Sat Jul 13 11:11:36 CEST 2024 | Astra-f-anatic | Kommentare (0) | Stichworte: Buick, Electra
Weiter geht´s mit dem neben der Karosserie anderen wichtigen Punkt -> der Technik. Hier im ersten Teil möchte ich auf alles was mit dem Antrieb zutun hat eingehen, also Motor und Getriebe.
Ich kann in diesem Artikel leider nicht alles mit Bilder unterlegen aber ihr wisst ja z.B. wie frisches Öl oder ein neuer Öl Filter aussieht.
Manche Sachen wurden auch vor der Auslieferung vom Händler durchgeführt. Da gibt es, bis auf eines, sowieso keine Bilder. Da gehe auch nur per Stichpunkte kurz darauf ein.
Beginnen möchte ich aber mit den:
Arbeiten aus Übersee
Genau genommen mit denen die so ziemlich als letztes gemacht wurden. Hier liegen mir die Rechnungen als zusätzliche Belege vor.
Abdichten des Getriebe:
Überholung des Vergaser:
Erneuerung des Motorkabelbaum (Zum Anlasser und LiMa)
rechnung-tausch-motorkabelbaum
Abdichten der Ölwanne:
Umrüstung auf Kühlmittel R134a
Es wurden auch noch andere Arbeiten durchgeführt aber jetzt hier alle Rechnungen zu präsentieren würde den Rahmen sprengen. Da war die letzten 16 Jahre alles ein wenig dabei, von den fast jährlichen Ölwechseln bis hin zu Austausch der Lampen, neuen Anlasser, neuen Wasserkühler usw.
Arbeiten durch den Händler:
Wie schon angesprochen wurden letztes Jahr gewisse Wartungsarbeiten durch den Händler bzw. einer Partnerwerkstatt durchgeführt. Diese waren in einem Paketpreis (3500€ zusätzlich zum Kaufpreis) inkl. Umrüstung für die Einzelabnahme nach §21 und Erstellung des Oldtimer Gutachten nach §23 enthalten. Natürlich wurde hier nur das nötigste bzw. akute repariert um die Abnahme im ersten Anlauf zu bestehen. Da diese Sachen mit einem gewissen Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden waren, ist der Aufpreis am Ende in Ordnung gewesen.
Was gemacht wurde:
- Krümmer Fahrerseite geschweißt - Lenkungspumpe überholt - Servoleitungen zum Teil neu - Servo Öl neu - Katalysator leer geräumt (war zerfallen) - Stoßdämpfer hinten erneuert - Bremsschläuche vorne und hinten (zum Verteiler) erneuert - Bremsbeläge vorne erneuert - Bremsscheiben vorne erneuert - Scheibenwaschanlage (Pumpe) repariert - Wärmetauscher erneuert - Ölkühler vom Getriebe neu montiert - Lichter umgerüstet, Abschleppöse nachgerüstet, Batteriehalter nachgerüstet - Motorölpumpe überholt - Motoröl und Filter gewechselt (Mannol Safari 20W 50) - Spur neu eingestellt - Riemenscheibe gerichtet - Benzinpumpe + Leitungen erneuert - tlw. Unterdruckschläuche erneuert - Kühlerwasser erneuert - Differenzial Öl erneuert - Endschalldämpfer erneuert - Automatikgetriebeöl erneuert (Dexron III) - Neue EU Batterie mit US-Adapter
Normale Wartungen:
Auch nach der Auslieferung waren noch ein paar Dinge zu erledigen. Schon alleine weil bei diversen Verschleißteilen das Alter mehr als unklar war.
Ich habe mir erstmal über unseren regionalen US-Teilehändler ein kleines Wartungspaket zusammen gestellt. Bestehend aus: Luftfilter, KW-Filter, Zündkerzen, Dichtung Filtergehäuse auf Vergaser und Benzinfilter.
Im zweiten Wartungspaket, was ich später bestellt hatte war folgendes enthalten: PCV-Valve, Außenfilter für den Aktivkohlefilter, Alu Rohr für die Vergaservorwärmung, Dichtung AGR-Ventil und ein neuer Öldeckel (warum der getauscht wurde wird in einem späteren Artikel erläutert).
Zündkerzen:
In meinem großen Konvolut an Ersatzteilen was beim Kauf des Buick mit dabei war (darauf gehe ich in einem separaten Artikel genauer ein) waren u.a. 2 Sätze gebrauchter Zündkerzen. Es wurden anscheinend immer die ausgebauten Zündkerzen in die Packung der neu eingebauten gelegt. Mach ich eigentlich auch immer. Die zum Zeitpunkt der Anlieferung verbauten Zündkerzen waren Bosch Platinum (schonmal keine No Name). Laut Packung wurden die Zündkerzen 1988 hergestellt.
