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Eure Autos auf Google Maps

oder wie ich versuchte, den blöden Blogtitel wieder zu ändern!

Fri Aug 16 00:54:34 CEST 2013    |    100avantquattro    |    Kommentare (21)

In der bösen Vorahnung, irgendwann so etwas zu sein, was man gemeinhin einen "Blogger" nennt... habe ich mich mal wieder aufgerafft und schreibe einen kurzen Erlebnisbericht.

Letzte Woche verbrachte ich ein paar schöne Tage bei bestem Wetter an der Ostsee (MV). Genauer gesagt in Wismar, einer ehrwürdigen Hansestadt zwischen Rostock und Lübeck. Man sollte jetzt denken "bestes Wetter... Ostsee...", daß man jeden Tag am Strand... und nur dort verbringen würde.

Aber da bin ich wohl anders. Sonne habe ich im Leben schon genug gesehen, Arsch und Eier auch schon ausgiebig in den heißen Sand gebettet.

Also warum dann freie Tage an der See verbringen? Wegen meiner Kinder, die im klaren Flachwasser vielleicht Spaß haben könnten? Wegen ca. 90% meiner Cousins, Cousinen, Onkelz und Tanten, die dort leben? JEIN! AUCH! Ehrlicherweise war mein wichtigster Grund für den Kurztrip der VW Käfer meines Stiefvaters. Den gibt's nun schon eine ganze Weile. Den Stiefvater UND den Käfer. Den Stiefvater habe ich schon oft gesehen, der Käfer war für mich meist wie ein Phantom. Er war immer im Gespräch, ständig lagen DHL- und UPS-Kartons mit Teilen in der Wohnung meiner Mutter und immer wieder mußte ich mir das Gejammere meiner Mutter anhören, wenn sie mit ihren fast 70 Jahren leidend im Schalensitz eingequetscht miterleben mußte, wie das Renngen in ihrem Mann mal wieder den Weg aus dem Hirn übers Gasbedakl bis zur Drosselklappe fand. Okay... was wissen Mütter schon von "schnell", "brutal" und "laut"? Die Worte aus dem Munde meiner Mutter sind für mich genauso glaubhaft wie die Angabe "Fahrzeug in Top-Zustand" bei einem E36 Coupé, welches vom Autohaus Yildirim Import/Export auf mobile angeboten wird. Die wissen doch alle gar nicht, wovon sie da reden. Mutter und Yildirim!

Nach viel zu langer Zeit hatte ich nun endlich mal die Chance, selbst im Wagen mitzufahren.

Was ist denn so besonders an einer Mitfahrt im Käfer? Grundsätzlich nix. Aber Käfer ist nicht gleich Käfer. Es gibt die rostigen Alltagskäfer mit 34 PS und es gibt die aufpolierten Restaurationsperlen, die nur bei Sonnenschein und niedrigster Luftfeuchtigkeit Tageslicht zu sehen bekommen. Und dann gibt's eben noch die ganz anderen Käfer. Tiefer, breiter, härter, schneller, unbequemer und gewollt unvernünftiger. Und Stiefvaters Herbie ist wohl einer dieser Blech gewordenen Männerträume.

Wo der Motor einst boxte, findet man jetzt einen Teil der Auspuffanlage. Wo früher die Rückbank der Familie Platz bot.... ist jetzt nur noch ein großer Kasten in Wagenfarbe zu sehen. Ein Kasten? Mit was drin? Wir öffnen Pandoras Box und zum Vorschein kommt ein glänzender VR6-Motor. Der boxt nicht mehr. Der surrt vor sich hin, wenn man ihn in Ruhe läßt, schreit einem ins Ohr, wenn man das Gaspedal durchdrückt.

Am Tag meiner Mitfahrt hatten sich 2 Kauf-Interessenten für den Wagen angemeldet. Die waren leider verhindert und so schlug meine Stunde.... oder besser meine 15 Minuten. Das Wetter war zum Baden optimal, zum Cruisen sicher auch. Zum Austesten von Grenzen eines solchen Fahrzeuges sicher fast schon zu warm. Und warm... sehr warm wurde es mir auch um's Herz, nachdem ich dann endlich eingeschalt und hosenträgerfixiert Platz genommen hatte. Ich war jetzt Teil des Fahrzeuges und als solches meiner autonomen Handlungsfähigkeit beraubt. Für einen Masochisten sicher ein beneidenswerter Zustand, für mich ungewohnt beängstigend. Bis zum Drücken des Starterknopfes hörte ich sogar Vogelgezwitscher. Oder lachten die mich aus? Wie auch immer. Vielleicht war es das letzte Vogelzwitschern (oder -gelächter) meines Lebens.

Der Motor sprang an, der Innenraum füllte sich mit Vibration, Lärm, Leidenschaft. Ich atmete tief an und es war mir egal, was da alles an Schadstoffen meine Lungenflügel flutete. Duftbaum- oder Mercedesgeruch kann ich noch mein Leben lang im Taxi haben.

Der 1. Gang wurde eingelegt und der Wagen setzte sich in Bewegung. Mein Blick fiel auf das Armaturenbrett. Alu mit allerlei Sicherungsautomaten, Lämpchen und Digitalanzeigen. Kombiinstrument 1.0?! Nicht eben das, was man üblicherweise als intuitiv ablesbares Infotainment bezeichnen würde. Dem Besitzer und Fahrer Paul schien's zu reichen, um im Minutentakt hörbar über die stetig steigende Wassertemperatur zu grübeln. Ich persönlich hielt 84°C noch nicht für besorgniserregend. Okay, war nicht mein Wagen und nicht meine Kopfdichtung. Wenn Paul sagt "ooh ooh", dann bedeutet das auch "ooh ooh". Dementsprechend piano ging es durch die Stadt, ins Industriegebiet und auf die Umgehung. "Umgehung" bedeuteten in diesem Fall symbolische Tempo 70, griffiger Asphalt, wenig Wanderer, rechtsfreier Raum, Teststrecke für den kleinen Mann. Von der Ampel weg gings rechts rum auf ein länges Stück Straße, einen weiten Bogen ziehend. "Gib doch endlich Gas!" dachte ich. Und Paul gab Gas. Verhalten aber immer noch ausreichend, um mich noch mehr in meinen Sitz sinken zu lassen. Der Überrollkäfig war in diesen Sekunden tatsächlich hilfreich... beim Überwinden der Angst. Mehr auch nicht. Zumindest saß ich aber in der 1. Reihe, als ich meine vor Jahren verstorbenen Großeltern, meinen seit Jahren bockigen Bruder und tolle Kindheitserinnerungen als Kurzfilm vor mir vorbeiziehen sah. Ein Kreisverkehr, "bedrohliche" 85°C Wassertemperatur und Scheibenbremsen ringsrum beendeten dann den Tritt auf's Warp-Pedal. Und ich lebte! Ich tastete meinen Körper nach Blessuren ab, kniff mich selbst. Keine Zweifel... ich lebte noch und war um zumindest zwei Erfahrungen reicher. Käfer ist nicht gleich Käfer und ein Audi 100 Avant Quattro kann sich mit 174 PS untermotorisiert anfühlen, ein Käfer garantiert nicht. Mit nur mittelmäßigen Mathekenntnissen kann man sich ausrechnen, wie hoch die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den knapp 1,5 km war. Da bin ich ja fast froh, daß der Paul nicht wirklich "richtig" Gas gegeben hat.

Vielleicht habe ich ja nochmal die Chance, mit etwas mehr Zeit, mehr Eiern und etwas weniger Temperatur.... mit dem Wagen auf die Autobahn zu fahren. Ich werde ausgiebig filmen und berichten.


Sun Sep 14 15:08:23 CEST 2014    |    100avantquattro    |    Kommentare (1)

Und da isser wieder. der, der eigentlich niemals bloggen wollte. Aber ich blogge ja nicht... ich schreibe hier ja nur meine Meinung zu den Dingen, die mich bewegen... oder eben auch nicht bewegen. Irgendwann hatte ich mal wieder mein Herz in einem Blog ausgeschüttet, den Beitrag dann aber nie veröffentlicht.... das war im Januar, denn da hatte ich TÜV mit dem Passat.

Eben fand ich den Beitrag wieder und mache ihn für jedermann und -frau sichtbar.

Los geht's:

 

 

Heute war mal wieder so ein Tag. An meinem ersten freien Tag nach einer erträglichen Arbeitswoche hatte ich einige Dinge auf meiner to-do-Liste, die ich mir gestern geschrieben" hatte.

