Wed May 29 00:36:54 CEST 2013 | Dortmunder 65 | Kommentare (22)
Ford Capri – Ein Euro Mustang?
Auf den Bildern handelt es sich um einen 2.0 Liter GL von 1978 und einen 2000 GT von 1970
Es gibt einige kleine Gründe ihn als Euro Mustang zu bezeichnen, erstens er kommt aus dem Hause Ford, dann das Konzept eines sportlichen Familienautos mit vier Sitzen und zugleich fast identische Maße. Warum Euro und nicht deutscher Mustang, weil er eine gemeinschaftliche Entwicklung von Ford England und Deutschland ist. Ford war bereits in England bis zum Tonmodell gekommen, als Ford Deutschland davon erfuhr.
Nachdem ein Kölner Produktionsmanager in England war, schickte man ein Tonmodell ins Rheinland. Ob man nun von einer Übernahme der Entwicklung sprechen kann will ich nicht beurteilen, zumindest wurde er in Köln marktfähig gemacht. Alle wichtigen Entscheidungen zur Produktion und Einführung wurden nun hier getroffen, als gesichert kann man die Türentwicklung als reine Kölner Arbeit bezeichnen. Ein weiterer Garant für den Capri Erfolg war, dass Ford die in England gebauten (ca. 40%) in die Europäische Freihandelszone verkaufte und die in Deutschland produzierten in den gemeinsamen Markt. So umging man für den Kunden Preissteigernde Zölle.
Der Name Capri passt eigentlich nicht wirklich zu diesem Sportler, es war auch nicht Fords erste Wahl. Ford Britain hatte schon mal einen nicht sehr erfolgreichen Kleinwagen mit diesem Namen und in Amerika hatten einige Modelle diesen als Beinamen. Einem Mythos nach soll Henry Ford, bei einem Besuch in Köln, den Namen ins Spiel gebracht haben. Die Insel war ihm aus einigen Aufenthalten bekannt.
Der Entwicklungsname lautete Colt, dieser war aber durch Mitsubishi geschützt. Auf jeden Fall wurde der Capri (obwohl erst nur für England gedacht) ein großer Erfolg für Ford „Europa“, ihm blieb aber auch die Häme die ein Opel Manta hatte erspart. Der Capri hat allerdings auch etwas länger gebraucht um ein echter Klassiker zu werden und in diesen Kreisen anerkannt zu sein. Selbst der Ford Taunus schaffte es schneller. Das bringt mich auf das Fahrgestell, dieses stammt nämlich vom Taunus (Cortina), das Interieur vom Escort, sowie Getriebe und Motor vom Corair.
Im Capri I kamen zum Start 5 Motoren zum Einsatz und in der gesamten Bauzeit und Bau/Vertriebsländern 20 verschiedene Antriebsagregate. Seine Nachfolger II und III schafften es jeweils auf beachtliche 10 Stück, davon waren natürlich einige im Vormodell schon tätig. Dazu später mehr, eventuell erstell ich noch eine Liste am Ende. Die große Öffentlichkeit bekam auf dem Brüsseler Automobilsalon den Capri vorgestellt und die Fachpresse hatte am 21.01.1969 in Bonn das Vergnügen. Der Verkaufsstart war am 5 Februar und er sollte einschlagen wie eine Bombe. Nun hatte der Käufer die Qual der Wahl, es gab reichlich Motor-, Farb- und Ausstattungsvarianten. Die Wagen mit großen Motoren erkannte der Kenner an der Ausbuchtung der Motorhaube, den so genanten Power Buckel. Der Basismotor des Einstiegsmodells konnte mit seinen 1,3 Liter den Wagen nicht gerecht werden, dafür der im Herbst aufgerüstete 2300 GT. Diese Sportmaschine schaffte mit den 125 PS den Sprint auf 100 km/h in 9,8 Sekunden und ein Marschtempo von 190 km/h. 1970 kam dann der 2600 RS, für Fans und Puristen der Sport Capri schlecht hin. Für Europa sehr selten, bekam man alle Capri bis auf das Basismodell mit einer Dreigangautomatik. Ende 1972, wohl auch um die Käufer auf den Capri II einzustimmen, kam ein umfangreiches Facelift. Für diese kurze Zeit baute man den Zierrat zurück und dafür größere Scheinwerfer, sowie größere Rückleuchten ein. Der Innenraum wurde neu gestaltet und die Instrumente vergrößert.
