Sun Nov 02 12:30:57 CET 2014 | Nozilla | Kommentare (12) | Stichworte: Batterie, Elektroauto, Opel, Opel Ampera
Würde ich mir ein Elektroauto in Zukunft kaufen?Elektrisch fahren für alle: Opel Ampera
Elektroautos werden als die Zukunftslösung für die Mobilität angesehen. Es führt kein Weg am emissionsfreien Fahren vorbei. Also wollte ich die Zukunft erleben. Vor einiger Zeit konnte ich bei Europcar davon gebrauch machen: Es war ein weisser Opel Ampera in der E-Pionier Ausstattung. Das bedeutet also fast volle Ausstattung wie Ledersitze, Parksensoren, Navi, Rückfahrkamera usw. Seit Mitte 2013 befindet sich der Ampera leider nicht mehr im Europcar Programm mangels Nachfrage. Doch konnte ich einige Fahreindrücke gewinnen.
Auf Batteriefahrt
Ampera an der Tankstelle Den Ampera kauft man wohl aus dem Grund rein elektrisch zu fahren und nicht um den Verbrennermodus zu verwenden. Im Alltag merkt man dem Auto aber auch an, dass dieser vor allem als Elektroauto konzipiert wurde. Unter anderem ist der Verbrennungsmotor relativ laut und der Tank sehr klein.
Es ist ein ungewohntes Gefühl, dass man doch nicht mehr so häufig zur Tankstelle muss. Stattdessen steckt man meistens nur das Stromkabel ein und lässt das Fahrzeug aufladen.
Ein Fahreindruck:
Das mitgelieferte Kabel passt an jede Schuko-Steckdose egal ab 10 Ampere oder 16.
Elektrische Reichweite Die versprochenen 80 Kilometer elektrisch konnte ich in der Praxis nicht erreichen. In etwas hügeliger Umgebung mit Autobahnanteil (max 110 Km/h) habe ich höchstens ca. 60 Km elektrisch fahren können bis sich der Verbrenner einschaltete. Das ist sicher nicht schlecht und reicht wohl für die meisten Pendlerstrecken. Doch es ist halt wie bei den Verbrennern. Die Normangaben sind immer unrealistisch.
Wenigstens hat auch die Anzeige im Bordcomputer diesen Umstand nicht verschwiegen und mir relativ genau die Reichweite angezeigt.
Benzinbetrieb Der Benzinmotor schaltet sich ein, wenn der Ladezustand der Batterie zu niedrig ist oder man kräftig aufs Gas tritt. Dieser Motor ist relativ laut im Gegensatz zu einem reinen Benziner. Doch das liegt auch daran, dass Ottomotoren im Lastbereich effizienter arbeiten. Vielleicht wäre ein kleiner Diesel wie im VW XL1 hier besser gewesen, da ein solcher Motor in tiefen Drehzahlbereichen sein Optimum hat. Aber das wäre wohl inkompatibel mit den amerikanischen Vorstellungen gewesen über das Schwesterauto Chevrolet Volt.
Der Ampera verliert seine Verbrauchsvorteile auf der Autobahn, sobald der Verbrenner eingeschaltet ist. Ich bin ungefähr 200 Km mit ca. 120 Km/h gefahren und habe über 6.5 Liter gebraucht. Bei kurzen und eher bergigen Strecken kann es auch über 7 Liter sein. Das liegt auch am Gewicht der schweren Batterie, die immer herumgefahren werden muss. Das Mehrgewicht kann auch nicht kompensiert werden wie bei anderen E-Autos, da es immer noch Verbrennungsmotor, Öl und Kühlmittel braucht.
Links: Ottomotor Rechts: E-Motor
Design Das Auto könnte aus der Zukunft stammen oder ein Konzeptfahrzeug auf einer Automesse sein. Die aerodynamische Form mit einem CW Wert von nur 0.27 und einer sehr niedrigen Stirnfläche ist es zu verdanken, dass man doch hin und wieder auffällt. Das Heck ist relativ hoch angebracht, sodass man Probleme hat, Vorgänge direkt hinter dem Fahrzeug wahrzunehmen. Das ist halt auch der Aerodynamik geschuldet, da es eine hohe Abrisskante braucht, um Luftverwirrberlungen auf ein Minimum zu reduzieren. Der Toyota Prius hat ähnliche Designmerkmale. Die Form folgt halt dem Nutzen und nicht umgekehrt. Doch die Rückfahrkamera kompensiert ein Teil dieser Einbussen.
