Wed Nov 14 20:27:21 CET 2018 | jennss | Kommentare (68)
Wie schon in der alten Geschichte vom Hasen und vom Igel kann der Igel durchaus mal schneller sein . Ich wollte diese Infos zuerst einfach als Kommentar unter meinen anderen Blog-Artikel Verrückte-Überlegung: Langstrecke mit Smart EQ schreiben, habe aber umüberlegt und daraus hier einen eigenen Artikel gemacht.
Die Frage ist, ob man beim Smart EQ, dem Langstreckenextremfall unter den E-Autos (Autos ohne Schnelllader mal ausgenommen), auf der Strecke Köln-Hamburg (ca. 400 km) schneller ankommen kann, wenn man langsamer fährt. Je nach Akkugröße, Aerodynamik, Geschwindigkeiten und Streckenlänge kann dies im Prinzip auch auf andere E-Autos übertragen werden.
Ich habe in einer Elektroauto-Zeitschrift (Elektroautomobil 5/2018, S. 7) eine schöne Darstellung zu Verbräuchen verschiedener E-Autos in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit gefunden. Aufgrund von Bilderrechten fotografiere ich diese Seite mal lieber nicht ab für diesen Artikel, aber ich kann ein paar Daten ja mal herausschreiben. Die Verbräuche sind berechnet und enthalten wohl keine Ladeverluste, aber bei schneller Ladung dürften die wohl eh nicht sehr groß sein (5%?) und ich habe zudem auch Restkilometer zur Sicherheit eingerechnet.
Tempo 50 km/h: 1. Smart 6,4 kWh 2. Hyundai Ionic elektro 7,2 kWh 3. Tesla S 90D 9,6 kWh 4. Jaguar iPace 10,1 kWh
Tempo 90 km/h: 1. Hyundai Ionic elektro 11,0 kWh 2. Smart 11,8 kWh 3. Tesla S 90D 13,8 kWh 4. Jaguar iPace 15,3 kWh
Tempo 130 km/h: 1. Hyundai Ionic elektro 17,1 kWh 2. Tesla S 90D 20,2 kWh 3. Smart 20,3 kWh 4. Jaguar iPace 23,5 kWh
Für meine Überlegungen und weil ich auch einen bestellt habe , nehme ich hier natürlich den Smart, denn der hat hier die kürzeste Reichweite und da schlägt sich die Ladezeit auf der Langstrecke natürlich besonders nieder, zumal er auch nur mit 22 kW laden kann, während z.B. ein Tesla 120 kW erreicht.
Für die Langstrecke sind nur 90 und 130 km/h von Interesse, denn 50 km/h sind nicht mehr autobahntauglich. Bei 90 km/h hingegen könnte man sich sogar ganz gut hinter Lastwagen verstecken und womöglich noch mehr Reichweite rausholen. Aber ich gehe hier mal von den gegebenen Daten ohne Windschattenfahren aus. Zur Sicherheit lasse ich beim Laden immer 40 km Reserve im Akku (für 90 km/h-Not-Fahrt), für den Fall, dass ein Lader ausfällt und man noch weiterfahren muss.
[50 km/h -> Reichweite 275 km -> Tanken nach 235 km] 90 km/h -> Reichweite 149 km -> Tanken nach 109 km (Rest 4,7 kWh) 130 km/h -> Reichweite 87 km -> Tanken nach 63 km (Rest 4,7 kWh)
Fall 1: 90 km/h Start -- Fahren 109 km in 73 Min.--|Laden* in 44 Min|-- Fahren 109 km in 73 Min.--|Laden* in 44 Min|-- Fahren 109 km in 73 Min.--|Laden** in 24 Min|-- Fahren 73 km in 49 Min. -> Ziel mit 40 km/4,7 kWh Restakku nach 400 km = ca. 380 Minuten (268 Min. Fahren + 112 Min. Laden) = 6:20 h Gesamtzeit mit Laden bei 90 km/h-Fahrt
*Zum Laden: Bis 80% lädt der Smart mit 22 kW, darüber sinkt die Ladegeschwindigkeit schrittweise auf 11 kW. Ich nehme hier zur einfacheren Rechnung ab 80% schon 11 kW. Also: Von 4,7 kWh (Restladung nach 109 km) bis ~14 kWh (80%) mit 22 kW in ca. 25 Minuten plus von 14 kWh bis 17,6 kWh (Smart-Akku auf 100%) mit 11 kW in ca. 19 Minuten
**Zum letzten Laden: Akku muss auf (73 km + 40 km) Rest aufgeladen werden, also 113 km, was noch im Bereich unter 80% liegt, d.h. von 4,7 kWh auf 13,3 kWh. Diese 8,6 kWh werden mit 22 kW in ~24 Minuten geladen.
