Sun May 01 22:55:36 CEST 2022
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el lucero orgulloso
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190er, Mercedes, W201
![]() Einigen Autofans, welche ein oder mehrere Hobbyautos oder gar eine kleinere oder größere Sammlung haben, wird das Thema bekannt vorkommen: Das gelegentliche, leichte Überziehen des üblichen, 2-jährigen HU-Turnus. Doch von vorne. Ich hab' mir nun dennoch gute Gründe zurecht gelegt, Friedrich im November noch nicht vorzuführen. Und so verging die Zeit, Friedrich stand brav auf seinem Tiefgaragenstellplatz, ich brachte meine stressige Phase hinter mich, es wurde März und die Zeit kam, sich um meinen blechgewordenen Seelenklempner, mein erstes Auto, mein kleines Hobbyauto zu kümmern. Ich fuhr also zum TÜV meines geringsten Misstrauens (und nein, ich hab' dort niemanden bestochen, sondern fand einfach die Mitarbeiter immer freundlich, mal abgesehen davon, dass ich den Eindruck hatte, dass sie bei der Prüfung auch älterer Autos mit dem nötigen Augenmaß an die Sache herangingen) und führte den Wagen vor. Hauptproblem war fortgeschrittener Rostfraß an den Schwellerenden vorne links und hinten links und rechts. Da war nicht mehr viel Blech da, das übrige Material war weich... und löchrig. Nundenn, trotzdem bedeutete es jetzt erstmal: Analysieren, überlegen, handeln! Auf direktem Wege von der TÜV-Prüfstelle steuerte ich zunächst eine Werkstatt an, die ein Nachbar und Freund empfohlen hatte, da dort bereits sein W124 200D in guten Händen war. Mangels persönlicher Empfehlungen suchte ich mir also einen Karosseriebaubetrieb, dessen Internetauftritt vertrauenserweckend wirkte. Nach kurzer Recherche fuhr ich zu einem, der gute Rezensionen hatte und auf seiner Website "zeitwertgerechte Reparaturen" versprach. Vor Ort wurde mein Auto von einem jungen, freundlichen Mitarbeiter auf dem Parkplatz und auf eigenen Rädern stehend eher grob beäugt, woraufhin dieser einer freundlichen Mitarbeiterin schilderte, was zu tun wäre, woraufhin wiederum der Drucker einen netten Kostenvoranschlag ausspuckte, welcher zunächst meinen Puls deutlich verlangsamte. Der Betrag hingegen machte mich recht nachdenklich. Manchmal lief ich auch schon an Friedrich vorbei oder verschwendete einige Gedanken an ihn, ohne dass noch die Emotionen spürbar waren, die früher dieses Auto für mich auszeichneten. Und wenn ich jetzt anfangen würde, Geld reinzustecken, bliebe es ja nicht bei den Sachen am Unterboden. Wenn ich jetzt A sagen würde, müsste ich danach noch B, C und D sagen, damit wieder wirklich alles fein und hübsch werden würde. Immerhin habe ich mittlerweile auch noch andere intensive Hobbys neben dem/den Auto/s (allem voran das Radfahren), welche mir persönlich viel bedeuten und mir vielleicht sogar mehr bringen (persönliche Herausforderungen, an denen ich wachse, Fitness, die mich gesund hält), als die schnöden Blechkisten. Und ganz rational betrachtet, Thema Wertentwicklung des Wagens, sein materieller aber auch ideeller Wert: Mit dieser unerträglichen Spannung und unbeantworteten Fragen lasse ich diesen Artikel enden und überlasse das Feld euch, liebe Leser und Kommentatoren. Ich freue mich auf interessante Beiträge und gute Gespräche mit euch! |
Tue Oct 02 16:01:06 CEST 2018
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el lucero orgulloso
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190er, 2.0, Emotionen, Friedrich, Mercedes, Saison, Saisonbeginn, W201, Wintersaison
![]() Viel hat sich getan - sehr viel, wovon ich noch nicht einmal die Gelegenheit hatte, hier zu berichten und es wohl auch bei weitem nicht schaffe, alles nachzuholen. Nur soviel: In meinem anderen Blog liegt ein Artikel zu Friedrichs Gegenstück auch schon fast bereit. Wie dem Titel zu entnehmen ist, ist Friedrich mittlerweile ein Saisonfahrzeug - mein Winterauto. Seit mittlerweile fast zwei Tagen ist die Saison nun eröffnet und dies war die erste richtige Saisoneröffnung für mich mit Friedrich. Während eines Großteils der Zeit habe ich mich überhaupt nicht um ihn gekümmert. Er wurde einfach in der Garage abgestellt (ein riesen Bohei würde ich um so eine Einlagerung eh nicht veranstalten). Handbremse nicht anziehen und gut ist. Schon vor gut 2 Wochen habe ich das CTEK-Ladegerät angehängt, um die Batterie vollzuladen und zu pflegen. Und heute sollte dann der Tag kommen. So ging's in die Garage, das Ladegerät abklemmen, ein bisschen Platz schaffen zum rausfahren. Ich drehe den Schlüsse, alle Kontrollleuchten gehen an. Ich drücke ein Stück weiter und zu meiner Zufriedenheit und Erleichterung konnte ich diesen vielleicht 5 Sekunden später wieder loslassen, weil der Motor direkt in seinen sonoren M102-Singsang