Wed Jun 19 02:14:37 CEST 2013 | markus73p | Kommentare (11) | Stichworte: Einsatzfahrzeuge, H0, Magirus, Oldtimer, THW
Hallo Miteinander,
Renault Master manche Ideen kommen ja relativ spontan. Als ich am vergangenen Wochenende eine Oldtimer Bilderserie am Niederrhein „schiessen“ konnte, waren auch Helfer des THW vor Ort um das ganze zu begleiten und zu sichern.
Zunächst möchte ich da auch mal die Gelegenheit nutzen und mal ganz tief meine Hut ziehen. Respekt, allen Helfern von THW, DRK, FW, FFW, Bundeswehr und vielen anderen Organisationen die in der letzen Zeit bis zum letzen Sandsack in den Hochwassergebieten geschuftet haben. Das ist leider ja nicht mehr selbstverständlich und sollte gesellschaftlich noch viel stärkere Anerkennung finden!
Aber wir sind ja hier ein Autoforum (und ich ein Autofan), also viel mir sofort der Renault Bus (es müsste ein „Renault Master“ sein) der THWler auf. Gemessen an den tuckernden schweren Fahrzeugkolonnen der 80er Jahre ein durchaus komfortables Fahrzeug, Aber halt, hatte ich da nicht noch Bilder im "Schatzkästchen"?
Im Juli 1989 hatte ich dem THW Ortsverband Duisburg-Mitte mit meiner damaligen analogen Minolta X300 SLR (einer 50mm Festbrennscherbe und 36 "Klicks") einen Besuch abgestattet. Damals entstanden einige Fotos von Fahrzeugen die heute sicher schon zum Teil als Historisch gelten dürften. Wäre allerdings spannend, ob diese dort immer noch Ihren Dienst tun. Daher mal zur Abwechslung ein paar Bilder von Einsatzfahrzeugen des THW.
Die Bilder sollten damals als „Inspiration“ für ein geplantes H0 (1:87) Diorama dienen. Die Bilder sind nun fast 25 Jahre alt, analog und etwas vergilbt. Ich hoffe, der Scanner konnte da noch was „retten“. Also kein vergleich mit dem 24-36 „Megapearls“ Feuerwerk aktueller DSLRs.
Magirus Mercur (Eckhauber) 120 D 10 AL
Magirus Mercur 120 D10 AL Magirus Mercur 120 D10 AL Auffällig bei diesem Mercur des THW OV Duisburg ist das lackierte Logo am Kühlergrill.
(Quelle: WIKI)
Im Jahr 1951 stellte Magirus-Deutz vollkommen neu gestaltete Lkw vor, für die sich der Name Rundhauber eingebürgert hat. Die Konstruktion der kugeligen „Schnauze“ hob sich deutlich von den Lkw-Modellen der Konkurrenz ab und war nur möglich, weil sich kein großer kastenförmiger Wasserkühler vor dem Motorblock befand. Die Modellbezeichnungen lauteten zunächst S 3500, S 3500/56, S 4500, S 4500/6, S 4500/112, S 5500, S 6500 und S 7500. Unter diesen Bezeichnungen wurden die Rundhauber ab 1952 verkauft.
Im Geländeeinsatz kam es bei den runden Hauben zu zu starken Verwindungen. Daher erhielten die Fahrzeuge mit Allradantrieb ein anderes Design mit eckiger Motorhaube, das vom eleganten Erscheinungsbild der Rundhauber deutlich abwich.
Die Produktion der Eckhauber wurde 1953 aufgenommen. Die Fahrzeuge erhielten zunächst die Modellbezeichnungen A 4500, A 4500/112, A 6500 und A 7500. Ab 1955 kamen wie bei den Rundhaubern die Planetenzusätze hinzu: A 4500 Mercur, A 4500/6 Mercur, A 7500 Jupiter und A 12000 Uranus. Ab 1958 wechselte man dann ebenfalls analog zu den Rundhaubern auf die Namen Mercur (Mercur AK, Mercur 112 AK, Mercur 120 AK, Mercur 126 AK), Saturn (Saturn AK, Saturn 120 HDL, Saturn 145 HDK, Saturn 145 HDAK, Saturn 145 AK, Saturn 145 AK 6x6, Saturn 150 AK, Saturn 150 L 6x4, Saturn 150 AK 6x6), Jupiter (Jupiter 150 K, Jupiter 170 HDK, Jupiter 170 HDAK, Jupiter 170 6x6, Jupiter 195 K, Jupiter 195 AK, Jupiter 200 K, Jupiter 6x6 Z), Uranus (Uranus 170 A) und Pluto (Pluto 200 S, Pluto 200 K, Pluto 200 AK); Pluto zählte damals noch zu den Planeten. Auch hier stand die Ziffernkombination für die Motorleistung in PS, A stand für Allrad, AK demnach für Allrad-Kipper.
