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E61Moritz

Blog vonE61Moritz

Sun Sep 03 15:39:58 CEST 2023    |    E61Moritz    |    Kommentare (0)

Heute morgen wurde der Luftmassenmesser getauscht.

 

Ich hatte schon laaange das Gefühl, dass dem Auto Leistung und Drehmoment fehlt. Der Motor erreichte trotzdessen sein Abregeldrehzahl und fuhr auch laut Tacho 220km/h. Ganz besonders merkte man es unten rum. Das Drehmoment kam fast schon sprunghaft bei etwa 1800upm. Laut Audi hat der Motor das maximale Drehmoment bei 1500upm. Besonders bei leichten Steigungen im 5. Gang fühlte der Motor sich eher an wie ein Saugbenzinmotor bei niedrigen Drehzahlen.

Auch "verschluckte" sich der Motor leicht, wenn man die Gänge wechselte. Sauberes Schalten war auch nur bedingt bis gar nicht möglich. Die abgerissenen Motorlager, die ich Ende Mai 2023 erneuerte, taten da bestimmt ihr übriges.

Ich hatte sonst keine großen Probleme mit dem Motor. Der Kraftstoffverbrauch war in Ordnung, vielleicht nicht optimal, aber definitiv nicht extrem überhöht.

Es leuchtete keine MIL.

 

 

Der alte LMM war ein Bosch Luftmassenmesser (von denen ich nichts Gutes gelesen habe) mit der Teilenummer F 00C 2G2 047. Die Teilenummer findet man nicht mehr wirklich auf.

Das Baudatum ist Juli 2003! 20 Jahre und 2 Monate.

Kein Wunder, warum dann so viel Drehmoment fehlt. Immer wenn man den Motor ausschaltet, steigt in der Ansaugung ein leichter Ölnebel, wegen der Kurbelgehäuseentlüftung, auf.

Zusammen mit extrem kleinen/feinen Partikeln, die nicht durch den Luftfilter aufgehalten werden, bildet sich eine ölige Schicht auf dem LMM, welches dann beim Aufheizen sich zusammen mit etwaigen Partikeln auf der Oberfläche der Heizelementes einbrennt. Das ändert die Wärmekapazität und den Wärmeübergang, wordurch die Ausgangsspannungen bzw. PWM-Signal negativ beeinflusst werden. Resultat ist eine zu geringe Luftmasse dadurch dann auch zu geringe Einspritzmengen und damit fehlende Leistung/Drehmoment.

 

Eingebaut habe ich einen LMM von Pierburg mit der TN 7.22684.10.0. Aus- und Einbau dauerte keine 5 Minuten. Die Schrauben am LMM sind aber Sicherheitstorx! Es wird also zwingend ein Torxbit T20H benötigt. Pierburg verkauft dieses Werkzeug auch für ein paar Euro. Habe ich mir direkt mitbestellt und hat einwandfrei gepasst und funktioniert. Warum da seitens Bosch Sicherheitstorx verwendet wird, weiß ich zwar nicht, aber naja. Seis drum.

 

Habe das heute morgen nach der Nachtschicht gemacht, konnte das also nicht ausgiebig testen.

Was aber direkt aufgefallen ist, es gibt ein deutliches Plus an Drehmoment in jedem Gang, inbesondere auch unter 1500upm. Der Turbolader ist etwas hörbarer geworden und ich habe auch das Gefühl, dass der Motor etwas anders läuft. Natürlich ist es immer noch ein Gleitschlepphebelmotor, so seidenweich wie die Rollenschlepphebel wird der nie sein, aber vom Gefühl her hörte er sich etwas entspannter/seichter an. Kann ich nachher mal prüfen, wenn ich zur Nachtschicht fahre.

Die Gangwechsel gestalten sich auch einfacher, weil dieses Verschlucken scheinbar nichtmehr da ist.

