Mon Aug 17 10:49:43 CEST 2015 | Ascender | Kommentare (40) | Stichworte: 3er, BMW, E30
Hallo liebe Motor-Talker!
Wie im letzten Blog-Artikel angekündigt erfolgt nun der Nachbericht zum Lauf #5 der GLP-1 auf der Nordschleife, welche dieses mal den Titel "Venntrophy" führte.
VorbereitungenDas gesamte Unterfangen stand ursprünglich unter keinem guten Stern, und so verwundert es kaum, dass die Dinge dann doch einen etwas schlechteren Lauf nahmen. Zunächst ging dem Ganzen eine kaputte Zylinderkopfdichtung des Fahrzeugs voraus. Nachts und an den Wochenenden schraubten wir die Kiste wieder zusammen. Kurz vor Nennschluß wurde das Auto fertig, und sollte eigentlich besser als vorher funktionieren. Eigentlich...
Überschattet wurde alles dann vom plötzlichem Ausfall meiner geplanten Beifahrerin. So entschloss ich mich kurzfristig dazu einen Motor-Talker einzuladen mein Beifahrer zu werden. Immerhin hat letzteres ganz gut funktioniert. Mein Dank geht nochmal in Richtung Flo-95, der wirklich sehr tapfer war und alle Strapazen und Missgeschicke gekonnt ignorierte, und mir so die Möglichkeit gab mich auf das Fahren zu konzentrieren.
Ich (l.) und Flo (r.)Kurz vor dem Rennwochenende zeichnete sich ab, dass es eine stressige Arbeitswoche werden würde. Unter anderem musste ich am Freitag Abend noch einen externen Geschäftstermin wahrnehmen. Wie man sich vorstellen kann kam mir dies sehr ungelegen, da ich am Samstag bereits um 3 Uhr in der Früh aufstehen musste. Normalerweise nehme ich mir den Tag vor der Veranstaltung frei, aber aufgrund des Termins war dies nicht möglich. So musste das Auto dann am Donnerstag Abend vorbereitet werden. Unter anderem wechselte ich auf Semi-Slicks. Das Equipment wurde im Fahrzeug verstaut und die Dokumente wurden vorbereitet. In der nachmittaglichen/abendlichen Sonne hätte ich mich lieber im Biergarten gesehen. Am nächsten Tag machte ich mich mit der Dose auf dem Weg ins Büro, und danach sogleich zum Kunden.
Freitag, am späten Abend, traf ich nach dem Termin schließlich bei meiner Freundin ein, welche die Anweisung bekam mich notfalls mit Gewalt aus dem Bett zu befördern, falls ich den Wecker überhören sollte. Dies sollte jedoch nicht nötig sein. Ganze zwei Stunden Schlaf später ertönte das nervenraubende Weckersignal. Nach dem Duschen und dem Anziehen ging es wieder direkt auf die Bahn.
Die Ankunft am Nürburgring wurde kurz vor sechs Uhr Morgens registriert. Zwei Minuten musste ich noch an der Tankstelle warten bis diese öffnete und ich das Auto volltanken konnte. Der Reifendruck wurde nocheinmal überprüft - dabei habe ich alle Viere auf 1,8 Bar Druck gesetzt. Ein Erfahrungswert mit dem ich eigentlich ganz gut zurecht kam,...
Kurz darauf traf ich schließlich Flo-95, welcher bereits vor dem Nennbüro in seinem blauen Suzuki Swift Sport wartete. Ein wirklich schönes Auto. Müde, aber gut gelaunt, machten wir uns als erste an die Dokumentenabnahme. Die Besatzung des Nennbüros war wie immer sehr freundlich und aufmerksam. Die Organisatoren sind einfach Klasse! Sie halten diese Amateur-Serie am Leben - und das zum Großteil auf ehrenamtlicher Basis. Uns wurden Unterschriften abverlangt, für die wir im Gegenzug unsere Startnummern und den Transponder ausgehändigt bekamen. Flo-95 erwies sich kurz darauf als äußerst hilfreich bei der Anbringung der Aufkleber. Notwendigerweise luden wir noch meinen ganzen Krempel in den Swift um, damit die Brocken nicht so rumfliegen. Wer braucht auf einer Rennstrecke schon Werkzeug?
StartaufstellungNach der technischen Abnahme, die merkwürdigerweise diesmal sehr kurz war, stellten wir das Auto auf dem nahegelegenen Parkplatz ab und unterhielten uns mit anderen Teilnehmern. Ich traf den einen oder anderen Bekannten. Es war ganz nett. Nach etwas Wartezeit (wir waren ja sehr früh da), erwartete uns die Fahrerbesprechung wie immer unter freiem Himmel via Megafon. Nach den mahnenden Worten der Sportdirektoren durften wir jedoch unsere Helme aufsetzen und die Motoren starten.
