Wed Feb 16 09:25:18 CET 2022 | Px200ELusso | Kommentare (39)
Dieser Teil meines Blogs befasst sich mit einer großen Hassliebe - der Beziehung zu einer Harley Davidson FXS Shovelhead.
Quasi als Intro möchte ich euch eine wichtige Lebensregel mit auf den Weg geben. Konfuzius sagt:
"Kaufe niemals, wirklich niemals, etwas bei Ebay was mehr als 10 Eur kostet, wenn du mehr als 1 Promille im Kopf hast."
Unter Mißachtung dieser Regel saß ich irgendwann im Winter 2008/9 an meinem PC und surfte durch die Anzeigen bei ebay für Motorräder. "Chopper, >1200cc, <10.000 Eur". Ich hatte sicher 6 Biere (richtige, bayerische Biere) konsumiert, 2 Jahre zuvor meine (eigentlich geliebte) Intruder 1400 verkauft und war "in the market" für eine Harley, auch weil es im Bekanntenkreis immer mehr davon gab. Damals. Irgendwie war das rückblickend so eine Art gruppendynamischer Prozess. Ich kann noch nicht einmal behaupten, vollkommen blind in diese fatale Beziehung hineingestolpert zu sein. Denn ein guter Freund von mir, der in dieser Geschichte auch noch öfter auftauchen wird, besitzt seit über 25 Jahren eine Harley Shovel 1200 und ich habe all die Katatrophen an dieser Kiste mitbekommen.
Aber was soll´s, der Mann,. der leicht einen sitzen hat, weiß sowieso alles besser...
Nun, ich stolperte an diesem Abend also über eine Harley Davidson FXS Shovelhead von 1980.
Bevor das Elend beginnt, ein paar Infos zum Modell:
Die FXS ist, neben der FXE, die Vorgängerin der Dyna. Also das einfachere, günstigere, leichtere "Sportmodell" der Big Twins (die größeren Harleys. Die kleineren sind die Sportsters).
Eckdaten der FXS 1340 Lowrider von 1980: - 67 PS - 1337cc - 4 Gänge - Luftkühlung - 289 Kg - 165 Km/h V-max. - vorne 19", hinten 16" Bereifung wie damals bei Werks-Choppern üblich.
Wobei die FXE etwas besser ausgestattet ist. Die FXS besitzt z.B. nur einen Kickstarter. Bei 1340cc ist das eine gewisse Herausforderung, wenn das Mopped nicht perfekt i.O. ist. Dazu später mehr.
Eigentlich ein nettes Setup für ein klassisches Mopped und diese Dinger fahren, als erste Modelle von Harley, auch recht vernünftig. Eigentlich. Wenn man sie nicht verbastelt...
Das Angebot:
Guter Zustand, hat er gesagt. Vor 3 Jahren restauriert, hat er gesagt. HU noch ein Jahr hat er gesagt. Läuft wie eine 1 hat er gesagt.
Weiter:
- S&S Köpfe - Mahle-Kolben - BDS 3" Belt Primär mit BDS Kupplung - PM-Bremse - LePera-Solositz - Spezial-Schwinge mit Umbau auf frei schwingendes Heck - Akront-Felge 15" hinten - Handmade-Fender.
Der Look und die Beschreibung gefielen mir, das Geld war da, also habe ich das Mopped ersteigert. Ich dachte, mein Maximalpreis würde vielleicht noch überboten. Leider nein...
Für einen Preis, der angemessen gewesen wäre, hätte die Harley sich in einem der Beschreibung entsprechenden Zustand befunden, wechselte sie den Besitzer. In meine Richtung. Das ist mir wichtig, ich bin trotz meines Pegels nicht auf ein völlig unrealistisches Angebot hereingefallen. Die Beschreibung war schlicht fehlerhaft.
Es gab dann nur noch einen weiteren Kontakt mit dem Verkäufer aus Norddeutschland bzgl. der Übergabe des Moppeds an die Spedition, die mir das Mopped in den Süden brachte. Das war´s. Er hat wohl 300 - 400 mal aufgeatmet...
Was ich dann 2 Wochen später bekommen hatte, war, wie vereinbart, eine 1980er Harley Davidson FXS Shovelhead. Soweit wie vereinbart.
Was nicht wie vereinbart war:
- Fast nichts von den Umbauten war eingetragen. - Die hintere Bremszange war von "Tokico" und gehörte wohl zur Vorderradbremse eines 90er Jahre Sportmotorrads aus Japan. Zudem war sie "schwimmend gelagert", sprich die Zange war auf einem selbst gebratenen Dreieck montiert, das frei auf der Hinterachse rotierte. Wenn die Bremse betätigt wurde, legte die Zange sich an der Schwinge an, welche ihr dann den nötigen Gegendruck lieferte. - Der selbst gebaute Fender war mit unzureichenden Schweisspunkten an den unzureichenden Halterungen versehen, die unzureichend befestigt waren. Außerdem war er schief. Es handelte sich am Ende um ein schlecht selbst zusammengebratenes Blech, das man so noch nicht einmal an eine Enduro für den Waldgebrauch, im eigenen Wald, bauen würde. - Vorderreifen 3%. - Der 3" Belt war komplett offen. Das konnte man allerdings auch auf den Bildern sehen. My mistake. - Eigentlich auch schon egal, aber am Rande erwähnenswert: das Rücklicht war nicht StVO-konform.
Der Pflegezustand war, sagen wir, mäßig. Alle Bremsbeläge waren komplett verschlissen. Die Bremsscheiben glücklicherweise noch nicht.
Was später herauskam: die Ölleitungen vom Öltank zum Motor und zurück waren falsch angeschlossen. Es lief niemals Öl durch den Ölfilter. Der Motor hatte das glücklicherweise überlebt, so nahm ich an. Das Öl das ich abgelassen hatte sah aus wie aus einem 40 Jahre alten Traktor. Wohl gemerkt: das Mopped wurde 3 Jahre vor dem Kauf restauriert und, wie ich dann auf Umwegen herausfand, von einem (wohl dem einzigen) seriösen niederländischen Harley-Händler an "meinen" Verkäufer verkauft. Er schickte mir ein Bild von seiner Verkaufsannonce, die eine schöne, recht original gehaltenen FXS mit einigen Spezialitäten im Lack, die sich auch noch an meiner Maschine fanden. So ließ sich mit einiger Sicherheit sagen, dass dies wirklich mein Mopped war. Betonung auf "war".
Der Käufer muss sie dann ab Motor einfach auseinandergerissen und mit doch einigem finanziellen Aufwand für Schwinge, Hinterrad, 3" Belt / Kupplung usw. dann gnadenlos verpfuscht haben.
Irgendwelche mies angebratenen Haltebleche für die "Tapered Style" Schalldämpfer sind da gar nicht mehr erwähnenswert.
Ein Bekannter von mir der beim TÜV arbeitet hat sich das Teil dann für eine Bestandsaufnahme angesehen und einige Bilder gemacht, die er heute noch im Rahmen der internen Ausbildung als abschreckende Beispiele in seiner Präsentation verwendet. Wir schrieben eine Mängelliste (s.o.) und ich ging in mich, ob ich ein Fass aufmachen und eine Rückabwicklung anstrengen, oder mich über das Wichtigste, was der Norddeutsche nicht verpfuscht hatte, den von dem Holländer richtig gut und stinkteuer getunten Motor, freuen und das Teil behalten sollte.
Nach Rücksprache mit einem guten Freund (und heutigen Besitzer übrigens) entschied ich, dem Verkäufer eine kleine Dankes-E-Mail zu schicken und das Mopped zu behalten. Schließlich lief es zunächst ordentlich und zeigte locker vermutete 80+ PS (später auf dem Prüfstand ergaben sich 89 PS).
Das alles bedeutet, dass hier entweder ein "Spezl-TÜV", wie wir das in Bayern nennen, gemacht worden war, oder der Vorbesitzer das Mopped direkt nach der HU auseinander gerissen und das Projekt dann aufgegeben hatte.
