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Ein Astra in Franken

Tue Oct 15 00:06:42 CEST 2024    |    Astra-f-anatic    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Buick, Electra

Hallo an meine Mitleser und Stammgäste,

 

die Saison 2024 neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Mittlerweile ist es schon Mitte Oktober und Weihnachten ist auch nicht mehr fern.

 

Die Treffen Saison bei uns endete traditionell im Oktober mit dem Oldtimertreffen in Untersiemau. Vergangenen Sonntag den 13.10.2024 hatte es dieses Jahr stattgefunden. Das war dann wohl auch die so ziemlich letzte Ausfahrt mit meinem Buick.

Spätestens im November, sofern es das Wetter zulässt, wird er nochmal ein paar Meter bewegt und dann zum tanken an die Tankstelle gefahren und im Anschluss beginnt die Winterpause bis März oder April.

 

Daher möchte ich jetzt schon einen Rückblick auf meine Treffen Saison und das Jahr 2024 mit dem Buick Electra 225 werfen.

 

Zuerst will ich auf die Highlights eingehen und das waren die Regionalen Oldtimertreffen.

 

Das erste Treffen dieses Jahr startete am 27.04. das US-Car & Oldtimertreffen in Unterhaid bei Bamberg. Das war nebenbei auch die Premiere meines Electra auf einem Treffen und zugleich eines der wenigen wo meine ganze Familie mit dabei war.

 

Einen Tag später am 28.04. ging es nach Mistelfeld bei Lichtenfels zum Oldtimertreffen. Das war das erste Mal das ich froh war das meine Frau als Einweiser mit an Bord war. Um durch die enge Gasse auf den mir zugeteilten Stellplatz zu kommen war gefühlt wie im Film "Das Boot" die Meeresenge von Gibraltar. Aber schön wars trotzdem.

 

mistelfeldmistelfeld

 

Am 01.05. ging es nach Mitwitz. Dort lernte ich den Besitzer eines Buick Roadmaster kennen, Christian ein US Car Schrauber aus Thüringen. Ihn kann mittlerweile zu meinem Freundeskreis zählen. Das wir nebeneinander parkten war an dem Tag reiner Zufall.

 

mitwitzmitwitz

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Nach Coburg zum Oldtimertreffen auf dem Schlossplatz ging es am 12.05., dieses Treffen ist jedes Jahr ein Highlight und kann ich jedem empfehlen der auf eine große Auswahl an unterschiedlichen Oldtimern in wirklich toller Umgebung steht.

 

coburgcoburg

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Weiter ging es am 16.06. mit dem Oldtimer Treffen in Michelau was jedes Jahr zusammen mit dem Schützenfest veranstaltet wird. Ein kleines aber feines Treffen bei dem ich wieder ungeplant neben Christians Roadmaster gestanden bin.

 

michelaumichelau

 

Am 22.06. stand dann das Sommerfest des Classic Car Team Franken auf dem Programm. Das ist ein reines Club internes Treffen was aber auf Grund der relativ großen Mitgliederzahl nett anzusehen war.

 

cctf-sommerfestcctf-sommerfest

 

Ende Juni, am 23.06. fand in Reundorf bei Lichtenfels ebenfalls ein eher kleines und regionales Treffen statt, was aber auch immer mal einen Besuch wert ist.

 

Juli und August war ich aus diversen Gründen nicht auf Treffen unterwegs. In der Zeit wurde meine Buick auch nur um die 100 Kilometer bewegt.

 

Anfang September besuchte ich am 01.09. das Oldtimer Treffen in Pferdsfeld bei Ebensfeld. Hier hat es mein Buick geschafft ein paar Tage später in einem Bericht einer regionalen Tageszeitung positiv erwähnt zu werden. Was ich wirklich toll fand.

 

pferdsfeldpferdsfeld

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Wie schon im Eingangstext geschrieben fand am 13.10. das letzte Treffen dieses Jahr auf dem Max Winzer Parkplatz in Untersiemau bei Coburg statt. Letztes Jahr fiel auf Grund sehr schlechter Wetterverhältnisse ein Besuch, wortwörtlich, ins Wasser. Dieses Jahr hat es geklappt und das bei windigen Herbstwetter. Aber der Platz war schon kurz nach dem offiziellen Beginn gefüllt.

 

untersiemauuntersiemau

 

Alles in allem habe ich dieses Jahr über 1000 Kilometer zurück gelegt. Manche waren entspannt, andere dagegen vielleicht eher weniger aber liegen geblieben bin ich trotz alledem nie.

 

 

2024 war bzw. ist es immer noch auch das erste "komplette" Jahr in dem ich meine Aufmerksamkeit dem Electra sehr oft gewidmet habe. 2023 hatte ich ihn bekanntlich erst im September erhalten.