Das Auto fühlte sich zunächst echt toll an. Wir hatten aber ein paar Probleme mit unserer Stoppuhr. Ich muss gestehen, dass ich wenig Zeit hatte mit ihr im Vorfeld zu üben. Die Uhr ist neu und hat eine ganze Ecke gekostet. So gab ich Flo-95 leider falsche Anweisungen, und dieser sah sich gezwungen komplizierte Berechnungen im Kopf anzustellen, damit wir einigermaßen unsere Zeiten trafen.
Anfangsschwierigkeiten waren ohnehin nicht auszuschließen bei einer neuen Fahrer-Paarung. Das war mir von Anfang an bewusst und das habe ich meinem Beifahrer auch so mitgeteilt. Ich mache ihm da keine Vorwürfe. Uns ging es von Anfang an nicht darum einen Pokal mitzunehmen, sondern nur um den Spaß an der Sache.
Niiiiiaaahmm!!!Nach ein paar Runden, es lief bis auf die Stoppuhr-Sache ganz gut, merkte ich wie die Reifen immer schwammiger wurden. Ich nehme einfach mal an, dass sie zu heiß wurden - dem Luftdruck geschuldet. Wie gesagt: Normalerweise komme ich mit 1,8 Bar immer gut zurecht. Ohne die Möglichkeit zu haben den Druck für das restliche Rennen zu senken, fuhr ich vorsichtiger weiter, und ließ den Reifen immer wieder genug Gelegenheit sich etwas abzukühlen. Die Asphalttemperaturen trugen sicher zu dem Umstand bei. Doch das sollte eine meiner geringsten Sorgen werden, wie sich später im Bereich "Kesselchen" zeigen sollte: Plötzlich hielt ich meine Schaltstange lose in der Hand! Was war das denn schon wieder? Gut, dass dies mir nicht vor einer engen Kurve passiert ist, sondern beim Hochschalten. Ich nutze die Motorbremskraft gerne mit. In der Mittelkonsole klaffte ein Loch, der Dritte Gang war eingelegt. Ich trat die Kupplung, setzte den Warnblinker, und hielt an einem geraden Stück auf dem Grünstreifen. Freundlicherweise schwenkten die Posten hinter uns die gelbe Flagge um die anderen Teilnehmer zu warnen.
Nach etwas rumfummeln dachte ich, dass ich es wieder hinbekommen hätte, aber die Schaltstange wollte partout nicht an Ort und Stelle verbleiben. Und dann... würgte ich ab, als ich dachte es wäre kein Gang mehr drin. Da flossen mir schweren Herzens die Worte "Dann ist die GLP wohl für uns gelaufen." über die Lippen. Doch, Hoffnung in Sicht: Nach etwas mehr rumfummeln (darin bin ich gut), steckte die Stange wieder einigermaßen fest in ihrer Verankerung. Trotzdem fuhr ich vorsichtig weiter. Ich wusste ja nicht wie stabil das Konstrukt nun war.
Eigentlich hatte ich vor nicht mehr zu schalten, da das Risiko zu hoch war, dass die Stange erneut lose werden würde. Ich hatte sowas ohnehin noch nie erlebt. Eigentlich ist das ein Qualitäts-Teil, und alles war super ordentlich verbaut worden (scheinbar ja doch nicht). Aber schon nach einigen Streckenabschnitten verwarf ich diesen Plan wieder. Von nun an schaltete ich vorsichtiger, und ich drückte die Stange dabei jedes mal mit meiner Hand nach unten um zu verhindern, dass sie aus der Halterung rausrutscht.
Diese Panne hatte uns in unserer Rundenzeit deutlich nach hintengeworfen, aber wir hatten zum Glück mit ausreichendem Sicherheitsspielraum kalkuliert, falls es regnen sollte. Nach einem 2-Sekunden-Stopp in der Wartezone ging es auch schon los in Richtung Ziellinie. Es gibt ja eine maximale Rundenzeit, welche einzuhalten ist, wenn man nicht disqualifiziert werden möchte!
Kurzum: Bei weitem nicht mein bester GLP-Lauf, aber auch nicht mein schlechtester. Wir sahen immerhin die Zielflagge!
Die Schaltung hielt übrigens noch bis nach Hause (), wo ich vor Erschöpfung ins Bett fiel und erstmal schlief.
In den nächsten Tagen mache ich mich wieder über das Auto her. Ich habe jetzt erstmal zwei Wochen Urlaub in denen ich das angehen kann um für den nächsten Lauf hoffentlich besser gerüstet dazustehen.
