Sat Oct 20 14:37:43 CEST 2018 | der_Derk | Kommentare (28)
Zahlen sind etwas Praktisches. Sie vermitteln Objektivität und Vergleichbarkeit, und genau deshalb ist in keiner Pressemitteilung oder sonstigen Veröffentlichung der Autowelt ein Mangel an Zahlen, bevorzugt hohe. Das neue Modell muss immer irgendwas besser, größer oder toller können als der Vorgänger, denn - sonst wäre es ja nicht der Nachfolger. Bei Fahrleistungen, Verbrauch und ähnlichen Dingen ist das sogar größtenteils zutreffend oder zumindest wahrscheinlich, in Glücksfällen sogar nachvollziehbar. Bei eigentlich einfachen Dingen wie einem Kofferraum hingegen wird es schwierig. Klar, die meisten Fahrzeuge werden von Generation zu Generation größer, sie verlieren dabei aber meistens an Praktikabilität der Form, und müssen Raum für Crashsicherheit und Geräuschdämmung opfern, der früher mühelos zum Kofferraumvolumen hinzugezählt werden konnte. Insofern haben die Hersteller hier ein Dilemma: So viel Zuwachs kann da eigentlich gar nicht sein, selbst wenn der Neue 5 cm länger wird. Aktuell sind wir an einem Punkt angelangt, an dem - als Beispiel - der Katalogwert eines neuen Kompakt-SUV jenen eines über fünf Meter langen Expeditionsfahrzeugs (Nissan Patrol) in den Schatten stellt, und da scheinen dann doch leichte Zweifel angebracht.
Die Messmethode Natürlich gibt es für glückliche Zahlenwerte immer noch einen letzten Rettungsanker: Die Messmethode. Danach helfen nur noch erfundene Zahlen. Vor noch nicht allzu langer Zeit war das relativ einfach: Der Hersteller hat nach VDA-Methode (DIN 70020) mit Schaumstoff-Messquadern ausgelitert, die 200 x 100 x 50 mm³ groß sind, und somit genau einen Liter fassen. Die damals noch zumindest in signifikanten Teilen kundenfinanzierte Motorpresse hat das mit derselben Methode nochmal gemacht, und kam meistens zu einem grob ähnlichen Ergebnis. Das Beste daran war: Der Kunde hatte so etwas wie eine Vergleichbarkeit. Zugegeben: Die Methode hat ihre Nachteile, bzw. bestraft Kofferraumformen deutlich abseits rechter Winkel sowie solche mit vielen, einzelnen Staufächern. Auch war da schon nicht immer klar, was man als "Fensterunterkante" bezeichnet hat, und es gab auch damals schon Fahrzeuge mit neigungsverstellbaren Rückbanklehnen, deren genaue Position nicht zusammen mit dem Wert bekannt gegeben wurde. Dennoch - zumindest war die Herstellerangabe damit halbwegs glaubwürdig, und die Abweichungen lagen im maximal zweistelligen Bereich.
Die neue Objektivität Irgendwann sind die Hersteller dann aber offensichtlich dazu übergegangen, CAD-sei-Dank auch ohne VDA-Methode das exakte Kofferraumvolumen zu bestimmen, und das ist rechnerisch betrachtet auch gar nicht falsch. Dieser Wert entspricht dem tatsächlich umbauten Raum, und der Einfluss eventueller Messkörper fällt damit weg. So gesehen ist das durchaus objektiv. Noch viel vorteilhafter macht sich allerdings der Umstand, nun einen viel größeren Wert generieren zu können, als das nach VDA-Methode möglich gewesen wäre: Da ist er, der Zuwachs zum Vorgängermodell! Leider hat man dort aber nicht halt gemacht, sondern diese Methode auf so ziemlich jeden umbauten Raum ausgeweitet, den der Hersteller als zum Kofferraum zugehörig definiert hat - eine Definition, die dem Kunden gegenüber meistens nicht bekannt gemacht wird. Ablage links, Ablage rechts, Ablage für Wagenheber und Warndreieck (leider schon belegt, aber der Kunde könnte ja...), bis hin zur Reserveradmulde (denn das Notrad kostet ja eh Aufpreis). Die Verringerung der Fensterflächen zugunsten einer höheren Gürtellinie und die allgemeine Keilform im Design tat ein Übrigens zu neuen Rekorden. Während einem früher übrigens vier Werte an die Hand gegeben wurden (Kofferraum bis Fensterkante, Kofferraum bis Dach, umgeklappt bis Fensterkante, umgeklappt bis Dach), müssen diesmal zwei reichen - und zumindest bei der Gesamtangabe fehlt wieder mal der Hinweis, in welcher Position sich denn die dann begrenzenden Vordersitze befunden haben.
