Wed Apr 12 21:30:06 CEST 2017
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DeepBlueGalant
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Kommentare (5)
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EA0, Galant, Mitsubishi
Wir ihr wisst spielen die meisten meiner Blogeinträge bisher weit in der Vergangenheit, um genau zu sein bis Frühjahr 2013. Dieser Blogeintrag ist eine Zeitreise im Schnelldurchlauf was mit meinem verunfallten Galant Pazifik nach dem Unfall passierte - und das streckt sich bis fast in die Gegenwart, bis zum Frühjahr 2016. Leser die jetzt erst zuschalten empfehle ich die vorherigen Teile zu lesen, um die Vorgeschichte zu kennen. Außerdem beinhaltet dieser Artikel eine gehörige Portion Selbstkritik, da er mein Versagen schildert. Daher hat es ein wenig Überwindung gekostet den Artikel zu verfassen. Aber lest selbst: Die erfolglose Suche nach Hilfe
Reparaturversuche in Eigenregie
Scheitern nach den ersten Erfolgen
Die ersten Standschäden
Währenddessen versuchte ich mich an der Rostbeseitigung. Exemplarisch wollte ich mit der Aufnahme der Batterie anfangen. Stundenlanges Bearbeiten mit Schleifpapier und Einlegen in Cola (wegen der Phosphorsäure) brachten keinen nennenswerten Erfolg. Ich besaß weder Dremel noch eine Flex (Beides besitze ich heute) und kannte Niemanden, der in Bereich der Rostbeseitigung Erfahrung gehabt hätte.
Kurz: Das Projekt "Reparatur Pazifik" war mangels Erfahrung/Können, fehlender Zeit, fehlender Kontakte und fehlendem Geld gescheitert. Zudem fingen die Nachbarn meiner Eltern an mich zu nerven, wann denn endlich die "Schrottkarre" weg käme. Wobei das die Nachbarn bei einem Privatparkplatz eigentlich nicht zu interessieren gehabt haben sollte. VerkaufsversucheIch entschloss mich nun (mittlerweile Ende 2014) zu versuchen den Wagen zu verkaufen. Das fiel mir wirklich nicht leicht, da ich ein ausgesprochener Dickkopf bin und Dinge normalerweise durchziehe. Dazu fragte ich zunächst einmal bei dem Autohaus nach, bei dem der Wagen einst als Neuwagen im Ausstellungsraum stand. Dabei muss man wissen, dass Pazifik der Hochzeitswagen des Autohaus-Besitzers war und dieser den Wagen gerne von dem zweiten Besitzer zurückgekauft hätte. Der zweite Besitzer, ein pensionierter Lehrer, hatte den Wagen aber bei einem Renault-Autohaus in Zahlung gegeben und der Wagen landete - wahrscheinlich durch einen Paket-Kauf - bei jenem Fähnchen-Händler, bei dem ich ihn schließlich kaufte (siehe Teil 3). Leider lehnte der Autohausbesitzer aufgrund des schlechten Zustandes ab. Ein damaliger Freund von mir hätte den Wagen für einen Appel und ein Ei bekommen können, aber die Mutter wollte nicht, dass der Wagen die ganze Garage vollstellen würde. Und das obwohl in der Garage nur Gerümpel lagerte. Auch war der Zeitpunkt einen Galant EA0 zu verkaufen denkbar schlecht. Zu dieser Zeit gab es gute Fahrzeuge mit TÜV bereits um 1000€. Heute, im Jahr 2017, sieht es komplett anders aus. Die Galant EA0 sind ungebrochen sehr beliebt, da aber viele Autos entweder den Rosttot durch mangelnde Pflege gestorben sind oder von jungen Fahrern bei einem Unfall zerstört wurden, steigt der Preis kräftig an. Aktuell sollte man mindestens 2000€ für einen Galant V6 (mit TÜV) einplanen. Schlachtung
Als ich dann die Türe hinten rechts verkaufte, musste eine Plane zum Abdecken der fehlenden Türe her, die sich andauernd löste. Die genervten Nachbarn sprachen mich jedes Mal auf den "Schandfleck an". Problematisch war auch, dass in der Mitsubishi-Szene zu diesem Zeitpunkt wenig Fahrzeuge in ozeanblau vertreten waren, somit konnte ich Karosserieteile schlecht verkaufen, da sie erst hätten in der richtigen Farbe lackiert werden müssen. Vielleicht hätte ich doch energischer versuchen sollen den Wagen komplett zu verkaufen.... Ab zum Verwerter
Und das Ende vom Lied? Ein Résumé
