Sat Aug 08 13:33:28 CEST 2009 | Antriebswelle135730 | Kommentare (85) | Stichworte: Gerechtigkeit, Gesellschaft, Strafe, Tod
Was haltet ihr von der Todesstrafe?Hallo,
erst neulich wurde in Deutschland wieder einmal ein Kind sexuell missbraucht und ermordet. Diesen traurigen Fall nutzen einige mit der Forderung, „Höchsstrafe für Kinderschänder“. Auch den Slogan „Todesstrafe für Kinder“ sehe ich gelegentlich als Aufkleber auf der Heckscheibe von Fzg. Grund genug, darüber einmal nachzudenken. Wäre die Todesstrafe für Delikte wie Mord oder Vergewaltigung in schweren Fällen gerechtfertigt?
Während in den meisten europäischen Strafen die Todesstrafe politisch geächtet ist, ist sie in anderen Teilen der Welt eine gesetzlich legitimierte Strafmaßnahme. Wikipedia zeigt wo. Der Punkt, der am meisten zur Ablehnung führt, sind jedoch die Vergehen, für die dieses Strafmaß gelten soll, welche oft mit der westlichen Moralvorstellung kollidieren. Als Beispiel sei Saudi-Arabien genannt, wo Ehebruch und Homosexualität zur Todesstrafe führen können. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Vollzugsmethoden, die nicht immer eine schnelle und unkomplizierte Tötung gewährleisten und somit zur Quälerei des Verurteilten führen. Wer den Film „The Green Mile“ kennt, wird den elektrischen Stuhl sehr kritisch bewerten.
Unabhängig davon muss aber auch beachtet werden, dass wir in der glücklichen Lage sind, seit 64 Jahren in Frieden zu leben. In Ausnahmezuständen wie dem Verteidigungsfall können jedoch Verrat, Spionage und subversive Aktionen hunderte Menschenleben gefährden. Sollte deshalb, wie früher üblich, in solchen Zuständen für diese Vergehen die Todesstrafe möglich sein? Oder hat der Umgang mit der RAF gezeigt, dass man zwar Opfer in Kauf nehmen kann, die demokratische Grundordnung aber durch Terrorismus nicht zu erschüttern ist und daher überzogene Strafmaße nicht gerechtfertigt seien, selbst wenn in Deutschland Ereignisse wie in Madrid, 11.3.2004, stattfinden würden?
Wie ist eure Meinung? Wenn ihr die Todesstrafe nicht ablehnt, für welche Verbrechen sollte sie verhängt werden?
Nachdenkliche Grüße, der Uhu
Anmerkung: Zu den verschiedenen Meinungen gibt es zahlreiche Websiten mit entsprechenden Argumenten im Netz. Zur Wahrung der Neutralität des Blogs gibt es aber keine Links. |
Sat Aug 08 14:08:17 CEST 2009 | Achsmanschette51801
Ich bin prinzipiell dagegen. Zum Einen sind Justizirrtümer nie auszuschließen und zum Anderen ist man als Vollstrecker eines Todesurteils auch Mörder aus niedrigen Beweggründen.
Sat Aug 08 14:35:13 CEST 2009 | Standspurpirat208
Straftäter leiden viel mehr, wenn sie ihr restliches Leben lang hinter Gittern verbringen müssen, als wenn sie sich das durch den Tod ersparen.
Sat Aug 08 14:39:53 CEST 2009 | Reifenfüller31120
Ich halte die Todesstrafe eigentlich nicht für sinnvoll.
Aber bei einigen, die immer wieder rückfällig werden, sollte sie schon angewandt werden (natürlich nur bei Mördern).
Sat Aug 08 15:01:10 CEST 2009 | Patriots
Schwieriges Thema.
Bei einigen könnte ich mir die Todesstrafe durchaus vorstellen.