Aber das Auto hat dadurch einen hohen Wiedererkennungswert. Und man wird wohl eher als E-Pionier angesehen, als wenn man mit einem E-Golf durch die Landschaft fahren würde.
Innenraum Der Innenraum spiegelt das futuristisch anmutende Aussendesign wieder. Es gibt auf Türinnenseiten grosse weisse Flächen. Diese Farbe spiegelt sich auch in den Ledersitzen wieder. Das Navi-System kommt fast ohne Knöpfe aus. Diese sind nur noch Touch-Flächen, welche berührt werden müssen, um etwas anzuwählen.Batterieanzeige im Mitteldisplay
In der Mitte befindet sich auch noch ein grosses Zentraldisplay. Dieses wird ergänzt durch ein Display vor dem Fahrer. Es gibt keinen analogen Tacho mehr. Alles ist nur noch Digital aufgeführt. Das Cockpit hat viele Kanten und wirkt auf den ersten Blick etwas zerklüftet. Daran gewöhnt man sich aber relativ schnell.
Ein grosser Unterschied zu den meisten konventionellen Fahrzeugen, ist der grosse Mitteltunnel der durch den kompletten Fahrgastraum verläuft. Dieser beherbergt den Akku. Leider schränkt das natürlich die Bewegungsfreiheit ein. Doch der Ampera ist ja nicht als Laster und Raumwunder konzipiert.
Fazit Der Ampera ist insgesamt ein ausgereiftes Fahrzeug, welches sich durchaus im Alltag bewährt. Ich empfinde es als sehr angenehm, wenn man losfährt und nicht einen vibrierenden Verbrennungsmotor spürt. Auch das rein elektrische Fahren kann süchtig machen. Vor allem wenn man ohnehin schon ein Sparfuchs ist. Umso mehr macht es dann spass möglichst viele Kilometer rein elektrisch zurück zu legen. Die Fussgängerhupe finde ich sehr sinnvoll und ist im Gegensatz zur Hupe nicht so aggressiv. Man macht sich einfach aufmerksam und die Leute wissen, dass man kommt. (Hier klicken für Hupgeräusch)
Doch gibt es auch Kritikpunkte. Ich finde, dass ein so teures Auto mehr an Austattungsoptionen bieten sollte. Zum Beispiel gibt es nur Halogenscheinwerfer. Xenon oder LED gibt es nichtmal gegen Aufpreis. Wenn man schon moderne LED Rückleuchten anbietet, dann könnte man auch dieses Feature im Programm haben.Halogenscheinwerfer mit LED Tagfahrlicht Des Weiteren fehlen viele Assistenzsystem wie beispielsweise ein adaptiver Tempomat. Zwischenzeitlich wird zwar eine Universal-Frontkamera angeboten, welche unteranderem Spurwarnung, Auffahrwarnung usw. anbietet. Doch ein E-Golf, der günstiger ist, bietet hier mehr an. |
Sun Nov 02 13:06:40 CET 2014 | Fensterheber48756
Hatte den Ampera auch einige Zeit zu Testzwecken (siehe mein Blog) und kann eigentlich allen von dir genannten Aspekten zustimmen. Mich hat er von der e-Mobilität überzeugt.
Sun Nov 02 14:05:33 CET 2014 | Gerbil
Leider viiel zu Teuer die ganzen Elekrodinger...
Sun Nov 02 18:40:39 CET 2014 | andyrx
wer fast nur City fährt kann damit glücklich werden.....wer viel Überland oder gar Autobahn fährt wird aber wenig Freude an dem Konzept haben
für mich deshalb keine Alternative
mfg Andy
Sun Nov 02 19:17:54 CET 2014 | notting
Schon wieder so ein dämlicher Artikel, wo E-Mobilität über den grünen Klee gelobt wird:
- Anwortmögl. ja oder nein -> Gibt zuviele "kommt drauf an"-Varianten, z. B. Reichweite, AHK, Kosten, etc.
- "Es führt kein Weg am emissionsfreien Fahren vorbei." -> E-Autos sind nicht emissionsfrei! Sie brauchen Strom, dessen Produktion noch eine Weile für CO2-Austoß, Atommüll etc. sorgt!
- Der Ampera hat eine recht geringe elektr. Reichweite im Vergleich mit für heutige Verhältnisse "normalteure" reine E-Autos, d.h. der CO2-Ausstoß des Verbrenners kommt in der Praxis häufig dazu.
