Sat Apr 16 17:29:46 CEST 2016 | hydroelement | Kommentare (117)
So richtig sicher war ich mir auch nicht gewesen. Wie lange soll ich ihn denn fahren? Den Arbeitskollegen zuliebe wieder ein moderneres Auto oder doch sein eigenes Ding durchziehen? Natürlich habe ich mir so manches Angebot mit aktuellen Neufahrzeugen mal näher angeschaut. Was ich mir da so durchgelesen habe ließ mich dann doch staunen und ich frage mich, wie so mancher sich das denn leisten kann? Was genau sollte ich mir an aktuellen Fahrzeugen jetzt kaufen? Eine kleine Auswahl:
-BMW 1er (Hauptsache BMW, egal ob er bald mit drei Zylindern fährt) -Audi A3, A4 ("Hier komme ich, mit Karacho!" Seit dem Singleframe Prollimage, für mich leider schon verstorben, letzterer viel zu teuer) -Ford Focus, Mondeo (1,0 Liter? Das gab es mal vor 30 Jahren im Fiesta!) -Mercedes Neuwagen (Zuviel Plastik) -Opel Insignia (Ich will lieber wieder Hosenträger tragen) -VW Golf, Passat (Spießbürgertum und Mitläufercharakteristik, ein Golf II Diesel ist cool, kein aktueller VII oder Passat der so tut als wäre er Premium) Natürlich als Leasing, denn länger als drei Jahre hält man es sicher nicht mit soviel Gepiepse und Gesurre aus. Genaues Studium der Leasingangebote bietet sich an: Teilweise ohne Anzahlung, aber mit nicht zumutbarer Kilometerbegrenzung von nur 10.000 Kilometern pro Jahr für einen Teil-Vielfahrer wie mich, der alte wird in Zahlung genommen (muss Herr Diesel wirklich in den arabischen Raum verschifft werden?) und ich darf pro Monat 99 Euro und mehr für die Leasingrate abführen und nach der Laufzeit mich mit dem Autohaus wenn es blöd läuft darüber streiten, was wirklich als Gebrauchsspur durchgeht und was nicht.
Nein, das kommt für mich sicher nicht in Frage. Wer sich noch erinnert, ich sammle leidenschaftlich Autoprospekte. Sicher wäre es sinnvoller das Geld für die Leasingrate entweder in die Sammlung zu stecken, oder es einfach bei Seite zu legen. Zum Beispiel für eventuelle Reparaturen. Der gute 250 D ist leider nicht mehr der jüngste, so das sich bald auch einige Dinge, wie zum Beispiel ganz akut die Gummilager an der Hinterachse ankündigen, oder eine Roststelle am Radlauf und selbstverständlich die noch immer fehlende Retro-Lenkradhülle die endlich mal draufgezogen werden sollte. An sich ist er aber top in Schuss. Von daher ist es klar das er auch bleibt, warum weggeben? Man fährt im Alltag locker mit den anderen mit, allerdings muss ich zugeben das ich nicht jeden Tag mit 200 Sachen auf der linken Spur den Autobahnrambo spiele oder auf den letzten Drücker morgens zur Arbeit fahre und dabei den Vordermann in der City dazu dränge 60 statt der erlaubten 50 zu fahren. Ich fahre ganz normal, wie man es auch machen sollte oder besser gesagt muss. Das schont die Nerven und vor allen Dingen den alten Mercedes-Diesel. Ich steige jedes Mal viel zu gerne in ihn ein als das ich jetzt sage, ich ersetze dich gegen eine neue Plastikmöhre. Man erlebt mit einem Auto sehr viel, wenn Emotionen, ganz speziell beim Motorsound und diesem unvergleichlichen Fahrgefühl mit im Spiel sind. So ein Auto kann man nicht einfach verkaufen. Schon garnicht wenn man bedenkt, das er vermutlich irgendwo als Taxe dann noch heruntergeritten wird, es würde mir defintiv das Herz brechen. Man liebt es und gibt wie ich einen bedingungslosen Treueschwur ab. Ich bereue es nicht, ich fahre ihn weiter, das ganze Jahr über und pflege ihn wie er es auch verdient.
So viele Lobeshymnen auf meinen 250 D, gibt es auch irgendwas, was gegen ihn spricht? Ja: es läuft Diesel aus dem Tankstutzen. Aber das macht ihn wiederrum zu einem echten, alten Diesel. Das was er ist. |
Fri Apr 08 15:50:11 CEST 2016 | hydroelement | Kommentare (2)
Das Original
Ganz genau, ich kann es selbst noch gar nicht so richtig glauben, aber Hydro is back! Nach längerer Abstinenz im Blogwesen melde ich mich hiermit wieder bei euch zurück, mit wöchentlich erscheinenden Geschichten ganz speziell zu meinem heissgeliebten Mercedes 250 D. Aufgrund der Tatsache das neuere Autos keine Emotionen mehr so wie früher vermitteln können, schwor ich meinem alten Diesel sowie älteren Mercedes-Dieseln bedingungslose Treue.