Aktueller Verbrauch sind 6,4L/100km, ich fahre Schichtarbeit und muss jeden Tag etwa 2x 26km fahren. Etwas mehr als 5km davon durch die Stadt (zwischen 50km/h und 30km/h, vermehrt Ampeln und je nach Uhrzeit auch mehr Verkehr und mit kalten Motor), dann etwa 16,5km Autobahn mit anfangs 100km/h, dann 120km/h, dann wieder ~3km Landstrasse mit 70-100km/h und der letzte Kilometer ist Werksgelände mit 50km/h. Also rund 1/3 der Strecke ist Ortschaft/langsamfahren.

Werde den Verbrauch mal nullen und sehen, ob sich da was ändert. Denke der Effekt wird minimal sein.

 

Alles in allem aber eine gute Investition. Der LMM hat knapp 60€ gekostet. Würde jedem empfehlen mal das Alter seines LMM zu checken. Alle 10 Jahre kann man den mal Tauschen, bei mir mit über 20 Jahren war es denke ich mal eine sehr gute Idee.

 

Ich werde berichten, welche Änderungen mir sonst noch so auffallen.

 

 

Update 1: 4.9.2023 12:05h

Als ich gestern zur Nachtschicht gefahren bin und die übliche Strecke abfuhr, viel mir erst wirklich auf, wie Drehmoment schwach das Auto die ganze Zeit im unteren Drehzahlbereich war. Man kann das Auto mit etwa 70km/h im 5. Gang bewegen, kommt eine leichte Steigung (1-3%) merkte man aber wirklich, wie schwer er sich tat Geschwindikeit aufzubauen. Mit einem Anhänger hinten dran, wäre man gezwungen in den 4. oder sogar 3. Gang zu schalten. Das Auto fuhr sich alles andere, als elastisch.

Jetzt ist so viel Drehmoment da, dass man diese Stelle ganz easy im 5. Gang fahren kann und innerhalb kürzester Zeit auf 100km/h beschleunigen kann. An runterschalten muss man nichtmehr denken.

Selbiges gilt auch für Autobahnauffahrten. Wo ich früher immer im 3. Gang hochgegurkt bin und mir die Beschleunigung über die Leistung geholt habe, kann ich jetzt ganz entspannt im 4 oder sogar 5. Gang einfach voll reinlatschen und zack ist man bei 120km/h. Macht echt deutlich mehr Spaß das Auto zu fahren. Mitfließen im Stadtverkehr ist auch sehr angenehm geworden. Das war vorher immer etwas schwierig, weil man kaum in die Pötte gekommen ist.

Man mag kaum glauben wie sehr einen doch 310Nm in den Sitz drücken können.

Und man merkt auch wirklich diesen Drehmomentanstieg ab etwa 1350upm. Richtig geil, macht Spaß!

Den Verbrauch hatte ich kurz nach dem Motorstart genullt. Ich glaube als ich heute morgen wieder zuhause war, hatte ich 6,3L/100km stehen, aber da ich ja grade mal 50km gefahren bin, ist das nicht allzu aussagekräftig. Ich fahre heute Abend etwa 50km Landstrasse, dort hatte ich immer einen mom. Verbrauch (bei 110km/h laut Tacho) von 5,2-5,4 Liter (Flachland). Ich habe ein gutes Gefühl, dass der jetzt knapp unter 5 Liter brauchen könnte, bei dieser Geschwindigkeit.

Ich berichte.

 

Update 2: 6.9.2023 9:32h

Nach den gestrigen zwei Fahrten würde ich zu dem Schluss kommen, dass der Kraftstoffverbrauch sich bei konstanter Fahrt (mit Tempomat) im 6.Gang bei Tacho 110km/h, etwas verbessert hat. Der mom. Verbrauch lag nun eher bei 5,0-5,2 Liter, also eine theoretische Verbesserung von 0,2 Liter/100km.

Ich warte aber noch den Durchschnittsverbrauch ab, der dann ein deutlich besseres Bild aufzeigen dürfte. Sollten hier auch in etwa 1000km 6,2 Liter stehen, statt 6,4L, wurde der Verbrauch effektiv um 0,2L/100km gesenkt. Dazu werde ich aber natürlich nochmal was sagen.