@Flo-95:
Du bist ein netter Kerl. Ich würde dich gerne zukünftig weiterhin bei der GLP sehen. Hoffentlich funktionieren eure Pläne.
Einen speziellen Dank möchte ich noch an Sven Walther richten, der mir den Großteil der Fotos, die ihr hier sehen könnt, kostenlos zur Verfügung gestellt hat! Auf seiner Internetseite knallbuechsen.de könnt ihr seine Arbeit bestaunen. |
Mon Aug 17 11:20:00 CEST 2015 | flo-95
Danke nochmal für die Möglichkeit, die GLP aus Beifahrerperspektive zu erleben.
Klar, lief nicht alles rund und das Endergebnis war nicht überragend, aber Spaß gemacht hat es dennoch, auch wenn 3 Stunden Nordschleife am Stück mit ebenso wenig Schlaf in der Nacht zuvor anstrengend sind, gerade beim ersten Mal, wenn man das noch nicht gewohnt ist.
Als wir dann im Kesselchen anhalten musste, dachte ich auch schon, es wäre nun vorbei, aber trotz dieses Problems lief es anschließend recht gut, wobei wir ja das Glück hatten, dass sich die Schaltstange in der Setzrunde verabschiedete. Eine Runde später und wir wären garantiert ganz am Ende des Klassements gelandet, dank der Standzeit von ca. 2 Minuten.
Da Übung bekanntlich den Meister macht, bin ich gerne auch wieder dabei, eventuell wieder als Beifahrer oder auch mal als Fahrer, mal sehen, was sich ergibt.
Mon Aug 17 11:21:58 CEST 2015 | Dynamix
Erst hattest du kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. Wenigstens hast du es durchs Ziel geschafft
Mir wäre an dem WE eh ein Termin dazwischengekommen, von daher bin ich froh das es mit uns nicht geklappt hat
Mon Aug 17 11:37:26 CEST 2015 | Ascender
Ja, das stimmt schon. Ich war auch nach der Standzeit zunächst sehr vorsichtig unterwegs, weil ich nicht wusste ob es hält. Wie gesagt: Ich setze häufig die Motorbremse ein, und wenn das Runterschalten nicht funktioniert, dann bekomme ich ein Problem.
Mon Aug 17 15:16:55 CEST 2015 | Schattenparker51525
GLPs sind immer genial, auch wenn immer etwas schief geht .
Zum Zeit messen habe ich noch einen Tipp. Mit der App Harry's Laptimer kann man legal cheaten und bekommt nebenbei noch eine detaillierte Analyse wo man sich verbessern kann.
Ich würde aber unbedingt empfehlen einen externen GPS Empfänger dazuzukaufen
Mon Aug 17 19:00:37 CEST 2015 | dodo32
Ja, das ist Rennsport. Ab und an fällt halt mal ein Teil weg . Wir waren am vergangenen WE in der Slovakei. Auto hat gehalten und es reichte zu einer 2:37
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Mon Aug 17 21:01:27 CEST 2015 | Goify
Sag mal, kann es sein, dass du beim Reifendruck vergessen hast, das Flo-95 mitfährt, der großer Sprung ins Fettnäpfchen, nicht der Dünnste ist? Soll keine Kritik sein, aber im Eifer des Gefechts kann das schon mal vergessen werden.
Klasse, dass du hier darüber berichtet hast. Bin auf mehr von dir/euch gespannt.
Tue Aug 18 00:47:54 CEST 2015 | el lucero orgulloso
Flo hat mir schon ein wenig erzählt, aber es war natürlich auch sehr interessant, das alles aus Besitzer- und Fahrersicht geschildert zu lesen.
Im Großen und Ganzen klingt das alles jedenfalls nach sehr viel Spaß und dieser steht im Endeffekt ja im Vordergrund - und gerade die Pannen lassen einen im Nachhinein, wenn man an solche Erlebnisse zurückdenkt, oft noch mal schmunzeln.
Tue Aug 18 08:55:44 CEST 2015 | Shorty-McNugget
toller Bericht!
Scheint eine ganz schön spaßige Angelegenheit zu sein.
Shorty
Tue Aug 18 08:59:18 CEST 2015 | Ascender
Goify, das hat nichts mit Flo zu tun gehabt. Eher etwas mit den Temperaturen. Nun sind wir ja keine Profis, und daher messe ich im Vorfeld nicht die Streckentemperatur. "Überfahren" habe ich die Reifen auch nicht. Schon nach kurzer Zeit schmierten sie. Da war zu viel Druck drin.