Sat Aug 08 15:14:59 CEST 2009 | Antriebswelle135730
Ja, es ist ein schwieriges Thema. Wenn du sie dir vorstellen kannst, in welchen Fällen?
Sat Aug 08 15:16:48 CEST 2009 | Schattenparker32766
kinderschändern sollte man einfach den schw*** abschneiden und fertig. ich glaube es gibt keine schlimmere strafe für einen mann.
Sat Aug 08 15:19:29 CEST 2009 | Reifenfüller31120
und glaubst du die hören dann damit auf?
Sat Aug 08 15:37:23 CEST 2009 | Druckluftschrauber2011
Man kann da ja mit ganz vielen Denkweisen starten. Wieso soll ein Typ, der 20 Leute ermordet und 10 vergewaltigt hat, bis an sein Lebensende auf Staatskosten leben?
Aber, und dass ist immer der Punkt weswegen ich diese Strafe ächte, wer gibt dem Staat das Recht, über das Leben eines Menschen zu entscheiden? Ich kann es doch nicht legitimieren, dass man Menschen tötet.
Eine Verwahrung zum Schutz gegenüber der üblichen Bevölkerung und ggf. Rehabilitierung sind ja völlig okay. Aber doch nicht des Beenden des Lebens.
Zumal die Strafe in vielen Ländern ja deutlich zeigen, dass dadurch die Verbrechen nicht weniger werden.
Sat Aug 08 17:14:07 CEST 2009 | Drahkke
An Stelle der Todesstrafe halte ich eine angepaßtere Ausgestaltung der lebenslänglichen Haft für sinnvoller, sowohl was die Dauer der Haft und die Ausgestaltung der Haftbedingungen betrifft. Entlassungen auf Bewährung nach 15 Jahren und Fernseher sowie Lesestoff auf den Zellen sind Dinge, die dem Sinn dieser Strafe nicht wirklich gerecht werden.
Sat Aug 08 17:35:33 CEST 2009 | Antriebswelle135730
Das Gewaltmonopol liegt ja auch beim Staat, somit hätte ich moralisch mit der Tötung von Staats wegen keine Bedenken. Kritisch sehe ich vielmehr, dass auch bei einer Todesstrafe die moralischen Wertvorstellungen, in Gesetzen formuliert, zugrunde liegen, und diese räumlich und zeitlich einer unterschiedlichen Interpretation unterliegen, vgl. Bsp. Saudi-Arabien. Als Strafmaß unter zivilen Bedingungen lehne ich diese Strafe daher ab.
Insbesondere sehe ich die Gefahr, dass Medien die öffentliche Meinung bei bestimmten Fällen beeinflussen könnten („Hängt ihn höher“) und die Strafe und Rechtsprechung dadurch beeinflusst wird, somit die Unabhängigkeit der Justiz nicht immer gewährleistet werden kann. Wir kennen doch die Bild.
Andererseits hat die Todesstrafe auch schon zur Stabilisierung der gesellschaftlichen Struktur gedient, z. Bsp. bei Ceau?escu, sodass ich im Ausnahmezustand für Hochverrat und Terrorismus die Todesstrafe nicht ablehne. Wobei Serienmörder, die mehr als 10 Leute ermordet haben, auch schon die gesellschaftliche Struktur wesentlich stören können.
Sat Aug 08 17:51:24 CEST 2009 | Patriots
Mord, mehrfache Vergewaltigung
Sat Aug 08 20:11:28 CEST 2009 | Salamipizza
Ich bin für die Todesstrafe. Wer schreckliche Dinge getan hat, muss eine angemessene Strafe bekommen. So lernt er seine Lektion für das nächste Mal. - Britney Spears
Ne im Ernst: Bin prinzipiell gegen die Todesstrafe!
Mon Aug 10 12:27:21 CEST 2009 | XC70D5
Wenn Moderatoren über die Existenz eines Users entscheiden dürfen, warum nicht auch der Staat über das Leben eines Mörders/Vergewaltigers/Falschparkers???
