Wed Nov 06 12:45:29 CET 2019 | Gany22 | Kommentare (4)
So, trotz geringer Resonanz geht es gleich weiter.
Der Opel war gekauft, es war Anfang Juni und es sollte knappe 3 Wochen nach Canada gehen. Alles relativ kurzfristig, leider auch ohne meine Holde, da diese kurzfristig mit Jobwechsel eingespannt war. Tja, was macht man also, alleine in Canada die Verwandtschaft abgondelnd? - Klar, man mietet sich was, was die Freundin wohl eher ungerne mitgemacht hätte, ein Motorrad. Genau genommen eine Suzuki V-Strom 650. Die Tourenvariante meiner SV 650 SA die ich selbst zu Hause besitze. So ein Motorrad mieten ist übrigens verdammt teuer, dafür gibts auch ein Auto, nächstes mal schaue ich was so ein kleiner V8 kosten würde.
Suzuki bei der Abholung Skyline Vancouver
Die Maschine nahm ich bei dem wahrscheinlich einzigen Vermieter für "normale Motorräder" in Vancouver in Empfang: "Cycle BC", alles andere vermietet eigentlich nur Harleys und Indians. Ein wirklich netter Verein, wenn auch nicht billig. Nicht verachtet werden sollten dabei auch die Kosten für das Benzin in British Columbia, es handelt sich hierbei um den wahrscheinlich teuersten Staat Kanadas. Etwas billiger wie in Deutschland ist es zwar trotzdem, aber wer denkt er könnte einen schönen großen V8 günstig in Canadas Westen bewegen, der sollte das evtl. nicht ganz vernachlässigen. Mit der kleinen 650er Maschine, war das für mich kein wirkliches Thema, mit einer Reichweite von weit über 300 km ist das Reise- / Abenteurermoped bei gut 4 Litern pro 100 km wirklich angenehm und sparsam zu bewegen. Spritzigkeit lässt Sie dabei nur min. vermissen, die gut 70PS, die etwas Drehmomentstärker als in der spirtzigeren SV ausgelegt sind, sind in Canada aber immer mehr als ausreichend (im legalen Bereich).
Ausblick beim Wandern Beim Frühstück
Die Straßen in British Columbia dabei sind leider etwas, naja, gerade eben, aber es gibt auch kurvige Segmente, viel schöner ist aber die Landschaft und die Natur, die gute Luft und das genießen davon. Wenn man mal vom Großstadtwahn abgeschalten hat, akzeptiert hat, dass es auch mal 100 km keine Tankstelle gibt geht es ganz gut. Im Auto ist das vielleicht halb so wild, auf dem Motorrad mit etwa weniger Reichweite sollte man hin und wieder schon aufpassen, ob da so ein einzelnes Schild kommt nach dem Ortsausgang. Nicht zu unterschätzen ist auch das Wetter, beim Wandern im Naturschutzpark war ich ohne es zu wissen mal schnell auf auf fast 2700 m über dem Meeresspiegel und schwupps im Juni in ein Schneetreiben geraten.
Wunderschöner Ausblick über Kamloops Lake Auch interessant, wenn eine abgelegene Hauptstraße gesperrt ist, kann der Umweg unter Umständen durchs andere Bundesland und etwa 4000km mehr auf dem Navi anzeigen. Google weiß davon auch nichts und ich hatte nur Glück das mein Ziel mit der Umfahrung nur etwa +200km weiter entfernt war. Leider hieß das zwar auch einen großen Teil meiner Route doppelt zurückzulegen, aber das ist halt das Leben. So vergingen 3 Wochen und knapp 4000km wie im Flug! Es war wirklich eine tolle Zeit und ein haufen netter Verwandtschaft da oben! Leider war ich auch fast genauso schnell wieder zu Hause und musste in die Arbeit, aber mei, so ist halt das Leben...
Zu Hause passierte dann erst mal eher weniger, ich liebäugelte mit etwas leistungsstärkeren Autos für den Track und wollte wiedermal einen Caterham kaufen, habe mir auch sogar 3x Stück angesehen. Zuerst einen gemachten Caterham SV mit Rover Motor, der richtig gut hergerichtet war und tiptop wirkte. Dieser war auch kurz nach meiner Besichtigung verkauft, was mich nicht verwundert und eigentlich war ich auch sehr geneigt den zu nehmen, aber irgendwie hat es nicht gepasst, für mich war der SV zu groß, evtl. mit Schalensitzen wäre es gegangen, aber irgendwie hat er sich einfach nur wie mein S2000 in min. größer angefühlt. Der zweite war dann einfach zu Serienmäßig, typisches scharrendes Differential, und war im Vergleich zum ersten einfach deutlich schwächer. Die Basis wäre zwar super und das kleine Chassis würde gut passen, aber auch hier fehlen mir die passenden Sitze. Ich bin tatsächlich schon sehr versaut was viel Leistung angeht. Der dritte war dann eigentlich perfekt, ein Caterham Blackbird, ein richtig seltenes Teil, absolut genial für Passstraßen und Rennstrecke, aber als ich nach 20 Minuten Probefahrt ausstieg fühlte ich mich alt und das Ding fordert einen permanent. Da ich irgendwie meinte damit auch zur Rennstrecke fahren zu wollen, war mir das Ganze dann ein wenig too much.
