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Mein W202 - kommenden Klassiker verkaufen oder alte Mühle behalten?

Thu Jan 07 17:41:02 CET 2016 | Goify | Kommentare (123) | Stichworte: C180, C-Klasse, Goify, Mercedes, Skoda Superb, W202

W202 bei den Catheads

Werte Leser,

ich muss meinen Blog wiederbeleben, da ich mich in einem Dilemma befinde. Ich umreiße kurz die Situation: Nächste Woche wird mir mein neues Auto (Skoda Superb) ausgeliefert, sodass nach längerem Überlegen die Idee in mir reifte, meinen C180 zu verkaufen. Der Skodahändler bietet mir 1.000 € brutto, also 840 € netto.

Daraufhin habe ich mich gleich auf den Weg gemacht und diverse Fähnchenhändler mit Migrationshintergrund aufgesucht. Entweder ein Auto ohne Klimaanlage ist in Afrika sinnlos oder mit viel Wohlwollen würden sie mir 700 € brutto geben. Gelobt hatten sie allerdings alle den tollen Zustand und fragten mich, wieso ich ihn verkaufen will.

Ein Privatverkauf ist für mich nicht möglich, da mein Benz ein Geschäftswagen ist und ich ihn demzufolge mit Gewährleistung verkaufen müsste, was ich natürlich nicht tun werde. Ein kleiner Defekt und ich bin den Verkaufserlös wieder los. Ob ich ihn unter Ausschluss der Gewährleistung als defekt verkaufen kann, ist mir nicht ganz klar, dürfte aber eine ähnliche Grauzone wie bei den Autohändlern sein, die entweder "Defekt" oder "im Auftrag" in den Kaufvertrag schreiben und sich auf der sicheren Seite wähnen.

wir-kaufen-dein-auto.de würde mir unverbindlich 1.273 € brutto anbieten, ich denke, bei einem Vorort-Termin werden davon nur noch 800 € übrig bleiben.

Kurz der Zustand des Wagens: Die Historie ist im Profil und Blog nachzulesen, also auch der wirtschaftliche Totalschaden und anschließende Wiederaufbau samt mittelprächtiger Neulackierung rundum. Für die knapp 170 tkm ist er in gutem Zustand, braucht kaum Öl, alle Verschleißteile sind so weit in Ordnung und es stehen keine dringenden Reparaturen an, eher Kleinigkeiten wie ein defekte Automatikantenne oder beginnender Rost an zwei Türunterkannten im noch nicht sichtbaren Bereich. Auch am Unterboden findet man nach längerer Suche beginnende Korrossion. Die nächste HU ist diesen August fällig.

Er befindet sich nicht in einem Zustand, den ein Sammler sich vorstellt, gehört aber zu den besten 5 % auf dem Gebrauchtwagenmarkt, schaut man sich die Masse an rostigen W202 an.

Mein oben genanntes Dilemma stellt sich nun für mich so dar, dass ich das Gefühl habe, ihn für 800 € quasi zu verschenken, besonders wenn ich mir den dicken Ordner mit Rechnungen für Verschleißteile anschaue. Der Nachbar würde ihn sicherlich gerne wieder zu sich aufnehmen, damit er in einer sauberen und luftigen Garage stehen kann, sodass ich ihn als Sommerauto behalten könnte. Dem gegenüber ist für eine solche Nutzung als Liebhaberfahrzeug dann doch so manches dran zu reparieren, was der Optik und dauerhaften Erhaltung dient.

Er ist eben nicht der Top-Benz, den man sich wegstellt, sondern einfach nur ein Auto mit bei mir 7 Jahren Vergangenheit, etwa 75.000 schönen Kilometern und vielen Erinnerungen. Mir fallen spontan "Deutschland quer" (hier im Blog nachzulesen) und das Treffen bei den Catheads in Erfurt ein (in dessen Blog hier nachzulesen).

Innerfamiliär ist es nicht ganz einfach zu erklären, ein Zweitauto zu haben, wenn man gleichzeitig ein Haus komplett saniert (Status aktuell bei 35 %), andererseits ist es finanziell keine Belastung, den Benz zu unterhalten, besonders wenn man sich in bester Milchmädchenmanier die gesparten Leasingkosten bei möglichen Mehrkilometern gegenrechnet.