Zugegeben das Brennbild ist nicht bei allen Zylindern optimal.
Da ich aber nicht genau bestimmen kann wie lange die Zündkerzen schon verbaut waren, setzte ich deren Aussagekraft nicht ganz so hoch an. Ich werde die von mir neu verbauten Kerzen nach ca. 1000 Kilometer ausbauen und mir das Brennbild von diesen dann ansehen. An Hand derer lässt sich weitaus besser etwas über den Zustand und die Effektivität des Verbrennungsprozess sagen.
Ich habe die alten Bosch Zündkerzen gegen die im WHB empfohlenen Zündkerzen R45TSX von AC Delco getauscht.
Luftfilter:
Obwohl der Luftfilter vor nicht einmal 3.000 Meilen, im Rahmen der Vergaser Überholung, erneuert wurde war dieser deutlich dunkel gefärbt. Dies ist auf 2 Gründe zurück zu führen.
Grund 1: Die Kurbelwelle hat wegen eines defekten PCV in das Luftfiltergehäuse entlüftet Grund 2: Der Filter der eigentlich die Angesaugte Luft der KW-Entlüftung filtern sollte fehlte komplett
altes-und-neues-kw-belueftungsgehaeuse
Darum habe ich den Luftfilter erneuert und einen neuen Filter für die KW-Entlüftung nachgerüstet. Da der Dichtring vom Gehäuse zum Vergaser gerissen war, habe ich diesen auch gleich getauscht.
neue-filter-im-eingebauten-zustand
Positive Crankcase Ventilation (PCV)
Wie oben schon beschrieben, hatte mein Motor das Problem das er das Kurbelwellengehäuse in das Filtergehäuse des Luftfilter entlüftet hat, anstatt in Richtung Vergaser. Der Übeltäter war in meinem Fall das PCV Valve. Erst hatte ich das alte versucht zu reinigen doch das hat keinen spürbaren Effekt. Also habe ich es gegen ein neues von AC Delco ausgetauscht. Seit dem entlüftet das Kurbelwellengehäuse wieder Ordnungsgemäß.
Aktiv Kohlefilter
Im Wartungsplan hatte ich gelesen das der Aktivkohlefilter für die Tankentlüftung regelmäßig auf Funktion geprüft werden muss. Der Aktivkohlefilter saugt per Unterdruck vom Vergaser die Dämpfe aus dem Tank und zusätzlich frische Umgebungsluft mit an. Aus diesem Grund besitzt der Aktivkohlefilter einen zusätzlichen Luftfilter am Boden. Wie man auf dem folgenden Bild erkennen kann war dieser total verdreckt und dicht.
Um zu prüfen ob der Aktivkohlefilter selbst noch frei oder auch verstopft ist, habe ich mir mal wieder einen kleinen Versuch aufgebaut. Ergebnis, der Aktivkohlefilter war noch frei und durchlässig.
aeusserer-luftfiltereinsatz-enfernt
Ich habe dann einfach nur den alten Außenfilter gegen einen neuen ausgetauscht.
E.F.E Klappe
E.F.E steht für Early Fuel Evaporator und sorgt dafür das bei kalten Außentemperaturen das Benzin für den Vergaser schneller verdampft.
Bei meinem Motor ist das über eine Klappe unterhalb des Krümmers geregelt. Je nach Temperatur wird die Klappe per Unterdruck gesteuert. Durch das teilweise verschließen der Klappe wird ein Teil der Abgase im Krümmer aus der linken Zylinderbank zurück gestaut und strömt über einen Bypass Kanal im Kopf durch die Ansaugbrücke. Dadurch wird die nötige Vorerwärmung erreicht. Durch einen weitern Bypass gelangen diese Abgase dann in den rechten Zylinderkopf treten durch dessen Krümmer im Anschluss durch den Auspuff nach draußen.
Im originalen sieht die Klappe so aus:
Da mein Buick in Kalifornien gelaufen ist und es dort bekanntlich nicht so viele kältere Tage gibt wurde die Unterdruckdose am Krümmer schon vor langer Zeit entfernt, bzw. nach einem möglichen defekt nicht mehr ersetzt.
Die zugehörige Unterdruckleitung wurde mit einer festen Endkappe abgedichtet. Was gut ist, den das Unterdrucksystem ist sehr anfällig bei Leckagen.
endkappe-unterdruckleitung-zum-e-f-e
Die Klappe im inneren des Flansches wurde ebenfalls schon früher entfernt um zu verhindern das sie während der Fahrt, ohne Führung der nun fehlenden Unterdruckdose, von alleine schließt. Leider wurde aber die Welle nicht entfernt. Diese hatte mit der Zeit immer mehr Spiel in der Führungshülse was zum einen dafür sorgte das der Auspuff an dieser Stelle undicht war und zum anderen gab es deutlich hörbare und sehr störenden Klappergeräusche, gerade beim beschleunigen.