Der Capri II von 1974 wurde geglättet und schnörkelloser und trotzdem war sein CW- Wert schlechter. Sein Erscheinungsbild wirkte etwas moderner und er bekam die praktische Heckklappe. Mit dieser Heckklappe wurde er nützlicher, besonders für Familien. Warum Ford aber bei den Motoren auf den 2,6 Liter V6 im Capri verzichtet bleibt für Fans nicht nachvollziehbar. Gut, dass man auf Grund der Ölkrise den geplanten RS 2600 doch nicht baut, kann man verstehen. Als Fehler kann man auch den Rückschritt auf den 1300 ccm Kent-Motor bezeichnen, aber der modernere OHC-Motor mit 1300 ccm war wohl zu teuer. Als Spitzenmotor kam der 3 Liter Essex-Motor zum Einsatz, der allerdings auf 138 PS beschränkt war. 1976 bekam der Capri II sein Facelift, wobei hier wohl in erster Linie die Modellbezeichnungen geändert wurden, der GT wurde zum S mit serienmäßigen Front- und Heckspoiler.
Das eigentliche Facelift kam 1978 mit dem Capri III, die Grundkarosse entspricht immer noch der des Capri II. Die GFK Frontspoiler des Zweiers wurden jetzt in die Blechkarosse (aus Blech) integriert, Kotflügel und Motorhaube wurden bis über die Scheinwerfer verlängert. Die Front erhielt Doppelscheinwerfer und den typischen Fordgrill mit Pflaume und am Heck geriffelte Rückleuchten. Die Motoren wurden immer wieder überarbeitet oder erneuert. Der Capri Werksturbo ist eine teure Seltenheit, da nur ca. 200 mal gebaut. Er hat ein 2,8 Liter V6 Vergaser mit Turbolader und bringt seine 188 PS über 235er Breitreifen auf die Strasse. 1984 kamen noch der Super GT und Super Injection, diese hatten Alufelgen mit besonderen Design , bessere Innenausstattung und Scheinwerferrahmen, sowie Kühlergrill in Wagenfarbe lackiert. Als letzte technische Änderung kann man wohl das 1983 eingeführte 5 Ganggetriebe nennen. In Deutschland war der Verkaufschluss bereits Ende 1984 gekommen, in England lief er noch bis 1986 aus den Verkaufsräumen. Der Ford Capri wurde zwischen 1968 bis 1986 in drei Modellgenerationen gebaut. In diesen 18 Jahren liefen in Köln, Saarlouis, Genk/Belgien und England 1.886.647 Exemplare vom Band. Die Geschichte des Capri ist eine der größten Erfolgsgeschichten von Ford.
