer (KP-Geräteserie...) und Denon, Sony etc (hatte sogar DAT-Autoradios in meinen Fahrzeugen...) brauchbare Einbau- oder Gehäuselautsprecher für Autos zu bauen...
Ich habe, wenn ich's zusammenrechne, damals weit über hundert Komplettanlagen verbaut, Neuwägen zerschnitten, etc... Und es war eine geile Zeit.
Damals lernte ich die Firma Nubert in Schwäbisch Gmünd kennen, die zu dieser Zeit auch noch Auto-Einbaulautsprecher im Portfolio hatten. Wenn mal jemand HEUTE einen Blick auf einen UNverlogenen, ehrlichen und kundenorientierten Lautsprecher-Hersteller werfen möchte, der schaue mal hier drauf: www.nubert.de
Heutzutage, das sehe ich an Autos in unserer Familie, gibt es ab Werk hervorragende Musikversorgung, ohne dass man eine Säge in die Hand nehmen muss: Wir haben heute die BOSE-Autoanlagen, klasse sind vor allem DYNAUDIO und INFINITY... (DYNAUDIO im Golf..., keiner braucht was anderes...).
Weiterhin allen viel Freude mit guter Musik im Auto!!! - Aber bitte dran denken, dass Ihr den Krankenwagen hören sollt, wenn's sein soll..., es könnte ja Eure Mutter drin liegen..., also bitte während der Fahrt gemäßigte Lautstärke...!!!
Thu Jul 10 09:45:56 CEST 2014 | Goify
Das ist mir auch aufgefallen. Seit etwa 10 bis 15 Jahren sind die Werksanlagen für den Normalgebrauch (während der Fahrt) ausreichend gut. Natürliche Musikwidergabe kann eh nur im Zimmern stattfinden, da dort die örtlichen Gegebenheiten besser sind.
Thu Jul 10 10:04:49 CEST 2014 | hwd63
Hallo.
Also ich muss mal ein Lanze brechen in Punkto Verstärker.
Oh doch, hier hört man schon gewaltige Unterschiede.
Angefangen vom Vorverstärker bis hin zur Endstufe.
Jede Komponenten hat ihren eigenen Klangcharakter.
Ich habe in den letzten Jahren die Vorverstärker bzw. Endstufen immer ausgetauscht.
Habe zuletzt meine Endstufe eine Harman Kardon HK870 gegen eine NAD C272 ausgetauscht.
Die HK870 war schon nicht schlecht, aber die NAD C272 Endstufe holt noch einiges mehr an Feinheiten und Wucht mehr raus.
Noch mehr Details brachte der neue gebrauchte Vorverstärker AVM Evolution V1 gegenüber dem Vorverstärker von HK AP2500 hervor.
Und das höre ich seit 2002 alles an JM Lab Cobalt 820 Lautsprecher mit Genuss.
Und das schon immer ohne Klangregler wie Bass, Höhen oder Loudness!
Thu Jul 10 12:17:22 CEST 2014 | Federspanner49065
Ich denke, daß es für das geschulte und intakte Gehör sehr wohl im direkten Vergleich hörbare Unterschiede zwischen allen möglichen Bauteilen (nicht gerade zwischen Netzkabeln ) gibt.
Aber da stehen schon zwei wesentliche Einschränkungen:
1. Das geschulte Gehör
Wer, außer den Testern, die sich mit nichts anderem beschäftigen und einem sehr kleinen und elitären Kreis finanzkräftiger audiophiler Idealisten, kann von sich behaupten, über so ein Gehör zu verfügen?
2. Das intakte Gehör
Wer mal seine Ohren beim Ohrenarzt prüfen läßt, wird sehr häufig feststellen, daß deren Frequenzgang alles andere als linear oder auch nur zwischen linkem und rechtem Ohr identisch ist.
Es wird auf der technischen Seite über Zehntel-Dezibel philosophiert. Dabei sind zehn Dezibel Schwankung beim menschlichem Gehör je nach Frequenz überhaupt keine Seltenheit. Vom natürlichen Alterungsprozess mit dem zunehmenden Verlust der Hörfähigkeit hoher Frequenzen noch gar nicht zu reden.
Am Besten man geht in ein Fachgeschäft. Läßt sich ein wenig beraten und kauft dann das, was einem selbst im gesteckten Preisrahmen am Besten gefällt. Niemand anderem muß dieser Sound zusagen.
Thu Jul 10 12:36:56 CEST 2014 | kappa9
Zitat: "
Zitat:
Aber: mittlerweile bin ich älter und fahre seit Jahren viel Auto.
[...] mein Gehör deutlich schlechter als früher.
Goify: "Taub geworden durch das laute Auto? Gut, bei 130 hat man schon 70 dB anliegen und bei 200 braucht man selbst in einer S-Klasse Gehörschützer - zumindest theoretisch."
