Sun Dec 31 17:37:07 CET 2017
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jettaflitzer
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Kommentare (3)
Kennt ihr dieses Gefühl: Nichts bewegt sich, ihr fangt was großes an und auf einmal geht's schneller wie einem Lieb ist? Als es nach 1 Monat immer noch keinen neuen Käufer gab, habe ich mich entschlossen die ganze Sache heraus zu fordern. Nach dem Motto: Wenn ich jetzt was großes anfange, kommt bei deinem Glück sofort ein Käufer und will eine schnelle Übergabe. Was soll ich sagen: Bingo. Weiter ging es dann mit dem Motor. Zuerst hatte ich überlegt nur den Motor auszubauen, aber da der Vorderachsrahmen noch gewechselt werden musste, habe ich gleich den Motor mit Getriebe ausgebaut. Hier noch ein paar Bilder des Vorderachsrahmens zur Erinnerung: Die Frontschürze ist einfach abzunehmen: Die Schrauben in den Radkästen heraus. 2 Schrauben verstecken sich hinter den beiden äußeren Lüftungsgittern der Frontschürze. Diese sind von unten nach oben eingeschraubt. Dann die Scheinwerfer raus und der Rest ist sehendes arbeiten. Sämtliche Stecker zur Front befinden sich unter der schwarzen Abdeckung beim Servoölbehälter. Der Kondensator der Klimaanlage wird nur abgeschraubt und beiseite gelegt. Ein entleeren der Klimaanlage ist nicht nötig. Bei den Kühlwasserschläuchen drückt ihr die Metallclips ein und dann lassen sich die Schläuche von den Stutzen ziehen. Sollte dann ohne Front ungefähr so aussehen: Danach geht es weiter mit dem Entfernen der Nebenaggregate, sprich Klimakompressor und Servopumpe. Der Klimakompressor wird zusammen mit dem vorher ausgebauten Kondensator beiseite gelegt. Ich habe den Kabelbaum direkt am Motor abgenommen, da mir das bei diesem Motor am einfachsten erschien. An der Servopumpe löst ihr bei montierten Powerband zuerst die Schrauben der Riemenscheibe. Der Ausbau von Motor und Getriebe ist dann auch wieder sehendes arbeiten. Ich habe den Motor an der hinteren Öse (Am Zylinderkopf eingegossen) angehängt und der Ratschengurt vorne dient dem ausbalancieren bzw. kippen des Motors. Denn die Ölwanne muss über den Vorderachsrahmen hinweg. Beim herausheben des Motors darauf achten, das ihr die Getriebeentlüfter nicht an der Schottwand abreißt. Wenn dann wirklich alle Schrauben raus sind, sollte es nach etwas kippen und ziehen so aussehen: Ohne Motor und Getriebe ist die Kiste dann auch nur noch ein hohler Vogel. Bevor ich den Vorderachsrahmen angefangen habe, habe ich als erstes Motor- und Getriebeöl abgelassen, damit beides für die anschliessende Reparatur trocken ist. Weiter ging es dann mit dem Vorderachsrahmen. Ich habe den Audi dann vorne mit einer Kette angehoben und unter den Schwellern auf Bohlen gestellt. (Auf den Bilder nicht zu sehen) Hier die Lösung: Der rechte Führungslenker ist gerade einmal 2 Jahre bzw. 15.000 km alt. Nachdem alle Lenker und Achsschenkel ausgebaut waren, habe ich den Achsrahmen ausgebaut und durch mein im ersten Teil restauriertes Exemplar ersetzt. Die vorderen Schrauben ansetzen und den Achsrahmen hinten noch leicht abgesenkt lassen. Dann beidseitig die unteren Traglenker einbauen. Danach kann der Achsrahmen angehoben und befestigt werden. Wenn der Achsrahmen montiert ist, lassen sich die Schrauben der hinteren Traglenker nicht mehr einbauen, da die Karosse im Weg ist. Dann wurde die Vorderachse mit einem kompletten Lenkersatz wieder zusammengebaut. Außerdem wurden gleich neue Bremsscheiben und Klötzer, sowie neue