Sat Sep 07 17:05:17 CEST 2019 | BondHD | Kommentare (4)
Unter uns Sportwagen Enthusiasten ist der Stelvio berüchtigt als DER spektakulärste aller sonst schon spektakulären Alpenpässe. Kein Superlativ wurde für ihn ausgelassen. Top Gear nannte den Stelvio "the world's best driving road". Das kultige CURVES Magazin hat ihm ein eigenes 336 Seiten starkes Buch gewidmet und auch gleich ein Lied über seine 48 Curves komponieren lassen. Man nennt ihn den "König" der Alpenpässe, das Mekka für Sportwagenfahrer. Oder auch: das "Monster". Egal, dass er mit seinen 2757m Gipfelhöhe "nur" der zweithöchste Alpenpass ist nach dem Col de l'Iseran in den Westalpen, der es auf 13m mehr bringt: wahrscheinlich ist der Nr. 1 Bucket List Item eines jeden Sportwagenfahrers, einmal (oder auch öfters) seine 48 Kehren bezwungen zu haben.
Vor ein paar Tagen waren alle Sterne aligned und ich hatte bei einen Urlaubstrip in Latsch in Südtirol meinen 911er dabei – nur 23km vor dem Fuß des Stelvio in Prado. Und los ging’s. Eigentlich wollte ich mich gleich im Morgengrauen auf den Weg machen, da jeder sagt ansonsten ist es dort so überfüllt, dass man kaum vom Fleck kommt. Dann wurde es doch etwas später, aber zu meiner positiven Überraschung war das – es war ein Werktag – überhaupt kein Problem. Ich hatte am Vormittag weitestgehend die Strecke (fast) komplett für mich alleine. Hinter dem Tunnel zwischen Gomagoi und Trafoi ist schließlich die Kehre Nr. 48 erreicht (Zählung rückwärts bis zur 1 ganz oben) und schon bald schraubt sich die Straße steil in die Höhe. Ab dem Berghotel Franzenshöhe kommt nochmal die ultimative Steigerung. Man hat die letzten 20 Kehren die berühmte steile Rampe zum Gipfel hoch direkt vor Augen, ein Wahnsinns Erlebnis!
Anbei ein Link auf ein kurzes 5min Video mit On-Board Eindrücken und Panorama-Shots mit der Drohne. Viel Spaß beim anschauen - und hoffentlich nachfahren!
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Sat Sep 07 22:36:17 CEST 2019 | Boppero
Es gibt so viele schöne Alpenpässe. Am besten sind die, die nicht touristisch so bekannt und überlaufen sind.
Für ein solches Auto sind die Kehren eigentlich schon zu eng, als dass man dort wirklich sportlich fahren kann.
Das ist dann mehr Panoramastraße zum Fotos machen, als wirklich reinen Fahrspaß und Kurven räubern.
Sun Sep 08 09:15:53 CEST 2019 | Antriebswelle135730
Ich bin den 4 x gefahren (drei verschiedene Autos, zuletzt 2013). Wenn kein Verkehr ist, macht der schon viel Spaß, weil man bei den kurzen Sprints zwischen den Kehren schön die Leistung des Fzg. abrufen kann. Für schnelles Kurvenräubern ist das jedach nichts.
Sun Sep 08 13:20:12 CEST 2019 | BondHD
Ja, es macht viel Spass aus den Kehren heraus zu beschleunigen, beim Einfahren muss man aber sehr vorsichtig sein, da sie sehr eng und erst im letzten Moment einsehbar sind (übrigens noch krasser, wenn man auf der Rückseite den Umbrailpass in die Schweiz runter fährt, da muss man wirklich aufpassen....
In Puncto spektakulär würde ich den Stelvio ganz vorne sehen. Zum sportlichen Kurvenfahren im schnellen Flow gibt es vieles besseres, da würde mir zB der Sustenpass oder die Südseite des Grimselpasses in der Schweiz einfallen, oder die Nordabfahrt vom Timmelsjoch.
Tue Sep 10 07:54:42 CEST 2019 | emil17
"Zum sportlichen Kurvenfahren im schnellen Flow gibt es vieles besseres, da würde mir zB der Sustenpass oder die Südseite des Grimselpasses in der Schweiz einfallen"
Ich hab dort oben mal beruflich zu tun gehabt.
Die Gegend dort - dazu gehört auch die Furka - ist leider im Sommer mit vielen Motorradunfällen und unzähligen Fast-Unfällen gesegnet, die Furka-Grimsel-Susten offenbar im schnellen Flow machen wollen und dann ab und zu die Bodenhaftung verlieren.
Dass man den normal fahrenden Verkehr zum Bremsen zwingt, indem man sehr knapp überholt, ist dort dauernd zu sehen - und einfach nur grob unhöflich.
Zum Pässe fahren gehört auch, dass man den Gegenverkehr respektiert und z.B. vor der Kurve wartet, wenn ein grosses Fahrzeug entgegenkommt, das die ganze Strassenbreite braucht, um eine Haarnadel fahren zu können.
Ebenso gehört es sich, schön auf seiner Seite zu bleiben, falls die Strecke nicht einsehbar und frei ist - bergauf in der Haarnadel oft nicht der Fall - auch wenn das den Flow einschränkt.
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