Tue Aug 18 09:01:26 CEST 2015 | Goify
Wie hoch ist denn der Luftdruck nach ein paar Runden auf der Rennstrecke im Sommer im Schnitt, wenn du vorher mit 1,8 bar startest?
Tue Aug 18 09:12:36 CEST 2015 | Dynamix
Welche Auswirkungen hat denn der Luftdruck in dem Umfeld auf das Handling? Bei Straßenautos bewegt man sich ja auch immer so im Bereich 1,6 - 2,0 bar. Ist niedriger Luftdruck auf der Rennstrecke besser?
Wäre super wenn du das mal für Dummies erklären könntest
Tue Aug 18 10:19:14 CEST 2015 | Ascender
Ja, niedriger Luftdruck = mehr Auflagefläche = mehr Grip.
Wenn der Luftdruck zu hoch wird, fangen die Reifen an zu schmieren = weniger Haftung.
Goify, das kann ich dir nicht sagen, da ich häufig noch eine Auslaufrunde fahre, damit das Auto wieder abkühlt.
Ich messe danach nicht mehr, nehme aber mal an, dass der Druck dann höchstens bei 2 bis 2,2 Bar liegt.
Tue Aug 18 10:25:47 CEST 2015 | dodo32
..ich habe eher die gegenteilige Erfahrung. Bin mit 1,6 hinten und 1,5 vorne gefahren zum Schluss und das schmiert bei hohen Außentemperaturen deutlich früher bzw. der Reifen baut schneller Temperatur auf. Mit 1,7 / 1,6 war es erheblich besser. Der niedrige Druck in Verbindung mit dem überfahren der Reifen hat mir meinen ersten Dreher ins Kiesbett beschert. Tja, man soll halt nicht jagen, was man nicht töten kann => https://www.youtube.com/watch?v=0ShUQbVJhAw
Tue Aug 18 10:30:40 CEST 2015 | sony8v
servus
nicht ganz wenn weniger luft im semi ist arbeitet er mehr und wird besser warm und die temperatur braucht der semi um gut zu arbeiten.
aber auch nicht zu viel temperatur denn dann schmiert der semi
auch nicht ganz richtig
ist zu viel luft drin im semi dann wird der nicht richtig warm und deshalb weniger grip
auf einen serienreifen wirkt sich der druck nicht so sehr aus wie bei den semis ( oder sliks )
semis und sliks haben eine sehr steife seitenwand ( weitaus mehr als ein strassenreifen) man merkt es kaum wenn in den semis oder sliks fast keine luft mehr drin ist durch die steife seitenwand
so nebenbei ich bin mit dem 2er golf hinten mit semis mit nur 0,9bar gefahren damit der bei dem leichten heck überhaubt warm wird
bei den rallyes bin ich hinten 1,2 und vorne 1,6 gefahren
Tue Aug 18 11:08:37 CEST 2015 | Goify
Erstaunlich, welch geringe Drücke Semis benötigen. Straßenreifen kann man nahezu unabhängig vom Fahrzeug nicht mit weniger als 2 bar fahren. In meiner C-Klasse fahre ich 2,3 bar vorne und 2,5 bar hinten und es ist nicht zu hart und die Straßenlage ist optimal. Mit 0,2 bar weniger ist er gefühlt schwammiger. Ob auch langsamer, glaube ich nicht.
Tue Aug 18 11:17:46 CEST 2015 | sony8v
ja das stimmt mit dem semis und auch sliks das kommt wie oben geschrieben von der sehr steifen
seitenwand
die strassenreifen sind auch auf komfort ausgelegt und die seitenwand ist erheblich weicher
Wed Aug 19 14:30:44 CEST 2015 | stahlwerk
...bevor ihr hier weiter mit Lüftdrücken rumwerft:
Erstmal zählt der Kaltluftdruck als Basis und der ist entscheident für den "späteren" Warmluftdruck mit dem der Reifen im Wettbewerb (ordentlich) fährt !
Zum zweiten ist beim Kaltluftdruck massgeblich das Fahrzeuggewicht bzw die entsprechende Achslast wichtig und darüber hinaus die Reifenkonstrucktion, und auch die Federraten des Fahrwerks spielen eine, wenn auch untergeordnete Rolle !
Am besten setzt man sich mal mit dem Reifenhersteller bzw der Sportabteilung des Reifenherstellers in Verbindung, erläutert denen Achslasten, Antriebskonzept, Achsgeometrie und Verwendungszweck und die sagen Dir dann welcher Luftdruck grob der richtige ist...der Rest ist Feineinstellung in 0,1 bar-Schritten hoch oder runter...je nachdem welcher Fahrbahnbelag da ist und welche Asphalttemperatur herrscht .
