Mon Mar 29 13:26:12 CEST 2021 | Hikkamonster | Kommentare (2) | Stichworte: 65er ford f 100, abenteuer in ägypten, black desert, ford f 100, ford f 100 1965, ford f vierte generation, libysche wüste ägypten, oase bahariya, oase farafra, oasen ägypten, oase siwa, piste von siwa nach bahariya, sahara ägypten, saharafahrt ägypten, sahara fotos, sahara oasen ägypten, schwarze wüste, schwarze wüste ägypten, weisse wüste, weisse wüste ägypten, white desert
Auf der Piste... im Oldtimer-Pickup von 1965 von Oase zu Oase durch die ägyptische Sahara.
Wüstenabenteuer pur, welcher abenteuerlich angehauchter Traveller möchte das nicht einmal hautnah miterleben.
Ägypten ist dafür genau das richtige Reiseziel und bietet dem individuellen Reisenden eben doch viel mehr als nur die heiss brennende Sonne an den Stränden von Hurghada oder Sharm el Sheik am Roten Meer.
Wir beschreiben hier den Abschnitt einer Reise, die uns von Mersa Matruh am Mittelmeer durch die Libysche Wüste und mehrere Oasen nach Assiut an den Nil führte.
Von der Oase Siwa zu den Palmengärten von Farafra mit einem Ford F 100 Oldtimer.
Üblicherweise waren wir während unserer insgesamt acht Ägypten-Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Reisebussen, Minibussen, der Eisenbahn oder auch mal auf dem Kamelrücken unterwegs.
Aber in Siwa endet wirklich jede Strasse. Wir aber wollten noch weiter nach Süden, wo uns die weiteren ägyptischen Sahara-Oasen und eine abenteueliche Pistenfahrt durch Wüstensand lockte.
A Ford F 100 Oldie Generation IV, Egypt & Sahara-Sand ...Africa off the beaten tracks!
Gern und natürlich gegen eine Provision organisierte der Manager des Palm Tree Hotels, unserer Unterkunft in der Oase Siwa, diese bevorstehende, abenteuerliche Tour.
Durchgeführt werden sollte sie von einem, ihm bekannten Bewohner der Oase Siwa vom Stamm der Berber und seinem Sohn mit einem US-Ford F 100 Allrad-Pickup der vierten Generation und des Baujahres 1965, also einem echten Oldtimer.
Sechshundert Kilometer Piste durch vegetationslose Wüste bis zur Oase Farafra lag vor uns.
Acht unternehmungslustige Fahrgäste aus verschiedenen Herkunftsländern hatten sich für diesen Trip zusammen gefunden. So teilten wir uns die Plätze in der Kabine und auf den ungepolsterten Bänken der Ladefläche des Ford F 100 einvernehmlich.
Die Unterhaltung untereinander lief auf Englisch, das war für uns Deutsche, Finnen, Dänen und Slowenen der günstigste gemeinsame Nenner.
Keine Fahrt durch die weite Sahara ohne Tasrih, dem Travel Permit.
Für diesen Abschnitt der einsamen und wenig befahrenen Wüstenpiste ohne festen Strassenbelag benötigt man zwingend eine schriftliche Genehmigung der örtlichen ägyptischen Behörde.
Das sogenannte Tasrih besorgte uns der einheimische Fahrer. Es wurde bei der Ausfahrt aus der Oase Siwa und tatsächlich auch noch an mehreren, absolut einsamen Checkpoints mitten in der ansonsten menschenleeren Sahara kontrolliert.
Die abenteuerliche Fahrt durch die unendliche libysche Wüste verlief überwiegend auf einer, oftmals vom gelben Wüstensand verwehten, Schotter, Kies- und 'Wellblech'-Piste der übelsten Art.
Übernachtet haben wir nach etwa 350 durchgerüttelten Kilometern in der offenen Wüste nördlich von Bahariya im Schatten mächtiger Sanddünen.