Das bedeutet, soll noch so jede Reparatur im Haus stehen, sie wird erledigt und das Autochen wird weiter gehegt und gepflegt und vor allem, gefahren! Das ganze Jahr über, auch im Winter. Mittlerweile fahre ich beruflich und privat insgesamt 25.000 Kilometer im Jahr. Das bringt viele Erlebnisse und auch Erkenntnisse mit sich, nicht nur im Berufsverkehr drängelnde Verkehrsteilnehmer die es nicht gebacken bekommen zeitig zur Arbeit loszufahren.
Ich freue mich wieder hier zu sein und sage, bis bald!
Euer Hydro |
Fri Jan 30 21:59:09 CET 2015 | hydroelement | Kommentare (10)
Ich habe ihn nicht gesucht, es war eine rein zufällige Begegnung. Wie mit einem Mädchen damals 2003 in der Dortmunder Stadtbahn, was ich dann auch nie mehr wieder sah, aber die Begegnung hinterliess durchaus Eindruck, sie sah wirklich verführerisch aus. Ich habe länger an sie gedacht, aber nie mehr wiedergesehen. Daran denke ich sogar heute noch. Ob man einen schnöden W124 mit dieser rassigen Schönheit von Frau vergleichen kann muss ich mal verneinen, da kann er nicht mithalten. Er, ein dunkelblauer Stern des Jahres 1992 ist ein 200 D, genau, mein Lieblings-Ölmotor. Nur 130.000 Kilometer weg, aber offensichtlich aus allerbestem Vorbesitz, man sieht es ihm an.
Verraten tun es die Passformschonbezüge auf allen Sitzen, der Christophorus am Armaturenbrett und der nicht abgenutzte Schaltsack, was schon Seltenheitswert genießt. Ausgetauscht wurde er nicht, das würde man sofort sehen. Lenkrad ebenfalls nicht abgegriffen und auch sonst nur geringe Gebrauchsspuren, feine Patina die ihm steht. Einzig etwas Vorbesitzerschmand findet sich an der Fahrertür, die Nachteile von hellem Interieur, hier werden sie offenbart. Unterwegs war ich zur Niederlassung um nur einen Verschlussdeckel für den Ausgleichsbehälter zu besorgen. Mein 250 D hat nämlich starke Inkontinenz und um den vermuteten Haarriss im Zylinderkopf schönzureden hatte ich nur auf einen undichten Deckel gehofft. Inzwischen wissen wir mehr und der neue Kopf dürfte nächste Woche montiert sein.
Einen Ersatz habe ich ja nie gesucht, man hat sich Gedanken um die Zukunft gemacht, wie wird es weitergehen, hält die Hohraumversiegelung, soll man ruhigen Gewissens im Winter trotz neuem Unterbodenschutz fahren oder warum summt die Lichtmaschine so verdächtig. Alles Fragen die ich nur schwer beantworten kann, aber weg kommt er natürlich nicht. So auch an jenem Tag als der Deckel für nur acht Euro inkl. Mehrwertsteuer angeschafft wurde und dieser dunkelblaue alte Ersthanddiesel mir vor das Auge trat. Natürlich musste ich erstmal umherschleichen und mir merkwürdige Blicke antun, wer interessiert sich schon für einen solchen ollen Mercedes.
Macht durchaus einen properen Eindruck, kein Rost ersichtlich, selbst die vorderen Hinterachsaufnahmen sind piccobello, auch die Wagenheberaufnahmen. Detailfotos unterliess ich, da der Pförtner schon sehr interessiert zugeschaut hat, mensch da ist halt jemand an einem Fahrzeug ohne Nummernschilder auf dem Gelände einer großen Mercedes-Niederlassung interessiert, wo ist nur das Problem? Also beschloss ich wieder hineinzugehen und um mehr Informationen zum Altdiesel zu bekommen. Lange musste ich auf einen Verkäufer warten, irgendwie hatte keiner Interesse an mir, vielleicht weil ich nicht wie der typische CLA-Leasingnehmer ausschaue und einem SUV mit Ausnahme der G-Klasse nichts abgewinnen kann.
