Wed Oct 16 09:00:34 CEST 2013 | cookie.666 | Kommentare (34)
„Was soll denn der Quatsch?“ werden sich jetzt die meisten fragen. Nun, zugegeben – dieser Artikel wird für Leute, die brav in der Fachwerkstatt ihr Fahrzeug warten lassen, wohl eher weniger Bedeutung haben. Er richtig sich mehr an Hobby-Schrauber und Selber-Ölwechsler.
Beginnen wir mit unseren bekannten Schrauberkollegen Splinti und Kolbenkopf, die in ihrer Werkstatt ein kleines Schwätzchen halten.
S: Hey, ich war gestern bei meinem Haustuner. K: Ach, du hast nen Haustuner?! Hast deine Wohnung tieferlegen lassen, oder was? S: Sabbel nicht. Ich hab mir ein High-Performance-Öl einfüllen lassen. K: High was??? Du meinst ein Leichtlauföl?! S: Nee, ein Öl für Hochleistungs-Motoren du Dödel! Ein 10W-60! K: In deinem 90 PS Golf??? S: Ja klar! Ich fahr doch immer recht rasant bis rein in den Begrenzer. Jetzt macht das meinem Motor nichts mehr aus. Der Schmierfilm hält. K: Ja, du Held. Und weniger Leistung hast du nun auch. Ganz davon abgesehen, dass dein Schmierfilm auch beim vorgeschriebenen 5W-30 hält. S: Häh? Weniger Leistung??? Wie kommst denn auf den Blödsinn? K: Splinti – ein 60’er Öl ist bei Betriebstemperatur doppelt so zähflüssig wie ein 30’er. Und da hat die Ölpumpe natürlich mehr zu arbeiten, dass durch die Ölkanäle zu quetschen. Und die Leistung für die Ölpumpe geht direkt von deiner Motorleistung ab. Ist doch logisch, oder? Ganz davon abgesehen, bis ein 60’er Öl anfängt optimal zu schmieren, stellst du dein Auto wahrscheinlich schon wieder ab. Das dicke Öl kostet dich nur sinnlos Sprit und Leistung obendrauf. Und bis das im Winter den Motor durchölt, braucht es auch ein paar Umdrehungen mehr. Geh zu deinem Haustuner und sag ihm dickes ‚Danke‘ für seine gute Beratung. S: Verdammt du hast Recht. Daran hab ich gar nicht gedacht. Aber wozu gibt es dann dieses 10W-60, wenn es nicht so toll ist? K: Na, eben für High-Performance-Motoren. Hoch drehende, heiß laufende Rennmotoren. Dein Golf braucht sein vorgeschriebenes Leichtlauföl – damit ist er glücklich, sparsam und sicher. S: Okay, aber könnte ich denn ein noch dünneres Öl nehmen? Dann hätte ich ja mehr Leistung! K: Nun, du kannst natürlich das dünnstmögliche Öl nehmen, dass für deine Möhre in unseren Breiten freigegeben ist. Aber bitte kipp jetzt kein 0W-20 rein, dafür ist deine Gurke nicht ausgelegt. S: 0W-30? Geht nach Spezifikation! K: Na ja, du wirst nicht mehr Leistung haben als mit dem 5W-30, aber mehr als mit dem 10W-60 auf jeden Fall. Und im Winter schmiergelts beim Kaltstart auch weniger. Nimm das 0W-30, aber auch auf Herstellerfreigaben und Qualität achten! S: Klar doch!