Wer ist Schuld? Es bringt an der Stelle leider auch nichts, mit dem Finger auf genau einen Hersteller zu zeigen. Es weiß niemand mehr, wer damit angefangen hat - sicher ist nur, dass alle mitmachen. Eine Vergleichbarkeit scheint dabei bewusst umgangen zu werden, denn was genau der jeweilige Hersteller dazu gezählt hat, in welcher Position die Rückbank war, was genau er als Fensterunterkante angesehen hat - wird nicht verraten. Eine Quelle die da bis heute nicht mitmacht, hat leider durch jüngere Vorfälle ein Glaubwürdigkeitsproblem: Der ADAC. Dieser misst bis heute nach VDA-Norm, und wie nicht anders zu erwarten entstehen dabei beeindruckende Diskrepanzen zu den Herstellerangaben. Das bedeutet nicht, dass alle ADAC-Werte korrekt wären; Wer genau nachschaut findet auch widersprüchliche Angaben zwischen Tests des gleichen Fahrzeugs zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Aber selbst diese Unterschiede bleiben dabei irgendwie glaubwürdiger als die aktuellen Katalogwerte, außerdem kommen sie unterfüttert mit Angaben zu Länge, Breite und Höhe.
Wie bekommt man die Kurve? Also - was könnte man nun machen, um diesem Zahlenwert seine Aussagekraft und Vergleichbarkeit zurückzugeben?
Die Hersteller - könnten wieder Angaben nach VDA-Norm machen. Ist aber höchst unwahrscheinlich, denn das wäre ein schlecht vermarktbarer Rückschritt der Kennzahlen im eigenen Portfolio. Alternativ wären auch genau Angaben zu Länge, Breite, Höhe und Kistenmaß (Kantenlänge eines Quaders mit maximal möglichem Volumen) im jeweiligen Modellkatalog hilfreich, aber positive Beispiele habe ich dazu in jüngerer Zeit nicht gefunden.
Der Journalismus - könnte aufhören, die Katalogwerte ungeprüft zu übernehmen. Stattdessen wäre die Angabe von maximaler Breite, Breite zwischen den Radkästen, minimaler und maximaler Länge, Breite der Kofferraumöffnung, Höhe mit und ohne doppelten Boden, oder auch das Kistenmaß auch hier eine Hilfe. Und wenn ich mal so in die frühen 2000er Jahre auf Papier zurückschaue, gab es diese Angaben durchaus. Kostet allerdings Zeit (und damit Geld), entsprechend ist auch das in unserer kurzlebigen Zeit eher unwahrscheinlich.
Der Kunde - kann den Katalogwert eigentlich direkt abhaken und muss selber nachmessen. Im Umkehrschluss sollte man dann aber fairerweise auch diesen Wert nicht mehr als Argument in einer Diskussion verwenden, denn dafür taugt er eigentlich nicht. Weder Vergleichbarkeit noch Nutzbarkeit sind noch gegeben.
Epilog Was so ein wenig Schade ist: Das ganze Geschriebene ist beileibe nichts Neues, und wurde bereits vor mehr als 10 Jahren von AMS bis AutoBILD aufgegriffen. Warum aktuell aber dennoch in den meisten Fällen die Herstellerangaben kritiklos an's Publikum durchgereicht werden - durchaus auch von denselben Protagonisten, die sie an anderer Stelle kritisieren - tja. Ich habe keine Antwort, aber ich bewundere das Problem... |
Sat Oct 20 15:51:04 CEST 2018 | Goify
Ganz listig ist auch das Volumen hinter den Vordersitzen unter den umgeklappten Rückenlehnen. Da gibt es mind. einen Hersteller, der dieses Volumen auch dazuzählt, auch wenn es mit dem Kofferraum bei umgeklappten Rücklehnen wenig zu tun hat: http://oudemercedesbrochures.nl/W202_Vorteile_Tserie_0396duits.html Seite 50.