Kein Grund das ins Lächerliche zu ziehen. Wie Du selbst zuvor angemerkt hattest ist auch eine S-Klasse lauter als ein Wohnzimmer...
Hinzu kommt auch bei leisen Fahrzeugen der häufige Druckunterschied durch Höhenunterschiede auf der Reise und das lang andauernde Geräusch über mehrere Stunden einer längeren Fahrt.
Wenn man nach einer solche Fahrt mal einen Hörtest macht stellt man gerade im mittel-Hochtonbereich einen deutlichen Abfall der Empfindlichkeit fest.
Was ich damit sagen wollte: sehr oft (wie in meinem Beispiel) sind andere Einflüsse auf das Hörerlebnis um ein Vielfaches größer, als die technischen Unterschiede die eben die einen glauben zu hören und die andren als Voodoo bezeichnen.
Auch ich höre noch den Unterschied zwischen meinem ASR Emitter 1plus ohne Klangregelung und einem 300€ Vollverstärker mit Klang-Verschlimmbesserungsregelung.
Thu Jul 10 12:50:48 CEST 2014 | Goify
kappa9, war nur ein Späßchen, weil es so in einem Satz falsch verstehbar war, wenn man wollte.
Mir geht es ähnlich, der Musikgenuss ist nach einer längeren Autofahrt etwas geschmälert. Am Tag darauf ist man wieder aufnahmefähiger.
Mir ist aufgefallen, dass eine Musiksystem, was halbwegs gut klingt, zwar beim ersten Hören und auch im direkten Vergleich schlechter klingen kann, dies aber bei längeren Hörsitzungen oder auch über mehrere Tage ohne Zwischenvergleich, in der Regel trotzdem sehr gut klingt.
Soll heißen, auch ein nur gutes System kann großen Spaß machen, da sich das Empfinden schnell an die räumlich-akustischen und technischen Möglichkeiten anpasst, sodass der Hörgenuss nicht zu kurz kommt. Natürlich kann man so die letzte Feinheit nicht aufspüren, was bei manchen Aufnahmen vielleicht auch besser ist.
Daher denke ich schon, dass die Testberichte, die Lautsprecher in der Preisklasse ab 500 € pro Stück, bewerten, nicht falsch sind, sondern in der Tat immer gut klingen, besonders wenn ein ganzes Album durchgehört wird. Erst im direkten (Blind-)Vergleich werden Unterschiede offenbar, die aber in der Regel den Gewohnheiten geschuldet sind und nicht unbedingt als Mängel zu werten sind.
Thu Jul 10 13:03:11 CEST 2014 | paul_tracy
Na ja!
Es ist zwar etwas dran, an dem was Du geschrieben hast, aber auch wenn Du es wohl nicht wahrhaben willst, klingt ein hochwertiger Lautsprecher an hochwertigen Komponenten besser als ein einfacher.
Daß ab einer bestimmten Preisregion die Unterschiede mit exponentiellen Preisschritten bezahlt werden müssen, ist klar, und man kann darüber diskutieren, wie weit das Sinn macht, und wo der Wahnsinn beginnt. Das bleibt ja jedem selbst überlassen. Dasselbe kann man diskutieren bezüglich Lackpflegeartikeln etc..
Sinngemäß könnte man ja entsprechend Deiner Argumentation auch über die "Mafia" herziehen, die unverschämt teure Autos verkauft, mit 10 oder 12 Zylindern, wo doch auch 3 reichen, obwohl man ja auch in einem DACIA 4 Sitzplätze hat und mehr oder weniger bequem von A nach B kommt, aber nur einen Bruchteil eines Sprit-schluckenden Monsters bezahlen muß, das auch nur von A nach B fahren kann.
Es ist ja schön, wenn Du mit einfachem Material Deine Ansprüche erfüllen kannst.
Wir sind alle Enthusiasten, und jeder spinnt in unterschiedlicher Hinsicht mehr oder weniger.
Ich bin äußerst froh darüber, daß ich mir als junger Kerl von meinem ersten selbstverdienten Geld ein gebrauchtes Paar Quadral Titan und später dann noch ein Paar JBL 250 ti geleistet habe. Da kannst Du auch heute nur schwerlich annähernd gut klingende Lautsprecher finden, die auch noch preiswerter sind!
Inzwischen bin ich älter geworden und mein ist Gehör nicht mehr so gut wie damals, aber ich genieße auch heute noch Musik aus diesen Lautsprechern und würde mich wieder genau so entscheiden, wenn ich noch einmal wählen müßte. Nur die JBL würde ich im Nachhinein noch früher kaufen.