Die Fahrerhäuser der Rundhauber und der Eckhauber waren von je her identisch gewesen. Besonders weit verbreitet waren die Eckhauber bei Feuerwehren und im Bereich der Baubranche, wo sie sich durch ihre Robustheit auszeichneten.
Diorama 1:87 (Preiser Modelle) Hier ein Teil des damals enstandenen Dioramas 1:87. Drei Preiser Modele. Links (halb) ein Magirus Mercur 120 D10 AL in der "lebensbejahenden" Ursprungslakierung des Katastrophenschutzes (RAL 7008 Kakigrau). Rechts ein entspr. neu lackierter Mercur (Aktuell RAL 5002). Mittig ein Merces Kurzhauber L1413
Das THW
Die deutsche Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) wurde am 22. August 1950 als Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes gegründet. Sie untersteht dem Bundesministerium des Innern und hat ihren Sitz in Bonn-Lengsdorf. Seit dem 25. August 1953 ist das THW eine nicht rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts ohne eigene Dienstherrenfähigkeit. Der internationale Name lautet „German Federal Agency For Technical Relief“. Vorläufer war die Technische Nothilfe.
668 THW-Ortsverbände, 66 Geschäftsstellen, 8 Landesverbände und die Bonner THW-Leitung sind eingebunden in Verwaltungs- und Organisationsstrukturen. In den Ortsverbänden sind ausschließlich ehrenamtliche Helfer tätig, in den anderen Organisationseinheiten wird hauptamtliches Personal beschäftigt.
(Quelle: WIKI)
Soweit erst mal ...
Mobile Grüsse M. |
Wed Jun 19 09:09:43 CEST 2013 | Handschweiß
Ja, der Magirus-Eckhauber - ein wahrer Traumwagen. Bei wenigen Baufirmen sieht man sie heute noch. Es gab auch eine Lizenzfertigung in Jugoslawien. Am schönsten fand ich die Bundeswehr-Varianten wie z.B. den hier:
http://www.fahrzeugbilder.de/bilder/lkw-14761.jpg
Gab es auch als Sattelschlepper mit zweiachsigem Auflieger, viel interessantes dazu findet sich hier:
http://www.multi-board.com/board/index.php?page=Thread&threadID=49833.
Wed Jun 19 11:13:20 CEST 2013 | remarque4711
Schöner Artikel zu einem LKW meiner Kindheit, Erinnerungen werden wach.
Als meine Eltern Mitte der 60er gebaut haben, waren diese Fahrzeuge immer auf den Baustellen in der Umgebung zu sehen.
Anfang der 80er hatte ich einmal die Möglichkeit so einen Bundeswehr Magirus aus Anlass eines "Tages der offen Tür" zu fahren. Hier wurde noch richtig gelenkt, ohne Servo, nur mit Muskelkraft und das Lenkrad wollte richtig angepackt werden.
Wenn ich mich richtig erinnere musste das 3-Gang-Getriebe auch mit Zwischengas geschaltet werden. Die Jungs welche so ein Teil den ganzen Tag fahren mussten, haben richtig gearbeitet.
Wed Jun 19 11:15:38 CEST 2013 | Achsmanschette15
die sidn auch heute noch bei der ein oder anderen feuerwehr im einsatz!
das ist allerdings kein mercur, sondern der größere bruder der "jupiter"....
Wed Jun 19 11:49:11 CEST 2013 | Spannungsprüfer136022
Da mit hat unser Meister und ein Geselle beim TÜV nebenan , man schrieb 1996, einen Frischling von der
Akademie ( der TÜV war übrigens Mieter im Firmengebäude, Links der TÜV, rechts die Willy Wende GmbH:
Willy war übrigens der Opa unseres damaligen Chefs, die Firma war auch als Bremsendienst Wende bekannt) vorgeführt. Mit dem Magirus Kipper rüber zur Prüfung, der Tüver übereifrig am Fehler suchen.
