Thu Oct 03 16:03:29 CEST 2024 | jennss | Kommentare (84)
Welchen Antrieb würdet ihr vorziehen?Einen besonderen Reiz machen m.E. große E-Motoren an nur einer Achse aus, also kein Allrad-Antrieb. Damit bekommt man nämlich gut eine große Reichweite hin. Beim ID.4 (nicht GTX) hat sich die Reichweite mit dem neuen Motor deutlich verbessert, von ca. 520 km auf 570 km. Der alte ID.4 Pro hatte 204 PS/310 Nm und der neue hat 286 PS/545 Nm. Große E-Motoren haben bei den Windungen wohl größere Aderquerschnitte mit weniger Widerstand. Zudem können große Motoren mehr kW rekuperieren beim Bremsen. Ein weiterer Vorteil ggü. Allradlern ist der günstigere Preis. Der neue Motor mit 286 PS hat ggü. dem vorigen mit 204 PS keinen Mehrpreis gebracht. Eine Bekannte von mir sagte mal zu den 286 PS des ID.4 "verrückt", aber nach meiner Erklärung mit dem Reichweitengewinn hat sie es verstanden. Die hohe Leistung ist quasi ein Abfallprodukt der besseren Effizienz.
Der Nachteil ist dann, dass die Traktion nicht so gut ist wie bei Allradlern (aber noch besser als bei Frontantrieb). Damit kann man es besonders beim Anfahren nicht ganz so krachen lassen. Ein ID.3 GTX Performance hat 326 PS, nicht viel weniger als der ID.4 GTX mit 340 PS. Und trotz des Gewichtsnachteils braucht er 0,3 s. länger auf 100. Ich bin die GTXe noch nicht gefahren, vermute nur, dass der ID.3 GTX Performance mit Hinterradantrieb beim Anfahren leicht gedrosselt sein dürfte (wurde auch in einem YT-Bericht von AMS zum Born VZ gesagt) und der ID.4 GTX seinen Allrad da voll ausspielen kann. Eine Anfahrdrosselung könnte auch in Hinblick auf Euro7 eingestellt worden sein, denn bei Euro7 werden auch Reifenabrieb und Bremsabrieb berücksichtigt und somit sind E-Autos mitbetroffen von Euro7. Ein Hinterradantrieb dürfte bei gleicher Leistung sonst klar mehr Reifenabrieb haben als ein gleichstarker Allradler, oder?
Normalerweise ist der ID.4 bei gleichem Antrieb wegen des Gewichts etwa 0,7 s. langsamer auf 100 als der ID.3, bei Allrad vs. Hinterradantrieb sieht es bei ähnlicher Leistung aber anders aus (GTXe). Dafür hat der ID.3 GTX Perf. eben eine deutlich bessere Reichweite (die 2 kWh mehr machen da nicht so viel aus), +74 km nach WLTP.
Die Reichweitenchamps bei Mercedes und BMW haben auch große Single-Motoren, z.B. der i4 eDrive40 und der EQS 450+.
Wie seht ihr das? Was reizt euch mehr, die größere Reichweite des Single-Motors oder der härtere Antritt des Allradlers? j. |
Thu Oct 03 16:22:16 CEST 2024 | schleich-kaefer
Sind wir noch auf der Straße oder schon auf der Rennstrecke?
Thu Oct 03 16:41:29 CEST 2024 | LF-X
Mein Mach-E RWD hat hinten leicht höheren Abrieb. Das hatte mein 5er BMW aber auch. Ob man die Reifen wegradiert hängt aber viel von der Fahrweise ab. Hab jetzt knapp 40.000 km runter und noch ordentlich Profil auf allen 8 Rädern.
Thu Oct 03 17:21:37 CEST 2024 | _RGTech
Beide Antriebsarten sind völlig okay. Hinterradantrieb hat seine Vorteile in den meisten Situationen - sollte aber bei Grip-Ende gebremst werden. Allrad glänzt im Winter - muss aber vernünftig abgestimmt sein, um den Fahrspaß nicht komplett einzudampfen.
Das sind meine Praxiserfahrungen mit stinknormalen Verbrennern, verliert aber bei Strom nix von seiner Aktualität - im Gegenteil, da dort mehr Leistung spontan abgerufen werden kann und das Gewicht (inkl. Schwerpunkt!) normalerweise deutlich höher liegt, ist die Frage nach der Verteilung viel relevanter.
