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Sat Jul 30 12:29:03 CEST 2016    |    der_Derk    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: ADAC, BMW, E83, Malmö, Reifenpanne, Schweden, Stockholm, Südschweden, Urlaub, X3

Ach ja, die Urlaubszeit. Mir war nach England mal wieder nach einer Rundreise, die erste Idee war Schottland - aufgrund der kurzen Zeit zwischen Entscheidung und Reisetermin war da allerdings nichts mehr zu einem sinnvollen Preis zu bekommen. Schweden hingegen war kein Problem, und da ich da ja auch mal ein Semester studiert hatte - warum nicht, kann man sich mal wieder ansehen. Dieses Mal X3-begleitet sollte ich mich auch nicht über die Getriebeübersetzung beschweren können, wie seinerzeit im RX4.

 

 

Die Route startet in Malmö, von dort geht es über Karlskrona und Oskarshamn zum "Wendepunkt" nach Stockholm. Zurück geht es über Västeras, Linköping und Helsingborg. Inklusive nächtlicher An- und Abreise über die TT-Line ergeben sich so 9 Übernachtungen, mit 2600 km Gesamtfahrstrecke war das diesmal noch etwas mehr als in England. Auch wenn man als typischer Schweden-Urlauber anscheinend mindestens Zelten muss, am Besten noch im Wohnmobil anreist, habe ich auf diese Erfahrung verzichtet und Hotels gewählt. Im Schnitt 50 Euro pro Person und Übernachtung fand' ich völlig in Ordnung, und Camping ist eh nicht meine (unsere) Welt.

 

Etappe 1: Anfahrt

Die Fähre von Travemünde nach Trelleborg geht etwas unglücklich des Nächtens um 2 Uhr, also bleibt genügend Zeit für eine geruhsame Anfahrt, Sightseeing in Lübeck, ausgiebigen Spaziergang in Travemünde, und die leicht irritierende Erkenntnis, dass selbst in der Hauptsaison am Timmendorfer Strand nach 21 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden. Wir sind deutlich zu früh an der Fähre, aber damit nicht die Einzigen.

 

Etappe 2: Malmö bis Karlskrona

Malmö wird immer als schöne Stadt angekündigt, und damit liegt man auch nicht verkehrt. Von der Innenstadt bis zum Strand gibt's reichlich zu sehen, zu essen - und zu laufen. Wir nehmen noch das Technikmuseum mit, was zwar relativ klein ist, aber - natürlich - sowohl fahrende als auch fliegende Saab beinhaltet sowie ein U-Boot. Für einen Abstecher nach Lund bleibt auch noch genügend Zeit, alleine durch die Universitätsbebauung sehenswert.

Auf dem Weg nach Karlskrona machen wir noch in Eriksberg halt - bzw., "halten" trifft es nicht so ganz, dieser Wildpark darf nur durchfahren werden, Aussteigen ist nur an wenigen Orten erlaubt. Um's Auto braucht man dabei keine Angst zu haben, die Wege sind alle ohne Geländewagen fahrbar, und das Gefährlichste was einem an Tieren nahe kommen könnte, wäre ein Wisent - aber die Tierwelt hält sich meistens auf Distanz.

 

Etappe 3: Karlskrona bis Oskarshamn

In Karlskrona besuchen wir noch das Marinemuseum, welches unter Anderem auch das erste schwedischen U-Boot "Hajen" ausstellt. Auf der Weiterfahrt verweilen wir noch kurz in Kristianopel (ein schwedisches Bilderbuch-Dorf mit Hafen), besuchen das Schloss in Kalmar (was mehr in eine Art Erlebnispark für Kinder umgebaut wurde) und nehmen noch die Insel Öland mit und die in Borgholm stehende Burgruine (angeblich etwas für Roxette-Fans, leider auch bei unserem Besuch mit Bühne und Tribüne versch... önert).