Das lässt sich nicht rekonstruieren, der feine Herr aus "OHZ" hatte sich nicht mehr gemeldet. War mir dann auch egal, ich nahm die Challenge an, kaufte zum Fahren noch eine Yamaha TT 600 59X (hierzu leider kein Blog, da keine Bilder und nur eine kurze Episode. Den Verkauf werde ich bereuen bis ich sterbe...) aus einem spontanen Angebot im Freundeskreis (mit nur 3 Bier im Kopf...) und machte mich an die Arbeit.
Zunächst einmal war es wichtig, die Mängelliste abzuarbeiten. Also frisch ans Werk:
- Für hinten mit einem Bekannten der Blech biegen und schweißen kann den Fender mit besseren Stützen versehen und gerade gebogen. - Den "großen Tank einer 90er Jahre Dyna in top Zustand" ausgebeult, innen entrostet, mit neuen Benzinhähnen versehen. - Tank und Fender zum Lackieren gegeben. - Das hintere "Bremssystem" rausgeworfen und gegen ein passendes versehen, mit Zange von PM (400 Eur) und Halterung von S&S Cycles (60 Eur). Von denen stammte auch die Schwinge und sie schickten mir umgehend ein Gutachten dafür. Kostete zwar 75 Eur, aber, wie sich noch herausstellen sollte, war das insgesamt nicht weiter erwähnenswert. - Vernünftiges Rücklicht mit E-Nummer besorgt, Verkabelung erneuert und vernünftig verlegt (die alte schliff am Reifen...). - Legale Belt-Abdeckung aus dem Zubehör besorgt, die so leidlich passte. - Kettenabdeckung dito. - Das unsägliche und dann auch noch unsauber gewickelte Hitzeschutzband von den Krümmern abgepult, festgestellt dass die Galvanisierung im Eimer war, zum Verchromen gegeben. Findet erst mal jemanden, der gebrauchte Fahrzeugteile in sein Chrombad lässt... - "Tapered Style" - Schalldämpfer aus dem "Ebay-Standard" besorgt, die mitgelieferten db-Eater montiert und so eine einigermaßen realistische Soundkulisse sichergestellt. - ordentlichen seitlichen Kennzeichenhalter mit Licht und Reflektor montiert.
Jetzt sah das Mopped schon mal richtig gut aus und der TÜV in Gestalt meines Bekannten meinte, das wäre der richtige Weg.
Nun also ran an die Verschleißteile: - Bremsbeläge vorne erneuern. Das war noch einfach und die PM-Bremsbeläge sind das einzige, was in der Harley-Welt kostenmäßig vernünftig ist. - Bremsflüssigkeit vorne und hinten erneuern. Das war lustig. Vorne war offenbar ein Mix aus Dot 4 und Dot 5 eingefüllt worden. Ich nahm das Risiko und spülte das System (Stahlflex), befüllte mit Dot 4 und das war dann auch i.O. - das eigentlich sehr gute K & N - Luftfiltersystem auf dem S & S Super E war völlig verdreckt. Ich hatte es, mit dem K & N Servicekit, dann nach 5-6 Reinigungszyklen wieder sauber. - neuen Metzeler-Vorderreifen aufgezogen. Passte nun auch zum hinteren, der noch i.O. war.
Was kann man noch falsch machen?
Ach ja, der Ölwechsel. Das hatte ich oben bereits angerissen. Auch hier habe ich den Verkäufer aus dem hohen Norden verflucht. Es schwamm irgendein nicht für das Mopped geeigneter Ölfilter im Öltank (egal, er machte ja sowieso nichts...). Hatte zuvor bereits die passenden besorgt, gemeinsam mit einem Freund als "bulk order" aus den USA, da die deutschen Teilehändler den Kram für die alten Harleys in Gold aufwiegen.
Dann noch Castrol SAE 50 nach Werksvorschrift für Motor und Getriebe besorgt, gewechselt und siehe da, Motor und Getriebe waren sogar weitgehend dicht.
Nun endlich die HU bestanden (die "Tapered Style" Schalldämpfer sind so eingetragen und gingen auch durch einige Polizeikontrollen) und gefahren. Immer mal wieder liegen geblieben, aber meistens auf eigener Achse wieder heimgekommen.
Impression aus glücklichen Zeiten
Im Folgejahr sprang sie dann so gut wie gar nicht mehr an. Warm 5 Kicks, Kalt 50 Kicks, Heiß 20 Kicks. Außerdem spuckte sie immer mal beim normalen Fahren.
Also, nach einigen Telefonaten und Empfehlungen für Werkstätten, die es entweder nicht mehr gab oder deren Inhaber mich stinkvoll dahingehend beschimpften, dass man so einen Shovel-Scheixx nicht mehr annehme, dann ab nach Landsberg in eine relativ frisch gegründete Werkstatt mit sehr netten Leuten, die (wie ich heute weiß wohl eher aus Verzweiflung) mein Mopped annahmen und auch einiges daran machten.
2 Jahre und 3 Werkstattbesuche später hatte ich: - neue S & S Köpfe (die alten waren angeblich irreparabel), - einen zumindest ansatzweise vernünftig eingestellten Vergaser, - eine noch einmal nachgearbeitete Elektrik für die Beleuchtung, - eine neue Zündspule, - eine neue Dyna-Singlefire-Zündung (die alte war wohl defekt), - eine teilweise erneuerte Kupplung, - einige Kleinigkeiten die ich vergessen habe erledigt, - über 4.000 Eur weniger Geld in der Tasche.
Das war damals eine nicht allzu clevere Aktion, aber ich war zu dieser Zeit befruflich extrem eingespannt, hatte zwei kleine Kinder und einen großen Umzug zu managen. Das Mopped war da Prio 8. Nun da ich das alles zusammenschreibe, schäme ich mich ein Bisschen, aber ich denke es ist nur fair, diese Erfahrungen weiterzugeben.
Als ich dann auf dem Heimweg von Faak wieder ca. 8x liegen blieb, wie ich schnell merkte wegen des immer noch blödsinnig montierten und inzwischen arg gebeutelten Hauptelektrikkästchens von einem sündteuren US-Hersteller, reichte es mir mit Werkstätten.
Ich besorgte ein neues Kästchen aus den USA für 400 USD zzgl. 100 USD Versand und Zoll. Mein eingangs erwähnter Freund und ich erneuerten den Großteil der Elektrik, bauten einen Halter für das Kästchen an einer brauchbaren Position (was nicht so einfach ist bei einem recht offenen Chopperkonstrukt) und dann lief die Harley mal wieder einige Zeit ganz gut.
Nur dass sie so schlecht ansprang, nervte mich sehr. Da ich aber sowieso wenig Motorrad fuhr, war der Leidensdruck nicht allzu groß.
Heck mit DDR-Kradmelder-Tasche
Retrospektiv zogen die Jahre halt ins Land, mal habe ich etwas repariert, mal eine Werkstatt, mal mein Freund und ich. Irgendwie lief das Teil ja auch meistens und die Ausflüge nach Faak waren damit immer ein Abenteuer.
Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Maschine eine echte Schau war. Neben den ganzen Baggern, Bobbern, Road Kings, Japanern, auf besser als neu restaurierten WLCs usw. war meine Shovel eine richtig "coole Sau". Und ich damit auch.
Irgendwann in 2018 fuhr ich morgens die 40 Km ins Büro, stellte die Maschine ab und als ich abends wieder nach Hause fahren wollte, sprang sie zwar an, aber es ließ sich kein Gang mehr einlegen.
Das war´s dann.
Ich nahm mir noch ein paar Monate im Winter Zeit für die Entscheidung und sie wurde mir dann abgenommen, als o.g. Freund meinte, er könne eine zweite Shovel mit richtig Power gebrauchen. Also verkaufte ich sie ihm zum ausgesprochen freundschaftlichen Freundschaftspreis, natürlich mit einem satten Verlust.
Schließlich hatte er mir über die Jahre auch immer wieder geholfen. Und ich musste mich nicht mit der üblichen Klientel herumschlagen, die sich für solche "Projekte" interessiert. Ich denke ich hätte sie wohl geschlachtet. Allein der Motor war inzwischen den ursprünglichen Kaufpreis wert.
Es stellte sich heraus, dass ein Hebel am Getriebe (s. Bild) gebrochen und die Reparatur relativ einfach zu bewerkstelligen war.