Fall 2: 130 km/h (Höchstgeschwindigkeit beim Smart EQ ) Start -- 5x(Fahren 63 km in 29 Min. + Laden* in 44 Min.) + Fahren 63 km in 29 Min. + Laden*** 4,5 kWh in 12 Min. + Fahren 22 km in 10 Min. -> Ziel mit 4,7 kWh Restakku nach 400 km = ca. 406 Minuten (196 Min. Fahren + 210 Min. Laden) = 6:46 h Gesamtzeit mit Laden bei 130 km/h-Fahrt
Da es sich bei den 40 km Rest nur um eine Sicherung handelt, nehme ich den Wert wie mit 90 km/h, also 4,7 kWh Rest, wie oben schon, und die Ladezeit beträgt dann ebenfalls 44 Min.
Die übrigen 17,6 kWh abzüglich Rest 4,7 kWh, also 12,9 kWh, können bei 20,3 kWh/100 km eine Reichweite von 63 km bringen und dauern bei 130 km/h ~29 Minuten.
***Zum letzten Laden bei der 130 km/h-Fahrt: Um noch mit 4,7 kWh-Restakku ins Ziel zu kommen, brauchen nur noch 4,5 kWh nachgeladen zu werden, was bei 22 kW (Bereich unter 80%) 12 Minuten entspricht.
Fazit: Wer mit Smart EQ mit nur 90 km/h statt 130 km/h fährt, kommt nach 400 km 26 Minuten früher im Ziel an. So riesig sind die Unterschiede jedoch nicht. Ich hatte sogar eher noch mehr Differenz erwartet. Das häufige Laden/Pausieren bei Fahrt mit hoher Geschwindigkeit finde ich recht umständlich und in der Realität sieht es mit der Verteilung der Ladesäulen auch nicht so leicht zu berechnen aus. Ein Punkt für die 90 km/h ist jedoch auch noch, dass man hinter Lastwagen einiges an kWh sparen kann und somit vielleicht noch weniger nachladen muss.
Bei anderen Autos sieht das noch wieder anders aus. Der Smart ist zur Autobahnfahrt ein Extremfall, nicht nur weil der Akku klein ist und man oft laden muss, sondern auch, weil die Verbrauchsdifferenz bei dem leichten und relativ unaerodynamischen Auto zwischen langsamer und schneller Fahrt hoch ist. Der Hyundai Ioniq ist für Autobahnfahrt mit seiner guten Aerodynamik idealer. Eine weitere Berechnungsmöglichkeit ist auch, immer nur bis 80% zu laden, weil dies ja schneller geht. Die ganzen Möglichkeiten sind nicht einfach zu vergleichen und in der Praxis würde ich wohl einfach mit 90 km/h hinterm Laster drauflosfahren und mir dabei ein paar Ladestationen im Voraus notieren, die ich ohne große Umwege ansteuern kann.
Ein Punkt für die 90 km/h-Fahrt sind auch die Fahrkosten. Bei den (theoretischen) 11,8 kWh/100 km und 30 Ct./kWh kosten 100 km nur ca. 3,50 €, während man bei 130 km/h ca. 6 €/100 km zahlen muss. In der Praxis wird der Verbrauch noch ein bisschen darüber liegen, weil man ja nie völlig konstant fährt und es immer mal Beschleunigungen gibt. Zudem kommen Ladeverluste in den Kosten noch drauf, also nagelt mich hier bitte nicht auf Kleinigkeiten fest . Der ganze Vergleich dient nur zu einer groben Orientierung. j.