verfallen ist, so wie es sich gehört. Nichts anderes habe ich auch erwartet. Und spätestens ab diesem Moment war es um mich geschehen, das Grinsen war in mein Gesicht gemeißelt und ich empfand einfach nur noch Freude. Endgültig absolut grandios wird's dann auf der Landstraße in den ersten Kurven - diese Leichtfüßigkeit, unglaublich! Und so fuhr ich, die Gesichtsmuskulatur mittlerweile fast etwas verkrampft und war einfach nur zufrieden. Ich genoss dieses Fahrgefühl, wie es einfach nur der Baby-Benz bietet. Bei den zwei, drei kleinen Pausen auf unserer kurzen Runde erinnerte mich Friedrich an einige seiner Eigenheiten, vielleicht auch Charakterzüge. Sei es das Absperren per Schlüssel ohne Funk, die "Ratterkulisse" des Automatikgetriebes oder auch einfach sein Anspringverhalten, bei welchem man halt ein wenig hinhören muss und welches nicht immer 100%ig gleich ist, wie beim BMW, oder gar moderneren Autos, die Tipp-Start anspringen. Das ganze Erlebnis lässt sich also recht kurz zusammenfassen: Einfach meine Welt. Bei vielen Saisonautofahrern ist ja die Eröffnung der Sommersaison emotional - Anfang April kommen sehr viele wahre Liebhaberschätzchen aus ihrem Winterschlaf und nehmen wieder Asphalt unter die Reifen. Wie ist das bei euch - habt ihr, liebe Leser, Saisonfahrzeuge und wenn ja, wie laufen Ein- und Auslagerung jeweils ab? Ich wünsche jedenfalls allen einen guten, sicheren Herbst und Winter mit ihren Autos, ganz gleich, ob Saison oder nicht. |
Fri Oct 30 15:25:55 CET 2015
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el lucero orgulloso
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Tatsächlich, knapp über ein Jahr ist es schon her, dass ich Friedrich in Betrieb genommen habe. Und weil's gerade so praktisch ist, nehme ich die Fragen doch gerne als Vorlage. Aus seinem Schlaf erweckt wurde der Wagen Mitte September 2014 mit ca. 240 290 Km - mittlerweile stehen fast 258 000 Km auf dem Zähler. Es ist somit eine Jahresfahrleistung von etwa 16 000 Km Zustande gekommen, wobei man sagen muss, dass der Wagen im Sommer diesen Jahres recht lange, weil fast 2,5 Monate beim Lackierer stand und dementsprechend nicht bewegt wurde. Bis auf die normale Wartung (Flüssigkeits- und Filterwechsel) war der Gute eigentlich ziemlich anspruchslos. An Verschleißteilen habe ich die Spurstangen und den Kühler tauschen lassen. In Eigenregie habe ich mit einem guten Freund zusammen die Ventilschaftdichtungen getauscht - der Schrauberbericht hierzu ist seit ungefähr einem halben Jahr in der Mache... ![]() Was demnächst in jedem Fall ansteht, sind die Stoßdämpfer hinten. Einer der beiden hat seine Staubschutzmanschette verloren und ist undicht - deswegen kommen in absehbarer Zeit beide neu. ![]() Lässt einfach und präzise beantworten: Spritmonitor. Insgesamt habe ich mit einem etwas niedrigeren Verbrauch gerechnet (etwa 9 Liter), aber dafür ist mein Fahrprofil nicht geeignet, weil ich zu viel in der Stadt unterwegs bin. Was ich vor allem mag, ist die Leichtfüßigkeit des Wagens. Komfortables Fahrwerk hin oder her - man merkt einfach, dass der Wagen ein Leergewicht von lediglich 1,2 Tonnen hat und sich dementsprechend nicht ganz so sehr quält, wenn es auch mal flotter um die Ecke gehen soll. Ansonsten gibt es natürlich auch jede Menge anderer Vorteile des 190ers, die ich sehr zu schätzen gelernt habe. Um hier nicht alles aufzählen zu müssen, kann ich zusammenfassend sagen, dass es die Harmonie von vielen verschiedenen Komponenten, die bereits für sich allein schon sehr durchdacht sind und dann im Gesamtpaket einfach ein rundes Bild ergeben. Sei es Antrieb, Fahrwerk, die Innenraumgestaltung oder auch einige nette Details, die einem die Fahrten im Alltag angenehm machen. Konkret an meinem Exemplar mag ich auch die Ausstattung - im Sommer das Schiebedach, im Winter Sitzheizung und ASD, im Alltag die elektrische Antenne als kleine Spielerei. ![]() Schwer zu sagen - eigentlich vermisse ich nichts wirklich. Was halt schon irgendwie cool wäre, wäre eine Niveauregulierung an der Hinterachse... Ansonsten hätte ich natürlich auch nichts gegen eine Mittelarmlehne für meine rückwärtigen Mitfahrer. Was die Klimaanlage angeht, so fand ich diesen Sommer ohne jetzt gar nicht so schlimm, wobei man sagen muss, dass ich aufgrund der langen Standzeit beim Lackierer oft einen unserer 124er gefahren bin, welche beide eine Klimaanlage haben. Ansonsten fände ich auch nicht verkehrt, wenn die Reifen standardmäßig einen Zentimeter breiter wären - 185 (65 R15 88H) sind manchmal doch etwas schmal, auch wenn man auf der Autobahn auch bei hohen Geschwindigkeiten nie ein Gefühl der Unsicherheit hat. Sonst fallen mir aber keine großartigen Punkte der Unzufriedenheit ein. ![]() Kurz