Fri Aug 07 12:12:19 CEST 2015 | Druckluftschrauber2011 | Kommentare (0) | Stichworte: Ausflug, Auto, Bier, Civic, Honda
Nach einer wohligen und entspannten Woche mit Freunden in den Biergärten Münchens fuhr ich letzten Samstag gen der Heimat. Im Wagen noch zwei Leute, welche über eine Mitfahrzentrale den Weg in das Auto gefunden haben, machte ich mich an, die paar Stunden nach Hause zu gondeln. Das Wetter ist perfekt zum Reisen und die frisch aufgefüllte Klima spendet ausreichend kalte Luft. Marc-Uwe und
Praktisch schon in Dresden, ich rief gerade die nächste Mitfahrerin an, dass ich mich 10 Minuten verspäte, gab es gleich nach dem Telefonat einen Knall. Bodenwelle in der Baustelle. Meine Fresse, war die Dolle. Meine Fresse, warum nimmt das Auto kein Gas mehr an. Damn, Fuck und omg. Warum geht dann das Auto aus? Warum geht es denn nicht mehr.
Da steht man nun in der Baustelle und kommt weder einen Meter vor noch einen Meter zurück. Auto springt zwar an aber geht sofort wieder aus. Dem ersten kurzen Moment des Abkotzens folgte eine längere Phase des Abkotzens. Was tun sprach Zeus, die Götter sind besoffen und der Olymp ist vollgekotzt.
Warnweste an, Dreieck aufstellen und dann mal die Gelben Engel anfunken. Man kennt ja den Spruch: „Stau ist nur hinten blöd, vorne geht's.“ Nach einer ca. einstündigen intensiven Beobachtung meinerseits kann ich feststellen, dass dieser Aussage sich mit den meinen Erfahrungen nicht unbedingt deckt. Zwar gab es lecker Thüringer Rostbratwurst (leider kalt vom Vortag, da kein Grill im Gepäck). Dennoch kommt man sich, als Ursache des Staus, in einer Baustelle relativ dämlich vor. Und es gibt auch nicht unbedingt viel zu tun.
ADAC da und zack runter von der Bahn in die Stadt. Vorher noch einmal schnell gecheckt, wie erfolgreich man mit der staubildenden Maßnahmen war. Google Maps zeigt einen beachtlichen langen roten Balken, der ziemlich genau bei meiner Position endet. Yeah, ich habe das Gefühl, heute richtig was geschafft zu haben. Wenn auch nichts sonderlich positives.
Der Engel in Gelb hat gestrampelt und getrampelt, gehustet und geprustet und am Ende war es doch vergebens. Der Bock wollte trotz aller intensiven und ausdauernden Bemühungen einfach nicht laufen. Da stand ich nun da mit der einen Mitfahrerin. Der eine Dude wollte eh nach Dresen und hatte Schwein. Die Dritte im Bunde, die ich eigentlich abholen wollte habe ich dann auch schon lange informiert, dass das mit uns wohl heute nix mehr wird, was nicht unbedingt zu Freude bei ihr führte.
Wie kommt man nun Heim? Bahn? Nö. Mietwagen? Ja. Bloß welcher Verleih hat denn Samstag am späten Abend noch geöffnet? Bestimmt die am Flughafen. Also Taxi gerufen und Auto stehen lassen. Am Flughafen angekommen wuchs die Freude sofort. Nur ein Autovermieter hat noch offen und da dem so ist, zeigt sich, dass Angebot und Nachfrage durchaus an seine Kacke ist, wenn man der mit der Nachfrage bei einem sehr geringen Angebot ist. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich 5h lang das Känguru gehört habe, mit der durchgängigen latenten Kritik am Kapitalismus.
Man glaubt gar nicht wie schön das Gefühl ist, wenn einem die Werbung beim Anbieter zeigt, dass man einen M3 ab 85 € am Tag leihen kann, während man gerade einen SMART für den doppelten Preis bekommt. Das einzige andere potentielle Fahrzeug, eine Opel Corsa, wäre da noch ein wenig teurer.
Es ist Samstagnacht als ich in Cottbus eintreffe, die Mitfahrerin bis an die Haustür fahre und merke, wie der Hals anfängt zu kratzen. Klimaanlage - Fuck you!
Es ist Montagmorgen. Zu den Halsschmerzen gesellen sich Schnupfen und Husten, mein Auto steht nicht fahrbereit in Dresden und ich darf Krankheitsvertretung machen. Der Erholungseffekt der letzten Woche ist verflogen… zumindest bleibt der Bierbauch noch ein wenig.
Dank des Forums weiß ich ja, dass es in Dresden einen Händler gibt, der einen guten Ruf genießt und viele Filialen hat. Also angerufen und Situation geschildert. Autoschlüssel per Post zugeschickt und Papiere eingescannt und per E-Mail hingeschickt. Nett, freundlich und zielgerichtete Hilfe. Ein wahrhafter Traum. Dienstag schon der Rückruf. Auto wurde gefunden und abgeholt. Nach den ersten Versuchen existiert auch schon der erste Verdacht. Ggf. Zahnriemen übersprungen mit all den möglichen Konsequenzen. Aber nur ein Verdacht. Der gute Mann wollte mich nur informieren über den aktuellen Sachstand.
Mittwoch der nächste Anruf. Es steht fest. Der Zahnriemen ist übersprungen und die Werkstatt weiß noch nicht, ob der Wagen wieder laufen wird oder ob ggf. die Ventile aufgeschlagen sind. Meine Laune auf dem Tiefpunkt und ich sehe schon, wie die Reparatur nicht mehr wirtschaftlich ist und ich von jetzt auf gleich ein neues Auto kaufen muss. Nix mehr mit Urlaub in diesem Jahr. Scheiße, Kacke und Pups. Da läuft das Ding über 120.000 KM und währenddessen geht nur einmal die Höhenregulierung im Scheinwerfer kaputt. Sonst nur Verschleißteile und jetzt das Wurst-Käse-Szenario.
Drehen wir uns wieder zurück zum Känguru und nehmen einen Teil seines unveröffentlichten Hauptwerkes: Opportunismus und Repression. Den Opportunismus.
Also schaue ich schon einmal, was es denn so für Autos bei dem Autohaus in meiner Preisvorstellung gibt und freunde mich mit dem Gedanken an, dass nach all den Jahren ja auch mal ein neues Auto drin wäre. So eine Klimaautomatik würde vielleicht auch eher dafür sorgen, dass ich nicht den ganzen Tag Drogen zu mir nehmen muss, damit ich atmen kann. Und so einen Tempomat für die Autobahn. Man eh. Wäre schon echt mal an der Zeit.
Und während des darüber Nachdenkens am Donnerstag der erlösende Anruf. Das Auto läuft. Die Werkstatt, welche den Zahnriemen gewechselt hat, hat Kacke gebaut und daher konnte das überhaupt bloß passieren. Man sah gleich, dass da irgendwas nicht so gemacht wurde, wie es hätte gemacht werden sollen. Das Witzige daran ist, dass ich den Zahnriemen extra bei einer Hondawerkstatt hab machen lassen, da ich dachte: Wichtiges Teil. Lass da mal lieber die Leute vom Fach ran. Lächerlich!
Auto ganz. Tausende Steine sind mir vom Herzen gefallen. Mein Auto. Ich habe es wieder. Na gut, nicht ganz. Ab Montag. Trotzdem Freude in mir! |
Deine Antwort auf "Eine Geschichte übers Liegenbleiben, Hoffnungen und Zahnriemen"