Was würdet ihr also an meiner Stelle tun, die alte Gurke endlich verkaufen und sich lieber irgendwann mal einen schönen Oldtimer holen oder einfach behalten, bisschen pflegen und in 5 Jahren weitersehen? Ich freue mich auf sachdienliche Hinweise.

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Kommentare: 123

Thu Jan 07 19:09:25 CET 2016 | _RGTech

Tja, zum Oldtimer mit Patina und persönlicher Historie kann der Wagen schon werden. Sind ja "nur" noch 10 Jahre - die könnten sogar als "Scheunenfund" rumgebracht werden, damit die laufenden Kosten minimal sind. Aufheben für Kinder ist auch immer 'ne nette Idee, wenn man so gar keinen Erlös mehr bekommt. Oder als Winterwagen, falls du irgendwann mal ein Sommercabrio o.ä. nach dem Superb auserwählst, man weiß ja nie

Dass die Möglichkeit zum Privatverkauf nicht läuft, ist sehr schade, denn das wäre die sinnvollste - in Mobile mit ehrlicher Beschreibung einstellen, reellen Preis plus Verhandlunsspielraum aufrufen, und dann warten. Wenn einer kommt - super. Wenn keiner kommt - auch kein Beinbruch. Das ist dann ein bisschen wie Pokern und du überlässt die Entscheidung irgendwie dem Zufall

Thu Jan 07 19:32:30 CET 2016 | Dynamix

Warum nicht wieder als normales Auto laufen lassen? Der Superb wird ja mit Sicherheit nicht nur als reines Geschäfts sondern dann auch Privatauto herhalten oder? Den Benz kannst du behalten und als Youngtimer versichern. Das hält die Kosten unten. Steuer kostet bei dem Auto ja nicht die Welt.

Thu Jan 07 19:51:42 CET 2016 | Druckluftschrauber51254

Das Auto ist bezahlt und wird auch nicht mehr dramatisch im Wert verlieren - also hast du fixkostenseitig im Wesentlichen nur Steuern und Versicherung.

Wenn sich die Kosten für das Unterstellen beim Nachbarn auch noch im Rahmen halten und wirklich nichts dramatisches zu tun ist, dann würde ich versuchen, die Korrosion am Unterboden weiterhin im Rahmen zu halten und das Ding mit einem 4-6 Monats-Saisonkennzeichen den Sommer über etwas zu bewegen.

Gebrauchte Türen in passender Farbe und ohne bzw. mit weniger Rost finden sich ggf. auch mal für einen schmalen Taler.

In 2 bis n Jahren kann man dann ggf. nochmal neu bewerten.

Thu Jan 07 20:15:30 CET 2016 | dodo32

Kurz gesagt: wenn Du ein wenig an dem Wagen hängst und er Dir Freude bereitet => behalten!

Thu Jan 07 20:24:22 CET 2016 | Tete86

Behalte bloß den schönen Wagen, so gut erhaltene gibts selten!

Thu Jan 07 20:50:25 CET 2016 | Erwachsener

Was hindert dich daran, den Wagen erst mal zum Restbuchwert an dich selbst privat zu verkaufen? Der Buchwert dürfte sogar null sein, Autos sind am. W. sechs Jahre lang abzuschreiben.

Mal nur so als Idee wegen der Gewährleistungsfrage beim Weiterverkauf.

Thu Jan 07 21:28:29 CET 2016 | Sp3kul4tiuS

Moin,

ist das in Bremen?

Thu Jan 07 21:39:42 CET 2016 | Ascender

Hallo Goify,

ich kenne das. Man hängt irgendwie an dem Altblech. Man hat viele schöne Erinnerungen daran. Es ist zu Schade ihn wegzuschmeißen, aber auch gleichzeitig unwirtschaftlich ihn zu behalten.

Ich kenne das wirklich gut. Sehr gut sogar.

Normalerweise würde ich sagen: Schalte die Emotionen ab und betrachte es ganz nüchtern.

Bei den jetzigen Fall muss ich allerdings sagen: Der Fahrzeugwert ist so gering, dass du das Auto getrost behalten kannst.

Der Wagen wurde neu aufgebaut und neu lackiert. Einen besseren C180 wird es wohl kaum geben. Und ja, auch der emotionale Wert zählt! Wenn du grad nichts investieren willst: Melde den Wagen ab, stell ihn in die Scheune, lass ihn ein paar Mal im Jahr an, damit keine Standschäden auftreten, und irgendwann, wenn die W202s eine Rarität auf deutschen Straßen darstellen, dann wird der Preis auch langsam wieder steigen für so gut erhaltene Schätzchen. Wenn du den Platz hast, behalte ihn.