und knapp: Die sieht gut aus. ![]() Einiges! ![]() Gleich wenige Tage nach der Zulassung ging es zum 3. Youngsters @ Green Hell an die Nordschleife - und auf Selbiger habe ich mit Friedrich dann auch zwei Runden gedreht. Wenige Wochen darauf stand dann das Fahrsicherheitstraining (ADAC Perfektionstraining) mit dem 190er an - es hat sehr viel Spaß gemacht, zumal auch jemand mit einem beeindruckend makellos erhaltenen Porsche 924 da war und ich mich sofort sehr gut mit dem Fahrer verstanden habe. Danach stand meistens der harte Alltag an - da passierte nun nicht allzu viel Erwähnenswertes. Der Wagen wurde nicht besonders gefordert und quittierte das mit anstandslosem Dienst. Ende Dezember ging es dann auf Langstrecke auf das Youngsters @ Harz. Wir waren an dem Tag noch im Hunsrück bei Freunden eingeladen - und wer sich an Ende Dezember 2014 im westlichen bis süd-westlichen Raum Deutschlands erinnern kann, wird wissen: Schnee en masse! ![]() ![]() Weiter ging es 2015 mit vielen Alltagsfahrten, aber auch einigen Ausflügen an die Nordschleife oder zu MT-Freunden in den Main-Tauber-Kreis oder nach Stuttgart. Dabei mal schneller, mal langsamer - ganz, wie ich Zeit und Lust hatte. ![]() Zuletzt haben wir noch unsere Premiere als Mitfahrgelegenheit gefeiert und hatten lauter zufriedene Mitfahrer. Viele waren angetan ob des gemütlichen Fahrens - ich gestehe, ich war und bin es ja auch. ![]() Tja, tatsächlich ist es immer noch mein Traumwagen - zumindest kann ich mir derzeit nicht vorstellen, etwas anderes zu fahren. Gefühle zu einem Stück Blech sind natürlich immer sehr relativ... Um mich da nicht allzu sehr hineinzusteigern und es halbwegs neutral auszudrücken, würde ich daher sagen, dass ich den Wagen einfach nur vermissen würde, wenn ich ihn jetzt abgeben müsste. Einen Gedanken habe ich allerdings: Dass der Kauf damals trotz aller Verrücktheit der richtige Schritt war. ![]() Ich würde den Wagen auf jeden Fall noch mal kaufen und bereue den Kauf, wie bereits gesagt, nicht im geringsten. Beeinflusst... Schwierig. Beeindruckt aber auf jeden Fall - schließlich wurde mir dank der in dem Artikel schon mehrfach erwähnten Youngsters die Ehre zu Teil, viele Autos Probe zu fahren, darunter auch einige seltene oder besondere Autos. Am prägendsten waren hier sicherlich das Audi Cabriolet (B3), der Chevrolet Caprice, der Mercedes 220 E, der Suzuki Swift Sport und der Mazda MX-5 - wie man lesen kann, alles sehr unterschiedliche Autos, aber ich finde sie alle auf ihre Art spannend und interessant. Beides. ![]() Einerseits bin ich mit der goldenen Mitte der 3 8V-4-Zylinder im 190er gut bedient, andererseits hätte ich natürlich auch nichts gegen den 2.3er, welcher bei ähnlichem Verbrauch etwas bessere Fahrleistungen bietet (und zudem auch über andere Nettigkeiten wie zum Beispiel eine größere Bremsanlage verfügt). Ansonsten bin ich mit meinem 2.0 sehr zufrieden - eher bin ich auch froh, dass es kein 1.8er geworden ist. ![]() Eigentlich nicht - dafür bin ich aber eigentlich auch noch nie lange genug ein modernes Auto gefahren. Ansonsten wüsste ich aber nicht, was ich gerne hätte, was mir der 190er nicht bieten kann. In Zukunft sehe ich sowas wahrscheinlich schon eher als Hobby - ich befinde mich ja noch in einem eher frühen Stadium des Studiums und hoffe, mir nach dessen Abschluss auch neuere Autos leisten zu können. Oder aber, es wird etwas Älteres und Teueres... Mal sehen, wie sich das entwickelt - ich kann es ehrlich gesagt schwer abschätzen. So viel zu meinen Eindrücken aus den letzten Monaten mit Friedrich. |
Sat Feb 07 20:31:24 CET 2015
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el lucero orgulloso
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Ja, genau - richtig gelesen! Doch wie kam es dazu? Und was macht man folglich mit einem Auto, mit welchem man durch dick und dünn gehen will? **Das nächste Ringtreffen der U25 ist übrigens auch schon fest geplant - hier geht's lang!** Zu einem laut Bauchgefühl geeigneten Zeitpunkt verkündete ich also, dass ich jetzt loswürde. Binnen weniger Sekunden war das Auto danach auch voll. Mit flo-95 auf dem Beifahrersitz als Co-Pilot und Prime88 sowie kaktus2014 auf der Rückbank passierten wie also die Schranke - und so wie ich täglich mindestes 2 Mal durch eine Schranke fahre - die Schranke an der Zufahrt zum Ring ist vermutlich auch für die ganz erfahrenen und routinierten Fahrer immer wieder etwas ganz Besonderes. Da ich zuvor keine Warmfahrtour gefahren bin, der Wagen auf dem Parkplatz zuvor etwas (aber zum Glück nicht lange) gestanden hat und ich daher nicht sicher war, dass sämtliche Betriebsflüssigkeiten auf optimaler Temperatur waren, ließ ich es zunächst eher behutsam angehen. Insgesamt war die