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Wed Jun 07 18:37:02 CEST 2017    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: 3 (940), Alfa Romeo, Giulietta

Wie die paar treuen Verfolger meines Blogs vielleicht wissen, hat der Schwenk auf mein aktuelles Fahrzeug (und ein bisschen auch im Geiste) Anfang Juni 2013 stattgefunden, als ich meinen damaligen 318er-BMW für ca. 9000€ verkauft und die immer noch aktuelle Alfa Giulietta aka "Jules" angeschafft habe.

 

Seither wurden einige Zeilen geschrieben, wenn auch selten über wirklich Weltbewegendes berichtet wurde. Stand heute stehen jungfräuliche 44.000 Kilometer am Tacho und ich hab den Wagen heute zum 2. großen Service gegeben (dazu später mehr).

 

Zu Praktikalität und Alltagsgebrauch wurde eigentlich auch schon alles gesagt, das Auto passt nach wie vor zu meiner Lebenssituation, was bei einem Fahrzeug mit Baujahr 2013 (und Markteinführung der Modellgeneration 2010) mittlerweile doch auffällt, ist dass in den "Zehnerjahren" Autos aufgrund des rasanten Einzugs von Elektronik plötzlich rapide altern. Soll heißen: mittlerweile hat jeder Kleinwagen in Basisausstattung besseres Infotainment und umfangreichere Displays und Anzeigen als meine Ur-Typ-940. Als computeraffiner Mensch wünscht man sich dann schon mal eine bessere Einbindung von Smartphones und Medien. Ein USB-Stick mit Musik ist leider das höchste der Gefühle, da das Bluetooth-Interface leider kein Audiostreaming unterstützt, was schmerzt, da auf dem Smartphone durchaus ein paar Playlists warten würden. Ich hab mal kurz mit der Nachrüstung eines Yatour-Bluetooth-Adapters geliebaügelt, da das allerdings Bastlerei bedeuten und meines Wissens nach irgendwie am Serien-System (inkl. Bordcomputer-Bedienung) vorbeigehen würde, hab ich den Plan verworfen.

 

Was die Zuverlässigkeit betrifft, gibt es kaum Grund zu klagen, mechanisch läuft der Wagen immer noch top und es gibt keine Störungen/Ausfälle zu vermelden, leider lässt sich das bezüglich der Elektronik nicht ganz sagen. Einerseits hatte ich immer wieder mal Probleme mit dem Smartphone und der Freisprechanlage, wo sich das Telefon nicht mehr koppeln wollte oder der Anruf zwar angenommen wurde, Lautsprecher/Mikrofon aber weiter übers Telefon liefen - blöd, wenn es im Rucksack auf der Rückbank steckt. :rolleyes:

 

Vor einigen Wochen fing dann leider auch die erste "Zickerei" an: der Tempomat begann zu spinnen, präzise gesprochen aktivierte der Drehschalter der "Cruise Control" diese einfach nicht mehr, ohne Rückmeldung am Display und Wirkung. Motorneustart half zwar meistens, wenn man mitten auf der Autobahn draufkommt, ist "Zündung aus" aber kein probates Gegenmittel. :D

 

Da ich relativ wenig fahre und man durch sofortiges Aktivieren nach Motorstart einen "Workaround" parat hat, hab ich den kleinen Defekt über längere Zeit gelassen ertragen und wollte das einfach beim nächsten Service mitmachen lassen.

 

Heute war es dann so weit, und gemäß der Erstzulassung 06/2013 wäre das 70.000er-Service fällig gewesen, weshalb ich für 8:20 einen Termin ausgemacht hatte. Soweit so gut, der Serviceberater war pünktlich und am Punkt. Er riet mir ab, das Service frühzeitig zu machen,da der erste Ölwechsel erst im November 2015 erfolgte - tja, wenn man sich auf die Wartungsanzeige verlässt, diese aber kein 2-Jahres-Intervall anzeigt und man dieses selber behirnen muss. ;)

 

So blieb es dann bei der Behebung des fehlerhaften Tempomats: diese wurde nach Auslesen des Fehlerspeichers als lediglich defekter Lenkstockhebel diagnostiziert, kostet inklusive Arbeit im Kostenvoranschlag trotzdem ca. 500€ - Fun Fact: als Option kostet die "Cruise Control" bei der Giulietta anno 2017 124€. :D :D :D

 

Ich hab es mit einer Bitte um Herstellerkulanz versucht, da das nicht unbedingt ein Verschleißteil ist und meine Jules auch nicht gerade ein Kilometerfresser ist, allerdings ohne Erfolg. Der eigentliche Plan war auch, das kostenlose Fahrrad nur für die ca. 2x2 Kilometer ins Büro zu nutzen und abends wieder ein Auto in der Garage zu haben. Leider wurde das von der Nichtverfügbarkeit des Teils verhagelt, weshalb ich eben bis morgen warten musste - was mir eine halbstündige Fahrt im Regen beschert hat. Immerhin hält die neue Regenjack einigermaßen trocken. ;)

 

Als kleinen Bonus gibt es noch ein aktuelles Bild von einer Ausfahrt ins Grüne in die südoststeirischen Weinberge.