Gruß
Martin
dafür
Mon Aug 10 12:39:09 CEST 2009 | Kurvenräuber137127
Ich bin gegen die staatlich verübte Todesstrafe.
Aber für inoffizielle Selbstjustitz.
Mon Aug 10 15:49:02 CEST 2009 | Druckluftschrauber2011
Ich finde halt, dass niemand dieses Recht haben sollte, über Leben zu urteilen. Wirklich niemand.
Aber bewegt man sich dann nicht auf dem gleichen Level?
Unrecht+Unrecht=Recht?
Mon Aug 10 15:53:07 CEST 2009 | Antriebswelle135730
Die Katze tötet Mäuse ... ohne moralische Bedenken, ist halt so.
Warum hat der Staat das Recht, seine Bürger zu berauben (aka Steuerlast)? Oder als Strafe einzusperren? Staatlich legitimiertes Töten ist nur einen Schritt weiter gegangen.
Mon Aug 10 15:54:57 CEST 2009 | Antriebswelle135730
Damit hätte ich meine Probleme, da so etwas ganz schnell ausufern kann (Ehrenmorde, Familienfehden). Von Rechtssicherheit und Gewaltmonopol beim Staat kann dann keine Rede mehr sein.
Mon Aug 10 15:56:06 CEST 2009 | Kurvenräuber137127
Ja.
Ich finde es auch nicht richtig, würde es aber wahrscheinlich selber so machen in ganz bestimmten Extremsituationen.
Mon Aug 10 16:36:47 CEST 2009 | Druckluftschrauber2011
In Extremsituationen muss man das dann sicher mit seinem Gewissen und erst in zweiter Instanz mit dem Gesetz ausmachen. Ich gehe zumindest davon aus, dass man solche eine Tat dann höchst vorsätzlich ausübt und über das gesetzliche Unrecht bestens informiert ist und ggf. auch über die Strafe.
Und sicher tötet die Katze Mäuse. Menschen töten auch Mäuse. Aber einem Menschen das Leben zu nehmen ist für mich eine andere Sache. Dies ist mit meinen moralischen Grundfesten nicht in Übereinstimmung zu bringen. Selbstschutz einmal außen vor.
Warum hat der Staat das Recht, seine Bürger zu berauben (aka Steuerlast)? Oder als Strafe einzusperren?
Wir geben dem Staat doch das Recht. Die gewählten Volksvertreter beschließen doch die Gesetze. Wir geben denen doch den Auftrag, uns zu führen. Außerdem würde ohne die Steuerlast ja „kein“ öffentliches Leben stattfinden. Ohne Ordnungsorgane stelle ich mir dieses zumindest als schwer vor. Bildung wäre ein Privileg der gut betuchten etc. pp.
Unendlich viele Sachen würden aus dem Ruder laufen, wenn der Staat keine Steuereinnahmen hätte, um Dinge zu finanzieren.
Die Inhaftierung ist meiner Meinung nach immer dann legitim, wenn man die Öffentlichkeit vor diesem Menschen schützen muss. Ein Mensch der eine Gefahr für die Umwelt darstellt muss dann eben hinter Gittern. Das Wohl der Allgemeinheit sollte halt vor dem Wohl des Einzelnen stehen.
Mon Aug 10 19:44:58 CEST 2009 | Drahkke
Es muß auf jeden Fall sichergestellt sein, daß für die Allgemeinheit gefährliche Straftäter ihre lebenslange Strafe absitzen und keine Möglichkeit haben, den Strafrest mit juristischen Winkelzügen auszuhebeln.