Ich habe die Welle im ersten Schritt entfernt und im zweiten dann die Führungshülse etwas aufgebohrt um danach ein Gewinde reinschneiden zu können. Dieses habe ich dann ganz unkonventionell mit einer Schraube und Auspuffdichtmasse verschlossen. Optisch vielleicht nicht die beste Lösung aber der Flansch ist dicht und macht keine Geräusche mehr.
Aktuell stehen noch ein paar kleinere Wartungsarbeiten an, wo ich zum Teil die Ersatzteile schon da liegen habe. Das wären u.a. den Benzinfilter im Vergaser tauschen, das AGR-Ventil reinigen und testen ob es generell noch Funktionsfähig ist.
Ich möchte auch noch ein paar Sachen der Zündung (Zündkabel, Zündkappe, Zündläufer) tauschen. Dafür muss ich noch die passenden Teile ordern.
Getriebe
Dank der schon erfolgten Abdichtungsarbeiten ist das Getriebe äußerlich trocken und durch das zusammen stecken der Kabel (siehe Artikel Kabelsalat...) funktionierte der Kickdown auch wieder.
Das einzige was noch Probleme gemacht hat, waren die Schaltvorgänge. Diese waren relativ hart und deutlich spürbar. Durch Zufall habe ich gesehen das der kleine Verbindungsschlauch zwischen der festen Unterdruckleitung vom Vergaser und dem Modulator Valve rissig war und auch nicht die passende Größe hatte.
alter-modulator-falscher-schlauch
Da ich 3 noch unbenutzte Ventile inkl. passender Schläuche bei meinen Ersatzteilen liegen hatte, konnte ich beides tauschen. Jetzt schaltet das Getriebe wieder sanft und ohne das man etwas davon merkt.
Ölwanne
Wie schon in meinem ersten Artikel kurz angesprochen ist mein Motor leider nicht ganz Stubenrein. Er verliert an 2 Stellen Öl, zwar nur gering aber es reicht um den Hallen Boden zu versauen.
Die eine Stelle kann ich im Moment noch nicht zu 100% lokalisieren. Es schwitzt/sifft irgendwo auf der rechten Seite des Motors raus und läuft dann nach unten und tropft an der Ecke Ölwanne dann in Richtung Boden. Hier muss ich spätestens in meinem Urlaub einmal die komplette Ölwanne von unten reinigen und dann beobachten wo es genau her kommt. Meine Vermutung ist das die Dichtung der Ölwanne an dieser Stelle undicht ist.
Die andere Stelle ist in Richtung Kardanwelle. Mir ist aufgefallen das hin und wieder Öltropfen an der Unterseite des Schutzblechs vom Wandler, sowie unterhalb des Anlasser hingen. Darum habe ich das Schutzblech abgeschraubt um mir einen ersten Überblick zu verschaffen. Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, sammelt sich mit der Zeit das auslaufende Öl im Schutzblech und wird durch die Drehbewegung und dem entstehenden Luftzug des großen Starterzahnrad in sämtliche Richtungen befördert.
Meine erste Befürchtung war das der Kurbelwellensimmering undicht ist. Was einen erhöhten Aufwand mit sich bringen würde, sollte man diesen tauschen müssen. Nachdem ich den Bereich gesäubert und eine längere Fahrt unternommen hatte, habe ich im Anschluss das Schutzblech nochmal entfernt.
Der Bereich innerhalb des Kurbelwellenausgangs war trocken aber der Übergang von Ölwanne zum Motor war feucht.
undichtigkeit-unter-kw-ausgang
Hier ist keine normale Dichtung verbaut sondern ein Formteil aus Kunststoff. Siehe Bild von einem neuen Dichtungssatz.
Ich vermute das hier irgendwas nicht so anliegt wie es soll und daher eine etwas größere Undichtigkeit entstanden ist. Zumal durch die Kurbelwelle das Öl in dem Bereich wahrscheinlich mit etwas mehr Kraft als an anderen Stellen gegen die Innenseiten des Motors geschleudert wird.
Spätestens im Herbst steht sowieso ein Öl Wechsel an. Da werde ich wahrscheinlich die Ölwannendichtung gleich mit erneuern. |
Deine Antwort auf "Technik Teil 1: Wartungen und Reparaturen des Antriebs"