Thu Mar 13 16:47:33 CET 2008 | Ledermax | Kommentare (11) | Stichworte: Ledermax, Lederpflege, Lederreinigung, Lerderreparatur
Kann man Leder waschen? JA man kann Leder waschen!!! Aber nicht alle Arten!!!
Lederwaschmittel eignen sich im Allgemeinen sehr gut für Rauhleder („wird auch fälschlicherweise oft als Wildleder bezeichnet“), ist aber auch generell für Bekleidungsleder (Motoradbekleidung) hervorragend geeignet. Allerdings sollte man genau wissen, um welche Gerbung es sich bei dem zu waschenden Leder handelt. Nicht alle Gerbungen sind "waschfest". Es gibt Gerbungen, die sich beim Waschen entgerben. Diese "nicht waschechten" Gerbungen (Alaungerbungen) sind aber zum Glück heutzutage sehr selten, und meist nur bei Dekorfellen anzutreffen (Vorsicht bei sehr hellen, fast weißen Rückseiten). Falls du dich zu einem Versuch mit Lederwaschmitteln entschließen solltest, hier noch ein paar Tipps von mir:
Ein Lederwaschmittelset sollte immer aus zwei Teilen bestehen:
Lederwaschmittel Lederweichspüler mit Rückfettung Achtung: Nie Lederwaschmittel alleine verwenden!
Mit maximal 40 Grad waschen. Vor dem Waschen können bei Rauhleder hartnäckige Flecken und verspeckte Stellen, wie z.B. am Kragen, mit einer Sandstrahlpistole (in jedem Baumarkt erhältlich) vorbehandelt werden. Achtung: Diese Vorbehandlung ist nur bei Rauhleder möglich!
Trocknen der gewaschenen Leder: Das Kleidungsstück sofort nach dem Waschen leicht dehnen und in Form bringen. Das Innenfutter gibt die Originalgröße vor. Danach flach auf ein Handtuch legen und in einem beheizten Raum lufttrocknen lassen. Achtung: Nie direkt auf die Heizung bzw. in die Sonne legen.
Von Zeit zu Zeit wenden und wieder in Form bringen. Achtung: Auf keinen Fall im Wäschetrockner trocknen!
Wenn alles trocken ist, in der Hand walken (knuddeln).
Durch das Knuddeln stellt sich die Faser wieder auf. Der ursprüngliche Schreibeffekt wird wieder hergestellt. Abschließend sollte das Kleidungsstück noch oberflächenhydrophobiert werden. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht:
Flourcarbonharzsprays sind in der Regel am Besten geeignet und in jedem gutem Schuhfachgeschäft erhältlich.
Liebe Grüße Ledermax |
Mon Mar 17 20:11:07 CET 2008 | Ledermax | Kommentare (4) | Stichworte: Lederpflege, Lederreinigung, Lederreparatur
Sehr geehrter Besucher!
Herzlichen Dank, dass du dich für meinen Blog entschieden hast.
Die Artikeln in meinem Blog sollen nicht dazu dienen, meine Produkte zu vermarkten.
In erster Linie ist es mir wichtig, eine Informationsplattform für richtige Lederpflege einzurichten.
Immer wieder werde ich von Freunden, Bekannten und Verwandten gefragt:
„Wie reinige ich meine neue Wohnzimmercouch?“
„Muss ich meine Autoleder auch imprägnieren:“
„Wenn ja, wie mache ich das am Besten?“
usw.
„Reinigen“ und „Imprägnieren“ sind zwei Stichwörter, die ich immer wieder Im Zusammenhang mit Lederpflege von „Lederlaien“ höre.
Reinigen und Imprägnieren sind zweifelsohne zwei wesentliche Faktoren, wenn man von Lederpflege spricht. Aber es gibt bei einer richtigen Pflege weit mehr zu beachten. Darauf möchte ich aber später noch genauer eingehen.
Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen:
Mein Name ist Herwig Grabner.
Ich absolvierte in der Höheren Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt für chemische Industrie in Wien 17 (Rosensteingasse) den Zweig Ledertechnik und machte eine Ausbildung zum Ledertechniker und Gerbereichemiker.
Seit 19 Jahren arbeite ich in der Lederbranche, wo ich mich auf die Zurichtung (d.h. Oberflächenbehandlung) von Auto-,
Möbel-, Flugzeug- und Bootsledern spezialisiert habe. In diesen Jahren war ich für die Zurichtung von ca. 37.000.000 m2 Leder verantwortlich.
Leider wurde ich in dieser Zeit auch sehr oft mit Lederreklamationen von Kunden konfrontiert, die in den meisten Fällen eindeutig auf eine falsche Pflege bzw. Reinigung zurückzuführen waren.
