Sun Dec 01 15:32:30 CET 2024 | jennss | Kommentare (33)
Wäre ein kompakter Porsche unter 60000 € sinnvoll?Teure E-Autos haben einen kleineren Markt als teure Verbrenner, weil man von den Unterschieden wie z.B. Hairpin-Wicklung, einem SiC-Inverter für hohe Ströme oder einer aufwendigen Kühlung an Motor und Akku nichts direkt merkt bzw. erst auf der Rennstrecke. Ein 800 V-Akku klingt nicht anders als ein 400 V-Akku. Die kurze Ladezeit ist natürlich ein Vorteil, ein Flair wie ein V8 bietet er nicht. Dabei wollen so manche Hersteller wie Mercedes ihren Schwerpunkt weiter zu teuren Modellen verlegen, weil die Marge höher ist. Ich halte das jedoch für einen Fehler bzw. ein Risiko.
Es ist ähnlich wie bei sehr teuren Smartwatches. Auch da gibt es kaum einen Markt. Die goldene Huawei Ultimate, die zeitweise deutlich über der UVP liegt, ist wohl eine Ausnahme. Von daher würde ich Auto-Firmen empfehlen, auch günstigere Elektro-Modelle anzubieten, z.B. würde ich von Porsche ein viersitziges Kompaktmodell (Coupé/Cabrio) für knapp unter 60000 € sehr gut finden, ähnlich dem ID.3 GTX Performance (326 PS, 601 km, ab 45155 €), aber als Coupé, mit 800 V-Akku, 220+ km/h, optional Allrad und natürlich mit Porsche-Design und den vielen Individualisierungsmöglichkeiten (Schiebedach).
1996 hat der günstige Boxster Porsche gerettet. Auch jetzt bei der Transformation zum E-Auto wäre ein Modell sinnvoll, das deutlich unter dem Macan (ab 80000 €) liegt.
Die Angst in Italien, dass Ferrari und Lamborghini mit E-Antrieb den Bach runtergehen, halte ich für berechtigt. eFuels sind für einen sehr kleinen, elitären Kreis eine Lösung, aber eher für Käufer von millionenteuren Autos als von solchen, die "nur" 200.000 € kosten. Man muss Argumente für teure Marken finden, wenn es nicht der Sound ist.
Der neue Boxster wird preislich vielleicht unter dem Macan liegen, aber ich rechne immer noch mit >70000 €, wobei das eigentlich nicht wirklich teurer wäre als der 2,0 T zuletzt, weil der nackt ja noch ohne DKG und Navi war.
In Anbetracht des aktuellen Marktes könnte der e-Boxster zunächst eine Cashcow für Porsche werden, aber sicher kommen bald weitere elektrische Cabrios und Roadster auf den Markt. Der MG Cyberster ist sogar schon bei Tests zu sehen.
Gehobene Marken wie Porsche müssen überlegen, wie sie Kunden einen Mehrwert bieten, wenn E-Antriebe bei allen Herstellern immer besser werden. 800 V ist nicht mehr lange das große Porsche-Argument. Andere kommen damit ebenfalls. Die großen Möglichkeiten zur Individualisierung sind ein Weg, aber die sind fast nur für Erstkäufer interessant. Wichtig für Porsche ist, dass auch die Gebrauchtpreise bei immer besser werdender Technik nicht zu sehr einbrechen. Das ist die Herausforderung im Zeitalter der Digitalisierung und Elektromobilität.
Was meint ihr, wäre ein Kompaktmodell (als 4-sitziges Coupe) für Porsche sinnvoll? j. |
Mon Dec 02 12:14:15 CET 2024 | jennss
Ich glaube, dass besonders die kompakte Größe mit ca. 1,55 m Höhe gutes Verkaufspotenzial hat. Und Coupés gibt es noch keine.
j.
Mon Dec 02 14:16:52 CET 2024 | Steffen_i4
ich glaube, dass es sehr vermessen ist, über Sinn und Unsinn von Porscheprodukten zu philosophieren.