Und gerade im Alltagsbetrieb: Denkt mal an einen Ampelstart bergauf bei Nässe... in einer leichten Kurve Dann zieht meinetwegen 1-2 Faktoren ab und es sind immer noch sehr viele Kreuzungen und Autobahnausfahrten, wo das Praxisrelevanz hat.
Egal wie: Hauptsache kein Fronttriebler
(Was den Verschleiß betrifft, habe ich mit der Reifenwahl viel mehr Einfluss. Die Conti Premium Contact 5 beispielsweise kenne ich mit Sägezahn und Schnellverschleiß´- das war nix. Pirelli P7 davor auf dem gleichen Auto wollten nicht kaputtgehen, waren dafür laut. Ansonsten gehen mir auch beim Heckantrieb die vorderen Reifen eher flöten - Kurvengeschwindigkeiten plus Gewicht auf der Vorderachse... tritt viel öfter auf als pure Beschleunigung.)
Thu Oct 03 17:30:55 CEST 2024 | Schwarzwald4motion
Allrad braucht man nicht oft, aber wenn, ist man froh drum.
Es hängt sicherlich auch am Einsatzgebiet; in der Stadt und auf der BAB braucht man kein Allrad.
Hingegen an der Steigung, oder auf Parkplatzsuche, oder mit matschigen Nebenstraßen im Winter möchte ich ihn nie mehr missen.
Thu Oct 03 19:02:26 CEST 2024 | 25plus
Ohne die Angabe der Getriebeübersetzung sind Drehmoment und Leistungsangaben völlig irrelevant und sagen nichts aus. Ein E-Motor mit 500 Nm und 250 PS ab 3500 U/min, der bei 10000 U/min 200 km/h erreicht, überträgt bei gleichem Reifendurchmesser exakt genauso viel Kraft auf die Straße wie ein E-Motor mit 250 Nm und 250 PS bei 7000 U/min, der dann bei 200 km/h auf 20000 U/min kommt.
Thu Oct 03 19:17:11 CEST 2024 | Dynamix
Beim E-Auto würde ich auf den Allrad verzichten. In meinem Alltag hätte ich dadurch fahrdynamisch keinen Nachteil, eher im Gegenteil. Dazu mehr Reichweite weil nur ein Motor am Akku nuckelt und weniger Gewicht weil man einen Motor einspart. Für mich eine Win-Win-Win Situation.
Da wo ich hinfahre habe ich noch nie Allrad benötigt, bin selbst mit dem bösen Frontantrieb immer noch überall hingekommen.
Thu Oct 03 19:49:59 CEST 2024 | Schwarzwald4motion
Tja, und ich hab da definitiv andere Erfahrungen:
Die potentiellen Parkplätze werden weniger, man kann am Buckel nicht so leicht überholen; und als mal aus Regen viele dicke Schneeflocken wurden, hätte ich im Auto übernachten müssen, weil für die 2WD am Berg kein weiterkommen war, ich hingegen konnte, wenn auch langsam nach Hause zuckeln.
Thu Oct 03 20:37:01 CEST 2024 | _RGTech
Kenne ich: Mit Allrad kommt man z.B. auch bei plötzlichem Schneefall noch vor dem Pflug spätnachts von Heilbronn nach Stuttgart - die Einachser blieben irgendwo in einer Senke stecken und versperrten den Pflugscharen dann den Weg
Okay, ein bisschen Schwungmitnahme und Wagemut war sicher auch dabei...
Beim nur halb angetriebenen Fahrzeug muss man halt in manchen Situationen auch ein bisschen Übung und technisches Verständnis besitzen, und selbst dann ist nicht jede Situation zu meistern. Was aber nicht heißen soll, dass ich nie mehr drauf verzichten würde. Nur: Wenn schon Winterauto, dann doch gerne gleich 4WD
Beim Verbrenner mit seiner komplexen Achsantriebsmechnik gibt's allerdings eindeutig weitere Nachteile als nur etwas Verbrauch bei Benutzung, bei der vielen zusätzlich mitgeschleppten Technik. Beim Stromer sollte das doch einfacher sein; so ein E-Motor wiegt jetzt schon etwas weniger als ein zusätzliches Diff und eine durchgängige Rohrkonstruktion. Und er muss ja auch nicht permanent betriebsbereit sein (genaugenommen gäb's ja durchaus die Möglichkeit, das Ansprechverhalten per Menü zu regeln, theoretisch die ganze Bandbreite zwischen komplett aus und permanent an - ist das schon irgendwo umgesetzt, ist das normal, oder mal wieder nur ein Traum?).