PS: Berechnungen ohne Gewähr. Bitte gebt Bescheid, wenn ihr grobe Fehler findet. Werte sind der Übersicht wegen allerdings schon ein wenig gerundet. |
Wed Nov 14 20:49:25 CET 2018 | FWebe
Auf einer vergleichbaren Basis beruht mein Vorschlag, parallel zur Autobahn zu fahren. Damit fällt nämlich der Expressaufschlag durch den Luftwiderstand nicht so sehr ins Gewicht, da i.d.R. bei 100 km/h Schluss ist und der Temposchnitt grob zwischen 60-80 km/h liegt.
Wed Nov 14 20:49:49 CET 2018 | cso-cso
Ich bin mit meinem E-Golf zum gleichen Resultat gekommen. Die Zeit, die man durch das Laden verliert, ist immer mehr, als die Zeit, die man durch das Schnellfahren gewinnt. Kommt auch daher, daß die Verluste exponentiell zur Fahrgeschwindigkeit zunehmen.
Wed Nov 14 20:55:59 CET 2018 | jennss
Eigentlich müsste man auch eine Kurve aufstellen können mit Gesamtzeit in Abhängigkeit zur Fahrgeschwindigkeit und man bekäme dann irgendwo einen Spitzenwert. Das wäre jedoch recht aufwändig.
Landstraßenfahrt beinhaltet immer auch einiges an Bremsen und Beschleunigen. Trotz Rekuperation dürfte sich dies etwas negativ auswirken und ich finde Autobahnfahren sicherer.
j.
Wed Nov 14 21:03:04 CET 2018 | FWebe
Das hängt wohl stark vom Fahrstil ab. Gerade durch die Rekuperation dürfte es eigentlich weniger ins Gewicht fallen und der niedrigere Leistungsbedarf zur Geltung kommen.
Mit einem Verbrenner gibt es außer in größeren Städten so schon kaum Anlass explizit Tempo verbremsen zu müssen.
In meinem Fall verbrauche ich Überland z.B. spürbar weniger als auf der Autobahn und das, obwohl sich das Bremsen auf der AB auf knapp 1-2 Bremsvorgänge pro 100 km beschränkt.
Wed Nov 14 21:03:11 CET 2018 | waldgruenchen
Auf das hätte ich nicht gedacht...
...klingt aber logisch.
:-)
Wed Nov 14 21:19:07 CET 2018 | jennss
Ich muss zugeben: Im Grunde sind die 130 km/h mit Smart rein theoretisch und praktisch nicht erreichbar, denn für einen 130er-Schnitt (und man muss wohl vom Schnitt ausgehen) müsste man auch öfter mal 160 fahren, denn die Baustellen, die in der Realität immer mal vorkommen, ziehen den Schnitt runter. Bei 90 km/h kann man hingegen ziemlich konstant fahren . Für einen realistischeren Vergleich müsste ich den kWh/100 km-Wert für ca. 100 oder 110 km/h kennen. Dieser stand leider nicht in dem Heft.
j.
Wed Nov 14 21:48:57 CET 2018 | waldgruenchen
Wenn man einen Schnitt, ZB. 130kmh hinbekommen will auf 400km...
...das geht sich bei dem Verkehrsaufkommen NIE aus...
...egal mit was man rumfährt...
...und mir ist es zu "stressig" geworden...
...ich will ja auch heile ankommen...
Wed Nov 14 21:53:41 CET 2018 | jennss
Jo, stimmt. Aber immerhin wird in diesem Vergleich schon deutlich, dass es sich mit Smart bei längerer Strecke kaum lohnt, 130 km/h zu fahren, selbst wenn es nur zeitweise ist. Anders ist das natürlich, wenn man ein E-Auto mit mehr Reichweite und Ladegeschwindigkeit hat. Dann ist es vielleicht erst ungünstig 160 oder mehr zu fahren. Und wenn man eine Strecke hat, die man bei hohem Tempo komplett mit einer Ladung fahren kann, dann ist das natürlich am schnellsten, wenn auch teurer .
j.
Wed Nov 14 22:46:52 CET 2018 | waldgruenchen
Genau so ist es mit den E-Pedelec`s...
Ich hab mir letztes Jahr ein nettes E-MTB gekauft...:-)
...das kommt immer auf das Fahrprofil an...
...wenn ich will, schaffe ich den Akku den ganzen Tag nicht leer zu fahren...
...aber im "Spaßmodus" geht das doch viel schneller...
