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Die Pure Unvernunft

Aus dem Alltag eines PS-Junkies

Mon Nov 04 13:43:01 CET 2024    |    knolfi    |    Kommentare (18)    |   Stichworte: 3 (9YA), Cayenne, Porsche

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Liebe Bloggemeinde,

 

nach drei Wochen seit Übernahme des Cayenne Turbo E-Hybrid komme ich jetzt endlich auch mal dazu, meine ersten Erfahrungen über das neue V8-PHEV-SUV von Porsche dazulegen.

 

Die Abholung war am 15.10., danach hat sich gleich der Dienstleister für die Lackversiegelung den Dicken geschnappt, so dass er eigentlich erst am 18.10. bei mir in der Garage stand. Da blieb er auch erstmal 9 Tage stehen, ehe wir mit ihm zu seiner ersten großen Tour gestartet sind. Es ging vom Südwesten via Salzgitter nach Berlin und wieder zurück. Insgesamt hat er rd. 1.700 km auf die Uhr bekommen und war somit gleich mal eingefahren.

 

Da es sich beim Turbo E-Hybrid ja um das Facelift des alten Turbo S E-Hybrid handelt, muss er sich den Vergleich mit diesem auch gefallen lassen.

 

Das Interieur bzw. Armaturenbrett wurde ja komplett neu gestaltet und leider wurde auch viel an Materialqualität eingespart. Dabei ist es weniger die Haptik (vieles fühlt sich nach wie vor hochwertig an) sondern mehr die Optik. Als Beispiel seien die Türöffner genannt: Waren diese im Vor-FL nach aus Alu, so sind sie nun aus einem bleistiftdicken Kunststoff, der aber bzgl. seine Haptik an den Kunststoff eines Pfannengriffs erinnert und definitiv nicht labbrig ist. Was Porsche sich dabei gedacht hat ,weiß ich nicht, aber das reduzierte Design der Türöffner aus Kunststoff gab es schon in den alten Elfern (Luftis) und mich stört es nicht ganz so sehr.

 

Ebenfalls neu und aus dem Taycan übernommen ist der Automatikwählhebel, der von der Mittelkonsole rechts neben das Lenkrad gewandert ist und eigentlich nur drei Arretierungen kennt: Drive, Neutral und Reverse. Für die Parkfunktion muss man einen separaten Knopf drücken.

 

Das Zündschloss mit Knubbel-Schüssel zum Anlassen ist nun ebenfalls einem Start/Stopp-Knopf ganz traditionell auf der linken Seite neben dem Lenkrad gewichen. Und die Blende/Hutze über dem Kombiinstrument wurde ebenfalls wegrationalisiert, da das KI nun mittlerweile volldigital und somit blendfrei ist. Dafür kann man es mannigfaltig konfigurieren.

 

In der Mittelkonsole sitzt nun die Klimabedienung, was ich persönlich begrüße, weil man dafür immer über das Infotainment in das Untermenü gehen musste, um verschiedene Einstellungen vorzunehmen. Dafür sind alle anderen Kurzwahltasten für z. B. die Dämpfereinstellung verschwunden und wurden ins PCM integriert. Dafür hat man neben den Becherhaltern nun noch ein tiefes Ablageloch für Kleinkram ohne Abdeckung. Die Handyablage ist dafür unter die mittleren Luftausströmer gewandert und hat dafür eine Abdeckung bekommen. Die induktive Ladefunktion ist endlich gekühlt, so dass sich das Handy nicht mehr so aufheizt.

 

Das PCM ist deutlich schneller geworden und auch die wireless CarPlay-Verbindung funktioniert nun zuverlässig. Das ist wirklich ein Gewinn.

 

Kommen wir zum Wesentlichen eines Porsche: das Fahrwerk und der Antrieb.

 

Das Fahrwerk ist im Vergleich zum Vor-FL deutlich straffer geworden. Kurze Bodenwellen spürt man deutlicher als beim Alten. Dafür fährt sich das Facelift agiler als der Vorgänger, der dafür mehr Komfort bot. Hier bin ich noch nicht ganz schlüssig, was ich davon halten soll: ein Fortschrittsgewinn ist es meines Erachtens nicht.