Ich freute mich für meinen Freund, der sich das Mopped dann auch intensiver vornahm und noch diese erwähnenswerten Mängel feststellte: - Die Ölleitungen waren vertauscht montiert (s.o.). - Die Rocker in den Köpfen waren ohne Spiel festgeknallt (deshalb sprang sie so schlecht an).
Er behob das Problem und das Mopped lief dann auch 1 Jahr gut.
Nun aber hat es das Getriebe zerlegt und er investiert 1.700 Eur in den Spaß. Beim Ausbau hat er festgestellt, dass der Vorbesitzer (vor mir) sogar die Getriebeträgerplatte verpfuscht hatte. Zur Zentrierung einfach eine Schraube drangeschweißt.
Das tat mir leid, aber so ist das wohl mit den alten Harleys. Er weiß das ja und wird dann ein weitgehend überholtes, richtig cooles Bike haben. Viel mehr kann ja jetzt nicht mehr kaputt gehen und der üble Pfusch des Vorbesitzers kann nun auch als behoben angesehen werden, wenn das Hinterrad mit angepassten Buchsen wieder montiert ist.
Im Nachhinein weiß ich natürlich, dass man besser ein unverbasteltes Mopped kauft und zwar nüchtern. Aber wenn die Shovel lief, war das klasse. Das möchte ich nicht missen.
Nach der ersten Bestandsaufnahme hätte ich die Harley eigentlich kiomplett auseinandernehmen, alles inspizieren und dann vor allem vernünftig zusammenbauen müssen. Aber das hatte ich mich damals noch nicht getraut. Das alles noch einmal anzugreifen wollte ich dann auch nicht. Die Luft war raus aus unserer amour fou und ich wollte mich nicht mehr ärgern.
Eine Zeit lang hatte ich kein Motorrad, bis dann die Yamaha XS 750 zu mir kam. Ihre Geschichte lest ihr hier auch, wenn ihr mögt. |
Wed Feb 16 09:58:09 CET 2022 | PIPD black
Der böse böse Gruppenzwang.
Ab und an erwischt es jeden irgendwie.
Und gerade bei den gebrauchten HD ist die Gefahr ziemlich groß, ganz tief ins Klo zu greifen.
Wed Feb 16 10:10:33 CET 2022 | Px200ELusso
Hey, mein treuester und einziger Fan hier!
Schön dass Du da bist!
Ja, man fällt mit HD ggf. rein.
Aber das macht nichts, das Lehrgeld habe ich am Ende ohne Groll bezahlt.
Aber es hat mir halt auch gezeigt was passiert, wenn man eine alte Harley wirklich fahren möchte und sie vorher nciht durchrestauriert hat.
Das Beste daran: wenn ich will, darf ich sie fahren. Wenn sie fährt. Der jetztige Eigentümer ist ja ein sehr enger Freund.
Aber bislang wollte ich noch gar nicht....
Wed Feb 16 10:19:23 CET 2022 | PIPD black
Kann ich irgendwie nachvollziehen.
In meinem Fall gibt es aber eine "natürliche" Barriere, die mich vor solchen Erfahrungen schützt: meine Frau. Allein schon solche Anschaffungen wären ein Drama, aber noch nicht die größte Hürde. Aber wenn sich dann so ein Fass ohne Boden auftut, hängt der Haussegen richtig schief.
Die Investitionen in die Simmi waren ja Investitionen in die Kinder, die das Ding ja eigentlich bewegen sollten.....
Bei dir scheint das aber anders zu liegen, du hast wohl schon seit jeher immer Motorräder besessen und gefahren.
Wed Feb 16 10:46:52 CET 2022 | Px200ELusso
Ja, die o.g. Vespa war ja das erste. Vor 34 Jahren gekauft.
Meine Frau kam ungefähr zur gleichen Zeit wie die Harley. Die ganze Zeit hat sie das Ding gehasst.
Bald kamen dann ja auch die Kinder und der Rest steht oben.
Als ein Bekannter die Harley mit seinem Trailer abholte und zum neuen Eigner brachte, war meine Frau richtig gut drauf. Ich wollte sie schon mitschicken, aber mein Freund hat schon einen Besen daheim und lehnte ab...
Ein paar Jahre hatte ich ja auch noch eine Yamaha YZF 1000 Thunderace parallel, aber die ist hier eigentlch nicht erwähnenswert. War für mich völlig ungeeignet.
Insgesamt hatte ich über die letzten 30 Jahre sicher (tief gestapelt) 10 Motorräder besessen.
Für einen Blog reichen aber nur bei den dreien hier die Bilder aus.
Vielleicht mache ich noch was zu dem einen oder anderen Auto.
Aber blöderweise bin ich sehr fotografierfaul und habe somit viel zu wenig Bilder von all den interessanten (und noch weniger von den weniger interessanten) Fahrzeugen, die ich hatte.
Mal sehen, der Blog läuft ja nicht weg.
Wed Feb 16 14:45:42 CET 2022 | Tobner
Finde die Geschichte sehr unterhaltsam! Gern mehr davon.
Harley muss man halt wollen, im Gegensatz zu Chinesenmopeds in allen belangen unsagbar teurer. Mir würde ne Dyna auch sehr gut gefallen, aber ich sehe es irgendwie nicht ein, für so nen Traktor auf 2 Rädern 10.000€ zu zahlen.
Zum Thema Thunderace: Hab auch eine und bin äußerst zufrieden damit. Schon 105tkm gelaufen und fährt wirklich bombenmäßig. Für mich kann die Kiste das Spagat aus Sportlichkeit und Reisetauglichkeit sehr gut. Aber nur mit Lenkererhöhung
Thu Feb 17 07:27:06 CET 2022 | Px200ELusso
Tobner, danke dir!
Wenn ich wieder eine Harley fahren sollte, dann wird das eine Serie neuer sein. Also eine Evolution.
Die sind schon an vielen Ecken moderner, alte Fehlkonstruktionen wurden verworfen und der Sound passt noch.
Eine ordentliche Evo bekommt man so ab 7-8.000 Eur. Manchmal tauchen auch die ungeliebten E-Glides aus den späten 80ern für 5-7.000 Eur in brauchbarem Zustand auf.
Aber auch diese Teile sind inzwischen mindestens 24 Jahre alt und man muss stets mit allem rechnen.
Wenn man nicht den komplett umgebauten und aus allen möglichen Teilen zusammengefrickelten Hardcorebobber haben muss, sondern es z.B. eine Heritage Classic oder Softail tut, findet man sogar noch regelmäßig gepflegte Maschinen aus 2. oder gar 1. Hand. Ist halt Geschmackssache.
Wenn man dagegen sieht, was eine schöne Suzuki Intruder 750 kostet, kommt man schon ins Grübeln.
Was die Thunderace betrifft: hatte sie in einem Anflug von spätjugendlichem Leichtsinn bei einem befreundeten Yamaha-Dealer gekauft. Sowas wie "7. Hand, 55.000 Km, neue Reifen und Inspektion".
Das Mopped lief immer gut, verkauft hatte ich es mit ca. 70.000 Km. Wertverlust in dieser Zeit: Null. Investition: 1 Satz Reifen, 10 Liter Öl, etwas Bremsflüssigkeit, 30 cm Kabel für die verpfuschte Scheinwerferverkabelung.
Immer zuverlässig, sprang auch nach dem Winter für eine Vergasermaschine super an und hatte natürlich mit ihren 140 PS für meinen Fahrstil locker 100 PS Reserve.
Aber ich kann auf solchen Dingern nicht vernünftig sitzen. Unter 150 Km/h schmerzen meine Handgelenke nach 30 Minuten. Eine Lenkererhöhung hätte es vielleicht gebracht.
Auf der alten XS sitzt man etwas aufrechter, die Fußraten sind etwas weiter vorne und ich fühle mich auch auf langen Strecken darauf wohl und physisch ungestresst. Das passt mir besser.
Nun weiß ich, dass ich mindestens ein klassisches Naked-Bike brauche. Mal sehen, ob ich noch einen Scrambler und einen Chopper dazu stellen werde...
Thu Feb 17 08:34:06 CET 2022 | Dynamix
Erinnert mich stellenweise frappierend an meine Vespa.