Runde aber recht ereignislos. Irgendwann sah ich dann auch wieder davon ab, den Guten ständig mit Vollgas zu prügeln. Die 4 Leute an Bord sowie eine recht konstante Steigung ab der Einfahrt Breidscheid/Ex-Mühle machten ihm schwer zu schaffen, weshalb ich ihn dann nicht noch mehr quälen wollte, als ich es sowieso schon tat. Auf der zweiten Runde war das Fahrzeug dann nur noch mit 2 Leuten, nämlich nick_rs als Beifahrer und meiner Wenigkeit besetzt. Was für ein Fazit würde ich nach meinen ersten Anfänger-Erfahrungen ziehen? Zunächst zum Auto: Dann zum Fahrer: Und zu Kombination Auto-Fahrer: So viel zu meinen Erfahrungen - sie sind sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss, aber vielleicht für den einen oder anderen hilfreich. Friedrich ist weit davon entfernt, ein ideales Fahrzeug für die Rennstrecke zu sein. <iframe class="video youtube-player" width="425" height="355" type="text/html" src="https://www.youtube.com/embed/bGmKb08AEbU" allowfullscreen="1" frameborder="0"></iframe> Wart ihr schon mal auf der Nordschleife? |
Sun Jan 18 20:16:21 CET 2015
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el lucero orgulloso
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190er, Mercedes, W201
Von vielen erwartet, ist sie nun endlich fertig: Nachdem die bisherigen Blogartikel eher Rückblenden darstellen (darstellen mussten), kommen wir in dem Blog langsam der Gegenwart näher. (Sorry übrigens, dass das so lange gedauert hat - aber ich sehe mein Auto derzeit nur im Dunkeln und hatte keine Möglichkeit, um ein paar Fotos zu schießen.) Erstzulassung: 26.02.1992 Der Motor: Außenfarbe: Anthrazitgrau Metallic 172 Zusatzausstattung: Zu der Zeit war bereits Serienausstattung: Macht am Ende einen Preis von: Fazit: Zur Historie: Also im Endeffekt gar nicht so schlimm, wie man bei den ganzen "Händen" vermuten könnte.
Ansonsten habe ich noch ein paar Anmerkungen zu den Bildern:
Falls ihr ansonsten Fragen oder Anmerkungen habt - immer her damit. |
Sun Nov 02 17:28:57 CET 2014
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el lucero orgulloso
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190er, Mercedes, W201
![]() Eine einzigartige Gesichte: Die Geheimhaltung! Wir erinnern uns an den letzten Blogeintrag: Ich hatte nun ein Auto - bereits vor 10 Monaten und irgendwie scheine ich alles ziemlich unverblümt alleine durchgezogen zu haben. Doch wie habe ich das angestellt? Erinnern wir uns: Bevor ich nachts in Saarbrücken durch die Gegend schlich, vertrieb ich mir die Zeit mit einem Freund und seiner Schwester. Tjo, hat also funktioniert! Wieso habe ich das Ganze überhaupt so angestellt? Was nun folgte, waren 8 Monate. Nun, emotional war's für mich nicht immer einfach. Nach und nach erzählte ich auch wohlüberlegt ausgewählten Freunden von dem Wagen. Überraschenderweise hatte ich nur ein paar ganz wenige Situationen, in denen es brenzlig wurde, was das Platzen der Bombe gegenüber meinen Eltern angeht. So habe ich zum Beispiel mal ein Fahrzeugdokument kopieren wollen, wobei sich der Drucker natürlich genau dann entscheiden musste, seine minutenlange Reinigung durchzuführen. So habe ich es gerade noch so geschafft, meine Kopie sowie das Original aus dem Drucker zu rupfen und für meinen anrauschenden Vater irgendein Märchen zu erfinden. Ursprünglich wollte ich den Wagen auch eigentlich niemals ganze 8 Monate stehen lassen. Doch zu guter Letzt: Würde ich es empfehlen? Jetzt kommt allerdings das große Aber: Nach einigen Tagen der Verdauung der Nachricht über meinen Autokauf hatte ich mit Friedrich für die wohl dickste Luft gesorgt, die es hier im Haus jemals gab. Von einem riesigen Vertrauensbruch war da die Rede, von fehlender Kommunikation, von sonstigen Verheimlichungen meinerseits... Einerseits muss ich meinen Eltern da auch recht geben: Ich genieße (?) das Privileg (??), hier wohnen zu dürfen und mein Vater hat im Fuhrpark mit dem Erhalten der C-Klasse dafür sorgen wollen, dass ich für die Anfangszeit ein Auto habe. Dementsprechend war die Enttäuschung, als ich ihm seine Pläne praktisch zunichte machte. Das Aber zum Aber: Ich habe die Meinung akzeptiert und bin trotzdem der Überzeugung, dass mein Handeln in Ordnung war. Ich lasse niemanden an den Kosten für Friedrich teilhaben und wollte eben mal sehen, wie es so ist, einen eigenen Wagen zu halten. Daher an alle Checkerkids: Überlegt's euch und sucht wenn es geht doch eher das Gesrpäch - aber Hauptsache, ihr habt Spaß an dem Ganzen. Dann überlebt ihr auch jegliche Kritik, so war's bei mir! |
Mon Oct 13 20:31:18 CEST 2014
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el lucero orgulloso
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Aus einer PN - ausnahmsweise...