Blagen 8-9 Uhr

TÜV Scheinwerfer/ Rücklicht

OBI - E14 Sparlampen/ Ofen kaufen

Ulli TÜV

Toom Ofen

Haus

Das sind die Punkte. Für die, die mit meiner Schrift im Anhang nix anfangen können. (den Anhang gibt's jetzt nach Monaten nicht mehr)

Also früh die beiden Braten in die Kita bringen. Auto war eisfrei, die Ledersitze mollig warm und meine Stromrechnung sicher wieder um einige Euros höher, nachdem ich die Nacht wieder den Heizlüfter in den Kofferraum gestellt hatte. 10 Stunden á 2000 Watt - 20 kW x 17 Ct. = 3,40 €. Naja, was man nicht alles für eine freie Sicht und einen warmen Hintern macht. Und man denke auch an die Verkehrssicherheit! Ich denke, das kann jeder nachvollziehen. Ehrlicherweise muß ich hinzufügen, daß die Strecke von daheim bis zur Kita 700 Meter beträgt. Aber gerade auf kurzen Strecken, die man täglich fährt und zu kennen meint... passieren die Unfälle. Jawohl! Und wenn ich mich da jetzt zitternd und frierend, mit beschlagener Scheibe und lauter Musik durch den Morgendunst kämpfe, dann ist ein Unfall doch quasi vorprogrammiert. Nicht? :rolleyes:

Also die Brotwölfe abgeliefert, wieder heim und wieder ins Bett. Spätestens um 11 Uhr sollte ich mit meinem Passat zum TÜV in der Werkstatt erscheinen. Passat wer? Ach ja, der Passat. Der, den ich 2009 für meine Freundin gekauft hatte, damit sie für den Weg zur damaligen Kita nicht mehr 1 Stunde hin und 1 Stunde zurück braucht... sondern die insgesamt 15 km hin und zurück in 30 Minuten schafft.

Das war 2009. Seitdem ist sie mit dem Wagen... ich weiß nicht... 3...5 km gefahren. Und das war 2010, als sie sich mal getraut hat. Oder besser gesagt, ich habe mich getraut, denn ich war der Beifahrer :(

Okay. Ich also die Reihenfolge meiner to-do-Liste überarbeitet und mit dem Audi zum OBI. Mein Ofen war auch tatsächlich auf Lager bzw. auf Palette. Ein kleiner, moppliger aber durchaus netter Verkäufer half mir noch schnell, den Brennraum mit alter Pappe auszustopfen, damit während des Transports die Schamottsteine nicht die Fassung verlieren. Den drecksschweren Kamin habe ich dann alleine in den Autowagen gewuchtet und mir... wie auch zu erwarten... die Finger gequetscht. Aber Ihr wißt ja... was macht man nicht alles für einen warmen Hintern?! Abfahrt Richtung Werkstatt!

In der Werkstatt angekommen habe ich eine Weile mit dem Meister gelabert und er meinte, ich könne seinen Astra (H) Kombi haben, bis ich den Passat wieder abhole. So gegen 15 Uhr vielleicht. Ich fahre nun wirklich nicht gerne mit fremden Autos. Laß doch mal was sein... ihr wißt schon. Aber welche Alternativen hatte ich? Mit dem Taxi heim, mit dem Audi meine weiteren Wege erledigen? Oder mich 4 Stunden vor die Werkstatt setzen und frieren? Nö. Dann doch lieber Astra.

Also reingesetzt und die Tür vorsichtig zugemacht. Es ist unglaublich, wie leicht die Türen heute sind und wie einfach die schließen. Die Kraft, die ich aufwenden mußte... hätte meine Audi-Tür noch nicht mal aus der Rastung des Fangbandes bewegt! Aber die Opelluke war tatsächlich zu. Auch ein Blick in den Rückspiegel zeigte eine durchlaufende Türlinie, wenn man das bei Opels auch so nennen darf. Nicht schick, aber durchgehend. Jetzt saß ich in dem... Ding. Ich hatte jetzt einen Opel und einen Klappschlüssel. In der Liste der Dinge, die ich mag, liegen beide wohl irgendwo zwischen Harnwegsinfektion und Darmspiegelung. Gang raus, Klappschlüssel, Augen zu und den Schlüssel drehen. Ich drehte und.... die bunten Lämpchen gingen aus. Die Nadel am Drehzahlmesser zeigte auf.... nicht mehr Null. Meine Erfahrung sagte mir, daß der Motor jetzt an sein sollte. Einen Gang reingefummelt und langsam die Kupplung kommen lassen. Und tatsächlich, der Motor schien an zu sein, denn der Wagen bewegte sich. Erstmal vorsichtig runter vom Werkstatthof. Das geschafft, stand ich an der 1. Ampel. Lieber Gott, laß bitte niemanden hinter mir stehen und laß die Kiste bitte nicht absaufen. Na klar.... natürlich stand so ein hektischer BMW-Affe hinter mir. Irgendwie sitzen junge BMW- und Golffahrer immer mittig. Entweder zahlen die Kassen ihren Skoliose-Patienten BMWs und ältere Golfs anstelle eines Rollators... oder die Fahrer fahren gerne mit 'nem Schalthebel im Hintern. Hitzlsperger scheint ja dann viele Jünger zu haben :eek:

Mit der Drehzahlnadel im roten Bereich schaffte ich es sogar, den Motor nicht abzuwürgen. Natürlich war ich ruck-zuck auf Tempo 50 und mußte den Wagen wieder abbremsen. Klatsch - klebte ich mit der Nase an der Scheibe! Was zum Geier war das denn??? So verzögern Astra-Bremsen? Bei den Bremsen schien es nur "an" und "aus" zu geben. Ein dosiertes Verzögern erschein mir unmöglich. Wer baut sowas? Für WEN baut man sowas? Ich wollte eigentlich nur schnell heim, gar keine Wege mit dem Wagen erledigen und die Kiste weit weg abstellen und auf den Auto-ist-fertig-Anruf aus der Werkstatt warten. Aber daheim gibt's kaum Parkplätze und ich entschloß mich, einfach erstmal weiterzurollen, ohne zu wissen, ob die Kontrollleuchten defekt oder der Motor wirklich noch an war. Aber da war noch so viel Zeit, die ich den Wagen jetzt an der Backe hatte. Die Jungs von Jackass hätten sicher gewußt, was man alles mit so einem Leihwagen anfangen kann. Aber ich hatte eine mitteleuropäische Erziehung genossen, Stil und Achtung vor fremder Leute Eigentum. Also doch heim? Okay. Ich fuhr heim und erwischte tatsächlich die letzte Vorwärtseinparklücke. Bingo und drinne! Voilá! Und da sah ich ihn schon.... meinen 100er. In der Mittagssonne glänzend, öltropfend und breit. DAS und NUR DAS ist ein Auto! Also flugs 'nen Kreuzer, ein Multimeter und ein paar kleine Ringschlüssel aus der Wohnung geholt und ans Werk gemacht. Scheinwerfer links ging schnell raus. Freilich, er hing wegen abgebrochener Halterungen auch nur noch an 2 Schrauben. Blinker und Kabel abgezogen, neuen Schweinwerfer aus dem Kofferaum geholt, Blinker rangesteckt und plinnnnng, flog ein Stück Blinker weg. Wie sich rausstellte, war es "nur" die Plastiknase, die den Blinker am Scheinwerfer einrasten läßt. Braucht kein Mensch, wird total überbewertet :D

Beim Festschrauben fielen mir natürlich 2 Schrauben runter, die aber am Boden nie ankamen. Sie liegen entweder im Stoßfänger oder kleben an einer dicken Schicht Ölschlamm irgendwo. Ich trat gegen den Stoßfänger aber der rückte nix mehr raus. 2 Exfreundinnen müßten da auch noch irgendwo drinstecken. Ein Stoßfänger mit Bermudadreiecks-Fähigkeiten.

Dann noch den anderen Schweinwerfer eingebaut und auch da ging eine Schraube verloren. Dafür brach vom Blinker nix ab. Jetzt sind 2 Scheinwerfer eben mit nur 5 Schräubchen befestigt.

Blenden unter den Scheinwerfern wieder ran und feddich! Man sollte jetzt meinen, die Operation sei gut verlaufen. Nein, natürlich nicht bei meinen Operationen an meinen Autos! Die Stellmotoren der Leuchtweitenregulierung klingen gut, machen aber außer gut klingen.... nix. Ich kann drehen, wie ich will... der Licht"kegel" endet immer 3 Meter vor meinem Auto. Naja, reicht zumindest, um gesehen zu werden.

Also ist die nächste OP schon garantiert. Stellmotoren mit den Reflektoren verbinden. Im Zweifelsfall wird's Bauschaum richten. :D

 

Das war am... Dienstag.

 

Heute ist Donnerstag. Recht kühl draußen und scheinbar zu kühl für die Gasanlage. Die springt jetzt erst nach 10 Minuten bei 90° Wassertemperatur um. Also kurz bevor ich am Ziel bin. Wird sicher wieder ein teurer Monat.

Dann, auch heute.... Einfahrt in die Tiefgarage der Commerzbank.... Auspuff abgerissen. Besser gesagt ist der hintere Teil aus dem Minikat rausgerutscht. 2 Kats mit unbekannter Keramikmenge dämpfen nicht sonderlich und so habe ich die Tiefgarage mit Schall gefüllt. Ich schätze mal, daß die Commerzbank beim Bau der Tiefgarage schon einkalkuliert hat, daß es keiner ihrer Kunden bei den aktuellen Zinsen je zum Ferrari oder einem anderen Tiefflieger bringen wird. Und von daher sind Ein- und Ausfahrt wenig auspuff- und spoilerfreundlich gestaltet.

 

Bin dann mit abbem Auspuff durch die Stadt, habe den Mittagsschlaf einiger Kita-Kinder beendet und die Karre auf dem Hof abgestellt. Wagenheber? Denkste! Hab ich nicht. Was ich aber habe... sind Ziegelsteine. Also flink ein kleines Treppchen aus Ziegelsteinen gebaut... unweigerlich mußte ich an die Anfänge des Pyramidenbaus denken... und dann vorsichtig dieses Treppchen hochgefahren. Vorher noch mit der Entfernung Daumen-Mittelfinger "ausgemessen", wie weit ich bis zum "Gipfel" fahren muß. Dementsprechend habe ich einen Stein als "Anschlag" mit selbem Abstand vor das Hinterrad gelegt. Wollte ja mein Problem nicht vergrößern, indem ich den höchsten Punkt der Treppe verfehle, drüber hinweg rolle und dann mit dem Schweller auf den Steinen stehe......