Ich weiß, dass er dir fehlen wird wenn er erstmal weg ist. So würde es mir jedenfalls ergehen.

Jetzt ist es ohnehin zu spät. Als die Kiste damals platt war, da hättest du ihn weggeben sollen. Manchmal gibt es sowas wie einen "Point of no return".

Thu Jan 07 22:14:26 CET 2016 | Goify

Oh, ich danke für die Resonanz. Dann fange ich mal oben an:

_RGTech, Sommercabrio, du bringst mich auf Ideen, vielleicht ein E-Cabrio, wobei mein C das denkbar schlechteste Winterauto ist, was es gibt. Habe mich heute wieder im Schnee fast festgefahren.

Dynamix, die Youngtimer-Versicherung müsste mittlerweile möglich sein und erspart mir so das lästige Saisonkennzeichen. Gerade im Winter gibt es immer wieder schöne Tage mit trockenen Straßen.

Tete, da hast du recht, gute W202 sind fast ausgestorben und ich möchte die These wagen, es gibt weniger gute W202 als W201.

Micha, das Unterstellen beim Nachbarn kostet mich pro Saison ein Glas Honig, was ich mit meinem Vater selbst erzeuge. Wir haben da ganz fleißige Mitarbeiter/innen. Sollte das kleinste Problem sein. Dem Rost werde ich schon Herr werden.

dodo, ja das Herz, das ist das einzige Problem. Mein Bruder ist der Rationalist und meinte, ich solle mich über die 800 € freuen, nur was sind schon die paar Kröten.

Erwachsener, der Wagen ist längst abgeschrieben, also er war es schon beim Eintritt in die Firma. Ich kann ihn an mich überschreiben und eine Zeit lang warten und danach privat verkaufen. Ist nur nicht in wenigen Wochen zulässig, da so vermutet wird, dass die Sachmängelhaftung mit diesem Trick umgangen werden soll.

Sp3kul4tiuS, nein, es ist wie in der Bildunterschrift bei den Catheads, die in Erfurt waren.

Ascender, das Wegstellen ohne ihn zu nutzen, halte ich für eine mögliche, aber eher ungünstige Lösung, da so trotz mehrmaligem Laufenlassen des Motors Standschäden vorprogrammiert sind. Ich merkte es bei den zwei Wintern, in denen er nur stand und so manches war im Frühjahr nicht mehr so wie im Herbst. Große Kosten verursacht das gelegentliche Fahren auch nicht. Ich rechne grob mit 1.500 bis 2.000 € Unterhaltskosten pro Jahr.

Als er platt war, habe ich sofort mobile und autoscout angeworfen und nach einem guten 202 gesucht und sogar einige angeschaut. Top war dagegen meiner mit eingedrücktem Heck und nicht die scheinbar rostfreien 202.

Ich danke schon mal für die Anregungen bis hier her.

Thu Jan 07 22:18:53 CET 2016 | Ascender

Ja, dass die Verwandtschaft kein Verständnis für ein Hobby-Auto hat (ein altes noch dazu) kann ich ebenso nachvollziehen.

Thu Jan 07 22:21:55 CET 2016 | Dynamix

Dann lass ihn doch bleiben. Wenn du Ihn gerne fährst und er dich glücklich macht kannst du den locker als Youngtimer weiterfahren. Versicherung kostet ja so gut wie nichts beim Youngtimer

Thu Jan 07 22:39:58 CET 2016 | nick_rs

Was? Blog? Du? Nein! Doch? Ohhhh!

Thu Jan 07 22:47:52 CET 2016 | Goify

Nick, ich habe schon gebloggt, da gingst du noch in den Kindergarten.

Am Wochenende rede ich mal mit dem Nachbarn. Da er erst letztes Wochenende an meinem Esstisch saß, stehen die Sterne günstig (im doppelten Sinne).

Thu Jan 07 22:48:19 CET 2016 | Diesel73

Behalt ihn. Und fahr ihn. Nur im Sommer zulassen. Fertig.

Ich habe sosehr hinter meinem Lupo hergeweint, dass ich mir im Mai einen solchen wieder gekauft habe. Bin finanziell auch nicht besonders gut gestellt und die ganze Sache läuft auch noch unter "Experiment", aber ich freue mich schon auf den 1.4., wenn ich ihn wieder fahren kann.