Sat Oct 20 18:42:09 CEST 2018 | der_Derk
Danke, auch ein schönes Beispiel - wobei man ja fast schon positiv hervorheben muss, dass es im Prospekt immerhin angegeben ist.
Leider nur gerüchteweise war mir mal begegnet, dass auch das Handschuhfach dazu gezählt wird - habe ich nur keine Bestätigung für gefunden, aber überraschen würde es mich nicht.
Sat Oct 20 19:53:36 CEST 2018 | ToledoDriver82
Ja,ich frag mich auch immer wie die auf die Werte kommen....von den großen Kofferräumen merkt man dann direkt am Auto nichts mehr...warum eigentlich dahinten noch Fenster sind kann aber wohl auch keiner sagen,die effektive Größe der letzten Fenster ist so gering,die kann man sich auch schenken. Und dann sind die auch nicht wirklich praktisch...mit ihren schrägen Heckscheiben. Nutzbarer Kofferraum bleibt für mich der Raum von Rücksitzbank bis Heckklappe,Kofferraumboden (immer so das Ersatzrad oder Notrad drunter passen) bis Unterkante Fenster und dem was zwischen die Radkästen passt. Alles was an Fächern,Platz unterm Boden etc zählt nicht zum eigentlichen Kofferraum,der Platz der entsteht bei umgelegter Rücksitzbank und Beladung bis unters Dach,ist das erweiterte Ladevolumen...wie es früher schon angegeben wurde.
Bis jetzt scheint es aber keinen wirklich zu stören Autos werden trotzdem gekauft,wenn es zu "klein" ist,wird beim nächsten halt größer gekauft...was keine Garantie für mehr Platz ist.
Sun Oct 21 07:38:22 CEST 2018 | Achsmanschette51801
Mit den Kofferräumen ist es echt so eine Sache. Ich selbst brauche auch relativ viel Platz dort, weil ich gehbehindert bin. An schlechten Tagen brauche ich einen Rollator, an ganz schlechten oder wenn ich weitere Strecken zurücklegen muß einen Rollstuhl. Mein Prius III reicht, aber viel Reserven habe ich da nicht.
Die Sache ist, daß man anhand der Literzahl wenig darüber sagen kann, wie gut man meine etwas sperrigen Dinge da ein- und ausladen kann. Da hilft nur Probieren - und das war schon früher so.
Mon Oct 22 09:40:26 CEST 2018 | lenny77
Tja, die Autozeitschriften müssen billigst Artikel produzieren. Teilweise hat man das Gefühl, dass die Autoren die Autos gar nicht gesehen haben und nur aus den Pressemappen der Hersteller abgeschrieben haben. Man will seine Werbekunden ja auch nicht verprellen. Wenn man wissen will, wie groß ein Kofferraum wirklich ist, muss man entweder ins Autohaus fahren oder beim ADAC die Testberichte abrufen. Der ADAC hat meistens ein Foto des Kofferraums mit den Abmessungen im Bericht dabei.
Tue Oct 23 11:29:20 CEST 2018 | ThaFUBU
Der ADAC testet dort wirklich perfekt, und stets gleich!
https://www.adac.de/infotestrat/tests/auto-test/
Tue Oct 23 11:59:46 CEST 2018 | v8.lover
...ich setze da lieber auf "Altbewährtes":
Für große US-Kombis gab es früher EIN Maß, welches man mindestens laden können musste (bei umgeklappten Rücksitzen), um bei den Großen mitspielen zu können und eben als wirklich universal gelten zu können:
8'x4'-Platte. Heißt ~1,22x2,44m-Holzplatten o.ä.
Defacto bekomme ich in unsere Kombis auch problemlos "Mittelformat"-Platten in der Größe 2,5x1,25m rein.
Oder zig Bierzeltgarnituren. Und selbst mit 2. Sitzreihe oben geht noch 'ne Europalette quer rein. Oder zig andere Sachen. Mir ist da 'n flacher, aber großer Kofferraum auch lieber als 'ne kleine Fläche, aber hoch.