...ich hab heuer meinen Urlaub auf den Bike gemacht...
...sehr schön...:-)
...einmal durch die Steiermark...Murtalradweg, Mürtztalradweg, Semmering...
...an 3 Tagen 260km...
ohne 2. Akku...oder zwischenladen...
Ich hatte jeden Tag noch sicher zwischen 20 und 30 km Restreichweite...
(Haibaike xduro full 7 s) 2017
(...das mit dem Kennzeichen hab ich mir gespart...)
Wed Nov 14 22:57:38 CET 2018 | cso-cso
Wenn ich auf der Landstraße parallel zur Autobahn fahre, komme ich auf einen Schnitt von 67 km/h. Ich kann das gut vergleichen, weil ich oft parallel fahre, wenn auf der Autobahn Stau ist. Es sind dann 98km Überland zu 93km auf der Autobahn. Auf der Autobahn komme ich auf einen Schnitt von 89km/h mit LKW Unterstützung und bin ca. 15 Minuten schneller. Wenn ich auf der Autobahn mit konstant 67km/h fahren würde, hätte ich mit Sicherheit weniger Verbrauch, als auf der Landstraße, da gleichmäßig dahinrollen effizienter ist, als vor den Ortseinfahrten zu rekuperieren und am Ortsende zu beschleunigen.
Beim Discover Pro werden einem bei der Zieleingabe immer 3 Vorschläge gemacht: Schnellste, kürzeste und effizienteste zwischen Entfernung und Zeit. Ich wähle fast immer die effizinteste Route aus, da die Kürzeste meist 30% länger dauert. Damit verbunden auch der längere=größere Verbrauch von an nicht Antrieb gebundenen Verbrauchern wie Klima, Licht, Radio usw. Die schnellste Route unterscheidet sich meist nur unwesentlich von der Effizientesten.
Wed Nov 14 23:14:42 CET 2018 | waldgruenchen
...aber das ist ja bei den "Verbrennern" genau so...
...denke ich mal...?
Wed Nov 14 23:19:34 CET 2018 | FWebe
Nur bedingt, da häufig keine Rekuperation zur Verfügung steht, stellen wechselnde Geschwindigkeiten durchaus ein Problem dar, neben der Wirkungsgradthematik wirkt sich dabei so mancher Fahrstil entsprechend negativ auf den Verbrauch aus.
Ich für meinen Teil habe im Vergleich bisher ca. 0,5 l/100 km weniger Verbrauch, wenn ich nur Überland und nicht (teilweise) über die AB fahre und das trotz deutlich mehr und größerer Höhenunterschiede etc..
Man darf natürlich nicht den Fehler machen, den Verbrauch auf der AB hinter einem LKW mit einer normal gefahrenen Strecke Überland zu vergleichen.
Ich vergleiche in meinem Fall z.B. 130 km/h als angepeiltes Reisetempo auf der AB, sprich bis ca. 150 km/h zum Überholen, mit einem normalen Tempo Überland, sprich i.d.R. bis 100 km/h.
Ich fahre weder mit ~90 km/h hinter einem LKW auf der Autobahn her, noch mit ~70 km/h auf der Landstraße und vermische dies entsprechend auch nicht mit den normalen Fahrstilen.
Thu Nov 15 08:26:52 CET 2018 | Lewellyn
Die Wahrheit liegt vermutlich in der Mitte. 110 als Reisegeschwindigkeit hat sich bei vielen Eautosals guter Kompromiss zwischen Verbrauch und Reichweite herausgestellt. Vielleicht nicht beim Smart aber sonst. Und es fühlt sich nicht „lahm“ an. Man kommt sichtbar vorwärts.
Thu Nov 15 08:31:27 CET 2018 | Goify
110? Das ist mit die dümmste Geschwindigkeit auf der deutschen Autobahn: Zu schnell um mit den LKW mitzuschwimmen und zu langsam, um sie überholen zu können (Stichwort Elefantenrennen). 120 sind das absolute Minimum, wenn man schneller als die Lastwagen fahren will.
Und ein 90er Schnitt auf einer Autobahn ist schon recht ambitioniert, selbst wenn man als Zielgeschwindigkeit 120 anvisiert.