Thu Oct 03 23:26:35 CEST 2024 | Steffen_i4
Ganz klar Heckantrieb, früher idealerweise bedient mit einem R6 heute am besten mit einem fremderregten Synchronmotor. Der Allrad ist eines der am meisten überbewertetsten Funktionen eines Automobils. Mehr Gewicht, mehr Verbrauch, oft weniger Agilität, beim BEV weniger Reichweite… wenn man nicht gerade auf 1500m wohnt und ein halbes Jahr Winter hat, ist ein tiefer Schwerpunkt und eine angetriebene Hinterachse das Nonplusultra für agiles und schnelles und effizientes Fahren.
Fri Oct 04 07:01:05 CEST 2024 | 25plus
Es ist bei Verbrennern nicht immer gerade leicht, direkt vergleichbare Modelle mit Allradantrieb zu finden. Bei Elektroautos ist das einfacher.
Beim Q4 e-tron sind es 85 kg Unterschied zwischen Hinterrad- und Allradantrieb, beim Q6 e-tron sind es 125 kg.
Beim Q5 Verbrenner 2.0 TDI sind es laut Wikipedia 85 kg und beim Suzuki Swift sind es 76 kg Unterschied.
Ich denke das nimmt sich nicht viel. Viele dicke Kabel, das Einganggetriebe und die Leistungseleketronik für den zweiten Elektromotor wiegen meiner Meinung nach dann doch in Summe genauso viel wie eine Kardanwelle und ein Differential.
Es werden bei Elektroautos (wie z.B. beim Q6 e-tron) sogar verschiedene Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse eingesetzt, weil unterschiedliche Typen von Elektromotoren auch unterschiedliche Eigenschaften haben bzgl. Wirkungsgrad und wenn sie einfach nur mitgeschleppt werden (induzierte Magnetfelder oder eben nicht - bin da aber kein Experte). So ein Allradantrieb arbeitet jetzt schon vollvariabel.
Wie beim Verbrenner mit Allrad werden gut zwei Zentner Gewicht zu 99,x % der Fahrzeit einfach nur mitgeschleppt. Ich hatte in den letzten Wintern ca. 200 km schneebedeckte Fahrbahn bei 20000 km im Jahr und selbst dann drehen die Vorderräder nur bei wenigen Beschleunigungsvorgängen durch...
PS: Der Waldarbeiter/Jäger, der zu 50 % auf unbefestigten Wegen und nassen Wiesen unterwegs ist und wer den Allradantrieb z.B. aufgrund des Wohnorts braucht, ist sicherlich darauf angewiesen. Aber in der Stadt und im Flachland...
Fri Oct 04 09:08:01 CEST 2024 | Schwarzwald4motion
Naja, was das fahren angeht; mit Allrad fährt’s sich wie auf Schienen.
Das ist aber in der Tat eine Fähigkeit, die nicht mehr so stark beim E-Auto ins Gewicht fällt, da Über-, oder Unter-steuern bei dem „Mittelakku“ kaum noch ausgeprägt ist.
Fri Oct 04 11:38:33 CEST 2024 | jodi2
Ich stimme für unentschieden! ;-)
AWD ist sicher nett für alle die in den Bergen wohnen, wir selbst haben es in 30 Jahren im Rhein-Main-Gebiet etwa 2x vermisst bzw. wirklich gebrauchen können und so dürfte es 95% in D gehen.
Ich persönlich würde ein BEV mit RWD vorziehen, sehe aber selbst für mich noch geringe bzw. gelegentliche Vorteile des AWD, so dass ich den geringen Mehrverbrauch akzeptieren würde. Der ist ja in der Praxis eh nicht so hoch bzw. hat auf Langstrecke/AB, wenn es auf Reichweite ankommt eh nur noch einen geringen Anteil und ob ich jetzt im Alltag auf Kurz&Mittelstrecke 500 oder 530km weit komme bzw. alle 10 oder alle 11 Tage laden muss, wäre mir egal.