Aber vor allem habe ich eine Menge Erfahrung gesammelt. Mittlerweile bin ich in der Mitsubishi-Szene richtig gut vernetzt und habe an meinem neuen Galant einige Sachen selbst repariert. In naher Zukunft werde ich noch einmal versuchen ein Fahrzeug aufzubauen, aber dieses mal mit System und mehr Erfahrung. Auch für euch als Leserschaft ist es nun Zeit euch von Pazifik zu verabschieden, der diese Blogserie von Teil 2-5 und 7 begleitet hat. Es bleibt die Frage: Hat sich der Wagen alles in Allem gelohnt? War er die bessere Wahl als der Astra vorher (Siehe Teil 1)? Vermutlich nicht! Eigentlich hat er nur Geld verschlungen. Dennoch hat mich sein Unfall zu meinem neuen Galant Atlantik geführt, mit dem ich komplett gegenteilige Erfahrungen machen konnte und der bis heute (Stand April 2017) bei mir ist. Auch nach dem Ende von Pazifik geht es hier weiter. Zu guter letzt: ich freue mich über Kommentare. Hoffentlich fallen sie nicht all zu drastisch aus. Denn es ist gar nicht einfach selbstkritisch zu sein und sein Versagen zuzugeben. Gibt es Leute, bei denen Reparaturen ähnlich gescheitert sind wie bei mir? |
Thu Apr 13 07:40:11 CEST 2017 |
pico24229
Aiaiai da hast du ja echt Pech gehabt, tut mir leid
Was ich nicht verstehe ist warum du nicht einfach die Reparatur, oder Ausbesserung, der beschädgten Ecke forciert hast. Ich schätze das würde in meiner Stammwerkstatt 150-300€ (da ich kein Profi in der schadensanalyse anhand der bilder bin) kosten. Inklusive 1A Lackierung. Oder selbst wenn man da selbst ein bisschen dran rum fuschen würde, so dass es immerhin wieder dicht ist und einfach weitergefahren wäre..
Thu Apr 13 10:17:42 CEST 2017 |
DeepBlueGalant
Naja, ich habe an der ganzen Sache eine Menge Lehrgeld bezahlt. Eigentlich hält sich der Verlust in Euro noch in Grenzen, aber die Zeit und Mühe, die da reingegangen ist war völlig umsonst. Schade ist auch, dass der Wagen heute noch existieren könnte, wenn ich die Sache richtig angegangen wäre.
Du hast Recht. Die richtige Werkstatt hätte das günstig repariert. Leider war ich damals jung und unerfahren. Nach den drei Absagen hatte ich nicht gedacht, dass ich irgendwen finde, der das günstig reparieren würde.
Thu Apr 13 10:33:48 CEST 2017 |
pico24229
Achso.. ja das stimmt man muss erstmal ein bisschen Erfahrung sammeln und dann läufts aber auch ziemlich schnell mit der richtigen Werkstatt, etc.
Thu Apr 13 14:50:45 CEST 2017 |
ToledoDriver82
Ja,das mit der Erfahrung ist so ne Sache....ich geh da mit....mit dem Wissensstand von heute,wäre so einiges anders gelaufen bei bestimmten Autos.....aber,aus Fehlern lernt man und man kann es nur besser machen
Fri Jun 16 14:43:27 CEST 2017 |
Polmaster
Ich fuhr von 2001 bis 2009 eine EA0 Kombi V6 "Sport Edition" in malveviolett-metallic und kann die Begeisterung für dieses Auto nachvollziehen. Alle genannten nachträglichen Änderungen an der Karosse waren im Sport Edition bereits vorhanden (HC Tacho, Borbet-Felgen, dazu noch das Spoiler-Paket) und verliehen dem Fahrzeug damals eine tolle Optik.
Aber, der Rost war zum Schluss sehr ausgeprägt, der damals zum zweiten Male anstehenden Zahnriemenwechsel (180.000km) sehr teuer und der Verbrauch auch nicht wegzudiskutieren. Es war, auch im Hinblick auf die Gründung einer Familie, einfach nicht mehr rentabel im Unterhalt. Leider.
Ich habe den V6 sehr gemocht und war sehr stolz auf ihn! Ein tolles Auto mit Charakter, aber auch teuren Macken. Bis heute habe ich Mitsubishi nicht verziehen, das sie keinen adäquaten Nachfolger auf den deutschen Markt gebracht haben.
Ich hätte mir vielleicht 2009 sehr schlechte Erfahrungen mit Toyota erspart, da ein Toyota Verso damals den Galant ablöste und ich damit so richtig auf die Schnauze fiel. Das aber nur am Rande.
Deine Antwort auf "Mitsubishi Galant EA0 V6: Teil 7 - Bye bye Pazifik oder Abschied auf Raten"