Es bringt nichts hier Luftdruckempfehlungen auszusprechen...ein leichtes Gruppe F Auto benötigt mit dem gleichen Reifen/Semi andere KALTLUFTDRÜCKE als ein vollgepacktes Gruppe G Auto...!!!
Noch ein weiteres Beispiel:
Ein Kumho Semi oder ein Hankook benötigt wegen seiner extrem harten Flanke auf dem gleichen Auto einen anderen bzw geringeren Kaltluftdruck als ein in der Reifenflanke/Konstruktion etwas weicherer Semi von Yokohama ...auch spielt die Reifenmischung sowie die montierte Reifenbreite noch eine Rolle.
Wed Aug 19 14:41:14 CEST 2015 | stahlwerk
Noch eine Empfehlung am Rande:
Neben einem exacten Luftdruckprüfer tun ein Infrarot- Temperaturmessgerät und eine Exxeltabelle hier vortreffliche Dienste.
In der Tabelle werden Reifen/-grösse, Wetter, Ashaltbelag-/Temperatur, Kaltluftdruck und Warmluftdruck und die Laufflächentemperaturen über die gesamte Reifenbreite festgehalten/notiert und auch die Fahrzeugbalance beim Wettbewerb entsprechend niedergeschrieben...immer von einem Basiskaltluftdruck für das entsprechende Fahrzeug ausgehend.
So hat man später ein entsprechendes "Nachschlagewerk" und kann schnell auf wechselnde Bedingungen reagieren...
Wenn die Reifentemperatur bei korrektem Warmluftdruck über die gesamte Laufflächenbreite von der Innen- zur Außenflanke max. 7°C Unterschied beträgt und das Laufbild gleichmäßig ist, ist meist alles im grünen Bereich...!
Wed Aug 19 15:59:40 CEST 2015 | sony8v
das ist vollkommen richtig was du schreibst steel
ich wollte nur kurz erklären da die frage aufkam wiso ist das mit dem Luftdruck bei dem semis und wie verhält der sich im groben da scheinbar Ascender nicht ganz wusste was passiert wenn zuwenig oder zu viel Luftdruck im semi ist
meine angegeben luftdrücke sind keine Empfehlungen sondern nur zur Veranschaulichung das man einen semi mit einen strassenreifen nicht vergleichen kann
deine Beschreibungen zu der Vorgehensweise finde ich super erklärt und auch der tipp mit der Tabelle ist hervorragend
Wed Aug 19 18:09:22 CEST 2015 | stahlwerk
@sony: ...ich will damit auch sagen dass es hier genug Leute gibt die das mit den Luftdrücken hier evtl. falsch interpretieren. Denn mit Luftdrücken ist das so eine Sache und ein Semi oder gar ein Slick ist eben eine ganz andere Nummer wie ein Strassenreifen oder ein UHP-Reifen...deshalb auch der Hinweis in meinem Post " mit Luftdrücken rumwerfen" !
Mit unter 2 bar Luftdruck zu fahren ist bei einem Strassenreifen schon durchaus gefährlich...es drohen Beschädigungen oder gar ein Reifenplatzer...!!!
Ansonsten kein Ding...ich geb gerne Tipps zu dem Thema.
@ascender: Ein Reifen mit zuviel Luftdruck schmiert nicht...er hat einfach keinen Grip bzw baut nicht genügend Grip auf. Ein Reifen der schmiert ist meist überhitzt bzw arbeitet zu lange in einem ungünstigen Temperaturfenster bzw die Reifenmischung passt nicht. Geht das zu lange, fährt man den Reifen regelrecht kaputt...man kann ihn wegwerfen ! Auch mit der Aussage zum Verhältniss "Luftdruck/Grip" wäre ich vorsichtig...das kann man so nicht verallgemeinern.
Am besten ist es Du telefonierst mal mit dem TOYO Renndienst, lieferst denen entsprechende Angaben zu Deinem Auto und Verwendungszweck...die sagen Dir welcher Kaltdruck in etwa ok ist.
Als Ergänzung noch ein Reifentipp von mir:
Probiere mal auf Deinem E30 den Michelin Pilot Sport Cup (den alten, nicht den "Sport Cup 2) oder den Dunlop Direzza 03G...die sind deutlich besser als der Toyo...wirst sehen !
Wed Aug 19 18:38:49 CEST 2015 | dodo32
Genau so machen wir es seit dem vergangenen Jahr schon. Auch meine Druckbeispiele dienten lediglich der Veranschaulichung. Wenngleich ich der Meinung bin, dass der E21 und der E30 unter identischen Bedingungen mit gleichen Reifen durchaus zum Anfangen mit dem gleichen Druck gefahren werden können. Freilich spielt mehr mit rein, aber irgendeinen Ausgangspunkt braucht man ja, bevor man da gleich mit Achsgeometrie und Anrufen beim Reifenhersteller anfängt
Wed Aug 19 19:45:39 CEST 2015 | stahlwerk
...eben, und wer einen Rennreifen oder Semi kauft für den ist der erste Ansprechpartner der Reifenhersteller bzw die entsprechende Sportabteilung.