 

Und an dieser Stelle endete damals der Beitrag und/oder meine Lust am Schreiben. 14.09.2014


Sat Jan 04 22:08:12 CET 2014    |    100avantquattro    |    Kommentare (40)

Wir schreiben den 4. Januar 2014. Das neue Jahr ist jung, das Wetter autofahrerfreundlich, Freundin samt Blagen im Urlaub. Man sollte meinen, daß ein gutes Jahr exakt so beginnt.

Aber 4 Tage können auch den Unterschied zwischen Hoffnung und Resignation, Freude und Trauer, Armut und Reichtum sein.

Die ganze verfluchte WeihnachtskaufrauschundGeschenkesucheZeit ist vorbei! Meinem Sohn habe ich ein funkferngesteuertes Spiderman-Auto geschenkt. Spiderman Web Rage X'treme. Bislang hatte er immer nur Autos für 10-15 € bekommen. Die fuhren, machten keinen Krach und wenn sie nicht mehr liefen, warf man sie weg. Sie machten lediglich die Benutzung meiner Funktastatur unmöglich.

Mit dem neuen Modell sollte eine neue Ära bei der Bespielung meines Sohnes eingeläutet werden. Also an Heiligabend nach der Bescherung noch mit dem Sohn raus aus einen Basketballplatz mit Tartanbelag. Das Modell rennt wie die Sau. Waaaahnsinn! Kleines Manko. Beim Vorwärtsfahren kann man nicht lenken. Ach was soll's? Lenken... wozu? Es ist Weihnachten und warum jetzt kleinlich sein? Schließlich lenkt das Ding ja, wenn man rückwärts fährt. Hmmm... und nun? Vielleicht war es ja einfach nur defekt. Und dann geht es am 27. zurück in den Laden. So die Theorie. Die Freundin also mit Quittung, Auto und Kindern ins Kaufhaus. "Das ist bauartbedingt" meinte der Verkäufer zu ihr. "Da muß man eben vom Gas und DANN kann man lenken". Und außerdem hätte auf der Packung nicht gestanden, daß man beides gleichzeitig kann. Da hätte man sich eben vorher informieren müssen. Ach ja? Es stand aber auch nicht drauf, daß es überhaupt fährt. Soll ich diese Funktion nun als freundliche Zugabe des Herstellers betrachten?

Also brachte sie das Ding wieder mit heim. Ich schrieb den Hersteller an, bekam keine Antwort, schrieb in einem Modellbau-Forum, bekam einige Antworten. Alles nicht zielführend. Langsam wurde in mir das Gefühl stark, daß das Jahr ganz mies enden könnte.

Jetzt steht das Ding da und wartet auf eine Nachricht vom Hersteller oder darauf, daß ich mich mit dem Lötkolben und grenzenloser Selbstüberschätzung dran versuche. Wir warten ab.

 

Ich bekam von meiner Freundin... wer hätte das gedacht... das Multitool von FEIN. Wer ab und an nachts Dauerwerbesendungen sieht, der kennt sicher den legendären "Renovator". So ein Elektrowerkzeug, bei dem man mit unterschiedlichen Aufsätzen und oszillierenden Bewegungen Farbe ab-, Löcher rein- und Nägel durchoszillieren kann. Und so ein Ding... nur eben in gut... habe ich bekommen. Habe es dann mal auf einer Holztreppe getestet. Ich weiß ja nicht, ob ich zu blöd bin oder zu hohe Erwartungen hatte. Mein Sohn kriegt mit seinen 4 Lenzen mit dem Daumennagel sicher mehr Farbe in der selben Zeit runter. Ohne Krach und Stromverbrauch. Da muß ich wohl mal die Anleitung lesen. Da steht sicher kleingedruckt drin "nicht für Holztreppen in Sachsen-Anhalt geeignet".

 

Die Silvesternacht verlief... bis auf einen verschmorten Daumen...(Foto folgt vielleicht noch) wie erwartet problemlos. Bin ja nun schon lange kein Fan der lauten Explosivbelustigung mehr. Letztes Jahr bin ich mich wohl gegen 23 Uhr ins Bett gegangen. Daß ich keine Knaller hatte... machte mir das frühe Zubettgehen recht leicht. Dieses Jahr habe ich dann für 120,- € Böller, Raketen und anderlei Zeugs gekauft. Mit Fernsehbildern von abben Fingern und brennenden Garagen im Kopf fein brav vom deutschen Hersteller, mit BAM-Nr. und in der guten Drogerie. Die Leute vor mir kauften immer so für 10 € ein. Als mein Einkauf etwas länger dauerte, habe ich erstmal die Zwischensumme bezahlt und 3 der hinter mir lauernden Kunden vorgelassen. Einer kaufte tatsächlich 2 Packungen Knaller á 2,90 € und wollte das dann noch mit Karte bezahlen. Naja, irgendwann war ich dann wieder dran und kaufte alles, was nach Spaß, Krach und Flammenmeer aussah.

Weihnachten und Silvester ist ja die Zeit des Jahres, wo man als Vater zum Helden werden kann. Nüsse mit den Händen knacken, Raketen aus der Hand starten lassen. Der Plan war also... TV sehen, gegen 8 mit der Familie raus und ab in einen kleinen Stadtpark in der Nähe.

Meine Freundin sagte beim Verlassen der Wohnung noch, daß sie eine Flasche für die Raketen eingesteckt hätte. Okay. Die Frau denkt mit.

Im Park angekommen habe ich erstmal ein paar kleinere Sprengsätze gezündet. Naja... entweder sind die Dinger leiser geworden oder bei mir setzt die Altersschwerhörigkeit ein. Etliche der Knaller zündeten gar nicht erst, andere "explodierten" mit der Lautstärke eines zündenden Streicholzes. Aber wir hatten ja noch einen Trumpf im Ärmel - die Reketen!

Ich holte die Dinger aus der Tüte und meine Freundin fragte zuvorkommend, ob ich jetzt die Flasche haben wolle. Leute.... da holt die doch nicht etwa eine leere Milchflasche aus ihrer Handtasche!!! :confused: Warum hat sie keine Kaffeetasse mitgenommen??? Womit habe ich diese Frau verdient?

Eine Milchflasche. Ich glaube es nicht. Nun wollte ich aber die Silvesterstimmung und die Chance auf Sex im Jahr 2014 nicht versauen und nahm die Flasche (fast) kommentarlos. Und ich muß Euch was sagen. Die Dinger sind gar nicht so schlecht. Zumindest, wenn man Raketen quasi waagerecht verschießen will. Ich ließ dann welche aus der Hand, welche aus einem Maschendrahtzaun und einige aus einer abgebrannten Bengalo-Pappröhre starten. Lediglich die Wunderkerzen brannten und klangen wie schon vor 30 Jahren. Nachdem ich mir dann durch das vielfache Entzünden der Pyrotechnik den Daumen verkohlt hatte... fand ich in der Tüte solche langen Anzünder. Lang wie eine Wunderkerze und mit 15 Minuten Brenndauer! Ich bin so ein Honk! Ach was, die Olle ist schuld! Die hat mich mit der Flasche ganz durcheinander gebracht. Schuldfrage geklärt.

Irgendwann war die Tüte alle und wir sind heim. Nochmal vor die Glotze, Pistazien geknackt und gegen 23.45 Uhr kollektiv ins Bett. Die Knallerei 15 Minuten später haben wir kaum noch mitbekommen.

Am 1. Januar dann am frühen Abend nochmal raus und die "restliche" Pyrotechnik verfeuert. Und da war's dann richtig schön, weil außer uns keiner mehr was zum Knallen hatte. Dauert eine knappe Stunde, dann war auch das Geschichte. Auffallend war echt der Anteil an Knallern, die ihrem Namen keine Ehre machten. Bin dann doch gleich mal auf die Seite des Herstellers WECO. "Europas Nr.1" stand da dick auf der Seite. Mir kam die Schlagader aus dem Hals!

Also hingesetzt und eine Mail an die Nr.1 geschrieben:

 

Bei "Blindgänger"-Quoten von bis zu 40% frage ich mich doch, wie schlecht die Konkurrenz da sein muß.

Von den Silvesterknallern mit Reibkopf versagte quasi jeder Dritte, indem er nicht oder nur mit einem Zischen "explodierte" oder sich aufgrund eines fehlenden, zerbröselten oder untauglichen Reibkopfes gar nicht erst an einer Streichholzschachtel entzünden ließ.

BAM-Nr. hin oder her. Ich verstehe jetzt jeden, der sich sein Knall- und Rauchwerk aus Polen oder einem Asialaden holt. Ich muß jetzt wohl über die Option nachdenken.

Ein paar Euros aus dem Jahresgewinn aus 2013 sind in der Entwicklungsabteilung sicher nicht falsch investiert.

 

mfg

 

Geantwortet hat bislang niemand. Sind bestimmt alle gemeinsam in China, um die Produktionsstätten zu besichtigen und eine noch geringere Zündfähigkeit anzuregen.

 

Das Jahr ist jung.. aber es geht noch weiter.