Als dann endlich ein Verkäufer mich bemerkte kam er auf mich zu und fragte ob er mir denn helfen könne. Aber klar doch, ich hab´ da mal ne Frage... Auf den alten 200 D angesprochen wunderte er sich das man Interesse an ihm zeigt, "der hat ja eine rote Plakette, unverkäuflich". Meiner hat nicht mal eine, trotzdem könnte ich ihn sofort für nicht allzu wenig Scheine loswerden da es eben Liebhaber für diese spezielle Fahrzeuggattung, der alten Diesel gibt. Es sind gewiss nicht wenige die sich daran ergötzen das beim Starten eine Rußwolke den Auspuff verlässt. Nach etwas Smalltalk in Sachen 200 D erfuhr ich das er von einem 89-jährigen für eine neue B-Klasse in Zahlung gegeben wurde, vom Erstbesitzer. Lückenloses Scheckheft, sogar ein Ordner mit Originalunterlagen aller Arbeiten ist vorhanden. Der Herr möchte gerne etwas höher sitzen hiess es. Kann ich durchaus verstehen, nur kann ich den Mercedes leider nicht kaufen.
Er ist für gewerbetreibende in einer Auktion zu ersteigern ab einem Euro, die Herren bei Mercedes verkaufen nur Fahrzeuge bis maximal sechs Jahren, dann als Junge Sterne, alles darüber hinaus entweder im Kundenauftrag oder an Ali Export, "niemand gibt Ihnen eine Gewährleistung für ein 22 Jahre altes Auto" heisst es weiter. Tja, wie oft habe ich das schon gehört, markenunabhängig. Eigentlich schade, da ja an so einem einfach gestrickten Fahrzeug wenig kaputt gehen kann, schlimmer ist es doch wenn an einer heutigen C-Klasse die automatische Heckklappe nicht mehr schliessen will und es manuell nicht mehr vorwärts geht, dann haben wir ein Problem. Enttäuscht verliess ich den gläsernen Saal der daimlerschen Fortbewegung.
Ist aber auch gut so, ich wollte doch keinen Zweitdiesel und meinen aktuellen ersetzen ebenfalls nicht. Trotzdem schweift der Blick beim Einsteigen in meinen 250 D immer wieder zum dunkelblauen Diesel herüber, so unverbraucht, so sauber, zwar mit partitiellen Nachlackierungen aber die hat heute doch jeder Neuwagen schon. Egal, ich glühe vor und starte den nagelnden Ölmotor 602 und fahre nach Hause, tschüss Alltagsheld eines älteren Herrn der mit einer neuen B-Klasse fremdgeht. Aber den Bruder sehe ich sicher irgendwo wieder, spätestens bei einem Youngtimerhändler zum überteuerten Kurs. |
Fri Dec 26 22:02:49 CET 2014 | hydroelement | Kommentare (6)
Aua, so schnell kann es gehen
Jaja, ziemlich nervig. Kennt Ihr das auch? Da sitzt man vor dem Laptop und überlegt was man nur schreiben soll. Es fällt einem garnichts mehr ein, wieso immer nur das gleiche schreiben? Ich denke mir neue Geschichten aus und will etwas zusammentragen, doch letztendlich kommt es immer wieder am Thema alter Mercedes mit Diesel und intensives Sammeln von Autoprospekten heraus. Daher habe ich schon länger keine neuen Stories mehr verfasst, es kommt einfach nichts mehr, genau wie bei diesem C1.
Was kann man nur alles schreiben? Ich benutze meinen Blog für das was mich am meisten inspiriert und anspricht. Das ist mein alter Mercedes und die große Liebe zum Thema Fahrzeugliteratur. Ich wollte mal eine Geschichte über den göttlichen Nasenbarpassat bringen, aber es scheiterte an wenigen Erinnerungen. Eher würde da ein Zweier-Golf GTD mit nachlaufendem Anlasser hineinpassen, doch da kann ich kein adäquates Foto finden. Man sucht immer nach neuen Geschichten und kommt trotzdem nicht weiter.
Lange Rede kurzer Sinn, es kann durchaus sein das Ihr, meine lieben Leser, noch etwas auf weitere neue Artikel in meinem Blog warten werdet. Nimmt es mir nicht übel, aber ich versuche neues zu finden und zusammenzutragen um daraus wieder eine lesenswerte Geschichte schreiben zu können. Altes muss manchmal getauscht werden, wie ein Haarriss im Zylinderkopf, den man nicht immer instandsetzen kann.
Bis denn! |
Sat Dec 06 15:08:03 CET 2014 | hydroelement | Kommentare (15)
Irgendwie kam ich einfach nicht mehr dazu. Irgendwann kam auch die Erkenntnis das es doch vollkommen unnötig ist. Eigentlich bin ich nur ab und zu in den Umweltzonen unterwegs. Bis vor etwas über zwei Jahren wohnte ich noch in einer, zog dann aber wegen des ganzen Lärms und der schlechten Parkmöglichkeiten trotz einer Garage aufs Land, in der gleichen Stadt. Das ich jemals daran noch denken würde mir die eigentlich gesetzlich vorgeschriebene Umweltplakette zu kaufen hätte ich mir niemals gedacht, war sie überhaupt noch nötig?
