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Die Hanomag-Schrauber

[Hikkamonster]

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Die Halle der Hanomag-Schrauber in Bockenem-Störy

Mit der Produktion von Dampflokomotiven, Ackerschleppern, Baumaschinen, Nutzfahrzeugen und PKWs …war Hanomag in Hannover breit aufgestellt.

Die ‘Eisen-Giesserey und Maschinenfabrik’ wurde 1835 in Linden, dem damaligen Vorort von Hannover, vom Fabrikanten Georg Egestorff gegründet und im Jahre 1904 in den zugkräftigen Namen HANOMAG umbenannt.

Ihren Weltruf erlangte 'Die Hanomag' damals durch den Bau von Dampflokomotiven, die bei vielen Eisenbahn-Verwaltungen weltweit zum Einsatz kamen.

Wenig bekannt ist, dass bei Hanomag von 1924 bis 1941 auch etwa 100.000 PKW gefertigt wurden.

Neben der Herstellung der bekannten Ackerschlepper wollte Hanomag eben auch an der individuellen Motorisierung teilhaben und begann 1924 mit der Fliessband-Produktion des Kleinwagens Hanomag 2/10 PS, der wegen seiner skurilen Form nur 'Kommissbrot' genannt wurde.

Der ‚Kleine Hanomag‘ Typ 2/10 PS war der erste richtige ‚Volkswagen‘ in Deutschland.

Aus der Zeit des automobilen Beginns mit dem Kommissbrot bei Hanomag stammt dann auch der immer noch bekannte Spottvers

• ‚Ein Pfund Blech, ein Pfund Lack, fertig ist der Hanomag‘

Nichtsdestotrotz erbrachte Hanomag dann doch zahlreiche Innovationen und ingeniertechnische Meisterleistungen, die zur Verbreitung der automobilen Motorisierung in Deutschland beitrugen.

Die aktiven Schrauber der Hanomag IG e. V. und des Technik-Forums Hanomag e. V.

Heutzutage sind Hanomag-Automobile - ausser in Museen - nur noch selten bei Oldtimertreffen oder Ausfahrten anzutreffen.

Umso spannender ist es, dass sich um den rührigen Horst-Dieter Görg aus Hildesheim eine eingeschworene Gemeinschaft von Hanomag-Schraubern zusammen gefunden hat, die sich den Fahrzeugen des längst nicht mehr existierenden Unternehmens aus Hannover-Linden verbunden fühlen und die Veteranen längst vergangener Tage wieder auf Hochglanz bringen.

Die aktiven Mitglieder der Vereine Hanomag IG e. V. und Technik-Forum Hanomag e. V. treffen sich regelmässig in ihrer grossen, gut ausgestatteten Halle in Störy, einem Dörflein nahe Bockenem am Harz, um an ihren Hanomag-Schätzen zu schrauben und die historischen Fahrzeuge von Grund auf zu restaurieren.

Die Hanomag-Schrauber betreiben allerdings kein offizielles Automuseum, sondern bezeichnen nur ihre Website mit dem Namen ‚Virtuelles Museum der Hanomag IG e. V. und dem Technik-Forum Hanomag e. V‘.

Einmal jährlich wird in Störy dann ein Tag der offenen Tür in Störy veranstaltet.

Vor geraumer Zeit hatten wir das grosse Glück, den Hanomag-Schraubern einen Vormittag lang bei ihrer Arbeit zusehen zu dürfen und die alten Hanomag-Personenkraftwagen nach Herzenslust zu fotografieren

Impressionen von Hanomag-Automobilen bei den Schraubern in Bockenem-Störy.

Der Reihe nach erleben Sie in unserer Fotoserie die folgenden Hanomag-Oldtimer:

• Hanomag 2/10 PS 'Kommissbrot' Sport-Zweisitzer, Cabriolet und Limousine - Bauzeit 1925 bis 1929
• Hanomag 2/10 PS Kommissbrot - Sport-Zweisitzer ohne Türen, Bauzeit 1927 und 1928
• Hanomag 4/23, Typ N 63 - Bauzeit 1931 und 1932
• Hanomag Kurier, Typ 11 K - Bauzeit 1934 bis 1938
• Hanomag Rekord, Typ 15 K, Bauzeit 1934 bis 193
• Hanomag 1,3 Liter 'Autobahn' - Baujahr 1939 - Vierzylinder-OHV-Motor mit 32 PS
• Hanomag-Diesel Weltrekordwagen von 1939, eine Rekonstruktion

Damit sind bereits - mit wenigen Ausnahmen - die meisten je gebauten Hanomag PKW-Typen hier zu sehen.

Auch der Hanomag-Diesel Weltrekordwagen von 1939 steht in Bockenem-Störy.

Auf der Rennstrecke in Dessau, der heutigen Autobahn A 9, fuhr der Hanomag-Diesel in seiner windschnittigen Rennwagen-Karosserie allen anderen Wagen davon. Mit nur 35 PS aus 1,9 Litern Hubraum erzielte er ein Spitzentempo von 165 Kilometern in der Stunde.

Vier Weltrekorde errang der Rennpilot Karl Häberle damit 1939, einer Zeit als Diesel-PKWs erstmals auf dem Markt kamen.

Der Original-Rekordwagen von damals - ein Einzelstück - gilt als verschollen.

Doch Horst-Dieter Görg und seine Hanomag-Schrauber fanden einen Original-Rahmen, originale Achsen, das sogenannte Ferngetriebe sowie andere Bauteile und liessen diverse Karosserie-Elemente nachbauen.

2018 war Hannovers Hanomag-Weltrekord-Diesel dann wieder vorzeigbar. Heute steht dieses rekonstruierte Ausnahme-Fahrzeug in der grossen Werkhalle der Hanomag-Schrauber. In unserer Fotoshow ist es von allen Seiten bestens zu sehen.

Deutsche Oldtimer – Pretiosen längst untergegangener Automarken aller Epochen!

[25plus]

Danke für die tollen Fotos. Kannte eigentlich nur den "Kommissbrot", wobei der "Autobahn" ein richtig schönes Auto ist.