Im Betrieb ist es ähnlich. Meinen Lieblingsdienstwagen, Focus Turnier MK1, konnte ich auch erhalten. Den darf ich zwischendurch immer mal fahren, das ist was Besonderes, glaub es mir.

Mach es, verkaufen kannst du immer.

Thu Jan 07 22:54:31 CET 2016 | nick_rs

Ich weiß, ich kenne ja deinen Blog und hatte mich auch schonmal beschwert, warum er nicht wieder belebt wurde.

Zur eigentlichen Frage: Behalten natürlich. Komplett ohne Diskussion. Du zählst auch nur die Nachteile eines Verkaufs auf und hast damit auch recht.

Thu Jan 07 23:21:49 CET 2016 | Ostelch

Die 800 € Wert sind das eine, das andere sind die zukünftigen Investitionen, die du einplanen musst, wenn du ihn be- und vor allem erhalten willst. Wenn du da bei nüchterner Betrachtung einen ausreichenden Betrag pro Jahr einsetzen kannst, behalte ihn. Sonst nimm die 800 € und weine, wenn du ihn verlassen musst. Das ist dann nur einmal. Ohne Instandhaltungsbudget das Auto sehenden Auges vergammeln lassen zu müssen, würde Tränen auf Dauer produzieren.

Grüße vom Ostelch

Fri Jan 08 02:30:13 CET 2016 | Hans-57

Ganz klar, behalten!

Du hängst doch viel zu sehr an dem Auto. Etwas Anderes wäre es noch, wenn Du auf die paar Euro dringend angewiesen wärst, aber so, ohne direkte Not...

Du würdest dich später mächtig über Dich selbst ärgern.

Fri Jan 08 07:56:46 CET 2016 | pico24229

Das behalten, evtl, mit günstiger youngtimerversicherung oder saisonkennzeichen ist eine gute Idee, denn ich denke deine Versicherung wird mittlerweile recht günstig sein, so also auch die Fixkosten.

Langfristig dann einen Privatverkauf anzustreben ist natürlich auch immer eine Möglichkeit. Dann bringt er so um 2k?

Nachdem unser früheres Familienauto 325e von allen Autos am längsten begleitet hatte und mein Vater, davon immer noch begeistert war, wurde es erst in omas Garage gestellt als der Nachfolger da war. Aber dann etwas später für (ich glaube) 600€ verkauft. das war so anfang 2008 mittlerweile sollte man dafür fast 2000€ aufrufen können. Aber nicht nur deswegen bereuen wir es den nicht aufbewahrt zu haben.

Und ich denke auch an viele ehemalige vierrädrige Begleiter wehmütig zurück

Fri Jan 08 08:22:32 CET 2016 | Klausern

Wenn der so gut ist wie Du berichtest, warum steigst Du dann auf Skoda um? Dann ist es besser und billiger den 202er weiter zu fahren. Bin meinen 190er geschäftlich auch bis 360.000km gefahren. Der geschäftlich finanzierte w203 kam mich anschließend sehr viel teurer !

Ansonsten den 202er aus dem Betriebsvermögen richtig entnehmen und steuerlich richtig in's Privatvermögen überführen. Dann ist es anschließend ein garantiefreier Privatverkauf.

Fri Jan 08 08:35:19 CET 2016 | Goify

Klausern, der Skoda kostet das Mehrfache jedes Jahr, das ist mir bewusst. Er bietet dafür die für mich wichtigen Assistenzsysteme und fährt teilautonom über die Straßen. Außerdem ist er erheblich sicherer und ein gutes Stück komfortabler. Das letzte Jahr habe ich den Benz ja auch gewerblich genutzt, nur ist er dafür nicht soo gut geeignet. Der Superb fährt sich fast wie ein W212, was schon sehr angenehm ist. Die Ansprüche sind eben mit den Jahren gestiegen, was nicht heißt, ich wäre mir zu fein für den W202.

Ostelch, finanziell ist der Benz keine große Belastung und kann problemlos unterhalten werden, ist er doch mein einziges Hobby, was Geld kostet.

Fri Jan 08 08:39:01 CET 2016 | DieterAntonBerger

Meine Meinung: Behalten. Ein Mann kann nie genug Autos haben.