Hier um Ruhrgebiet ist sowieso nur noch die grüne vier gültig, gekauft habe ich meinen Mercedes 250 D mit einer gelben drei, warum auch immer aber sie klebte drin. Vermutlich hat sich der ältere Vorbesitzer wohl mit irgendetwas vertan, oder doch eher die- oder derjenige der die Plakette damals ausgehändigt hat. Laut meines Studiums des Fahrzeugscheins ist nur noch eine rote zwei verfügbar. Ich wollte sie auch mal kaufen, keine schwarze eins mit einem Totenkopf drauf oder dem Spruch Automobile Randgruppe, sondern die vorgeschriebene rote Karte.
Wo auch immer der Sinn einer Umweltzone liegt, ich weiss es nicht so wirklich. Meine Wenigkeit sieht da keinen Sinn und als Umweltverschmutzer sehe ich mich mit meinem abgasgereinigtem, alten Mercedes mit Vorkammerdiesel ebenfalls nicht, da der sichtbare Rußausstoß nur gering ist. Lediglich bei den momentan sehr kalten Temperaturen raucht er gerne beim Kaltstart sehr stark weiß, aber auch nur ein paar Minuten lang. Doch nun ist es jetzt entgültig beschlossene Sache, die rote Nummer zwei muss her, ich will sie jeden Tag in der Windschutzscheibe unten rechts beobachten können.
Dabei weiss ich auch noch nicht wo ich sie überhaupt bekomme, meine bevorzugte Shell-Tankstelle verkauft keine mehr und zum Bürgerbüro meiner Stadt will ich auch nicht hin, ich muss nämlich arbeiten. Bei ebay, da muss ich meinen Fahrzeugschein einscannen, ist mir etwas aufwendig. Vielleicht doch in einem Autohaus, ein Mercedes-Vertragspartner, das könnte noch in Frage kommen, da wo ich mir meine Prospekte für das Privatarchiv und einige Sonderangebote in Sachen Modellautos kaufe, da könnte ich doch mal paar Euro in einen kleinen Aufkleber investieren. Mache ich es dort oder doch wo anders? Man darf gespannt bleiben. |
Sat Nov 29 18:09:52 CET 2014 | hydroelement | Kommentare (3)
Der erste Prospekt der von der ersten Händlertour reinkam
Erlaubt mir bitte zuerst ein paar Worte über meine längere, ungeplante Abwesenheit. Ich war unterwegs, und zwar im Auftrag des Privatarchivs. Viele doppelte Autoprospekte, die sich mit der Zeit mehr oder weniger unfreiwillig dazugesellten mussten weg, einfach weg! Ich brauche Platz, Platz für neues und für noch mehr Prospekte, Prospekte für mein Archiv. Natürlich nicht nur Autoprospekte und Co., nach wie vor gesellen sich Bücher und Magazine dazu, auch mal das eine oder andere Modellauto wobei hier extra anzumerken sei das dieses Ressort nur sehr schleppend gepflegt wird, viel zu teuer und auch zu aufwendig, wenn man es denn richtig betreiben will.
Meine doppelten Prospekte wurden nun gegen andere Prospekte eingetauscht, über einen Tauschpartner den ich schon längere Zeit nun kenne. Er schickte mir knapp 700 Prospekte aller Coleur, natürlich nur deutsche Automobilmarken, schwerpunktmäßig Volkswagen. Ich denke, ich dürfte wohl nun alle bisher erschienen Polo 9N-Prospekte haben, inklusive wirklich aller Sondermodelle. Nicht nur beim Polo, auch Golf IV, Golf V, Passat B5 und B6. Auch Siebener-BMW E38 und E65 befinden sich darunter und noch viele mehr. Natürlich im besten Zustand, diesmal auch ohne Kellergeruch oder Stockflecken. In diesem Vorhaben die Sammlung noch zu erweitern entsteht nun dieser Artikel, warum macht man so etwas überhaupt?
Im März 2010 ging es los. Ich wollte wieder mit dieser großen Leidenschaft loslegen die ich Ende 2003 wieder auf Eis legte. Bedingt durch einen Umzug landete der Großteil ins Altpapier und einiges auch bei ebay. Letzteres lohnte sich nicht wirklich, noch heute trauere ich der VW Golf II-Pressemappe mit 45 Fotos von 1983 nach, oder dem BMW M3 Sport Evolution-Prospekt von 1989, den ich 2001 für teures Geld bei ebay kaufte. Wieso ich nicht alles mitnahm verstehe ich bis heute nicht, den Platz dafür hatte ich. Womöglich war es keine so große Leidenschaft wie heute. Ich war früher nicht so wie heute wirklich jedes Wochenende unterwegs, auf der Suche nach neuen Prospekten.