Wenn ich mir jetzt den Semi der Marke X kaufe mit dem ich keine oder nur geringe Erfahrungswerte habe, dann frage ich dort an bzw nach indem ich denen alle Infos gebe die sie benötigen. Es nutzt nichts hier sozusagen "ins Blaue" zu testen...ich benötige IMMER mindestens einen Basiswert zum Reifen und das ist meist zuerst der vom Hersteller empfohlenen Kaltluftdruck !
Natürlich kommen erst später so Feinheiten zusammen und ins Spiel wie Achsgeometrien usw.
Ein gutes Beispiel ist das ich den Kumho anders "händeln" muss als den Yokohama. Da reicht schon aus daß der Yokohama eine weichere Flanke aufweist als der Kumho oder anders ausgedrückt, wenn ich den Kumho mit dem gleichen Kaltluftdruck fahren würde wie den Yokohama bekäme ich damit nie eine gute Performance bzw ordentliche Zeiten gefahren...
Wed Aug 19 20:35:25 CEST 2015 | Goify
Wenn man das so betrachtet, wie realistisch ist es dann, dass die Motosport-Journalisten bei den oft verwendeten Semi-Slicks den richtigen Luftdruck verwenden? Ich glaube ja kaum, dass die sich herantasten. Entweder sie bekommen ein perfekt abgestimmtes Fahrzeug vom Hersteller überreicht (was oft zufällig ein paar PS mehr hat) oder sie fahren einfach nach Gefühl oder wie der Reifen eben gerade aufgepumpt ist.
Wed Aug 19 22:24:52 CEST 2015 | dodo32
Da hast Du Recht. Ich muss auch noch bei Hankook anrufen wegen der Regenreifen. Das schiebe ich allerdings seit nun 3 Jahren vor mir her. Beim Toyo R888 war und ist es kein Problem, weil der Reifen bei der 325er Challenge vorgeschrieben ist und der Reifen von vielen beim Histocup gefahren wird.
@Goify: diese Frage lässt sich wohl hier nicht mit letzter Gewissheit klären. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Hersteller eine Empfehlung für den Kaltdruck abgibt. Freilich auf Basis des zu testenden Fahrzeugs.
Thu Aug 20 17:30:03 CEST 2015 | Ascender
Sorry, dass ich mich hier nicht mehr zu Wort gemeldet habe. Ich bin momentan im Urlaub. Wir machen eine kleine Deutschland-Tour entlang der Mosel. Derzeit befinden wor uns in Trier, wo heute Abend die Rally-WM zu Gast ist.
Ich habe hier schlechtes Internet - selbst das Hotel-W-Lan ist recht langsam. Wenn ich wieder daheim bin, schreibe ich noch etwas zu dem Thema.
Sat Aug 22 10:06:40 CEST 2015 | Ascender
Ich bin wieder daheim.
Ich habe verallgemeinert, das stimmt, weil ich meine Aussage so simpel wie möglich halten wollte. Des Weiteren war ich da schon im Begriff meine Sachen für den spontanen Urlaub zu packen.
Der TOYO-Renndienst wäre wohl falsch, wenn ich "Regal Racer" fahre.
Die werden wahrscheinlich sogar deutlich besser sein als die Regal Racer. Aber auch entsprechend teurer. Man muss das immer abwegen. Ich bin nicht bei der Formel 1 unterwegs, das sage ich immer wieder. Mir geht es nicht um eine möglichst gute Platzierung, und Rundenzeiten spielen bei der GLP-1 sowieso keine Rolle. So what? Es geht mir um einen möglichst haltbaren Reifen, der 12 Runden Nordschleife am Stück verträgt und mit dem ich nach der Veranstaltung wieder nach Hause tuckern kann.
Die Reifen-Tipps sind aber gut, vielen Dank. Falls es mir bei anderen Veranstaltungen darum gehen sollte, sind diese Reifen meine erste Wahl.
So etwas habe ich auch. Allerdings bewegen wir uns bei der GLP-1 im absoluten Amateur-Bereich.
Wenn ich ins Fahrerlager komme ist es vorbei mit Luftdrücken. Ich kann bestenfalls noch Druck ablassen. Einen Kompressor schleppe ich nicht mit. Es gibt auch keine Test-Runden oder Qualifikationsrunden bei denen man wieder an die Box kommen und Justierungen vornehmen lassen kann. Ich habe dort auch noch niemanden mit einem Thermometer rumspringen sehen.