 

Ganz klar positiv bewerte ich den Antrieb. Der V8 hat um 49 PS zugelegt und liefert nun 599 PS und die Leistung des E-Motors wuchs ebenfalls 48 PS auf 187 PS. Dies Systemleistung beträgt 739 PS, somit knapp 60 PS mehr als die Alte. Und mag man meinen, dass die 60 Mehr-PS im Alltag nicht auffallen, aber man spürt sie deutlich, da beide Antriebe meist unabhängig von einander arbeiten. D. h. entweder fährt man im E-Modus und da muss man das Gaspedal nicht mehr streicheln, um den Verbrenner aus zu lassen, sondern Dank des stärkeren E-Motors beschleunigt der schwere Brocken nun deutlich besser und hält bei Landstrassentempi auch die Fuhre in Fahrt, ohne dass es den Verbrenner bedarf. Letzterer ist überwiegend für die AB zuständig, wo ebenfalls die Mehrleistung deutlich spürbar ist und braucht man den Boost, spielen beide harmonisch zusammen und die Fuhre ordentlich zu beschleunigen.

 

Hinzu kommt ein größerer Akku im Heck, der leider 100l Kofferraumvolumen ggü. dem Vor-FL frisst, dafür aber reine E-Reichweiten von bis zu 80 km zulässt. Das ganze wird dann noch mit einem DC-Lader, der mit 11 kW laden kann statt mit 7,2 garniert.

 

Lediglich die Verbrauchswerte lassen noch zu wünschen übrig, diese liegen aktuell noch bei 14,9l/100 km. Dazu muss ich aber sagen, dass ich die 1.700 km überwiegend im Verbrennermodus gefahren bin, um den Motor einzufahren. Ich gehe davon aus, dass der Verbrauch noch signifikant fällt.

 

Wo es Licht gibt, gibt es leider auch Schatten. Vieles wurde wegrationalisiert oder ist der EU-Bürokratie zum Opfer gefallen. Als Beispiel sei der Tempowarner in Verbindung mir dem Spurhalteassi genannt. Diese bimmelt sofort los, wenn man die vorgeschriebene Geschwindigkeit um 1 km/h überschreitet. Man kann sich die Deaktivierung zwar auf die frei programmierbare Shortcut-Taste am Lenkrad legen, muss diesen aber jedes Mal nach neuem Start drücken, sonst bimmelt es. Gleiches gilt für den Spurhalteassi: dieser ist nach jedem Start wieder aktiv, und diesem muss man dann im Menü des PCM deaktivieren. Gleiches gilt für das Fahrwerkniveau. Stellt man das Niveau auf tief, steht das Fahrwerk nach Neustart wieder auf Normal. :rolleyes:

 

Ebenfalls nervig und ein richtiges Ärgernis: die hinteren Fußmatten haben keine Druckknöpfe mehr, wo man sie am Teppich fixieren kann, damit sie nicht hin und her rutschen. Da wir überwiegend zu viert fahren, musste ich meinen Jungs Anweisung geben, dass sie darauf acht geben. Denn wenn die Matten mal verkrumpelt sind, bekommt man sie nicht mehr gerade. Warum man so einen Centartikel bei einem 230k€ Auto streicht, kann ich nicht nachvollziehen. :mad:

 

Nach so wie inneren "Werten" nun noch kurz was zum äußeren. Viel geändert hat sich ja optisch nicht. Die Scheinwerfer sind etwas eckiger geworden und Porsche verabschiedet sich immer mehr vom Rundaugen-Elfer-Look bei den anderen Modellen, was ich gut finde, da es den anderen Baureihen mehr Eigenständigkeit verleiht. Die größte Änderung hat das Heck erfahren: die Heckklappe wurde neu gestaltet und das Kennzeichen ist in die Heckschürze gewandert. Dadurch sieht das Cayenne-SUV etwas mehr coupéhafter aus und erinnert mit an den Macan II, den wir ja auch drei Jahre gefahren sind.

 

Leider wurde aber auch am Blech gespart: bei Autobahntempi im Bereich zwischen 160 -180 km/h vibriert das Außenbelch der Motorhaube, was gerade bei dunklen Lacktönen stark auffällt. Vermutlich wurde das Außenblech dünner ausgewalzt.