Wie versprochen die Motorenlisten
Capri I
1300 LC/HC (V4)(69-72) – 1300 (R4) (72-73) - 1500 LC/HC (V4) (69-72) - 1700 GT (V4) (69-72) - 1600 GT (R4) (72-73) – 1600 (R4) (72-73) - 2000 HC (V6) (69-72) - 2000 LC (V6) (69-72) – 2300 (V6) (69 - 72) - 2300 GT (V6) (69-72) – 2300 (V6) (72-73) - 2600 GT (V6) (70-73) - RS 2600 (V6) (70-72) - RS 2600 (V6) (72-73) – 3000 (V6) (72-73) - Capri Perana (V8) (70-73 - Süd Afrika) – 1600 (R4) (70-72 - USA) – 2000 (R4) (71-74 - USA) - 2600 (V6) (72-73 - USA) – 2800 (V6) (74 - USA)
Capri II
1300 L-XL (R4) (74-78) - 1600 L-XL (R4) (74-78) - 1600 GL-L-XL (R4) (74-78) - 1600 GTGhia (R4) (74-76) - 2000 GL-S-Ghia (V6) (76-78) - 2300 GT-S-Ghia (V6) (74-76) - 3000 GT-S-Ghia (R4) (74-78) - Mako V8 (V8) (75-78) – 2300 (R4) (75-77 - USA) – 2800 (V6) (75-77- USA)
Capri III
1600 (R4) (78-83) – 1600 (R4) (78-83) – 2000 (V6) (78-81) – 2000 (R4) (79-84) – 2300 (V6) (78-84) – 3000 (V6) (78-81) - 3000 X (V6) (78-80) - 2.8i (V6) (81-84) - 2.8 Turbo (V6) (81-82) – Mako (V8) (75-78)
Triviales und Geschichtliches
Mercury Händler übernahmen gern den Vertrieb in den USA Ford hatte keine bestimmte Altersgruppe im Visier, betrachtete aber Käufer von 18 bis 29 Jahren als die, wo man die meiste Zustimmung bekommen würde. So Etwas nennt man heute frühe Markenbindung. 1969 sagte Henry Ford II in einem Gespräch mit dem Spiegel - Ich hätte schon 1948 gern Volkswagen gekauft, aber leider ist es dazu nicht gekommen. Die britische Militärregierung wollte nicht
Vielen Dank fürs lesen und wie immer sind Bilder und Kommentare gern gesehen.
Euer Dorti
Bildnr., Kamera, Blendenzahl, Belichtungszeit, ISO, Brennweite
01 Panasonic f/3,3 1/30s ISO400 04mm 02 Panasonic f/3,3 1/30s ISO400 04mm 03 Minolta f/4,0 1/25s ISO800 22mm 04 Minolta f/3,5 1/30s ISO640 18mm 05 Minolta f/4,0 1/25s ISO800 22mm 06 Minolta f/3,5 1/30s ISO320 18mm 07 Minolta f/4,5 1/25s ISO800 22mm 08 Panasonic f/3,3 1/125s ISO400 04mm 09 Minolta f/3,5 1/25s ISO800 18mm 10 Minolta f/3,5 1/30s ISO500 18mm 11 Minolta f/3,5 1/30s ISO800 18mm 12 Minolta f/3,5 1/30s ISO500 18mm 13 Panasonic f/3,3 1/30s ISO400 04mm 14 Minolta f/3,5 1/30s ISO500 18mm 15 Panasonic f/3,3 1/30s ISO400 04mm 16 Minolta f/4,0 1/30s ISO800 22mm 17 Minolta f/3,5 1/30s ISO800 18mm 18 Panasonic f/3,5 1/13s ISO800 06mm 19 Minolta f/4,0 1/20s ISO800 22mm 20 Panasonic f/3,3 1/13s ISO400 04mm 21 Panasonic f/3,5 1/30s ISO1250 06mm 22 Minolta f/4,0 1/13s ISO800 24mm 23 Minolta f/3,5 1/15s ISO800 18mm 24 Minolta f/4,0 1/20s ISO800 26mm 25 Panasonic f/3,3 1/15s ISO800 04mm 26 Panasonic f/3,3 1/8s ISO400 04mm 27 Panasonic f/3,3 1/25s ISO800 04mm 28 Minolta f/4,0 1/25s ISO800 28mm 29 Minolta f/4,0 1/05s ISO800 26mm 30 Minolta f/4,5 1/2s ISO800 35mm |
Wed May 29 01:05:01 CEST 2013 | motorina
Interessanter Bericht über diesen "Langschnauzer" - ein Freund hatte einen 1700GT der 1. Serie.
Der gezeigte Capri II hat eine eigenwillige Farbe, und das seltene braune Vinyldach legen bei mir den Verdacht nahe, dass dieses Fahrzeug keine deutsche Werksauslieferung ist (vielleicht kann ein Ford-Kenner darüber Genaueres berichten).
Weiterhin fiel mir bei beiden Capri die gleiche biegsame Zubehör-Antenne auf (mit so einer Radioantenne verschloss ich damals bei meinem Audi 60L ein zusätzliches Antennenloch im hinteren Kotflügel, das der Erstbesitzer für seinen Betriebsfunk hinterlassen hatte).
Grüsse, motorina.