Da hier natürlich nicht gerade wenige Stadtverkehr dabei ist, kann man davon ausgehen, dass man auf Autobahnen mit 130km/h echt sparsam unterwegs ist.

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Tue May 30 13:47:41 CEST 2023    |    E61Moritz    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: 2.5 Liter, A4, A4 B5 2.5 TDI Motorlager Tausch, AFB, AKN, Anleitung, Audi, Ausbau, B5/8D, Defekte Motorlager 2.5 TDI V6, Demontage, Einbau, Erneuern, Montage, Motorlager, Motorlager A4 B5 2.5 TDI, Tausch, V6, V6 TDi

Aus: https://www.motor-talk.de/.../...g-faehrt-wie-ein-panzer-t7340807.html

 

BITTE GANZ ZUENDE LESEN BEVOR FRAGEN GESTELLT WERDEN!

 

 

Werkzeuge:

- guten Wagenheber

- brauchbares Stück Kantholz/Brett

- gute Kopflampe/Beleuchtung

- 3/8" Werkzeug, 1/2" Werkzeug, 1/4" Werkzeug (also Knarre, Verlängerungen etc. das gängige Schrauberwerkzeug halt)

- Drehmomentschlüssel der min. 110Nm kann

- optimalerweise Ratschenschlüsselset MIT Gelenkkopf

- den ein oder anderen Schlitzschraubendreher und einen Kreuzchraubendreher

- Auffahrkeile (Stufenkeile) mit Plateu oder z.B. Waschbetonplatten

- kleines Mini-Ratschenset (hat zumindest mir auf der Fahrerseite immens geholfen!) Bsp: Bosch

- Kleinkram: bisschen Bremsenreiniger, Tücher, etwas Schleifpapier (keine Sorge, nur zum Saubermachen)

- wenn ihr sowas habt, einen Schlagschrauber mit passender Aufnahme (gut zum Lösen und Abschrauben der M10 und M12-Schrauben an der Motorkonsole

- 19er Nuss, 10er Nuss, 13er Nuss (+ Langnuss)

- kleine Rohrzange oder Spitzzange

- am Besten einen zweiten Mann, unteranderem auch für seelischen Support :cool:

 

 

Vorarbeit:

 

Als erstes solltet ihr das Auto aufbocken und erhöht abstellen. Ich habe dazu so längliche Granitsteine genommen, zwei übereinander. Habe das Auto auf einer Seite mit dem Wagenheber hochgehoben und die Steine unter die Vorderräder gestellt, das andere auf der anderen Seite wiederholt. Wichtig: Fahrzeug auf jeden Fall gegen Wegrollen sichern (Handbremse und Unterlegkeile hinter/vor die Hinterräder) und Lenkradschloss einrasten lassen. Am besten noch Gang einlegen. Umsohöher das Auto vorne ist, umso einfach lässt es sich dran arbeiten. So 20cm sollten es aber schon sein. 30cm wären schon Luxus. Umsomehr Platzt ihr unterm Auto habt, umso angenehmer lässt es sich arbeiten.

 

Wenn ihr das getan habt, sollte der Wagenheber wieder frei sein, den brauchen wir später noch.

 

Jetzt öffnet ihr die Motorhaube und baut auf der Beifahrerseite die gesamte Luftfilteranlage weg. Achtung: es hängt ein Schlauch am Oberteil des Luftfilterkastens, den beim Zusammenbau wieder dranbauen.

 

Wenn ihr den gesamten Luftfilterkasten rausgebaut habt, solltet ihr das Motorlager fast schon sehen können, wenn ihr mit einer Lampe reinleuchtet (Bild 1). Es klafft quasi ein recht großes Loch auf der Beifahrerseite.

 

Den Reinluftschlauch zum Turbolader auf jeden Fall mit einem Tuch abdecken und ein Gummiband rum, damit dort nichts reinkommt.