ViskositätsklassenNun, wir alle standen ja früher oder später schon mal vor dem Ölregal und brauchten Schmierstoff für unser Auto. Und alle haben wir uns beim ersten Mal gefragt – wozu diese ganzen kryptischen Bezeichnungen und diese vielen verschiedenen Sorten? Also, für alle Neulinge am Ölregal nochmal die kleine Öl-Kauf-Beratung: Also, als erstes ins Auto-Handbuch schauen was freigegeben ist. Da steht dann meist sowas wie: 0W-30, 5W-30 oder 10W-40. Aber was bedeutet das nun? Also, die Zahl vor dem ‚W‘ – steht für Wintertauglich - gibt die Kälteviskosität (Fließfähigkeit) an. Je NIEDRIGER diese Zahl, desto BESSER fließt das Öl bei tiefen Temperaturen. Logischerweise ist dann also ein 0W die beste Wahl für niedrige Temperaturen. Die hintere Zahl gibt die Viskoität bei 100°C an. Auch hier: je NIEDRIGER die Zahl, desto DÜNNFLÜSSIGER das Öl bei hohen Temperaturen. Man sollte diese Zahl NIE UNTERSCHREITEN, da es sonst im Betrieb zum Abriss des Schmierfilms kommen kann. Also, am besten immer die kleinstmögliche Zahlenkombination wählen. Dann stehen noch die Ölqualitäten im Handbuch. Meist gängige API oder SAE Klassen – diese findet man auf allen Ölkansitern oder – dosen. In den API/SAE-Klassen sind verschiedene Sachen wie Alterungsbeständigkeit, Resistenz gegen Verdünnung oder Aufschäumen und ähnliches festgelegt. Hier immer die richtige Qualität nehmen (bevor man gar kein Öl im Motor hat tut es zur Not natürlich auch ein schlechteres Öl – das schadet dem Motor nicht gleich). Einige Hersteller schreiben noch eigene Spezifikationen vor. Z.B. BMW, Ford, Opel, VW, u.a.. Es ist darauf zu achten, dass das eingefüllte Öl UNBEDINGT diese Freigabe hat. Oft sind hier spezielle HTHS Werte gefordert. Das heißt, dass dieses Öl bei hohen Temperaturen (150°C) noch eine definierte Scherfestigkeit besitzt. Aber auch Langzeitstabiltität und spezielle Zusammensetzungen werden in den Herstellerspezifikationen gefordert. So, genug Verwirrund gestiftet? Fein ! Dann noch einen kleinen Öltest der Autobild hinterher.
Fakt ist jedenfalls, die Ölpumpe zieht bis zu 3 Prozent der Motorleistung. Und je dickflüssiger das Öl, desto mehr Leistung kostet es den Motor, da die innermotorischen Verluste steigen. Und natürlich verbraucht man gleichzeitig auch mehr Sprit. Daher: ein dünnflüssiges Leichtlauföl nach Herstellervorgabe einfüllen. Das spart Benzin und bringt die optimale Leistung.
Einsparpotential von Leichtlaufölen in Relation zu einem Standardmotoröl (15W 40):
Aber oft schlagen ja selbst erfahrene Mechaniker die Hände über dem Kopf zusammen, wenn man ihnen sagt: ‚Ich fahre 0W-30‘. Oje, der arme Motor, der Schmierfilm reist ab, im Sommer Motorschaden auf der Autobahn, und was da nicht immer alles kommt. Diese Geschichten sterben einfach nicht aus, sind aber absoluter BLÖDSINN! Selbst die nicht grade schwachbrüstigen BMW fahren ja mittlerweile plörredünne 0W-20 (!!!) Öle. Und BMW Fahrer gelten nun ja nicht grad als Schleicher, schon gar nicht auf der Autobahn. Habt ihr nun im letzten Sommer vom Massensterben der BMW-Motoren gehört? Seht ihr – ich auch nicht .
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Wed Oct 16 09:19:39 CEST 2013 | Trennschleifer30641
Einfach das rein füllen, was der Hersteller vor gibt und gut ist. Die Mehrleistung durch dünneres Öl ist so gering, das es sich nicht lohnt dafür auch nur das kleinste Risiko den Motor zu schädigen ein zu gehen. Wenn man seinem Auto was gutes tun will würde ich ehr hin gehen und öfter wechseln, weniger Dreck im Öl bedeutet auch weniger Kraft um es durch den Filter zu pressen. Schaden kann Öl öfter zu wechseln jedenfalls nicht (solange es korrekt ausgeführt wird).
Außerdem sollte man den Motor vor dem hoch drehen so oder so richtig warm fahren.
Wed Oct 16 09:51:34 CEST 2013 | Handschweiß
Ein 0W-40 Öl ist nur bei kalten Temperaturen dünnflüssiger als z.B. das 15W-40. Die erste Zahl ist für die kalten Temperaturen zuständig.
Bei meiner alten Dieselkiste ist 15W-40 "vorgeschrieben". Mit dem Ergebnis, daß es beim Kaltstart 5 sec. dauert, bis die Öldrucklampe ausgeht und die Hydrostößel aufhören zu klappern. Habe jetzt mal 0W-40 eingefüllt und siehe da: die Lampe geht gleich nach dem starten aus.
