Wed Feb 10 11:39:13 CET 2010 | Astra-f-anatic | Kommentare (10) | Stichworte: GM, Opel
wir-sind
Hallo zusammen, die Diskussion um GM und Opel ist mal wieder neu entfacht. Nach der trügerischen Ruhe der letzten Wochen hat GM mal wieder zum grossen Rundumschlag ausgeholt. Hieß es vor Wochen noch, es werden "nur" ein paar Mitarbeiter entlassen, so ist es jetzt schon alleine in Bochum jeder dritte. In Eisenach, Rüsselsheim und Kaiserslautern müssen mehr als 2000 Mann um ihren Job zittern. Antwerpen wird geschlossen und auch in anderen Werken in Europa soll eingespart werden. Trotz alle dem will GM die finanzielle Unterstützung aus den Ländern. Nur was bekommen diese im Gegenzug? Im Moment nur die Vorhersage -es wird schon wieder aufwärts gehen- und das kann es ja wohl nicht sein. Ich möchte jetzt nicht das Klischee des raffsüchtigen Amerikaners hervor rufen aber ist dieser Gedanke so falsch? GM ist zum grössten Teil Eigentum der Amerikanischen Regierung. Die Worte des Präsidenten im Wahlkampf wurden, meine Erachtens nach, irgendwie falsch verstanden. Yes, we can, uns Sanieren auf anderer Kosten. Es kann ebenfalls nicht sein, dass an der Spitze eines grossen und traditionsreichen Unternehmens, was Opel nunmal ist, ein amerikanischer Geschäftsmann sitzt, der von sich selbst behauptet nix von Autos zu verstehen. Leider ist dies keine Randerscheinung in der heutigen Marktwirtschaft, dass Leute mehr nach ihrer Qualifikation als der Persönlichkeit bewertet werden. Denn das unterscheidet diese von den OPEL-Mitarbeitern, den diese sind mit Leib und Seele mit ihrem Beruf verbunden und hängen zum grössten Teil mit ihrem Herzen an der Marke. Darum soll man diese Arbeiter schützen und sie über ihre Zunkunft aufklären, anstatt sie jeden morgen mit dem mulmigen Bauchgefühl aufstehen zulassen - ist das heute mein letzter Tag? Bei aller Liebe zum Profit und dem Streben Opel wieder groß zumachen, vergesst eins nicht, ohne loyale Mitarbeiter nützt das ganze Geld nichts, denn Geld allein baut keine Autos.
Sorry für den langen Text aber es musste mal raus. |
Wed Feb 10 12:24:53 CET 2010 | Trennschleifer48076
Wer nicht Wirtschaften kann und immer in die eigenen Taschen arbeitet geht hops. Fertig ! So Knallhart ist nun mal der Kapitalismus. Es können einen nur die Angestellten leid tun. R.I.P. OPEL
Wed Feb 10 12:28:23 CET 2010 | Astra-f-anatic
Auch wenn ich deinen Sarkasmus nicht ganz verstehen kann bin ich, was das Thema Kapitalismus betrifft, mit dir einer Meinung. Nur diese Mentalität haben andere leider auch.
Wed Feb 10 12:36:34 CET 2010 | Turboschlumpf47686
Hallo,
ich muss ehrlich sagen, so langsam reicht es mit Opel. Man fordert nur, lässt sich die (Massen-)Entlassungen auch noch staatlich finanzieren etc. - was die Zukunft betrifft wird einem immer wieder der Ampera vorgeführt. Dann soll Opel wohl statt mit Astra und Insignia mit dem Ampera am Markt bestehen, wo doch schon die erstgenannten zwei Modelle (die einzig ansatzweisen erfolgreichen (wobei der des Insignia erkauft zu sein scheint, wenn man die Leasingkonditionen und die Nachlässe, die auf das Auto zu erhalten sind, betrachtet)) viel zuwenig sind um Stückzahltechnisch zu überleben.