 

Der Cayenne bleibt jetzt wieder drei Jahre bei uns und wenn es nach mir geht, wird dies wohl auch erstmal der letzte Cayenne sein. Leider stimmt beim Cayenne das Preis-Leistungsverhältnis nicht mehr ganz, da viele Qualitätsmerkmale, die man bei einem solch teurem Fahrzeug erwartet, wohl zu Gunsten der verbesserten Fahrdynamik zum Opfer gefallen sind. Da erwarte ich für mein Geld einfach mehr.

 

So long

 

euer knolfi

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Mon Nov 04 14:21:12 CET 2024    |    xkman

Danke, dass Du Dir die Mühe machst und einen solch ausführlichen Bericht schreibst.

 

Viel Spaß mit Deinem tollen Auto,

 

Philipp

Mon Nov 04 17:35:05 CET 2024    |    25plus

Türöffner Alu schwarz matt zum Nachrüsten... hört sich nach einem Geschäftsmodell an. Oder zumindest schwarz matt verchromt. Sogar meine 8000/10000 € Autos (Neupreis) haben/hatten verchromte Türgriffe vorne (wenn auch für ein paar Euro aus dem Topmodell nachgerüstet).

Mon Nov 04 23:20:38 CET 2024    |    V-Mammut

Hallo Knolfi,

Danke für Dein Erfahrungsbericht, welche meine Erfahrungen bestätigen, auch wenn Du noch etwas diplomatischer bist als ich. Wie genannt haben sich unsere Autos und Erfahrungen schon mehrfach parallel entwickelt, daher ist dein Blog der einzige Autoblog den ich lese :-)

Du hattest damals bei meinen Kritikpunkten des Cayenne 3 Facelift, namentlich der Billig Plastik Mini Türgriff , für mich fast das gesamte Interieur inkl. auch die Sitzverstellungskonsole, das Leder , die quer über das Armaturenbrett verlaufende Plastikleiste, die Einfassung des Monitors und die nervigen Assistenten ( der Spur Assi funktioniert nicht ! ) , noch etwas säuerlich reagiert. Aber es spricht für Dich, daß Du nun auch nach dem Kauf, offen diese ( frechen) Sparmaßnahmen von Porsche ansprichst . Ja Porsche hat auch meiner Meinung den Bogen des Snob Value Marketing komplett überspannt und ich hätte mir den hohen Porsche Preis und Wertverlust wahrscheinlich noch gefallen lassen, wenn nicht noch die o.g. Sparmaßnahmen gemacht worden wären.

Nochmal kurz zu dem Spur Assistenten: Ich habe inzwischen den neuen W465 Mercedes G und kann Dir klar sagen, dass einem dann der Unterschied zwischen einem gut funktionierenden Assistenten ( Mercedes) und einem nervigen und nicht korrekt ( teilweise / meistens nich funktionierend ist für mich nicht funktionierend ) funktionierenden Porsche/ VW Spur Assi , richtig bewusst wird. Im Nachhinein empfinde ich den Porsche Assistenten geradezu eine Frechheit . Da gibt es schon bessere Assistenten in japanishcen Autos für unter 30 T Euro ! Und mir wurde bewusst, wie angenehm und für mich wohlfühltechnisch wichtig, ein hochwertiges Echtholz Interieur ist und hochwertigeres Leder, Verstellknöpfe , gute Verarbeitung und hochwertige Details. Dann lasse ich mir auch Premium Preise gefallen. Aber nicht für VW Material Qualität und Verarbeitung. Trotzdem natürlich viel Spaß und gute Fahrt. Evtl. kreuzen sich mal wieder zukünftig unsere Fahrzeugauswahl, wobei ich mir sicher bin den G richtig lange zu fahren.

Tue Nov 05 08:56:39 CET 2024    |    knolfi

Zitat:

@V-Mammut schrieb am 4. November 2024 um 23:20:38 Uhr:

Hallo Knolfi,

Danke für Dein Erfahrungsbericht, welche meine Erfahrungen bestätigen, auch wenn Du noch etwas diplomatischer bist als ich. Wie genannt haben sich unsere Autos und Erfahrungen schon mehrfach parallel entwickelt, daher ist dein Blog der einzige Autoblog den ich lese :-)

Danke!