Damals wollte ich was kleines, zweirädriges für die Stadt und kurze Strecken. Für gut 500€ hätte ich was nettes von Peugeot haben können, keine 5000km gelaufen, guter Zustand, Sondermodell. Glaube war ein Peugeot TKR in der WRC Optik oder sowas. Und ich hätte sogar noch ein Jahr Garantie vom Händler bekommen. Hätte ich das Ding damals genommen, ich hätte wohl verdammt viel Geld gespart und deutlich weniger Stress gehabt.
Aber nein, es musste ja die deutlich ältere, nicht fahrbereite, mattschwarz übergejauchte Vespa ET mit dem seltenen 4-Takt Schnappsglas Motor sein an dem heute noch genug Piaggio Händler verzweifeln. "Die krieg ich schon wieder hin" meinte meine innere Stimme noch siegessicher.
Glaube 400 oder 450€ hab ich für das Ding dann bezahlt. Für eine Vespa ohne große Karosserieschäden zwar irgendwo günstig, aber gerade wegen dem nicht laufenden Motor eine ziemliche Wundertüte. Und so kam es dann auch. Eine neue Batterie später sprang das Ding dann tatsächlich mal an, lief aber nicht wirklich lange. Irgendwann ist mir dann mal der Gaszug gerissen. Den hab ich danach getauscht aber der Hobel wollte kaum noch anspringen. Was dann folgte waren gut 7 Jahre in denen die Kiste hauptsächlich als Zielscheibe für die Teilekanone in der Garage rumgestanden hat. Da mal ein neuer Benzinhahn, dort mal eine neue Lichtmaschine und weils so schön war da hinten vielleicht noch eine komplett neue Zündung. Vergaser wurde aus Verzweiflung auch irgendwann mal von der Werkstatt überholt. Hat auch nix gebracht, die Werkstatt wollte dann auf Verdacht mal für knapp 1000€ den Motor aufmachen. Da hab ich dann erst einmal die Reißleine gezogen.
Dann kam Corona und aus Zufall bin ich auf FB an einen Kontakt gekommen der sich dem Teil mal annehmen wollte. Er kam dann mal vorbei und hat ungelogen 6 Stunden am Stück an der Kiste rumgefummelt und ist selber schier verzweifelt. Man muss dazu sagen der Mann hat über 25 Jahre Erfahrung mit Piaggio, kennt also auch die kleinen 4-Takter. Er konnte sich ums verrecken nicht erklären warum das Ding nicht wollte. Ventilspiel hatte er neu eingestellt, Züge kontrolliert, Zündung gecheckt, Vergaser angeschaut und der Hobel wollte immer noch nicht. Wir machten dann aus das der das Wrack mal mitnimmt und zuhause schaut. Nach gut 3 Wochen in seiner Werkstatt kam dann die Nachricht das die Zicke wieder lief, allerdings nur mit abartig hohem Standgas ansprang. Wenn man Sie wieder normal einstellte sprang Sie nicht mehr an. Das hat Ihn dann so zur Verzweiflung getrieben das er den Motor mit einem Kumpel, auch 2-Rad Meister, auseinander gemommen hat.
Da hat man dann festgestellt das irgendwas mit der Kurbelwelle nicht stimmt. Da eine Revision mit Originalteilen in die Tausende gegangen wäre, hat er mir für einen Spottpreis einen Austauschmotor besorgt. Zum Glück hat Piaggio seine Motoren mehr oder weniger identisch in alle möglichen Modelle gesteckt. So war es auch kein Thema einen baugleichen Motor zu bekommen der dann auch nur 2.500 km gelaufen hatte. Den hat man aus einem Roller gezogen der einen Frontschaden hatte. Für das Geld was ich für den Motor bezahlt habe hätte ich bei Piaggio bestenfalls die neue Kurbelwelle bekommen.
Und so steckt in der Vespa mittlerweile auch eine unvernünftig hohe Summe. 2500€ hab ich da mittlerweile locker drin versenkt und da gehen sicherlich noch einmal 500€ rein bis ich den Rest in Form von Felgen lackieren und neuem Vergaser erledigt habe. Für das Geld hätte ich unterm Strich wohl zwei ETs in gutem Zustand kaufen können. Aber es ist halt ein Hobby und an meiner hab ich ja zugegebenermaßen auch viel individualisiert. Alleine das hat an Teilen schon mehrere 100 Taler gekostet.
Thu Feb 17 08:50:08 CET 2022 | Px200ELusso
Das ist, im Verhältnis, fast so beknackt wie meine Harley - Aktion... ;-)
Für die PX bieten verschiedene Schrauber, auch bei ebay, inzwischen Motorüberholungen für 300-800 Eur an, je nachdem, was kaputt ist.
Blöd ist halt wenn du einen Motor hast, der nicht funktionieren kann. Das war ja der Fall bei dem 177er Eigenbau, den ich vor über 30 Jahren meiner PX verpasste und der nie lief.
Jetzt habe ich ja für 1.200 Eur einen laufenden PX 200 - Motor drin. Mit Anpassung der Bremse, Öl usw. habe ich an Material vielleicht nochmal 20 Eur gebraucht.
Aber die trotz "Plug & Pray" angefallenen Arbeitsstunden für den Einbau hätten in einer Werkstatt sicher nochmal 1.000 Eur gekostet.
Jetzt habe ich einen Roller dastehen, der so wie er ist realistische 2.500 - 3.000 Eur wert ist. Das macht dann noch irgendwo Sinn, ganz unabhängig vom Liebhaberfaktor.
An einer ET 50 4-T allerdings hätte ich mich niemals versucht. Die Dinger sind wohl so um 1.000 Eur wert, wenn sie gut gebraucht und technisch i.O. sind und haben meiner persönlichen Meinung nach wenig historischen Wert.
In solch einen Roller dann tausende Euro zu investieren, wäre nicht meins.
Aber was soll´s, so hat jeder seine Vorlieben.
Freut mich, dass dein Roller läuft und du Spass daran hast.
Thu Feb 17 08:53:16 CET 2022 | PIPD black
7 Jahre.....und du unkst, dass ich die Simmi in zweien nicht fertig bekommen würde.
Thu Feb 17 09:12:23 CET 2022 | Dynamix
@Px200ELusso
Naja, ich sehe das mit dem Wertzuwachs nicht so eng. Ich hab das Ding ja wirklich zum fahren gekauft und aufgebaut und nicht um damit Reibach zu machen, sonst hätte ich die längst verscheuert. Und ich glaube schon das die ET irgendwann Ihren verdienten Platz in der Vespa Historie hat.
Gibt halt noch viele Traditionalisten für welche die ET der Anfang vom Ende ist weil Automatikroller. Witzig finde ich immer alle die dann Plastikroller schreien. Ehm, Ihr wisst schon das die Karosserie bis heute aus Blech ist und selbsttragend, also genauso wie die Alten? Ohne die ET gäbe es Vespa heute nicht mehr. Punkt!
Man schaue sich einfach mal die Zulassungszahlen an. Welcher Roller führt in einigen europäischen Ländern die Zulassungsstatistik an? Hui, es sind Vespen von 125-300 in Form von Primavera und GTS. Automatikroller, 4-Taktend. Also genau das was laut Traditionalisten und "Profis" der unausweichliche Tod der Marke ist. Komisch, Vespa geht es so gut wie nie Vespa feiert einen Absatzrekord nach dem anderen.
Also so schlimm kann es nicht sein und ich sehe auf den ganzen Vespatreffen bei uns zum Großteil GTS und Co. Gefolgt von den Gusseisernen. Die sind also auf dem absteigenden Ast. ETs sieht man momentan so gut wie überhaupt keine in Händen von Liebhabern, liegt aber auch daran das die gerade mitten im Tal der Tränen steckt. Zu alt um die Neukunden anzuziehen, zu alt für die Gusseiserne Fraktion. Das dauert sicherlich noch mal 10 Jahre bevor da die Liebhaber kommen. Typen in meinem Alter die mit Automatikrollern aufgewachsen sind und denen egal ist ob man da selber arbeiten muss oder nicht.
@PIPD black
Ja sieh zu jetzt Deine steht doch gefühlt auch schon 30 Jahre in der Ecke herum
Thu Feb 17 09:40:36 CET 2022 | PIPD black
Ja, Meistä.....