Wed May 29 09:52:02 CEST 2013 | Andi2011
Moin,
der Capri gehört zu meinen Alltime-Favorites - danke für den schönen Blog!
Meine Wahl heute wäre idealerweise der MKIII mit dem 2,8i 160PS Motor,Käslochfelgen,Austellfenster hinten...zusammen mit den "böse" dreinblickenden Doppelscheinwerfern,der langen Schnauze...wunderschön!
Grüße
Andi
Wed May 29 10:17:50 CEST 2013 | Diesel73
Schickes Auto! So einer stand bis vor kurzem noch bei uns zur Miete in der Scheune. Genaue Daten hab ich leider nicht.
Jetzt wird die Scheune zum Wohnhaus umgebaut und der Capri, der Impala und der Mustang mussten sich leider ein neues Zuhause suchen. Werde den Anblick der schönen Alten vermissen.....
Wed May 29 11:06:45 CEST 2013 | VolkerIZ
Ich habe nur einmal einen Capri gefahren, 10 Meter rückwärts. Meine Erinnerung daran war nicht ganz so positiv. Mein Hallenvermieter hatte einen verspoilerten Capri 3 mit roten Leder-Sportsitzen. Ich komme in die Werkstatt, steht der Capri drin mit Zettel dran: "Wenn er stört, fahr ihn raus". Bis dahin kein Problem. Das Aussteigen war dann allerdings das größere Projekt, ich bin irgendwie in dem Schalensitz klemmen geblieben. Der Besitzer war auch etwas schmächtiger als ich und fand das hinterher unheimlich lustig. Und der Capri liegt ja auch so tief, dass man in so einem blöden Winkel mit dem Fuß auf den Boden kommt, wo man keine Kraft zum Abstützen hat und an den langen, überschweren Türen will man sich nun auch nicht hochziehen. Da wußte ich auf jeden Fall, dass ich mir nie ein Auto wegen der Form kaufen werde.
Wed May 29 11:31:26 CEST 2013 | Dortmunder 65
So habe nochmals in den diversen Quellen gesucht, den Capri gab es mit schwarzen bzw. braunen Vinyldach (Kunstlederdach nannte es Ford) und die Farbe könnte Saharabeige sein.
Die letzte Baureihe gefällt mir auch am besten, sah irgendwie rassiger aus.
Wed May 29 11:40:36 CEST 2013 | Diesel73
Volker: Das hätt ich gern gesehen! Sieht wahrscheinlich so aus, als wenn ich mit Rückenschmerzen hier unter dem Jubel der Galerie versuche aus nem Ford Ka zu kommen !
Wed May 29 16:24:30 CEST 2013 | Rowdy_ffm
Ich hatte damals einen Capri II S mit dem 2.0er V6 90 PS. Die tiefe Sitzpositon, die lange Schnauze... einfach klasse. Die schwergängige Lenkung mit dem sehr kleinen Sportlenkrad ohne Servo eine Qual beim Einparken. Die Blattfederhinterachse war weniger auffällig als ihr Ruf. Ich habe den Wagen sehr gerne gefahren und hätte ich das Geld gehabt, hätte ich mir ganz sicher einen der letzten Capri III 2.8i Superinjection gekauft. Optik und Ausstattung ein Traum-Capri. Ich freue mich noch heute, wenn ich mal einen sehe, der noch nicht vom Rost dahin gerafft ist.
Durch die 2-flutige Auspuffanlage beim V6 hatte der Wagen einen irren Klang, der bei 2500 U/min nochmal verschärft wurde, wenn die zweite Stufe im Vergaser aufging. Für damalige Zeiten fand ich einen Verbrauch bei 140-160 km/h Dauertempo von 10,5 l/100km auch nicht übermäßig. Der 2.3er war zum Teil sogar noch sparsamer.
Den Capri III mit dem 2.0er 4-Zylinder hatte ich damals, nachdem ein Nachbar meinen Capri getötet hatte, mal Probe gefahren. Der kam nicht von unten raus und war durch seine langhubige Auslegung auch alles andere als drehfreudig. Gegenüber dem weich laufenden, niedertourigen, kraftvollen V6er war das ein richtiger Sch...smotor. Deswegen gab es dann für mich keinen Ford mehr. Für die großen V6er fehlte mir zu der Zeit einfach das nötige Kleingeld.
