Tue Apr 22 16:26:28 CEST 2025
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knolfi
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Audi, F5, S5
![]() Hallo Bloggemeinde, eigentlich schreibe ich nach einem halben Jahr einen Erfahrungsbericht über meine privat genutzten Fahrzeuge, aber beim Audi S5 Cabrio habe ich es verpennt, daher kommt der Artikel mit leichter Verspätung. Seit dem 16.09.24 ist der Audi nun in unserer Garage und ist seit dem knapp 4.900 km gelaufen...größtenteils sehr zufriedenstellend. Na, größtenteils ist untertrieben, es gibt nichts zu beanstanden. Der Wagen ist abs. ruhig und klapperfrei und alles ist solide verarbeitet. Technische Defekte hatte er auch keine; zweimal ist lediglich die "Servolenkung" ausgefallen. D. h. nach dem Einschalten der Zündung kam eine Warnmeldung und der Audi fuhr sich wie ein Traktor: die Lenkungselektronik hatte sich aufgehängt. Da half nur das berühmte "Hard-Reset": Zündung aus, Aussteigen und abschließen, zwei Minuten warten, dann wieder aufschließen und Zündung an, danach war das Problem behoben. Die gefahrenen km bekommt er (leider) überwiegend im Kurzstreckenverkehr, was ich ja nicht so toll finde, aber meine Frau fährt das Cabrio überwiegend und da dient es eben als Einkaufstasche, Kindershuttle & Co, aber hin und wieder bekommt er auch mal eine Langstrecke, was dem (Turbo-)Motor ganz gut tut. Mit einem erhöhtem Ölverbrauch oder sonstigen Auffälligkeiten bleiben wir (noch) verschont. Der 3.0l-TFSI, den ich aus dem Macan S kenne, scheint ein robustes Kerlchen zu sein: Ordentlich im Anzug und sehr reaktionsschnell (im Vergleich zum 2,9l-BiTurbo, den wir im Macan GTS hatten), dafür begnügt er sich als einziges Fahrzeug in meinem Privatfuhrpark mit Superbenzin statt Super Plus, was den Geldbeutel schont. Was fällt sonst noch auf? Technisch gesehen ist das Cabrio nach wie vor auf dem aktuellen Stand der Technik, alle el. Helferlein sind auf dem gleichen Niveau wie beim deutlich jüngeren Cayenne, sogar eine aktive Spurführung ist an Bord, die es auch mal zulässt, dass man für ca. 30 s die Hände vom Lenkrad nimmt. Was zwar ein tolles Gimmick ist, kann aber auch nerven: denn die Spurführung ist bei jedem Neustart wieder aktiv und korrigiert m. E. viel zu früh und übergenau. Fährt man zusätzlich noch mit dem aktiven ACC, geht das System vor jeder Kurve selbstständig vom Gas und man wird zum Schleicher. Nach der Kurve wird dann wieder beschleunigt und man erntet nur Unverständnis vom nachfolgenden Verkehr. Vor allem mit vier Endrohren am Heck. Gott sei Dank kann man das System abschalten. Ebenfalls nervig ist der akustische Tempowarner, der ja mittlerweile Vorschrift ist, weil man diesen ebenfalls nach jedem Neustart deaktivieren muss. Leider fehlt beim S5-Cabrio eine frei programmierbare Taste auf dem Multifunktionslenkrad (dort wo die Taste sein sollte, ist der Knopf für die Lenkradheizung), so dass man sich im MMI durch die Untermenüs wühlen muss, um den Tempowarner auszuschalten. Ich habe mir die Deaktivierung im MMI unter das Favoriten-Icon gelegt, so spare ich mir wenigstens eine Menüebene. Optisch gesehen finde ich das Audi-Cabrio von allen drei deutschen noch verfügbaren Mittelklassecabrios von BMW und MB noch am attraktivsten. Audi hat es in der vierten und letzten Generation der Audi Cabrios