Abgeschlossen wurde das Ganze von einem Ausflug mit 20 Runden Nordschleife und einem Bekannten unterbrochen, mit dem ich wohl nächstes Jahr in meiner ersten Hobby Rennserie als Fahrer antreten werde. Die Nordschleife machte mir dabei auch klar, dass ich nicht in so einem kleinen Wagen sein wollte, wenn ich einen Unfall baue oder mir einer reinfährt. Schon im Honda S2000 fühlte ich mich wie in einer kleinen Schüssel. Schlussendlich liegt es auch daran, dass man für die Hobby Rennserie natürlich auch etwas Kohle braucht und ein Auto, wird es jetzt ein "langweiliger" Seat Leon Cupra der zweiten Serie, womit wir im Histocup in der TCO bis 2 Liter antreten werden. Komplett umgebaut mit ein paar PS mehr natürlich. Ach ja, wer Sponsoren kennt, immer her damit!!!
Nebenbei war ich noch das zweite mal in Schlüsselfeld und habe dort erneut meine Runden gedreht, sehr spaßig, vor Ort dann auch noch kurzerhand alle Bremsbeläge wechseln und jetzt macht das Ganze noch mehr Spaß!
Weil mir zwischen dem Kaufüberlegungen eines Caterhams, aber Fahren alleine nicht reicht und Schrauben auch noch zur Beschäftigung zählt, kam durch Zufall wieder ein BMW N54 ins Hause, als 335xi E91 (also Allradtouring), mit Sage und Schreibe 272t km. Welchen ich über einen Forenbekannten günstig kaufen konnte, da er eine defekte Zylinderkopfdichtung hat. Aktuell haben wir (mein Schwager und ich) also den Kopf abgenommen und ihn zu Harpel Motorsport gebracht (Zylinderkopfcenter), dort wird er fachmännisch revidiert und im Anschluss dann von uns wieder eingebaut. Mit vielen Tipps vom Profi, Herr Harpel, welcher sehr kompetent und gleichzeitig nett und beantwortet auch am Telefon einige Fragen, das nenn ich Kundenbindung! Wir Laienschrauber haben dafür immerhin schlappe 40 Stunden gebraucht, für den Ausbau und das Wegbringen des Motors. Mit viel Ratschen, Fachsimpeln und fluchen an so manchen Stellen. Was ich daraus gelernt habe? Injektoren sind teuer und empfindlich (nein, keiner kaputt, zum Glück!). Direkteinspritzer sind viel zu kompliziert (unnötig!). Und ein Kopf wird nur durch die Dichtung noch ganz schön fest am Block gehalten (die klebt wie SAAAAUUU!!!) und wirkt plötzlich 150kg schwer, nicht nur 40kg! Aber schaut euch selbst mal einen Auszug an Bildern an...
Aufgebockt Kleinkram demontieren
Kleinvieh an Sensoren braucht auch viel Arbeitszeit! Unterboden / Ladeluftkühler / Kühlwasser
Noch mehr Kleinzeug! Gott wie ich diese Elektrik überall lerne zu hassen!
Die Steuerkette ist tatsächlich noch die ERSTE!!! 272t km hat Sie unbeschadet und ohne jegliche Spuren auf den Laufschienen zu hinterlassen abgespult. Da soll doch mal wer was gegen Steuerketten sagen... Krümmerschraube mit winzigem Torx-Kopf rund gedreht... MISTVIEH!!!
Krass, Kopf ist drunten... Motor schaut gut aus für die Laufleistung! Und der Kopf bevor er zum Überholen gegeben wird! |
Wed Nov 13 12:12:08 CET 2019 | pico24229
Sehr schöne Bilder aus canada, da bekommt man immer nur wenig mit.
Wed Nov 13 13:55:02 CET 2019 | Gany22
Danke! Habe tatsächlich sehr wenige gemacht, da ich mit leichtem Gepäck unterwegs war, aber die Eindrücke waren schon sehr bleibend. Ein Teil von mir wäre am liebsten dort geblieben.
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