Baujahr ist 1984. Gestanden hat sie seit der Wiedervereinigung bis zum Millennium.....da hatte ich sie ja schon mal neu aufgebaut. Wobei sich das nur auf Optik und funktionierende (äußerliche) Technik beschränkte. Und dann hat derjenige, für den ich sie aufbaute, sie ja sowas von verhurt und vermurkst und einfach nach Ackerrennen abgestellt, dass ich sie vorletztes Jahr nach langem Ringen/Zerren/Betteln abermals aufbauen durfte. Diesmal aber mit tiefgreifenden Arbeiten. Durfte ja auch fast alles neu (nachgebaut) kaufen. Jetzt fehlt nur noch die Feineinstellung.....dann kann das Frühjahr kommen.
Standzeit zusammen also so etwa 10 + 17 Jahre.....kommst fast hin mit deinen 30.
Für die Kohle, die ich investiert hätte, hätte ich auch eine gut hergerichtet kaufen können.
Aber die Lust ab Schrauben und der Familienbesitz haben es halt so kommen lassen. Mußte ja auch versprechen, dass ich sie nicht verkaufe.
Thu Feb 17 09:47:02 CET 2022 | Px200ELusso
Dynamix, ich fühle mich ertappt...!
Ich bin ein Traditionalist! Ich bin ein alter Sack...!
Schon die PX Lusso hatte ich damals grenzwertig gesehen, aber keine ordentliche Ur-PX 80 gefunden.
Da bin ich heute entspannter, ich schätze die Tankuhr und das bessere Bremseinstellsystem.
Automatikroller finde ich irgendwie chinesisch. Meine Frau hat ja auch so ein Ding und ich gebe zu, es fährt klasse. Knopf drücken, losfahren. Springt nach Monaten der Standzeit in der Sekunde des Knopfdrucks an.
Gut aussehen tut es auch und kosten tut es fast nix. Die Reparatur einer ET ist teurer als der Neukauf eines Retro Scooters. Aber du setzt das natürlich nicht gleich.
Kann man machen, wobei ich natürlich am Modell PX hänge, weil ich damit aufgewachsen bin.
Vor 36 Jahren hatte mein Vater mir in einem Italienurlaub das Fahren mit einer gemieteten PX beigebracht. Da war ich 14. Das prägt.
Diese alten Automatikroller werden sicherlich auch ihre Fans finden. Man denke z.B. auch an den aktuell noch völlig unterbewerteten, aber richtig lässigen TPH 125.
Aber dieser gewaltige Hype um Teile, Restaurierung und Tuning wird niemals so sein wie bei den alten Schaltrollern, alleine schon weil die Zulassungsregularien bei neueren Fahrzeugen nicht mehr so viel hergeben.
Für die PX gibt es Umbauten auf 30 PS, Scheibenbremsen vorne und hinten und Breitreifen hinten, für die, inklusive Zulassung und Monatge, nicht selten 8.000 Eur hingelegt werden. Ohne Basisroller.
Kannst du dir das bei einer ET oder GS300 in 30 Jahren vorstellen? Mir fehlt da die Fantasie.
Bitte nicht falsch verstehen, ich will keineswegs beleidigend sein. Du magst die ET. Das ist völlig i.O.
Du schreibst von Vespatreffen.
Im letzten Jahrtausend war ich mal auf dem Eurovespatreffen in Kreuzlingen.
Gibt es so etwas noch? Wo fährst du hin?
Thu Feb 17 09:54:16 CET 2022 | PIPD black
So geht es mir mit der Simmi auch.
Es gibt Alternativen, ja......aber keine kommt an das Gefühl von damals ran.
Meine Simmi übernahm ich von meinem Bruder, der sie auch heftig runtergewirtschaftet hatte. Da ging die Schrauberei schon los, bevor ich sowas überhaupt fahren konnte. Das Fahren hab ich mir dann im Garagenhofkomplex beigebracht und den Unmut der Nachbarschaft auf mich gezogen.
....und so hänge ich auch heute noch an den Dingern....
Nur bin ich heute mind. doppelt so schwer und 3x so alt wie damals.....was das Leistungsgewicht der Simmi ganz schön nach unten reißt. Aber mehr Hubraum, mehr Leistung sind tabu. Da gibt's nix Legales. Und da auch FS-Neulinge damit glücklich werden sollen, MUSS es OEM bleiben.
Thu Feb 17 10:21:01 CET 2022 | Dynamix
Alles gut Das mit der Vorstellungskraft ist so eine Sache. Ich versuche es mal mit einem Beispiel:
Es konnte sich vor 40 Jahren niemand vorstellen das jemand mal diese Spritschlucker namens Muscle Car sammelt. Hot Rods und Straßenschlitten waren in der US-Car Szene DAS Ding was man fahren musste um cool zu sein. Mit Muscle Cars ist man nicht mal auf Treffen gekommen weil das für die Szene noch halbe Neuwagen waren. Konnte sich keiner vorstellen das man damit was anstellen kann. Wie sieht die Szene heute aus? Hot-Rods sind eine Randerscheinung, die Popularität der 50er Jahre Autos ist wieder sinkend, Muscle Cars rangieren heute, dank Ihrer Popularität, zwischen teuer und unbezahlbar.
Die Zeit hat bisher immer gezeigt das es für das ganze neue Zeug eine Zielgruppe gibt die sich da reinfuchst, die sich damit beschäftigt, die da was richtig geiles draus zaubern kann.
Um die Kurve zur Vespa zurück zu kriegen: Ob ich mir vorstellen kann das jemand eine GTS auf 30 PS umbaut? Dürfte nicht schwierig zu bewerkstelligen sein weil der Basismotor schon 24 PS abdrückt Davon haben Vespisti in den 80ern noch feucht geträumt! Und es gibt heute schon Tuningteile für die Dinger und da rede ich auch von Leistungssteigerung. Es gibt auch schon eigene Steuergeräte für die 50er und so weiter und sofort. Die Zeit bleibt halt nicht stehen und das Bedürfnis nach Leistung wird es wohl immer geben und entsprechend wird es auch Aftermarkethersteller geben die dieses Bedürfnis befriedigen. War so, ist so, wird wohl auch immer so bleiben.
Und das was du heute über die neuen Modelle sagst, hat die Generation vor dir über deine PX gesagt Die waren nicht umsonst jahrelang so spottbillig zu haben! Die sind halt mittlerweile in dem "letzte echte XXXXX" Alter. Mercedes Fahrer kennen das von der E-Klasse wo dann jede Generation Ihren eigenen letzten echten Benz hatte. Kannst du dir selber anschauen. Für viele war der 123er der letzte echte Benz. Beim 124er sind die Taxifahrer noch auf die Barrikaden gegangen. Heute, eine Generation später wird der 124er von Fans und Fachpresse als letzter echter Benz gefeiert und der W210 wurde jahrelang als Schrottkiste geschmäht die den Ruf von Mercedes ruiniert hat. Mittlerweile mehren sich die Stimmen die sagen das der 210er ja gar nicht so schlecht war und auch die Presse fängt so langsam an den "letzter echter Benz" Chor anzustimmen Da wird dann von typischen Benz Qualitäten gesprochen die modernen Modellen ja irgendwie abgehen. Stimmt, die rosten heute nicht mehr so hart wie der 210er und Kabelbäume die Öl ziehen auch nicht
Du siehst worauf ich hinaus will?
Insofern mache ich mir da keinen großen Kopf. Es wird auch der Tag kommen wo keiner mehr das uralte Zeug fahren will. Einfach weil es keiner mehr aus seinem Alltag kennt und auch weil die Technik einfach zu archaisch anmutet. Schau dir doch mal alles an was nach Vorkriegsauto aussieht. Interessiert doch so gut wie keinen mehr weil die Generation so gut wie ausgestorben ist. Die wenigsten können heute noch was mit einem Model T, Laubfrosch oder Kommisbrot anfangen. Bei letzterem werden die meisten nicht mal wissen was das für ne Marke gewesen sein soll. Zeit ist linear, Sie bleibt nicht stehen und genauso wenig funktioniert das in der Oldieszene.