Tue Aug 11 11:47:47 CEST 2009 | XC70D5
Gruß
Martin
Tue Aug 11 14:56:09 CEST 2009 | Antriebswelle135730
Das sehe ich wie Halbgott. Ich vermute, für jeden Menschen gibt es Grenzen/Punkte/Extremsituationen, wo er selbst - unabhängig der gesetzlichen Grundlage - töten würde. Dennoch wäre Selbstjustiz und Rache mit Lynchmord illegitim und wiederum eine Belastung für die Gesellschaft.
Stimmt im Prinzip schon, ist aber aus meiner Sicht für die Realität etwas zu naiv begründet, wenn lebenslang 15 Jahre Haft bedeuten. Und viele Strafen gegen sind ja Strafen wegen des Verstoßes gegen das Gesetz, nicht um die Gesellschaft vor (Wiederholungs-)Taten zu schützen. Warum gäbe es sonst Haftstrafen für Steuerbetrug bei besonders schweren Fällen?
Tue Aug 11 15:01:44 CEST 2009 | Kurvenräuber137127
Sehe ich ja auch so.
Tue Aug 11 15:32:03 CEST 2009 | rallediebuerste
Prinzipiell dagegen.
Schon alleine weil ich weiß, dass Menschen - sogar (!) Richter - Fehler machen. Eine Haftstrafe lässt sich auch nach 10 Jahren noch abbrechen. Bei staatlich organisierter Tötung sieht das ganz anders aus.
Frage an die Befürworter:
Wenn jemand ein Kind umbringt: Todesstrafe oder nicht?
Wenn er einen Teenager umbringt?
Oder Angela Merkel?
Eine demenzkranke 90-jährige?
Zwanzig demenzkranke bettlägerige Rentner?
Adolf Hitler?
Das Problem ist halt: manchmal ändern sich "fixe Tatsachen", wenn man sie mit einigem Abstand beobachtet. Sind die Leute, die die Bastille gestürmt haben Freiheitskämpfer oder Verbrecher? Die RAF auch? Was ist mit Stauffenberg?
Oder mal andersrum: Offiziere, die im zweiten Weltkrieg einen fahnenflüchtigen Soldaten erschossen haben, waren juristisch im Recht. Ist das aus heutiger Sicht auch ok?
Tue Aug 11 15:41:53 CEST 2009 | XC70D5
Warum töten Soldaten? Nur aus Notwehr?
Frage an die Befürworter:
Wenn jemand ein Kind umbringt: Todesstrafe oder nicht? Ja!
Wenn er einen Teenager umbringt? Kommt auf den Teenager an.
Oder Angela Merkel? Kommt auf den Täter an.
Eine demenzkranke 90-jährige? Ja.
Zwanzig demenzkranke bettlägerige Rentner? Ja.
Adolf Hitler? Nein.
Ist doch ganz einfach...
Gruß
Martin
Tue Aug 11 15:46:30 CEST 2009 | rallediebuerste
Soldaten haben einen Verteidigungsauftrag, das gehört da nicht rein. Auch wenn man geteilter Meinung sein darf, ob das was unsere Bundeswehr momentan so alles mitmachen muss, auch wirklich diesem Auftrag entspricht.
Wie gesagt: gehört hier nicht her.
Tue Aug 11 15:56:48 CEST 2009 | Achsmanschette51801
Frage an die Befürworter:
Wenn jemand ein Kind umbringt: Todesstrafe oder nicht?
Wenn er einen Teenager umbringt?
Oder Angela Merkel?
Eine demenzkranke 90-jährige?
Zwanzig demenzkranke bettlägerige Rentner?
Adolf Hitler?
Ich gebe darauf keine Antwort, da wie ralle schon sagte immer Fehler passieren können, wenn Menschen beteiligt sind.
Nach Jahren könnte dann z.B. herauskommen, daß der verurteilte Kindermörder nie etwas schlimmes getan hat und nur zur falschen Zeit am falschen Ort war oder ihm das Verbrechen untergeschoben wurde.
Frage also an die Todestarfenbefürworter: Wie entläßt man jemanden aus der vollstreckten Todesstrafe, wenn sich ergibt, daß das Urteil fehlerhaft ist?