Thu Nov 15 09:37:18 CET 2018 | Jake1865
Bei Tesla und Co ist es so. Schnellfahren und Schnellladen bringt Zeitgewinn.
Natürlich mit Obergrenzen. Dauerrasen saugt die Batterie leer. Aber ein Schnitt von 130 und dafür 2x statt 1x laden ist am Ende schneller. Allerdings dennoch teurer.
Gruß Jake
Thu Nov 15 09:45:07 CET 2018 | Goify
Du meinst Zielgeschwindigkeit. Ein Schnitt von 130 ist tagsüber nahezu unmöglich und man muss dazu so oft es geht 200 fahren.
Nachts habe ich es mal geschafft, eine ganze Stunde lang auf einer ungewöhnlich leeren Autobahn die 120 km bei Tempo 120 in einer Stunde abzureißen. Das ist mir leider nie wieder gelungen. Die wenigen LKW an diesem Sonntag Abend waren so gut positioniert, dass ich ungelogen den Tempomat an der Auffahrt rein und an der Ausfahrt raus genommen habe. Dazwischen nicht ein mal kurz vom Gas oder Gas geben musste.
Thu Nov 15 15:58:13 CET 2018 | Lewellyn
Pro Tipp: Wenn man mit 110 langsam auf einen LKW aufgelaufen ist, kurzfristig zum überholen weiter beschleunigen, danach wieder auf 110.
110 ist das, was man in Frankreich auf den meisten Autobahnen fahren darf, für die man nicht zahlen muss.
Wie gesagt, hat sich bei vielen Eautos als guter Kompromiss aus Geschwindigkeit und Reichweite herauskristallisiert.
Thu Nov 15 19:14:17 CET 2018 | notting
Dein Artikel klingt für mich nach "Mit motorisiertem Zweirad mit 25km/h 400km weit fahren". Ok, was derartiges gibt's wohl gerade als Film im Kino...
Ich werde warten, bis es mehr Akkukapazität und Ladegeschwindigkeit zu vernünftigeren Preisen gibt.
notting
Thu Nov 15 21:03:48 CET 2018 | jennss
Ja, ich hatte mir auch schon gedacht, dass die Grenze bei Tesla deutlich höher liegen müsste. Der Smart ist, wie geschrieben, eben ein Extremfall .
AutoBild hatte das im Heft vom 18.10.18 mal verglichen und ist den Tesla S60 mit 100 Schnitt gefahren, langsamer als Benziner, Diesel und Co.. Allerdings haben die da auch ein altes Modell genommen. Mindestens ein 75er wäre schon passend gewesen. Dennoch schnitt der Tesla als Langstreckenauto mit Platz 3 von 6 Antrieben ganz gut ab, weil die Fahrkosten am Supercharger null sind . Ich hätte lieber ein normales E-Auto für den Vergleich gewünscht, Ampera-e oder so. Auf Platz 1 waren Erdgas und Diesel.
j.
Thu Nov 15 21:33:50 CET 2018 | ElBarto1983
Moin,
Hab mal ein wenig im Excel gespielt, Optimum liegt wohl bei 91 km/h. Wenn man sich 5 bzw. 10 % Toleranz bei der Gesamtzeit zugesteht ist ein relativ breiter Geschwindigkeitsbereich abgedeckt (die rote und blaue Box).
Insgesamt sind die erreichbaren Durschnittsgeschwindigkeiten bzw. Gesamtfahrzeiten im Vergleich zum Verbrenner ziemlich ernüchternd, bin neulich auch mal einen ~ 60er Schnitt gefahren auf 350 km, da waren aber auch 10 km in etwas unter 3 h wegen Stau dabei...
Grüße
Martin
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Thu Nov 15 22:54:17 CET 2018 | FWebe
Erläutere mal Bild 3 etwas genauer. In welchem Zusammenhang stehen "v_avg" und "Geschwindigkeit"?
Thu Nov 15 23:15:14 CET 2018 | jennss
Schon richtig, aber der kleine EQ ist auch nicht ideal für sowas. Schon ein eGolf ist deutlich schneller in der Gesamtzeit, ein Ampera-e dann noch fixer, weil dann der Ladezeitanteil geringer wird. Auf einer 400 km-Strecke braucht der Ampera-e nur 1x ein wenig nachladen. 10 Minuten reichen sicher schon, um ans Ziel zukommen. Ich denke, 60 kWh werden später sehr oft verkauft und sind den meisten schon universell genug.
j.