Mich halten eher der Mehrpreis und die höhere Komplexität/Störanfälligkeit weil ein Motor mehr von AWD ab.
Wenn aber nur die Wahl bleibt zwischen FWD oder AWD, wäre es bei mir bei BEV ganz klar AWD. Sei es beim neuen Kia EV3 (wo der FWD bei Trockenheit noch ganz gute Fahrleistungen bringen dürfte, der Mehrpreis für den “kleinen” AWD aber mit ca. +3k€ nach Rabatten noch erträglich ist) oder beim BMW iX1 (oder der AWD Mehrpreis selbst nach Rabatten noch satte 5k€ ist, aber der FWD für das große schwere teure luxuriöse Auto einfach keinen Spaß macht…).
Fri Oct 04 12:06:06 CEST 2024 | Schwarzwald4motion
Beim Verbrenner hat halt das Getriebe oder die Haldex-Kupplung entsprechende Wartungsaufwendungen bedeutet, Störfälligkeit inklusive.
Von dem Mehrgewicht mit Kardanwelle ganz zu schweigen.
Beim BEV ist das alles nicht mehr so tragisch, wenn man den CO2 Äquivalent im Gegensatz zur Verbrenner betrachtet erst recht.
Fri Oct 04 17:17:12 CEST 2024 | _RGTech
Eigentlich selten, dass wir uns in diesem Blog so prinzipiell einig sind.
Fazit zum Allrad bisher: Kann man schon machen, muss man aber nicht... jeder trifft die Entscheidung für sich, aber radikale Missionare haben wir bei dem Thema anscheinend keine
Tue Oct 08 11:33:35 CEST 2024 | R6-Machine
Haben ist besser als brauchen. Beim Tesla Model 3 ist der Mehrverbrauch vielleicht 2 kWh, aber man hat Traktion ohne Ende auch auf nasser Fahrbahn und dazu wahnwitzige Fahrleistungen beim LR oder Performance. Wenn man mehr Reichweite möchte, sollte man möglichst kleine Felgengrößen bzw. besonders leichte Felgen wählen. Auch bei dem Gewicht von Reifen gibt es teilweise große Unterschiede. Es gibt aber auch frontangetriebene Fahrzeuge, die durch den fehlenden Allrad extreme Traktionsprobleme bei Nässe haben. Wir sind einmal den Ora Funky Cat bei feuchten Straßen gefahren und die Räder haben sofort durchgedreht, sobald man etwas stärker Strom gegeben hat. Vielleicht auch eine Frage der Fahrzeugabstimmung.
Tue Oct 08 13:51:57 CEST 2024 | Steffen_i4
2kWh sind 10..15% weniger Reichweite bzw. längere Ladezeit auf der Langstrecke und z.B. beim i4 auch 10% weniger Gewicht. Ich fahre viel häufiger Langstrecke als Schnee, also ist mir Reichweite haben wichtiger als Allrad 1x in 2..3 Jahren brauchen. Ein gut ausbalancierter edrive 40 mit einem ordentlichen Heckantrieb ist mir auch auf kurviger Straße lieber als ein m50 mit nochmal 200kg Bauchspeck. So lange es einen halbwegs gleichwertigen Heckantrieb gibt, kommt mir kein Allrad ins Haus.
Tue Oct 08 16:38:07 CEST 2024 | Sonntagnachtsfahrer
Der i4 50er hat auch noch Verstrebungen für zusätzliche Versteifung, das ist nicht nur (aber sicher zum größten Teil) der zweite Motor.
Und was nützt mir Effizienz beim Motor, wenn die Kiste dafür so hoch ist wie ein id.4 mit über 1,60m. Der Verbrauch bei 130 ist dann mit 24 kWh auch schon ziemlich hoch.
Beim i4 hängt die Nutzung des Frontmotors an der abgerufenen Leistung, in den meisten Situationen ist der inaktiv. Dass man ihn die meiste Zeit nur herumschleppt, klar, aber so kriegt man 400 kW ohne hohen Verbrauch und/oder hochgezüchtete Turbomotoren wie früher. Dafür halten die Reifen nicht so lang.