Bremsschläuche montiert. Dieses Bild kann auch als Vergleichsbild für mein Suchbild genommen werden. Die Koppelstangen und Schrauben sind hier korrekt montiert Die Schrauben der Achslenker habe ich nur leicht gegen gezogen. Nachdem der Audi wieder komplett war, bin ich eine Runde über den Hof gefahren und habe danach sämtliche Schrauben angezogen. Damit ist sichergestellt das die Lenker nicht verspannt sind. Das Festziehen ist bei den beiden oberen Lenkern selbst mit Serienrädern eine absolute Sch***arbeit. Da Achsrahmen und Vorderachse nun wieder im TÜV fähigen Zustand sind, geht es mit dem Motor weiter. Zunächst habe ich Ölwanne, Ventildeckel, Einlass- und Auslasskrümmer sowie die meisten Anbauteile entfernt. Die Nockenwelle ist in einem Super Zustand. Der Ölschlick ist dennoch nicht zu übersehen. Diese Hauptlagerschale stammt aus einem 1Z TDI mit 250tkm Laufleistung. Ich habe alle Hauptlager sowie die Pleuellager ausgebaut um deren Zustand zu prüfen. Die schlechteste ist dabei eigentlich der falsche Ausdruck. Denn es ist lediglich die Gleitschicht leicht abgetragen, was man technisch gesehen nicht als Verschleiss ansehen kann. Die sogenannte Gleitschicht fördert die Ölverteilung und wird unter anderem in der Einlaufphase und beim Kaltstart abgetragen. Wenn die Schrauben der Pleuel- und Hauptlagerschalen gelöst werden, müssen diese erneuert werden. Als ich dann den alten Zahnriemen abgenommen habe um die Wedis der Kurbel- und Zwischenwelle zu erneuern, gab es dann doch einen kleinen Schock. Die Zwischenwelle hat Luft. Daraufhin habe ich Rücksprache mit meinem Motorspezi gehalten. Er meinte nur: Nun gut. So lassen war nicht drin, denn das hätte früher oder später ein Totalversagen zur Folge gehabt. Mein Motorspezi hat die Welle vermessen und festgestellt, dass ich die Zwischenwelle mit normalen Lagern wieder einbauen kann. An die Lager der Zwischenwelle kommt man bei eingebauter Kurbelwelle sehr bescheiden ran. Ich habe mir aus schwarzen Kunststoff zwei Buchsen gedreht, die saugend in die Lager passen und auf der Kante 3mm mehr Durchmesser haben. Die Länge ist die Buchse mal Zwei. Damit wird beim einziehen die neue Buchse durch die alte geführt und kann nicht verkanten bzw. schief ziehen. In die Mitte wird noch ein Loch gebohrt um die Gewindestange durchstecken zu können. Damit ich die Buchse für das hintere Lager überhaupt ansetzen kann, habe ich ein kleines Loch in die Buchse gebohrt und einen Schweißdraht eingeklebt. Die Lager habe ich dann eins nach dem anderen eingezogen. Nachdem beide Lager einzogen waren, habe ich angefangen den Rest vom Motorblock zu reinigen. Ich habe überall wo es möglich war das alte Öl abgereinigt und frisches Öl durch alle Ölkanäle gedrückt. Da das AGR-Ventil durch einen dummen Zufall verlötet wurde, Bei der Reinigung sollten die Ventile unbedingt geschlossen sein, damit der Schmutz auf keinen Fall in die Zylinder gelangt. Also entweder den Motor so durchdrehen, dass das betreffende Ventil geschlossen ist oder die Nockenwelle demontieren. (Ich musste die Nockenwelle zum Wechseln der Hydrostößel eh ausbauen.) Nach dem Reinigen, den Dreck Rückstandslos mit Mundschutz und Druckluft entfernen Vorher: Nachher: Vom Rest der Motorreparatur habe ich nicht allzu viele Bilder. Im Wesentlichen gemacht wurde: Die Hydrostößel habe ich ersetzt, weil der Motor wenn er kalt war immer so gerne geklappert hat. Bevor ich den Motor wieder einbauen konnte, habe ich noch ein paar Kleinigkeiten erledigt: Nachdem