Mein Capri II 2.0 S V6 90 PS war leuchtend orange mit schwarzem Vinyldach und schwarzem S-Dekor auf der Seite. Er hatte noch keinen Heckspoiler, ich glaube der kam erst mit dem Capri III. MEINER hatte NATÜRLICH einen Heckspoiler, dafür gab es Schrottplätze. Das schwabbelige Bügelbrett des Turbo, dass damals viele montiert hatten, sah ohne die dicken Backen des Turbo und dessen Frontschaufel nicht nur total hecklastig aus, es hing bei den meisten Nachrüstern auch recht bald durch wie weichgekocht.
Achja! *seufz* früher waren die Autos irgendwie schöner!
Wed May 29 21:18:29 CEST 2013 | mr. mountain
Ich erinnere mich gerne an den blauen Capri eines Freundes, der ihn 1985 für 1300.- DM kaufte.
War ein 1973er Modell mit 72 PS, er hielt immerhin 8 Monate durch...dann war er leider platt.
Optisch ein cooles Auto.
Der Capri III war ein Traum, ich mochte auch die Serie "Die Profis", in der der Capri oft am Limit bewegt wurde.
So einen fuhr Ende der 80er ein Kollege. Er bezeichnete seinen Capri selbst lachend als "Maurer-Porsche"
Wed May 29 21:47:38 CEST 2013 | nosdriver
Am WE stand bei uns auch einer auf dem Platz...
Nicht ganz so "Zahnbürsten"geputzt wie auf den Bildern oben aber immer wieder geil anzusehn....
Grosse Schnauze,kurzes Heck,mit sowas hätte Ford in den 80ern weiter punkten können.
Jupp so isses...Früher als die Gummistiefel noch aus Holz waren
Grüsse
Wed May 29 22:01:37 CEST 2013 | Spannungsprüfer136022
Schau mal bei mir vorbei und den Capri an....Beitrag Klein Fordi möchte Capri Sonne.....
Thu May 30 00:45:53 CEST 2013 | Spannungsprüfer135423
Ja, ich hatte auch mal 2 Capris, einen 78er 2,3S und einen 85er super injection mit 2,8Liter 160 PS.
War eine schöne Zeit...
Thu May 30 08:01:43 CEST 2013 | Schattenparker40852
mein nachbar hatte früher auch einen capri, genauer einen capri III in knalligem rot mit schwarzem heckspoiler und den rs-felgen. das war nen anblick für mich als 4-jährigen, ich hab das auto geliebt . später kam dann ein silberner sierra als zweitürer mit rs-paket und dann ein dunkelblauer mondeo, wieder nur mit rs-felgen.
FORD SOLLTE WIEDER MAL EIN SCHICKES SPORTCOUPÉ BAUEN!
Thu May 30 08:53:14 CEST 2013 | Spannungsprüfer135423
Ford bräuchte nur den Mustang in D anbieten.
Die kläglichen Versuche mit Probe oder Cougar, etwas auf Mazda-Basis anzubieten, oder einen frontgetriebenen Capri auf Mondeo oder Focus-Basis kann Ford sich schenken.
Und wenn sie 10-mal hintere Kiemen andeuten, um einen Mittelmotor vorzutäuschen
Thu May 30 10:21:08 CEST 2013 | Rostlöser134631
Hallo Dorti,
ich hatte 3 Stück in meiner Sturm- und Drangzeit Ende 80er/Anfang 90er.
1x Capri III 1,6l, mit sagenhaften 72PS
1x Capri III 2,3l mit dem dem traumhaften V6 mit 114PS
1x Capri III 2,3l von einem Ford-Meister aufgebauter RennCapri mit ~250PS und extremer Verbreiterung
Letzteren hatte ich nur 4Tage als ihn ein 40-Tonner-LKW vom Strassenrand "wegräumte".
Insggesamt bin ich rund 10 Jahre diese IIIer Capris gefahren, und ich möchte keinen einzigen Tag missen. Am besten und alltagtauglichsten war der V6 mit 114PS. Sparsam (ca. 10l) und durchzugsstark.