Die Verbrauchssenkung im Langstreckenverkehr halte ich für ein Gerücht. Kann garnicht sein, denn im warmen Bereich sind beide gleich viskos. Das müßte mir erstmal von neutraler, wissenschaftlicher Stelle auf einem Prüfstand nachgewiesen werden, dann denke ich nochmal drüber nach.
Im Kurzstreckenverkehr bezweifle ich es auch, denn die Ölpumpe braucht nicht soviel Leistung, daß das nachweisbar wäre.
Wed Oct 16 10:29:23 CEST 2013 | Druckluftschrauber52473
Zunächst einmal danke an den Autor, diese Art von Artikel find ich immer super. Das ist wie mit den komischen Additiven von LM oder ähnlichen, manche glauben dran, manche nicht.
Die Frage nach dem richtigen Öl ist ja eh so eine Gretchenfrage, einerseits möchte man möglichst wenig verbrauchen, andererseits soll der Motor natürlich nicht ausserordentlich geschädigt/verschlissen werden.Klar will man Kraftstoff sparen, aber ein Defekt an wichtigen Motorteilen ist sicherlich bei einer Lebenszyklusrechnung teurer.
Ich selbst habe einen VW Pumpe-Düse-Diesel (ASZ,131 PS), bisher hab ich da immer 5w-30 nach VW 50700 genommen. Das Öl ist aber für Longlife-Intervalle bis ca. 30.000 km zugelassen und augenscheinlich vor allem im Sommer/Autobahnfahrten ziemlich dünn. Daher nehm ich ab dem nächsten Ölwechsel 5w-40 Öl der Norm 50501.
Geht also auch andersrum (also weg vom Trend immer dünneres Öl zu nehmen)
P.S. bei meinem alten/verkauften Golf 3 hatte ich auch mal einen Ölwechselintervall lang 5w-30 statt 10w-40, da ging nach schnellen Autobahnfahten im Sommer auf der Ausfahrt immer die Öllampe an. Nach der Rückkehr zu 10w-40 war wieder alles gut.
Wed Oct 16 10:51:51 CEST 2013 | PS-Schnecke26897
Hochinteressant, was Du das schreibst. Darüber hatte ich mir nie Gedanken gemacht.
Bisher war ich bloß der Meinung: Überhaupt Öl im Motor ist besser als keines.
Wobei es ja Hersteller geben soll, die keine verwertbaren Angaben zur notwendigen Ölsorte haben.
Sie verweisen halt einfach auf die Herstellerwerkstatt... für das richtige Öl, zu "Spezialpreisen".
Mordin125 schreibt:
Das ist wohl völlig richtig!
Wed Oct 16 10:56:03 CEST 2013 | cookie.666
@Handschweiß:
Die Ölpumpe benötigt bei 6000 U/min, 5bar, 5W-30 bei einem 4 Zylinder VVT Motor nach 'Handbuch Verbrennungsmotor: Grundlagen, Komponenten, Systeme, Perspektiven' 2560Watt, also ca. 4,2PS. Kannst dir ja mal selbst ausrechnen, was dann bei einem anderen Öl mehr oder weniger benötigt wird. Oder gar wenn der Motor kalt ist - da kommt bei vielen Kurzstreckenfahrten einiges zusammen, was du mit einem besseren Öl allein an Pumpleistung sparst. Von hydrodynamischen und innermotorischen Reibungsverlustungen reden wir da noch gar nicht.
@Mordin125
Woran merkst du, dass dein Öl zu dünn wird auf der Autobahn?
War der Golf 3 für 5W-30 zugelassen? Wenn ja, klingt das aber dolle nach verschlissener Ölpumpe.
@potasche
Danke. Deswegen habe ich diesen Artikel geschrieben . Die meisten machen sich eben wenig Gedanken um das Öl - aber da lässt sich einiges tunen (im Sinne von optimieren) .
Wed Oct 16 11:06:13 CEST 2013 | Turboschlumpf49144
ob man das wirklich mitbekommt
im kalten merkt man den unterschied zwischen einem 5w und einem 10w. der wagen stand ein paar lange tage und bei den -17° verliefen die beiden öle extrem unterschiedlich, das eine wie sirup, das andere wesentlich fließfähiger.