 

 

Beifahrerseite:

 

Nun könnt ihr damit beginnen die 13er Mutter vom Motorlager zu lösen. Bei mir ging es grade so mit 3/8" Knarre, einer 13er Nuss, einer Verlängerung und einem Gelenk, ich bin aber ehrlich und sage, dass das eher nicht so geil ist, weil die Gelenke einfach immer doof zu benutzen sind. Wenn man keine Riesengriffel hat, dürfte man die Mutter auch mit einem abknickenden Ratschenschlüssel lösen können. Alternativ gehts auch mit einem normalen 13er Maulschlüssel ist aber recht fummelig und man muss immer wieder neu ansetzen.

 

Die Mutter kann man komplett runterschrauben und abnehmen (optimalerweise ersetzen, ich habe KEINE einzige Schraube ersetzt, ist nicht optimal, aber einige Muttern/Schrauben kann man sogar im Nachhinnein noch ersetzen).

 

Nun geht man unters Auto (optimalerweise ist der Unterfahrschutz schon ab, wenn nicht, abmachen! Dieses komische gebogene Stück Flachstahl, was den Unterfahrschutz hinten hochhält, kann man auch abnehmen, sind glaube ich zwei Schrauben mit 10er Sechskant. Deswegen die 10er Nuss oben.

 

Man nehme sich den Wagenheber und ziehe den ans/unters Auto (je nachdem wie groß der ist) und positioniert ihn so, dass man damit den Hilfsrahmen mittig stützen kann. Hier ein Stück Kantholz oder Brett unterlegen. Hauptsache nichts, das sehr unförmig oder extrem spröde ist. Ein normales Brett halt. Wo man den Rahmen genau stützt ist in meinen Augen egal, da wir ja hier nicht das Auto anheben, sondern nur den Rahmen abstützen. Wenige Kilo. etwa 50-100kg die hier gestützt werden. Wenn der Hilfsrahmen nicht gänzlich vergammelt ist, passiert da genau gar nichts. Die mittige Position wäre wohl die Einfachste, da man den Wagenheber nicht mehr wegnehmen muss um die Seite zu wechseln, ich habe aber jeweils so nah wie möglich an der Seite wo ich gearbeitet habe den Heber platziert. Das erschien mit am Sinnvollsten. Ich habe aber auch schon hier und da gelesen, dass man das eventuell sogar gar nicht abstützen muss. Ich bin ehrlich: lieber einmal zu viel abgestützt, als einmal zu wenig. (Pfeile Bild 2)

 

Nun pumpt man den Wagenheber langsam hoch und zwar so lange bis er Kontakt mit dem Rahmen (mit Holz dazwischen) aufbaut. Jetzt kann man den noch etwas weiterpumpen, so dass man sieht, dass der Rahmen (und damit auch das Auto!) sich langsam anfängt hochzubewegen. Das reicht vollkommen aus.

 

Nun kann man den Stabi, der an beiden Motorkonsolen (großes Aluminiumgußteil zu sehen in Bild 3) mit jeweils einer Halbschale angeschraubt ist, abschrauben und diesen wegklappen. Es kann sein, dass man damit die Gummis in der Koppelstange strapaziert, aber das ist mir recht egal gewesen. Den Stabi kann man dann wegklappen und der Platz sollte reichen um gleich Konsole+Lager rausholen zu können. Ist das nicht der Fall, weil z.B. der Arm vom Wagenheber blockiert, müsst ihr den Stabi hinter den Arm des Wagenhebers machen. Sollte platztechnisch aber passen.

 

Jetzt müsst ihr einmal zwischen den beiden Klimaleitungen hochschauen und seht dass dort ein Kabel in so einer schwarzen Kabelführung langgeht. Das müsst ihr einmal rausclipsen. Da sind insgesamt 4 clipse dran. Die sind teilweise recht widerspenstig, aber es geht. Breiten, flachen Schraubendreher nehmen. Das Kabel dann beiseite hängen und aus dem Haken ausclipsen. Den 2-pol Stecker müsst ihr auch abnehmen. Diese Lager sind ja elektisch geschaltet. Prüft das Kabel bitte auf Beschädigungen. Bei mir war eine der zwei Litzen auf der Fahrerseite einfach abgerissen.