Die erste Woche der Weihnachtsferien ist vorbei - wir schreiben Montag, den 30. Dezember 2013 und Lucero hat um 3 Uhr nachts scheinbar nicht besseres zu tun, als sich mit einem Großteil seiner Ersparnisse in bar in der Tasche irgendwo zwischen Bahnhof und Fußgängerzone herumzutreiben und zweifelhaften Gestalten auszuweichen, welche wohl in nicht unerheblicher Menge Flüssigkeiten konsumiert haben, welche erst dank bestimmter chemischer Reaktion, bei welcher die Vergärung von Zucker die Hauptrolle spielt, ihren Reiz erhalten. Ich selbst war aber hellwach - doch von vorne. Nach etwas PN-Wechsel fanden der Verkäufer und ich eben jenen 30. Dezember als passendes Datum heraus - ja, sollte dies dieser historische Tag werden, an welchem ich mein erstes Auto kaufe? Unpraktischerweise stand das Objekt der Begierde in Salzgitter - also mal wieder Ewigkeiten von mir entfernt. Um das ganze Unterfangen dennoch in einem Tag unterzubringen, war ich auch aufgrund der schwierigen Bahnverbindungen gezwungen, einen Zug zu nehmen, welcher bereits um 4:40, einer höllisch frühen Uhrzeit für mich, vom Gleis rollt. Ich informierte einen guten Freund von mir und fragte, ob er abends nicht mit mir Essen gehen wolle - er stimmte sofort zu und war danach noch meine Rettung, als ich auf einmal kein Geld von meinem Konto abheben konnte und er mir ohne zu zögern gleich einen wirklich stolzen Batzen Geld geliehen hat. Ich fuhr abends nach Saarbrücken, mein Freund brachte seine Schwester mit und wir verbrachten einen netten Abend, bei welchem ich hoffte, dass ich möglichst wenig Zeit alleine verbringen muss. Tatsächlich sollten meine Begleiter um 2:00 Uhr zu Hause sein, wobei uns ausgerechnet dann eine Heißhungerattacke noch den nächsten Döner-Mann ansteuern ließ. ...das heißt, so ganz allein war ich nicht. In meinem Kopf hämmerte ein "Noch kannst du umkehren." oder ein "Du musst das alles nicht machen - lass es sein." Das erste, was mir in Salzgitter auffiel, waren Rentner! Viele Rentner! Sehr viele Rentner, die am Montag als erstes wohl alle ins Einkaufszentrum mussten. Den Rentnermercedes, einen W124 250 D erblickte ich dann wenig später, stieg ein und ließ mich zum Objekt der Da stand er nun also, der 190 E. Zurück auf dem Hof des Verkäufers schaute ich mir das Auto noch mal kurz an und nickte bedächtig - ich wollte den Wagen mitnehmen! Flugs wurde noch das Radio getauscht (der Verkäufer hat sich ein Mercedes Exquisit eingebaut, welches wieder gegen das originale Becker Europa 2000 gewechselt wurde), dessen Code eingetippt, das Navi programmiert und es war angerichtet: Ich konnte meine erste Tour mit meinem eigenen Wagen starten, welche es gleich mal in sich haben sollte! Ich tankte den Mercedes und hatte ursprünglich vor, in einem gemächlichen Tempo bis 120 Km/h gen Süden zu cruisen, weil mir der Verkäufer seine Zulassung samt seiner Versicherung anvertraut hat, was natürlich auch ein gewisses Risiko birgt. Schnell hatte der Mercedes aber mein Vertrauen und ich hatte seines. Zack, standen 160 Km/h und mehr auf dem Tacho und ich war trotz einer wirklich schlaflosen Nacht hellwach, sodass ich die Fahrt problemlos ohne Pause bewältigen konnte. In Saarbrücken angekommen, parkte ich den Wagen direkt vor dem Landespolizeipräsidium Saarland und ließ ihn stehen. Da hatte ich also nun mein Auto, meinen Mercedes 190 E 2.0. |
Sun Oct 05 21:19:50 CEST 2014
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el lucero orgulloso
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![]() Zu allererst muss man klar sagen: Schon der E 320 war ein reiner "Spaßkauf" - der Schwarze fristet bei uns das genussvolle Dasein eines reinen Liebhaber- und Schönwetter oder auch Hobbyautos. Dementsprechend wurde er auch kritisch von meiner Mutter beäugt, welche das in das vermeintlich unnötige Auto investierte Geld lieber woanders hinfließen gesehen hätte. Umso mehr spitzte sich die Lage zu, als dann noch Takeshi, der Toyota iQ, in unseren Fuhrpark fand. Wieder fragte meine Mutter, welches Auto denn nun gehen müsse, wobei die Männerfraktion der Familie (bestehend aus