Leider wird Ford nie wieder etwas vergleichbares und vor allem bezahlbares anbieten. Ein Coupe (auch mit kleinster Maschine wie den 1l Ecoboost mit 125PS) wäre vollkommen ausreichend.
Ein Mustang ist zwar schön, aber unpraktisch und zu teuer.
Mfg
Andi
Sat Jun 01 09:04:54 CEST 2013 | remarque4711
Schöner Bericht über ein Auto meiner Kindheit/Jugend.
Meine Tante brachte mir 1968 oder 69 einen Stapel Prospekte des Capri mit. Ich habe dann einen Nachmittag damit verbracht alle Autos auszuschneiden und mein Zimmer damit zu tapezieren .
Sonntags hing ich vor dem Fernseher und schaute Sportschau und Sportreportage und drückte den Capris die Daumen gegen die BMW´s.
Bei uns fährt noch einer regelmäßig mit einem Capri II rum. Ist glaub ich ein 1.6, der sieht noch richtig gut aus - aber die Farbe , ein ganz komisches grün. Wenn er mir vor die Linse kommt, mach ich mal ein Foto.
Sat Jun 01 23:46:37 CEST 2013 | Antriebswelle238
Nach meiner Berufsausbildung hatte ein Kollege den Capri I mit 2,0 V6 Motor. Schönes Auto - aber - trotz der schnittigeren Form war er nicht wirklich schneller als der 20M P7A meines Vaters, den ich mir mal ausgeliehen hatte, um es zu testen. Ich selbst fuhr noch den 17M P3, kurz danach nen Renault R16.
@ Volker:
dann solltest du auch nicht in unseren Ascona einsteigen. Da wirst du zwar nicht vom Sitz festgehalten, kommst aber trotzdem relativ schlecht raus, erst recht, wenn er in der Garage steht und die Tür nicht ganz geöffnet werden kann. Bei einem Laternenparkplatz ist es einfacher: da kannst du dich mit der Hand auf dem Bürgersteig abstützen
Wed Jul 03 19:32:55 CEST 2013 | motorina
Hier sind noch ein paar Bilder von sportlichen Capri eingestellt ...
Grüsse, motorina.
Thu Jul 04 08:34:32 CEST 2013 | Diesel73
So einer war bis vor kurzem bei uns in einer Scheune abgestellt. In Quietschgelb. Schickes Auto. Ein Impala stand da auch noch. Wenn der losfuhr.............was für ein Sound. Leider ist die Scheune jetzt umgebaut und die Oldies sind weggezogen .
Mon Jul 27 14:34:18 CEST 2015 | Reifenfüller137431
Der Ford Capri ... mein erstes Alltagsauto!
Genauer ein 78-er, also recht früher, Capri III 2,0 S V6 mit 90 PS.
Ursprünglich Stratossilber met. , später in Ford Signalgelb umlackiert und mit den damals beliebten 7x13" ATS-Felgen, die mit 205/60 -er "Niederquerschnittbreitreifen" besohlt waren.
Servolenkung? Fehlanzeige!
Ging auch so damals,
nur das Einparken war mit den Serien-Alus, auf denen die Winterreifen montiert waren,
bedeutend kraftsparender.
Aber man war ja jung, kräftig und nicht verwöhnt damals, so what!?
In Verbindung mit den von mir verbauten Bilstein-Sport-Stoßdämpfern liessen sich durchaus beachtliche Kurvengeschwindigkeiten erzielen, auch wenn der Ford bis zu einem gewissen Punkt hemmungslos über die Vorderachse schob.
Der Grad zwischen Unter- und Übersteuern war mit dieser Kombination wirklich recht schmal aber immer wieder für etwas Spaß gut.
Auch als Alltagsauto für die junge 3-köpfige Familie war der Capri durchaus brauchbar,
die Räder vom Kinderwagen mussten zwar demontiert werden, damit die Heckklappe noch zu ging,
aber ansonsten ... da passte schon gut was rein!