Da wird auch ein Meriva oder ein neuer Corsa wenig bringen. Vor allem wenn letzterer immer noch nichts neues bringt sondern wie Astra dem Golf und der Insignia dem Passat nur hinterher fährt.
Es tut mir leid, aber es gibt ausreichend Fahrzeugproduzenten. Der Ausstoß an Fahrzeugen ist höher als gebraucht wird, da beißen den letzten nunmal die Hunde... - so langsam wäre es politisch sinnvoll das einzusehen und Opel in die Insolvenz gehen zu lassen.....
M.
Wed Feb 10 13:06:49 CET 2010 | Astra-f-anatic
Warum wundern mich diese Aussagen aus dem VW-Lager nicht. Soll nicht böse gemeint sein aber VW ist auch nur auf Profit aus oder täusch ich mich da? Mitarbeiter werden entlassen und müssen Kurzarbeit schieben aber Porsche kaufen, toll. Das Opel sein Schicksal nicht in den eigenen Händen hält und diese Aussagen "der Ampera kommt" nicht von Opel selbst kommen wird gern verdrängt. Wer steht den an der Spitze von Opel, ein Deutscher? Nein also. Von diesem Vorschlag "Insolvenz" hatte ich schon nix gehalten wie diese Grinsebacke von Guttenberg diese Worte in den Mund genommen hat. Es würde dann nicht nur Opel untergehen sondern auch viele andere Firmen und Händler. An diesen Rattenschwanz wird aber auch nicht gedacht.
Wed Feb 10 13:31:29 CET 2010 | Turboschlumpf47686
Hallo,
"VW"-Lager halte ich für sehr falsch. Ich hab nicht einmal Wertpapiere des Unternehmens (ich hatte allerdings welche von GM, die ich dann in New-GM tauschen durfte) nur mehrere Fahrzeuge des Herstellers. Habe auch noch einen alten Mercedes, also noch eine "Lager-Variante".
Es hat nichts mit Sympathien zu tun. Opel gehört zu einem amerikanischen Konzern und das nicht erst seit gestern. Mir ist auch offengestanden egal welche Nationalität der für Opel zuständige Vorstand hat. Wenn es ihm/ihr nicht gelingt mit dem Unternehmen Geld zu verdienen und das scheint nunmal nicht der Fall zu sein, gibt es nur eine Konsequenz: eine Insolvenz.
Die Welt ist nicht untergegangen als Borgward in den Konkurs ging und das wird sie auch nicht wenn Opel in die Insolvenz geht. Das ist Marktwirtschaft. Ich bin selbst Arbeitgeber und mir schenkt keiner irgend etwas damit ich die Gehälter meiner Mitarbeiter zahlen kann. Kann ich es nicht mehr, muss ich entlassen oder aber ganz aufhören, weil andere besser oder geschickter waren als ich.
Meine Mitarbeiter können in einem solchen Fall wohl ebenso viel oder so wenig dafür wie ein Opelaner, wenn das Unternehmen nicht mehr existenzfähig ist. Ich weigere mich allerdings langsam, dass mit meinem Steuergeldern Unternehmen subventioniert werden, deren Produkte keiner will, bzw. deren Absatz nicht ausreicht, das Unternehmen zu tragen.
Was die Zulieferer betrifft; die beliefern nicht nur Opel. Was die Händler betrifft: es gibt auch andere Marken. Was die Mitarbeiter betrifft: es gibt auch andere jobs (so war es bei Holzmann, Nokia uva. mehr - ich denke alleine die Kohlestrukturreform hat 10x mehr Arbeitsplätze umgeschichtet, als es Opel würde).
Daher entweder GM/Opel schafft es sich aus dem Dreck zu ziehen oder die Konsequenzen sind klar. Ebenso klar sollte sein: Keine Steuergelder für Opel.
M.