Fri Nov 16 07:04:56 CET 2018 | ElBarto1983
Das ist nur der rechnerische Durchschnitt aus der Gesamtzeit und Strecke
Fri Nov 16 14:43:16 CET 2018 | Trennschleifer27
Das schöne an der Verbrauchswerten ist das ein Smart genauso viel Verbraucht wie ein 700PS Tesla.
Und das diese enorme Leistung automatisch mit einem vernünftigen Standard Akku (>60kWh) quasi umsonst daher kommt.
Deshalb glaube ich das die E-Autos in Zukunft viel viel mehr Leitung haben werden als heute üblich.
Bisher konnten die Autohersteller richtig viel Geld mit starken Autos verdienen.
Von den MiniMicro Akkus wie im Smart halte ich nix.
Diese Fahrzeuge verschinden sowieso in kürze vom Mark ehe einen Verbreitung stattgefunden hat.
Mit einem Tesla Modell 3 ist eine Reisegeschwindigkiet von 130-150kmh auf Langstrecke schon fast das Optimum . So ein gekrieche mit 90 kmh auf der AB wegen unzulänglicher Technik geht ja mal garnicht
Fri Nov 16 14:48:27 CET 2018 | FWebe
Wo genau soll das denn bitte zutreffen?
Fri Nov 16 14:51:08 CET 2018 | Trennschleifer27
@FWebe Der kleine langsame mit wenig Reichweite und wenig Platz gesegnete Smart verbraucht fast das gleiche wie die große Wuchtbrumme Tesla! Das gab es bis her bei den Verbrennern nicht.
Beweis:
Tempo 130 km/h:
2. Tesla S 90D 20,2 kWh --> Man kann die 400km OHNE Nachladen und mit 130kmh in 3h durchbrettern
3. Smart 20,3 kWh --> laden, kriechen, laden, kriechen bis zum abwinken
Und der P90D hat saftige 525PS und kann nach NEFZ 557km fahren.
Warum kann er das? Weil er eine sinnvolle Akkugröße hat. Und das beste er ist seit vielen Jahren kaufbar.
Obwohl alle der Meinung waren so etwas geht nicht.
Fri Nov 16 15:02:42 CET 2018 | cso-cso
Da der Fahrzeugpreis in direkter Abhängigkeit von der Akkugröße steht, und die Akkupreise in direkter Abhängigkeit von der Nachfrage, werden Langstreckentaugliche Autos überproportional teurer sein.
Der Einsatzzweck ist entscheidend. Einen Smart auf die Langstrecke zu schicken und damit Vergleiche zu einem Tesla zu ziehen, ist wie mit einem Ruderboot, den Atlantik überqueren zu wollen und dann die Tauglichkeit von Ruderbooten allgemein in Frage zu stellen.
Fri Nov 16 15:21:19 CET 2018 | Trennschleifer27
@cso-cso die Akkupreise werden massiv fallen, so daß sich niemand mehr mit einem Auto unter 40-60kWh rumärgern muss.
Nebenbei hält ein größerer Akku noch viel viel länger weil er viel weniger Ladezyklen und geringerer Belastung/Verschleiß ausgesetzt ist.
Ich kann aus Technischer Sicht nicht erkennen warum die Masse solche Microakkus kaufen soll. Zumal die Masse vom Verbrenner umsteigen wird. Dort sind kurze Reichweiten oder gar Geschwindigkeit von 90kmh selbst beim kleinsten Auto nicht mehr vorstellbar.
Das wird so wie bei den SSDs werden am Anfang ultra teuer ultra klein so das es unvorstellbar war das die die Festplatte vollständig ersetzt werden kann.
Heute hat jeder eine SSD für wenige Euro und in 5 Jahren gibt es keine Festplatten mehr
Fri Nov 16 15:25:14 CET 2018 | jennss
Und warum kann er so einen großen Akku haben? Weil das Model S enorm breit und lang ist. Für einen City-Kleinstwagen mit 2,69 m Länge ist das kein Thema. Ich bin sogar überrascht, dass in den Smart so viel kWh reingehen. Die Langstrecke ist für die Smart EQ nur ein Notfall-Einsatzgebiet . Der wird bei LiIo-Technik wohl nie 90 kWh bekommen, maximal vielleicht 25 bis 30 kWh irgendwann mal, weil die Technik kompakter wird. Das Model S braucht hier auch 50% mehr Strom bei Citygeschwindigkeit. Das sollte man nicht übersehen, denn der Smart wird wohl allermeist bei Cityspeed gefahren.