 

Nun, die G-Klasse und der Cayenne sind zwei völlig unterschiedliche Fahrzeuge, auch wenn sie unter den weitreichenden Begriff "Geländewagen oder Offroader" fallen. Der G ist ein waschechter Geländewagen, der m. E. auch dorthin gehört und der Cayenne ist ein SUV mit sehr guten Straßenqualitäten. Da hat der Cayenne beim Facelift nochmals deutlich zugelegt...leider zu Lasten der Innenraumqualitätsanmutung (obwohl diese immer noch auf hohem Niveau ist). Und er ist perfekt verarbeitet, was man bei einem so teurem Fahrzeug aber auch erwarten kann.

 

Wie du im Nachbarthread schreibst, liegt dein Focus auf eine gediegene Inneneinrichtung mit viel Holz, Leder und Chrom/Alu. Das schnelle Fahren ist für dich nebensächlich. Ebenfalls schreibst du, dass du hin und wieder mal ins Gelände gehst. Dafür ist der G sicherlich perfekt.

 

Der Cayenne ist eher ein "Sportwagen für vier" wie der von Porsche beworben wird. Er kann schnelle Runden auf dem Track zaubern und man kann im Anschluss zu viert in Urlaub fahren...gut das macht keiner. Fahraktiv ist er auf jeden Fall und darauf kommt es mir primär an.

 

Ebenfalls schreibst du, dass du deine Fahrzeuge gerne länger fährst. Ich fahre mein Hauptfahrzeug immer nur drei Jahre, dann gebe ich ihn wieder ab. Daher ist es für mich verschmerzbar, wenn die Haptik und Optik im Innenraum nicht mehr meinem (und deinem) Qualitätsanspruch entspricht. Dennoch lasse ich mich nicht über den Tisch ziehen.

 

Zum den Assistenten: eigentlich brauche diese nicht. Mir reicht Verkehrszeichenerkennung, Abstandsradar und Totwinkelassistent. Das ganze assistierte und fremdbestimmte Fahren ist mir suspekt, ich fahre lieber selbst statt mich fahren zu lassen. Das es noch schlimmer geht, musste ich beim Audi S5 Cabrio meiner Frau erleben. Dort kann man den Geschwindigkeitswarner nur im Untermenüs ausschalten, weil es auf dem Multifunktionslenkrad keine programmierbare Rautetaste gibt. Dort liegt der Knopf für die Lenkradheizung.

 

Ich werde mich dran gewöhnen müssen, das diese Helferlein haben wohl mittlerweile alle Fahrzeuge an Bord...auch der 30k€ teure Japaner.

 

Was Mercedes angeht, so werde ich mit dieser Marke nicht warm. Wir hatten von Mitte 2017 bis Ende 2018 ein C43 AMG Cabrio, dessen Fahrwerk war so weich und indifferent, dass es mit dem starken Motor völlig überfordert war. Schneller als 220 km/h traute man sich nicht zu fahren. Deshalb haben wir es nach 18 Monaten wieder abgestoßen.

 

Im Sommer haben wir uns für ein E53 AMG Cabrio interessiert und sind das E450-Cabrio Probe gefahren. Das war eher eine rollende Couch und man war von der Straße völlig entkoppelt, bekam keine Rückmeldung. Hinzu kommt, dass vieles im Innenraum, was nicht im direkten Sichtbereich lag, was billigstem (!) Hartplastik gemacht war. Als Beispiel sei hier der Handschuhfachdeckel genannt. Für ein Auto, was 130k€ gekostet hätte ein NoGo. Man sieht, MB kocht auch nur mit Wasser. Wir haben uns für ein Audi S5-Cabrio entschieden.

 

Im Übrigen habe ich mich beim Cayenne bewusst für das Clubleder in Walknappa entschieden, da dieses deutlich weicher und angenehmer ist, als das Standartleder.