Früher hatte ich noch keinen Führerschein, ich benutzte mein Giant-Mountainbike, schnelles Ding. Natürlich steuerte ich nur hiesige Autohäuser an. Heute vollkommen undenkbar, da müssen deutlich größere Touren gefahren werden. Allein schwer lieferbare Unterlagen, zum Beispiel für Mercedes-Benz-Sonderfahrzeuge erfordern weite Fahrten und viele Telefonate mit den jeweiligen Gebietsverkäufern. Damals setzte ich mich nicht so wirklich mit dem Sinn des Mercedes Econic wie heute auseinander. Gegenwärtig benötige ich wirklich jede Unterlage zu diesem Modell. Das ist wohl echte Leidenschaft, wenn man etwas mit Hingabe sehr gerne macht.
1999 fing ich mit dem damaligen Sammeln an und beendete es Ende 2003. Doch seit März 2010 läuft es wieder prächtig. Natürlich kann man nicht jeden Prospekt der erscheint bekommen, doch die Jagd darauf macht einfach großen Spaß. Einfach weil man sich mit Autos und deren Technik privat beschäftigt und einen persönlichen Traumwagen sein Eigen nennt ist es selbstverständlich das man auch Literatur zu den Modellen privat besitzt, die einem sehr wichtig erscheinen. Für mich sind es Fahrzeuge deutscher Fabrikate, da ich mit ihnen groß geworden bin und nach wir vor die größten Emotionen zusammen verbinde.
So steuerte ich dann als erstes Autohaus im März 2010 einen kleineren Mercedes-Benz-Vertragshändler im Ruhrgebiet an und nahm mir den abgebildeten Prospekt zum E-Klasse Cabriolet der Prime Edition des A 207 mit. Alle anderen Prospekte hatte ich zuvor schon online bestellt. Heute bestelle ich so gut wie garnicht mehr online Prospekte, ich besorge sie mir bei meinen Autohäusern, ohne dafür irgendwelche Prospektbeziehungen zu manchen Automobilverkäufern zu führen. Wenn ich angesprochen werde sage ich ganz offen das ich Prospekte sammle, warum irgendwelche Stories auftischen wenn man auch ehrlich sein kann. So bin ich mittlerweile zu einem bekannten Sammler in der Szene geworden und freue mich sehr.
Ich liebe es ein Privatarchiv zum Thema KFZ zu führen und zu besitzen. Jeder kann es, es lohnt sich! |
Sat Nov 08 05:45:25 CET 2014 | hydroelement | Kommentare (7)
Ich habe solange überlegt, jetzt habe ich mich entgültig entschieden. Geld ist bekanntlich zum ausgeben da, aber man kann es auch schön sparen, oder für andere Dinge ausgeben. Meine Schwester vermutet das ich das Gesparte für weitere Automobilia ausgebe, nein, auf keinen Fall. Kennt Ihr das Buch "Legendewagen" aus dem Delius Klasing-Verlag? Das kaufe ich mir noch heute in der Buchhandlung, aber für diesen Kurs bekommt man keinen Zweit-Diesel mit Stern. Ich habe beschlossen, kein weiteres Fahrzeug mehr zu kaufen, auch nicht wenn es sehr günstig daherkommt.
Günstig waren die W124-Diesel eigentlich nie, selbst dann als die Umweltzonenproblematik so richtig in Fahrt kam blieben die Preise eher konstant. Ein vergleichbarer 230 E ist oftmals günstiger, selbst im Vergleich zum 200 D. Ich bin ein großer Dieselliebhaber geworden, manch einer nennt mich Don Diesel, ich habe nichts gegen die automobilen Stinker und Rußer, sie sind sparsamer und langlebiger als die Benzinpendants, bei guter Pflege natürlich. Jedes mal lausche ich einem anderen Diesel wenn er gestartet wird, nur um wieder den obligatorischen Soundcheck zu meinem ziehen zu können. Letzte Woche war es ein VW Golf II als Diesel eines sehr betagten Herrn in meinem Heimatort. Das der überhaupt noch fährt wundert mich, ist es schon 20 Jahre her das ich ihn das letzte Mal sah.