Wenn Produktmanager und Marketing im Porscheuniversum ihrer Vorschläge unterbreiten, werden sie dafür genauso Gründe haben, wie die die darüber entscheiden. Coupes für breiteren Schichten kommen in der VAG-Gruppe dann eher von Audi, noch breiter von VW und für ein jüngeres Publikum von Cupra.
Porsche muss die technische Spitze darstellen, zeigen, was mit Elektro für Fahrspaß und Emotion möglich ist, und so ein "Haben wollen" erzeugen, was dann auf andere Marken der Gruppe überträgt.
Boxster mit 50kWh Akku, 800V und 5C also 250kW Ladeleistung, Gewicht <1,7t... Dazu muss er einfach gut aussehen... Preis wie ein vergleichbarer Boxster der letzten Jahre auch.
Mon Dec 02 15:17:05 CET 2024 | _RGTech
Also... ja und nein.
Der Boxster ist mit den Jahren zu schnell, zu stark, zu teuer geworden - da brauchen wir nicht diskutieren. Ein Bindeglied zu "typischen" zeitgenössischen Fahrzeugen wie damals beim 986 oder vorher dem 924/944 fehlt schon wieder.
Aber ein viersitzes Coupé ist nicht die Lösung. Das kann schon an sich nicht klein werden, mit E-Plattform gleich gar nicht (außer es wird so ein klopsiges Kompakt-SUV - T-Roc-Stil); und das wiederum heißt, dass das nicht billig geht.
An und für sich wäre ein neues Einstiegsmodell entweder unterhalb des Boxster nicht falsch, oder ein schwächerer Boxster mit etwas abgespeckter Ausstattung. Das entspräche auch dem Markenkern. Das dann elektrisch? Hm, ein elektrischer Boxster mit ~180 System-PS, aber 200km Reichweite? Vorstellbar. Reicht für die typischen Tagesausflüge.
Aber 4 Sitze? Geht nicht auf. Nicht als Boxster, und schon gar nicht als darunter positioniertes Modell.
In der SUV-Klasse? Hm, denkbar. Die Technik gibt's ja schon im Konzern. Muss man dann aber passend einpreisen, um nicht die Basismarken zu kannibalisieren - UND ein gewisses Mehr bieten, damit das Porsche-Logo auch Sinn macht. Das wiederum heißt: nö, die Lücke gibt's nicht.
Als kleiner und leichter Verbrenner? Wäre eine Idee, aber auch das wird entweder ein flacher Zweisitzer (und dann können wir gleich den Boxster abspecken), oder ein Golf-formatiges Fahrzeug. Und in letzterem Segment ist zu viel los.
Oder einen e-Golf plattdrücken und aufmotzen? Hmmm.... wird auch entweder zu schwach oder zu schwer.
Also, dass die aktuelle Palette zu entrückt ist, ist richtig (bei dem Konzern kein Wunder). Aber wie man die Lücke sinnvoll schließen könnte, erschließt sich mir aktuell auch nicht.
Mon Dec 02 17:14:31 CET 2024 | jennss
Ein Porsche 924 war auch nicht sehr stark. Wenn er trotzdem ein klarer Porsche wäre, müsste er nicht sehr viel PS haben. Man könnte ihn sogar wieder 924 nennen. Im Kompakt-Segment ist nur bei 4-Türern viel los. 200 km Reichweite fände ich zu eingeschränkt. In 2025 wird sowas wohl kaum mehr verkauft. Ich würde nach WLTP schon etwa 500 km ansteuern. Bei 59990 € muss das drin sein. Wenn er unter 1,50 m sein soll, müsste man hinten Fußgaragen bauen. Das wäre für diese Preisklasse vielleicht etwas zu aufwendig. Letztlich ist das eine Entscheidung vom Marketing und der Technikabteilung.
j.
Mon Dec 02 17:56:07 CET 2024 | _RGTech
Spielen wir's doch mal durch.
Nicht SO weit auseinander, abgesehen vom Preis. Aber: Eins war ein Sportwagen, das andere 'ne schnelle Schuhschachtel - mit allen Vor- und Nachteilen.
Klar, als Scirocco war der Unterschied kleiner...