Wie oft durfte ich mir hier auf MT, Facebook und anderen Foren anhören das nach 1980 keine Autos mehr gebaut wurden die irgendwie begehrenswert sind? Zu oft! Jetzt sehe ich das meine Generation und die danach gar kein großes Interesse mehr an dem 60er Jahre Zeug hat und sich eher in die Richtung umschaut mit der Sie aufgewachsen sind, namentlich die 90er. Mein Caprice war mal so ein typisches Verbrauchsauto um das wertvolle 50er/60er Jahre Schätzchen zu schonen. Heute sind diese Autos selbst längst in den Händen von Liebhabern. Ich kenne kaum noch jemanden der sowas ernsthaft im Alltag fährt, die sind längst auf neueres zeug umgestiegen. Mich schreiben seit Jahren immer mal wieder Leute wegen Kaufberatungen an weil Sie genau sowas suchen. Drei davon haben es tasächlich durchgezogen, mit zweien davon verbindet mit mittlerweile ein freundschaftliches Verhältnis. Das widerlegt auch den gerne genutzten Spruch "die Jugend interessiert sich nur noch fürs Handy, nicht mehr für Autos". So ein Schwachsinn. Würden Sie sich nicht mehr für Autos interessieren wäre JP Performance nicht einer der erfolgreichsten Auto Channels weltweit. Keiner wird ernsthaft behaupten das die Zielgruppe von Herrn Krämer 50+ wäre. Das sind die Jungen, zu einem nicht zu unterschätzenden Teil noch zu jung für den Führerschein sind!
Es gibt diese Leute also noch, was die Alten nur nie auf die Reihe bekommen ist die Begeisterung für das eigene Hobby zu wecken. Und auch da habe ich meinen Teil an Erfahrungen sammeln dürfen. Wie oft wird man in solchen eingeschworenen Gruppen und Vereinen als Anfänger gnadenlos abgebügelt? Zu oft. Ich selbst hatte mich mal vor gefühlt Jahrzehnten in einem F-Body Forum angemeldet für eine Kaufberatung weil ich total scharf auf einen Firebird war. Was habe ich bekommen? Keine Kaufberatung sondern zu 90% saudumme Sprüche weil ich es gewagt hatte das Wort "Einsteigerami" zu benutzen. Da haben sich die Gusseisernen direkt auf den Schlips getreten gefühlt. Und sowas sehe ich in allen möglichen Foren soooo oft. Genauso auf Facebook. Da fragt jemand nach einer modernen Vespa und statt einfach die Fresse zu halten kommt irgendwo ein Gusseiserner um die Ecke und schreit einfach völlig zusammenhangslos "Plastikroller". Das trägt nichts zum Thema bei und hilft bei der Fragestellung null weiter. Und Begeisterung für das alte Zeug weckt man damit auch nicht.
Und genau diese Leute heulen dann auf der jährlichen Hauptversammlung oder dem nächsten Treffen rum das der Nachwuchs fehlt und Ihre Autos/Vespen in der öffentlichen Wahrnehmung kaum stattfinden. Ei der Daus, woran das wohl liegen könnte?!
Ein Fall für Galileo Mystery!
Und zum Thema Treffen:
Bei uns im Rheinland gibt es eine relativ große Vespa Community, hauptsächlich die mit dem Plastikzeug Die haben beispielsweise letztes Jahr so eine Art Corona konformes Anrollern veranstaltet. Da ist man dann zusammen in kleinen Grüppchen eine festgelegte Strecke innerhalb der Stadt abgefahren. Völlig kontaktlos, aber doch zusammen. Vor Corona hat man da auch gemeinsame Charity Fahrten organsiert und regelmäßig an Kinderkrankenhäuser gespendet und so weiter. Man muss halt immer jemanden haben der so eine Szene am Leben hält und pflegt.
Thu Feb 17 11:08:24 CET 2022 | Px200ELusso
Na das kann ich nichts als unterschreiben.
Du hast sicherlich völlig recht.
Mit der Auto-Oldtimerei habe ich auch schon länger zu tun und erinnere mich gut daran, als in den 90ern noch ein Model T wertvoll war. Ein Freund hatte einen und ich fand das Ding schon damals ätzend. Hat nur noch John-Boy Walton auf dem Rücksitz gefehlt. Gute Nacht, Elizabeth...
Die Kiste ging vor ein paar Jahren für 15.000 Eur weg. Im echten Zustand 2+.
Die Alfa Spider und Bertone zogen erst so langsam an. Einen guten Bertone gab es für 15.000 D-Mark. Fiat Spider fuhren Schüler als Sommer-Verbrauchsautos. Die 850er Sport Spider kosteten 3-stellig mit TÜV. Ebenso die X1/9. Heute alles teuer.
Die 124er waren ja neu und viele heulten diesen fürchterlichen 123ern nach, in denen ich keine 30 Minuten mitfahren konnte ohne mich zu übergeben.
Hast schon recht.
Aber es gab auch genügend Fahrzeuge, die auch später niemanden interessiert haben / interessieren. Z.B. Mercedes W202, BMW E36, E28 4-Zylinder, oder diese ganzen komischen deutschen 50er wie Florett oder Quickly.
Es ist schwer, das zu treffen was irgendwann ein Klasiker wird. Sehe dir die größeren und großen Hondas, Kawasakis, Suzukis und Yamahas aus den späten 70ern an. Die ersten beiden kosten locker 5-stellig, die letzten beiden gibt´s 3-stellig.
Dafür gibt es keinen objektiven Grund.
So denke ich wird es auch einigen neueren 2-Rädern gehen und den meisten aktuellen PKW. Kein Mensch wird sich später einen 30 Jahre alten BMW 225xe hinstellen. Einen 435d hingegen vielleicht schon noch.
Es bleibt jedenfalls spannend und ich danke dir für die Mühe, die du dir gemacht hast.
Zum Thema Treffen:
Rheinland ist mir mit der Vespa zu weit weg.
Das hier hatte ich gefunden:
https://vespacorsomuenchen.org/
Da mache ich mit. Du hast mich damit echt angefixt.
Zell am See fände ich auch witzig.
Aber ich mache nur noch das, was an einem Tag machbar ist. Auf Zelten habe ich keine Lust mehr und die große Party ist eh im September in Faak. Da mache ich dieses Jahr auch mal wieder mit, allerdings nicht mit der Vespa.
Thu Feb 17 11:26:00 CET 2022 | Dynamix
Klar, nicht alles wird automatisch zum Klassiker nur weil es alt ist und dann muss es auch dafür erst einmal eine Community geben. Aber das ist ja bei der Vespa gegeben. Aber bei der Vespa ist auch die Modellauswahl nicht so groß wie bei den Autoherstellern. Bei Vespa gab es immer nur das eine Grundmodell, halt unterschiedlich motorisiert. Der größte Unterschied ist da noch zwischen Small- und Wideframe. Optisch aber auch alles sehr nahe beieinander. Das ist in etwa so als ob VW den Golf einfach nur in 2 Größen mit 15 Motoren angeboten hätte
Da bleibt keine große Wahl. Bei Autos ist das halt alles eine Nummer größer. Da hat dann eine Marke gefühlt 15 zum Teil völlig unterschiedliche Karosserien im Angebot. Da muss zwangsläufig irgendwas auf der Strecke bleiben.
Zum Corso:
Mach das ruhig Ihr habt ja da im Süden auch eine lebendige Community In Österreich ist die Vespa ja auch sehr beliebt, da gibt es bestimmt auch was grenzübergreifendes!
Thu Feb 17 11:26:54 CET 2022 | PIPD black
Eieiei.....bist du auch so einer, der seine Maschine auf den Trailer schnallt oder per Spedition anliefern läßt, weil der Weg dahin zu weit und auf dem Chopper zu unbequem ist?
Thu Feb 17 11:32:50 CET 2022 | Px200ELusso
PIPD black, meinst du mich????
Ich bin stets auf eigener Achse mit dem Roller oder Motorrad losgezogen, habe mir den Hintern selbst plattgesessen und die zahlreichen Pannen ertragen wie ein Mann! ;-)
Eine Anhängerkupplung hat keines unserer Autos.
Wenn man den Chopper auf seine Körpergröße anpasst und keine Apehanger verbaut, ist man damit sehr bequem unterwegs. Bis auf den alten Hintern. Der schmerzt jedes Jahr mehr...