Scharf bin ich nach wie vor auf einen 190 D, wir hatten früher zwei Stück. Ein rauchsilberner Zwei-Liter sollte es schon sein, den OM602 habe ich ja bereits in meinem W124. Die 601 haben mit Abstand den besten Dieselsound, so wie er sich anhören soll. Ein 300 D, OM603 ist auch ganz nett, doch Reihensechszylinder höre ich in einem BMW lieber. Ich habe mir einen 2,5er-Babybenz vor fast einem Jahr mal angeschaut und hätte ihn fast gekauft. Eine knusprige Wagenheberaufnahme war das K.O.-Kriterium, für mich. Ich war beim Kauf meines heutigen Erstdiesels schon rostgeschädigt, hier und da war was und selbst heute noch ist am Unterboden bisschen was zu finden, wenn auch nur Flugrost wie meine Werkstatt sagt.
Zwei Autos bedeuten gleich höhere Kosten. Das Geld spare ich mir lieber. Da ich mich immer wieder nur sehr schwer entscheiden kann welcher denn der bessere ist würde das ebenfalls in einem Chaos enden. 190 D, 200 D, noch ein 250 oder doch der 300er? Bitte handgerührt, Automatik ist zwar fein aber Einstellungssache und man darf nicht selbst bestimmen. Eine zweite Garage habe ich, mehr Prospekte oder doch jetzt der Zweitwagen? Für welchen Zweck wäre er denn zu gebrauchen? Ist nicht ein 330i oder meinetwegen 330d als Winterauto besser? BMW sollen rostresistenter sein als die Autos mit dem Stern.
Keiner von beiden. Die Garage bleibt erstmal bis auf weiteres Abstellraum für Kleinkram und wenn ich endlich eine Komplettsammlung an Literatur der Marken VAG, Ford und Opel finde wird sie da schon ziemlich voll werden. Dann wird es schwer für einen Zweitdiesel. Ich werde es auch in Zukunft unterlassen immer weitere Youtube-Videos mit startenden Mercedes-Dieseln anzuschauen, solche Videos lassen mich automatisch nach weiteren Inseraten auf mobile und Co. gucken, nein. Also, beschlossene Sache würde ich sagen.
Also liegt es jetzt doch eher an den Prospekten oder Büchern die neu erscheinen? Nein, das Geld wird gespart und mit einem 250 D fährt es sich ebenfalls sehr gemütlich und herrlich, auch er klingt fabelhaft und schön dieselig und wenn die Lichtmaschine irgendwann wirklich getauscht wird summt es nicht mehr aus irgendwelchen Ecken ganz verdächtig. Mit neuer Zylinderkopfdichtung hört er sich jetzt so richtig nach fünf Zylindern an und seitdem lässt er auch keinen Gedanken mehr an einen Zweitdiesel aufkommen. Irgendwann, ja irgendwann vielleicht kann man ja eventuell darüber nochmal nachdenken, aber selbst das glaube ich eher weniger. Vielleicht kauft sich ja meine Schwester jetzt auch einen W124 als Selbstzünder, auch sie ist vom Dieselvirus infiziert. Das, wäre dann natürlich sehr ideal, sie fährt ja nur ab und zu Auto. |
Fri Oct 31 21:01:46 CET 2014 | hydroelement | Kommentare (15)
Wenn man schon Autoliteratur sammelt, was sollte Vorrang haben?Es ist mittlerweile bekannt das ich eine große Vielfalt in meinem Privatarchiv besitze. Zwar weniger bei Fahrzeugherstellern, dafür umso mehr bei den Unterlagen. Nur Prospekte oder Preislisten? Nein, das ist mir zu öde, Vielfalt ist angesagt! Bücher, Fachzeitschriften, Farbtafeln und natürlich - mein aller Liebling - interne Vertriebsunterlagen befinden sich in meinen Aktenschränken.
Leider nicht immer vollständig, aber ich arbeite mit viel Liebe daran. Jede Auflage eines Prospekts mit aufzunehmen ist für mich ebenso ganz normal wie mehrere Magazine zu abonnieren, nur so kann man sich ein ideales Nachschlagewerk zusammenstellen. Ist natürlich nicht so praktisch wie viele es gerne hätten, doch es reicht um sich einen gemütlichen Abend mit einer Tasse Kaffee und netter Musik im Hintergrund gemütlich zu machen und einfach nur zu schmökern, herrlich!