Bei den Regal Racern bin ich mit 1,8 BAR bei vielen Wetter-Konditionen wunderbar zurecht gekommen.
Diesmal nicht.
Ich habe aber auch einen konkreten Verdacht woran das liegen könnte. Ich muss das noch genauer testen. Der Reifen vorne rechts hat schleichenden Druckverlust unter Last. Mir ist es an diesem Tag nicht aufgefallen. Ich habe Flo noch im Auto gesagt, dass sich der Reifen vorne rechts schwammig anfühlt. Das wird das gewesen sein.
Ich werde mal den Reifen etwas belasten, auf Autobahnauffahrten und dort wo es die STVO erlaubt.
Vermutlich ist das Ventil kaputt. Das kann man ja recht einfach ersetzen.
Sat Aug 22 14:38:01 CEST 2015 | dodo32
Ich auch nicht. Da reicht eine simple Doppelzylinder Fußluftpumpe.
Die Regal Racer sind ok. Ich kenne auch einige die damit unterwegs sind. Der Toyo R888 ist sehr empfehlenswert. Insbesondere weil gerade das neue Modell herausgekommen ist und daher der "alte" preislich interessant ist. Wenn Du den Reifen nicht völlig überfährst hält er auch einige Zeit.
Sat Aug 22 15:12:34 CEST 2015 | Ascender
Wobei ich mit einer Fußpumpe wieder das selbe Problem habe. Wo lasse ich das Ding im Fahrerlager stehen? Es gibt keine Schließfächer, und bei der Anzahl der Teilnehmer (auch viele Erststarter dabei) würde ich auch nicht ausschließen, dass etwas wegkommt. Im Auto möchte ich das nicht rumfliegen haben. Zumal man, wie gesagt, keine Möglichkeit hat an die Box zu fahren, sobald man unterwegs ist. Es gibt zwei Tankrunden (Runde 6 und 7 - Nordschleife wohlgemerkt), bei denen man sowas machen kann. Da es eine maximale Rundenzeit gibt, darf man sich dabei auch nicht ewig Zeit lassen...
Ich würde euch ja bei einem normalen Rennen zustimmen, wo man viel während des Trainings noch erproben kann - und selbst im Qualifying besteht dazu noch ausreichend Gelegenheit. Bei der GLP gibt es diese Möglichkeiten jedoch nicht.
Erschwerend kommt hinzu, dass wir am frühen morgen die ersten auf der Rennstrecke sind. Und da die Renndistanz sehr groß ist, verändert sich die Strecke im Laufe des Tages. Wir sind ja drei Stunden unterwegs gebe ich zu bedenken.
Das war bisher kein Problem und ist jetzt erstmalig in der Form aufgetreten. Es wird meiner Meinung nach etwas überbewertet.
Sat Aug 22 15:16:41 CEST 2015 | Ascender
Sowohl als auch.
Es gibt Magazine, die testen etwas ausführlicher, etwa die "Sport Auto". Die bekommen natürlich die Fahrzeuge, sowie die Reifen gestellt, und die Fahrzeuge werden von dem jeweiligen Hersteller/Tuner auch so perfekt wie möglich vorbereitet.
Die Sport Auto hat auch öfter mal Reifentests veröffentlicht. Die tasten sich da garantiert ran. Denen liegen natürlich auch die Empfehlungen der Reifenhersteller vor.
Sat Aug 22 17:34:55 CEST 2015 | dodo32
Wenn man keine Möglichkeit hat darauf Einfluss zu nehmen, dann natürlich ja. Unter den von Dir geschilderten Umständen war es ja schließlich nicht möglich. Dennoch sei die Anmerkung gestattet, dass das Thema durchaus eine recht hohe Relevanz hat. 0,2 Bar hin oder her sind Welten. Insbesondere auch eventuelle Druckunterschiede von vorne zu hinten. Ich hatte z.Bsp. den "Fehler" gemacht, dass ich im letzten Lauf bei durchaus extremen Außentemperaturen mit aus meiner Sicht zu wenig Druck unterwegs war. Dies hatte nach ca. 3 Runden zur Folge, dass die Reifen eindeutig zu warm waren. Der Dreher kam auch nicht von ungefähr. Klar, ich war zu schnell aber am Morgen des gleichen Tages wäre das in dieser Form sicher nicht passiert.
Sat Aug 22 17:45:55 CEST 2015 | Ascender
Bernd, das will ich doch auch garnicht abstreiten. Wir sind da grundsätzlich einer Meinung. Alles gut.