Den Vergleich mit der SSD finde ich gar nicht so schlecht. So könnte das werden, wenn es Feststoffakkus gibt. Das dauert aber sicher noch mindestens 5 Jahre.
Wenn man mal Smart-Berichte liest, steht fast immer drin, dass der E-Antrieb der beste für den Smart ist, Beispiel: https://www.computerbild.de/.../...t-EQ-Test-Elektroauto-22352643.html
Da nimmt man die kurze Reichweite gerne in Kauf, weil sie bei seinem Haupteinsatzgebiet kaum relevant ist.
j.
Fri Nov 16 15:30:27 CET 2018 | Trennschleifer27
@jennss in den I3 passen heute schon 100kWh rein In den Smart passen sicher schon heute 50kwh rein.
In 5 Jahren werden die Akkus weiter an Kapazität bei gleichem Platzbedarf zulegen. Die Entwicklung im PKW-Bereich läuft doch gerade erst auf hochtouren. Bisher werden eigentlich nur Laptopzellen zweckentfremdet
Mit 50 kWh kann man endlich entspannt z.B. auch in der Stadt eine Woche OHNE nachladen rumfahren.
Damit können auch Laternenparker sich ein E-Auto vorstellen.
Man wird sich einfach keine Gedanken mehr banale Dinge wie die Heizung, Klimaanlage, Geschwindigkeit und Reichweite machen. Es ist einfach genug Saft da
Fri Nov 16 15:31:48 CET 2018 | jennss
Die Frage ist, warum nur Kreisel die großen Kapazitäten verbaut. Das muss einen Grund haben.
http://www.kreiselelectric.com/akkupack/ (nur 2 Jahre Garantie)
j.
Fri Nov 16 15:37:14 CET 2018 | Trennschleifer27
@jennss das ist ganz einfach.
Warum soll die Autoindustrie die Mrd. über Mrd. mit Öl und Sprit und den alten Fabriken verdient nun auf die E-Autos um schwenken womöglich noch freiwillig ? Nein die lachen uns aus und ziehen Ihr Ding mit Hilfe der Politik durch um maximale Gewinne zu erwirtschaften.
Wenn Tesla nicht so zäh und bissig wäre würde die den Stecker schon lange gezogen haben und uns mit weiteren Studien und Ankündigung beglücken.
Mit den E-Autos geben Sie die großen Gewinne ab.
Der Kreiselakku ist ja cool. Nur 4,1kg/kWh wären also nur 205kg für 50kwh !!!!
Achtung 100dm³ = 50 kWh wäre z.B. 2 Akkus mit 100cmx40cmx13cm!!!
Das passt locker in den Smart.
Also Leute nicht einlullen lassen. Die Technik ist schon lange da.
Am besten keine neuen Verbrenner mehr kaufen und auf sinnvolle E-Autos warten.
Fri Nov 16 15:55:03 CET 2018 | jennss
Das klingt nach Verschwörung gegen Kreisel . Kann ich mir irgendwie nicht so recht vorstellen. Da muss es doch noch einen anderen Grund geben. Hier ein Smart mit Kreiseltechnik: https://www.electrive.net/.../
22 kWh und 4,5 s. auf 100.
j.
Fri Nov 16 20:43:50 CET 2018 | FWebe
Das nennst du einen Beweis?
Dein konstruiertes Beispiel findet man ebenfalls bei Verbrennern so wieder, insofern ergibt die Aussage weiterhin keinen Sinn.
Wenn du gewillt bist, einen vernünftigen Vergleich anzustreben, nimmst du baugleiche Fahrzeuge und variierst dann die Antriebskomponenten um die gewünschte Leistungsdifferenz. Da sieht der Vergleich dann aber auch etwas anders aus.
Man sollte bei dem Vergleich letztlich wohl eher feststellen, dass der Smart trotz seiner aerodynamischen Nachteile noch auf dem Niveau eines Model S ist.