Wed Oct 09 11:53:10 CEST 2024 | Profi58
Ich wohne im Mittelgebirge und will es sicher, aber nicht spaßig und superschnell.
Seitdem ich 2005 einen Audi A4 Avant Quattro hatte, gibt ´s bei uns nur noch Allrad. Auch meine Frau fährt seitdem Allrad. Vorher hatten wir Fahrzeuge mit Vorderradantrieb. Hinterradantrieb hat hier im Winter bei Schnee und Eis seine Tücken, weshalb ein solches Fahrzeug nie bei uns stand.
Klar, Allrad braucht mehr Energie als nur eine angetriebene Achse.
Was wichtiger ist, muß jeder selbst entscheiden. Im Flachland ohne richtigen Winter würde ich wahrscheinlich auf Allrad verzichten.
Wed Oct 09 14:50:05 CEST 2024 | Steffen_i4
Ein heutiges mit 50:50 Achslastverteilung ausbalanciertes und geregeltes Hinterradangetriebenes Fahrzeug hat ja nichts mehr mit einer Heckschleuder der 70er..80er gemein. So ein Auto bietet gerade bei schlechten Straßenverhältnissen einen deutlichen Traktionsvorteil gegenüber Fronttrieblern. Das ist auch der Grund, weshalb bei Audi der Allradanteil viel größer ist, als bei MB und BMW. Dort werden die Hinterräder sowieso angetrieben. Vorderräder sind zum Lenken und Bremsen da.
Wed Oct 09 17:00:30 CEST 2024 | Profi58
@Steffen_i4
Ich habe meine Erfahrungen mit Heckantrieb und Winter Anfang der 80er auf dem Shiguli (WAS 2101) meines Vaters gesammelt. Dazu die Story meines Kollegen, der im Winter 50 kg Sand im Kofferraum seines Benz hatte und dann der Kollege meiner Frau, wegen dem die ganze Truppe im Winter zur Besprechung nach Chemnitz mußte, weil er sich mit seinem 3er BMW nicht in die Berge traute. Das prägt, ist aber sicher 30 Jahre her.
Mit heutigen Hinterradtrieblern habe ich nichts zu tun und damit auch keine Erfahrungen. Mein letztes Auto ohne Allrad war ein Toyota Avensis und der kam mit seinem Vorderradantrieb und den richtigen Reifen (Pirelli, nicht Dunlop) gut durch den Winter.
Wed Oct 09 21:46:47 CEST 2024 | Steffen_i4
Auch ich bin mit einem 2101 durch den Thüringer Wald gefahren worden und später selbst gefahren, nach ein paar Frontkratzer in den 90ern als studentische Winterautos dann ein E36 mit 50:50 und ASC+T... spätestens ab dem E46 war Heck in der Traktion Front immer überlegen. Ich fahre 2x p.a. in den Winterurlaub. Schneeketten habe ich nur einmal auf einem Passat gebraucht.
Thu Oct 10 08:30:30 CEST 2024 | LF-X
Ich bin jetzt in Summe 15 Jahre Hecktriebler gefahren. Die gehen im Winter besser als jeder Frontkratzer.
Mir war beim Mach-E der Aufpreis nicht wert. Waren 2021 immerhin 8.500,- EUR Unterschied. Dazu dann noch weniger Reichweite. Laut Ford 10%. Real wohl eher 15 bis 20%. Gemein war nur, dass 2021 am Allrad auch Matrix-LED, Ambiente-Beleuchtung und Exterieur-Details gekoppelt war. Ich war kurz davor es deswegen zu kaufen. Bin froh, das nicht gemacht zu haben.
Thu Oct 10 08:41:55 CEST 2024 | Profi58
Ich finde es schon bezeichnend, dass wir uns überhaupt über die Reichweite von ein- und zweiachsgetriebenen E-Autos unterhalten müssen. Bei Verbrennern war das nie ein Thema.
Thu Oct 10 09:48:15 CEST 2024 | Steffen_i4
Verbrauch, Gewicht und Mehrpreis haben mich da auch gestört. Beim BEV kommt die Reichweite bzw. die Ladezeit auf der Langstrecke hinzu.
