Wed Jan 06 16:06:11 CET 2010 | Druckluftschrauber2011 | Kommentare (4) | Stichworte: Arbeit, Bier, Erinnerungen, Wald
Es gibt so Dinge und Tätigkeiten, da habe ich schöne Erinnerungen aus meiner Kindheit. Sachen die man auch heute noch praktiziert doch ohne all die Romantik, welche die Erinnerungen inne tragen.
Mir fiel dies mal wieder auf als ich im Wald war und Holz gemacht habe.
Mein Gott war dies als Kind schön. Mit meinem Opa in den Wald fahren, Bäume fällen, ein ordentliches Feuer machen, Würste darin grillen und sich mit einer Axt in der Hand trotz des jungen Alters durchaus männlich fühlen. Dann wurde man etwas älter, aß immer noch die Wurst, die in offener Flamme heiß gemacht wurde, hatte immer noch eine Axt in der Hand und nun vielleicht auch schon eine Flasche Bier. Nur ein oder 2 Jahre später war immer noch alles beim Alten. Jetzt hat man lediglich auch mal nen Klopfer Kräuter getrunken, hat gemerkt, dass man jetzt dank der stabileren Statur wesentlich mehr schwere Holzstücke schleppen muss aber egal. Diese Lagerfeuerromantik, meist Schnee und körperliche ehrliche Arbeit tat gut. Einfach schön.
10 Jahre später ist davon nix mehr übrig geblieben. Zumindest nichts von dem Schönen. Weder das Feuer noch die darin brutzelnden Würstchen. Dementsprechend auch kein Bier, was bei der Kälte ohne Feuer ja auch nicht schmeckt und auch kein Schnaps. Selbst das maskuline Gefühl mit der Axt in der Hand ist verschwunden, seitdem ich mit dem Verstümmlungsversuch vor ein paar Jahren gescheitert bin. Es bleibt nur noch das Schleppen von Holz und verladen auf den Hänger.
Wenn man nur noch arbeitet um zu arbeiten und zu funktionieren fetzt das irgendwie nicht mehr sonderlich. Ich will meine Würste, mein Bier und erst recht mein Feuer zurück! |
Wed Jan 06 21:46:29 CET 2010 | Antriebswelle135730
Was hinderte dich am Bier? Und warum wurde das Feuer und die Wurst eingespart? Prozessoptimierungen beim Workflow? Fragen über Fragen ...
Wed Jan 06 23:03:13 CET 2010 | Trennschleifer51433
Tja Halbgott, man hat uns glattgebügelt, unsere Träume durch einen weichgekochten Keks im Kopf ersetzt und uns einen Film auf die Festplatte gespielt, von dem wir glauben, daß wir es uns selbst ausgesucht haben.
Aber ich weiß: Es waren Außerirdische vom 7. Planeten PRO, der auf einer Abfallhalde im SAT-System dahinvegetiert.
Die Wesen von PRO nehmen unsere Kumpels und versetzen sie in die Welt wie ein Gärtner Radieschen, sodaß wir abends so müde und alleine sind, daß wir das Wochenende zur Erholung brauchen.
Den stärksten unter uns setzen sie depperte Nachbarn hin, die jeden Anfall von Action sofort dem zuständigen "Amt für Gleichschaltung" melden.
Manchmal finden sie uns nicht - und dann sind wir morgens voll Tatenfreude. Aber sie haben uns einen Sender eingesetzt, der seine Energie aus den roten Flüssigkristallen, die zwischen gehäckselten Fleischresten und Weißmehlbacklingen getarnt schwabbern, bekommt und die wir immer wieder trotz besseren Wissens im Tempel der goldenen Bögen zu uns nehmen.
Sie spüren uns auf und machen uns zum Feierabend wieder müde.
Wer müde ist stellt keine kritischen Fragen mehr.
Vllt sind die Wälder ja längst nur eine Leinwandszene. Dahinter das stupide grinsende Gesicht von Dieter B.
Gruß Thomas
Wed Jan 20 09:55:29 CET 2010 | Kurvenräuber137127
Krass... Alkohol für Minderjährige, unerlaubtes Feuerlegen, Axtmörderfilm-Assoziationen... und Bier!
Alles, was ein guter Blogartikel braucht
Wed Jan 20 15:48:58 CET 2010 | Druckluftschrauber2011
Wenn ich nur das
nehme, könnte dies eine interessante Grundlage für einen Geschichtenerzähler Tag bieten.
Deine Antwort auf "Traumhafte Kindheitserinnerungen und die brutale moderne Realität"