Wed Feb 10 13:51:03 CET 2010 | Astra-f-anatic
Ich verstehe dich und akzeptiere deine Meinung. Es stimmt schon, warum soll der Staat den großen helfen und den kleinen sich selbst überlassen. Das denk ich mir auch nur sollte man trotzdem nicht vergessen das andere Firmen dadurch auch betroffen sind. Bleiben wir nochmal kurz in der Politik, wieso bekommen Bänker, die ein unvermögen an den Tag gelegt haben das seines gleichen sucht, Millionen von Euros Abfindung? Dies steht auch in keinem Verhältniss, gleiches mag auf Opel auch zutreffen. Das Opel und GM nicht erst seit gestern zusammen gehören ist richtig und unbestreitbar jedoch wird das Verhältnis beider, seit der GM-Pleite, mehr beäugt und durchleuchtet als es früher der Fall war.
Darum bin ich der Ansicht das es Opel ohne GM schaffen kann sich selbst zu sanieren und nicht als Spendensammler für GM missbraucht werden darf.
Ich entschuldige mich für den Lager vergleich nur möchte ich das man meine Sicht der Dinge auch versucht zu verstehen. Ich bin selbst Opfer der Finanzkrise geworden, in 3 Monaten 65 Entlassungen, nur mal so am Rande. Deswegen weiß ich selbst wie das mulmige Gefühl am morgen ist.
Wed Feb 10 14:12:02 CET 2010 | Turboschlumpf47686
Hallo,
was die Banker-Boni betrifft stimme ich Dir zu und ich finde auch, dass das was im Bankwesen passiert, abgeschafft bzw. reglementiert gehört. Das heißt aber nicht, dass man Fehler, die es in einem Wirtschaftszweig gibt, als Entschuldigung für Fehler, die in einem anderen gemacht werden sollen, hernimmt.
Was die Frage Opel ohne GM betrifft, so kann ich das wirklich nicht beurteilen. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass man nicht einfach aus einem Konzern einen Teil abspalten kann nur weil er der wirtschaftlichste ist. Dafür sind in der Regel die Verflechtungen zu groß. Eine Insolvenz hingegen kann so etwas ermöglichen.
Ich verstehe jeden, dessen Arbeitsplatz am Überleben von Opel hängt, nur finde ich einfach das man auch den Fokus auf das Ganze haben darf und da sind es eben die Regeln der Marktwirtschaft, die gelten.
M.
Wed Feb 10 14:40:14 CET 2010 | BenutznameSchonVergeben
Puh also aus Opel nen gesundes Unternehmen machen geht halt nicht ohne Stellenabbau, das hätte Magna auch 1000%ig niemals anders machen können. Jetzt wieder blabla böses GM blabla schlimme Kapitalisten blabla scheiss Amerikaner zu labern ist total daneben!
Wed Feb 10 16:04:01 CET 2010 | Astra-f-anatic
Also erstmal hat niemand etwas von "scheiß Amerikaner" gesagt, darum immer schön sachlich bleiben.
Zum Thema Magna geb ich dir recht, das hat Magna ja auch von Anfang an gesagt. Nur gehts darum das die Dreistigkeit von GM zuweit geht, Geld fordern und trotzdem Leute entlassen passt nicht zusammen.
Darum hab ich diese Thema zur Sprache gebracht. Wenn das kein kapitalistisches Denken ist, was auf kosten anderer zur Zeit abläuft, hab ich von Politik keine Ahnung.
Wed Feb 10 17:03:26 CET 2010 | Duky
GM wollte Opel nicht gehen lassen (selbstständig werden lassen) und nun fordern sie mit diesem Vorwand wieder
deutsches / europäisches Geld ein....
Irgendwie wird Opel einfach nur als Druck und Spendenmittel benutzt -.-
Wie mich das ankotzt und die oben an der Regierung sind zu dumm , daran etwas zu ändern....
Da nun Schwarz/Gelb regiert, wird die Furcht vor der Insolvenz siegen und somit geht
unser Steuergeld an Opel (meine Zukunftsvorhersage)
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