Wed Oct 16 11:07:29 CEST 2013 | PS-Schnecke26897
@cookie.666
Meine ersten Autos waren Opel und BMW.
Was mir zu den BMWs (insgesamt 4 habe ich verschlissen) gesagt wurde, war:
Immer Öl über Minimum. Niemals kalt hochziehen! Daran habe ich mich bei allen Autos immer gehalten.
Hintergrund wären die Ventilschaftdichtungen, die kalt extrem verschleißen würden.
Wed Oct 16 11:10:50 CEST 2013 | Goify
Aber der Motor läuft insgesamt schwerer mit dem zähen Öl und das merkt man sehr wohl.
Wed Oct 16 11:14:28 CEST 2013 | Druckluftschrauber52473
@cookie.666
Einfacher Fingertest, ist sicherlich nicht wissenschaftlich, aber nach Autobahnfahrten im Sommer kommt es mir vor, als wenn es so dünn wie Kriechöl wird. Ob das jetzt wirklich so schlecht/dramatisch ist, kann ich nicht bewerten, aber etwas "dickeres" Öl kann da sicher nicht schaden.
Zur Problematik des verkauften Golf 3:
das 5w-40 hatte ich mal bei Mr. Wash einfüllen lassen, war 2008 bei ca. 180.000 km. Da dachte ich, ich tu dem Golf/Motor/mir was Gutes. Dann kam immer dieser Öldruckfehler an der Ampel.
Irgendwer hat mir dann gesagt, dass gerade die alten/viel gelaufenen Motoren besser mit
schlechteremdickerem Öl zurecht kommen würden.Nach dem Wechsel wieder zu 10w-40 trat der Fehler (wirklich) nicht mehr auf und mittlerweile hat die Kiste (AET-Motor, 60 PS, 1,4 Benziner) 316.000 km drauf. Die Ölpumpe ist immer noch verbaut
Das mit dem Warmfahren von Motoren machen ja viele. Leider habe ich den Eindruck, dass es gerade die weiblichen Fahrer
in meinem Umfeldsind, die das noch nicht so ganz verinnerlicht haben. Ich krieg da jedes Mal Magenschmerzen wenn ich einen Motor so gequält höre.Wed Oct 16 11:26:28 CEST 2013 | cookie.666
Hm, komischer Effekt mit deinem Golf. Schwer erklärbar, was da passiert ist. War es nun 5W-40 (das wäre ja warm eh gleich zum 10W-40) oder 5W-30 (das wäre etwas dünner).
Das mit den alten Motoren ist eine vielerzählte Geschichte - die durfte ich mir schon während der Ausbildung hundertfach anhören. Soweit wahr: Motoren älterer Baujahre haben durch nicht so präzise gefertigte Pumpen und Lager gerne höhere Leckverluste. Die benötigen dann aber von Haus aus auch dickeres Öl. Modernere Motoren laufen eigentlich bis zum dahinscheiden (z.B. Vertreter-BMW's die nach 300000km noch 0W-20 bekommen) mit ihrem vorgeschriebenen wässrig dünnen Öl. Denn wenn da Öl anfängt durch die Lager zu lecken ist es eh vorbei und die Lager sind richtig hinüber.
Das dünne Öl nach der Autobahnfahrt ist nicht schädlich. Gerade dazu gibt es ja Herstellervorschriften bezüglich Hochtemperaturscherfestigkeit (HTHS). Da würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen . Dickeres Öl braucht eben auch mehr Leistung beim Pumpen - wobei der Unterschied 30'er zu 40'er wohl gering sein wird.
Wed Oct 16 11:50:07 CEST 2013 | Druckluftschrauber52473
Es war 5w-40, der Wechsel für 44,90 € (2008) bei Mr. Wash komplett mir Filter. Das 5w-30 hat gar keine Freigabe (beim Golf 3 AEX) und kostet glaube ich fast 90 €/Wechsel, das konnte ich mir damals nicht leisten als Student
Woran es jetzt im inneren des Motors lag, kann ich auch nicht sagen, ich weiß nur, dass es bis heute so funktioniert hat.