Aber wenn du jetzt 4 Türen und 500km Reichweite haben willst, wird das Ding zwangsläufig schwer, fett und teuer. Und damit - haben wir die Ziele wieder verfehlt, und bauen einen Schrumpf-Macan.
Wird zwar sicher auch verkauft, ist aber schon ein bisschen lächerlich.
Mon Dec 02 18:46:22 CET 2024 | jennss
2 Türen, aber 4 Sitze würde ich nehmen, ähnlich wie 924/Scirocco. Die Frage ist natürlich, wie man am besten 500 km (ca. 70 kWh) unterbringen kann bei ca. 4,30 m. Beim Coupé kann man hinten eine niedrige Sitzhöhe akzeptieren.
j.
Mon Dec 02 22:16:32 CET 2024 | Steffen_i4
@jennss wir sollten uns beim Sportwagen von den 500km lösen. die Formel E fährt auch nur mit 43kWh. Darum müssen hier 50kWh ausreichen, aber 800V auf breiter Bühne, für hohe Fahrleistungen und hohe Rekuperations- und Ladeleistungen. Damit, mit Leichtbau und Effizienz kommen wir auch mit 50kWh (fast) auf 500km WLTP. Vielleicht kann man sogar eine kleine für Privaties bezahlbare Rennserie ins Leben rufen oder in einer Rallyeserie ein Fahrzeug an den Start bekommen, welches die Verbrenner in Sonderprüfungen schlägt.
Tue Dec 03 02:44:16 CET 2024 | _RGTech
Eigentlich bräuchte es "nur" die Technik (bzw. äquivalent) vom Mini JCW E aus dem älteren Thread:
Packen wir das in ein ~4,20 Meter langes Fahrzeug, das aber etwas flacher sein darf... und etwas teurer... haben wir doch schon eine gute Basis für einen 50.000€ E-Porsche. Die Reichweite und Systemleistung klingen für ein typisches Zweitauto doch solide.
Tue Dec 03 13:12:55 CET 2024 | jennss
Ja, so ab 400 km WLTP-Reichweite wäre auch noch ok., aber mit Option auf 500+ km. Würde aber Hinterradantrieb bevorzugen. Im Prinzip müsste da schon was Gutes unter 60000 € möglich sein. So eine Art MG4 xPower, aber von Porsche mit 800 V-Akku und als Coupé.
j.
Tue Dec 03 13:28:40 CET 2024 | _RGTech
Klar Hinterradantrieb. Sonst ist's kein Porsche.
Aber bei der Reichweite... nö, ich bleib dabei: zu viel=zu schwer=zu fett Das wird dann genauso ein Klops wie der Taycan.
Tue Dec 03 15:31:29 CET 2024 | Steffen_i4
lustig, der Hausfrauenporsche ist heute nicht mehr der 924 sondern der Macan, bei Spielerfrauen auch der Cayenne GTS
Ich glaube nicht, dass es heute ausreicht Mini-Technik zum Porsche Preis zu verkaufen. Das war auch nicht so, als der 924 rauskam. Da hatte das Standardfahrzeug 60PS, schlechte Bremsen und ein Starachsenfahrwerk, von all dem konnte sich der Kompaktsportler abheben.
Tue Dec 03 20:47:49 CET 2024 | Tikibar1965
die Zeiten vom 924/944 sind schon lange vorüber.
Damals waren das wirkliche Highlights zum akzeptablen Preis. Sowas gibts heute nicht und wirds auch nicht mehr geben !
Auch mit richtigem Motor nicht, als E schon gar nicht. Alle Hersteller haben zwischenzeitlich extrem aufgeholt.
Porsche tut sich zudem mit ihren E-Versionen schwer ! Verschenken geht eben auch nicht....
Info direkt von Mitarbeitern dort......
Fri Dec 06 19:25:59 CET 2024 | Bnuu
neue Porsches gefallen mir ja alle nicht. Und zu Porsche paßt Elektro wie für den anständigen Italiener Ananas zur Pizza.