Thu Feb 17 11:37:23 CET 2022 | PIPD black
Ja ich meinte dich. Dynamix kam mir dazwischen.
Finde ich gut, dass du das machst wie du es machst. Gibt ja genug, die da nur wegen der Party und dem Schaulaufen anreisen und dann zur Schau ein paar Runden mit ihrem Gerät fahren.....
Wenn ich zu so einer Veranstaltung wollte, dann auch nur auf eigener Achse. Das gehört dazu und das macht es aus. Bei mir aus der Gegend gibt es auch ein paar verrückte Simmi-Schrauber, die jedes Jahr ne größere Tour fahren. Letztes Jahr waren sie mit den Dingern (50ccm und plus minus 60 km/h schnell) im Harz.....hin und zurück.
Thu Feb 17 11:47:12 CET 2022 | Px200ELusso
Wir fahren immer so mit 3-4 Leuten dorthin, nehmen ein Ferienhaus und lassen die Moppeds dann dort weitgehend stehen.
Ich laufe da lieber herum, schaue mir Moppeds an und trinke ordentlich einen. Abends dann schön Livemusik hören und weiter trinken.
Nur bei der Ausfahrt am Samstag machen wir mit. An den Wörther See, weil es da bessere Bars gibt (aber bleiben natürlich brav im 0,5 o/oo Rahmen, bis die Moppeds wieder parken).
Das Seekreiseln in Schrittgeschwindigkeit ist Gift für die Technik und das Publikum ist teilweise schon sehr hart drauf. Da muss man echt auf seine Füße achten...
Freue mich jetzt richtig auf den Vespacorso. Das haben wir vor 30 Jahren fast jedes Sommerwochenende gemacht.
Fri Feb 18 08:24:47 CET 2022 | Swissbob
@Px200ELusso
Aktiviere bitte die zitieren Funktion, dadurch wird es übersichtlicher.
Zum Thema: Vespa hat mit der 946 gezeigt das auch moderne Vespas extravagant aussehen können.
@Dynamix
Bei Mercedes Benz ist auch die seltsame Modellpolitik mitverantwortlich, ein Beispiel:
1991 erschien das W124 Cabrio, bereits 1997 erschien der Nachfolger allerdings auf C-Klasse Basis als CLK ( @andyrx ).
Der CLK bekam 2003 einen direkten Nachfolger welcher ebenfalls wieder CLK hiess.
2010 hiess der Nachfolger des CLKs plötzlich E-Klasse Cabrio obwohl weiterhin die C-Klasse Basis genutzt wurde.
2016 kam man auf die Idee das E-Klasse Cabrio durch C,E und S-Klasse Cabrio zu ersetzen.
Nächstes Jahr erscheint als C,E und S-Klasse Cabrio Nachfolger das CLE Cabrio. Die freigewordenen Kapazitäten nutzt man nun für EQE und EQS.
Es geht somit ständig hin und her.
Fri Feb 18 08:26:25 CET 2022 | Px200ELusso
Wie geht das mit der Zitieren-Funktion?
Fri Feb 18 09:11:42 CET 2022 | PIPD black
Blog-Artikel bearbeiten und oben die zweiten Lasche (ARTIKEL EIGENSCHAFTEN) anklicken. Dort findest du "Zitieren erlauben" oder so ähnlich.
Musst du leider bei jedem neuen Artikel dran denken.
Sat Feb 19 06:36:41 CET 2022 | Px200ELusso
Danke, müsste nun passen.
Was für eine eigenartige Funktion.
Sat Feb 19 06:47:16 CET 2022 | Px200ELusso
Dazu mag ich mich noch kurz einlassen:
Die Vespa 946 war toll. Diese Christian Dior Modelle, die für 40 oder 70.000 Eur angeboten werden, waren schon sehr fesch.
Schade dass sie die 946 bei Piaggio nicht einfach in die Standard-Range mit aufgenommen hatten.
Zu den Benzen:
In der Tat fand auch ich das damals zunächst komisch.
Der W124 als Cabrio ist ja schon fast ein legendäres Auto, wobei er stark überbewertet wird, wenn man sich einmal den wirklich üblichen C124 ansieht: das war nämlich ein 200 oder 220, der keine Wurscht vom Teller zog. Außerdem war die manuelle Schaltung keine Freude. Man fuhr einfach ein 4-Zylinder-Taxi für 70.000+ D-Mark.
Als dann der CLK kam, war die C-Klasse W202 dem Baby-Benz-Thema entwachsen und lag eher auf 124er Niveau.
Also war es kein Fehler, den CLK 208 auf dieser Basis aufzubauen, anstatt auf dem riesigen 210, der außerdem ja auch nur die Motoren des 202 und später 203 hatte.
Den A/C 209 dann wiederum auf dem mehr als ausreichend dimensionierten 203 aufzusetzen, war dann konsequent.
Schön war ja, dass die CLK die 8-Zylinder bekamen, welche man den C-Klassen ja leider vorenthielt.
So qualitätiv und haptisch fragwürdig ein A208 war, so schön fährt er sich als 430 noch heute.
Ein A209 500 ist dann ein durchaus hochwertiges Auto gewesen. Da war eine E-Klasse-Basis nicht nötig.
Als AMG bot er dann ja sowieso die entsprechende Technik und innen waren sich 203 und 211 nicht unähnlich.
So war es dann ja auch konsequent, das E-Cabrio auf 204 / 212 aufzubauen.
Das Dach wurde übrigens fast 1:1 vom 209 übernommen.
Meinem A209 500 werde ich noch nachtrtauern, solange ich nicht dement bin und noch nachtrauern kann.
Das ist so ein Auto, das man eigentlich nicht verkauft. Mit M113 3-Ventiler für mich ganz, ganz weit vorne.
Die neueren Cabrios der C-, E- und S-Klasse unterschieden sich dann deutlich und in meinen Augen hätte man sich da den E schenken können. Hat ja auch kaum jemand gekauft.
Endlich gab es aber ein S-Cabrio. Darauf wartete ich seit dem C126 (schon als Kind war ich Autofan...).
Freilich ohne ihn gekauft zu haben. Junge Väter haben andere Prioritäten...
Das S-Cabrio war für mich die Krönung des Autobaus. Das perfekte Auto. 4-Sitzer, Cabrio, groß, Platz innen, wunderschön, stark und, vor allem, nicht protzig-prollig.
Deshalb haben ihn die Leute wohl auch nicht gekauft. Die älteren HGerren mit Geld fahren heute SUV und die Fußballer Lamborghini. Die die ihn liebten, konnten ihn nicht bezahlen.
Aber man soll nicht hadern, solange man ein motorisiertes Zweirad besitzt, das funktioniert... ;-)
Wed Feb 23 09:22:28 CET 2022 | Sir Firekahn
Toller Artikel und da sieht man, warum die meisten Menschen sehr sehr ungerne umgebaute Fahrzeuge kaufen. Was man da so alles finden kann...
Bei Cat war es der Kabelbaum des Grauens, in dem Tommies einfach fröhlich herumgewütet hatten. Naja dafür kann ich jetzt Elektrik
Schönes Blog!
Wed Feb 23 12:41:29 CET 2022 | Px200ELusso
Danke Dir!
Bei älteren Harleys ist es inzwischen fast schon unmöglich, ein unverbasteltes Modell zu finden.
Im Bekanntenkreis wird gerade noch eine Sporty 883 aus den 90ern aus 1. Hand angeboten, aber Sporty ist nicht meins.
Wie es der "Teufel" so will, läuft mir gerade eine Evo-RoadKing über den Weg, die technsich komplett original ist, wenig Kilometer gelaufen ist, einen deutschen Erstbesitzer hat und sogar einigermaßen regelmäßig geservced worden ist.
Eigentlich bin ich nicht so der Typ für diese Dickschiffe, aber irgendwie ist das Teil schon auch fein. Einiges daran ist schon deutlich schöner ausgeführt als an den Dynas z.B.
Und man sitzt halt schon drauf wie der Chef...
Wenn ich das mache, muss ich dann allerdings einen Carport bauen. Das Auto meiner holdesten und einzigen Ehefrau würde dann nämlich nicht mehr in die Garage passen...
