• Online: 3.536

Getriebeölwechsel am O2S 6-Gangschaltgetriebe

Getriebeölwechsel - leichtgemacht bei einem Touran / Golf 1.4 l TSI mit einem O2S 6-Gangschaltgetriebe

Fri May 10 13:20:29 CEST 2013    |    olfuss    |    Kommentare (9)

Noch ein paar Bilder die im Blog Getriebeölwechsel am O2S 6-Gangschaltgetriebe nicht mehr Platzgefunden haben:

 

 

 

Hat Dir der Artikel gefallen? 1 von 1 fand den Artikel lesenswert.

Thu May 09 22:00:04 CEST 2013    |    olfuss    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: 1T, Touran, VW

Benötigtes Material:

 

  • Drehmomentschlüssel
  • 17er Innensechskant Nuß
  • Schlauch (ca. 500 mm lang, Außendurchmesser 10 mm) und passender Trichter
  • diverse Einsätze Vielzahn... (die in einem kleinen Hobbywerkzeugkasten normalerweise vorhanden sind)
  • 2 Stück KFZ-Auffahrrampen 20 cm hoch – Danke Karli
  • Auffanggefäß mit ca. 2-3 l Volumen (mit einer genauen Skalierung zur Inhaltsmessung)
  • 2 l Getriebeöl VW G 052 171 A2 (ca. 1,9 l werden benötigt)
  • Kabelbinder zum Fixieren des Schlauches und Trichters
  • Unterlage aus Karton oder ähnlichem Material

 

Arbeiten:

 

Vor dem Getriebeölwechsel ist es erforderlich, das Fahrzeug gut warmzufahren (~ 20 km). Dann wird es korrekt auf der Rampe plaziert und auf jeden Fall gegen unbeabsichtiges Wegrollen gesichert. Anschließend wird das Auffanggefäß unter die Ölwanne gestellt und die Ölablaßschraube auf der Unterseite des Getriebes vorsichtig gelöst. Bitte aufpassen: das Getriebeöl ist sehr warm!

 

> Normalerweise kann das Getriebeöl nicht komplett im eingebauten und geradestehenden Fahrzeug gewechselt werden, weil durch den geneigten Einbau des Getriebes im Fahrzeug die Öleinfüllschraube zu tief sitzt (gegenüber dem Ölstand im ausgebautem geradestehenden Getriebe) und die Ölablaßschraube nicht an der tiefsten Stelle zum Liegen kommt. Durch meinen Trick das Fahrzeug nur an der Vorderachse um ca. 20 cm anzuheben, ist das Getriebe wieder in einer geraden Position im Fahrzeug. <

 

Ölablaßschraube (grüner Pfeil) und Öleinfüllschraube (roter Pfeil)

 

 

Zum schnellen Ablaufens des Getriebeöls kann die Öleinfüllschraube am Getriebe schon mal geöffnet werden. (Bei mir stand der „alte“ Ölstand genau an der Unterkante der Einfüllöffnung.)

 

 

Das Getriebeöl gut abtropfen lassen. Normalerweise müssten so um die 1,9 l Öl auslaufen. Hierbei ist es sehr hilfreich, wenn man ein Auffanggefäß mit genauer Skalierung benutzt, um zu kontrollieren, wie viel Öl aus dem Getriebe bereits ausgelaufen ist (evtl. können kleine Unterschiede auftreten, wenn der Wagen unterschiedlich hoch an der Vorderachse angehoben wird). Man tut sich anschließend leichter, die Ölmenge wieder genau nach Vorschrift aufzufüllen. Laut Unterlagen sind in einem teilzerlegten Getriebe, bei dem das Öl auf diese Art ausgelassen wird, genau 1,9 l einzufüllen.

 

Nach dem Ablassen des Öls wird die Ölablaßschraube wieder eingeschraubt und mit dem Drehmoment-schlüssel mit 30 Nm angezogen.

 

Um an die Öleinfüllöffnung zu kommen, muss man noch den Luftfilterkasten demontieren. Das hört sich nach viel Arbeit an, ist aber halb so wild. (Die VW-Werkstätte, bei der ich bei einem Kundendienst nach der Möglichkeit eines Getriebölwechsels nachgefragt hatte, schlug dabei die Hände über den Kopf zusammen, weil ja ein Ölwechsel nicht vorgeschrieben sei und man dazu auch noch das ganzen Luftfiltergehäuse ausbauen müsste.) Man muss dazu nur den Luftfilterdeckel aufschrauben (die vielen umlaufenden Schrauben am Deckel). Nach hochheben des Deckels kann man den Ansaugschlauch zum Motor vorsichtig abziehen. Das Gehäuse wird dann nach anschließendem Lösen einer Schraube an der Rückseite des Luftfiltergehäuses, dem Entfernen eines Kühlschlauches und zusätzlichem Abbau der Luftansaugung im vorderen Bereich stark nach oben gezogen, wobei sich das Gehäuse aus zwei Gummihalterungen löst, worin es bei der Montage eingesteckt wurde.

 

Luftfiltergehäuse

Befestigungsschraube des Luftfilters am Fahrzeug: gelber Pfeil; die gelben Kreise sind in etwa die Stellen, wo das Gehäuse nach unten eingesteckt ist

Luftfilterdeckelschrauben: rote Pfeile

Kühlschlauchhalter und Ansaugluftabdeckung: grüne Pfeile

Ansaugluftschlauch (gebogener Kunststoffrohr) durch zusammendrücken der Federschelle nach hinten ablösen: blaue Pfeile

 

 

Nun hat man von oben wunderschön Zugang auf die Öleinfüllschraube am Getriebe. Diese (auch eine 17er Inneninbusschraube) wird herausgedreht und der Schlauch mit Trichter hineingeführt.

 

Öleinfüllöffnung von oben: roter Pfeil

 

... und in der Ansicht von unten: Die Einfüllöffnung mit dem Schlauch und die verschlossene Ablaßschraube.

 

 

Das neue Getriebeöl wird nun vorsichtig durch den Trichter und den Schlauch in das Getriebe eingefüllt.

(Bei mir war dann mit dem Finger, wieder der Ölstand an der Unterkante der Einfüllöffnung zu fühlen.)

Nach dem Einfüllen von 1,9 l wird die Einfüllöffnung wieder mit der Schraube und dem Drehmomentschlüssel (30Nm) verschlossen.

Nun wird wieder der Luftfilterkasten in umgekehrter Reihenfolge wie beim Zerlegen zusammengebaut.

 

Fertig!!!!

 

Nach nun gut 1500km Test des Getriebes mit der Neuen Ölfüllung kann ich nur Bestätigen das sich die Arbeit für mich auf jedenfall gelohnt hat. Das Getriebe lässt sich jetzt wieder schöner und satter Schalten.

 

Diese technischen Infos sind aus besten Wissen und Gewissen gemacht. Für etwaige Fehler kann ich keine Haftung übernehem. Wer mit Arbeiten am Auto nicht vertraut ist, sollte diese Tätigkeit nicht ausführen.

 


Blogautor(en)

olfuss olfuss