Vor Weihnachten nahm meine Freundin die Kindergarten-Maus in Pflege, damit die während der Ferien nicht in der Kita verhungert. Die Maus ist 3,5 Jahre alt, die normale Lebenserwartung liegt laut Erzieherin bei 3 Jahren. Es besteht also die Wahrscheinlichkeit.. nein.. es besteht die Chance, daß das Tier während seines Urlaubs bei uns das Zeitliche segnet. Jetzt ist die Familie im Urlaub und die Arbeit bleibt an mir hängen. Und weil Mutti mir nicht glaubt, daß ich mich gut kümmere und die Maus still alive and well ist... habe ich auf meinem neuen Tablet (ich berichtete hier ) Skype installiert, einen Skype-Account angelegt und das Tablet gestern vor dem Terrarium mit der Maus platziert. Skype auf automatische Rufannahme eingestellt und getestet. Wow! Es ging. Nur ein Problem hatte ich. standardmäßig war die displayseitige Kamera aktiviert, man mußte während des Gesprächs zur anderen Kamera wechseln. Aber wer soll das machen, wenn ich nicht daheim bin? Die Maus? Also saß ich gestern nachts in meinem Laden und habe gegrübelt, wie ich das Tablet fernsteuern kann, um dann bei Verbindung auf die andere Kamera zu wechseln. TeamViewer kam mir in den Sinn. Irgend welche Apps zur Fernsteuerung. Auf die Idee, das Tablet einfach umzudrehen und mit der aktiven Kamera auf die Maus zu richten... kam ich natürlich nicht. Schäm!

Okay... also wollte ich heute das Ding umdrehen, nachdem ich der Maus etwas Wasser ins Gehege gestellt hatte. Ich stoße an den Stuhl, auf dem Das Tablet zwischen 2 Büchern und einem Zettelklotz eingeklemmt war und KLATSCH... fällt es runter. Und wie jedes Marmeladenbrot... natürlich auf die "gute" Seite. Aufgehoben, umgedreht und.... natürlich komplett kaputt! Display reagiert nicht mehr auf Berührungen (wie meine Freundin).

Jetzt liegt das Ding aufgeschraubt vor mir. Es ließ sich ja nicht mal mehr ausschalten, da ich die "möchten Sie der Gerät wirklich ausschalten?"-Frage auf dem Display nicht bestätigen konnte. Also aufgeschraubt.... war ja nicht mehr viel aufzuschrauben, denn das Gehäuse war nach dem Sturz eh schon fast komplett offen. Dann habe ich in Ermangelung eines Verbindungssteckers die Batterie einfach kurzgeschlossen. Endlich mal etwas, was auf Anhieb funktionierte. Jetzt ist es aus und ich überlege, ob ich nicht einfach drauftrete und es in die Tonne haue. War doch eh schon alt... 3..4 Monate. Ich könnte natürlich auch ein cool wirkendes Video für Youtube drehen, in dem ich mit dem Quattro über das offensichtlich funktionierende Tablet fahre. Ist auf jeden Fall eine Option. :D

Fazit: Mäuse leben länger als Tablets und Bücher und Tablets sind nicht kompatibel!

 

Aber wer nun denkt... meine "Glückssträhne" wäre jetzt beendet.... weit gefehlt!

Im Audi leuchtete heute im Display das Symbol für eine defekte Lampe. Also ausgestiegen und geschaut. Linkes Rücklicht dunkel. In der Ersatzlampenbox fehlte natürlich eine Lampe. Ich muß sicher nicht sagen, welche Lampe nicht mehr vorhanden war. :( Seltsamerweise sah die vermeintlich defekte Lampe völlig intakt aus. Auch nach deren Einbau in das rechte Rücklicht tat sie das, was eine Lampe so tut. Sie lampte. Und die gute Lampe von rechts blieb im linken Rücklicht dunkel. Was zum Geier!!!!!!

Also sehe ich mich schon den Heckklappenkabelbaum checken.... den ich ja erst im Sommer mit einem Reparatursatz reanimiert hatte. Watt'n Glück, daß ich so eine faule Drecksau bin und die komplette Heckklappenverkleidung seitdem nie wieder rangebaut habe. Aber vielleicht war es ja nicht Faulheit.... sondern WEITSICHT.

 

Alles in allem kann ich jetzt endlich wieder ohne Tablet leben. Seit der Redtube-Abmahnwelle hatte ich's ohnehin selten an, beim Schei*en brauche ich kein n-tv und meine Tochter hat genügend Barbies. Da braucht sie nicht noch 'ne Make Up App! Wir waren früher den ganzen Tag draußen. In den 70ern. Bei Wind und Wetter! Und wir haben die alten Schuhe unsere größeren Geschwister aufgetragen. Und sowieso....

 

Das sind Momente, wo ich mir mein Singleleben, Windowas 95, meinen alten D-Kadett und den Führer... nee, den Führer nicht... zurückwünsche.

2013 war schon fast schön... verdächtig schön. Jetzt ist aber wieder alles im Lot. Alles beruhigend beschissen.

Also Leute, auf daß es Euch besser ergeht. Das Leben ist scheiße. Kämpft nicht dagegen, macht das Beste draus.


Thu Oct 31 13:59:56 CET 2013    |    100avantquattro    |    Kommentare (21)

Und wieder mal ich.

Nachdem ich jetzt wochenlang meine Ruhe hatte und sich lediglich die Querlenker vorne wie hinten, der Schalter der Heckscheibenheizung, Moos im Rücklicht und ein Radio ohne Empfang als Kandidaten für laue Herbstabende angemeldet haben... nun doch noch der Gau.

 

Ihr kennt das ja sicher. Man steigt ein, man steigt aus. Tag für Tag. Und in dem Trott übersieht man dann tatsächlich Dinge, die anderen sofort auffallen. Manchmal übersieht man sie nicht, man ignoriert sie.

Also ich... relativ zufrieden mit der Farbe des Morgenurins, dem Wetter und den Fortschritten an meinem Haus... fahre meine Kinder in den Kindergarten und meine Tochter fragt "Papa, was ist das?" Ich frage uninteressiert-genervt "WAS?!?" "Na das hier" säuselt es neugierig aus dem fastfoodgezeichneten Kindersitz. Ich drehe mich um, sie zeigt nach oben und ich bekomme fast einen Schock! Was bitte ist das??? Eine Beule im Dach? Eine Megabeule im Dach. Aber die Beule ist weich. Und die Beule geht quasi bis auf meinen Kopf. Dank Basecap habe ich das bislang nicht bemerkt. Der komplette Himmel hängt runter. Okay, im Sommer war da mal eine Stelle, an der sich der Himmel leicht gelöst hatte. So groß wie ein Pizzateller vielleicht und nicht dramatisch.... nur ärgerlich. Hatte dann seinerzeit mal kurz im Netz nach Lösungen gegoogelt und von Reißzwecken über doppelseitiges Klebeband bis hin zu noblen Alcantara-Lösungen alle Möglichkeiten recherchiert. Da die betreffende Stelle (rückblickend) vergleichsweise klein war... sah ich wenig Handlungsbedarf. Stimmt nicht. Ich sah gar keinen Handlungsbedarf.

Aber jetzt das! Mann, mann, mann. Logisch, der Stoff hängt runter und zieht nach und nach den Rest hinterher. Warum habe ich nicht.... eine einzige Reißzwecke hätte gereicht.... ich verdammter Depp!

Jetzt kam ich nicht drum herum, nochmal nach Lösungen zu suchen. Neben den Lösungen von einst landete ich auch auf Seiten von Autosattlern. Ich rief einen hier im Ort an und fragte nach einer ungefähren Hausnummer für die Reparatur. "Ist der Himmel schon draußen" quäkte es durch's Telefon. Ich sagte "nein... ich könnte aber vielleicht einen ausgebauten Himmel vorbeibringen". "Ab 400,- €" sagte er sofort. AUTSCH! Für 400,- € kann ich den Himmel vergolden lassen. "Okay, ich werde mich dann melden" sagte ich nett und legte auf. Natürlich werde ich mich nicht melden! Und wenn der Sattler hier mitliest, dann weiß er ja zumindest, daß er auf meinen Anruf nicht warten muß.

Also habe ich gegrübelt, habe mir Gedanken gemacht und mir ein paar Probestückchen Himmelstoff in der Bucht geholt, um ein paar Klebetests zu machen. Gestern dann habe ich ein Stück Pappe von einem Cornflakes-Karton abgerissen und habe mich voller Hoffnung, mit Elan und Sprühkleber ans Werk gemacht. Habe sogar extra die Heizung in der Küche aufgedreht, um zum einen die von meiner Freundin geliebten einstelligen Temperaturen aus dem Raum zu verdrängen und meine Versuche zwangszutrocknen und und zum anderen wird meine Freundin bei lösemittelgesättigter Luft etwas erträglicher, bei der richtigen Einwirkzeit sogar anschmiegsamer. Primäres Ziel war aber eine Beschleunigung des Trockenvorgangs.

Nächster Morgen... genauer gesagt.. heute morgen. Heizung aus, 12 °C Raumtemperatur! Und meine Klebeprobe? Hmm... naja... doch. Dran gezupft... Mist.... dran gerochen... uiuiui.... Haltbarkeitsprognose: 1 Tag.