meinem Vater und mir) nicht die Notwendigkeit sah, ein Auto zu verkaufen. Die C-Klasse ist eh nichts mehr wert, fährt aber noch sehr anständig und zuverlässig und die beiden 124er fahren eh viel zu gut und sind viel zu praktisch, als dass man einen Verkauf irgendwie rechtfertigen könnte. Und so unterhalten wir hier, von vielen Bekannten ob der "vielen Autos" belächelt (4 für 3 Führerscheine in einer Gegend, wo man ohne Wagen nirgendwo hinkommt...), munter den Fuhrpark weiter. Doch um zum Punkt zu kommen: Und so sondierte ich den Markt nach irgendwas, was ansatzweise ins Beuteschema passen könnte - dank Hans' Gasthaus, welches ich an dieser Stelle herzlich grüßen möchte, war mein Horizont deutlich geweitet. Es kamen also noch W124 und W201 infrage und ich suchte nach beiden Autos ohne großen Zwang mehr oder weniger parallel. Der "Baby-Benz" hatte mich erstmalig in seinen Bann gezogen, als wir ihn mal als Leihwagen von unserer Mercedes-Werkstatt bekommen haben. Mehrmals lief ich dann noch in die Garage runter um mir den Kleinen anzuschauen, weil ich einfach irgendwie begeistert von dem Kleinen war. Eines Tages erblickte ich dann einen Mercedes 190 E 2.3 Avantgarde Azzurro in meiner Suche, welcher zu einem erschwinglichen Preis in meiner Nähe stand. Normalerweise werden diese Modelle zu Recht ziemlich hoch gehandelt, weshalb ich mehr oder weniger auf einen recht dürftigen Zustand eingestellt war. Der Azzurro, welcher mein absolutes Lieblings-Sondermodell unter den 190ern darstellt, war allerdings gar nicht so schlimm, wie erwartet. Der relativ junge, sehr freundliche und offene Verkäufer zeigte mir sogar ganz stolz die absolut intakten, weil renovierten Wagenheberaufnahmen des Wagens. Sämtliche Azzurro-Ausstattung (auch die Bordmappe und die originalen Fußmatten) waren vorhanden - das hat mich sehr positiv überrascht. Ganz unbeschwert konnte ich also weitersuchen und sehen, was der Markt noch so hergibt. Ein guter Freund hier auf MT kaufte sich nämlich einen 190 E 2.0 als Übergangswagen, welcher zunächst einen R129 SL 320 beerbte. Irgendwann wars aber dann soweit - ein 300 TE war gefunden und der Baby-Benz sollte weg. Und irgendwann begann dann die vielleicht waghalsigste Aktion meines noch kurzen Lebens - lest es in der nächsten Folge! |
Sat Sep 27 20:00:01 CEST 2014
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el lucero orgulloso
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![]() Zu Beginn einer jeden Autosuche stellt man sich natürlich immer die gleiche Frage: Oftmals gar nicht so leicht zu beantworten. Das Budget konnte ich damals gar nicht konkret nennen, aber im Endeffekt lief alles auf einen eher kleinen vierstelligen Euro-Betrag hinaus. Schnell stellte ich jedoch fest, dass mir kein Kleinwagen ins Haus kommt. Im Grunde genommen war ich also schnell in den unendlichen Weiten der (oberen) Mittelklasse gelandet. An dieser Stelle sei klar betont, dass Hans' Gasthaus mit all seinen Stammgästen seit über einem Jahr mittlerweile erfolgreich meinen Horizont erweitert hat und dies weiterhin tut, weshalb ich die dortige Gemeinschaft an dieser Stelle einfach mal herzlich grüßen möchte und sie jedem getrost ans Herz legen kann, wer etwas für ältere Autos übrig hat und sich kultiviert darüber austauschen möchte. So kam es, dass Autos wie der Audi 80 und 100 bei mir auf dem Bildschirm landeten - zwei Baureihen, mit denen ich sowieso schon viel verbinde, weil ich meine "Kleinkindheit" darin verbrachte. Technisch eng verwandt sieht man VW Modelle - gegen den riesigen Quantum wüsste ich wenig einzuwenden. Sicherlich stieß ich bei meiner Suche auch auf viele andere eigentlich sehr interessante und beachtenswerte Autos, doch sie hatten alle etwas gemein: Und so hatte sich relativ schnell herauskristallisiert, was es denn werden müsste, sofern ich überhaupt ein Auto kaufen sollte - denn Eile war ja nicht geboten. Es gibt dennoch wenige Gründe für einen Autofan, von den bekannten Internetplattformen und -Marktplätzen Abstand zu nehmen. |
Mon Sep 22 17:50:07 CEST 2014
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el lucero orgulloso