Sat Dec 07 15:04:52 CET 2024 | jennss
Ich finde das neue Porsche-Design (Lampen an der Front) richtig gut. Aber mit dem fehlenden Motor-Sound haben sicher viele teure Fahrzeuge ein Problem. Ferrari und Lamborghini sehe ich existenzbedroht. Eine Rolex als Smartwatch hätte auch einen schweren Stand . Genau deswegen ja dieses Thema: Porsche braucht den Lowcost-Bereich, wie auch immer sie das realisieren. Bei Alltagsfahrzeugen ist Elektro richtig super. Aber zum aufheulenden Café-Racer taugt es halt nicht wirklich.
j.
Sat Dec 07 15:49:13 CET 2024 | Bnuu
geht es eigentlich nie ohne diese undifferenzierte und generalisierende Propaganda??? Findet man leider immer wieder. Es geht um einen spezifischen Sachverhalt, der als Frage aufgeworfen wurde...dann Erörterung .... dann: bäämm, Generalloblied mal eben kurz dazwischen..... dann lalalaaa weiter im Text.
Bleibt bei penetrantem Wiederholen an unterschiedlichen Stellen beim Leser unbewußt hängen, richtig? Ist das Deine Intention? Ich hoffe, nicht.
Zitat: "Bei Alltagsfahrzeugen ist Elektro richtig super."
Es ist ganz einfach nicht wahr. Es ist falsch, es ist nicht richtig super, es ist nicht mal nur super. Es ist eine Option, die mit Vorteilen und Nachteilen dem Standard gegenüber behaftet ist. (BTW' behaftet' impliziert ggf. schon etwas negatives, ich formuliere es aber aus Zeitgründen nicht um, weise aber jedenfalls darauf hin).
Wäre Elektro bei Alltagsfahrzeugen richtig super, hätten 90% der Alltagsfahrzeugfahrer Stromer.
Ich nenne solche Aussagen daher Propaganda. (Gewollte?) Manipulation der Leute. Sowas von lästig.
Hier IMHO ein verdammt klassisches Beispiel.
Aber nichts für ungut.
Sat Dec 07 16:32:55 CET 2024 | Tikibar1965
Du magst ja uneingeschränkt Recht haben, seh ich so ähnlich.
Allerdings ist das "Sein" Blog und da kommt nun mal diese mehr oder weniger versteckte Propaganda regelmässig vor. Kritik an E wird ja hier eher kritisch gesehen.
Wäre E soooo toll im Alltag, bräuchte es sicherlich keine jahrelangen Subventionen in alle Richtungen und das tägliche Loblied in allen Medien.
Für Manche ist es sinnvoll für sehr Viele eben nicht !
Sat Dec 07 16:50:46 CET 2024 | Bnuu
Dann sollte über dem Blog aber "kann Spuren von Propaganda enthalten" stehen :-)
Nein, Scherz. Natürlich kann der Bloginhaber schreiben, was er möchte.
Was er schreibt, da kommt es auf den Anspruch an, den er an sich selbst und an seine Aussagen stellt.
Mir ging es hier auch nicht primär darum, für wen sinnvoll und für wen nicht, sondern um die Art und Weise, mal eben im Lesefluß eine (mögliche) Manipulation unterzubringen.
Ich habe es schnell gelesen, so wie man vieles liest, dann wollte ich weiter, dann hää?? Und ich war mir nicht sicher, ob es so dastand, wie es meine Restsynapsen datenverarbeitet hatten.
Nochmal zurück, tatsächlich.
Sat Dec 07 17:16:28 CET 2024 | jennss
Na, gut. Wie hättest du es denn lieber? "Elektro fährt im Alltag richtig super" Oder: "Ich finde, Elektro in meinem Alltag richtig super". Es ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck aus rund 30 Jahren Verbrenner, 3 Jahren Phev und ca. 5 Jahren Bev. Wie sind deine Erfahrungen?
j.
Mon Dec 09 11:59:57 CET 2024 | Gravitar
Ich hätte einen Porsche 718 in 2020 noch für unter 50k€ bekommen können, puristisch ausgestattet. Für mich stellt sich die Frage nach so einem Fahrzeug, wie dem da oben, nicht. SUV kommt mir nicht in die Tüte, und ein paar Peak-PS haben nix mit Porsche zu tun. Schon aktuell amüsiere ich mich über die bleischweren Beschleunigungsbriketts, die bei 180-200kmh die Hufe hoch machen und das sportlich nennen. Die bitte ich dann mit meinen 150PS höflich, die linke Spur frei zu machen und wiesele mit meinen 1.570kg bei knapp 4.80m Fahrzeuggröße leichtfüßig um die Kurven....