Für mich mag das Experiment nun nicht den durchschlagenden Erfolg gebracht haben. Aber man darf nicht immer nur an sich denken. Think big! Es wird sicher künftigen Generationen helfen, wenn sie neben den bislang bekannten Löungen eine weitere Lösung im Netz finden ----> RESIGNATION!


Wed Sep 11 09:40:41 CEST 2013    |    100avantquattro    |    Kommentare (29)

NotWorkNotWork

Es ist mal wieder an der Zeit. Die Olle nervt, die Kinder lärmen, der Himmel regnet und das Traggelenk knackt... wieder einmal. Zeit zum Bloggen.

Eigentlich könnte das Leben so schön sein. Wenn nicht... ja, wenn sich nicht immer wieder irgendwer mit blöden Fragen oder Ideen in mein ruhiges Leben schleicht und meine heile Welt ins Wanken brächte.

Diesmal war's der Stiefvater, der vor Wochen zu Besuch war. Ja, der mit dem VR6-Käfer .... und dem Tablet.

Tablet? Wer kennst sie nicht, diese kleinen, unkompletten Augenkaputtmacher. Von 19,- € aus China bis 100.000 € aus dem i-Laden gibt's für jeden was zum Protzen.

"Wie heißt Dein WLAN", fragte Stiefpapa, ohne dabei von seinem Tablet aufzuschauen. "Hab ich nicht" lautete meine kurze, allessagende Antwort. War aber wohl die falsche Antwort. Ein "Fritzbox_0123" wäre die optimale Antwort gewesen... ein "ist gerade kaputt" hätte auch noch gereicht, um den Tag ohne gefühlten Verlust des guten Rufes und ohne schlechtes Gewissen und Selbstzweifel zu verbringen.

Aber nun war es ausgesprochen. Kein WLAN! Ich war am Arsch. Ich kenne die fragend vorwurfsvollen Gesichter schon von den immer wieder gestellten Fragen "wie, Du rauchst nicht", "wie, Du trinkst GAR keinen Alkohol... nicht mal zu Silvester" und "wieso seid Ihr noch nicht verheiratet".

Und nun die WLAN-Frage. Ich habe mich jahrelang gegen WLAN, Tablet, Internet im Handy, SMS vom Handy, Handy für mehr als 50,- € und weiteren Technik-Schnickschnack gewehrt. Naja, nicht gewehrt... ich habe diese Dinge einfach ignoriert.... deren Existenz aus meinem Bewußtsein ausgeblendet.

Mein Rechner steht seit Jahren 50 cm neben dem DSL-Modem (auf dem noch ARCOR drauf steht). Wozu also WLAN? Den Hackern, Wardrivern, üblen Nachbarn und nun auch noch dem N.S.A. den Schlüssel für meine Wohnung geben? Um 50 cm weniger Kabel im Salat zu haben? Nö. Never!

Also ging's all die Jahre ganz Old School. Die in Foren bejammerten WLAN-Verbindungs- und Sicherheitsprobleme belächelte ich nur. Wenn ich dann doch mal Internet am Laptop brauchte, dann kroch ich einfach unter den Schreibtisch, zog das Netzwerkkabel hinten aus meinem 400 Jahre alten Rechner und stöpselte es ins Klapptop. Und schon war ich im Netz.... und Dank 50 cm Kabel immer noch unterm Schreibtisch. Zum Bewerbungsgespräch per Skype eher ungeeignet, zum Updaten irgend welcher Programme aber ausreichend.

Alles war schön. Alles war schnell. Ich hatte die Sicherheit, daß zwischen meinem Rechner und dem Modem nur ein halber Meter Kabel und nicht die halbe Nachbarschaft hing. Ich hatte mein kleines Symbol in der Taskleiste meines ungeservicepackten XP, wenn die Verbindung aufgebaut war, man konnte draufklicken, sah, wie schnell das Internet war und konnte sich ausrechnen, wie lange der Film, das Album oder das Update noch dauern würde. Und wenn keine Verbindung aufgebaut werden konnte, dann konnte es nur am Kabel und nicht an atmosphärischen Störungen, DECT-Telefonen oder Stahl-Türzargen liegen. War die Welt noch schön.

Bis Stiefpapa kam! Er ist sicher (und glücklicherweise) nicht repräsentativ für den Durchschnitts-Mittsechziger. Inclusive Herzschrittmacher trägt er mehr Technik am Leibe als der aktuelle 5er unter der Haube. Aber man will sich ja nicht lumpen lassen oder überholt wirken. Also mußte WLAN ins Haus. 2 Minuten Ebay-Recherche und 25,- € später hatte ich die Hardware. Hier in der Stadt, neuwertig. Ein Dank an dieser Stelle an Vodafone für die überaus intuitive Bedienbarkeit der Hardware. Ging alles ganz einfach einzurichten. Leider gingen die ganzen Einstellungen einige Male verloren, nachdem ich den Restknopf drücken mußte... weil ich immer wieder (nach wenigen Minuten) die selbstgewählten Routerzugangsdaten und den WPA-Schlüssel vergessen hatte. Man wird halt nicht jünger :(

Irgendwann lief dann alles. Der Rechner immer noch mit seinem alten LAN-Kabel im Router, die Telefone auch drin und WLAN gratis dazu.

Jetzt telefoniere ich wie vorher, Youtube bleibt immer hängen, ich weiß nicht, wie schnell die Verbindung ist, ich habe immer das Gefühl des Beobachtetwerdens, das alte DSL-Modem samt Starterbox steht jetzt zusätzlich zur neuen Hardware auf dem Boden und der Stiefpapa ist wieder abgereist.

Ein echtes Gefühl des Glücks... des Angekommenseins... kann sich irgendwie noch nicht breit machen. Aber ich habe doch jetzt WLAN! Ich bin dabei! Sollte ich nicht glücklich sein? Die ganze Welt besteht doch aus WLAN. Und ich gehöre jetzt dazu. Bin ich undankbar?

Jetzt wollte ich dem WLAN in meiner Bude Sinn und Daseinsberechtigung geben und habe vorgestern ein Tablet gekauft. Eigentlich wollte ich nur irgendwie vermeiden, daß meine Freundin weiter meinen Rechner mit Zalando- und Otto-Cookies zumüllt. Ein Laptop war mir dafür zu schade, ein PC-Verbot erschien mir zu rabiat und ein 100,- € Tablet füllte exakt diese Lücke. Wir haben unsichtbares Internet UND Tablet!!!

Tablet eingeschaltet.... hääää... ein Roboter.... wo verdammt ist das Windows-Logo??? Ich war wieder am Arsch.... nein, bitte nicht. Android! So hießen früher nur außerirdische Bösewichte und Cyborgs. Ist das jetzt das neue Windows? Ist das die Zukunft? Das darf nicht sein. Google-Play hier, Google+ da, Nutzungsbestimmungen hier, Hose runterlassen da. Ein Browser ohne Vorwärts- und Rückwärtsbutton. Ich weigere mich.... ich lehne es ab...! Aber irgendwann.... Ihr wißt ja... irgendwann wird man schwach (oder blöd). Letztlich habe ich irgendwann alles angenommen, was ich vorher vehement und mit jeder Faser meines Körpers abgelehnt hatte. Vor 27 Jahren war's der real existierende Sozialismus, vor 24 Jahren dann die parfümierten Wessis im eigenen Land, vor 20 Jahren dann der Auto-FS und vor 5 Jahren die Missionarsstellung. "War ja nicht alles schlecht" sagt der Ossi da gerne.

Das WLAN und das No-Windows-Tablet sind dann eigentlich nur ein weiterere Beweise menschlicher Schwäche. Ich schäme mich. Absolut.

In diesem Sinne... es leben die Prinzipien!


Tue Dec 25 18:11:44 CET 2012    |    100avantquattro    |    Kommentare (0)

Nachdem ich wie hier berichtet den Kampf mit den Elementen aufgenommen und gefühlt verloren habe... geht's nun weiter.

Bis zuletzt hatte ich all meine Hoffnung in die Weisheit der Maya gesetzt und mich um den Kauf eines Geschenkes für meine fürsorgliche Freundin und langjährige Mutter meiner Kinder (oder umgekehrt??) gedrückt.

Ich dachte, wenn die Welt schon untergeht, dann will ich zumindest nicht mit leerem Portemonaie vor den Herrn treten. Man(n) weiß ja nie. Also wirklich mit allen Ausgaben bis zur Stunde X gewartet.

Idealerweise und in weiser Vorahnung hatte ich den Zeitpunkt des Untergangs abwartend auf dem Gelände einer ARAL-Tanke verbracht. Hier und nirgends anders wollte ich sterben. Dort, wo ich alleine in diesem Jahr knapp 3000,- € für Benzin und Gas gelassen habe, wo mein Wagen mit zwei 50-Cent-Stücken zumindest teilweise zu neuem Glanz gekärchert wurde. Kann es einen besseren Ort geben? In den Armen der eigenen Frau? Dem standen ihre weltuntergangsunfreundlichen Arbeitszeiten entgegen. In den Armen oder zwischen den Beinen einer anderen Frau? Dem widerrum standen die beiden Kindersitze auf der Rückbank entgegen. In Ermangelung weiterer Alternativen wartete ich dann eben einfach ab.

Und dann die Radiomeldung: Welt steht noch++++Indios haben uns verarscht++++Leben geht weiter.