Selbst mit 2. Sitzreihe oben haben die noch 1,4x1,25x0,4m... das wäre dann nur bis zur Fensterkante. -> 700l. Würde man nun die ganzen 80cm Höhe ausnutzen UND über die "Backen" links bei den Fenstern laden.. käme man hier schon auf entspannte ~1700l. Dann könnte man noch mit 6 Leuten fahren! Klappt man jetzt die 2. Sitzbank um (in ~2s), geht die Länge auf knapp 2,5m - und es stünden wahnwitzige ~3000l Kofferraumvolumen bereit! Und DANN kann man immer noch mit 3 Leuten fahren :-D
Mal ganz abgesehen von anderen, tollen Annehmlichkeiten, die so ein Heck bietet. :-)
Ja, ich liebe unsere WAGONS <3
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Tue Oct 23 12:03:54 CEST 2018 | Goify
v8.lover, ist das ein Buick Straßenmeister?
Tue Oct 23 13:19:17 CEST 2018 | v8.lover
sogar alle 3 seiner baugleichen Vertreter sind auf den Bildern. ;-)
Hatten zuerst 'n 91er Chevrolet Caprice (silber), und haben jetzt noch 'n 96er Buick Roadmaster (weiß/woody) und 'n 91er Oldsmobile Custom Cruiser (weiß). Und habe noch 2 weitere Fahrzeuge aus der Baureihe, allerdings Limousinen, die nicht ANNÄHERND an die Universalität von den Kombis rankommen. Musste oder habe auch schon viel überlegt, glaube aber, die Limos stoße ich irgendwann mal ab und konzentriere mich nur noch rein auf die Kombis.
Tue Oct 23 14:01:05 CEST 2018 | ThaFUBU
v8 lover
Gibt es auch moderne XXL Kombis oder muss es gleich ein Suburban sein heutzutage?
Tue Oct 23 14:07:38 CEST 2018 | ThaFUBU
Ich kenne nur den umgebauten Binz X-Tended mit fast 300cm Ladelänge
https://www.mercedes-fans.de/.../...usine-kombi-x-orange-von-binz.4930
Tue Oct 23 18:10:09 CEST 2018 | v8.lover
FUBU - nee neuere Kombis, die von Art und Weise mit denen mithalten können, sind mir nicht bekannt.
Bis zu 8 Sitzplätze, Leiterrahmen, Starrachse hinten, der erwähnt FETTE Kofferraum... bis zu 1to Zuladung, 2,3to Anhängelast usw. - manches ist sicher aufgrund heutiger Sicherheitsbestimmungen so nicht mehr umsetzbar (gerade 3er Sitzbank vorne), aber - scheint auch halb so wild zu sein, da diese Wagen bis Bj. 1996 eh die letzten ihrer Art waren. Schon damals wurden die mehr und mehr von Minivans und SUV's ersetzt, ICH finde es schade, aber die Mehrheit der Amerikaner wollte es anscheinend so (oder es wurde ihnen lange genug eingeredet, wie es momentan in DE mit dem SUV-Wahn auch ist usw.)
Naja. Soll mich nicht weiter stören - ich erfreue mich weiterhin an diesen Wagen und werde denen so lange wie irgendwie möglich treu bleiben.
Wed Oct 24 14:52:01 CEST 2018 | Federspanner26
Die Kombis die tatsächlich noch viel Kofferraum-Volumen innen haben ohne außen riesengroß zu sein, werden immer seltener. Lustig auch wie viele Leute sich einen SUV oder Klein-SUV kaufen und denken sie hätten Stauraum... Also mich interessiert die Tiefe/Länge vom Kofferraum, nicht die Höhe. Im Endeffekt hat man nicht viel mehr Platz als in einem Golf/Focus/i30 Hatchback. Für mich sind die Magic Seats von Honda mit das Beste was sich jemals jemand ausgedacht hat.
Pluspunkt beim Octavia II, außen sehr kompakt, vor allem relativ schmal, aber innen sehr viel Platz. Wenn auch teils kein schönes Hartplastik, aber dann tun die Gebrauchsspuren umso weniger weh. Ich merk vom Kombi nichts außer beim rückwärts rausfahren. Vorteil, wenn Golf Fahrwerksteile aus dem Zubehör 1:1 passen Traurig leider auch hier viele vom Octavia zum Kodiak wechseln. Der neue ist mir schon wieder zu lang, die 6cm sind beim Parken oft entscheidend ob nochmal manövriert werden muss.