Das mit den Öltemperaturen nach Autobahnen ist glaube/meine ich nur bei den PD-Motoren bei Volllast ein Problem. Das 50700 (5w-30) ist da wohl eher zu dünn/zu wenig scherkraftstabil (gibts das Wort ), daher ist das 50501 (5w-40 mit "spezieller" Formel für PD-Motoren) angeblich besser. Dann entfällt aber auch der Longlife-Intervall (was mir als Garagenschrauber/Selbstölwechsler dann aber sowieso entgegen kommt (wegen des Zurücksetzens der Intervallanzeige per Tastenkombination)). Das 50501 ist genauso teuer (ca. 25-30 für No-Name-Kanister)
Das wäre dann auch das passende Thema für Deinen nächsten Blog:
Was/Wem nützen Longlife-Intervalle wirklich?
Wed Oct 16 11:59:13 CEST 2013 | VectraBSport
joar hübsches Mädel
Wed Oct 16 12:12:28 CEST 2013 | Ascender
Vielen Dank! Mal wieder ein toller Blogartikel. Ich bin begeistert. Verständlich und leicht für den Laien erklärt - und dazu noch mit einer Portion Witz. Hat echt spaß gemacht. Ich werde Dauerabonennt deines Blogs.
Wed Oct 16 12:21:04 CEST 2013 | DottoreFranko
Nur mal zum Verständnis :
Die Ölpumpe zieht bis zu 3% der Motorleistung und von diesen 3% spare ich wiederum bis zu 5% durch ein dünneres Motoröl ?
Das macht bei einem 300 PS Motor glatte 0,45 PS oder bei einem 80PS Kleinwagen satte 0,12PS .. aber hallo, das lohnt sich ja richtig. Es gibt wohl auf der ganzen Welt keinen Prüfstand der das messen könnte.
Wed Oct 16 12:24:36 CEST 2013 | Ascender
Ich glaube es ging ja auch eher darum zu widerlegen, dass das etwas bringt. Man hört ja so einiges.
Rennmotoren laufen nunmal heißer. Dafür ist auch das Rennöl da. Nichts anderes. Das macht das Auto auch nicht schneller - es kann nur länger schnell bleiben.
Wed Oct 16 12:39:20 CEST 2013 | Hellhound1979
In Großen und Ganzen ein wirklich guter Artikel, aber es ist illusorisch zu glauben glauben das die Hersteller immer beste Öl für den Motor empfehlen, da spiele wirtschaftlich einteressen, wie z.B. der Flottenverbrauch eine wichtige Rolle.
Ein Beispiel:
Ford USA empfielt für den aktuellen Mustang so eine 5W20 Plörre mit abgesektem HTHS Wert. Der 5.0L Coyote ist ein moderner DOHC V8 mit 420PS/7000U/min und nur 5L Motorenöl. Auf Nachfrage das der Wagen in Deutschland läuft wurde plötzlich ein 5W30 empfohlen. Ordert man das "Track Pack" (Fahrwerk, Bremsen, etc.) wird ein 5W50 vorgeschrieben.
M.M.n gibt es keinen vernünftigen Grund ein Öl mit abgesnktem HTHS Wert zu fahren.
Wed Oct 16 13:15:48 CEST 2013 | Goify
@Mordin125:
Ich habe den Verdacht, dass VW-Motoren dazu neigen, das Öl regelrecht zu kochen. Bei meinem 3er GTI hatte ich bei konstant 180 im Winter eine Öltemperatur von dauerhaft über 140 °C, was definitiv zu viel ist, vor allem mit Öl-Wasser-Wärmetauscher.
Wed Oct 16 13:26:49 CEST 2013 | cookie.666
@Hellhound:
Naja, Ami-Motoren sind ja allgemein auf Ami-Highway-Geschwindigkeiten ausgelegt, brabbeln also - übertrieben gesagt - kurz über Leerlauf durch die amerikanische Botanik . Da gabs ja - thermisch gesehen - mit deutschen Autobahnen seit je her Probleme.
Und wenn man Rennen fährt, vlt noch an heißen Tage, ist das ja auch wieder was anderes. Selbst auf ner deutschen Autobahn wirst du eher nicht stundenlang Vollast fahren können - außer vlt. mit nem 40PS Fiat. Und der hat von Haus aus keine so hohe Wärmeentwicklung .
@Goify:
140° trotz Ölkühler im Winter??? Okay, das ist ganz schön heftig. Waren die 180 im dritten Gang oder wie ? Spaß! Scheint die VW kochen ihr Öl wirklich gern durch...