Cooool! Scheiße! Hurrraaaaa! Na so eine Verarsche! Ich war hin- und hergerissen zwischen Erleichterung und Enttäuschung. Man hört ja immer wieder, daß man in solchen Situationen intuitiv das Richtige tut. Der Blick auf die Tankanzeige half mir bei der Entscheidungsfindung. Ich tankte! Zumindest für den Moment die richtige Entscheidung. Ich hatte ja eigentlich gedacht, daß die Spritpreise nach dem Weltuntergang vielleicht etwas runtergehen würden. machten sie aber nicht. Okay. Danke, liebe Maya! Danke für einen verplanten Tag! Sollte ich je auf eine heilige Stätte von Euch stoßen.... und ich muß zufällig pinkeln.....

Die folgenden Tage glichen einem Martyrium. Was hole ich der Ollen? Strapse? Nee, das sieht wohl nur in den Truckerheften an der Tankstelle gut aus. Ein Laptop? macht sie kaputt! Schnellkochtöpfe? Dann kocht sie noch schneller und man hat keinen Grund mehr, schnell mal bei Mäc einzukehren. Parfüm? Unnützes Zeug für viel Geld. Nie im Leben! Bei mir reicht Duschen auch völlig aus.

Also tagelang gegrübelt. Nur unterbrochen von meinen 60km-Fahrten zu meinem Haus, um dort den angesagten Temperaturen entsprechend den Ofen ein- oder auszuschalten. Bei einem Verbrauch von 20 Litern Heizöl am Tag zu 1 € den Liter... ist das auch bei einem Benzin-/Gasverbrauch von aktuell angezeigten ca. 19l/100km eine lohnende Sache.

Irgendwann dann.... gestern, um es genau zu sagen... war der 24. Dezember ran. Tag 4 der neuen Zeitrechnung. Wenn das Geschenk heute noch unterm Baum liegen sollte, wäre es sinnvoll, es noch vor 24 Uhr zu kaufen. Freundin bis 14 Uhr auf Arbeit, ich die Kinder am Hacken.... also rein ins Auto, in die Stadt, Auto abgeparkt und bin dann in den Strom der Spätentschlossenen (River of Idiots) gesprungen, der mich ins Saturn-Kaufhaus trieb.

WOW! Technik. Alles glänzt. Alles sieht digital, HD, facebooktauglich und trendy aus. Aber was bitte kauft man einer Frau Ende 20? Die Sex & The City-DVD Collection hat sie schon.... und auch schon zerkratzt. Die King of Queens-Kühlschran-Box hat sie schon.... ebenfalls zerkratzt und unvollständig. Eine digit. Canon-Spiegelreflex hat sie schon...und... nein, die ist noch heil. Warum auch immer. Einen HD-Camcorder hat sie schon. Ist auch noch okay. Hat sie aber auch erst seit 4 Wochen. Mist, Mist, Mist. Was braucht sie? Gehirn, Feinmotorik, Geduld. Gibt's hier alles nicht und es ist Heiligabend am Mittag!!! Geistesblitz - ein Handy. Auf etwa 1 Kilometer Länge kleben Handys in ihren Magnethaltern und warten wie entwurmte Katzen im Tierheim auf eine gutmütige Seele. Oder eben Deppen und Notkäufer wie mich. Ich weiß nicht, ob auf meinem Hinterkopf stand "bin bereit zu allem... brauche nur noch einen kleinen Tritt" oder ob die Verkäuferin einfach nur nett sein wollte. Mein Blick streifte das Handyregal praktisch nur und schon war sie an meiner Seite "kann ich ihnenn helfen?" piepste sie mit unschuldiger Stimme, wie man sie vom Fleischer her kennt, wenn die Verkäuferin mit aufsteigender Intonation nach jeder georderten Posten fragt "darf's noch was sein?" Ach was, Unsinn. Wieso sehe ich so aus, als würde ich Hilfe brauchen? Ich stehe doch hier nur so rum. Natürlich kannste mir helfen!

"Ja, ich suche ein Handy". "Für Sie oder für jemand anders?"

Häää? Mir war gar nicht aufgefallen, daß da 2 Regale mit Handys waren. Eins für Selberbenutzer und eines mit Handys "für jemand anders". "Na, für meine Freundin" sagte ich. Wäre sie hübscher... oder überhaupt hübsch gewesen, dann hätte ich vielleicht gesagt "für eine Bekannte". Aber erstens war sie weder das eine noch das andere und zweitens hätten dann meine beiden Kinder einer Erklärung bedurft.

Die namen- und sexappeallose Verkäuferin fragte nurn "Ein Smartphone oder was möchten Sie?". "Ein ganz normales Handy hätte ich gerne. Ginge das?" "Naja, es kommt drauf an, was es können soll". "Nun ja, in erster Linie soll es zum Telefonieren taugen. Touchscreen wäre nicht schlecht und eine brauchbare Kamera sollte es auch haben. Ach ja... Samsung bitte, da hat sich die Freundin dran gewöhnt." "Jaaa, da hätten wir hier quasi nur noch das eine Modell... gibt's auch in pink". Pink? Frauenfarbe. Alle Frauen lieben Pink! Preis zweistellig, pink, Samsung.... her damit! Wie geil ist das denn? Ein Geschenk in 2 Minuten! Das hatte mit Sicherheit keiner der 100 wartenden Leute an der Kasse vor mir geschafft.

Schnell nach hause gefahren, Geschenk versteckt und auf die Verschwiegenheit der Kinder gehofft. Abends eingepackt, unter den Baum gelegt, fertig! 2012 war überstanden.

Als dann bescherung war, packte jeder seine Kisten aus. Barbies, ein Captain Buzz Lightyear, einen RC Bigfoot-Truck, einen RC-Helicopter und, und, und.

Jetzt wird sicher jemand fragen, wie das Handy denn nun angekommen ist. Tja Leute, im Gegensatz zu Kindern scheinen sich Frauen nach innen freuen zu können!? Vielleicht war es die Enttäuschung, daß im Samsung-Karton kein iPhone oder Parfüm im selben Wert steckte. Vielleicht hatte sie zuvor auf ein Pfefferkorn gebissen. Ich weiß es nicht. Aber vielleicht bloggt irgendwo, daß ich mich nicht über mein Pioneer-Autoradio gefreut habe. Habe ich doch! Nach innen! Nach außen freue ich mich dann, wenn ich es am Donnerstag (ebenfalls im Saturn) in ein brauchbares Gerät umgetausch habe. Was soll ich, dessen Technikbewußtsein in den 80ern geprägt wurde, der Jeans im Schnitt der 80er trägt, der eine Freundin aus den 80ern hat... mit einem Radio mit iPod-, iPhone, iPad und iAllerlei-Steuerung anfangen?

Wenn ich jetzt mal Bilanz ziehe, dann hat mich das Weihnachtsfest zusammen mit den ganzen Geschenken, dem TechniSat HD Festplattenreceiver (im Media Markt 449,-) , der HD+-Karte, der Bahncard 50 für die Freundin gestern für 249,- €, den 100,- € Taschengeld für sie bis morgen, den 100,- € für die Hardware, die mich mein HD+ auch uneingeschränkt aufnehmen lassen wird.... fast mehr Geld als Nerven gekostet. Und wie jedes Jahr heißt es dann auch 2013 wieder "ach Schatz, wir schenken uns aber nix, okay?" Und wir wedren wieder mangels echter Weihnachtsmänner losziehen und uns das Geld aus der Tasche saugen lassen.

In diesem Sinne, macht's besser als ich und hütet Euch vor aufdringlichen Saturn-Verkäuferinnen. Denen geht's nicht um Euch, die wollen nur verkaufen!

Soviel zu den weihnachtlichen Illusionen.


Wed Dec 05 18:01:18 CET 2012    |    100avantquattro    |    Kommentare (1)

Dezember ist Geschenkezeit. Heute war's soweit. Mein erster Einkauf mit Blick auf Weihnachten und den perversen Stiefelfetischisten heute nacht.

Einkaufen ist eine Qual. Ob mit Freundin, Frau und/oder Kindern. Frauen sagen "Einkaufen" - meinen aber Rumtrödeln. Und ich falle immer wieder drauf rein und gehe mit. Am Ende kostet es einen Parkschein, der Tag ist versaut, die Alte schlecht gelaunt, weil man sie angeblich ja nur gehetzt hat und im schlimmsten Fall hat sie Müll für 200,- € eingekauft. Im besten Fall haste einen vollen Bauch, Puderzucker oder Ketchup am Mund, sie einen Glühweinschwips und wenn Du sie danach zuhause dann flachlegen kannst, dann rechtfertigt das (bei einigen Frauen) sogar den 2,- €-Parkschein.

Ich also heute alleine los. Ich wußte ja, was ich kaufen will. Geschenke. Also rein in den Quattro, auf die Autobahn und ab ins 30 km entfernte, glitzernde Einkaufsparadies.

Schöne Fahrt. Da bei vielen Leuten bei leichtestem oder gar nur vermutetem Schneefall der Verstand wie eine Leistungsbegrenzung wirkt... war ich einer von ganz wenigen, die über 160 fuhren.

Angekommen, einen der 6000 Parkplätze belegt und rein ins Vergnügen. Dauert ja nicht lange, denn wie gesagt... ich weiß ja, was ich will. Geschenke.

Im Shopping-Palast angekommen, kurze Orientierung... aaah da.... Toys 'R' Us - da muß ich hin!