Du kannst die Zeit nicht zurückdrehen und durch einen Wunsch, den Du Dir zu spät erfüllst oder den Du Dir nicht mehr erfüllen kannst, entgeht Dir unter Umständen wahnsinnig viel an glücklichen Momenten.
Thu Jul 10 21:33:32 CEST 2014 | Multimeter48651
Meine Lautsprecher sind bestimmt schon 20 Jahre alt aber immer noch top. Mein Verstärker grade mal 8, aber der hält bestimmt noch mind. 10 Jahre. Hk Qualität eben. Ich mag den Klang und die Leichtigkeit mit der er spielt, einfach klasse. Ich besitze auch noch einen alten aus ein 70ern für die Garage, der hat eine ganz eigene Charakteristik.
Im Auto gebe ich auch nicht mehr so viel auf Hi-Fi wie es früher mal war, mittlerweile reichen mir einfache blaupunkt Lautsprecher aus, nur Dämmung muss noch sein. Musik genießen kann ich eh nur auf der Couch.
Thu Jul 10 22:04:56 CEST 2014 | Achsmanschette51801
Wir suchen hier noch ein Paar T+A Criterion TB 160 oder T 160. Meine T 70 sind zwar schon sehr gut, aber es könnte doch ruhig etwa mehr Tiefgang haben.
Mon Aug 18 22:28:30 CEST 2014 | tomas_k
@meehster:
Hab die TB 160 hier stehen, was willste denn ausgeben?
Tue Aug 19 21:34:38 CEST 2014 | Achsmanschette51801
@ tomas_k:
Die Frage wäre wieviel willst haben? Und wo stehen sie? Und: Welche Farbe?
Tue Jul 11 18:25:27 CEST 2017 | PS-Schnecke46467
Man konnte eine Rechnung aufmachen, wonach eine komplette Anlage ca. 1000€ kostet. Diese erreicht eine gewisse Qualität. Bei einer anderen Anlage müsste die Qualität doppelt so hoch sein. Es gibt Leute, die glauben das. Leider ist das aber nicht so. Einerseits mag es frustrierend sein, dass man für ein wenig mehr Nutzen ein Vielfaches an Geld ausgeben soll, andererseits ist es auch tröstlich, dass auch ,,arme" Leute sich etwas leisten können, ohne dabei von Wasser und Brot leben zu müssen. Wenn man etwas selbst bauen kann, sieht die Rechnung noch besser aus. Ich selbst habe nur wenig Geld, aber das absolute Gehör. Das ist nicht so toll, wie es sich anhören mag. Tatsächlich vermag ich einen sauberen von einem ,,schmutzigen" Ton zu unterscheiden. Das ist nicht lustig, wenn man in ein Kaufhaus geht. Um Die HiFi-Abteilung mache ich einen Bogen, weil ich die vergleichenden Spielereien nicht hören will und kann. Zuhause habe ich ein anderes Problem: Das Wohnzimmer. Ich habe nur 2 Zimmer, Küche und Bad (74qm zusammen) Außer Musik hören muss ich dort auch noch wohnen!
Das erfordert gewaltige Kompromisse. Aus diesem Grund verlasse ich mich auf die relevanten Angaben, die unangestrengten Hörgenuss garantieren. Meine Teile sind keine Highender, doch ich und meine Gäste sind begeistert. Und Musik soll ja begeistern, egal, welche Stilrichtung man bevorzugt. Teile meiner Anlage sind bereits 40 Jahre alt und laufen ohne Probleme. Die waren natürlich sauteuer, doch ich bin immer noch günstiger dran, wie einer, der sich alle 5 Jahre den gleichen Schrott in die Bude stellt, den er doch eigentlich verbessern wollte. Da verstehe ich die meisten Leute nicht. Wenn ich etwas austausche, kaufe ich doch etwas besseres. Oder nicht?
Tue Jul 11 21:09:27 CEST 2017 | Achsmanschette51801
Viel Geld kann man eben mit gebrauchten Sachen sparen.
Erst dank der T+A T160, die ich im Februar 2015 gekauft habe, ist die Summe der Anschaffungskosten meiner Anlage in den vierstelligen Bereich gerutscht. Für die T160 habe ich insgesamt 610 € gezahlt und für alles zusammen sind es damit gute 1500.
Bei gebrauchten Sachen, insbesondere bei Lautsprechern, muß man sich im Vorfeld allerdings schon gut umgehört haben und genau wissen, was man will, da verschiedene Lautsprecher auch verschieden abgestimmt sind und die Hörgeschmäcker auch stark variieren. Und man muß sich immer im Klaren sein, daß auch die Lautsprecher in den höheren Preisklassen nur ein Kompromiß sind.
Deine Antwort auf "Die Hi-Fi Mafia und warum guter Klang gar nicht so teuer sein muss."