Tue Aug 11 16:25:28 CEST 2009 | Kurvenräuber137127
Ist der Tod wirklich abschreckender als eine lebenslange Haftstrafe (wenn es diese denn gäbe...)?
Tue Aug 11 16:34:56 CEST 2009 | KKW 20
Auf der einen Seite hat es eine Person die jemand anderen umbringt, auch nichts anderes als den Tod verdient. Gleiches gilt für eine Person die eine andere für den Rest ihres Lebens geistig wie auch körperlich schädigt, nur um seine kranken Gelüste zu befriedigen.
Auf der anderen Seite kann, wie bereits erwähnt, dort wo Menschen handeln Fehler passieren und Jutizirrtümer sind nun wahrlich keine Seltenheit. Bei vollsteckter Todesstrafe lässt sich das Urteil nur noch posthum aufheben, nur davon hat der Verurteilte nichts mehr.
Außerdem sind die für die Verhängung der Todesstafe eingesetzten Mittel oftmals nicht richtig ausgereift oder die Henker mangelhaft ausgebildet oder schlicht zu blöd und dann passieren solche Dinge wie z.B. Abgetrennte Köpfe bei Erhängungen, Nervenkrämpfe bei Hinrichtungen mit der Giftspritze, auf halber Stecke im Hals steckenbleibende Fallbeile bei Enthauptungen,verbrennen des Todeskandidaten bei lebendigen Leibe auf dem elektrischen Stuhl usw..
Besser wäre eine echte lebenslängliche Haftstrafe, bei schweren Verbrechen ohne das ein Richter erst noch die besondere schwere der Schuld feststellen muss. Vergewaltiger gehören erst recht für immer hinter Schloß und Riegel und zwar ohne das ewig dauernden Therapien durchgeführt werden wo es dann heißt: ''Der ist wieder bereit ein Teil der Gesellschaft zu werden''. Aber sobald er wieder draußen ist ,macht er sich über das nächste Kind oder die nächste Frau her.
Tue Aug 11 16:50:25 CEST 2009 | KKW 20
Der Tod tritt bei einer Hinrichtung schnell ein, so fern die Hinrichtung richtig durchgeführt wird. Dann ist's vorbei und der Verurteilte macht die nächsten 1000 Jahre Karriere als Drehspieß in Teufel's Küche. Also so wirklich abschrecken tut das denke ich die wenigsten.
Abschreckender wäre da schon dauerhafte Isolationshaft, der Verurteilte geht da nämlich irgendwann richtig auf dem Zahnfleisch. Den einen oder anderen hat's da schon vor lauter Verzweiflung zum Selbstmord getrieben.
Tue Aug 11 17:06:05 CEST 2009 | Reifenfüller31120
Meinst du damit, dass ein Vergewaltiger gleich wie ein Mörder bestraft werden sollte?
Möcht Vergewaltigungen jetzt nich als gut darstellen, aber das wäre eindeutig ein falscher Weg. Wo wäre dann für einen Täter noch die hemmschwelle zum Mord? Wäre es für ihn dann nicht sogar besser, wenn er sein Opfer sofort umbringt? Es könnte danach ja nicht mehr gegen ihn aussagen.
Und eine vergewaltigung ist noch längst nicht so schlimm wie ein Mord.
Tue Aug 11 17:08:57 CEST 2009 | XC70D5
Und? Was ist da schlimm dran?
Trifft ja keine Unschuldigen!
Gruß
Martin
Grundsätzlich gegen die Todesstrafe, bei "Verbesserung" der Ausschöpfung vorhandener Möglichkeiten, wie bereits hier genannt.
Tue Aug 11 17:16:08 CEST 2009 | Achsmanschette51801
Wenn es Unschuldige (Justizirrtum) trifft schon. Das soilltest Du Dir mal bewußt machen.