Aber geht bei solch einem Fahrzeug eine Youngtimer-Versicherung. Dachte bisher, dass neben div. Faktoren auch ein gewisser Mindestwert des Fahrzeuges nachgewiesen werden muss und da dürfte sich ein Stino-w202 schwer tun?

Fri Jan 08 08:46:49 CET 2016 | Goify

Muss man sehen, ob sich das wirklich lohnt. Oft ist eine Vollkasko Pflicht für eine Youngtimer-Versicherung, manchmal braucht es ein Wertgutachten und manche versichern erst ab 20 Jahren aufwärts.

Aktuell zahle ich bei 58 % und 12.000 km im Jahr 695,16 € für die Haftpflicht.

Fri Jan 08 08:48:27 CET 2016 | Dynamix

Youngtimer Versicherung sollte schon für um die 200 Euro im Jahr machbar sein. Hatte zumindest von der OCC mal so ne Zahl bekommen.

Fri Jan 08 08:50:21 CET 2016 | Ostelch

Wenn es finanziell kein Problem ist und du das Möhrchen als Hobby betrachtest, ihn für ein Glas Honig sicher und trocken abstellen kannst, dann kaufe ihn aus deinem Geschäft raus und behalte und pflege den Benz.

Grüße vom Ostelch

Fri Jan 08 09:03:05 CET 2016 | Goify

Bei der OCC liegt es laut Internet inkl. Vollkasko nur bei 580 €. Ich werde mal mit der Versicherungsmaklerin sprechen.

Fri Jan 08 10:30:45 CET 2016 | Kickdown-169

Behalten!

Ich habe auch mehr Autos, als ich brauche, aber die 1-2mal im Monat, wo man dann mal ein nicht neues Fahrzeug bewegen darf, machen auch einfach Spaß

Fri Jan 08 11:54:53 CET 2016 | PIPD black

Ich würde grds. auch zum Behalten raten, ABER die eigene Erfahrung lehrte mich was anderes.

Ich hatte auch ein Familienerbstück von 2009 - 2014 hier rumstehen. Das Teil war am Ende 20 Jahre alt und die FIX-Kosten überstiegen seit der ersten Zulassung auf mich im Jahre 2010 bereits den Zeitwert. Das Teil kostet in der Steuer nicht so viel, aber die Versicherung schlug mit fast 400 € p. a. und nur für die Haftpflicht kräftig zu.

OK, die Kiste war völlig verranzt, aber auch gepflegte 93er Golfs bringen nicht soviel Kohle ein.

Meiner war unfallfrei.

Jetzt überlege dir mal, was dein Benz wert ist, was dich die nächsten Jahre der Unterhalt kostet und rechne mal hoch, was das Fahrzeug wert werden muss, um als Klassiker einen Preis zu erzielen, der das alles irgendwie rechtfertigt.

Die Frage, ob dein Benz überhaupt ein Klassiker wird (Motorfrage, Ausstattung, Besonderheiten, TYP) ist dabei noch gar nicht beantwortet. Nicht jeder Benz ist eine Goldgrube und schon gar nicht mit so einem Vorschaden (wenn auch behoben) mit mieser Lackierung. Das kostet kräftige Abzüge.

Ich hab mich dann von meinem Golf getrennt, er war technisch soweit OK, bekam neu TÜV und wurde verkauft. Die Garage war endlich frei, die Kosten für andere Dinge einsetzbar.....

Ich hab es nicht bereut....und mit dem Verkaufserlös kann man evtl. einen wirklich kommenden Klassiker finanzieren.

Fri Jan 08 12:02:39 CET 2016 | Goify

Ich denke, ich werde in den nächsten Monaten ein paar kleinere Reparaturen durchführen und im August die HU machen lassen. Danach ist er ein Privatfahrzeug mit frischer HU in besserem Zustand als jetzt. Dann kann man sich noch immer überlegen, ihn für einen guten Kurs abzustoßen. Nur aktuell sehe ich bei den 800 € keinen Sinn.

Eine Wertsteigerung wird man vielleicht nach 10 Jahren erzielen können, aber wird man allen Aufwand wieder finanziell rausholen wollen, müsste man ihn schon 30 Jahre pflegen. Aber selbst dann sind mehr als 30.000 € unrealistisch, wenn man sich mal gute /8 und kleine Flossen anschaut.

Fri Jan 08 12:27:00 CET 2016 | PIPD black

Kein Sinn bei 800 € mag ja sein, aber überleg mal was du an Folgekosten haben wirst. Das Teil will gewartet, gepflegt und gefahren werden.