wieder geschafft, ein quasi zeitloses Design zu kreieren, dagegen wirkt der Mercedes mit seinem schwerfälligen und ausladenden Design sehr massig und Motorboot gleich und der BMW ist mit seinen Bieberzähnen nur wirklich keine Augenweide. Innen merkt man dem Audi allerdings schon an, dass seine Designsprache auf das vergangene Jahrzehnt zurückgeht: Das Armaturenbrett stammt vom VW Passat B8 und der aufgesetzte MMI-Monitor ist ja mittlerweile auch wieder Geschichte, da die neueren Systeme samt Monitor wieder im Armaturenbrett integriert sind. Diese "Tablet auf dem Armaturenbrett" hat sich Gott sei Dank nicht durchgesetzt und sieht immer irgendwie drangebastelt aus. Ein MMI-Controller besitzt mein MJ 2024 nicht mehr und der Monitor ist etwas größer als der vom Vor-FL, da er rein auf Touch-Funktion ausgelegt ist. Leider sind manche Schiebeschalter a la Apple auch in der Größe und während der Fahrt kaum zu bedienen, was auch teilweise für die Icons zutrifft, gerade die Shortcuts am linken Monitorrand. Die sonstigen Icons haben eine gute Größe und sind schnell zu bedienen. Was fällt sonst noch auf? Der Startknopf ist sehr tief in der Mittelkonsole verbaut, gleiches gilt für die 12V-Steckdose, die ich mit einer FFB für mein Garagentor ausgestattet habe. Da muss man schon mal lange Arme machen, um da ran zu kommen, und ich bin mit 1,83 durchschnittlich groß gewachsen. Unverständlich bleibt für mich, dass man zwar eine el. Sitzverstellung mit Fahrermemory verbaut hat, aber keine el. Lenksäule. Diese geht nur manuell zu verstellen. Lag es an der fehlenden Bauteilverfügbarkeit im Rahmen der Chipkriese? Denn mein 718'er hat das gleiche Problem, da war die el. Lenksäulenverstellung aber nicht lieferbar. Ebenfalls unverständlich bleibt die semiautomatische Heckklappenöffnung: man kann die Heckklappe zwar mannigfaltig öffnen (per Taster in der Tür, per FFB, per Fußkick unter die Heckschürze, per Taster an der Klappe), aber schließen geht nur rein manuell. Da die Federn so straff eingestellt sind, kann man den Deckel quasi nicht mit dem dafür vorgesehenen Griff im Deckel schließen, sondern muss nochmals von oben auf den Deckel drücken...Fingerabdrücke und potentielle Kratzergefahr durch Ringe vorprogrammiert. Hätte man da keine vollelektrische Heckklappe (optional) anbieten können? Ich habe jetzt als Lösung den Heckdeckel mit Lackschutzfolie beziehen lassen. Wenn wir schon mal beim Meckern über die Praktikabilität sind: das alte Audileiden mit der nach vorne herausgezogenen Frontschürze wie beim 8T besteht weiterhin. Die diffusorartigen Frontsplitter im unterenen Bereich sind sehr Bordsteinanfällig und werden nicht immer in den Sensorbereich der PDC mit einbezogen, auch wenn der F5 nicht mehr so tief ist wie der 8T. So ist es leider meiner Frau schon passiert, dass sie mit der Frontschürze gegen den Bordstein gefahren ist und einen Lackschaden sowie einer gebrochenen ACC-Sensor-Blende verursacht hat. Das konnte ich Gott sei Dank rel. kostengünstig wieder instand setzen lassen. Aber alles in Allem macht uns der Audi sehr viel Freude und ich bin wieder überrascht, wie gut der Audi verarbeitet ist. Da können sich andere Hersteller aus dem gleichen Konzern eine Scheibe von abschneiden. Bis demnächst euer knolfi |
Deine Antwort auf "7 Monate im S5 Cabrio oder offen für vier."