- Der Ampera war verdammt teuer dafür dass es ein Opel ist, also eher eine Brot-und-Butter-Marke. Vllt. wäre er billger, wenn Opel vernünftige Vertragshändler hätte, die auch verkaufen können (wurde zur AWP-Zeit mit AWP-fähigem Auto komplett ignoriert, auch kaum neue Opel zum Anschauen im geöffneten aber dunkeln Ladengeschäft). Außerdem fällt die Wartung des wartungsintensiveren Verbrenner-Teils nicht weg, zudem bringt der E-Teil wie du schon geschrieben hast ein deutliches Mehrgewicht = Mehrverbrauch mit sich.
notting
Sun Nov 02 20:37:04 CET 2014 | Multimeter48651
Emissionsfrei, wenn ich das schon wieder höre - da bist du gut aufs marketing reingefallen. LOKAL Emissionsfrei ist korrekt. Oder hast du deine eigene Solarfarm auf dem Dach und fährst nicht mehr als 80km am Tag?
Der Ampera ist Schrott. Zu unseriös, zu teuer, zu lahm, zu unkultiviert und letztendlich ohne echten Vorteil. Nicht ohne Grund liegt der wie Blei in den Regalen. Bevor Elektromobilität interessant wird muss erst mal was an der Ladetechnik, an der Reichweite und vor allem am Preis passieren.
Sun Nov 02 20:38:58 CET 2014 | Fensterheber48756
Ich lasse über vieles mit mir diskutiere, aber der Ampera soll ZU LAHM sein??!! Das ist ja wohl der Witz des Jahrtausends
Sun Nov 02 21:44:07 CET 2014 | Drahkke
So ist es.
Wirklich wichtig ist natürlich auch nur die lokale Emissionsfreiheit, denn zur den Gesamtemissionen kann man gar keine generelle Aussage machen, da jeder Nutzer einen anderen Strom-Mix hat.
Mon Nov 03 07:09:01 CET 2014 | Nozilla
Jeder, der schon mal in Peking war, wird sagen, dass es elektrische Autos braucht. Zumindest in der Stadt. Die ganzen Verbrenner und viele Start-Stopp Phasen mit viel Stau erzeugen eine unheimliche Luftverschmutzung. Natürlich tragen dazu auch Heizungen. Doch auch eben der viele Verkehr.
Viele Leute, auch wenn sie 100m von der Busstation entfernt wohnen, wollen eben nicht aufs Auto verzichten. Doch in diesem Verkehr wird ein Motor nicht wirklich warm. Der Katalysator oder eben auch der Russfilter können unter diesen Umständen niemals ihre Wirkung entfalten. Somit ist neben dem Co2 auch ein hoher Anteil an anderen Schadstoffen vorhanden. Somit ist für mich das lokal emissionsfreie Fahren ein grosser Gewinn für die Mitmenschen, welche nicht im Auto sitzen.
Des Weiteren ist Öl eigentlich viel zu schade, um es zu verbrennen. Es können damit Medikamente, Plastik etc. hergestellt werden, was eigentlich viel mehr Sinn macht, da es nur bei gewissen Produkten Ersatzstoffe gibt. Öl aber als Brennstoff, kann relativ einfach ersetzt werden. Ich sage auch nicht, dass das Akku-betriebene Fahrzeug sich jemals im Langstreckenbereich durchsetzen wird. Hier wird es wohl die Brennstoffzelle sein. Bis dahin wird wohl ein sparsamer Diesel mit Adblue das sauberste und effizienteste sein.
Schliesslich denke ich, dass umso mehr Elektrofahrer auch Einfluss darauf üben können, dass der Strom aus regenerativen Quellen kommt. In Verbindung mit der Brennstoffzelle kann der Wasserstoff sogar als Speichermedium für den am Tag gewonnenen Strom dienen. Denn der überschüssige Strom kann für die Hydrolyse verwendet werden.
Mon Nov 03 08:56:18 CET 2014 | andyrx
wiegesagt in den Ballungszentren mag das Sinn machen...Überland wo die Hauptarbeit der Verbrenner macht sehe ich keine wirklichen Vorteil für das Konzept
mfg Andy
Mon Nov 03 20:00:34 CET 2014 | Rostlöser51231
Leider zu klein. Fuer grosse Leute wie mich (1.94m) passt das Auto nicht. Ich kann nicht einmal vorne sitzen ohne dass mein Kpf gegen das Dach drueckt (Sitz war ganz unten).
Und von Platz hinten schweigen wir lieber. Wenn der vordere Sitz ganz hinten kann hinten nur noch ein kleines Kind sitzen.
Und bei den anderen Elektro- und Hybridfahrzeugen sieht es aehnlich aus. Kurzum ich habe fast alle Probe gesessen und teilweise gefahren. Aber keiner ist bequem. Zum Tesla kann ich nichts sagen, aber der liegt jenseits der Preise, die ich bereit bin fuer ein Auto auszugeben.