Dieser Artikel ist heute mal eine Umfrage an die weitere Sammlerschaft hier auf Motor Talk, wie seht Ihr das so mit dem Sammeln? Nur Prospekte, bestimmte Marken oder doch besser von jedem etwas, sprich neben Prospekten auch Bücher, Magazine, interne Verkaufsunterlagen sowie andere Automobilia? Ich bin schon gespannt! |
Fri Oct 24 21:03:01 CEST 2014 | hydroelement | Kommentare (17)
Es kam einfach aus dem Herzen heraus. Frei von jeglichen Gründen eines Trends wegen, weil es jetzt ja soviele machen. Auf sowas achte ich nie, früher als pubertierender Teenie aber heute mit Anfang 30 nicht mehr so stark. Meine Kumpels fragen dauernd was mich dazu bewegt hat einen solchen Weg einzuschlagen. Allein wenn man bedenkt das ich fünf Jahre lang 231 PS durch die Lande fuhr. Nein, nicht zum Stressabbau des in meinem Falle eher lockeren Job des Zustellers, auch nicht um sich seelisch zu entschleunigen, wie es von vielen anderen Fans dieser ganz speziellen Spezies heisst. Es war einfach eine Hommage an eine unbeschwerte Kindheit und Jugend.
Ich kaufte mir im August 2012 einen perlblauen Mercedes 250 D der heiligen Baureihe W124, mit Automatik. Oft hieß es, kauf doch einen Benziner, was willst du denn mit so einer Rußschleuder, da kommst du doch nirgendwo mehr rein. Ja, wie man weiß kam es bekanntlich ganz anders. Rußen tut er nicht, und die Fahrt in die Großstädte genieße ich nach wie vor, der roten 2 in der Scheibe zum trotz. Es musste ein alter Mercedes mit Diesel sein, um noch einmal Kind zu sein. Mein Vater fuhr bereits zwei 190 D´s, von 1988 und 1992.
Eigentlich wollte ich ja auch unbedingt einen 190er, selbstverständlich als Selbstzünder. Vorzugsweise einen 2,0-Diesel mit dem trotz des Vierzylinders famos klingenden Ölmotor 601, der Motor der mir noch immer Gänsehaut verleiht, mehr als mein Fünfzylinder 602. In der Farbkombi rauchsilber-metallic mit Stoff brasil, fast wie unser 92er 190 D, dem Paps seiner war innen schwarz. Aber richtig gute 190er waren zu dem Zeitpunkt entweder viel zu weit weg, oder von privatgewerblichen Zwischenhändlern zu astronomischen Preisen angeboten mit nicht immer echter Historie oder schlicht und einfach nur grottig. Da ist eine knusprige Wagenheberaufnahme das kleinere Übel gewesen.
Aber, da ich nur ungerne lange nach meinem Wunschauto suche wurde es dann eben ein W124. Einem nach nassem Hund riechenden 200 D gab ich den Laufpass, die Hardyscheibe hatte ihren Geist aufgegeben und der Grünspan hat herzlichst am anthrazitgrauen Lack zugeschlagen. Über eine Kleinanzeige in Südbayern fand ich dann letztendlich den heutigen 250er. Vom Erstbesitzer inseriert, der mit 82 Jahren das Autofahren aufgab kaufte ich ihn dann mit ein bisschen Rost und leichter, liebenswerter Patina. Wie sich herausstellte, das Auto meines Lebens.
Warum nur ein Diesel? Es ist für mich die Vollkommenheit um wirklich zufrieden zu sein und um die unbeschwerte Zeit als kleiner Bub und entdeckungsfreudiger Teenager noch konservieren zu können. Jedesmal denke ich gerne zurück und würde gerne nochmal mit 14 die Schulbank drücken oder mit 12 das erste Mal Autofahren, alleine mit dem rauchsilbernen 190 D, als ich mich wunderte wieso soviel schwarzer Rauch aus dem Auspuff kam, es war ja nur Ruß. Ganz klar, es musste ein Diesel sein, kein ewiger 230 E aber auch kein anfälliger Turbo, ein einfacher normaler und immer wieder dankbarer Saugdiesel.
Im heutigen Verkehr kann ich mit seinen 94 PS locker mithalten, das Gaspedal ist schon wegen des früh einsetzenden Kickdowns noch nie richtig durchgetreten gewesen. Drängelnde Halbstarke hat man auch hinter einem Porsche oder Touareg. Ich lebe bestens mit dem geringen aber trotzdem immer sofort abrufbereiten Temperament des alten Diesels. Er hat ebenfalls dazu beigetragen jetzt entschieden sagen zu können, Ja, ich fahre nur noch einen Mercedes-Diesel. Etwas anderes kann ich mir garnicht mehr vorstellen. Nur traurig bin ich ich das mein Vater seinen zweiten 190 D nach nur drei Jahren Besitz wieder abgab, weil er was anderes wieder fahren wollte. Heute sagt er, er war sein bestes Auto in all den Jahrzehnten. Das kommt mir doch ein bisschen bekannt vor... |
Sat Jun 25 20:13:20 CEST 2016 | hydroelement | Kommentare (69)
Ich bin jetzt wieder zurück, diesmal jeden Samstag Abend! Es gibt ja wieder vieles zu erzählen was ich jeden Tag so erlebe, Dinge die mich und auch sogar meinen alten Mercedes W124 begeistern oder auch erschüttern, gute wie schlechte Dinge. Heute möchte ich auf etwas eingehen was uns alle angeht, da es häufig passiert aber vollkommen unnötig ist, nämlich unnötiges Schnellfahren im Alltag, was uns erst recht zu höherer Stressbelastung im Alltag führt.