 

MfG,

DoNuT

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Ergänzung von DoNuT_1985 am Fri Jun 09 11:40:50 CEST 2017

*Update*

 

Wie in den Kommentaren erwähnt, hab ich mittlerweile die stolze Rechnung für die Reparatur bekommen, welche sich inklusive Arbeit und nötigen Nebenarbeiten auf gut 470€ beläuft.

 

Entgegen mehrmaligem Nachfragen (oder war's nur ein Missverständnis) dürfte doch das komplette Module inklusiver aller Hebel getauscht worden sein.

 

 

Hab heute einfach nochmal bei eine zweiten Werkstätte beim Serviceberater um einen Kostenvoranschlag für die Reparatur gebeten, der hat mir auch bestätigt, dass dabei das komplette Element getauscht werden muss (daher auch ein Nettopreis von gut 300€) und dass sich die Gesamtkosten auf über 400€ belaufen (ohne genauere Kalkulation). Ich denke, die Vergleichswertstatt hat einen leicht niedrigeren Stundensatz und "Füller" wie Materialkosten usw. waren da noch nicht inkludiert.

 

P.S.: Das kostenlose Leihrad war übrigens in einem Wartungszustand, der mit diversen Third-Hand-Studentendrahteseln konkurriert. Spröde/gesprungene Reifen, offensichtlich haben Dynamo und Rücklichtstrahler gefehlt, Kettentrieb nach Schmierstoff schreiend, Bremsen mit ca. 2/3 Leergang. :)

 

Wenn ich keinen 70€-Gutschein für die nächste Wartung hätte, bin ich wirklich am Überlegen, ob ich nicht den Betrieb wechsle, die Firma siedelt im Herbst sowieso aus der näheren Umgebung ab.

Wed Jun 07 22:23:06 CEST 2017    |    Goify

Hui, 500 € für das Austauschen des Tempomathebels ist heftig. Bei meiner C-Klasse kostete mich das Nachrüsten vom gesamten Tempomat genau 12 € für einen gebrauchten Hebel und 30 Minuten Arbeit, weil die gesamte Elektronik serienmäßig verbaut ist. Ab Werk hätte dieses Extra (also nur der Hebel) 300 € gekostet.

 

Schön, dass deine Jule so gut läuft. Vielleicht schreibe ich mal endlich was über meinen Superb, der gerade bei 49.000 km steht - nach 1,5 Jahren.

Thu Jun 08 07:44:32 CEST 2017    |    DoNuT_1985

@Goify Die Rechnung habe ich noch nicht vorliegen, das wurde mir nur telefonisch übermittelt, also kann ich nicht sagen, was jetzt genau getauscht wurde bzw. heute wird. Mir erscheint es auch gesalzen, aber ich hatte auf dem Auftrag, den ich in der Früh unterschrieben hatte, schon gute 80€ brutto als Voranschlag rein für die Diagnose/Fehlersuche.

 

Wie es aussieht, muss der komplette (?) Lenkstockschalter getauscht werden, was schon in der Bucht beim Verwerter gute 100€ kostet, dazu nochmal 1-2 Stunden für den Einbau inklusive entsprechend höhererem Tarif für das Teil über die Vertragswerkstätte und wir sind schon in der Region.

 

Wie man in Österreich so schön sagt, werd ich die "Krot' wohl fressen müssen", für Diskussionen ist der Betrag dann doch zu klein und das Tauschteil hält dann hoffentlich wesentlich länger. :rolleyes: ;)

Thu Jun 08 15:18:20 CEST 2017    |    HerrLehmann

Hui... endlich mal ein techn. Problem am Alfa... ;)

 

Das kommt aber in den besten Familien vor.

Bei meinem Chef lief im Haushalt mal ein W168 aus einem der letzten Baujahren.

An dem Teil wurde dreimal der Lenkstockhebel getauscht (innerhalb und außerhalb der Garantie), weil im Kombiinstrument laufend bunten Lämpchen aufflackerten... :rolleyes:

 

Ansonsten wünsche ich gute Fahrt.