Wed Oct 16 13:54:48 CEST 2013 | Ascender
@Goify:
Das ist leider bei vielen anderen Herstellern heutzutage Gang und Gäbe.
Selbst bei BMW. Da werden einfach viel zu kleine/leistungsschwache Öl- und Kühlmittelkühler verbaut - das ist wirtschaftlicher. Außerdem werden die wenigsten Motoren mit Dauervollgas über die Autobahn/Rennstrecke getreten.
Da wird dann lieber mittels Steuergerät in den Notlauf totgeregelt.
Aber 140 Grad im Winter ist ziemlich übel. Da stimmte was nicht.
Wed Oct 16 14:08:46 CEST 2013 | Dynamix
Danke für den Artikel. Werde bei meinem wohl demnächst mal meinen ersten Ölwechsel ever in Angriff nehmen. Bei mir ist es ensprechend einfach/schwierig mit dem Ölwechsel.
Einfach, weil es nur ein Öl gibt das alle geforderten Herstelleranforderungen erfüllt, schwierig weil es das Öl nicht mal bei der Tankstellenkette des Herstellers zu kaufen gibt.
Glücklicherweise weiß eBay hier Rat und jetzt zahle ich pro Liter nicht einmal 5€. Bei Peugeot selbst habe ich das 4-fache für das gleiche Öl bezahlt
Wed Oct 16 14:19:29 CEST 2013 | Goify
Komischerweise sind die modernen VWs nahezu konstant bei 100 °C Öltemperatur, egal ob im Sommer in der Stadt oder Vollgas auf der BAB.
Wed Oct 16 14:22:20 CEST 2013 | Handschweiß
Dottore Franko hats genau auf den Punkt gebracht: verbrauchsmäßig ändert die Ölsorte garnix.
Wed Oct 16 14:29:20 CEST 2013 | Goify
OK, ganz einfache Frage, bei meinem "neuen" Impreza ist 5W-30 freigegeben. Würdet ihr dieses dem nicht freigegebenen 5W-40 vorziehen? Und wenn ja, warum?
Wed Oct 16 14:42:03 CEST 2013 | Ascender
Weil es bei hohen Temperaturen dicker ist, und die Ölpumpe mehr Kraft aufwenden muss um das Zeug durch die Schleuche zu pressen.
Wed Oct 16 14:52:27 CEST 2013 | cookie.666
@Handschweiß
http://www.adac.de/.../sparen-beim-fahren-antwort-11.aspx
Aber jeder soll an das glauben, wovon er überzeugt ist. Wir leben ja schließlich in einem freien Land. Ich glaub an die Physik und meinen Rechenschieber .
@Goify:
JA, allein schon weil es freigegeben ist. Wenn du nicht grad vor hast Rally zu fahren, oder nur im ersten Gang unterwegs bist. Was spricht deiner Meinung nach gegen das 5W-30? Zu dünn? Andere fahren heutzutage 20'er Öle und da passiert gar nichts schlechtes mit dem Motor.
Dickeres Öl schmiert nicht automatisch besser. Es kommt - wie immer - ganz auf die Motorauslegung an. Ich würde eiskalt behaupten - wer den Motor gebaut hat sollte auch wissen was für ein Öl seine Maschine braucht .
Wed Oct 16 15:38:12 CEST 2013 | cookie.666
Als EXTREMBEISPIEL:
Ein 0W-15 Öl für Rennmotoren. Hochtemperaturbeständig!
http://www.motul.com/.../PB_300V_Sprint__0W15_2012.pdf?1335357984
Was es nicht alles gibt .
Nachtrag:
Und hier sogar noch ein 0W-10 für den Dragster-Einsatz .
http://www.motorsportoel.de/...Oil-0W10-Motorsport-Motor-Oel-095-Liter
Und von mehr Leistung liest man da auch - wird doch nicht an den geringeren Pumpverlusten liegen?!
Wed Oct 16 15:59:26 CEST 2013 | Goify
Vielen Dank für deine Einschätzung. Dann werde ich das 30er-Öl nehmen. Muss nur noch ne günstige Quelle dafür finden. Das Highstar aus dem Praktiker ist ja ein 40er und wie lange es das noch im Max Bahr gibt, steht in den Sternen (nehme ich in unseren älteren Subarus und im Benz, bei denen ein 40er statt des 30ers vorgeschrieben ist).