Gruß
Gravitar
Mon Dec 09 12:15:50 CET 2024 | jennss
Das Gewicht erscheint mir beim E-Antrieb nicht mehr so entscheidend zu sein. Zum einen ist der Schwerpunkt tiefer als beim Verbrenner und zum anderen hat man eben auch in jedem Bereich die volle Power, schon ab Start. Mir kommt der ID.3 trotz etwa +400 kg ggü. unserem früheren Golf dynamischer vor.
Ich frage mich, ob Porsche solche Gedanken schon hat, etwas wie den 924 in elektro zu bauen.
j.
Mon Dec 09 12:29:53 CET 2024 | Gravitar
Gewicht muss, dynamisch bewegt, beschleunigt und verzögert werden. Geht das bei moderater Fahrweise noch mit Rekuperation, ist bei dynamischer Fahrweise die Bremse von der Partie und das ist es ja gerade, was einen Porsche auszeichnet und von einem elektrischen Opel Grandland ähnlicher Leistung zum halben Preis differenziert. Und Gewicht drängt in einer schnell gefahrenen Kurve gemäß der Fliehraft nach außen, deswegen schaut man bei Sportwagen und in der Formel 1 nach jedem Kilogramm. Man kann das mit überbreiten Reifen hoher Traglast und Breite ein wenig kaschieren, sportlich wird es trotzdem nicht. Stell einen 2To+ SUV mal auf die 225/50-17er Reifen meines 4,78m Coupés und jage den durch Kurven, "ein Schiff wird kommen"....
Natürlich liegen die Vorteile eines BEV woanders als beim sportlichen Fahren, deswegen ist auch der Preis für nur eine Beschleunigung unangemessen und hat mit den Genen eines Porsche nur wenig zu tun. Aber der Zeitgeist ändert sich, eine beschleunigende Computerbude mit XL-Bildschirmen scheint einigen zu reichen. Und wirklich übel soll ja auch so ein Iioniq 5N nicht sein, er bekommt auch Lob und ist auf kurze Distanz kompetitiv. Aber wozu genau brauche ich dann einen teureren Porsche? Ach so, für den Nimbus und die Selbstdarstellung....
Gruß
Gravitar
Mon Dec 09 16:12:09 CET 2024 | Bnuu
Es kommt ja nicht darauf an, wie ich es lieber hätte. Beide Aussagen unterscheiden sich sehr. Die erste ist das, was ich geschrieben habe.
Außerdem sind meine Erfahrungen völlig irrelevant (und ja, ich habe welche).
Deine Aussage Nr. 2 bezieht sich hauptsächlich auf Dein Nutzungsprofil der Wagen. Das ist ganz klar Deine Erfahrung und höchstwahrscheinlich nicht repräsentativ für die vermutlich weit über 50% Ottodurchschnittsfahrer.
Mon Dec 09 17:52:04 CET 2024 | _RGTech
Gravitar liegt absolut richtig, was das Gewicht angeht. Ausgerechnet bei vielen E-Mobilen ist das wichtig! Wer erst Angst hat, einigermaßen schnell in eine Kurve zu gehen, und danach wegen der ausufernden Verbrauchsanzeige auch nicht wieder beschleunigt, geht mir gelinde gesprochen auf den Sack!
Klar können die theoretisch um ein Vielfaches schneller geradeaus schnell werden. Aber a) machen das etliche nicht, und b) selbst wenn, wär's trotzdem viel effizienter, sie würden gar nicht erst langsamer werden.
Ich als armer Schlucker mit meinem veralteten Benzinmotor muss dann wegen denen sogar noch runterschalten, obwohl's von der Streckenführung nicht nötig wäre. (Gilt für Autobahnkreuze übrigens genauso wie fürs obere IKEA-Parkdeck mit seiner "Spirale" in Sindelfingen.)