Anosnsten wuerde sich das Konzept fuer mich durchaus lohnen. Ich fahre fast ausschliesslich Grossstadtverkehr mit viel Stop- and Go. Und ein dichtes Netz an ladestationen gibt es auch. Wenn auch nicht billig.
Aber solange es nur solche unbequemen Kompakte gibt, sind die fuer mich keine Alternative.
Sat Jul 21 14:18:42 CEST 2018 | Audi-gibt-Omega
Hab den alten Fred mal wieder hochgeholt, warum? Veränderte Bedingungen
Annahme 6 Jahre Haltezeit, 13.000km p.a. Arbeitgeber ermöglicht Ladung bzw. Heimsteckdose erreichbar
a) Opel Ampera mit 170.000km 12.000€ Kauf
b) Opel Astra 80.000 (entspricht dem Verschleißzustand des Ampera bei 170.000!!!) 6000€ (nur 1 Angebot bei mobile.de, also eher teurer)
Spritkosten, Werkstatt, Steuern, hat der Astra rund 7000-10.000€ Preisnachteil (je nach Strompreis.
Ergebnis: gebraucht ist der Ampera heute deutlich billiger !!
Heißt, jeder, der eine Steckdose hat und sich dennoch einen "normalen" gebrauchten Verbrenner zum Pendeln kauft, ist geistig nicht in der Lage, zu rechnen. Diejenigen die trotz eigener Steckdose dennoch behaupten, rechnen zu können, denen muß man einen pathologischen Hang zur Mitbürgervergiftung unterstellen, was ich für eine Straftat bes. gegen Kinder und Radfahrer halte.
Merkt ihr was? Das Argument "Öko" hab ich bewußt ausgespart, es ist nicht mehr auscchlaggebend. (Für die Umwelt zwar schon, aber für die Rechnung und Betrachtung der kriminellen Energie nicht mehr)
Extrem? - Bitte um Gegenargumente, falls ich was übersehen habe!
Sat Jul 21 15:01:46 CEST 2018 | notting
@Audi-gibt-Omega:
Achja, der Opel Ampera wird ja nicht mehr gebaut und Opel ist noch von PSA aufgekauft wurden, wo man nicht weiß, inwiefern die den E-Eigenentwicklungen ggü. Opel-Kram den Vorzug geben.
Du vergiftest also unnötig Leute, in dem du Autos vorzeitig wegwirfst bzw. deswegen am Ende der Besitzerwechselkette vorzeitig weggeworfen wird
Quelle für diesen Verschleißzustandsvergleich? Und du sagst ja selber, dass der Astra eher teuer ist. Außerdem hast du dessen Alter und die Motorisierung verschwiegen. Bei meinem Megane waren erst nach 150Mm (vorne) bzw. IIRC 230Mm (hinten) die Bremsen fällig. Achja, meiner hat inzwischen deutl. mehr Laufleistung als der Astra meines Bruders hatte, also es während der normalen Fahrt den Motorblock zerlegt hatte...
Im übrigen hat ein Ampera mit 170Mm auch keine Akku-Garantie mehr.
Wieviele Ampera gibt's nochmal gerade in guten Zustand gebraucht?! Wie gesagt, wird nicht mehr produziert.
An die vielen Reisen quer durch Deutschland um so ein Fahrzeug das den eigenen Preisvorstellungen auch entgegenkommt überhaupt Probefahren zu können mal ganz abgesehen...
Du willst also den Atommüll usw. von der Stromerzeugung in deinem Vorgarten? Gerne... (wg. der Umdeklariererei ist "Ökostrom" meist eh Betrug, weil er denen weggenommen wird, die meinen, zumindest z. T. Ökostrom zu haben)
Außerdem kann man mit dem Astra einen Anhänger ziehen im Gegensatz um Ampera. Bei uns in der Verwandtschaft gibt's pro Familie mind. 1 AH und ein entspr. Zugfahrzeug - und wird auch vielfach im Jahr genutzt. Mietwagen mit AHK ist schwer bis garnicht zu bekommen, vor allem spontan. Wenn man keinen AH hat, kann man den in Baumärkten etc. oft gratis mieten (wenn man dort was kauft). Andere Fahrzeuge kosten auf jeden Fall Geld bzw. man hat ggf. mehr Ärger wg. Dreck im Fahrzeug bzw. Zusatzkosten. Von den Umwegen wg. Abholung/die eigentl. Fahrt machen/Rückgabe mal ganz abgesehen.
notting
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