 

Licht und Schatten 2024

 

Das soll jetzt keine Therapiestunde werden aber ich bitte jetzt schon mir meine mitunter emotionalen bzw. sentimentalen Zeilen zu verzeihen.

 

Es ist nicht immer alles so einfach wie es gerade am Anfang den Anschein hat. Diese Erfahrung haben viele andere vor mir auch schon machen müssen.

 

Ich hatte von Anfang an immer mal wieder zwischendrin mit diversen technischen Problemen zu kämpfen (wer hat das bei so alten Fahrzeugen nicht?) und die Erfahrenen werden es kennen, irgendwann ist man an einem Punkt an dem man alles hinschmeißen will. Dann werden Fahrzeuge nicht selten als abgebrochene Projekte angeboten. Nur lag es wie so oft bei mir nicht an den finanziellen Möglichkeiten sondern eher an der inneren Einstellung.

 

Ich war ehrlich gesagt dieses Jahr 3x an diesem besagten Punkt und hatte zeitweise ebenfalls meinen Buick auf diversen Plattformen zum tauschen oder verkaufen angeboten. Zwar nie wirklich lange, bis der erste Frust abgeklungen war aber er war eben im Netz inseriert. Dies war auch ein Stück weit um den Kopf frei zu bekommen, so unverständlich das auch klingen mag.

 

Das Leute aus meinem Bekanntenkreis, die sich ganz am Anfang bereit erklärt hatten mir zu helfen, plötzlich nicht mehr meldeten oder irgendwelche Ausreden hatten als ich auf Hilfe angewiesen war machte die Situation ebenfalls nicht besser.

 

Gerade gute Freunde aus meinem Umfeld wie z.B. User @Dynamix haben mich schon sehr früh vorgewarnt, das gerade die Anfangszeit schwer sein wird, vor allem wenn man gleich zu viele Sachen auf einmal in Angriff nehmen will (den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen und so...). Oder sich selbst den Druck auf zu erlegen man muss so schnell wie möglich ein perfektes Ergebnis abliefern. Und da ist die erste Fragen, an wenn will man den eigentlich liefern? Am Ende sollte man selbst zufrieden sein und nicht irgendwelche anderen Personen auf z.B. Treffen oder anderen Veranstaltungen.

 

Was ich aber auf meinen Treffen besuchen gelernt habe ist, das auf der anderen Seite das Gras auch nicht immer grüner ist. Nicht immer sind alle anderen Fahrzeuge perfekt oder besser als das eigene.

 

Einzig positiver Nebeneffekt, ein damaliger Interessent ist mir bis heute als mittlerweile Brief- oder besser gesagt Whatsapp Freund erhalten geblieben.

Ein zweiter ist auch im realen Leben zu einem guten Freund geworden, da uns nur 15 Minuten Autofahrt voneinander trennen. So hatten die Aktionen trotzdem irgendwas gutes gehabt.

 

Es gab aber auch andere Situationen und Momente die meinen glauben an einen teuren Fehlkauf bestärkten.

Die erste war als ich herausfand das mein Buick wohl doch irgendwann einen Frontschaden davon getragen hatte, dessen Ausmaß ich bis heute nicht zu 100% einschätzen kann.

Das zweite Mal war als ich die Feuchtigkeit und den Rost im Innenraum und der Karosserie entdeckte.

Und ein drittes mal als bei mir die Vermutung aufkam das mein Electra noch in den USA wohl als Teilespender her halten musste. Es fehlt bis heute z.B. die Steuereinheit für den Tempomat, der laut Vorbesitzerin, bis zur Auktion funktionierte. Das originale Radio wurde entfernt und gegen ein Radio ersetzt das, so wie es eingebaut war, nie laufen konnte geschweige den jemals gelaufen ist. Der originale Kat (eigentlich eher zu vernachlässigen) wurde gegen einen "irgendwie passenden" ausgetauscht und der dafür vorgesehene Halter vom Getriebe kommend wurde einfach nur mit einem Hammer nach unten gehämmert. Bei dieser Aktion entstand wohl auch die Delle nach innen in Richtung Beifahrerfußraum.

 

Es ist eine Tatsache das ein altes Auto eben doch auch eine Wundertüte ist, wo keiner mehr nachvollziehen kann was die Person die früher an dem Auto schraubte, sich in dem Moment gedacht hat. Auch was gestern noch funktionierte kann morgen schon defekt sein. 50 Jahre hinterlassen nun Mal ihre Spuren und da sind selbst Unfall-, Karosserie- oder Lackschäden nicht immer auszuschließen. Vom Einsatz von Spachtel und dergleichen brauchen wir gar nicht erst reden. Entweder man akzeptiert diese Spuren der Zeit, versucht sie nach und nach zu richten oder man ist jedes mal beim öffnen der Garage frustriert. Gerade am Anfang war letzteres eher bei mir der Fall.