Verdammt! Was für ein Gedränge? Leute, es ist Mittagszeit! Was macht Ihr alle hier? Ihr könnt doch nicht alle Urlaub haben! Bei den jungen Frauen zwischen 14 und 24, mit dickem Bauch und pinkfarbener Haarsträhne stellt sich die Frage nicht. Mit der klassischen Hartz4-Frisur klar als Nutzer der sozialen Hängematte Deutschlands zu erkennen... schlenderten sie durch die Regale, riefen ab und zu ihre Kevins, Chantals, Justins und Muriel-Claires zu Gehorsam. Anfangs dachte ich noch, die würden orthopädische Schuhe tragen. Nein... Buffalo's mit Ziegelsteinsohlen aus Moosgummi. Die Bänder- und Gelenkekiller aus den frühen 90ern. Im Osten werden die wohl so lange getragen, bis die Sohle komplett runter ist. Ich wollte es nicht glauben und suchte nach der versteckten Kamera. Ich kniff mich selbst in die Wange.... und erwachte nicht. Das war echt!!! Und was die alles an Geschenken im Wagen hatten. Da sehne ich mich doch zeitweile nach einem entspannten Dasein als Leistungsbezieher.

Der Gang durch die Regale war eine Qual. Wißt Ihr eigentlich, was so eine verschi**ene Barbie kostet? Mein Gehirn schaltete vorsorglich in den Notbetrieb und das Unterbewußtsein wandelte die Spielzeuge für mich in Auditeile um. Jetzt sah ich Regale voller B-Säulenverkleidungen, Querlenker, Heizelementen für Sitz und Lehne.... und und und. Und dafür waren die Preise okay. Und überall nur noch Auditeile. Wie geil!!!

Aber irgendwann erinnerte ich mich wieder daran, warum ich eigentlich hier war. Grübel.... ach ja... die Geschenke. Ein Teil davon möglichst stiefelkompatibel. Und möglichst billig sowieso. Aber Toys 'R' Us ist nicht billig. Da ist gar nix billig. Man hat ja im Kopf immer so einen Wert, was etwas kosten könnte. Aber die Sachen waren allesamt immer dreimal so teuer wie erhofft und wie gerechtfertigt. Kleiner Plasik-Indianer - 2,99€. Leute, mal ehrlich, das sind 6 Mark... und für mich noch schlimmer... 60 DDR-Mark. Ein Tagesgehalt für 50 Gramm Polyurethan. Das Zeug hätte eine 1A-Stabibuchse werden können! So ein Laden ist sicher nur was für Frauen.... Opfer!

Mein zuvor selbst auferlegtes Limit lag bei 50,- €. Also... was bekomme ich für 50,- € für 2 Feiertage... Nicolaus und Weihnachten... für 2 Kinder, die regelmäßig mit S-RTL-Werbung bestrahlt werden? NIX! Kaufe ich meiner Tochter eine tolle Barbie mit Cabrio, dann bleibt für meinen Sohn nur ein Lutscher übrig. Kaufe ich ihm eine No-Name-Carrera, dann bleibt für sie nur noch ein Fischbrötchen. Barbies in der Küche gibt es offensichtlich gar nicht. Scheiß Frauenrechtlerinnen! Wie sollen die kleinen Mädchen da noch was Richtiges lernen??? Und dann will man auch noch etwas kaufen, was pädagogisch wertvoll ist, den Kindern Werte vermittelt. Sowas haben die aber bei Toys am Arsch gar nicht im Programm. Die Kinder sollen dumm bleiben und im Idealfall in 15 oder 20 Jahren... ihren Müttern gleich... mit Pink Pony auf dem Kopf (und zum 3. Mal schwanger) ihren Regelbedarf in den Laden tragen. Ich sage Euch, das Ganze hat System!

Mir bleibt aber keine Wahl. Ohne Geschenk heimfahren ist keine Option. Grübel. Was macht keinen Dreck, keinen Krach und beschäftigt die Kinder an meinen Autosendungs-Sonntagen über Stunden?

Während ich noch grüble.. steht er plötzlich vor mir. Captain Buzz Lightyear! Mit entmachtendem Blick sieht er mich an und befiehlt mir "Kauf mich!" Und plötzlich verschwimmt die Welt um mich herum, der Geist verläßt meinen Körper.... steigt auf und sieht, wie der Körper da unten die 29,99€ teure Spielfigur aus dem Regal nimmt und in den Korb packt. Und dann bewegt sich der Körper weiter, die Zurufe und Warnungen des Geistes nicht hörend.... und packt noch eine Spiderman-Maske für 12,99€ und einen Spiderman-Blaster für 19,99€ ein, zieht weiter und kauft rosafarbene Filly-Pferdchen für Summe X, eine Riesen-Ballerina mit Kleidchen für 24,99€ und noch anderen Kram.

An der Kasse höre ich die Stimme der Verkäuferin als hätte ich nach dem Baden Wasser in den Ohren. Die Summe höre ich gar nicht. Auf der Kasse steht aber 122,56€. Ist das von mir, frage ich mich. Was zieht die Alte hier mit mir ab. "Möchten Sie noch einen großen Beutel für Ihre Sachen?" höre ich durch das Wasser in den Ohren. Langsam setzt der Verstand wieder ein. Einen schönen "Toys hat mich gefickt"-Beutel für weitere 7,99€???? Die muß ja wohl spinnen. Ich bin doch nicht blöd. Bin ich nicht????

Also mußte ich alles in einen kleinen, vermutet billigeren Beutel stopfen, die pädophilengeeignete Ballerina-Puppe unter den Arm nehmen und war dann auf dem Weg bis zum Auto unzweifelhaft für jedermann als der Depp des Tages zu erkennen. Die frische Luft auf dem Parkplatz brachte dann auch den Verstand (nicht jedoch das Geld) zurück. Was zum Geier....? Ich halte hier Plastikmüll im Gegenwert einer Tankfüllung, einer neu lackierten Motorhaube, eines schönen Autoradios oder jeder Menge Ebay-Gewinne in den Händen!

Was sind das nur für Zeiten? Wir haben damals 'ne Schaufel und einen Eimer bekommen und das reichte uns bis zur Ausbildung. Und es war nirgends eine Batterie drin. Batterien in Spielzeugen habe ich erst kennengelernt... als ich mir mit meiner Ollen zusammen das Überraschungspaket bei Beate Uhse bestellt habe. Alles Scheiße. Werbung Scheiße. Weihnachten Scheiße. Einkaufen Scheiße!

Und überhaupt... was kaufe ich der Ollen???? Die will eine Kette. Eine Kette? Im Leben nicht! Ich verschenke nix, was in meinen Augen sinnlos ist. Ach ja? Tue ich das wirklich nicht? *kotz*

Ich hoffe, Ihr seid schlauer als ich. Ansonsten wünsche ich allen einen angenehmen Nicolaus und ein paar schöne, scheinheilige Weihnachten.

 

mfg

Ich


Fri Nov 09 12:06:34 CET 2012    |    100avantquattro    |    Kommentare (0)

Nachdem ich kürzlich einem Freund ein Antiviren-Programm installieren wollte, ich mich dann für die Freeversion von avast! entschieden habe.... war es nur ein kleiner Schritt bis zur Mail an die Damen und Herren vom Virenvernichtungsverein avast. Hat zwar mal nix mit Autos zu tun... nervt mich aber ungemein. Wer's nicht lesen will... <----- dort ist der Zuück-Button.

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

beim Download und der Installation von avast! Free Antivirus mußte ich feststellen, daß es vom Hersteller bewußt erschwert wird, einfach nur ein simples Antivirenprogramm zu installieren.

Avast soll mich vor den Gefahren im Netz schützen, vor Betrügereien und materiellem Schaden. Der Hürdenlauf, den man vollziehen muß, um einfach nur die Freeware-Version von avast! (und NUR DIESE!) zu installieren.... unterscheidet sich kaum von dem, was betrügerische Seitenbetreiber kontruieren, um arglose Seitenbesucher in die (Abo-)Falle zu locken.

Klicke ich im Download-Bereich von avast.com auf den Button für Free Antivirus, dann wird einem erst einmal ein angeblich zeitlich begrenztes Angebot unterbreitet, welches man (wenn man den bewußt blaß-grau gehaltenen "Nein, danke.."-Button übersieht) dann natürlich wählt.

Das Angebot gilt natürlich nicht nur 60 Sekunden lang. Es gilt immer wieder beim Aufruf der Seite. Ich hatte das Angebot sogar schon mit einer Restzeit von -2 Sekunden! Verrückte Welt, Wurmloch oder Kundennähe von Avast?

So man sich denn für die gewünschte (kostenlose) Version von avast! entschieden, die Installationsdatei geladen hat... beginnt Stufe 2 der Übervorteilung. Wenn man das Setup ausführt, dann kann es schnell geschehen, daß man in freudiger Erwartung eines in wenigen Minuten geschützten Rechners die aktivierten Checkboxen für die Zwangsadoption von Google-Chrome und irgend einer Toolbar übersieht und sich diese gemutmaßt ungewollten "Helfer" installiert.

Ich suche jetzt seit Tagen den Unterschied zwischen dem Gebaren von avast in diesem Fall und den trickreichen Erfindungen grafischer und textlicher Art, die auf betrügerischen Webseiten unbedachten, klick- oder denkfaulen oder auf Seriosität des Anbieters vertrauenden Menschen zu Abos, Toolbars und dem Verlust der Anonymität verhelfen.