 

Dennoch ist die Haptik und Optik nicht mehr das, was man von Porsche gewohnt war. Ich habe ja noch den 718 Boxster GTS 4.0 und die Innenraumqualität ist eine ganz andere als beim Cayenne. Alles hochwertig, monolitisch, aus einem Guss. Obwohl die beiden Fahrzeuge nur 10 Monate in der Anschaffung trennen, so liegen im Entwicklungsstand doch mind. 15 Jahre dazwischen. Den 718 behalte ich, bis ich nicht mehr reinkomme. :D

 

Einen Cayenne werde ich nicht mehr nehmen. Ich kann die Fahrqualitäten bei dem heutigem Verkehr kaum noch ausspielen, da auch die Durchschnittsgeschwindigkeiten auf den Autobahnen deutlich abnehmen. Daher werde ich beim Nachfolger auf ein deutlich günstigeres Auto umsteigen.

Tue Nov 05 13:33:30 CET 2024    |    knolfi

Den ersten Defekt habe ich auch schon.

 

Mit dem Zweitschlüssel lässt sich das Fahrzeug zwar per FFB öffnen und schließen, nicht aber starten. Dazu muss ich den Schlüssel an die nördliche Wand des linken Becherhalters drücken, damit der Wagen startet. Batterie habe ich bereits getauscht, keine Verbesserung.

 

Schlüssel scheint einen Defekt zu haben, Reklamation ans heimische PZ ist bereits raus.

Tue Nov 05 13:51:28 CET 2024    |    Swissbob

Das fängt ja gut an, ich kann mich erinnern, beim Range Rover hattest Du auch bereits am Anfang Probleme.

 

Ich hoffe dass nicht ähnlich eskaliert.

Tue Nov 05 13:54:22 CET 2024    |    knolfi

Glaube ich nicht. Der Rest funktioniert zuverlässig. Da ich gleich nach Abholung eine Strecke von 1.700 km in einer Woche gefahren bin, wäre mir da schon etwas aufgefallen. Allerdings bin ich immer mit meinem Schlüssel gefahren und der funktioniert tadellos.

 

Heute Morgen wollte meine Frau das erste Mal den Cayenne mit ihrem Schlüssel fahren, der funktionierte nicht.

Thu Nov 07 11:24:49 CET 2024    |    eisenwalter

wäre interessant etwas über den Hybrid Modus zu erfahren, bin einen Vorführer probe gefahren und habe eigentlich keine Rekuperation wahrgenommen, es hat sich auch die Reichweite trotz Bergab reduziert? verstehe das System nicht, hat dazu jemand Erfahrung

 

die negative Qualitätsanmutung kann ich auch bestätigen, für mich ein NoGo ist die mittlere Blende die bei Knopfdruck nachgibt ... unglaublich

Thu Nov 07 11:42:32 CET 2024    |    knolfi

Zitat:

@eisenwalter schrieb am 7. November 2024 um 11:24:49 Uhr:

wäre interessant etwas über den Hybrid Modus zu erfahren, bin einen Vorführer probe gefahren und habe eigentlich keine Rekuperation wahrgenommen, es hat sich auch die Reichweite trotz Bergab reduziert? verstehe das System nicht, hat dazu jemand Erfahrung

Da ich zwecks Einfahren des Verbrenners überwiegend im E-Hold-Modus gefahren bin (die Ladung des Akkus wird gehalten) und hier vor Ort im reinen E-Modus fahre, kann ich zur Rekuperation noch wenig sagen.

 

Grundsätzlich ist diese beim Cayenne PHEV eigentlich sehr schlecht. One Paddel Driving gibt es nicht und es wird eigentlich nur beim Bremsen rekuperiert, dies aber eher sehr homöophatisch. Meist bekommt man ein paar km eingespeist, wenn man lange Bergabfahrten hat. Dennoch habe ich das Gefühl, dass die Rekuperation beim FL besser ist als beim Vor-FL, kann dies aber noch nicht bestätigen, da ich dies noch testen muss.

 

Beim Vor-FL konnte ich auf ca. 3 km Bergabfahrt mit vielen Bremsvorgängen ungefähr die gleiche Reichweite (3 km) rekuperieren.

Thu Nov 07 12:04:38 CET 2024    |    eisenwalter

vielen Dank für deine schnelle Antwort, dann warte ich mal auf weitere Erfahrungsberichte ...