Thu Oct 10 09:50:58 CEST 2024 | windelexpress
Aber an der Ampel ist man wenigstens immer der schnellste
Wenn der Akku den voll ist bzw nach den letzten Blitzstart wegen Überhitzung die Leistung drosselt
Thu Oct 10 21:03:33 CEST 2024 | _RGTech
Stichwort Ampel... Sprintstärke ist nicht nur eine Ego-Geschichte, wie's gern dargestellt wird. Auch im Alltag manchmal wichtig und sinnvoll. Spurwechsel. Autobahnauffahrten. Überholvorgänge. Und, ja, auch Ampeln (die teilweise immer kürzer schalten...). Manchmal muss man kurz mal etwas mehr Energie aufwenden, um hinterher welche zu sparen. (Gut - für Verbrenner, die im höchsten Gang am effizientesten sind, gelten da leicht andere Gesetze als für Stromer; ist trotzdem relevant.)
Beim Thema mit den Hinterrädlern alter Schule (aus dem vergangenen Jahrtausend!): durch bessere Gewichtsverteilungen (u.a. der beliebte Tank über der Hinterachse, insgesamt steifere und härtere Karosserien, größere Gepäckräume...) hat sich der alte "Ballast in den Kofferraum"-Trick längst in eine Falle verwandelt. Ich musste selbst beim 1993er C180 "nur" bei halbvoll wieder tanken fahren, das reichte vollauf... und hatte so eben nicht den fiesen Nebeneffekt, dass wenn das Heck dann mal kommt, es dank des damals beliebten Zusatzgewichts (das man ja zudem gern bequem ganz nah an der Ladekante abgelegt hatte) noch viel schneller kommt Und spätestens seit der flächendeckenden Ausrüstung mit ASR (normalerweise im ESP enthalten - früher auch mal ohne zu bekommen) hat sich auch das Problem durchdrehender Räder ziemlich erledigt.
Die dynamische Gewichtsverteilung (ihr wisst schon, dass sich beim Beschleunigen die Vorderachse entlastet) ist auch nicht zu verachten. Das zusammen (und der Umstand des nach wie vor dämlich vor der Vorderachse montierten Motors, Altlast aus DKW-Zeiten!) führte ja bei Audi und in der Folge dem Rest von VAG zur relativ flächendeckenden Allradausrüstung und der entsprechenden Marketingkampagne. Während der Rest der Welt mit "konventionellem Antrieb" einfach weitermachen konnte (nicht "hat"... Ford und Opel haben gleich komplett in den 80/90ern aufgegeben, A/B-Klasse ab 1997 und Einser-BMW ab 2019 als neuere Spaßbremsen zu nennen), mussten die einen Weg finden, "höhere Leistungen" (mhh, ab ~150 PS damals? Aber da war auch noch Klapper-Leichtbau en vogue) einigermaßen auf die Straße zu bringen. Müssen sie übrigens noch heute.
War nicht auch ein beliebter Trick der Fronttriebler im Winter, eine Steigung rückwärts raufzufahren? So dass der größte Gewichtsanteil auf die Antriebsachse drückte? Ein Käferfahrer konnte da nur drüber lachen...
Damals waren die Unterschiede aber auch noch deutlich größer. Und die Reifen kleiner.
Also, Hinterradantrieb "früher" (30 Jahre und länger her) und heute kann man gar nicht mehr miteinander vergleichen. Frontantrieb zwar auch nur bedingt, da hat sich allerdings nicht ganz so viel getan (die Leistungsgrenze ist deutlich höher geworden, das Prinzip aber immer noch ähnlich).
...außerdem kann ich mit dem Heck z.B. auf Schnee auch mal "lenken", wenn ich's zuvor ein bisschen geübt habe Diese Exit-Strategie im Notfall scheidet beim Fronttriebler komplett aus und ist beim Allradler, der sie zugegeben auch seltener benötigt, nur sehr schwer zu provozieren. Da muss aber jeder Mensch selber entscheiden, was ihm mehr liegt...
Thu Oct 10 21:32:42 CEST 2024 | Schwarzwald4motion
Müssen? Bezeichnend dass du das Thema bespielst. Mir reicht es so oder so.
Fri Oct 11 09:45:15 CEST 2024 | Profi58
Zu deiner Information: Das Thema wurde von @jennss erstellt.
Es scheint also Bedarf zu geben.
Und ja - mit meinem Hybriden habe ich kein Reichweitenproblem - trotz Allradantrieb.