 

Etappe 4: Oskarshamn bis Stockholm

500 Meter nach Fahrtbeginn ertönt ein "Pling", zusammen mit der roten Warnlampe für Reifendruck. Schlechter Start für eine der längsten Verbindungsstrecken - im rechten Vorderreifen steckt eine Schraube, übrigens meine erste Reifenpanne überhaupt. Nicht, dass ich früher nicht schon solcherlei metallene Mitbringsel aus den Reifen gezogen hätten, aber das betraf die Geländereifen der Suzukis - und konnte denen nichts anhaben. Die Straßenbereifung des BMW hat's direkt perforiert. Die ADAC-Plus-Mitgliedschaft zahlt sich zum ersten Mal aus, innerhalb von nur einer Stunde sind wir wieder fahrbereit. Der Reifen ließ sich reparieren, ich hatte schon den Neukauf von mindestens zwei Reifen befürchtet, sowie den Rundumtausch von vorne nach hinten, da der X3 recht empfindlich auf unterschiedliche Abrollumfänge reagiert, aber: Alles nicht erforderlich. Nebenbei gelernt: Habe keine Reifendrucksensoren (was der X3-Profi vermutlich anhand der Gummiventile erkannt hätte), aber die Erkennung über die Raddrehzahlen war auch zuverlässig.

Wir machen nur einen Stop unterwegs, den aber in Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren. Für die "Astrid Lindgrens Värld" in Freizeitpark-Form bleibt nicht genug Zeit (hätte ich Kinder, hätten diese mich vermutlich spätestens jetzt gelyncht...), das Museum um das Geburtshaus herum hingegen passt noch in den Plan.

 

Etappe 5: Stockholm bis Västeras

Eigentlich hätte man auch einfach zwei Tage Stockholm machen können - und sollen. Wir sind pünktlich zur Öffnungszeit am Vasa-Museum (nein, nicht das Knäckebrot, das Schiff), dürfen aber dennoch in vorderster Reihe über eine Stunde warten, weil die Kasse nicht funktioniert. Irgendwann werden wir dann umsonst 'reingelassen, auch mal nett. Stockholm sollte man sich lieber nicht mit dem Auto ansehen (auch weil außerhalb des Juli eine nur schwer berechenbare City-Maut droht), wir nehmen noch Schloss und Innenstadt mit, und machen auf dem Weg nach Västeras noch einen Abstecher nach Uppsala.

 

Etappe 6: Västeras bis Linköping

In Västeras gibt es nicht wirklich viel zu sehen, die Stadt scheint lediglich um einen großen ABB-Firmenkomplex herum gebaut zu sein. Auf dem Weg nach Linköping machen wir dann auch einfach mal - nichts. Außer festzustellen, dass Ikea in Schweden genauso aussieht wie bei uns.

 

Etappe 7: Linköping bis Helsingborg

Am Vätternsee entlang fahren wir zunächst bis Jönköping, dort findet man ein Streichholzmuseum - in wohl einer der wenigen Streichholzfabriken, die nicht irgendwann abgefackelt ist. Nach einem Spaziergang durch den Store Mosse Nationalpark kommen wir nach Halmstad, zu meinem ehemaligen Studienort. Da hat sich anscheinend wenig verändert, so zwischen Malmö und Göteborg gelegen gibt es aber für Urlauber eher keinen Grund, sich nicht lieber eine dieser beiden Städte stattdessen anzusehen.

 

Etappe 8: Helsingborg bis Trelleborg

Malmö läge auch noch auf dem Weg, wir halten aber stattdessen in Landskrona und Höllviken. Diesmal ohne Museen und spezielle Sehenswürdigkeiten, zum Ende des Urlaubs hin stellt sich doch eine gewisse Ermüdung ein - war halt doch viel Lauferei. Die Fähre zurück geht diesmal schon um 22 Uhr, und im Gegensatz zur Hinfahrt haben wir diesmal auch eine Außenkabine. Mit Fenster ist doch deutlich angenehmer...