Sat Nov 17 08:50:54 CET 2018 | Batterietester48
... und trotzdem sind die deutschen Autofahrer bzw. ihre Politiker in ihren Köpfen wie vernagelt wenn es um die Frage eines Tempolimit geht.
Ein Tempolimit nimmt den Geschwindigkeitsdruck raus den viele verspüren müssen weil sonst ihr PS - starkes Gefährt sich als völlig unnötig herausstellt.
Daß die Autoindustrie bereits seit längerem die falschen Autos baut ist eh keine Frage mehr.
Das Argument " daß die Leute so etwas haben wollen " ist nicht richtig.
Das Falsche wird ihnen angeboten und zwar so daß man gerne danach greift.
Mir hat immer noch niemand schlüssig erklärt warum um uns herum alle anderen Ländere mit ihrem Tempolimit anscheinend dumm sind und nur wir Deutsche klug.
Aber der Hammer ist schon im Anmarsch .
So gut geht es den Besserwissies mit ihren überholten Rennkisten nicht mehr ...
Sat Nov 17 08:58:38 CET 2018 | notting
*LOL*
Du tust so, als ob:
- es durch ein aTL auf ABen nennenswert weniger Unfälle gäbe -> 1. sind IIRC ca. 1/3 der dt. AB-km schon mit TL versehen, 2. passieren gerade die schlimmen Unfälle eher bei deutl. <130km/h (vor allem mit LKW, die ein TL <100km/h haben!) und 3. halten sich auch im Ausland genügend Leute eh nicht an die TLs.
- es im Ausland nicht schon seit Jahren auch Tendenzen gibt die TLs hochzuschrauben. Ich bin vor vielen Jahren in NL bei aTL = 120km/h auch schon legal 130km/h gefahren weil entspr. ausgeschildert. In I gibt's seit ein paar Jahren Abschnitte wo 150km/h erlaubt sind. Österreich hat IIRC kürzl. auch was ähnl. gemacht. In UK wurden außerörtl. TL vor einiger Zeit auch erhöht.
- es nicht schwierig wäre wieder nach rechts zu kommen, wenn alle gleich schnell fahren.
notting
Sun Nov 18 12:48:30 CET 2018 | jennss
Wenn diese Regelung aus Österreich auch nach Deutschland kommt, zieht ein E-Smart mit 130 km/h bald am Porsche 911 (100 km/h) vorbei :
http://www.spiegel.de/.../...neller-fahren-als-benziner-a-1236241.html
Ich denke, zumindest auf der Autobahn A40 im Ruhrgebiet, wo jetzt Euro 5-Diesel verboten werden (http://www.spiegel.de/.../...hn-40-und-in-gelsenkirchen-a-1238589.html ), könnte man das doch schon so machen, um die lokalen Emissionen zu verringern.
Bisschen anders sieht es in Österreich jedoch aus:
[Zitat aus erstem Link]
j.
Sun Nov 18 12:56:11 CET 2018 | notting
Lies mal das hier: https://www.elektroauto-news.net/.../...etztes-fahrzeug-elektrifiziert
Außerdem überholen dann eh massenhaft Leute mit 100,00001km/h andere VT mit 100,00000000001km/h auf der linken Spur wie heute im Prinzip auch schon bei 130km/h. Da ist also so schon nix mit 130km/h.
Außerdem dürfte gerade ein Smart ED bei 130km/h eine miese Reichweite haben (siehe auch dein Blogartikel hier ;-)).
Bezieht sich zwar auf das 1. HJ 2017: http://www.badische-zeitung.de/.../...-immer-weiter-zu--138774460.html
notting
Sun Nov 18 13:02:31 CET 2018 | jennss
Egal, Hauptsache vorbei am 911er , solange der noch einen Benzinmotor hat.
Ja, dann sollte man mal langsam die Kohlekraftwerke abbauen. Liegt wohl auch an der steigenden Nachfrage nach Ökostrom, dass es immer mehr Strom aus regenerativen Energien gibt. Ich denke, die E-Autos schärfen besonders das Ökobewusstsein.
j.
Deine Antwort auf "E-Auto-Langstreckenstrategie: Langsamer kann schneller sein"