der Motor nun wieder komplett war, kam was kommen musste: Der Motor war fertig und konnte wieder eingebaut werden. Im Bild 15 ist direkt in der Bildmitte eine Metallscheibe zu sehen. Diese gehört auf das rechte Getriebelager. Nicht vergessen! Beim Einbau gibt es eigentlich nicht viel zu beachten. Sorgt dafür, dass alle Stecker wieder fest sitzen und vor allem richtig einrasten. Gerade die Stecker der Klimaanlage rasten sehr schwer ein. Hier ist der Motor wieder drin: Motor und Getriebe sind drin und nun geht's weiter: Motor- und Getriebeöl auffüllen. Das Motoröl wird bis Peilstab Max aufgefüllt. Ich habe das Mannol 5W40 aufgefüllt, welches ich noch vom Octavia hatte. Das Getriebeöl (AG4 Automatik) füllt ihr ein bis Überlauf Kontrollbohrung, dann die Bohrung verschliessen und ca. 1,5l nachfüllen. Ich habe in diesem Fall JCB High Performance ATF Fluid genommen.Wenn der Kühler nicht leer gelaufen ist, ist das nicht nötig. Ich habe ihn jedoch leer laufen lassen. Kühlwasser fülle ich immer mit 50/50 auf. Falls doch mal irgendwas sein sollte, kann man bedenkenlos Wasser nachfüllen ohne das die Mischung nicht mehr frostsicher ist. Den neuen Dieselfilter entlüfte ich immer mit einer Unterdruckpumpe. Dann braucht man nicht allzu lange orgeln bis wieder Diesel an der Pumpe ist. Nun hieß es Batterie anklemmen und starten. Ich habe drei mal für jeweils 10 Sekunden "georgelt". Beim 2ten mal orgeln ging dann auch die Ölkontrolle aus. Durch das Ausbauen der Lagerschalen und diverser anderer Teile sind sämtliche Ölkanäle leer. Zwar werden die Lager beim Einbau geschmiert, besser ist es jedoch, wenn vor dem ersten Start voller Öldruck da ist. Sollte der Motor beim ersten Start klappern, den Motor wieder abstellen und nochmals starten. Die Hydrostößel müssen sich erst mit Öl füllen. Also den Stecker der Einspritzpumpe zusammen gesteckt und schon lief der Audi wieder seidenweich. Während des kurzen Probelaufes habe ich alle Stufen des Getriebes (bei getretener Bremse) einmal durchgeschaltet damit sich das Öl verteilen kann. Danach werden Motoröl- und Kühlwasserstand nochmals geprüft. Der Getriebeölstand bei der Fahrzeug steht absolut waagerecht, Motor läuft ist aber NICHT auf Betriebstemperatur bzw. nicht höher wie 30°C, Wählhebel bei getretener Bremse in alle Schaltstellungen für 3 Sekunden belassen und dann auf P schalten. Wenn vor Erreichen von 40°C GETRIEBEÖLtemperatur etwas Öl aus der Kontrollbohrung läuft ist der Getriebeölstand in Ordnung. Den Getriebeölstand habe ich dann nach der ausgiebigen Probefahrt nochmals geprüft. Hier gibt es die ergänzte Liste vom letzten mal - Macht momentan 2.643,00 € nur für die Teile. Das dicke Ende gibt es dann im letzten Teil. Einige Neuigkeiten und leider auch wieder unerwartetes. Aber eine kleine Vorschau will ich euch nicht vorenthalten: Habt ihr Fragen? Hatta was vergessen? |
Sun Dec 31 18:24:25 CET 2017 |
Goify
Echt tolle Geschichte, was du da mit deinem Audi machst. Finanziell sicherlich nicht das Allerklügste, aber im Hinblick auf Vermeidung von Müll eine sinnvolle Sache. Gefällt mir.
Sun Dec 31 21:05:49 CET 2017 |
Turboschlumpf6
Ui! Krasse Action für so ein Auto, aber toll, darüber mal zu lesen. Danke!
Mon Jan 01 18:41:26 CET 2018 |
Daemonarch
Ich hab beim Passi damals die Querlenker angezogen, nachdem ich die Achse mit dem Wagenheber etwa auf "Arbeitshöhe" gehoben habe. Wesentlich angenehmeres Arbeiten als montiert auf dem Boden...
Deine Antwort auf "Audit der Audi denn jetzt wieder?"