Fri Oct 11 10:52:31 CEST 2024 | Steffen_i4
Beim id3/4 GTX gibt es auch kein Reichweitenproblem egal ob mit oder ohne AWD. Auf einer 0815 beispielhaften 600km Langstrecke braucht der AWD vielleicht 10..12kWh mehr oder 6..10min mehr Ladezeit. Mir es es weder die Zeit noch das Geld wert, weil ich angetriebene Vorderräder noch nie gebraucht habe.
Außer den denen, die keine angetriebenen Hinterräder hatten, aber die habe ich mir in aller Regel nicht selbst ausgesucht.
Fri Oct 11 14:46:05 CEST 2024 | Schwarzwald4motion
Der Winter ist eine ganz andere Hausnummer mit 20% Mehrverbrauch ohne die Grundreserve für Stau und Umleitungen.
Da kann sich ein Spielraum schon halbieren.
Fri Oct 11 15:23:15 CEST 2024 | Steffen_i4
Aber doch nicht hier beim GTX. Als ich im Feb.22 das erste mal mit dem i4 in an einem Feriensamstag im Februar in den Winterurlaub gefahren bin, hatte ich auch Schiss wegen voller Ladesäulen und habe mit 20% SoC an der Säule und so mit 3-Stopp-Strategie geplant. War aber kein Problem selbst eine der 6 Ionity an Köschinger Forst war frei und ich war mit 18min schneller weg als die Verbrenner, die an der Kasse ausgebremst wurden.
Egal, mit dem Allrad m50 hätte ich an jeder Säule auch nur 2..3 min länger gestanden.
Fri Oct 11 18:15:07 CEST 2024 | Schwarzwald4motion
Nun ja, an dem speziellen Reserve Problem ändert sich Nix, Allrad ist egal, klar.
Fri Oct 11 19:41:22 CEST 2024 | 25plus
Wenn ich mich richtig an Fahrdynamik erinnere, kann bei 65 % auf der Vorderachse und Vorderradantrieb bei starker Beschleunigung etwa genauso viel Kraft übertragen werden wie bei ausgeglichenem Gewichtsverhältnis und angetriebener Hinterachse. Die Vordersitze liegen bei den meisten Autos übrigens ziemlich genau zwischen den Achsen, die Rücksitze nahe der Hinterachse. Bei Beladung kommt also das überwiegende Gewicht sowieso auf die Hinterachse.
Die Angabe der Gewichtsverteilung unbeladen ist also ziemlich sinnlos. Wenn schon oft die Beschleunigung mit zwei Insassen gemessen wird, warum dann nicht auch die Gewichtsverteilung?
Mir wurde noch beigebracht, dass beim Heckantrieb der Motor auf/hinter der Hinterachse, beim Frontantrieb der Motor vor/auf der Vorderachse liegt. Ein 3er BMW, insbesondere mit kleinem und weit hinten eingebautem 4-Zylinder, war nach der Definition ein Auto mit Front-Mittelmotor mit Hinterradantrieb.
Ein Kollege hatte sich mal die Unfälle der letzten Jahre auf seinem Arbeitsweg (kurvige Autobahn) näher angesehen und kam zu dem Ergebnis, dass 90 % der Unfallautos einen Hinterradantrieb hatten. Spurführung und Antrieb an der gleichen Achse, insbesondere bei Nässe/schlechten Straßenverhältnissen, vertragen sich eben nicht so gut .
Aber gut, so hat jeder seine eigenen Erfahrungen und seine eigene Meinung. Solange das meiste Gewicht auf der angetriebenen Achse liegt, sieht es mit der Traktion ja nicht so schlecht aus und viel regelt heute einfach die Elektronik weg.
Sat Oct 12 16:11:24 CEST 2024 | _RGTech
Das hab ich anders kennengelernt... aber gut, ich lasse mich auch überzeugen.
Sat Oct 12 17:08:38 CEST 2024 | Steffen_i4
Aber wenn 65% des Gewichts auf der Vorderachse liegen, ist es komplett vorbei mit der Fahrdynamik. Vielleicht haben die Räder weniger Schlupft beim Anfahren, Kurven will das Auto aber keine mehr. Ich hatte Anfang der Nuller Jahre mal einen A4 mit 163PS 6Zylinder TDI und Frontantrieb für eine Dienstreise. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, da sitzt ein Elefant auf der Motorhaube.