Jetzt werden Sie argumentieren können, daß man sich alles genau durchlesen sollte, bevor man irgendwo auf "ja, ich will upgraden" oder "ja, ich will Klingeltöne für 4,99€/Woche" klickt.

Sollte man. Keine Frage. Man sollte als vermeintlicher oder selbsternannter Segensbringer wie der Anbieter von Antiviren-Software die Bequemlichkeit der Menschen nicht bewußt und gezielt dazu ausnutzen, um ihnen anstatt des sehr wahrscheinlich gewollten Gratis-Antivirenprogramms eine kostenpflichtige Kaufversion des Programms, mit google Chrome einen Abkömmling der Datenkrake Google und eine Toolbar anzudrehen, über deren Funktion und Datenschutzbestimmungen sich der User sicher wieder durch 1000 Zeilen in lupenreinem Anwalts-Englisch wühlen muß.

Wurde bei avast schon einmal in Erwägung gezogen, Zusatzoptionen standardmäßig zu deaktivieren und es dem Benutzer selbst zu überlassen, ob er sich bewußt dafür entscheidet oder ob er unbewußt nur das bekommt, was er eigentlich auch nur wollte?

Vielen Dank für Ihre Antwort.

 

So, wollte mich nur mal auskotzen.

Ich wünsche ein unfall-, viren- und betrugsfreies Wochenende.


Sun Aug 12 12:08:34 CEST 2012    |    100avantquattro    |    Kommentare (29)    |   Stichworte: 100, Audi, C4 (4A)

Mein dicker, gieriger Freund ist 20! EZ 12.08.1992 steht im Schein.

Wer hätte das gedacht? Fast ein Viertel seines Lebens lebt er nun bei mir. Gefühlt natürlich viel länger und wenn ich überlege, daß er rechnerisch knapp ein Neuntel meines Lebens bei mir ist... aber für mindestens die Hälfte der grauen Haare auf Brust und Rücken verantwortlich ist, dann bringt das so einen bittersüßen Beigeschmack. Aber ich will nicht jammern. Er brachte mich durch harte Winter, ließ mich gegen Kleinwagen Rennen gewinnen, machte mich zum Freund von Tankwarten und Werkstattbetreibern und der Mann vom Audi-Teiledienst gehört schon fast zur Familie.

Also ich ihn vor fast 5 Jahren bei Ebay sah, da war es um mich geschehen. Der Ebay-Sofortkauf-Button besiegelte die Zwangsehe. Eigentlich sollen in einer Beziehung ja die ersten paar (Werbe-)wochen die schönsten sein. Da wird gepoppt, was das Zeug hält, man will den Partner permanent um sich haben. Und so war es dann auch. Ich war ständig im und am Wagen, wechselte die Batterie, bestellte ein neues Automatikgetriebe, da die Karre auch schon beim Kauf nur im Notprogramm lief, putzte hier, reparierte da. Alles in allem... unsere junge Liebe wurde auf eine harte Probe gestellt. Nebenher war da ja nun auch noch meine gerade geborene Tochter, die eigentlich der Grund für den Umstieg von der B4 Limo zum C4 Avant war. Und die wollte auch Aufmerksamkeit. Also was macht man)n)? Man setzt Prioritäten. Kind kam ins Heim, der Wagen bekam eine beheizte Garage.

Natürlich nicht :D. Die Garage war nicht beheizt. Nein, auch nicht. Es gab keine Garage. Ich habe mich um mein Kind gekümmert. Mit 1800,- € Elterngeld und einigen Mieteinnahmen ließ es sich halbwegs gut leben, es blieb sogar jeden Monat was für den Autowagen übrig. War aber auch immer was dran zu tun.

Die Monate vergingen und irgendwann kam der nächste Nachwuchs. Ich glaube, meine Freundin vermehrt sich durch Knospung. Also wurde das wenig erträgliche Leben vom noch weniger erträglichen Leben abgelöst. Aber hauptsache, wir hatten unseren Spaß! Ja ja. Leute, bitte benutzt Kondome! Wenn Euch Euer Leben und Euer Hobby mit 4 Ringen etwas bedeutet, dann Benutzt Verhütungsmittel. Sonst werden mit Augen- und Eheringen schnell mal 7 Ringe.

Mittlerweile haben sich die Kinder eingelebt, ich arrangiere mich mit dieser Situation und sämtliche Poren und Narben im Leder der Audi-Rückbank sind mit Resten von Kinderkotze, Eis, Schnodder und Resten von Mc-Donald's-Futter verstopft. Das ist wohl der Preis für zweimal Spaß.

In den ganzen Jahren gab es wohl kaum ein Quartal, in dem nicht irgendwas an der Karre defekt war. Ich konnte immer nur REagieren und nachdem ich dann etliche Teile bei Audi gekauft hatte.... und deren Preise mit denen von Mercedes verglichen hatte.... drängte sich mir der Verdacht auf, Mercedes könne der bessere Audi sein. Aber alles Jammern nützt nix, Portemonaie auf und durch. Ich habe die Euros nicht gezählt, die als unsichtbare Teile in den Bock geflossen sind. Werden wohl so 8000,- gewesen sein, wobei da die beiden Gasumbauten schon mit eingerechnet sind. Dieses jahr bis jetzt 1350,- für Reparaturen und Pflege, 1900,- für Gas und Sprit. Wenn ich das dann mal auf die gefahrenen 11.000 km umrechne, dann würde ich sogar mit 'nem finanzierten Veyron günstiger fahren.

Aber wie gesagt... gejammert wird nicht. Ist eben ein Auto für echte Kerle. Veyron kann jeder fahren. Schwuchtelkiste.

Und so hangelte ich mich jahrein-jahraus von Werkstatt zu Tankstelle und zurück, durchquerte mehrmals das Tal der Tränen, verzichtete auf Urlaub und die Kinder auf Frühstück. Aber irgendwie hat der Bock es geschafft, immer noch bei mir auf dem Hof zu stehen. Er vermittelt mir Sicherheit und beim Einsteigen das Gefühl des Angekommenseins. Mit seinen 3 empfangbaren Radiosendern (in Seefunk-Qualität) schon er meine Ohren und ist als Gegenpol zum Geschrei der Blagen wie Balsam für meine Ohren.

Wenn der dann doch irgendwann mal der Vernunft oder der Unvernunft zu weiteren Kindern weichen muß, dann wir der Abschied kein leichter sein.

Also, mein Dicker.... auf die nächsten paar Jahre. Ick liebe Dir irjendwie, Du olle Zicke!


Wed May 16 12:05:56 CEST 2012    |    100avantquattro    |    Kommentare (22)

Würdet Ihr Euch einen "Problem gelöst"-Button für's Forum wünschen?

Wäre es nicht sinnvoll, wenn der Themenstartet seinen eigenen Beitrag mit einem für alle sichtbaren Vermerk "Problem gelöst" markieren (und ggf. beenden) könnte?

 

Es ist oft sehr müßig, wenn man die SuFu benutzt, sich dann die 100 gefundenen Threads durchliest, um dann am Ende festzustellen, daß das Problem in keinem der Threads gelöst, dem entsprechenden TS nicht geholfen werden konnte.

 

Wenn ich jetzt z.Bsp. die Pinbelegung des Steckers XYZ suche, die SuFu mir 20 passende Threads auswirft, dann möchte ich mich nicht durch oft Hunderte von Antworten und rüde Diskussionen wühlen müssen, die am Ende doch keine Lösung gebracht haben.

Wenn ein Themenstarter die Lösung bekommen hat und seinen Beitrag entsprechend als glöst markiert hat, dann lese ich zuerst (oder nur) diesen markierten Beitrag aus den Suchergebnissen, weil er die Lösung auch meines Problemes zu sein verspricht.

 

Ich weiß, daß sich auch nach der Lösung für den Themenstarter oft interessante und eigenständige Diskussionen entwickeln. Oft zoffen sich die Leute aber auch einfach nur noch, beschimpfen sich und zeigen sich von ihrer intolerantesten Seite, wenn der Themenstarter sich schon lange aus dem Thread verabschiedet hat. Und dann sollte ich als Themenstarter... im Grunde genommen als der Hausherr dieser meiner Diskussion... selbige auch beenden dürfen...so, wie ich sie auch gestartet habe.

Wenn ich als Chef einer Firma die Mitarbeiter zu einer Versammlung rufe, dann bin ja auch ich derjenige, der die Versammlung beendet, wenn ICH der Meinung bin, das Thema sei durch. Wenn dann noch einige Mitarbeiter Gesprächs- oder Streitbedarf untereinander haben, steht es ihnen doch frei, eine eigene Versammlung anzuberaumen.

 

Die Möglichkeit des Beendens wäre aber nur das i-Tüpfelchen in den neuen Möglichkeiten des Themenstarters.

 

Wäre absolut sinnvoll. Zumindest hilfreicher als eine digitale Lackpolitur in Form eines neuen Designs.

 

 

 

Danke


Fri Mar 02 21:00:31 CET 2012    |    100avantquattro    |    Kommentare (18)

meinb4ongooglemapsmeinb4ongooglemaps

Mein 1. Blog. Habe meinen ehemaligen Wagen auf Google Maps gefunden, dabei ist er schon seit 4 Jahren verkauft und weg. Wie sieht's bei Euch aus? Sieht man Eure Kisten aus dem All?

 

Nachtrag.... Screenshots wären nicht schlecht.


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