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![]() Hallo... ...und herzlich Willkommen bei "Friedrichs Geschichten"! In diesem Blog dreht sich alles um eine Baureihe und vieles um einen konkreten Wagen, nämlich meinen Mercedes-Benz 190 E 2.0, welchen ich Friedrich getauft habe. Der Sternenträger mit der markeninternen Bezeichnung "W201" ist mein erstes Auto, was etwas ganz Besonderes für einen leidenschaftlichen Autoliebhaber (wie mich) ist. Wer mich kennt, weiß, dass ich großer Fan von Youngtimern bin, wobei ich nicht verbergen kann, dass die Modelle W124 und W201 besondere Emotionen in mir wecken und ich in ihnen gewissermaßen den Zenith der Sindelfingener Autobaukunst sehe. Ich würde mich freuen, wenn viele Leser den Weg von meinem Auto und mir hier begleiten würden. Von Geschichten wie dem Autokauf und dem ganzen Drumherum über Reparaturanleitungen und Wartungsmaßnahmen sowie allgemeine Informationen zum 190er bis hin zu allen möglichen gemeinsamen Erlebnissen wird man in diesem Blog (hoffentlich Viele Grüße |
Fri May 20 18:18:40 CEST 2022 |
el lucero orgulloso
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190er, Mercedes, W201
Wir erinnern uns, wie der letzte Artikel geendet hat: Ich hatte Friedrich nach dem Durchfallen bei der HU einer Karosseriewerkstatt vorgestellt, die mir einen mäßig sorgfältig erstellten, aber dafür gesalzenen (oder zumindest so wirkenden) Kostenvoranschlag in die Hand gedrückt hat.
Daraufhin wurde ich, hoffentlich nachvollziehbarerweise, recht nachdenklich und sinnierte darüber, ob es das noch ist.
Viele Kommentatoren haben unter dem dazugehörigen Artikel mitsinniert - in diesem Sinne bedanke ich mich bei allen, die sich an der regen Diskussion beteiligt haben!
In diesen ganzen Fragen und Überlegungen fiel mir ein, dass es eine Person gibt, die mir helfen könnte, gute Antworten auf die Fragen zu finden: Den Mercedes-Meister unseres mittlerweile jahrzehntelangen Vertrauens. Von ihm und seiner Werkstattmannschaft wurden wir noch nie enttäuscht, wenngleich wir dort bisher fast nur wegen mechanischer Sachen Kunden waren und dort bisher kaum Karosseriearbeiten durchführen ließen. Es arbeiten dort lauter Menschen, die was von ihrer Arbeit und vor allem den alten Autos, die wir dort regelmäßig hingebracht haben, verstehen.
Ich machte mich also auf den Weg (es sind immerhin 100 Km von Saarbrücken in die Pfalz, von denen sich aber jeder Meter lohnt), um ihm den Wagen vorzustellen.
Im Gegensatz zum jungen Karosseriemenschen der anderen Werkstatt schaute sich der Meister den Wagen auf der Hebebühne und zusammen mit einem Mitarbeiter ausführlich an, setzte hier und da den Schraubenzieher an (welcher "natürlich" leider an manchen Stellen direkt durch den Rost brach), lief mehrere Runden drum herum und machte auch einige Fotos, um den Zustand zu dokumentieren. Er wollte sich zudem ausführlicher zusammenstellen, welcher Teile er genau bräuchte und wie teuer mir der Spaß am Ende käme.
Nach einigen Tagen, genauer an einem Freitag, sollte ich den Mann noch mal anrufen, wobei er mir eine Zahl nannte, die zwar immer noch vierstellig war, aber bereits deutlich besser verdaulich, als die Zahl der ersten Karosseriewerkstatt.
Zudem wusste ich eines: Der Mercedes-Mensch hat bestes technisches Verständnis für die Autos.
Er kennt sie in und auswendig. Überraschungen wird es für ihn nicht geben und eventuell Unerwartetes wird weder ihn, noch seine Mannen aus der Bahn werfen. Die Arbeiten werden von hoher Güte und Sorgfalt sein. Vorübergehendes Vertuschen und halbherziges Ausbessern sind ausgeschlossen. Die Arbeit und ihre Ergebnisse werden angemessen, solide und vertrauenswürdig sein.
Durch den freitäglichen Anruf hatte ich ein Wochenende Zeit, meine Gedanken zu sortieren.
Und meine Gedanken gingen doch stark in eine Richtung: Machen!
Diesen unrühmlichen Tod hat Friedrich nicht verdient. Und irgendwo hatte ich es auch nicht verdient, trotz der (vermeintlich?) nachgelassenen Emotionen, mich auf diese Weise von ihm zu trennen. Was nicht sein muss, muss nicht sein.