Bis er meint vorne fündig geworden zu sein: Da fehlt ja der Kühler etc. pp. Darauf der Geselle: Kuck mal da der Riemen, wo geht der wohl hin? Tüvvi kuckt, hmmm da ist ein Lüfterrad... komisch . Meister: Ja komisch, was will uns das sagen? Tüvvi immer noch ratlos, Geselle lacht sich innerlich schon kaputt. Meister: Schon mal was von Magirus / Deutz gehört? Tüvvi: Ja vom Hörensagen. Und die waren bekannt für? Jetzt dämmerts Tüvvi- äh luftgekühlte Motoren??? Richtig, für diese Erkenntnis 100 Gummipunkte.
Geselle und Meister konnten nicht mehr.......Tüvvi klebte Plakette und zog sich mit errötetem Anlitz an seinen Schreibtisch zurück. Wirklich so geschehen.
Wed Jun 19 15:44:53 CEST 2013 | bronx.1965
Ächz
Wed Jun 19 16:31:31 CEST 2013 | Käfer1500
Richtig, Fahrzeuge mit Charakter haben luftgekühlte Motoren!
Wed Jun 19 16:32:40 CEST 2013 | Reachstacker
Die V Motoren hatten allerding keinen Gummiriemen fuer die Lueftung. Der Antrieb war durchs Motoroel mit Thermostat und in der Luefternabe war ein Zentrifugal-Filter eingebaut.
Einen 3 Gang Magirus habe ich aber noch nie gefahren. Alle die ich fuhr (das waren einige) hatten 5 Gaenge + Untersetzung = 10 Gaenge.
Am Bau waren sie unschlagbar was die Robustheit anging.
Fuer den fernverkehr gabs bequemeres, wie z.B. die Buessing.
Gruss, Pete
(1873 mal aufgerufen)
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Wed Jun 19 22:23:10 CEST 2013 | Handschweiß
Richtig, die Unterflur-Büssings, mit dem bequemen Durchstieg. Als ich 1991 bei MAN angefangen habe, hatten wir im Montageband noch eine große Grube mit Hebevorrichtung, um die flach auf der Seite liegenden U-Motoren nach Büssings Methode von unten her ins Fahrgestell einzubauen. Die sind damals immer von der Post bestellt worden. Aber jetzt sind wir ins off-Topic Gebiet abgeglitten.
Wed Jun 19 22:28:37 CEST 2013 | Handschweiß
Muß doch noch mal was schreiben...Die luftgekühlten Deutzmotoren waren natürlich auch sehr gut für kalte Gegenden geeignet. Die Sowjets haben damals einige hundert Frontlenker-3-Achser-Kipper für den sibirischen Pipelinebau bestellt, die wir nicht mit MAN- sondern mit Deutzmotoren ausgestattet haben. Das heiße Abgas wurde über einen Stutzen in Fahrzeugmitte in einen Zwischenboden unter der Kipper-Ladefläche geleitet, damit das Ladegut nicht anfrieren konnte. Hinten kam es aus einem Schlitz unter der Kipperklappe wieder raus.
Thu Jun 20 00:03:40 CEST 2013 | bronx.1965
Siehe auch hier
Thu Jun 20 02:49:09 CEST 2013 | Reachstacker
Ich habe mit den Tatra 138im Kanalbau naehe Nuernberg konkurriert. Durch die Einzelaufhaengung die waren unschlagbar in welligen Gelaende. In meinem Mercedes HAK 26-230 hats mich wegen der Starrachsen fast durch Dach geworfen, tja da musste ich halt langsamer machen.
Um auf den THW Magirus zurueck zu kommen
Das war mein erste bezahlter Job als LKW Fahrer. Natuerlich als Kipper im Strassenbau in der Gegend hinter Boxberg in Nordbaden. Kleine Firma, spaeter habe ich mich mit groesseren Sachen beschaeftigt. Nach ein paar Jahren, einigen Baustellen, Muldenkippern, Kieszuegen und eben den Buessing im Fernverkehr bin ich aber wieder in die Maschinenreparatur. Und da bin ich heute noch.
Hier sind einige meiner Abenteuer zu finden.
Gruss, Pete
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