 

WICHTIG! IMMER NUR EINE SEITE DEMONTIEREN UND KOMPLETTIEREN BEVOR MIT DER ANDEREN SEITE BEGONNEN WIRD! DAS GILT AUCH FÜR DREHMOMENTE! Wenn ihr beide M12 rausdreht, kann sich die Achse verstellen und ihr müsst dann zwingend eine Achsvermessung machen lassen! Dazu kommt natürlich dass dann der Hilfsrahmen nur noch hinten und vom Wagenheber getragen wird. Macht eins nach dem anderen!

 

Jetzt könnt ihr anfangen die 3 19er Schrauben (2x M10 und einmal M12 <--- das hier ist die große Schraube mit der die Konsole an den Hilfsrahmen und der Hilfsrahmen an die Karosserie verschraubt wird) zu lösen. Das geht mit einer 1/2" Knarre ganz gut, wenn ihr eine Ugga-Dugga-Maschine habt (Schlagschrauber) dann natürlich noch einfacher. Die große M12 ist etwas fester dran, geht aber auch mit etwas Manneskraft. (Bild 3 - ist zwar von oben, aber wenn ihr von unten guckt, seht ihr die 19er Sechkant. Die zwei M10 haben die selbe Länge, die M12 ist deutlich länger!)

 

Jetzt merkt ihr auch schon, dass sich der Motor leicht absackt. Das ist aber nicht weiter das Problem, da dieser noch durch die beiden Getriebeauflager und das andere Motorlager gehalten wird. Der Rahmen senkt sich NICHT, da wir ihn ja mit dem Wagenheber abstützen.

 

Nun die Schrauben halt ganz rausdrehen und euch fällt eventuell schon das zerfetzte Lager entgegen (wie in meinem Fall), oder auch nicht. Dann einfach die gesamte Konsole samt Lager rausnehmen. Wenn der platzt nicht reicht, 13er Nuss nehmen und die Mutter vom Motorlager abschrauben und Lager und Konsole dann getrennt rausnehmen.

 

Wenn ihr beides raushabt könnt ihr euch als erstes totlachen wie schrott das Lager doch ist und ihr euch ja gar nicht wundern könnt, warum eure Karre so beschissen fährt. Also mir ging es so. Ich hatte damit gerechnet, dass die Lager nicht mehr so gut sein werden, aber dass die quasi in ihre Einzelteile zerfallen war dann doch krass.

 

Nun, jedenfalls könnt ihr jetzt das Lager abbauen, falls ihr es noch nicht gemacht habt und die Konsole etwas sauber machen. Die Auflagestelle vom Motorlager könnt ihr auch sauber machen und etwas sauberschleifen. Natürlich nicht tonnenweise Material runterschrubben, aber kurz rüber, bisschen den Dreck halt wegmachen. Ich würde aber nicht zu viel sauber machen, weil auf der Unterseite der Konsole kann man noch die Abdrücke der Schrauben sehen, somit kann man das am Ende wieder ganz gut ausrichten.

 

Jetzt kann man sich wieder ans komplettieren machen. Vorher aber noch die Abdeckkappe und die große Unterlegscheibe aufs neue Lager setzen. Das bitte nicht vergessen. Ich habe es vergessen und musste das Lager insgesamt noch zwei mal auf der Beifahrerseite abnehmen, samt Konsole. Also gut Kohlenhydrate frühstücken, damit euch so eine Minderhirnleistung nicht passiert. Ich habe es so gemacht, dass sich der zweite Mann oben an den Kotflügel geschaut hat und ins Loch geguckt hat. Ich habe dann das Motorlager genommen und in den Tragarm vom Motor (Ein Durchgangsloch und zwei Schlitze/Nuten sind da drin) gesteckt und ausgerichtet. Das neue Lager hat oben so zwei längliche Stege, die müssen in die Schlitze vom Tragarm. Ist eventuell ein bisschen fummelig. Der zweite Mann hat dann währenddessen die Mutter wieder draufgedreht, aber nur so, dass sie schonmal drauf ist. Dann nimmt sich der zweite Mann eine Rohrzange/Spitzzange und hält das Lager, wenn es richtig ausgerichtet ist, in seiner Position, sodass es nicht runterfallen kann.