Wed Oct 16 16:04:01 CEST 2013 | Zyclon
Danke für den guten Artikel. Mit der zweiten Zahl bin ich noch so ein bisschen auf Kriegsfuß. Einerseits heißt es öfter das je höher desto besser weil somit die Schmiereigenschaften bei hohen Temperaturen besser sind und bei dir lese ich jetzt je niedriger umso besser weil das Öl schön dünnflüssig ist und somit weniger Widerstand bietet. Was ist jetzt besser? Ich bin von einem 5W30 auf ein 0W40 gewechselt um den Motor im Kaltzustand zu schonen. Wie sieht das jetzt im warmen Zustand aus? Bisher bin ich auch immer davon ausgegangen das je höher die zweite Zahl desto besser. Dem scheint ja aber nicht so zu sein. Ich habe ein 0W50 oder 0W60 für gut gehalten. Kann sich jemand oder mehere erbarmen und mir das erklären?
Ihr werdet lachen aber ich habe mal einen Fall erlebt wo der Wechsel von einem 10W 40 auf ein 5W 30 tatsächlich mehr Leistung gebracht hat. Das war bei einem Corsa 1.2i. Der lief vor dem Ölwechsel nur so um 135 -140 und nachdem Ölwechsel obwohl billiges Baumarktöl lief der Wagen 150 und mehr nach Tacho. Was da im argen war würde mich ja nochmal interressieren.
Gruss Zyclon
Wed Oct 16 17:27:53 CEST 2013 | cookie.666
Hallo Zyclon,
ich kann deine Verwirrung verstehen. Ich hätte dir vor einiger Zeit selbst gesagt, lieber ein 40'er statt ein 30'er - wegen den Höchsttemperaturen. Mit dem 'neuen' Auto sah ich mich aber gezwungen mich nochmal näher mit dem Thema zu beschäftigen. Und es ist wirklich WIRR!!!
Wenn du dir nicht sicher bist - vergiss einfach mal alles was du bisher gehört hast. Dann schnapp dir ein Fachbuch oder Fachartikel und bilde dir eine eigene Meinung. Die Ölchemie ist mittlerweile nicht mehr schwarz eine wahre Hexenküchen. Adittive machen eigentlich alles möglich.
Aber wie gesagt: kein Hersteller wird es riskieren ein Öl freizugeben, bei dem das Risiko besteht dass die Motoren hopps gehen. Wozu auch? Die gewinnen damit ja nichts. Und ne Motorschadenserie würde jeden Hersteller den Ruf ruinieren - außer VW vielleicht wie man vor einigen Jahren bei den kleinen vereisten 1 und 1,4l gemerkt hat .
Wed Oct 16 17:48:55 CEST 2013 | Spiralschlauch47266
Was hier vielleicht noch fehlt ist das Thema Ölverdünnung.
Gerade beim Benziener im Winter und Kurzstrecke.
Da wird durch Kraftstoffeintrag und Kondenswasser aus einem 5W30 mal
ganz schnell ein 5W20 Öl.
Also so einfach ist das nicht mit der Auswahl der richtigen Viskosität.
Da spielen Fahrprofiel Motor usw, alles mit rein.
Ich persönlich fahre ein 0W40 aber ein 5W40 wäre genauso gut.
Die Unterschiede zwischen einem 0W und 5W spielen in unseren Breitengraden nicht wirklich eine Rolle.
Aber allein an der Viskosität erkennt man kein gutes Öl, das kann man heute als Laie fast nur noch über die Freigaben erkennen. Die MB 229.5 ist z.B. eine sehr sehr gute Norm oder halt die 229.51 für Diesel mit
RPF.
Und wie weiter oben schon angemerkt wurde manchmal sind die Herstellerfreigaben nicht unbedingt das beste für den Motor (Flottenverbrauch senken).
Und lieber einmal mehr das Ölwechseln gerade bei viel Kurzstrecke.
Ich persönlich wechsel einmal im Jahr oder spätestens nach 15000km.
Wobei ich sagen muss wenn ich 15000km im Monat fahren würde dann bliebe das Öl auch länger drin.
Und Mehrleistung durch niedrigere Viskosität beim Öl? Vergesst es das merkt man im realen Leben nie und nimmer. Das ist dann was für Prüfstände und um den Normverbrauch ein paar Stellen hinterm Komma zu senken.