Abgesehen vom schwarzem Amaturenbrett hatte mein Capri eine brauner Innenausstattung.
Selbst die leider wenig langstreckentauglichen Recaro-Sitze mit dem "Schottenmuster" waren braun.
Für einen silbernen Capri III eher selten, das braune Interieur war mir nur von den goldenen Brüdern bekannt.
Aber wie es damals so war,
der "schnelle Rücken aus Köln" hatte bereits einige Vorbesitzer gehabt und daher ist gut möglich,
dass die Innenausstattung einmal getauscht wurde, wie der Motor wohl auch.
Dieser hatte nämlich seltsamerweise den Motorcode vom 2,3 ltr V6 mit 114 PS ...
Den TÜV hat´s nie gestört, weil nie entdeckt.
Ich erinnere mich auch nicht an einen einziger Capri aus meinem damaligen Freundes- und Bekanntenkreis (und das waren einige!) ,
der noch im Originalzustand gewesen wäre.
Zu breit gefächert waren die Möglichkeiten den Capri etwas zu "verfeinern",
das Baukastenprinzip des Herstellers machte es möglich!
Der Capri 2,8 Injection meines damals besten Kumpels machte durch seinen eher grossen Durst auf sich aufmerksam, entschädigte aber mit wirklich beachtlichen Fahrleistungen.
Nach Tachonadel immerhin knapp 250km/h,
aber wo Kugelfischer drauf stand, war Durst eben Programm.
Als typische Schwachstellen des Capri III in der V6 Vergaserversion sind mir in Erinnerung geblieben:
Die Verzahnung der Drosselklappenmechanik,
das Lenkkopflager (Hardyscheibe),
die im Spritzwasser montierten und dadurch stets durchrostenden Endschalldämpfer,
Rost an diversen Stellen der Karosserie ... besonders im Übergangsbereich Frontschürze/Kotflügel,
sowie an sämtliche Ecken und der Stehkanten der vorderen (verschweissten) Kotflügel,
die hinteren Radläufe nebst Endspitzen,
die Aussenschweller ergaben sich auch gerne der braunen Pest.
Der Capri ...
als V6 übrigens eines der wenigen Autos, für das man nie einen Sportauspuff gebraucht hätte.
Der Klang der doppelflutigen Serien-Abgasanlage war nicht nur unverwechselbar,
sondern auch noch "rattenscharf"!
Mon Jul 27 20:24:56 CEST 2015 | Dortmunder 65
Danke für deine sehr genaue Schilderung, so etwas mag ich besonders gern. Eine schöne Gesichte von jemandem der den Wagen gefahren hat, denn ich kenne ihn nur als junger Mensch von Freunden meines größeren Bruders.
Tue Jul 28 08:59:35 CEST 2015 | Rostlöser134631
Hallo KJ121,
hatte der Capri III als 2,8 Injection mit 160PS nicht die Bosch-Jet-Tronic als Einspritzung?
Soweit mir bekannt war, hatte der Capri I 2,6RS mit 150PS die mechanische Kugelfischereinspritzung. Aber nur die ersten Modelle, später wurde die Kugelfischer modifiziert, und der Spritkonsum hielt sich im Rahmen.
Mfg
Andi
PS: trotzdem ein guter Bericht. Ich fühlte mich direkt wieder 25 Jahre zurückversetzt. Ich hatte 3 Capri III (siehe Artikel weiter oben)
Tue Jul 28 09:28:15 CEST 2015 | Reifenfüller137431
Hallo Andi,
natürlich hast Du Recht! Aber sowas von!
Simmt wohl, der 2,6-er RS hatte die Kugelfischer drauf, der 2,8-er Bosch.
Aber trotzdem genehmigte sich der 2,8-er meines Kumpels einen ordentlichen Schluck aus der Zapfsäule, was ihm natürlich besonders auffiel, weil er bis dato einen 2,0 S V6 fuhr.
Leider endete dieser bis dahin supergepflegte und originale 2,8 Injection als Suhe-Breitbau mit Pommestheke hinten drauf - eigentlich schade drum, aber so waren die wilden 80-er eben.
Deine Antwort auf "Ford Capri - Das europäische Pony Car"