 

Ich muss heute zugeben was mit einem vermeintlich teuren Fehlkauf begonnen hat, ist über die Zeit zu einem Hobby geworden das mittlerweile über das reine Auto fahren und besitzen hinaus geht. Ich habe dieses Jahr etliche Stunden mit Recherchen, zusammenfügen von Puzzleteilen, Gesprächen usw. verbracht die sich mit der Geschichte meines Electra´s, seiner Technik aber auch dem Electra im allgemeinen beschäftigt haben.

 

Erst letzte Woche habe ich z.B. dieses Video gefunden auf dem ebenfalls mein Buick zu sehen ist (ab Minute 16:49)

 

Ich habe neue Leute kennengelernt und mir neues Wissen aneignen können, was wohl ohne den Buick so auch nicht möglich gewesen wäre.

 

Die Tatsache das ich, wie im ersten Blog schon erwähnt, nach über einem Jahr immer noch mit Jennifer (der Vorbesitzerin aus den Staaten) im Kontakt stehe ist mir auch viel wert. Sie vertraut mir und ist heute mehr als froh und glücklich das sich jemand um den Buick Ihres verstorbenen Großvaters kümmert.

 

Am Ende muss ich mir dann doch vielleicht eingestehen das ich letztes Jahr nicht nur ein Auto sondern eine Geschichte, ja vielleicht ein Stück weit eine Lebenseinstellung erworben und nach Hause geholt habe.

Ich muss auch heute immer noch lernen längerfristiger zu denken, also nicht meinen das alles innerhalb weniger Monate erledigt sein muss aber auch zu unterscheiden welche Baustellen eine hohe Priorität haben und welche nicht.

 

Meine Schwester hat mir vor ein paar Wochen ein besonderes Geschenk gemacht, eine Deko für meine Halle. Im Anschluss wurde meine Halle dann offiziell zur Buick Service Station geweiht. :D

 

buick-schildbuick-schild

buick-service-stationbuick-service-station

 

 

 

An dieser Stelle ist es vielleicht auch an der Zeit für einen kleinen Blick in die Zukunft.

 

Da ich gestern vor dem ersten Fahrtantritt nach Untersiemau einen aktuell noch ungeklärten Benzinverlust aus dem Tankbereich hatte, der nach dem der Motor lief plötzlich nicht mehr vorhanden war, werde ich mich die nächste Tage der Benzinzufuhr widmen. Wenn diese Arbeit erledigt ist wird der Electra nochmal gewaschen, voll getankt und dann eingewintert. Ein Artikel hierzu wird natürlich folgen.

 

Für den Winter ist geplant mit Christian den Motor neu abzudichten. Die passenden Teile liegen schon bereit. Da mein Motor einen doch erhöhten Ölverbrauch (ca. 2-2,5 Liter auf 1000Km) hat, ist das auf der Prioritätenliste ganz oben. Wobei er nicht alles durch die Brennräume jagt, die Ölwanne ist auch alles andere als dicht. Ob es dieses Jahr oder erst Anfang nächstes Jahr wird, steht aktuell noch nicht fest.

 

teile-zur-motorabdichtungteile-zur-motorabdichtung

 

Wenn alles klappt kommt 2025 eventuell Jennifer nach Deutschland und dabei ist natürlich auch ein Abstecher zu mir geplant. Sie würde schon gerne nach den Buick nochmal wieder sehen und eine Runde damit drehen. Ob es dazu kommt bleibt abzuwarten.

 

Beenden möchte ich diesen Artikel mit einem damaligen Pressefoto des 75er Electra, was ich mir auch in meine Halle gehangen habe. Es soll mich immer wieder daran erinnern was für ein Highlight aus längst vergangenen Tagen, ich trotz aller Mängel eigentlich in meiner Halle stehen habe.:)

 

pressefotopressefoto

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Schlappen Schrauber

Honda

Baujahr 1984, mit Opel groß geworden und über 15 Jahre in der Opel Szene unterwegs gewesen. Heute schraube ich auch an anderen Marken. Gelernter Verfahrensmechaniker, irgendwann auf die Idee gekommen den Industriemeister Metall zu absolvieren um am Ende dann doch als Betontechnologe meine Brötchen zu verdienen.

 

Den Spitzname "Schlappen Schrauber" habe ich bekommen weil ich sehr oft in der heimischen Werkstatt meine "Sicherheits" Birkenstock Pantoletten trage. :D

 

Heute habe ich fast nur noch mit meinem Buick und den Fahrzeugen aus der Familie zutun. Das Motorrad fahren habe ich der Familie zuliebe seit 2 Jahren auf Eis gelegt. Nur ist das ein Zustand der auch irgendwann wieder geändert wird.

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