 

Dann setzt ihr von unten die Motorkonsole wieder dran und guckt, dass die Gewindestange vom Lager durch das richtige Loch geht. Entweder vorher Foto machen oder die Abdrücke verraten es.

 

Nun die 3 Schrauben wieder rein, aber BITTE passt auf die Gewinde auf! Vermeidet um jeden Preis, dass sich die Schrauben verkanten! Die müssen leicht reingehen und sich, bis sie wirklich die Konsole an den Rahmen ziehen, mit den Fingern drehbar sein. Damit ihr ein Gefühl dafür bekommt, wie leicht sie sich drehen lassen muss, könnt ihr, wenn die Konsole noch draussen ist, einfach mal eine Schraube in die Löcher schrauben. Die lässt sich fast bis zum Anschlag recht einfach, mit etwas (noch mit Hand drehbar) Widerstand drehen. Merkt ihr, dass sie schon nach 2 oder 3 Umdrehungen auf einmal sehr schwer bis gar nicht mehr zu drehen ist, dreht sie wieder raus und setzt neu an. Bitte keine Gewalt anweden! Tut ihr das, kann das böse Enden. Also hier bitte vorsichtig sein.

 

Nun die Schrauben nach und nach reinschrauben, also nicht nacheinander, sondern immer gleichmäßig stückweise. Eventuell die Konsole etwas ausrichten. Darauf achten, dass das Lager auch vernünftig auf der Konsole sitzt und sich nicht verkantet. Auf diese Bohrung mit der Bördelung achten! (Bild 4)

 

Wenn alles passt könnt ihr die Schrauben dann auch richtig reindrehen und ihr werdet merken, dass der Motor sich wieder etwas nach oben bewegt. Das soll so.

 

Die M12 bekommt laut Handbuch (checkt das bitte selber nochmal!) 110Nm + 90° Drehwinkel und die zwei M10 bekommen 75Nm. Wenn ihr einen Drehmomentschlüssel wie den Proxxon MC200, der 200Nm kann, habt, dann fühlen sich 75Nm nach fast nix an. 110 auch nicht, aber mit 90° Drehwinkel ist das schon bisschen was. Das liegt halt an der Länge des Hebelarmes. Wenn ihr eucht nicht sicher seit, nehmt nochmal die Knarre, nachdem ihr die Schrauben engezogen habt und guckt wie stark ihr ziehen müsst. Das sollte sich dann schon anders anfühlen. Ist aber nur Nebensache.

 

Da die Konsole wieder dran ist, kann man jetzt die noch fehlende 13er Mutter auf die Gewindestange des Motorlagers schrauben. Ein Drehmoment habe ich dazu nicht gefunden. Zieht sie fest an aber übertreibt es nicht.

 

Das Gleiche macht ihr nun mit der 13er Mutter von oben. Auch fest anziehen, aber nicht übertreiben.

 

Stecker wieder dran, Kabel einhängen und ranclipsen und sich freuen, dass man den halben Weg geschafft hat.

 

 

Fahrerseite:

 

Die andere Seite verläuft grundsätzlich analog zur Beifahrerseite, nur habt ihr hier wesentlich weniger Platz um die obere 13 Mutter von oben zu lösen und das ihr hier nur den Stecker für das Motorlager lösen müsst. Dazu nehmt ihr jetzt diese kleine 1/4" Bosch-Miniratsche (als Beispiel) mit der 13er Nuss, legt euch unter Auto und zwar so weit, bis ihr hinter dem Querrohr (da wo der Wagenhaber ansetzt und auch die vorderen Unterlenker dran sind) des U-Rahmens (Hilfsrahmen) seid. Wenn ihr hochschaut solltet ihr in etwa auf Höhe der Getriebeglocke sein.

 

Nun könnt ihr nach vorne links am Motor vorbeischauen und solltet in etwa den Blick (Bild 5) haben.