Vor etwa 17 Jahren kaufte ich schließlich eine Ledergarnitur für mein Wohnzimmer und wollte natürlich nicht dieselben Fehler in Sachen Pflege und Reinigung begehen. Das konnte mir als Lederspezialist ja eigentlich nicht passieren. Doch auf der Suche nach einem geeigneten Lederpflegemittel wurde mir leider sehr schnell klar, dass ein Kunde kaum Chancen hat, sich in diesem Wirrwarr an Pflegeprodukten zu Recht zu finden. Als Kunde in dieser Sparte ist man meist Laie. Ich stellte fest, dass diverse Produktbeschreibungen für „Lederlaien“ absolut unbrauchbar sind. Fachbegriffe wie z.B. Anilinleder, Semianilin, Nubuk, Nappa, Huntingleder usw. hat man zwar schon einmal gehört, aber was diese Wörter genau bedeuten, weiß so gut wie keiner, der mit Leder im engeren Sinn nichts zu tun hat.
Selbst als ich geschulte Verkäufer nach der Bedeutung der Begriffe befragte, erhielt ich oft die sonderbarsten Antworten, die ein Laie aber leider nicht als solche erkennen würde.
Selbst als Fachmann war es für mich schwer ein geeignetes Produkt für meine Couch zu finden, da vom Hersteller natürlich keine genauen Angaben über Inhaltsstoffe gemacht werden.
Daher beschloss ich, mir selbst eine Brühe zu brauen, die für meine Garnitur geeignet ist.
Zuerst begann ich mit einer Reinigungslösung, natürlich sollte diese Lösung nicht zu stark aber auch nicht zu schwach sein. Zusätzlich durfte dieser Reiniger auch nicht meine Leder austrocknen.
Ganze elf Monate dauerte es, bis ich den optimalen Reiniger entwickelt hatte, der die gewünschten Eigenschaften besaß.
Noch schwieriger gestaltete sich die Entwicklung eines geeigneten Conditioners.
Die wichtigsten Eigenschaften, wie UV-Schutz – Rückfettung – Konservierung – atmungsaktiver Schutzfilm – angenehmer Griff – Antiknarrzeffekt – Imprägnierung – Antioxidantien und Hautfreundlichkeit, einer optimalen Lederpflege in einem Produkt vereint erwies sich insofern als sehr schwierig, da sich die einzelnen Zutaten sehr oft nicht miteinander vermischen ließen und dadurch instabil waren.
Mir war klar, dass mir die Vereinigung aller positiven Eigenschaften in einem Produkt gelingen muss, da ich selbst zu faul wäre, mit neun verschiedenen Produkten meine Garnitur zu pflegen.
Hartnäckigkeit zahlt sich aus, nach 18 Monaten Entwicklungsphase hatte ich endlich ein Produkt in Händen, das all diese Eigenschaften vereinte.
Gerade noch rechzeitig vor der Geburt meines Sohnes. Nun konnte ich unsere Garnitur vor diversen Angriffen unseres kleinen Monsters schützen. Prachtvolle Zeichnungen von Opa und Oma mit Kugelschreiber und Nagellack sowie Schokolade und diverse Fruchtsäfte konnten mühe- und vor allem restlos wieder entfernt werden.
Angespornt von diesem tollen Erfolg, entwickelte ich dieses Produkt weiter, und versuchte mit Hilfe diverser Fixierungsmethoden einen färbigen Conditioner herzustellen, der leichte Flecken und ausgebleichte Leder wieder in den Originalzustand zurück versetzt.
Im Jahr 2001 war es dann soweit, meine komplette LMX – Lederkosmetikserie war entwickelt, in der Praxis und im QS-Labor ausgetestet und produktionsreif.
Du wirst dich nun sicher fragen, wenn dieses Produkt wirklich so gut ist, warum habe ich noch nichts davon gehört?
Ganz einfach. Da ich nicht auf den Verkauf der Produkte angewiesen bin, habe ich mich bis dato nicht um die Vermarktung gekümmert und nur rein durch Mundpropaganda meine Produkte verkauft.
Ein guter Freund und Arbeitskollege hat mir aber nun geraten, eine Homepage zu installieren und damit eine Infoplattform zu gründen.
In diesem Sinne, möchte ich dich bitten, mich anzurufen bzw. mir zu mailen, falls du Fragen zu deinem Leder hast oder falls du einen guten Tipp zur Lederpflege bzw. Lederrestaurierung brauchst (auch wenn du kein Produkt kaufen möchtest). Bitte kontaktiere mich, bevor du mit so genannten „alten Hausrezepten“ an deinem Leder experimentierst und damit mehr Schaden als Nutzen verursachst.
Liebe Grüße,
Euer Ledermax