Mon Dec 21 21:09:15 CET 2015 | Der_Schwede | Kommentare (0)
Da mir ein Bekannter anbot, meine nassen Fußraum-Teppiche im Heizungskeller zu trocknen, musste ich schnell reagieren und die Spülung des Motors warten lassen (siehe vorheriger Beitrag).
Ich nahm erst die Sitze heraus, dann die Mittelkonsole, dann den Teppich. Das dauerte etwa drei Stunden und funktionierte ohne Problem sowie ohne Handbuch. Ich merkte, wie sehr Autos von früher noch "plug an play" waren. Keine unnötige Elektronik, keine Airbags, keine versteckten Schrauben. Nachteil: Die Sicherheit und der Komfort sind dafür nicht so ganz "up to date".
Jedenfalls entdeckte ich beim Schrauben wieder einige Stellen, an denen von einem der Vorbesizter geschludert wurde. Einige Kabel wurden durchtrennt und nicht sauber isoliert. Ein Kabelbaum unter dem Lenkrad verlief so seltsam, dass die Abdeckung nicht mehr richtig befestigt werden konnte und stattdessen mit Kabelbindern fixiert wurde. Einige Schrauben fehlten oder waren nicht mehr fest.
Als der Teppich heraus war, machten erstmal zwei Silberfische "winke-winke". Kurz darauf bemerkte ich, dass die gesamte Feuchtigkeit aus dem Heck zu kommen schien. Verdächtige Stellen:
- Dichtungen der beiden hinteren Seitenmarkierungsleuchten (stark porös und mehrfach gerissen).
- Dichtungen der Rückleuchten (sie wurden schonmal mit Silikon nachgeklebt, was schlecht ist, da Silikon den Lack angreifen kann).
Für diesen Tag sollte es damit genug sein.
Zu den Rückleuchten: Sie bleichen aufgrund der Sonneneinstrahlung und schlechter Qualität bei fast allen 480ern aus, werden spröde und reißen an den Oberkanten. So auch meine Rückleuchten. Sie sollten daher eine Kur bekommen und später mit einer Butyl-Schnur (10mm Rundschnur) neu abgedichtet werden. Ich hoffe, dass der Wassereintritt damit ein Ende hat.
Hier meine Vorgehensweise beim Aufbereiten der Rückleuchten:
1. Mit nem Cuttermesser aus dem Heck herausschneiden. 2. Mit leichten Hammerschlägen gegen die "Stehbolzen" der Lampen und durch sanftes drücken+ziehen am Gehäuse alles langsam herausziehen. 3. Silikonentferner nutzen. 4. Leuchten von innen mit Gebissreiniger spülen und mit einer Zahnbürste bearbeiten (war teilweise versifft, jetzt blitzt es wieder wie neu). 5. Mit UV-Kleber alle Brüche kleben. 6. Alles mit Nassschleifpapier gut abschmirgeln (400er - 800er - 1200er - 2000er). 7. Die Umrandungen von hinten mit einer sanften Drahtbürste reinigen (war ebenfalls stark versifft) 8. Mit Schleifpaste alles nachpolieren. 9. Die obere Kante abkleben (gutes Abklebeband nutzen, ich habe M3 genommen, sonst kann der Lack unter die Abklebung laufen). 10. Obere Kante mit Plastikfarbe besprühen. 11. Nach dem Trocknen alles mit feiner Politur nochmal finalisieren.
Was noch gemacht werden muss:
UV-Schutz-Flüssigkeit mit Glanzeffekt (extra für Plastikteile) auftragen. Ich hoffe, das bringt dann nochmal mehr Glanz.
Fazit: Nicht neu, aber im Vergleich zu vorher Welten besser! Hätte nicht gedacht, dass ich die Dinger nochmal verwenden kann, so schlecht war die Ausgangslage. Besonders die Silikonverklebung war irre, zwischenzeitlich hätte ich die Leuchten am liebsten einfach nur mit Gewalt herausgebrochen. Aber naja, die Geduld hat dann doch gesiegt. Die Arbeitszeit beläuft sich vom Ausbau bis zur Lackierung der Oberkante auf geschätzt 6-7 Stunden.
Der Einbau der Rückleuchten wird noch etwas warten, da ich noch einige Arbeiten am Heck erledigen möchte. |
Deine Antwort auf "Der Motor muss warten, erstmal muss der Teppich raus und die Rückleuchten aufgefrischt werden"