Sat Nov 09 06:55:11 CET 2024    |    AustriaMI

Optisch ist der Wagen doch recht gefällig, den Preis an sich habe ich allerdings bei diesem Porsche nie wirklich verstanden.

 

Ich glaub, ich persönlich hätte mich bei der Wahl die du hattest, damals eher für den X5 entschieden :)

Mon Nov 11 14:48:52 CET 2024    |    schranz-master

Ein sehr schöner Wagen - da könnte ich mich fast ärgern, dass ich mir einen X5 50e - wie auch von dir getestet, gekauft habe. Aber in 3 Jahren sieht die Welt dann vielleicht wieder anders aus.

 

Viel Freude mit deinem Fahrzeug!

 

Und zum Thema 718, wie du oben beschrieben hast... ich hab mir vor 3 Monaten einen 718er GT4 gekauft - die Verarbeitung und der Innenraum sind einfach der Wahnsinn - der Motor sowieso.

Mon Nov 11 16:25:02 CET 2024    |    Sepp92

Hallo,

 

herzlichen Glückwunsch zum neuen Auto und viel Spaß damit!

 

Vielen Dank für den informativen Bericht.

 

Die Einschätzung zu den verwendeten Materialien teile ich. Die Anschaffung eines Cayenne war bei uns eigentlich gesetzt. Die Probefahrt mit einem - allerdings auch unglücklich konfigurierten (keine Lederausstattung, kein Interieur-Paket) - Cayenne hat uns etwas ratlos zurückgelassen. Die Materialien im Innenraum können an vielen Stellen, freundlich formuliert, als sehr schlicht empfunden werden. Die Türöffner innen sind ein Scherz. Ebenso die horizontale Dekorleiste auf der Armaturentafel. Die verwendeten Kunststoffe verströmen den diskreten Charme eines Fahrzeugs der unteren Mittelklasse. Alles Dinge, mit denen man leben kann. Aber, mE: Nicht für den Preis. Ich befüchte, wir landen beim X5. Der hat war mit dem Facelift auch nicht gerade gewonnen, ist aber doch sprübar günstiger.

Mon Dec 02 16:27:23 CET 2024    |    eisenwalter

Zitat:

@eisenwalter schrieb am 7. November 2024 um 11:24:49 Uhr:

wäre interessant etwas über den Hybrid Modus zu erfahren, bin einen Vorführer probe gefahren und habe eigentlich keine Rekuperation wahrgenommen, es hat sich auch die Reichweite trotz Bergab reduziert? verstehe das System nicht, hat dazu jemand Erfahrung

 

die negative Qualitätsanmutung kann ich auch bestätigen, für mich ein NoGo ist die mittlere Blende die bei Knopfdruck nachgibt ... unglaublich

gibt es neue Erfahrungen mit dem Hybrid Modus, Rekuperation, Reichweite :)

Tue Dec 03 08:53:06 CET 2024    |    knolfi

@eisenwalter der Cayenne hat jetzt 2138 km runter und einen Verbrauch von 13,0 l/100 km sowie einen el. Verbrauch von 38,6 kWh/100 km. Beides wird sich aber noch nach unten entwickeln, weil ich erst seit ca. 500 km im Hybrid-Modus fahre, davor bin ich zwecks Einfahren des Verbrenners ausschließlich im E-Hold oder E-Charge-Modus gefahren.

 

Die Reichweite liegt ungefähr auf dem Niveau des Alten, da hat sich nichts verändert. Allerdings habe ich das Gefühl, das der Tankinhalt kleiner geworden ist, denn die aktuelle Verbrennerreichweite kommt nur noch auf rund 400 km, rund 100 km weniger als beim Alten. Dafür hat man eine el. Reichweite von realistisch 50 km statt früher 30 km. Zusammen kommt man auf rund 450 km, ohne auf dem letzten Tropfen/Watt fahren zu müssen, was für mich okay ist.