Das ist aber kein E-Alleinstellungsmerkmal; die typische AMG-SUV-Klientel macht genau das selbe. Kernproblem jedesmal: Gewicht.
Und Gewicht kostet.
Leistung, Energie, Reifen, Kraft (bisschen - die Servolenkung macht das ja)... ach, Brücken- und Straßenbelastung auch, und da kann man bestimmt noch mehr aufsummieren - you get the picture
Mon Dec 09 20:39:42 CET 2024 | Steffen_i4
Das was du beschreibst, liegt an allem aber nicht am Gewicht des Autos. Es liegt ausschließlich am Fahrer. Wie oft ärgern mich die normalen Golf-Fahrer, die alle 100PS haben und auf der Beschleunigungsspur der AB höchstens 40 davon nutzen...
Aber zum Thema, an Tesla und ein paar Chinesen sieht mann, dass man BEV bis ca. 60kWh durchaus gewichtsgleich zu ähnlichen Verbrennern bauen kann. Wenn es Porsche darauf anlegen wollte, müsste ein BEV-Boxster kaum schwerer sein als ein aktueller Verbrenner. Billiger als ein aktueller ist er dann natürlich auch nicht.
Tue Dec 10 00:44:50 CET 2024 | _RGTech
Halb halb.
Wenn das Ding zu schwer ist, kostet es auch viel Kraftstoff, das in Bewegung zu setzen - das wiederum verleitet die Leute, diese Möglichkeit eben nicht in Anspruch zu nehmen...
Und wenn's sich schon zu schwer anfühlt in Kurven zu zwingen, wird dort der Grenzbereich nicht mal am Rande des Horizonts wahrgenommen.
Tue Dec 10 06:57:16 CET 2024 | pcAndre
Morgen...!
Also die Formel E, weil du schon die Formel 1 angesprochen hast, kommt wohl ganz gut mit der Rekuperation zurecht.
Dort dauert ein Rennen regulär 50 und max 75 Minuten. [1] Die zurückgelegte Distanz dürfte um die 140 km liegen.
Laut [2] :
Der rund 284 Kilogramm schwere Lithium-Ionen-Akku von Williams Advanced Engineering (WAE) liegt im Heck des Fahrzeugs und kann bis zu 51 kWh Energie speichern. Eine bestimmte Energiemenge ist allerdings für die "Nullrunden" vor und nach dem Rennen (Englisch: Outlap & Inlap) sowie als Notreserve vorgesehen, weshalb den Fahrern im Rennen tatsächlich nur 40 kWh zur Verfügung stehen.
Damit wird die volle Renndistanz gefahren. Spitzengeschwindigkeit 322 km/h und eine Beschleunigung auf 100 km/h von 2.8 s. Die max Leistung 350 kW. Die max Rekuperation 600 kW.
MfG André
[1] https://e-formel.de/wiki/allgemeine-informationen
[2] https://e-formel.de/wiki/technik
Tue Dec 10 10:43:33 CET 2024 | Gravitar
Ich korrigiere mal mit deinen Quellen:
- Höchstgeschwindigkeit deutlich unter Formel1 Niveau
- maximale Leistung 408-476 PS (etwa die Hälfte der Formel1)
- Gewicht 854kg (Formel1 2025 800kg, doppelte Leistung, erheblich leichter)
- Akku arbeitet nur in einem kleinen Temperaturfenster und muß dort gehalten werden
- Die Renndistanz ist deutlich kürzer, genaue Angaben findet man nicht (warum wohl?)
Im Grunde nicht schlecht aber das Medieninteresse ist moderat, ich habe noch kein Formel E Rennen gesehen, auch die Formel2 auf ähnlichem Niveau interessiert mich nur am Rande.
Batteriekosten von 245.000€ für einen 51kwh-Akku sind auch für Porsche sicher nicht im Budget, halten sollte er obendrein. Die Probleme sind also bei FormelE zu Formel1 ganz ähnlich auf anderem Niveau, schwerer, weniger kompetitiv, keine Ausdauer....