Der Roadmaster ist wohl unbestrittener Meister in seiner Klasse, da ist ein 7/945 Ziegel winzig dagegen. Ist mir aber ehrlich gesagt zu riesig als Alltagsfahrzeug, vor allem die Breite würde mir hier in Europa ständig auf den Wecker gehen. Aber gut ich krieg schon das Ko#@en beim Wendekreis vom V60
Thu Oct 25 21:18:39 CEST 2018 | Erwachsener
Ein wahres Wort. Und ich freue mich, noch einen zu haben.
(Da hier keine Signaturen angezeigt werden: Volvo 850 )
Fri Oct 26 11:44:25 CEST 2018 | Emsland666
Mit dem Laderaum habe ich auch so meine Probleme gehabt im Laufe der Jahre. Ich bin zum Schluss gekommen, daß ein praktischer Test nicht zu ersetzen ist. Sicherlich können reine Zahlen interessant sein.
Kennt noch jemand ganz normale Kombis außer V60, S212, 5er Touring und Focus, die mehr als 108 cm Breite im Laderaum haben?
Sat Oct 27 14:53:57 CEST 2018 | Duftbaumdeuter135001
Interessant auch der Touran II: Dessen Kofferraumvolumen (bis Fensterunterkante) ohne umgeklappte zweite Sitzreihe als Fünfsitzer wird mit maximal nach vorne geschobenen Sitzen in besagter zweiter Sitzreihe angegeben. Eine Option, die wohl kaum jemand wahrnehmen dürfte. Entweder die zweite Sitzreihe wird genutzt, dann kann man die Sitze nicht nach vorne schieben. Oder die zweite Reihe wird sitzweise umgeklappt, was beim hohen Ladeboden (oder immer beim 7-Sitzer) zu einer nahezu ebenen Ladefläche mit dem Kofferraum führt.
Sat Oct 27 17:36:39 CEST 2018 | XC70D5
Früher haben pragmatische Autosendungen auch gerne mal getestet, wie viele Bierkästen in den Kofferraum passen*. Da konnte Vati damals auch was mit anfangen. Wahrscheinlich hat das Bundesgesundheitsministerium irgendwann mal gegengelenkt und es kamen die Quader im Milchtütenformat
*Seitdem ich zu Fuß zum Getränkemarkt kann, ist mir dieser Wert allerdings auch schnuppe )
Sat Oct 27 18:39:34 CEST 2018 | der_Derk
Sechs Wasserkisten im ersten Smart ForTwo - aber natürlich nur leer, weil ansonsten die Maximalzuladung von 50 kg im Kofferraum überschritten war?
Die schönste Literangabe hilft natürlich auch nichts, wenn in der entscheidenden Dimension dann 'nen Zentimeter fehlt. Generell schadet es der Differenzierung nie, sich ein paar Werte genauer anzusehen. In ein kleines Auto passt nichts 'rein? Der Smart hat bei umgelegtem Beifahrersitz eine Laderaumlänge (bis zur Windschutzscheibe) von 2 Metern, bei nur einem halben Meter mehr Außenlänge. Alle SUV haben hohe Ladekanten? Toyotas RAV der zweiten Generation öffnet die Hecktür inklusive Stoßfänger, die Ladekantenhöhe liegt mit 530 mm ca. 10 cm niedriger als bei einem Passat.
Und in 'nem fünfeinhalb Meter langen Buick Roadmaster kann man mittlere Umzüge gestalten. Das wiederum war jetzt keine Überraschung, aber Danke für die Bilder...
Sat Oct 27 18:55:43 CEST 2018 | XC70D5
Der Wunsch nach einer tiefen Ladekante hat sich mir nie erschlossen. Die Belastung für den Rücken ist ungleich höher, wenn ich mich zum Be- und Entladen nach vorne beugen muss, weil die Kofferhöhle so tief ist.
Sun Oct 28 10:59:32 CET 2018 | der_Derk
Sich selbst ein- und ausladende Vierbeiner scheinen da auch eher die Zielgruppe zu sein...
Sun Oct 28 21:24:16 CET 2018 | XC70D5
Okay, das macht Sinn, aber in den Tests wird immer vom Hochwuchten der Ladung geschrieben/-redet.