Berufliche Selbstständigkeit, Haussanierung, wer weiß was noch so kommt......das Teil ist/wird zum Ballast. Am Ende rottet es nur dahin, du hast über Jahre unnötig Kohle darin versenkt (ohne wirklich was davon gehabt zu haben) und gibst ihn am Ende für'n Appel und 'n Ei ab oder gar in Schrott.

Wie gesagt, das ist meine Erfahrung. Nachdem ich früher auch gesagt habe, die Kiste frißt kein Brot, war ich am Ende doch erleichtert, dass sie weg war. Hatte aber auch nicht die emotionale Bindung dazu wie du zu deinem Benz.

Geh in dich und überlege es dir. Die Idee mit dem frischen TÜV ist gut. Das ist im Prinzip auch DER Verkaufsgarant bei diesen Fahrzeugen.

Fri Jan 08 13:27:18 CET 2016 | Twinni

Braucht Platz, Zeit und Geld und "schön" geht anders. Weg damit.

Fri Jan 08 13:34:56 CET 2016 | Multimeter44622

Ein Leben ohne Mercedes ist vorstellbar aber sinnlos! Selbst wenn er nur abgemeldet in der Garage steht!

Wenn man nach 9Jahren ( so wars bei mir) die Batterie läd, den Schlüssel dreht und die Kiste nach drei Versuchen startet, dann ist man mit der Welt versöhnt.

Fri Jan 08 15:02:27 CET 2016 | Schlawiner98

Wenn ich du wäre, ich würde ihn behalten. So wie du ihn beschreibst, scheint er noch einige gute Jahre vor sich zu haben. Und ein bisschen "Luxus" will man(n) sich ja auch mal gönnen

Fri Jan 08 15:24:01 CET 2016 | Ascender

Zitat:

Geh in dich und überlege es dir. Die Idee mit dem frischen TÜV ist gut. Das ist im Prinzip auch DER Verkaufsgarant bei diesen Fahrzeugen.

Pro Monat TÜV gilt ja als Faustregel ein hunderter. Mit frischem TÜV also 2.400 EUR... Leg noch Winterreifen dazu, und es wird 2.500.

Fri Jan 08 15:40:02 CET 2016 | Goify

Für 2.500 € würde ich ihn sofort verkaufen. Nur eben nicht für ein Handgeld.

Fri Jan 08 17:32:34 CET 2016 | Zeiti0019

Für den Erlös, der aktuell so dabei rumkommen würde: Behalten, Garage und gut erstmal.

Bein schönem Wetter fahren, oder wenn es sich dochmal ergibt, den Benz richtig gut verkaufen zu können, dann erneut drüber nachdenken.

Fri Jan 08 17:57:48 CET 2016 | Schattenparker50835

Hmm schwierig, und das wird nicht besser wenn du erst einmal ein paar tausend Kilometer im SuperB gefahren bist

Wenn es keine Mühe und Kosten macht den Wagen aufzuheben, dann stell ihn irgendwo schön weg.

Auf der anderen Seite könnte Ich mir durchaus vorstellen das jemand Privates an dem Wagen gefallen findet. Eine ehrliche Beschreibung, ein realistischer Preis und vielleicht auch etwas Zeit können da was bewirken. Auf mehr als 2500€ kann man aber kaum hoffen, zudem kannst du ja nur ohne Gewährleistung verkaufen.

Fri Jan 08 18:19:19 CET 2016 | PIPD black

@Ascender trotzdem kann bzw. wird man nicht über dem Marktwert verkaufen (können), auch wenn es eine schöne Rechnung ist.

Fri Jan 08 19:19:03 CET 2016 | Ascender

Ne, ich halte das schon für realistisch. Mal ehrlich. Wenn der Wagen technisch soweit okay ist, er fährt, er ist sauber (!!!) - was in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist - der Wagen hätte neuen TÜV... Klar kommen da die unverschämten Anrufe in dieser Kategorie. Aber er MUSS ja auch nicht verkaufen. Wenn eines Tages ein gescheiter Käufer vorbeikommt, der den Wagen zu schätzen weiß, ist gut. Wenn nicht, dann ist das doch auch egal.

Hier ist bspw. einer für 2.000 EUR eingestellt - und der ist nicht perfekt. Der hat auch TÜV bis 10/17: