Tue Oct 04 15:12:38 CEST 2016 | knolfi | Kommentare (6) | Stichworte: Discovery Sport, L550, Land Rover
Hallo Gemeinde,
nach den ganzen Neuzulassungen im Firmenfuhrpark heute mal wieder ein kleiner ErFAHRungsbericht.
Landrover hat ja schon vor rund 50 Jahren seine Fahrzeuge in zwei Kategorien aufgeteilt. Da gibt es zum einen die echten Landys, dessen Urahn der zuletzt genannte Defender war bzw. ist. Dieses Fahrzeug ist ein waschechter Geländewagen fürs Grobe, ohne viel Schnickschnack und Komfort. Also ein echtes Arbeitstier.
Daneben kam vor knapp 50 Jahren für die betuchtere und komfortorientiertere Kundschaft der Range Rover auf den Markt...der bis 2005 diesen Namen alleine auf der Motorhaube trug. Erst dann "explodierte" die Modellvielfalt: erst kam der Range Rover Sport und dann 2011 der Range Rover Evoque.
Bei Landrover setzte dies schon eher ein. 1989 kam der Discovery, der etwas komfortabler als der rustikale Defender war und als kleineres Einstiegsmodell 1997 der Freelander, der letztes Jahr durch den Discovery Sport ersetzt wurde.
Leider komme ich erst jetzt in den Genuss, einen solchen "Disco light" mal zu testen. Dabei handelt es sich um einen TD4 mit 150 PS in Corris Grey. Welche Ausstattungsvariante dies ist, geht leider nicht hervor.
Erst einmal fällt auf, dass der Wagen unheimlich viel Platz bietet. Insbesondere die Fußräume vorne und der Fond sind riesig, sowie der Kofferraum. Dabei die der als DS abgekürzte Disco Sport schmaler als die größeren Brüder RR(S), was sich positiv beim Parken auswirkt.
Im Innenraum zeigt sich der DS als typischer LR-Vertreter: Massiges, durchgehendes Armaturenbrett mit integrierten Infotainment-Monitor, Klimabedienteil in der Mittelkonsole, darunter liegt der typische Automatik-Drehknopf, den alle LR-Modelle mittlerweile haben...außer der RRS. Als LR-Fahrer findet man sich sofort zurecht.
Im Innenraum dominiert leider viel (Hart-)Plastik, dass großzügig verteilt wurde. Lediglich die Blende um die Mittelkonsole im Bereich der Klimabedienung und Jalousie der Becherhalter hinter dem Hebel der Feststellbremse wissen Klavierlackoptik auf.
Die Verarbeitung ist solide bis auf eine furchtbar knarzende Heckklappe, die bei jeder Unebenheit quietschende Geräusche von sich gibt. Ein Zustand, den ich als Käufer so nicht akzeptieren würde. Auch beim Öffnen und Schließen dieser (elektrischen) Heckklappe kommen diese unschönen Geräusche zu Tage, die sich anhören, als ob Metall auf Metall reibt.
Auch geht die Lenkung sehr schwerfällig, trotz dass keine "dicken Walzen" verbaut sind. Das hat mich ebenfalls gewundert. Mein RRS lässt sich deutlich einfacher lenken. Der Wendekreis des DS liegt im Bereich der RRS obwohl der DS kürzer und schmaler ist.
Alles in Allem merkt man eben doch den Unterschied zwischen "Land" und "Range" (wäre auch schlimm, wenn nicht ). Die Landys sind eher die Pragmatiker mit Detailschwächen in der Verarbeitung, dafür aber Lademeister und Kindershuttle, während die Ranges eher die Beaus und Luxusliner unter der Dachmarke sind.
Es ist eben fast wie bei Volkswagen: der VW ist eher was für die Pragmatiker und Audi eben für diejenigen, die mehr Luxus haben wollen.
Bis bald
euer knolfi |
Wed Oct 05 09:20:45 CEST 2016 | der_Derk
Schon interessant zu sehen, wohin sich der Freelander entwickelt hat. Wobei ich ein wenig die erste Version vermisse, und die Ideen die Land Rover da noch hatte. Es gab zwei Karosserievarianten (obwohl sowohl Drei- als auch Fünftürer denselben Radstand und auch dieselben Innenraumabmessungen hatten), man konnte sich bei der Landaulet-Variante noch zwischen Soft- und Hardtop entscheiden, im Innenraum gab es noch Land Rover-Grün als Farbauswahl (und damit war auch das Lenkrad grün), hinten bestand die Wahl zwischen zwei Einzelsitzen und Dreierbank - und obendrauf kam noch ein ab Werk rech extensives Zubehörprogramm inklusive Astabweiser, Zusatzscheinwerferträger, Flankenschutzrohre, etc. Dazu die Wahl zwischen drei Motoren. Dass die technische Ausführung im Nachinein betrachtet eher extrem hemdsärmelig war - geschenkt, hat man im zweiten Anlauf dann ja in den Griff bekommen, allerdings auch schon verbunden mit massivem Zusammenstreichen der Optionen.
Demgegenüber ist der Disco Sport geradezu langweilig seriös und erschreckend eindimensional -
es gibt nicht mal mehr als einen Motor dafür- Halt, stop - ich sehe gerade doch den Benziner in der Preisliste, nehme den Teil zurück .Der Längenwachstum hat sicherlich einen praktischen Nutzen, und das Ergebnis finde ich auch optisch gelungen. Nur so mit dem Blick zurück ist da Einiges auf der Strecke geblieben. Könnte allerdings auch ein Generationenproblem sein. Der Neukunde ist begeistert von Form und Funktion, diejenigen die schon SUV gefahren haben als sie noch gar nicht so genannt wurden, könnten da die eine oder andere Auswahlmöglichkeit vermissen...
(Nicht dass das anderswo bedeutend besser wäre - ja, ich schaue Dich an, Toyota RAV... )
Wed Oct 05 16:35:00 CEST 2016 | pico24229
Geht mir ähnlich.
Das die neuen RR so modern sind passt, aber der LR war immer rustikaler und das dürfte sich mmn auch mehr im Design wiederspiegeln.
Wed Oct 05 16:35:10 CEST 2016 | ZockerMax
Hi knolfi, versuche mal bitte ein Evoque Cabrio zu testen. Den DS habe ich mir im Februar angesehen und aufgrund des einen Benziners direkt verworfen.
Wed Oct 12 11:49:25 CEST 2016 | Gany22
Ich muss schon grinsen, "Arbeiterklasse", welcher normale "Arbeiter" kann/will sich denn so einen Disco kaufen?
Bei euch will ich arbeiten, bei den Firmenwägen
Unsere Flotte der nicht besonders autophilen Firma ist das größte ein Ford Kuga, Skoda Octavia Scout oder VW Touran 2.0 TDI...
Wed Oct 12 12:01:10 CEST 2016 | knolfi
@Gany22 meine Überschriften sind bewusst immer (provozierend) ironisch gemeint. Damit füttert man Leser an, u. a. auch dich.
Wed Oct 12 12:04:17 CEST 2016 | Gany22
Jo, heute ist bei mir in der Arbeit eh nichts los, sonst hätte ich es glaube ich auch nicht kommentiert.
Deine Antwort auf "Die Arbeiterklasse oder der Disco light."