 

So unter'm Strich war's eine schöne Tour, getrübt nur kurzeitig durch den Plattfuß, und bei bestem Wetter: Wir hatten durchgehend 23-26 Grad und Sonnenschein, sozusagen Idealbedingungen. Dabei ist der X3 sehr angenehm gelaufen, hat sich im Schnitt 9,8 Liter Super weggezogen und ganze Insektenkolonien durch Frontalkollision ausradiert (für Nachahmer: Dringend Scheibenputzmittel mitnehmen, der Scheibenwischer ist da schnell machtlos, und der gewohnte Eimer+Wischer an Tankstellen ist oft nicht vorhanden). Im Gegensatz zu Cornwall fand' ich die Fahrerei selber allerdings etwas langatmiger, bzw. langweiliger, da sich die Landschaft nicht wirklich abwechselt und die Straßen oft schnurgerade sind. Also vielleicht für's nächste Jahr doch mal rechtzeitig um Schottland bemühen...

 

Was ich allerdings extrem nervig fand, war der Hang der Schweden zur Kartenzahlung. Immerhin, wo ein Nummernblock angeschlossen war funktionierte zumindest die EC-Karte halbwegs zuverlässig (wenn der Netzwerkanschluss des Terminals denn lief...), aber alleine das Bezahlen der Parktickets mittels Kreditkarte war ein Krampf. In gefühlt der Hälfte der Fälle funktionierte es nicht ("Transaktion misslyckad"), auch an Automaten an denen es noch 12 Stunden vorher klappte. Manchmal konnte man auch 3-5 Nieten ziehen, bis ein Parkticket kam - und ich hoffe mal die Stornos haben auch alle funktioniert. Anders herum gab es auch Geschäfte, bzw. Restaurants die nur Bargeld akzeptiert haben, man rennt also immer mit dem ganzen Arsenal an Bezahlmöglichkeiten herum und probiert je nach Bedarf durch. Wenn das die scheinbar bargeldlose Zukunft sein soll, bleibe ich doch lieber beim hiesigen System.

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Mon Aug 01 09:35:49 CEST 2016    |    bonscott1

Zitat:

Wenn das die scheinbar bargeldlose Zukunft sein soll, bleibe ich doch lieber beim hiesigen System.

 

 

....da gebe ich dir vollinhaltlich recht....

Mon Aug 01 14:28:10 CEST 2016    |    aero84

Als Autofan hätte man noch Trollhättan (mit Saabmuseum, Filmmuseum, dem skandinavischen Walk of Fame, dem Technikmuseum und der lustigen Schleusentreppe) und Göteborg (Volvomuseum!) mitnehmen können.

 

EC funktioniert in Sverige (anders als in Finnland) meinen Erfahrungen nach fast überall - Ausnahme: Automatentankstellen. Bei denen kann man Glück haben oder auch nicht...

Mon Aug 01 14:38:30 CEST 2016    |    der_Derk

Die sonstigen technischen Museen hatten Saab und Volvo ebenfalls in Hülle und Fülle ;).

 

Stimmt schon, aber die Unterkünfte waren nicht individuell gewählt, insofern passte es nicht ganz zur Route.

Mit EC-Karte am Automaten tanken hat noch die tolle "Sicherheitsfunktion", die keine ist - nach 400 SEK / ~30 Liter wird abgeschaltet um Mißbrauch einzuschränken - und danach steckt man die Karte einfach nochmal 'rein und tankt die nächsten 30 Liter. Nicht ganz zu Ende gedachtes Konzept...

 

Gibt aber an den meisten Tankstellen auch die Zapfsäulenreihe, die am Schalter bezahlt werden kann.