Morgens, früh in Deutschland. Es ist fünf Uhr und nicht wenige sind auf dem Weg zur Arbeit. Alles muss schnell gehen denn man will nicht zu spät zur Arbeit kommen, obwohl man garnicht wirklich Lust hat so früh schaffen zu gehen. Morgens, immer noch früh in Deutschland. Es ist sieben Uhr und immer mehr sind auf dem Weg zur Arbeit. Jetzt muss alles noch schneller gehen denn noch mehr Arbeitnehmer sind unterwegs zur Arbeitsstätte. Allzu oft beobachte ich wie gerast und gedrängelt wird. Es scheint nur die allerwenigsten was anzugehen ob man einen kalten Motor tritt, Hauptsache schnell ankommen. Muss das wirklich sein das man sich so einen Stress macht? Wäre es nicht einfacher das wir alle mal - unabhängig von privatem wie beruflichem Stress - einen Gang zurückschalten und entspannter ans Ziel ankommen?
Ich fahre ganz normal zur Arbeit. Es ist nicht leicht fünf mal in der Woche morgens um halb fünf aufzustehen, da man um sechs Uhr auf der Arbeit sein muss. Trotzdem klappt es ja immer wieder auf´s neue. Dann fahre ich entspannt zur Arbeit, ohne viel Gas zu geben und trotzdem nicht auf der Autobahn zu schleichen. Etwas, was wir alle machen können ohne große Umstellung. Ob man die Leistung unseres Fahrzeugs wirklich sofort voll abrufen muss ist höchst fraglich, zumal es eine hohe Belastung für Material und auch dem Menschen ist, höhere Geschwindigkeit und zu dichtes Auffahren bedeutet automatisch mehr Stress für uns. Meine Wenigkeit fährt bei maximal 3000 U/min hundert Kilometer in der Stunde, was für den täglichen Weg zur Arbeit pro Strecke mit etwas über vierzig Kilometern bei achtzig Prozent Autobahn voll und ganz ausreicht.
Es ist nun halb drei. Ein üblicher Acht-Stunden-Tag ist vorbei und nun geht es nach Hause. Da wird wieder ordentlich Gas gegeben, es muss jetzt besonders schnell gehen denn es stehen viele Dinge des täglichen Lebens an wie Einkaufen, die Kinder von der Schule abholen oder den Müll rausbringen. An das schonende Warmfahren des Vehikels denken da sicher nur die wenigsten, was man aber auch schon wegen unserer Umwelt tun sollte, aber es kümmert nur wenige. Es wird trotzdem weiter gerast, gedrängelt und geflucht, immer mit der Begründung das wir es eilig haben. WIrklich? Ich war über zehn Jahre Zusteller bei einem großen und bekannten Postdienstleister und musste nie rasen oder hetzen, trotz Zeitdruck. Der Großteil des Stress den wir haben ist selbstgemacht, wir könnten auch im Alltag und vor allem im Straßenverkehr relaxter unterwegs sein.
Natürlich muss ja jeder selbst entscheiden ob er dem Auto in der City welches sich an die Ortsgeschwindigkeit von fünfzig Kilometer in der Stunde hält so dicht auffährt um zu signalisieren das man es eilig hat, oder es "nicht anders gelernt hat" wie ich es mal von einer geistig nicht allzu fitten Autofahrerin mit einem VW Tiguan zu hören bekam, was mich doch sehr schmunzeln ließ. Doch kommt man mit einer Schnell-schnell-Mentalität nicht weit und es passiert ein Unfall, wie fast immer wegen überhöhter Geschwindigkeit.
Ohne unnötiges Hetzen, lieber mehr Besonnenheit und defensives Autofahren würde mehr Unfälle vermeiden und uns allen sehr gut tun. Dazu braucht man keinen Mercedes 250 D wie ich, das geht auch mit einem Audi A6 Avant mit ordentlich aufgeladenem Turbodiesel neuester Machart. Ob das aber jemals wirklich eintreten wird in Zeiten immer stärker werdenden Automobilen und mehr Belastungen im Alltag jeder Art bleibt fraglich. Ich habe meine persönliche Entschleunigung gefunden und fahre sehr entspannt und ohne Stress. Könntet ihr das auch? Es muss kein alter Diesel sein!