Tue Aug 11 18:22:06 CEST 2009 | KKW 20
@Martin
Man kann einen zum Tode verurteilten auch in Würde sterben lassen.
Selbst für die Beteiligten oder vorhandene Zuschauer ist es garantiert kein schöner Anblick wenn einer bei lebendigen Leibe geröstet wird.
@Stef
Ob Vergewaltigung weniger schlimm ist als Mord, da wäre ich mir nicht so sicher. Das Mordopfer hat alles hinter sich, es ist tot und leidet nicht mehr.
Das Vergewaltigungsopfer lebt und trägt körperliche und geistige Schäden davon. Wobei die körperlichen Schäden leichter zu heilen sind als die geistigen und unter diesen Schäden leiden diese Opfer noch Jahre danach.
Nicht selten wurde in der Vergangenheit ein Kind oder eine Frau vergewaltigt und anschließend auch umgebracht.
Beides steht für mich auf einer Stufe und sollte auch so behandelt werden.
Tue Aug 11 18:27:07 CEST 2009 | Reifenfüller31120
Also wenn ich mich entscheiden müsste, vergewaltigt oder umgebracht zu werden, würde ich gerne weiterleben.
Am schlimmst fänd ich erst vergewaltigt und dann umgebracht zu werden.
Tue Aug 11 20:12:08 CEST 2009 | Antriebswelle135730
Wenn Todesstrafe, dann sollte die Exekution "sauber" durchgeführt werden. Selbst Schlachtvieh darf nicht unnötig gequält werden - das sehe ich als moralische Pflicht.
Die Diskussion, ob Vergewaltigung weniger schlimm ist als Mord: Dies zeigt, dass die moralische Bewertung stark subjektiv ist und auch den Wandel der Zeit unterliegt, von daher lehne ich in beiden Fällen die Todesstrafe tendenziell ab.
Tue Aug 11 20:34:11 CEST 2009 | Drahkke
Warum bei Hinrichtungen immer noch so viel schiefgehen kann, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Die Technologie dürfte doch inzwischen so weit entwickelt sein, daß alle Eventualitäten ausschließbar sind.
Tue Aug 11 20:52:15 CEST 2009 | Druckluftschrauber2011
Wenn man tötet, dass sollte man dies wirklich so durchführen, dass das Opfer keinerlei Qualen dabei hat. Ich denke auch dass das Wissen über den genauen Zeitpunkt des Todes allein schon eine massiv harte Strafe darstellt.
Wer wacht schon auf und weiß, dass er in 4 Tagen und 7 Stunden durch eine Giftspritze getötet wird und was noch wichtiger ist – für wen ist dies keine Strafe?
Aber da ich ja gegen das Töten bin, kann mir diese Frage ja auch egal sein.
Und wenn wir gerade bei Szenarien sind.
Sollte man den Töten, der den Mörder seiner Kinder tötet?
Wäre man auch für die Todesstrafe, wenn das eigene Kind solch eine Tat verübt?
Stelle ich mich nicht auf das Selbe Level, wenn ich entscheide, wenn ich töten darf und wen nicht? Wer hat das Recht über Leben und Tod zu urteilen und wie begründet er dieses Recht?
Und ich persönlich verstehe auch nicht, wie man so schnell sagen kann, „wer einen tötet hat auch den Tod verdient“
Man urteilt mit diesem Satz beiläufig über ein Menschenleben. Gibt es etwas wertvolleres? Sollte man da so einfach schwups die wups sagen .aus ende basta? Wer mordet wird ermordet?
Gruß Alex
Menschenfreund
Tue Aug 11 20:55:54 CEST 2009 | Antriebswelle135730
Da sind wir bei der weiterführenden Frage, was ein Menschenleben wert ist, und ob jedes Menschenleben gleich viel wert ist. Dafür wäre aber fast ein eigenes Thema gerechtfertigt.
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