Thu Mar 31 16:50:38 CEST 2022 | _RGTech
Das mit der Ladekante dürfte noch aus Limousinenzeiten stammen, als die Heckdeckel weit über den Rückleuchten und Nummernschildhöhlen endeten. Audi 80, 190er, 3er BMW E21 - klar kriegtest du 'nen amtlichen Röhrenfernseher da rein, aber eben nur mit 2 Personen über die Kante gewuchtet, 1 links 1 rechts
Im Zeitalter der ebenen Ladekanten zum Kofferraum sollte das Thema aber im Prinzip gegessen sein (zumindest die Sache mit der Höhe ist immerhin durch) - sollte, denn einige Hersteller zeigen jetzt wieder, wie man es doch wieder schlecht macht. Opels Insignia verfügt über so eine absurd dicke Stoßfängerverkleidung, dass man beim Einladen schon einen halben Bückling machen muss, um die Ladung auf den Teppich anstatt das lackierte Plastik zu stellen. VW hat gelernt, dass niemand mehr nachfragt, ob umgeklappte Rückbanklehnen auch zu einer ebenen Fläche führen (tun sie nicht mehr). Geneigte Heckklappen sorgen für schlecht einschätzbare Ladetiefen, so dass die oberen 5cm der Getränkekiste dann beim Schließen der Heckklappenverkleidung im Weg sind, obwohl untenrum noch Luft wäre. Autsch.
Eigentlich müsste man mal 'ne Kombi-Lademeister-Liste erstellen, Grundvoraussetzung: Einladen mindestens einer Europalette... Ford Granada, Scorpio, Mercedes W124 und 210 (211?), Opel Omega, die großen Volvo, Passat 3B (der Nachfolger taugt auch schon nicht mehr, der kann nicht mal 2 Umzugskartons aufrecht aufeinander transportieren...) wären da vermutlich alle dabei. Heute schafft das vielleicht noch der XC90, welcher aber einer S-Klasse schon Respekt in Sachen Länge abnötigt. Ansonsten ist da wohl nicht mehr viel zu wollen, wenn man keinen SUV nimmt (und selbst da gibt's nur sehr wenige rechteckige, der brasilianische GLB war hier eine angenehme Überraschung).
Und dann komm ich mit einem 3,70m-Japaner, 2 verschiebbare Einzelsitze mit aufstellbaren Lehnen hinten, durch die aufpreispflichtige Kofferraumerhöhung / doppelten Ladeboden um einiges Volumen beraubt aber dafür mit durchgehender ebener Fläche... und krieg ohne Umklappen und große Verrenkungen (ich komm ja von hinten wunderbar an die Verstellelemente ) schon 5 Sprudelkisten und 'ne Tasche unter.
Klar, da sitzt dann hinten trotzdem keiner mehr (und das Rollo gab's auch nicht ab Werk, das Wackelablagending ist eingelagert), aber ich muss mir nicht mal Gedanken über Ladungssicherung nach vorne machen.
Mit Umklappen sind auch 3 große Umzugskartons nicht mal eine Überlegung wert - auch wenn ein Kollege schon fragte, wie oft ich für die 3 Dinger denn fahren wolle
Katalogwerte?
"max. 1.086 l?, umgeklappte Lehne (VDA) 490 l, gerade Lehne (VDA) 204 l" - wohlgemerkt "gerade" Lehne und nicht "geneigte" Lehne, und das ja auch nur ohne den doppelten Boden (der schon beim Allradler gut 20cm Höhe nimmt, der 2WD hätte da unten noch 55l mehr zu bieten!). Nach den Prospektdaten dürfte da also im Normalzustand eigentlich gar nichts mehr reinpassen, vor allem wenn man bedenkt, dass schon ein - heute auch nicht mehr großer - Golf 2 345 Liter bot.
Reicht aber eben doch.
Da der Journalismus aber seit Jahren bei Neuvorstellungen nur noch Pressemeldungen abschreibt und sogar die Herstellerfotos verwendet, verwundert es wenig, dass den reinen Zahlen inzwischen gar nicht mehr vertraut werden kann.
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Thu Mar 31 18:40:53 CEST 2022 | Emsland666
Wir haben vor 30 Jahren mal 21 (!) Cola-Kisten in einen Kadett D bekommen.
Fri Apr 01 17:49:36 CEST 2022 | _RGTech
Klingt nach Challenge.
Wenn ich mal an 21 Kästen komme, probier ich's aus
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