Sun Oct 13 07:36:59 CEST 2024 | 25plus
Jeder Kompaktsportler mit Frontantrieb im Format eines Golf GTI hat 60-65 % seines Gewichts auf der Vorderachse, der GTI selbst liegt bei etwa 62,5 %. Fast den gleichen Wert finde ich auch für meinen Daihatsu Cuore, selbst gemessen waren es 62,6 % ohne und 62 % mit mir als Fahrer.
Ob ein GTI ein dynamisches Auto ist oder dynamisches Fahren ermöglicht, will ich nicht beurteilen.
Bei Dragsterrennen wird so so stark beschleunigt, dass die Vorderräder im besten Fall den Boden gerade noch so berühren, also fast 100 % des Gewichts auf der Hinterachse liegen. Bei mehreren Tausend PS und Beschleunigungswerten unter 1 Sekunde von 0-100 km/h.
Aber wir sind im Studium von Autos mit 100-200 PS ausgegangen, das waren damals noch normale Werte. Auf Schnee und Eis müssen auch erst Beschleunigungswerte erreicht werden, bei denen die dynamische Radlastverteilung so groß ist, dass das Auto mit Hinterradantrieb und 15 % weniger Gewicht auf der Hinterachse (statisch) im Vorteil ist.
Bei Wikipedia ist die Formel übrigens angegeben, einfach ein Blatt Papier nehmen und nachrechnen. 7,5 % des Gewichts müssen verlagert werden. Angenommen 2,5 m Radstand, 0,5 m Schwerpunktshöhe.
Ich komme auf einen Beschleunigungswert von ca. 3,75 m/(s*s), entsprechend einer Geschwindigkeitsänderung von 13,5 km/s, was einer Beschleunigung (linear) von 7,4 Sekunden von 0-100 km/h entspricht.
Bitte nachrechnen, habe gerade kein Blatt Papier zur Hand. Ist aber den Werten nach recht schlüssig.
Hatte zuerst die Erdbeschleunigung vergessen und dann kamen seltsame Werte heraus. Da hätte sich ein Auto bei einem normalen Bremsvorgang nach vorne überschlagen, so aber erst bei einem Bremsvorgang unter 1,6 Sekunden (35 % auf der Hinterachse) aus 100 km/h, was plausibel ist.
Tue Oct 15 08:24:24 CEST 2024 | Spardynamiker
Ist eh nur Stammtischgelaber hier.
Tue Oct 15 21:01:33 CEST 2024 | holderharry
Also meiner hat 450 PS 1000nm Drehmoment und bei ordentlicher vorschrifftsmäsiger Fahrweise komm ich etwas über 1100 km weit.....wohl mit Diesel und nicht mit Kohlestrom
Tue Oct 29 01:15:13 CET 2024 | XF-Coupe
... ich habe auf den ersten 10 km meines Arbeitswegs 500 m Höhenunterschied nach oben. Im Winter gerne mal mit Schnee und die Zuverlässigkeit der Räumdienste hat mit den milderen Wintern eher abgenommen.
Wenn es ein Automodell mit Allrad gibt, kaufe ich es auch mit Allrad.
Beim BEV kommt als weiteres Goodie hinzu, dass die Allradmodelle häufig auch entsprechend mehr Leistung haben. Und das Ganze zu einem deutlich moderateren Aufpreis als man beim Verbrenner für die Mehrleistung zahlen würde.
Den Spaß gönne ich mir gerne.
Ob ein BEV langstreckentauglich ist, hängt nicht nur an der WLTP-Reichweite.
Letztendlich spielen 3 Faktoren mit rein:
- Effizienz
- Akkukapazität
- Ladegeschwindigkeit
Bei einer 500-600 km Strecke spielt es keine Rolle. Da muß man so oder so einmal Schnellladen, und ob er dann zu Hause ein wenig länger an der Wallbox nuckelt spielt keine Rolle.
Und lieber nehme ich für die paar Langstrecken im Jahr ein paar Minuten Zeitverlust in Kauf und habe das ganze Jahr mehr Spaß und mehr Fahrsicherheit bei widrigen Straßenverhältnissen.
Ist aber - wie Alles im Leben - Geschmackssache.
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