 

Jetzt müsst ihr, da ihr hier fast nichts sehen könnt, nach Gefühl arbeiten. Versucht die kleine Ratsche mit 13er Nuss oben auf die Mutter draufzustecken und diese zu lösen. Da müsst ihr mit eurer Position und Armwahl etwas rumprobieren. Ging aber dann ganz gut meiner Einschätzung nach. Ratschenschlüssel haben nur sehr bedingt geholfen.

 

Größere Werkzeuge, insbesonder Knarren, Gelenke, Maul- und Ratschenschlüssel, funktionieren hier nahezu nicht, da entweder der Krümmer oder die Seitenwand der Karosse euch in der Bewegung begrenzt. Diese kleine Mini-Ratsche hat mir echt den Sack gerettet.

 

Jetzt einfach so lange rumprobieren bis man ne gute Posi und Griff hat und dann die Mutter lösen und komplett abnehmen.

 

Ist dies vollbracht, so kann man, genau wie auf der Beifahrerseite, die Konsole abbauen und quasi wie auf der Beifahrerseite mit der Reinigung und Montage verfahren. Wenn man das Motorlager durch die Bohrung schiebt auch wieder auf Ausrichtung achten (große Unterlegscheibe und Schutzkappe nicht vergessen!) und dann ganz leicht die Mutter oben mit 2 Fingern drauffummeln und leicht draufdrehen. Rest wird dann wieder mit der Mini-Ratsche gemacht. Aber auch hier noch nicht festziehen. Das kommt wenn die Konsole wieder vollständig drin ist.

 

Nun also Konsole etc. wieder dran, alle Drehmomente beäugen und dann oben die Mutter festziehen.

 

Stecker wieder dran. Die Mutter von unten dann auch dran.

 

Wenn beide Konsolen wieder vollständig verbaut, mit Drehmoment beaufschlagt sind und der Rahmen den Motor wieder sicher trägt, kann der Wagenheber LANGSAM abgelassen werden.

 

Jetzt zum Abschluss noch den Stabi wieder dranmachen. Drehmomente habe ich auch hier leider nicht. Gefühl regelt.

 

Kleine Abschlusskontrolle machen und dann den Motor wieder komplettieren. Unterfahrschutz, Luftfilterkasten, etc.

 

Damit ist der Tausch der Motorlager abgeschlossen.

 

 

 

MfG Moritz

 

Wichtig: Anmerkungen

- alle Schrauben (insbesondere die Muttern vom Lager und die 2xM19 und 2xM12) mit Schraubensicherungslack markieren. So könnt ihr regelmäßig prüfen, ob sich Schrauben gelöst haben. Das ist einfach ein Sicherheitsmerkmal. (Bild 6)

- optimalerweise alle Muttern (auch vom Stabi) erneuern, da keine mit den Lagern geliefert werden. Die M10 und M12 sahen bei mir noch super aus, aber wenn man auf Nummer Sicher gehen will, auch die neumachen.

- ich habe kein Loctite verwendet.

- Zeitbedarf: mit allem Drum und Drann etwa 5 Stunden. Da ich es zum ersten mal gemacht habe, mich 2 mal verbaut habe und für die Fahrerseite Ewigkeiten gebraucht habe, weil ich viel von oben versucht habe, habe ich länger gebraucht. An die meisten Schrauben kommt man ganz gut ran. Die Beifahrerseite geht am schnellsten, etwa 1-2h, wenn überhaupt

- geht vorsichtig mit den Motorkonsolen um (nicht fallen lassen etc.)

- macht auf jeden Fall vor dem ersten Motorstart einen Check, dass alle Schrauben dran sind und auch richtig angezogen

- ...

 

Fahrzeug: 2.5TDi V6 MKB AKN mit 6 Gang DQS Schaltgetriebe OHNE QUATTRO! Ich weiss nicht, ob bei Automatik oder Quattro weniger/mehr Platz vorhanden ist. Das müsstet ihr im vorhinnein prüfen. Das Prinzip dürfte aber dasselbe sein.

 

Bei Fragen gerne melden.

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