Aber trotz ausgelegter Wolldecken, mitgenommener Schlafsäcke und einem Lagerfeuer wurde es nachts unter dem Sternenzelt dann bitterkalt, weil das Thermometer bis auf Null Grad fiel. So zeigte die Sahara ihr kaltes und hartes Nachtgesicht!
Nach einem Frühstückshalt in der weitläufigen Oase Bahariya durchquerten wir weiter südlich die sogenannten Schwarze Wüste, hier bekletterten wir auch den sogenannten 'Chrystal Mountain'.
Der National Park Weisse Wüste oder White Desert - el-sahara el-beida.
Der ganz besondere Höhepunkt des zweiten Tages war dann die Fahrt durch die legendäre Weisse Wüste mit ihren erodierten bizarren Kalkstein-Felsen und den riesigen Monolithen.
Ein letzter gemeinsamer Tee am Lagerfeuer zum Sonnenuntergang und die dreissig Kilometer zur Oase Farafra waenr im Dunklen dann schnell geschafft.
Dank der Fahrkünste des in der Oase Siwa einheimischen Fahrers mit seiner Wüsten-Erfahrung verlief der zweitägige strassenlose Streckenabschnitt dieser Fahrt ohne nennenswerte Zwischenfälle - wenn man von zwei eher typischen, aber folgenlosen Reifenplatzern absieht.
In Farafra wartete ein stilgerechtes Wüsten-Hotel auf uns. Für die Weiterfahrt zwei Tage später zur Oase Dakhla nahmen wir dann ein Sammeltaxi. Dieses erwies sich als ein mit Menschen und Gepäck voll gestopfter Peugeot 504 Familiale, der ebenfalls schon etliche Jahrzehnte auf dem Buckel hatte.
Eine Anmerkung für Oldtimer-Fotografen... unsere Bilder wurden auf Farbnegativfilm mit einer Ixus I, einer analogen APS-Taschenkamera von Canon, aufgenommen und später eingescannt. Im späteren Verlauf der Reise gab die Kamera aufgrund des feinen Sahara-Sandes dann leider - irreparabel - den Geist auf.
Und... die Sehnsucht nach neuen Abenteuern in Ägypten brennt immer noch!
Pick-Up Trucks - Edle Oldtimer der beliebten Lastesel und Freizeitmobile aus den USA. |
Mon Mar 29 16:03:51 CEST 2021 | Andi2011
Ich hab einen ähnlichen Sahara Trip vor rund 3 Jahren gemacht (Startpunkt war Tunesien) das war ein Landcruiser J9 - also mal einige Nummern moderner und Komfortabler als der F100 und es war eine Tortur Wie mag es da erst im F100 sein bei den bekannten "Strassen"-Verhältnissen - Respekt!
Obwohl ich will nicht mosern, das war bei mir im Fastenmonat Ramadan, der arme Fahrer hat keinen Schluck getrunken (Fahrt natürlich ohne Klima) und war am ersten Abend nach 9 Stunden mit kurzen Pausen so fertig, dass wir ihn links und recht gestützt ins Zelt gebracht haben....
Ein tolles Erlebnis hast du da gehabt, die Sahara mal -wenn auch nur als "Besucher" - zu erleben ist fantastisch und unvergesslich.
Mon Mar 29 16:37:16 CEST 2021 | Hikkamonster
Grand Erg Oriental, das großen Sandmeer in Tunesien.
Hallo, Andi,
besten Dank für Deinen Kommentar!
Im Jahre 2005 unternahm ich dort von der Oase Douz, wo alle Straßen enden. einen Zweitages-Trip zur abgelegenen Oase Ksar Ghilane. Unser Fahrer des Toyota Landcruisers JB trug einen riesigen Turban und hatte die Ruhe weg.
Aber... das ist - irgendwann - eine neue Story wert!
Herzliche Grüsse, Helmut!
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