Thu Jun 08 15:51:05 CEST 2017    |    DoNuT_1985

Ich denke auch nicht, dass das ein klassisches Italiener-Leiden war, preislich hat das trotzdem ziemlich reingehauen, nämlich 290€ netto für den Lenkstockhebel zzgl. ca. 60€ für die Fehlerdiagnose und Materialentsorgungskosten minus einen 30€-Kundenrabatt summa summarum stolze 473,xx € für die Reparatur.

 

Lt. Serviceberater wurde nur der Lenkstockhebel für den Tempomaten (nicht die komplette Konsole inkl. Blinker und Scheibenwischer) getauscht - dazu kam auch noch Kalibrierung der Lenkung (weil man das Lenkrad wohl abbauen muss).

 

Der Kulanzantrag wurde nachweislich abgelehnt, bleibt nur der Ärger über einen blöden Defekt.

Fri Jun 09 14:52:01 CEST 2017    |    Faltenbalg135484

Denen würd`ich aber aufs Dach steigen, wenn die nichtmal 25 % Kulanz gewähren.

Fri Jun 09 15:41:39 CEST 2017    |    DoNuT_1985

@VincentVEGA_ Naja, ich hab schon den Eindruck, dass sich der Serviceberater (leider jünger als ich mit meinen 31 Lenzen) bemüht hat und mir sogar unaufgefordert den Kulanz-Antrag aus dem FCA-IT-System gezeigt hat.

 

Inklusive Arbeit und Drumherum hatte ich sowieso mit mindestens 200€ gerechnet (obwohl man ähnliche Drehschalter von Magnet Marelli um ca. 30€ in Zubehörshops findet).

 

So sind es schon 1,2 Arbeitseinheiten (0,4 fürs Ranhängen des Diagnosegeräts und 0,8 für den Austausch und Neukalibrierung des Hebels und der Lenkung, was offensichtlich Vorgabe ist, sobald das Lenkrad ab muss). Macht alleine dafür 146€ brutto für den Arbeitsaufwand.

 

Der getauschte Lenkstock macht mit Steuer 350€ aus (ein stolzer Preis für 3 Schalter und den Drehring fürs Lenkrad.

 

Dennoch, wegen 50-100€ mehr oder weniger möchte ich bei dem Betrag nicht herumstreiten, das ist mir meine Zeit nicht wert. 500€ sind natürlich eine Menge Geld, für mich aber nicht existenzgefährdend, insofern fress' ich's halt und hoffe, dass es das vorerst gewesen ist. ;)

Fri Jun 09 15:56:41 CEST 2017    |    Faltenbalg135484

Nunja, es ist ja kein Motorschaden, da gebe ich dir schon recht. Kenne einen Kollegen, dessen 35.000 - Euro Audi mit 70 TKM die Grätsche gemacht hat (Ölabstreifringe fehlerhaft) und da gab's erst keinen Cent, nach langem Hickhack über die Anwälte immerhin eine in Anbetracht von Alter und Laufleistung noch akzeptable Kulanz. Ich befürchte nur, in so einem Fall würdest du auch in die Röhre gucken, wenn FCA sich bei 500 Mäusen schon dermaßen querstellt und auf Kundenbindung pfeift.

Fri Jun 09 20:13:44 CEST 2017    |    DoNuT_1985

Naja, die Ölabstreifproblematik dürfte wohl etwas massiver sein, erst letztens was darüber in einer Zeitschrift gelesen. Wenn man da zuviele Präzedenzfälle schafft, räumen dir die Kunden die Kulanzkasse aus. ;)

 

Was FCA betrifft, naja grundsätzlich denke ich, dass alle Hersteller, die in der Serie gröbere Probleme haben, so eine Salamitaktik anwenden.

 

Ich tröste mich damit, dass bei FCA sicher nicht solche Perfektionsfaschisten wie bei VAG/Porsche sitzen und die mittelmäßige Fiat-Großserientechnik - eine Giulietta ist ja quasi ein Premium-Bravo - schon nicht overengineered sein wird und nur "ehrliche" Defekte auftreten. Wenn etwas Größeres als der blöde Hebel kaputtgeht, wird das Verhältnis Kosten/Aufwand auch bestimmt in einem gesünderen Verhältnis stehen, wobei der Stundensatz wohl auf Niveau meines damaligen BMW ist... :O :O

 

Wenn mir irgendwas am Motor abraucht, werden sie wahrscheinlich das erste verspätete Service reklamieren oder den Kurzstreckenbetrieb. Wobei der Wagen aus dem Grund bei Schönwetter auch in der Garage bleiben darf. :)

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