Was kostete ein individueller Carport aus Holz, für leicht schrägen Untergrund mit nur 3 Eckpfosten und Platz für 2 Autos...?
Wed Feb 23 14:11:10 CET 2022 | PIPD black
Auch wenn Holz und Handwerk gerade Höchstpreise fordern, sollte es noch günstiger sein als ne Harley.
Wed Feb 23 15:49:57 CET 2022 | Px200ELusso
Das ist nicht so ganz klar. Die Harley geht sicher für 9.000 Eur her. Aber der Carport...?
Wir leben bergnah mit Schnee.
Fri Feb 25 15:05:24 CET 2022 | Swissbob
Dankeschön für deine ausführliche Antwort. Ich kann Dir in fast allen Punkten zustimmen.
Den M113 5L hab ich im SL, der Motor steht zu unrecht im Schatten des M119 DOHC 4 Ventilers.
Ich bin bereits sehr unterschiedliche Motoren gefahren, von kleinen 4 Zylinder bis zum V12, der M113 ist für mich einer der ausgewogensten Motoren die je gebaut wurden.
C und E-Klasse Cabrio verkaufen/verkauften sich im Gegensatz zum S-Klasse Cabrio erstaunlich gut, 90% übrigens in schwarz/schwarz. In der Regel als 200er, gerne mit 4matic.
Das Problem bei der S-Klasse war auch Ihr Neupreis, ein Bentley Continental GTC kostet als W12 nur eine Spur mehr als eine ähnlich starke V8 S-Klasse.
Bentley hat ein erheblich exklusiveres Image als Mercedes Benz.
Ich hatte ende 2019 die Möglichkeit C,E und S Cabrio direkt zu vergleichen ( Sitzprobe), mir hat die E-Klasse am besten gefallen.
Die E-Klasse hat vorne wie hinten am meisten Platz( die Vordersitze sind erheblich dünner als bei der S)
Nur die E und S erhalten gegen Aufpreis eine Volllederausstattung.
Nur die E-Klasse lässt sich mit einer 3 Zonen Klimaautomatik ausstatten.
Mit 310-385L ist der Kofferraum der E-Klasse grösser als bei den Schwestermodellen (S-Klasse 250-350L, C-Klasse 285-360L). Nur bei C und E lassen sich die Lehnen umklappen.
Schalter für die elektrischen Fensterheber im Fond hat nur die E-Klasse.
Die Sitzheizung im Fond ist nur für die E und S-Klasse verfügbar.
Multibeam LED ist nur für die C und E-Klasse verfügbar.
Kurioserweise wurden V8 Motoren nur in der C und S Klasse verbaut.
Da ich bislang das C-Cabrio noch nicht fahren konnte, kann ich nur über die beiden grossen Cabrios berichten.
Am komfortabelsten ist das S-Klasse Cabrio als 500er, ein sehr komfortabler Gleiter mit erstaunlich präsentem Sound. Die E-Klasse ist als nicht AMG deutlich leiser, so lange das Dach offen ist.
Sobald das Dach zu ist, merkt man wie leise ein Stoffdach sein kann.
Man spürt bei der S-Klasse den V8 auf der Vorderachse, die E-Klasse fühlt sich leichter an als sie ist.
Mein Fazit: Die S-Klasse ist das faszinierendere Auto, die E-Klasse jedoch das alltagstauglichere.
Danke fürs lesen
Wenn Du weitere Fragen hast, kannst Du sie mir gerne stellen.
Fri Feb 25 15:12:09 CET 2022 | Px200ELusso
Wow, danke für den detaillierten Vergleich!
Das beruhigt mich, obwohl mein nächstes Auto wohl ein SL 500 R129 sein wird. Das ist so ein Jugendtraum, den ich mir für ein paar Jahre erfüllen mag.
Danach kann ich mich dann ja um einen E 400 Cabrio bemühen.
Oder um einen elektrischen Mini...
Fri Feb 25 17:45:40 CET 2022 | Swissbob
Gern geschehen
Ich habe mich hier auch noch zu dem Thema geäussert:
https://www.motor-talk.de/.../...ung-welcher-antrieb-t7244470.html?...
Der R129 ist ein tolles Fahrzeug, bin ich noch nicht gefahren. Gefällt mir allerdings auch sehr gut
Gleiches gilt auch für den Mini Cooper SE, ich bin elektrisch mit dem Audi e-tron 55 unterwegs.
Beim A238 ist der 400er vermutlich sogar die ausgewogenste Motorisierung, kein Opf, homogener DI und dank Bi-Turbo sehr bullig.
Luftfederung, das 2 Sitzer Windschott ( welches auch in den A217 passt) Airscarf und Sitzheizung sind die wichtigsten Extras. Die Farben sind Geschmacksache, am auffälligsten ist Bordeaux/beige.
Es gab bis vor kurzem noch Probleme mit den Fäden, mittlerweile halten Sie problemlos.
Fri Feb 25 17:55:22 CET 2022 | Dynamix
Wie isn momentan eigentlich die Preisentwicklung beim 129er? Ich kann mich noch dran erinnern das man jahrelang gesagt hat das der 129er vom Wert her hinter dem 124er Cabrio zurückstecken muss weil letzterer einfach beliebter ist.
Sat Feb 26 10:15:32 CET 2022 | Px200ELusso
Die 129er befinden sich gerade an der Talsohle des tiefen Tals der Tränen.
Nach wie vor fluten Importe aus Japan und auch der US-Schrott über Littauen den Markt.
DIe Kunden für solche Autos sterben aus.
Also alles gut für mich als Interessenten.
Ich plane, ca. 15.000 Eur für einen möglichst frühen 500er auszugeben. Der hat dann wenige Mängel und geht problemlos durch die H-Zulassungsprozedur. Das reicht mir aus, den letzten Schliff zu einer ehrlichen Note 2 kann ich dem Wagen selbst verpassen.
Die makellosen deutschen Erstzulassungen erzielen so gut wie nie mehr als 25.000 Eur.
Nur die 600 V12 werden langsam selten und die guten teuer. Aber den V12 muss ich nicht haben.
Ich könnte mich sogar auch mit einem guten 6-Zylinder abfinden.
Sat Feb 26 11:03:39 CET 2022 | Dynamix
Gut, V12 ist in der Hinsicht auch Königsklasse. Das muss man sich in jeder Hinsicht leisten können. Stichwort Wartung und Reparaturen.
Sat Feb 26 11:25:17 CET 2022 | Px200ELusso
4 Zündkerzen mehr als der V8 und schlechter zugänglich.
Die bröselnden Kabelbäume haben beide.
Ich weiß nicht, ob so ein V12 wirklich so viel teurer im Unterhalt ist als ein V8.
Was ich weiß ist, dass er viel schwerer ist und noch einmal seidiger läuft.
Aber ich bin sowieso eher der V8-Typ.
Sat Feb 26 11:38:17 CET 2022 | Dynamix
Es sind ja nicht nur die Serviceteile. Die Motoren sind ja meistens auch etwas komplexer. Und der Punkt mit dem Platz ist auch so ein Kostentreiber, zumindest wenn man auf Werkstätten angewiesen ist.
Sat Feb 26 12:10:33 CET 2022 | Swissbob
Ab Euro2 gab es Einzelzündspulen und Bosch ME 1.0, davor noch LH und sogar KE Jetronic.
Ich würde daher zu einem späteren Exemplar greifen.
Ob nun 4 oder 5 Gang Automatik, spielt bei dem Drehmoment keine so grosse Rolle.
Sat Feb 26 12:52:15 CET 2022 | Px200ELusso
Danke.
Ich werde nach Zustand kaufen.
Welche Zündspulen in dem Wagen verbaut sind, ist mir ehrlich gesagt egal. Schlimmstenfalls werden sie halt 1x im Leben gewechselt.
Viel wichtiger ist ein funktionierendes, am besten bereits kürzlich überholtes Dach.
Das Hardtop brauche ich nicht. Ebensowenig lege ich wert auf 100% Erstlack.
Das Auto soll technisch in Ordnung und optisch original und ordentlich sein. Einen Altwagen in Neuwagen-Zustand brauche ich gar nicht.
Ich will ja damit fahren. Eine Sammlung zu eröffnen ist nicht das Ziel.
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