Wed Oct 16 18:04:09 CEST 2013 | Zyclon
Dank dir cookie.666. Da der Turbolader ja auch durchs Motoröl geschmiert wird denke ich das das Öl welches ich verwende schon genau richtig ist. Schön dünnflüssig bei kalten Temperaturen und nicht zu dünn im warmen weil der Turbo ja weit mehr als 100 Grad warm wird. Da nehme ich lieber etwas mehr Durchfluss Widerstand in Kauf und schone dafür meinen Turbolader. Mobil1 sollte ja eigentlich auch wissen was sie tun.
Den Unterschied zwischen 5 W und 0W schon bei Zimmertemperatur. Ich vermute mal das es deshalb in unseren Breitengeraden auch schon Vorteile bringt beim Kaltstart und nicht erst in der Arktis.
Gruss Zyclon
Wed Oct 16 19:24:57 CEST 2013 | Hellhound1979
Öle für Dragster anzuführen ist jetzt aber nicht gerade Zielführend. Top Fuel Dragster erhalten nach jedem Lauf eine komplette Motorrevision!
Mein 77er Cevy, mit wahnsinnigen 30PS/L, hat übrigens von hause aus 5W30 in der Bedienungsanleitugn stehen.
Der Camaro (2013er Europamodell) meines Vaters erreicht, laut Ölthermometer, seine 100°C bevor das Wasser 90° hat! Und ist, dank Ölkühler, auch nur sehr schwer deutlich darüber hinaus zu bewegen.
Im Mustang fahre ich übrigens so ein böses 10W60 und zwar das Castrol TWS Motorsport nach BMW M Spezifikation. 4,8L Öl inkl. Filter bei 4,6L Hubraum und mehr als 100PS/L sind mir nicht so ganz geheuer, schon garnicht im Hochsommer auf der Autobahn.
Wenn ich allerdings meinen Ölkühler vebaut habe und das Ölthermometer angeschlossen habe, werde ich nach Beobachtung der Ölthemperatur meine Ölwahl nochmal überdenken.
Wed Oct 16 19:32:49 CEST 2013 | posting24
Auch bei Langstrecke fährst du mit kaltem Motor los. Die Einsparung in der Kaltstartphase ist dann zwar auf alles gesehen geringer, aber immer noch spürbar.
Zudem verlaufen die Kurven (Viskosität über Temperatur) der Öle unterschiedlich, da sie auf unterschiedlichem Level beginnen. Mag sein, dass ein 0W40 und ein 15W40 bei Temperatur "XY" (jenseits der 100 °C?!) gleich dick-/dünnflüssig sind, aber bis dahin ist das 0er immer dünner als das 15er, zumindest ein wenig.
Zu dünnes Öl gibt es bei modernen Motoren mit entsprechend geringen Fertigungstoleranzen eigentlich nicht mehr. Bei manchen Motoren ist es wichtig kein Öl mit abgesenkter HTHS-Viskosität (!) zu nehmen, also kein 0W20 statt eines 15W40, aber ein 0W40 geht eigentlich immer (außer natürlich es handelt sich um deutsche Premiumprodukte, die schon ab Werk Öl saufen - da muss man umso mehr nachkippen, je dünner das Öl ist).
Durch neue Beschichtungen der Zylinderwände geht man aber immer mehr in Richtung 0W20. Würde das nichts sparen, würde man das doch nicht tun?
Wed Nov 20 18:43:36 CET 2013 | dodo32
Bei dem oben verlinkten Rennöl ist allerdings auch zu beachten, dass es nicht für hohe Kraftstoffeinträge geeignet ist. Also die Gleichung "dünnes Öl = was soll es schaden gibt es auch für Rennmotoren" ist so nicht zwingend haltbar. Schaut mal in den Ölthread. Dort hat heute einer eine Ölanalyse eines Öls veröffentlicht, das gerade einmal 8500 Kilometer im Motor war. Und dann lest was Laurin dazu geschrieben hat. Alles nicht so einfach und einfach mal dünnes Öl reinkippen weil die modernen BMW das ja auch aushalten - ich weiß nicht
Ich werde für die neue Saison folgendes einfüllen:
http://www.ebay.de/.../170906411492?...
Deine Antwort auf "Leistungssteigerung durch Ölwechsel - oder wie schmiere ich mir ein PS!"