Mon Aug 01 20:17:49 CEST 2016    |    Bayernlover

"EC" funktioniert in Schweden überhaupt nirgendwo - denn "EC" gibt's schon seit Jahren nicht mehr. Unser deutsches Inselsystem GiroCard kennen die dort gar nicht. Zum Glück haben unsere Karten dann noch zusätzlich Vpay oder Maestro drauf - sonst wär Ebbe im Ausland.

 

Was spricht gegen den Einsatz der Kreditkarte? Die nehmen die Schweden überall. Wortwörtlich. Selbst die Kollekte in der Kirche wird so bezahlt.

Mon Aug 01 20:30:40 CEST 2016    |    der_Derk

Zitat:

Was spricht gegen den Einsatz der Kreditkarte?

Nach der oben beschriebenen Erfahrung - eben das Problem, dass sie beileibe nicht immer funktioniert (MasterCard in meinem Fall). Nicht an allen Tankautomaten, und schon gar nicht an allen Parkautomaten. An Kassenterminals auch nicht immer, je nachdem wie's gerade um deren Netzwerkanschluss bestellt ist (innerhalb von 8 Tagen Urlaub alleine an drei Stationen/Gelegenheiten ausgefallen). Wenn die nicht-Funktionalität eine absolute Ausnahme gewesen wäre, fände ich es auch nicht so schlimm - aber das war absurd häufig.

 

Stimmt, Maestro - meine Umgangssprache kennt es als EC-Karte, daher so verwendet ;).

Mon Aug 01 20:39:28 CEST 2016    |    Bayernlover

Kommt auf die Kreditkarte an - das, was du beschreibst, ist oftmals eine Offline-Transaktion, das können viele unserer Karten nicht :D

 

Werde das ab Freitag selbst testen können - bisher hat es aber immer geklappt.

Mon Aug 01 23:54:57 CEST 2016    |    der_Derk

Zitat:

Kommt auf die Kreditkarte an - das, was du beschreibst, ist oftmals eine Offline-Transaktion, das können viele unserer Karten nicht :D

Ich hätte es auch gerne auf die Karte geschoben, aber wenn's an ein und demselben Parkautomaten abends noch funktioniert, und am nächsten Morgen nicht mehr - kann's kaum an der Karte liegen? ;)

 

Gute Fahrt!

Tue Aug 02 02:28:57 CEST 2016    |    andyrx

war ja auch gerade in Südschweden am Äsnen See;)

 

finde es ein Unding das man an der Tanke nicht mehr bar zahlen kann....Karte geht mal nicht und schon hat man ein Problem...gut hab ich doch mehr als eine Karte aber das ist nicht bei jedem so.

 

Die Landeswährung ist doch offizielles Zahlungsmittel...also sollte jeder Händler der etwas verkauft auch dieses annehmen müssen;)

 

hatte mich an der Mautstation der beiden großen Brücken für Kartenzahlung angestellt...hab gedacht das geht schneller als bei den Barzahlern (ist in Italien immer so) und Pustekuchen...das hat weit länger gedauert weil so mancher seine Karte 5 hintereinander falsch gesteckt hat oder der Automat die Karte nicht lesen konnte...nebenan gings deutlich schneller:o

 

mfg Andy

Sat Dec 30 22:54:39 CET 2017    |    xp-2

Zitat @ der_derk

( Im Gegensatz zu Cornwall fand' ich die Fahrerei selber allerdings etwas langatmiger, bzw. langweiliger, da sich die Landschaft nicht wirklich abwechselt und die Straßen oft schnurgerade sind )

 

Die Ostküste ist bis Västervik wirklich nicht sehr spannend , versuche das nächste mal die Rute an der Westküste .

Landschaftlich schöner , schon deswegen weil man nicht ständig durch dunkle Tannenwälder fährt .

Tue Jan 02 14:04:56 CET 2018    |    der_Derk

Ich notier's mal für eine der nächsten Urlaubsgelegenheiten ;)

Deine Antwort auf "BMW im Urlaub: Südschweden"

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