 

Bei der Rekuperation hat sich wenig verändert. Richtig rekuperieren wie ein reines E-Auto (one Paddel Driving) kann der Cayenne nicht. Rekuperiert wird nur beim Bremsen und da kommen nicht viel km zusammen. Es wurde zwar optimiert, ist aber auch dem größeren Akku geschuldet. Das Verhältnis der Rekuperationsleistung ist zum Vergleich zum Alten gleich geblieben.

Tue Dec 03 15:43:54 CET 2024    |    gurnemanz

Richtige Begeisterung klingt irgendwie anders. Erinnert mich entfernt an den zweiten Range...

Tue Dec 03 16:14:17 CET 2024    |    knolfi

Nun er hat nach Verbräuchen und der Rekuperation gefragt. Das sehe ich ziemlich nüchtern. Was die Fahrleistungen des Antriebs angeht, so liegt das Facelift auf dem Niveau des Vorgängers. Klar das rund 10% Leistungszuwachs keine Bäume ausreißen.

 

Was mich allerdings sehr überrascht und begeistert, ist da neue Fahrwerk, welches gerade auf kurvigen Landstraßen seine Stärke ausspielt. Dagegen war der Alte eher behäbig und schwerfällig.

Sun Dec 22 07:05:14 CET 2024    |    fraxilly

Ich habe seit 3 Wochen einen Cayenne 3l e-Hybrid in nahezu Vollausstattung und war damit bereits 6 tausend km unterwegs. Es war alles dabei, Langstrecke von Schweden nach Innsbruck, Langstrecke nach Süditalien, Bundesstraßen, Fahrten durch die Tiroler Berge und einiges and Stadtfahrt.

Nach einem 992 Targa 4S ist das mein 2. Porsche.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich von dem Fahrzeug wirklich begeistert bin. Das Fahrwerk ist einfach himmlisch. Auf Langstrecke würde ich zwar manchmal gerne auf eine etwas weichere Abstimmung wechseln, jedoch nach 1350km an einem Tag sind wir rel. entspannt und unverkrampft aus dem Auto ausgestiegen.

Dinge, wie Türöffner aus Plastik stören mich nicht wirklich. Beim Tanken denke ich jedoch jedes Mal: dieser Deckel ist unterste Schublade...

Helferchen: auf sehr langen Fahrten sind diese schon hilfreich und Innodrive funktioniert schon ganz gut. Die Hand muss man jedoch ohnehin am Lenkrad lassen und erzwungene Gegenlenken oder Ablegen der Hand an der richtigen Pos. des Lenkrades ist etwas nervig. Die Geschwindigkeitswarnung deaktiviere ich immer mit der Rautetaste und das nervt mich mittlerweile nicht mehr. Den Spurhalteassi kann mit 3s auf den Knopf des Wahlhebels ebenfalls rel. rasch deaktivieren.

In Wirklichkeit bezahlt man hier sehr viel Geld für viel Zeug das einen regelmäßig aufregt. Für die Sicherheit jedoch bestimmt hilfreich.

Die Systemleistung ist für mich vollkommen ausreichend. Rein Elektrisch in der Stadt wirklich super und ich denke nicht, dass man da mehr benötigt. Die elektrische Reichweite optimal und jetzt im Winter zwischen 50 und 65 km. Der Verbrauch des Verbrennungsmotors mit leerem Akku und vorwiegen Autobahnfahrt mit einem Schnitt von 118 kmh (mit all den Baustellen und Verkehr geht meist eh nicht mehr) liegt bei 10,5 l - das ist doch sensationell für ein 2,5 t Fahrzeug mit 2 Personen und viel Gepäck. Die Reichweite zum nächsten Tankstopp liegt zwischen 650 und 750 km - auch super.

Was ich gar nicht mag ist, dass man den Sitzen die Alterung derart schnell ansieht. Jede Seitenwange des Fahrersitzes sieht nach ein paar tsd km bzw. nach einiger Zeit sehr zerknittert aus. Mit besserem und dickerem Leder könnte man dem doch etwas entgegenwirken, denn bei jedem Einsteigen fällt mir das ins Auge und wirkt abwertend.

 

Ich würde jedenfalls mit keinem Mercedes, BMW oder Audi tauschen wollen und deshalb würde ich dieses Fahrzeug für meine Bedürfnisse als alternativlos bezeichnen und bin wirklich begeistert.

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