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Sun Dec 01 15:32:30 CET 2024    |    jennss    |    Kommentare (0)

Wäre ein kompakter Porsche unter 60000 € sinnvoll?

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Teure E-Autos haben einen kleineren Markt als teure Verbrenner, weil man von den Unterschieden wie z.B. Hairpin-Wicklung, einem SiC-Inverter für hohe Ströme oder einer aufwendigen Kühlung an Motor und Akku nichts direkt merkt bzw. erst auf der Rennstrecke. Ein 800 V-Akku klingt nicht anders als ein 400 V-Akku. Die kurze Ladezeit ist natürlich ein Vorteil, ein Flair wie ein V8 bietet er nicht. Dabei wollen so manche Hersteller wie Mercedes ihren Schwerpunkt weiter zu teuren Modellen verlegen, weil die Marge höher ist. Ich halte das jedoch für einen Fehler bzw. ein Risiko.

 

Es ist ähnlich wie bei sehr teuren Smartwatches. Auch da gibt es kaum einen Markt. Die goldene Huawei Ultimate, die zeitweise deutlich über der UVP liegt, ist wohl eine Ausnahme. Von daher würde ich Auto-Firmen empfehlen, auch günstigere Elektro-Modelle anzubieten, z.B. würde ich von Porsche ein viersitziges Kompaktmodell (Coupé/Cabrio) für knapp unter 60000 € sehr gut finden, ähnlich dem ID.3 GTX Performance (326 PS, 601 km, ab 45155 €), aber als Coupé, mit 800 V-Akku, 220+ km/h, optional Allrad und natürlich mit Porsche-Design und den vielen Individualisierungsmöglichkeiten (Schiebedach).

 

1996 hat der günstige Boxster Porsche gerettet. Auch jetzt bei der Transformation zum E-Auto wäre ein Modell sinnvoll, das deutlich unter dem Macan (ab 80000 €) liegt.

 

Die Angst in Italien, dass Ferrari und Lamborghini mit E-Antrieb den Bach runtergehen, halte ich für berechtigt. eFuels sind für einen sehr kleinen, elitären Kreis eine Lösung, aber eher für Käufer von millionenteuren Autos als von solchen, die "nur" 200.000 € kosten. Man muss Argumente für teure Marken finden, wenn es nicht der Sound ist.

 

Der neue Boxster wird preislich vielleicht unter dem Macan liegen, aber ich rechne immer noch mit >70000 €, wobei das eigentlich nicht wirklich teurer wäre als der 2,0 T zuletzt, weil der nackt ja noch ohne DKG und Navi war.

 

In Anbetracht des aktuellen Marktes könnte der e-Boxster zunächst eine Cashcow für Porsche werden, aber sicher kommen bald weitere elektrische Cabrios und Roadster auf den Markt. Der MG Cyberster ist sogar schon bei Tests zu sehen.

 

Gehobene Marken wie Porsche müssen überlegen, wie sie Kunden einen Mehrwert bieten, wenn E-Antriebe bei allen Herstellern immer besser werden. 800 V ist nicht mehr lange das große Porsche-Argument. Andere kommen damit ebenfalls. Die großen Möglichkeiten zur Individualisierung sind ein Weg, aber die sind fast nur für Erstkäufer interessant. Wichtig für Porsche ist, dass auch die Gebrauchtpreise bei immer besser werdender Technik nicht zu sehr einbrechen. Das ist die Herausforderung im Zeitalter der Digitalisierung und Elektromobilität.

 

Was meint ihr, wäre ein Kompaktmodell (als 4-sitziges Coupe) für Porsche sinnvoll?

j.

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