Und irgendwo fabulierte ich mir auch eine rationale Sinnhaftigkeit der Aktion herbei: Ohne TÜV war Friedrich in seinem aktuellen Zustand nahezu nichts wert, da eben doch zu gewöhnlich und nicht besonders. Halbwegs ordentliche 190er verzeichnen mittlerweile eine leichte, aber spürbare Wertsteigerung. Somit stünden die Chancen gut, dass die Reparaturkosten – ausnahmsweise – in der durch sie ausgelösten Wertsteigerung aufgehen.
Hinzu kam letztlich noch ein weiterer Aspekt: Durch mein Ganzjahreshauptfahrzeug war ich nicht mehr auf Friedrich angewiesen, weshalb er endlich sein verdientes Gnadenbrot bekommen durfte und alles dafür bereitet war, dass er zu einem richtigen Hobby-, Freizeit und vor allem Schönwetterauto avanciert.
Denn wie einige Kommentatoren es in meinen Gedanken zum (Winter-)Saisonbeginn bereits völlig berechtigt angedeutet haben, tun Wind und (Winter)wetter dem Wagen mittelfristig eigentlich nicht wirklich gut. Letztlich waren sie nicht die alleinige Ursache, aber sicherlich doch ein Beitrag zu dem Rostmalheur, wie es dann schlussendlich aufgetreten ist.
Diese negativen Faktoren haben sich nun erledigt. Es wird wesentlich leichter werden, den instandgesetzten Zustand zu erhalten, indem Friedrich wirklich nur noch bei gutem Wetter oder zumindest nicht bei Nässe raus darf und schon gar nicht bei winterlichen Straßenverhältnissen ran muss.
Dementsprechend rief ich den Meister am Montag gleich an und fuhr das Auto hin.
Tags drauf erhielt ich das Foto, welches das Titelbild des vergangenen Artikels darstellt. Natürlich musste ich kurz schlucken, machte mir aber tatsächlich keine wirklichen Sorgen oder Gedanken – ich wusste schließlich, dass der Wagen in besten Händen ist.
Die Wochen vergingen und gelegentlich hatte ich tatsächlich verdrängt, dass es Friedrich noch gibt (und ich um ein nettes Sümmchen erleichtert werden würde, wenn ich ihn wieder abhole). Regelmäßig lief ich an seinem leeren Stellplatz vorbei und freute mich dann doch immer wieder, dass ich ihn bald wieder zurück habe.
Zwischendurch passierte in meinem Kopf dann doch das eine oder andere Gedankenspiel.
War es die richtige Entscheidung?
Wird es sich lohnen? Werde ich zufrieden sein?
Oder werde ich es bereuen?
Und dann kam der Tag der Abholung.
Zur Feier des Tages nahmen mein Vater und ich seinen E 320 (W124), welcher auch nach 11 Jahren und über 80 000 Km Haltedauer noch beeindruckt, viel Freude macht und bekräftigt, dass ein Auto mit Reihensechszylindermotor einfach in den Fuhrpark gehört.
Auf dem Hof der Werkstatt angekommen, sah ich Friedrich schon von weitem. Es war ein wohltuender Anblick. Das gute Gefühl wurde umso besser, als der Meister den Wagen auf die Bühne nahm und uns die Arbeiten ausführlich zeigte.
Da, wo vorher Löcher waren, strotzten jetzt sauber eingepasste Bleche. Alles sah aus, wie es sich gehört und wie man es sich wünscht. Das während der Arbeiten beim Ausbauen der Rückbank noch ein weiteres Rostloch zu Tage trat und den Aufwand (und damit auch die Rechnung) etwas erhöhte, nahm ich gerne in Kauf. Wenn schon, denn schon.
Am Kennzeichen klebte zudem die neue, grüne HU-Plakette, wie geplant und gewollt.
Endgültig angekommen war ich dann, als Friedrich und ich wieder die ersten Meter unter die Räder nahmen.
Die Handlichkeit, dieser sonore Klang des Reihenvierzylinders, seine Spritzigkeit trotz der zwar alten, aber immer noch fitten 4-Gang-Automatik und dieses schlichte, vertraute und bewährte Ambiente: Willkommen zu Hause im 190er.
Mit dauerhaftem Lächeln und stets weit geöffnetem Schiebedach (einerseits, um die Sonne reinzulassen, andererseits aber auch, um kräftig durchzulüften, denn in dem Wagen roch es schließlich noch deutlich nach Lackiererei, Chemie und Unterbodenschutz) glitt ich gen zu Hause.
Ja, es fühlte sich gut an und nein, ich bereue es nicht.
Aufgeben war nie eine Option, aufgeben bleibt keine Option.
Ein erster Schritt ist jetzt gemacht und noch einige werden folgen, bis der Wagen nicht nur ideell, sondern auch von seiner gesamten Substanz her das Schätzchen ist, welches er es zu sein verdient hat.
Denn – und wir wären nicht auf Motor-Talk, wenn das nicht einige hier gut nachvollziehen könnten – mancher Haufen Blech ist nunmal doch mehr, als nur ein Haufen Blech...