Sat Aug 22 18:30:11 CEST 2015 | dodo32
Das sowieso. Finde ich im übrigen super, dass es hier auf MT doch eine Handvoll Leute gibt, mit denen man über solche Themen überhaupt reden kann. Auch wenn es doch einige Motorsportler gibt so sind offensichtlich nur wenige hier
Sat Aug 22 22:50:34 CEST 2015 | Ascender
Das finde ich auch, und das weiß ich sehr zu schätzen. Ich habe leider nicht sehr gute Erfahrungen mit anderen Motorsportlern gemacht. Klar, die sind häufig nett, und man kann den einen oder anderen sicherlich in ein Benzingespräch verwickeln. Ich musste aber auch leider erfahren, dass sie ihr Hobby bzw. ihren Beruf häufig glorifizieren und mystizieren. So Sprüche in der Art von "Bin mit 290 durch die Fuchsröhre gekachelt!", oder "In der einen Runde bin ich bei Nebel noch drei mal an den Sprunghügeln abgehoben!" - das Äquivalent zu den "Von Hamburg nach Köln in zwei Stunden!"-Sprüchen.
Da zieht sich bei mir schon alles zusammen. Es gibt wahnsinnig viele Leute, die meinen sie wären überhaupt die größten.
Und viele sind sehr verschlossen, und haben regelrechte Paranoia, dass man sich von ihnen und ihren Autos was abgucken könnte. Gegenüber Einsteigern sind viele auch sehr zurückhaltend.
Gerade auch deshalb ist der Einstieg in den Motorsport schwierig. Das wollte ich mit meinem Blog schon früher immer wieder anders handhaben und ein breiteres Publikum ansprechen. Mir hat damals keiner geholfen. Das musste ich mir alles erarbeiten.
Sat Aug 22 22:54:36 CEST 2015 | dodo32
Ich weiß was Du meinst. Am Histocup gibt es so etwas nicht. Da hilft jeder jedem
Sat Aug 22 23:01:42 CEST 2015 | Ascender
Das ist löblich. Das ist eigentlich auch in der GLP so. Von der VLN habe ich mich schon lange verabschiedet. Die Kosten sind explodiert, und seltsamerweise bezahlen die GT3-Fahrzeuge dort fast genauso viel wie die kleineren Klassen. Eigentlich zahlen die kleineren Klassen 70% der gesamten Nennkosten.
Es findet in den letzten Jahren eine erhebliche Professionalisierung in den kleineren Serien statt. Das sehe ich auch mit gemischten Gefühlen. Die kleinen Teams in der VLN haben es mir nachgemacht und starten dafür jetzt wieder in der RCN, welche ihrerseits mit hochklassigeren Fahrzeugen startet. Bedeutet im Umkehrschluss auch, dass die RCN schneller und teurer wird, und dass die Fahrer dort mehr Risiko eingehen.
Sat Aug 22 23:02:07 CEST 2015 | Dynamix
Ich kenne das noch von ganz anderen Hobbys. Da wird sich auf der einen Seite über zu wenig Nachwuchs beschwert und auf der anderen Seite Neulinge eingeschüchtert wo es nur geht. Die soll mal einer verstehen.
Sat Aug 22 23:14:47 CEST 2015 | dodo32
Kenne ich auch zur Genüge. Und nein, das kann man nicht verstehen, wenn man jemand ist, der auch gerne den Nachwuchs der "eigenen" Sache fördert und fördern möchte.
Kosta, komm einfach zu uns zum fahren und alles wird gut. Kannste Deine Frau mitnehmen, wir chillen gemütlich im Fahrerlager herum und Abends auf einen Umtrunk ins Hotel. Alles entspannt, alles geil
Sat Aug 22 23:21:20 CEST 2015 | Ascender
Vielleicht mache ich das eines Tages sogar. Das habe ich mir sowieso immer mal vorgenommen. Das Budget ist knapp, die Entfernung leider groß. Ich fürchte in diesem Jahr wird das nichts.
Sat Aug 22 23:26:01 CEST 2015 | dodo32
So genial die Grundidee des Histocup ist, genau das, ist das Problem. Selbst wenn ich nach München ziehen würde, hätte ich immer noch 600 Kilometer zum Pannonia-, zum Slovakiaring oder nach Brünn. Es kommt auch soweit ich weiß nur einer aus NRW. Je nach Region und Autobahnanbindung ist bzw. wäre man aus einigen Ecken Deutschlands sehr lange unterwegs. Und das ist sehr schade. Ich bin dennoch der felsenfesten Überzeugung, dass Du da super reinpassen würdest.
Deine Antwort auf "Pleiten, Pech und Pannen."