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Lada Kalina Langzeittest

Ich habe mir Anfang Februar einen Lada Kalina 1119 gekauft, hier schildere ich meine Erfahrungen die ich mit dem kleinen Russen so mache

Mon Dec 20 18:51:10 CET 2010    |    zwiebelhirsch    |    Kommentare (1)

Zunächst mal: Polen ist super, nette Menschen und vor allem eine grandiose, weitgehend unberührte Natur und natürlich die genialsten Sonnenuntergänge, die man sich denken kann. Rund 5000km hat ich mein kleiner Russe diesen Herbst von NRW nach Rügen und dann durch den Nordwesten Polens begleitet. Wir meisterten schnelle Autobahnpassagen, enge Landstraßen und holprige Feldwege. Doch leider nicht ganz ohne den ein oder anderen Schaden - zum Glück nur am Auto.

Die Fahrt nach Rügen, runde 600km verlief erwartungsgemäß gut. Mit runden 6 Litern Verbrauch brausten wir über die schnurgerade nach Nordosten verlaufende Ostseeautobahn und kamen wie geplant in unserer Unterkunft an.

Die kommenden Tage erkundeten wir mit dem Lada die Insel, fuhren durch Städte, über Land und durch kleine Fischerdörfer, vorbei an herumtrapsenden Touristen.

Nach rund einer Woch verließen wir dieses Idyll postsozialistischer Erholung um noch weiter in Richtung Ivan vorzustoßen. 400km über Landtsraßen, Autobahnen führten uns ins beschauliche Örtchen Mrczezino an der polnischen Ostseeküste.

Eine wunderschöne Pension und ein gemütliches Bett erwartete uns. Die Tage verbrachten wir mit dem Erkunden des fremden Landes und insbesondere seiner Küstenstädte mitsamt der berühmten Leuchttürme. So schön und entspannend das Besichtigen dieser Sehenswürdigkeiten auch war, so anstrengend gestaltete sich der Weg über preusischen Pflasterstraßen, die beiderseits von dicken alten Bäumen flankiert, durch eine atemberaubende Landschaft führten. Zu unserem Leidweisen erfreut sich dieses malerische Stückchen Erde auch bei der Spezies Sus scrofa größter Beliebtheit. Zum Glück machten die Tierchen stehts einen flinken Fuß und verschonten so mein Auto und ihr Leben.

Wäre es nach mir gegangen, hätte auch der dritte Tag hätte so romantisch und beschaulich verlaufen können, doch dem Lada war das wohl etwas zu viel der Harmonie. Abends auf dem Parkplatz am Hafen von Kolobzek blieb es dunkel. Da in jedem Mann ein Handwerker Steckt, wechselte ich kurzerhand das Leuchtmittel am linken Scheinwerfer und kurz darauf festzustellen, dass dies dem Problem nur teilweise Abhilfe schuf. Denn das rechte Birnchen hatte die Fahrt über die Straßen, die eher einer Teststrecke für Panzer oder Offroadfahrzeuge glich, ebenfalls nicht überlebt.

Nur woher bekommt man mitten in der Nacht in Polen eine Glühbirne, zumal wenn man mangels Beleuchtung nicht mit dem Auto fahren kann? Hilfe in der Not brachte da der Pannenhilfegutschein des AVD, der uns einen "gelben Engel" schickte mit dem wir in eine Tankstelle fahren und ein Birnchen kaufen konnten. Ein Dank für die freundliche und kompetente Hilfe sei hier besonders an die Herren und Damen vom AVD und der polnischen Abschleppfirma gerichtet!

 

Frohen Mutes machten wir uns auf den Heimweg, das Glück sollten jedoch nicht lange währen. Zwei Tage später, auf der Zufahrt zur Fähre nach Svenemünde qualmte es aus dem Motorraum und ein Blick unter die Motorhaube offenbarte, was uns auf unserer Reise aufhalten sollte: Die Wasserpumpe war undicht und hatte ihren Dienst komplett versagt.

Ein Anruf bei Lada Deutschland brachte keinen Erfolg. Man zeigte sich äußerst uninteressiert an seinem Kunden und verwies ihn auf einen örtlichen Pannendienst. Eine Nummer für einen solchen könne man nicht nennen und man habe keine Dependance in Polen - Klick - aufgelegt. Das nenne ich mal Service, 100 Punkte für die Firma LADA. Den Kunden in der polnischen Pampa stehen zu lassen und ihn mit der Frage abzukanzeln " was soll ich denn jetzt machen? ich kann ja nicht zu ihnen rüber kommen" und andere ähnlich qualifizierte Antworten helfen dem Kunden ungemein bei der Kaufentscheidung für sein nächstes Auto und lassen ihn in aller Welt den Service seines Autoherstellers loben!

 

Der AVD war auch hier wieder Retter in der Not. Obwohl wir unseren, in der Reise enthaltenen einmaligen Pannenservice schon verbraucht hatten, nannte man uns eine Nummer in Polen. Der freundliche Herr eilte auch rasch herbei und schleppte den Lada in die nächste Werkstatt. Dort kümmerte man sich gleich um das Auto, die Pumpe war fix ausgebaut und sollte bis zum Abend getauscht sein. Doch so leicht ging es nicht! Die Pumpe war in Polen nicht zu bekommen, Lada unterhält keine Niederlassung un Polen. In Berlin gelang es der Werkstatt endlich das Teil zu besorgen und einzubauen. Wir hatten nach 2 Tagen unser Auto wieder und duften so lang eine 25-jahre alten Passat fahren.

Auf der Rückfahrt hielt die Pumpe und auch das Licht tat seinen Dienst. Aber eine Fahrt im Lada ohne Schaden wäre ja langweilig, so dachte wohl zumindest unser Scheibenwischer und riss samt Arm auf der polnischen Autobahn ab. Nun warte ich auf die Rückmeldung von Lada Deutschland, die zwarfür den Preis brauchbare Kisten bauen, aber in Sachen Service und Kundenfreudlichkeit nochmal die Schulbank drücken müssten. Ich werde mir aufgrund dieses Benehmens keinen neuen Lada mehr kaufen!


Mon Dec 20 21:34:06 CET 2010    |    Reifenfüller11226

Interessanter Bericht Zwiebelhirsch!

 

Ich hatte auch in Planung mir einen Kalina zukaufen und zwar als Kalina Sport , in Deutschland importiert dir den leider niemand, hätte dafür auch paar Euro liegen gelassen.Lada Deutschland wie auch der Lada Club empfand ich bei meiner Kontaktaufnahme als sehr unfreundlich und desinteressiert. Dann fragt sich noch jemand warum Lada in Deutschland nicht läuft.

 

 

Mach weiter so! Ich lese gerne deine Berichte über dich und deinen Lada.

 

 

Gruß Kamazfreak

Deine Antwort auf "Der Lada, Polen und der Winter"

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