Gruß
Gravitar
Thu Dec 12 11:00:01 CET 2024 | pcAndre
Morgen...!
Ich schaue mir die Rennen auch nicht an. Ich habe zufällig zwei gesehen. Aber die Technik dahinter finde ich interessant. Um auf deine Punkte zurückzukommen, die ich grundsätzlich ähnlich sehe:
Zur Renndistanz: Hier findest du die Rennzeiten aus der vergangenen Saison. Diese lagen zwischen 36 Minuten auf verschiedenen Strecken und 58 Minuten in Monaco.
Die neuen Fahrzeuge der Gen3-Evo haben nun sogar Allradantrieb und beschleunigen in unter 2 Sekunden auf 100 km/h, also schneller als die Formel 1. [1] Also zumindest in einem Punkt sind sie da besser
Zum anderen muss man sich die 40 kWh auf der Zunge zergehen lassen. Das heißt, sie fahren fast eine Stunde in Monaco mit weniger als 5 Litern Benzin im Kreis
MfG André
[1] https://de.motorsport.com/.../
Thu Dec 12 11:19:29 CET 2024 | Gravitar
Errechnet sind das grob 100km in Monaco, etwa 1/3 der Formel1 Distanz. Für mich ist das wenig und uninteressant. 40kwh für 100km gehen in Ordnung, sind aber kein bisschen faszinierend. Beim Sport kommt es eher nicht auf maximale Effizienz an, das fasziniert nur wenige. Die Performance macht den Unterschied und ein Können im Sinne von Fahrzeugbeherrschung. Da ist die Formel E für viele eher uninteressant und was wenige fasziniert, bringt auch nicht Unmengen an Werbeeinnahmen oder Veranstaltungsgebühr. So dreht sich das Rad halt üblicherweise...
Gruß
Gravitar
Tue Dec 17 16:23:36 CET 2024 | JCzopik
Mir fehlt eine andere Option: mir vollkommen egal. Denn einen Porsche würde ich mir unter keinen Umständen ins Haus stellen. Egal zu welchem Preis.
Thu Dec 19 19:32:19 CET 2024 | Tikibar1965
Wäre ein kompakter Porsche unter 60000 € sinnvoll?
Eigentlich eine sinnfreie Frage !
Könnte man genauso gut fragen:
Ist ein Porsche grundsätzlich sinnvoll ?
Kann man einfach beantworten: Nein, natürlich nicht !
Völlig egal was die kosten und welcher Antrieb drin steckt. Porsche ist ein Luxusprodukt und wird gekauft, weil man es haben "muss" oder einfach möchte. Da ist der Preis absolut sekundär. Ähnlich läufts bei der G-Klasse.
Allrtdings wurde von Porsche bis in die 60er Traktoren gebaut und davor auch Militärfahrzeuge und sogar Panzer......
das waren natürlich keine "Luxusprodukte" - logisch.
Thu Dec 19 22:50:03 CET 2024 | jennss
Luxusgut würde ich nicht so einfach sagen. Das impliziert ein bisschen, dass es für das Geld funktional keine Vorteile hat. Ein Macan für 80000 € bietet jedoch durchaus sehr viel. Reichweite, Ladezeit und Leistung sind für einen SUV top. Luxus ist aber natürlich doch das große Angebot an Optionen und Individualisierungen.
Ich denke, für 60000 € könnte Porsche auch ein attraktives Fahrzeug bauen, deren Preis nicht nur mit Luxus zu rechtfertigen wäre. Das wäre in meinem Augen ein ID.3 GTX mit 800 V und >600 km Reichweite. Als Coupé hätte er auch was, was es bisher nicht gibt.
j.
Fri Dec 20 05:46:00 CET 2024 | Tikibar1965
Tja, so unterschiedliche kann man ein Thema betrachten.....
Ich würde mich mit dieser These direkt an Porsche wenden, mit diesem Vorschlag. Gegen eine Erhöhung des Umsatzes haben die sicherlich nichts einzuwenden.
Oder natürlich direkt an VW mit diesen Ideen - denen gehts anscheinend gerade nicht so gut.......
Kannst ja das Feedback zu deinen Vorschlägen hier reinschreiben.
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